Destillation, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Destillation · Nominativ Plural: Destillationen
Aussprache [dɛstɪlaˈʦi̯oːn]
Worttrennung De-stil-la-ti-on · Des-til-la-ti-on
Wortzerlegung destillieren -ation
Wortbildung
mit ›Destillation‹ als Erstglied:
Destillationsanlage
· Destillationsgas · Destillationskolonne · Destillationsprozess · Destillationsrückstand · Destillationsturm · Destillationsverfahren
· mit ›Destillation‹ als Letztglied: Branntweindestillation · Holzdestillation · Vakuumdestillation
· mit ›Destillation‹ als Letztglied: Branntweindestillation · Holzdestillation · Vakuumdestillation
Herkunft aus dēstīllātiōlat
‘das Herabträufeln’
Bedeutungsübersicht
- 1. (thermisches) Trennverfahren, bei dem ein Flüssigkeitsgemisch durch Erhitzen aufgrund unterschiedlicher Siedepunkte seiner Bestandteile in separate Komponenten zerlegt und diese durch Kondensation isoliert werden
- 2. [veraltet, regional] kleine Schankwirtschaft
- 3. [selten] Synonym zu Brennerei (1), Destillerie
eWDG und ZDL
Bedeutungen
1.
(thermisches) Trennverfahren, bei dem ein Flüssigkeitsgemisch durch Erhitzen aufgrund unterschiedlicher Siedepunkte seiner Bestandteile in separate Komponenten zerlegt und diese durch Kondensation isoliert werden
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine kontinuierliche, mehrstufige Destillation
in Präpositionalgruppe/-objekt: etw. durch Destillation entfernen, erhalten, gewinnen, herstellen, reinigen, trennen; etw. entsteht bei, durch Destillation; etw. erfolgt durch Destillation
mit Präpositionalgruppe/-objekt: die Destillation von Alkohol, Wein; die Destillation von Holz, Erdöl; die Destillation im Vakuum
Beispiele:
Bei der fraktionierten Destillation werden Gemische mehrerer verdampfbarer Stoffe mit verschiedenen Siedepunkten zerlegt, indem die gesamte Mischung zunächst verdampft und danach abgekühlt wird. Bei der jeweiligen Siedetemperatur kondensieren die betreffenden Stoffe, zuerst die höher siedenden, dann stufenweise die, deren Siedepunkte niedriger liegen. [Glossar A-M, 29.09.2016, aufgerufen am 14.06.2023]
Durch die Destillation gelangen nur die leichteren Aromen in den Schnaps, während die meisten Bitterstoffe im Brennkessel zurückbleiben. [Luzerner Zeitung, 01.07.2023]
Tatsächlich kann der Alkoholgehalt bei Whisky[…] erheblich variieren. Nach der Destillation kommt er mit Werten um 70 Volumenprozent Alkohol ins Fass. Während der mehrjährigen Lagerung sinkt der Alkoholgehalt aber – je nach Lagerungszeitraum liegt er dann in der Regel zwischen 65 und 50 Prozent. […] [Der Spiegel, 17.08.2017 (online)]
Naphtha ist der technische Name für Rohbenzin, das aus der Destillation von Rohöl gewonnen wird […]. [Saarbrücker Zeitung, 27.01.2011]
[…] der Schnapsbrenner Francois G[…] brennt […] ganz nach Großvaters Art: »Vier Fünftel Anis, ein Fünftel Absinth, drei Destillationen ergeben 45 Prozent«. [Leipziger Volkszeitung, 11.06.2002]
2.
veraltet, regional kleine SchankwirtschaftWDG
siehe auch Destille (3)
Beispiele:
Knappe, präzise Texte weisen in der Schau (= Ausstellung) darauf hin, daß ab Mitte des vorigen Jahrhunderts im Zentrum Berlins […] bestimmte Destillationen, Lokale und Kneipen zu Anziehungs‑ und Treffpunkten, Kommunikationszentren und politischen Versammlungsstätten des einfachen Volkes, bald auch der organisierten Arbeiterbewegung wurden. [Neues Deutschland, 04.11.1989]
Damals war man sprachlich vornehmer. Man ging nicht in die »Kneipe«, sondern in ein »Lokal«, eine »Destillation«, eine »Restauration«, in die »Gastwirtschaft«. [Berliner Zeitung, 26.04.1991]
Neben der Eingangstür im Schaufenster […] der Hinweis: »Bier in Syphons auch außer dem Hause![«] Damit kein Zweifel aufkomme, daß Schnaps ebenfalls vorhanden, stand quer über dem Schaufenster in weißen Buchstaben: Destillation. [Berliner Zeitung, 23.08.1986]
3.
selten Synonym zu Brennerei (1), Destillerie
Beispiele:
Genauso wie die Destillationen produzieren auch die kleinen Privatbrauereien […] vor allem für den eigenen Bedarf angeschlossener Gasthäuser […]. [Der Tagesspiegel, 25.06.1999]
Jetzt sucht ein Headhunter branchenübergreifend nach einem geeigneten Kandidaten, der sein Erbe bewahren könnte. Die Brennerei gehört nicht dazu, obwohl ihm insgeheim auch dafür ein geeigneter Nachfolger recht wäre. Denn solche kleinen privaten Destillationen werden in Deutschland immer seltener. [Welt am Sonntag, 20.04.2003]
letzte Änderung:
Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
destillieren · Destillation · Destillat · Destille
destillieren Vb. ‘flüssige Stoffe durch Verdampfen und Wiederverflüssigung reinigen und von anderen Stoffen trennen’, um 1400 aus lat. dēstīllāre, distīllāre ‘herabträufeln’ (zu lat. stīllāre ‘träufeln, tröpfeln’, stīlla ‘Tropfen’) entlehnt; bis Mitte des 16. Jhs. nur, bis Anfang des 19. Jhs. häufig distillieren. – Destillation f. ‘Verdampfung und Kondensation von Flüssigkeiten’, um 1500 aus lat. dēstīllātio (Genitiv dēstīllātiōnis) ‘das Herabträufeln’ entlehnt. Im Sinne von ‘Schankwirtschaft’ (2. Hälfte 19. Jh.) aus Destillationsanstalt (Anfang 19. Jh.) verkürzt. Destillat n. ‘Destillationsprodukt’, in der 1. Hälfte des 16. Jhs. aus lat. dēstīllātum, Part. Perf. von lat. dēstīllāre (s. oben). Destille f. ‘Branntweinschenke, Ausschank’ (Ende 19. Jh.); umgangssprachliche Kurzform für Destillation.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Chemie,
Technik
Destillation lat.[Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]
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Typische Verbindungen zu ›Destillation‹ (berechnet)
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anschließend
atmosphärisch
azeotrop
einfach
Extraktion
fraktionierend
fraktioniert
Holz
kontinuierlich
Kristallisation
mehrstufig
Reaktionsprodukt
Rektifikation
Rückstand
trocken
trocknen
verwenden
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