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Kirchenraum, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kirchenraum(e)s · Nominativ Plural: Kirchenräume
Aussprache [ˈkɪʁçn̩ˌʀaʊ̯m]
Worttrennung Kir-chen-raum
Wortzerlegung Kirche Raum

Bedeutungsübersicht

  1. 1. das Innere, der Hauptraum einer Kirche; Örtlichkeit für den Gottesdienst einer Glaubensgemeinschaft
  2. 2. von einer Kirchengemeinde genutzter Raum
  3. 3. [übertragen] Kirche als Institution in räumlicher Vorstellung
DWDS-Vollartikel

Bedeutungen

1.
das Innere, der Hauptraum einer Kirche; Örtlichkeit für den Gottesdienst einer Glaubensgemeinschaft
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: der gotische, barocke, mittelalterliche, lichte, dunkle, kühle, riesige Kirchenraum
Beispiele:
Aber man darf nur den Vorraum [der Kirche] betreten. Da, wo die hell geschnitzten Bänke beginnen, verschließt ein geschmiedetes Gitter den barocken Kirchenraum. [Die Zeit, 15.08.2011 (online)]
Wer den riesigen[…] Kirchenraum von St. Michaelis betritt, staunt über die […] mächtigen Säulen. [Die Welt, 21.10.2005]
Was potenzielle Kirchgänger sich wünschen, ist meist basal, aber nicht banal: einen schönen Kirchenraum, eine aufrichtige Predigt, eine Liturgie, die das Heilige vom Alltäglichen abzuheben weiß – und, bitte, keine leeren Kirchenbänke. [Die Zeit, 19.12.2017]
In der Churer Kathedrale dürfen keine Konzerte mehr durchgeführt werden. […] Man wolle die Kathedrale als Kirchenraum schützen und klarmachen, dass sie in erster Linie für Gottesdienste da sei[…]. [Neue Zürcher Zeitung, 13.09.1996]
Initiator dieser Schau [in der Parochialkirche] ist der »Kunst‑Dienst der evangelischen Landeskirchen in der DDR«, der ähnlich wie der Kirchliche Kunstdienst in Westdeutschland die Gemeinden bei der Ausgestaltung der Kirchenräume berät. [Die Zeit, 28.07.1961]
Weihbischof Ferche zelebrierte die Messe. Über den Kirchenraum legte sich eine Atmosphäre des Friedens und der Frömmigkeit, die dazu angetan war, Gift und Galle des Wahlkampfes vergessen zu machen. [Der Spiegel, 30.07.1958]
2.
von einer Kirchengemeinde genutzter Raum
Beispiele:
Kurz vor der Wende setzte er gegen die Kritik seiner Gemeinde durch, daß sich eine Gruppe Ausreisewilliger in den Kirchenräumen treffen durfte. [die tageszeitung, 18.03.1996]
Als sie eine Bastelgruppe aus Flüchtlingen und Einheimischen initiierte, war der Kirchenvorstand dagegen, dass man sich in den Kirchenräumen traf: lieber erst mal nicht. [Süddeutsche Zeitung, 03.11.2016]
In dem gelb getünchten Kirchenraum [einem Gemeindesaal], geschmückt nur mit ein paar Kinderzeichnungen, will die Runde – ohne zuvor die SPD im Westen oder die SED im Osten um Erlaubnis gefragt zu haben – eine »Sozialdemokratische Partei in der DDR« (SDP) aus der Taufe heben. [Der Spiegel, 04.10.1999]
Der Kirchen‑Alltag in der DDR sieht indessen anders aus: Da werden Rüstzeiten der Jungen Gemeinde »organisatorisch« behindert, Gemeindekirchentage unterbunden, Drucklizenzen von Kirchenblättern zurückgezogen, Kirchenräume »anderweitig« vermietet[…]. [Die Zeit, 25.08.1967]
3.
übertragen Kirche als Institution in räumlicher Vorstellung
Beispiele:
Diese war so lebhaft an Nachrichten aus dem gesamtdeutschen Kirchenraum interessiert, die Grundmann zuverlässig lieferte, dass man ihn pensionssteigernd zum Kirchenrat erhob. [Süddeutsche Zeitung, 06.05.2017]
Jetzt kommt es darauf an, dass die jüngeren Theologen und vor allem die Bischöfe sich nicht im innerkirchlichen Klein‑Klein verkämpfen, sondern selbstbewusst, also auch selbstkritisch, nach draußen gehen. Da wäre viel ungenutzter Kirchenraum zu besetzen: die leere Mitte der Gesellschaft. Beide Kirchen müssen jetzt ganz schnell aufhören mit ihrem angstgetriebenen Schönrechnen. Stattdessen sollten sie zeigen, dass sie den heißen Gesellschaftsdebatten etwas Eigenes hinzuzufügen haben. Dass sie nicht nur harmlose Konsensprediger, sondern streitbar und relevant sind. [Die Zeit, 17.08.2017]
Nicht Rückzug in scheinbar geschützten Kirchenraum und Glaubensisolation war seine Botschaft, vielmehr Einwurzelung in die fremde Kultur ohne Berührungsängste selbst mit fremden Göttern, Einwurzelung aus der eigenen Entschiedenheit im eigenen Glauben. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.07.2004]

letzte Änderung:

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Typische Verbindungen zu ›Kirchenraum‹ (berechnet)

DWDS-Wortprofil

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kirchenraum‹.

abtrennen von achteckig Akustik Ausmalung basilikal bekrönen belichten Belichtung dreischiffig einschiffig erhellen flachgedeckt gotisch hallig hineinragen in Innengestaltung lichtdurchflutet Mariahilf-Kirche Neugestaltung quadratisch rechteckig Rückwand tonnengewölbt umgestalten Umgestaltung vorlagern überspannen überwölben
Zitationshilfe
„Kirchenraum“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kirchenraum>.

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