Hobel, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Hobels · Nominativ Plural: Hobel
Aussprache [ˈhoːbl̩]
Worttrennung Ho-bel
Wortbildung
mit ›Hobel‹ als Erstglied:
Hobelmaschine
·
mit ›Hobel‹ als Letztglied:
Anbauhobel
· Bierhobel · Brothobel · Fotzhobel / Fotzenhobel · Gemüsehobel · Gurkenhobel · Krauthobel · Maulhobel · Mundhobel · Nuthobel · Rotzhobel · Schichthobel · Schlichthobel · Schropphobel · Schrupphobel · Simshobel · Spätzlehobel
· mit ›Hobel‹ als Grundform: hobeln
· mit ›Hobel‹ als Grundform: hobeln
Bedeutungsübersicht
- 1. (Tischler-)Werkzeug zum Glätten von (Holz-)Flächen durch Abheben von Spänen mithilfe einer Stahlklinge, die schräg aus einem mit einem Griff versehenen Holzkörper herausragt
- [übertragen, umgangssprachlich] oft sehr lautes und schnelles motorisiertes Fahrzeug
- 2. Küchengerät zum Hobeln von bestimmtem Gemüse
- 3. [Bergbau] Gerät, das am Flöz entlanggezogen wird und mit Meißeln Kohle herausschneidet
Duden, GWDS, 1999 und DWDS
Bedeutungen
1.
Hobel (Tischlerwerkzeug)
(Ezrimerchant, CC BY-SA 1.0)
(Tischler-)Werkzeug zum Glätten von (Holz-)Flächen durch Abheben von Spänen mithilfe einer Stahlklinge, die schräg aus einem mit einem Griff versehenen Holzkörper herausragt
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: den Hobel ansetzen
Beispiele:
Im nächsten Gebäude steht die Werkstatt eines
Tischlers für Karussellpferde so, als warteten die
Hobel, Bohrer und Skizzen,
die halb fertigen Figuren der im Galopp erstarrten
Schweine und Pferdchen nur auf die Rückkehr des
[…] Meisters. [Die Zeit, 25.07.2013]
Mit einem kleinen Hobel
in der Art, wie ihn Schreiner für filigrane Arbeiten
verwenden, schabt sie kleine Eisflöckchen von dem
Brocken. [Neue Zürcher Zeitung, 26.09.2014]
vergleichend Wenn diese Eismassen mit ihrem erheblichen
Gewicht langsam über das Gestein fließen, wirkt ihre
Unterkante wie ein Hobel, der
Späne aus dem Gestein reißt. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.12.2005]
Wer ein Eigenheim besitzt oder selbst viel
bastelt, wird seinen Werkzeugkasten entsprechend
erweitern und sich u. a. eine Metallsäge mit
Stahlrohrbogen, eine Lötgarnitur, mehrere
Hobel, eine Handbohrmaschine
und einen Schraubstock anschaffen. [Oheim, Gertrud: Das praktische Haushaltsbuch, Gütersloh: Bertelsmann 1967 [1954], S. 249]
Zur Pflege von Stemmeisen, Stechbeiteln und
Hobeln gehört vor allem
regelmäßiges Schleifen, um sie scharf zu halten. [Maier-Bode, Friedrich Wilhelm (Hg.), Das Buch des Bauern, Hiltrup (Westf.): Landwirtschaftsverl. 1954 [1953], S. 397]
übertragen, umgangssprachlich oft sehr lautes und schnelles motorisiertes FahrzeugDWDS
Beispiele:
Mit seinem Turbomotor und den rund 200 PS ist
der Wagen einerseits ein ziemlicher
Hobel; andererseits hat
er ein gewisse Behäbigkeit. [Der Spiegel, 11.03.2009 (online)]
Den lahmen Bugatti motze ich jetzt auf. Der
[…]
Hobel hat nur etwas mehr als
1000 PS und schafft nur schlappe 400 km/h. Also wird
ein wenig am Fahrwerk geschraubt, ein klein bisschen
an den 16 Zylindern gefricklt und schwupps, geht die
Karre endlich mal ab, fährt endlich über 600 km/h. [foodandwineporn.de, 18.03.2014]
Wenn’s warm wird, donnern sie auf ihren
Hobeln, Hirschen und
Böcken über den Asphalt. […] Kaum ein Sport ist
so klischee‑ und mythenbefrachtet wie das
Motorradfahren. [die tageszeitung, 26.03.1994]
2.
