Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
Für Ihre Abfrage nach Dusel gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
  • 1Dusel, der
    1. [umgangssprachlich] unverdientes Glück

  • 2Dusel, der
    1. [umgangssprachlich] Dämmerzustand, leichte Betäubung
      1. [landschaftlich, salopp] leichter Rausch

Dusel, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Dusels · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Du-sel
Wortbildung  mit ›Dusel‹ als Letztglied: Mordsdusel
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich unverdientes Glück
Beispiele:
ich habe heute Dusel gehabt
ich hatte in der Prüfung einen großen, mächtigen, unheimlichen Dusel
so ein Dusel!
etwas Dusel gehört immer dazu
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Dusel · duseln · duselig · Duselei · dusselig · dußlig · Dussel
Dusel m. ‘Schwindel, Rausch, Glück’. Nd. Dusel ‘Schwindel, Halbschlaf, leichter Rausch, Betäubung’ (vgl. mnd. dǖsinge ‘Betäubung’, dǖsich ‘betäubt, schwindlig’) kommt im 16. Jh. ins Hd. Es ist etymologisch verwandt mit dösig (s. d.). Die Bedeutung ‘unverdientes Glück’ entwickelt sich im 19. Jh. (vielleicht in Anlehnung an den volkstümlich abgewandelten Bibelspruch „den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“ oder im Gedanken an den vermeintlichen Schutzengel der Betrunkenen, Berauschten, die im Dusel sind?). – duseln Vb. ‘verwirrt sein, schlafen’ (16. Jh.); verwandt sind mnl. dūselen, duyselen ‘schwindlig sein, taumeln’, nl. duizelen ‘schwindlig sein, schwindeln’, anord. dūsa ‘ausruhen, sich still verhalten’ und dösen (s. d.). duselig Adj. ‘verwirrt, betäubt, schlaftrunken’ (18. Jh.), älter düselicht (17. Jh.). Duselei f. ‘Träumerei, Gedankenlosigkeit’ (19. Jh.). In der Umgangssprache findet sich Sinnvergröberung mit affektischer Kürzung des Stammvokals in dusselig, dußlig Adj. ‘verwirrt, dumm, dämlich’ (17. Jh.), Dussel m. ‘Dummkopf’ (19. Jh.).

Verwendungsbeispiele für ›Dusel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Nun aber können sie nur mit ganz viel Dusel weiterkommen. [Bild, 29.10.2002]
Heute hatten wir den Dusel, der uns gegen Köln gefehlt hat. [Bild, 30.04.2001]
Anders kann man den Dusel des kleinen Vietnamesen (28) nicht verstehen. [Bild, 25.11.2000]
Wer da im Dusel rüberfährt (da kommt jetzt ja doch nichts! [Bild, 23.07.1999]
Es war genug, mehr Dusel, als die Bayern bis dahin hatten, darf man in der Champions League nicht einfordern. [Süddeutsche Zeitung, 22.04.1999]
Zitationshilfe
„Dusel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Dusel#1>.

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Dusel, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Dusels · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Du-sel
Wortbildung  mit ›Dusel‹ als Erstglied: duselig / duslig  ·  mit ›Dusel‹ als Letztglied: Halbdusel  ·  mit ›Dusel‹ als Grundform: duseln
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich Dämmerzustand, leichte Betäubung
Beispiel:
Der Mensch ging im Dämmerzustand heraus … Er lebt ständig im Dusel: voll von Staatsmorphium [ TucholskyDeutschland21]
landschaftlich, salopp leichter Rausch
Beispiele:
er ist oft im Dusel (= leicht betrunken)
Was anfangs nur Ulk schien, wurde im Dusel Ernst [ BredelSöhne255]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Dusel · duseln · duselig · Duselei · dusselig · dußlig · Dussel
Dusel m. ‘Schwindel, Rausch, Glück’. Nd. Dusel ‘Schwindel, Halbschlaf, leichter Rausch, Betäubung’ (vgl. mnd. dǖsinge ‘Betäubung’, dǖsich ‘betäubt, schwindlig’) kommt im 16. Jh. ins Hd. Es ist etymologisch verwandt mit dösig (s. d.). Die Bedeutung ‘unverdientes Glück’ entwickelt sich im 19. Jh. (vielleicht in Anlehnung an den volkstümlich abgewandelten Bibelspruch „den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“ oder im Gedanken an den vermeintlichen Schutzengel der Betrunkenen, Berauschten, die im Dusel sind?). – duseln Vb. ‘verwirrt sein, schlafen’ (16. Jh.); verwandt sind mnl. dūselen, duyselen ‘schwindlig sein, taumeln’, nl. duizelen ‘schwindlig sein, schwindeln’, anord. dūsa ‘ausruhen, sich still verhalten’ und dösen (s. d.). duselig Adj. ‘verwirrt, betäubt, schlaftrunken’ (18. Jh.), älter düselicht (17. Jh.). Duselei f. ‘Träumerei, Gedankenlosigkeit’ (19. Jh.). In der Umgangssprache findet sich Sinnvergröberung mit affektischer Kürzung des Stammvokals in dusselig, dußlig Adj. ‘verwirrt, dumm, dämlich’ (17. Jh.), Dussel m. ‘Dummkopf’ (19. Jh.).

Verwendungsbeispiele für ›Dusel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Heute hatten wir den Dusel, der uns gegen Köln gefehlt hat. [Bild, 30.04.2001]
Anders kann man den Dusel des kleinen Vietnamesen (28) nicht verstehen. [Bild, 25.11.2000]
Wer da im Dusel rüberfährt (da kommt jetzt ja doch nichts! [Bild, 23.07.1999]
Im ersten Durchgang hatte ich Dusel mit dem Wind, da ging es weit. [Die Zeit, 28.01.2012 (online)]
Nur mit Dusel retteten sie noch ein 7:7 gegen Frankfurt Galaxy. [Bild, 02.04.2001]
Zitationshilfe
„Dusel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Dusel#2>.

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