Kolumne, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Kolumne · Nominativ Plural: Kolumnen
Aussprache [koˈlʊmnə]
Worttrennung Ko-lum-ne
Wortbildung
mit ›Kolumne‹ als Erstglied:
Kolumnentitel · Kolumnist
·
mit ›Kolumne‹ als Letztglied:
Zeitungskolumne
Herkunft aus columnamlat ‘Schriftspalte’, eigentlich ‘Säule’
Bedeutungsübersicht
- 1. [Druckwesen] Druckspalte einer Druckseite, insbesondere bei mehrspaltigem Satz
- 2. kurzer, stets von einem bestimmten Journalisten oder prominenten Autor verfasster und regelmäßig an einer bestimmten Stelle einer gedruckt oder online erscheinenden Zeitung, Zeitschrift o. Ä. veröffentlichter Meinungsbeitrag
- 3. senkrechte Zahlenreihe
DWDS-Vollartikel
Bedeutungen
1.
Druckwesen Druckspalte einer Druckseite, insbesondere bei mehrspaltigem Satz
Beispiele:
Am Textbild des Septembertestaments bzw. des Evangelions ist als auffälliges Merkmal zu erkennen, dass der Text als Block in eine Kolumne gesetzt ist, während z. B. die Gutenberg‑Bibel noch in zwei Kolumnen und in gotischer Schrift erscheint. [mediaevistinnen.wordpress.com, 22.05.2012]
Dafür gibt es [das Stichwort] »Homosexualität«, und das in der jüngsten Auflage gleich über sieben Spalten, wo die zweite Auflage noch mit weniger als drei vollen Kolumnen ausgekommen war. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.05.1998]
Die Lautstruktur der Silben, Wörter und Sätze einer Sprache kann damit durch eine Matrix transkribiert werden, in der die horizontalen Spalten die Merkmale und die vertikalen Kolumnen die Segmente eines Ausdrucks darstellen. [Kursbuch, 1966, Bd. 5]
Eine frühdynastische Liste aus Fara, die in vollständiger Form auf 20 Kolumnen etwa 500 Götternamen enthielt, kann wohl als frühstes Erzeugnis theologischer Wissenschaft gelten. [Böhl, F. M. Th. de Liagre: Babylonien. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1957], S. 2793]
2.
kurzer, stets von einem bestimmten Journalisten oder prominenten Autor verfasster und regelmäßig an einer bestimmten Stelle einer gedruckt oder online erscheinenden Zeitung, Zeitschrift o. Ä. veröffentlichter Meinungsbeitrag
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine regelmäßige, tägliche, wöchentliche Kolumne
als Akkusativobjekt: eine Kolumne lesen, schreiben, verfassen, veröffentlichen
in Präpositionalgruppe/-objekt: etw. in einer Kolumne lesen, schreiben
mit Genitivattribut: die Kolumne eines Autors, einer Zeitung
als Aktivsubjekt: die Kolumne erscheint [regelmäßig, in einer Zeitung]
mit Präpositionalgruppe/-objekt: eine Kolumne in einem Magazin, einer Zeitung; eine Kolumne für eine Zeitung [schreiben]
als Genitivattribut: der Autor, die Leser, der Verfasser einer Kolumne
Beispiele:
In diesem Sinne setzt sich Vargas Llosa jeden Sonntag in seinen politischen Kolumnen, die er in der Tageszeitung El País veröffentlicht, mit aktuellen Fragen unserer Zeit auseinander. [Der Spiegel, 07.10.2010 (online)]
Die 18‑Jährige ist Mitglied der Onlineredaktion Rubikon und schreibt dort eine gesellschaftspolitische Kolumne. [Frankfurter Rundschau, 16.10.2020]
In seiner Kolumne »Klug weiß es« offenbart er die großen Geheimnisse der Popgeschichte. [Die Zeit, 25.03.2016 (online)]
Auf der Highschool, hat sie dem New Yorker erzählt, hätte sie in der Schülerzeitung eine Kolumne gehabt, in der sie über Schulpolitik und Lehrer im allgemeinen reflektierte[…]. [Süddeutsche Zeitung, 26.08.2004]
Rüdiger R[…] hatte einen Namen als Pop‑Kritiker und betreute bei uns eine Kolumne mit dem Titel »Musikladen«. [konkret, 2000 [1980]]
3.
senkrechte Zahlenreihe
Synonym zu Kolonne (2)
Beispiele:
Noch immer erschienen die dichten und klaren Gefüge der Zahlen dem harten Kontrolleur als das schönste Poem; und ihre langen, dunklen Reihen in schmalen, scharfbegrenzten Kolumnen aufs glatte, weiße Papier zu setzen, war ihm vom bitteren Anfang bis zur gegenwärtigen Höhe der Inbegriff beschwingten Malens[…]. [Klepper, Jochen: Der Vater. Gütersloh: Bertelsmann 1962 [1937], S. 366]
Ordnete man Zahlen in horizontale Zeilen, die man so untereinander setzte, daß deren Ziffern auch vertikale Kolumnen bildeten, und las man dieselben zeilenweise vor, so wußte Diamandi sofort auch die Ziffern aus dem Gedächtnis anzugeben, welche eine Kolumne bildeten[…]. [Mach, Ernst: Erkenntnis und Irrtum. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1905], S. 51116]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kolumne · Kolumnentitel · Kolumnist
Kolumne f. ‘senkrechte Reihe, Druckspalte’, entlehnt (16. Jh.) als Fachwort der Druckersprache aus mlat. columna ‘Schriftspalte’, eigentlich (wie schon lat.) ‘Säule’. – Kolumnentitel m. ‘Überschrift einer Buchseite bzw. Druckspalte’ (18. Jh.). Kolumnist m. ‘Leitartikler’ (20. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Kolumne ·
regelmäßig erscheinender Artikel eines Autors ·
regelmäßiger Beitrag ●
Spalte ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Kolumne‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kolumne‹.
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