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Dekadenz, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Dekadenz · Nominativ Plural: Dekadenzen · wird im Plural nur selten verwendet
Aussprache  [dekaˈdɛnʦ]
Worttrennung De-ka-denz
Wortbildung  mit ›Dekadenz‹ als Erstglied: Dekadenzliteratur
Herkunft aus gleichbedeutend décadencefrz < gleichbedeutend decadentiamlat < caderelat ‘fallen, sinken’
eWDG

Bedeutung

kultureller Verfall, der sich in einer übertriebenen Verfeinerung des Geistes und der Sinne äußert
Beispiele:
die Dekadenz in der Malerei, Literatur, Kunst
der Schriftsteller stand unter dem Einfluss der Dekadenz seiner Zeit
die Dekadenz der späten bürgerlichen Literatur
im Werk des Schriftstellers zeigten sich Züge abstoßender Dekadenz
alle Einflüsse der Dekadenz bekämpfen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Dekadenz · dekadent
Dekadenz f. ‘kultureller Niedergang, sittlicher Verfall’. Zunächst im Sinne von ‘wirtschaftlicher Niedergang’ entlehnt (16. Jh.) aus gleichbed. frz. décadence (mlat. decadentia, zu lat. cadere ‘fallen, sinken’). Im 19. und 20. Jh. nach frz. Vorbild besonders für Richtungen in der bildenden Kunst und Literatur, die gesellschaftlichen Verfall bzw. das verfeinerte, morbide Spätstadium einer Gesellschaft zum Ausdruck bringen (daher bis in die Gegenwart oft in frz. Aussprache und Schreibweise). – dekadent Adj. ‘kulturell im Verfall begriffen, überzüchtet, angekränkelt’, um 1900 nach frz. décadent gebildet.
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Bedeutungsverwandte Ausdrücke

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Assoziationen
  • (sich) abwärts bewegend · (sich) nach unten bewegend · (sich) zusehends verschlechtern(d) · bergab gehen (mit) · dem Untergang geweiht · im Abwärtstrend · im Niedergang (befindlich) · im Sinkflug · in Abwärtsbewegung · in Auflösung · stetig fallend · ungebremst nach unten rasen(d) · zum Scheitern verurteilt  ●  im Absturz fig. · im freien Fall fig. · wie ein Schneemann in der Sonne sprichwörtlich · in Degradation befindlich (speziell Bodenqualität) fachspr.
Assoziationen
  • (immer) vom Schlimmsten ausgehen(d) · das Schlimmste befürchten(d) · pessimistisch · schwarzseherisch  ●  misserfolgsorientiert (psych.) fachspr.
  • mutlos · ohne Zuversicht · ohne rechten Glauben an die Zukunft  ●  defaitistisch schweiz. · defätistisch geh., religiös · resignativ geh. · verzagt geh.
  • das Ende ist nah · es geht zu Ende
DWDS-Wortprofil

Typische Verbindungen zu ›Dekadenz‹ (berechnet)

DWDS-Wortprofil

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Dekadenz‹.

abgleiten in altrömisch Aristokratie aristokratisch bourgeois bürgerlich Degeneration Formalismus frönen geißeln gottlos großbürgerlich Hauch von Hedonismus Hohepriester höfisch Inbegriff kapitalistisch morbid Nihilismus Oberschicht Sittenverfall spätbürgerlich spätrömisch Symbolismus Unmoral Verfall Verkommenheit volksfremd westlich
DWDS-Beispielextraktor

Verwendungsbeispiele für ›Dekadenz‹

DWDS-Beispielextraktor

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Es hat gar kein Interesse mehr für die bürgerliche Dekadenz. [Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1959. In: ders., So sitze ich denn zwischen allen Stühlen, Berlin: Aufbau-Verl. 1999 [1959], S. 675]
Kein Weltreich war in der Lage, seiner eigenen Dekadenz zu widerstehen. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1979]]
Wir haben es offenbar mit einer neuen Phase der Dekadenz zu tun. [Die Zeit, 25.05.2005, Nr. 22]
Man könnte sagen: Faszinierend am ukrainischen Pop ist sein Mangel an Dekadenz. [Die Zeit, 31.03.2005, Nr. 14]
Sie sehen die verhasste westliche Kultur in ihrer schrillen Dekadenz. [Bild, 05.09.2002]
Zitationshilfe
„Dekadenz“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Dekadenz>.

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