Hobel (für Gemüse)
(Alex Sims, CC BY-SA 2.5)
Küchengerät zum Hobeln von bestimmtem Gemüse
Beispiele:
Von der Zucchini und/oder Aubergine mit einem
Sparschäler oder Hobel der Länge
nach dünne Streifen scheiden. [Der Standard, 09.01.2015]
Eine Gewürzgurke auf scharfem
Hobel in möglichst dünne
Längsscheiben hobeln. [Der Spiegel, 14.10.2012 (online)]
Hebelgesetze fördern den Kern der Paranuß
zutage, hohe Übersetzungen zentrifugieren den Rucola
trocken, und ein Mandoline genannter
Hobel fertigt eimerweise
Waffelkartoffeln. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.07.2001]
Die Äpfel auf einem Hobel
reiben, mit Zitronensaft beträufeln und mit der
Mayonnaise, dem Meerrettich und der Prise Cayennepfeffer
gut verrühren. [Schwarz, Peter-Paul (Hg.), Gepflegte Gastlichkeit, Wiesbaden: Falken-Verl. Sicker 1967, S. 314]
3.
Hobel (Bergbau)
(Ramsch, CC BY-SA 3.0)
Bergbau Gerät, das am Flöz entlanggezogen wird und mit Meißeln Kohle herausschneidet
Beispiele:
Die Kohle wird mit einem
Hobel aus dem Kohleflöz
gelöst – den steuert ein Maschinenfahrer, der über Tage
sitzt. [Der Spiegel, 27.01.2012 (online)]
Die Gruben sind fast zu neunzig Prozent
mechanisiert; hydraulische Ausbaugestelle, Schrämwalzen
und Hobel sind heute die
Werkzeuge unter Tage. [Die Zeit, 27.01.2008]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Hobel · hobeln
Hobel m. ‘spanabhebendes Werkzeug zum Glätten von Holzflächen’, ahd. hobil (10. Jh.), mhd. hovel, hobel, mnd. hōvel ist eine Bildung mit dem Suffix germ. -ila- (für Gerätebezeichnungen) und im Sinne von ‘gebogenes, gekrümmtes Werkzeug’ (vgl. die Entsprechung lat. ferrum recurvum Ahd. Gl. 4, 279, 48) verwandt mit anfrk. huvil (9. Jh.), mhd. hübel, (md.) hubel, hobel, huvel, nhd. (mundartlich) Hübel ‘Anhöhe’, asächs. huƀil, mnd. hȫvel ‘Hügel, Haufen, Höcker’, mnl. hōvel, hoevel, huevel, nl. heuvel ‘Hügel, Buckel, Höcker’. Außergerm. vergleichbar sind lit. káupas, kaũpas ‘Haufen, Anhäufung, Übermaß’, aslaw. kupъ, russ. kúpa (купа) ‘Haufen, Menge’, so daß von einer Labialerweiterung ie. *keup-, *kūp- der Wurzel ie. *keu-, *keu̯ə- ‘biegen, Wölbung, Höhlung’ (s. Hof und hoch) ausgegangen werden kann. Vom Substantiv abgeleitet hobeln Vb. ‘mit dem Hobel Holz glätten’, spätmhd. hoveln, hobeln, frühnhd. (md.) höffelen, hof(f)eln, (obd.) hobeln (15. Jh.), mnd. hȫvelen.
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