Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Dedikation, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Dedikation · Nominativ Plural: Dedikationen
Aussprache [dedikaˈʦi̯oːn]
Worttrennung De-di-ka-ti-on
Wortzerlegung dedizieren -ation
Wortbildung  mit ›Dedikation‹ als Erstglied: Dedikationsbild · Dedikationsexemplar · Dedikationstitel
Herkunft aus dēdicātiōlat ‘(Ein-)Weihung’
Duden, GWDS, 1999 und DWDS

Bedeutungen

1.
Widmung, Zueignung
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: eine Dedikation unterzeichnen
in Präpositionalgruppe/-objekt: etw. in der Dedikation erwähnen
Beispiele:
Die »Goldberg‑Variationen« haben die Exzentrik eines Glenn Gould unbeschadet überstanden. Zu dessen Gedenken hat der Geiger Dmitri Sitkovetsky 1985 die Variationen von der Fughetta über die Ouverture und das Alla breve bis zum heiteren Quodlibet drei gleichberechtigten Streichern auf die Saiten gelegt, im Sinne der Bach’schen Dedikation »Denen Liebhabern zur Gemüths Ergetzung verfertiget«. [Basler Zeitung, 20.12.2001]
Ob der originale Denkstein farblich »gefasst« war, wissen wir nicht. Darunter sehen wir eine originale, gewölbte »Kartusche« mit einer in Latein verfassten »Dedikation«. Die Widmung war für Gebildete gedacht, die dieser Sprache mächtig waren[…][.] [Leipziger Volkszeitung, 22.07.2019]
Das Objekt selbst, Fotos, Inventare, Geschäftsbücher, Kundenkarteien, Kunstbücher, Ausstellungs‑ und Auktionskataloge, (Sammler‑)‍Stempel, Notizen, Dedikationen, Korrespondenzen, Etiketten, Rechnungen, Tagebücher und Testamente liefern der Provenienzforschung Informationen, die Herkunft und Geschichte, insbesondere auch die Besitzerwechsel der Werke, zu rekonstruieren. [Neue Zürcher Zeitung, 08.01.2016]
Liest er aber Ghosting als autobiografischen Roman – Titel, Dedikation, Motto usw. lassen ihn als solchen erscheinen –, wendet sich sein Interesse vornehmlich der Lebensgeschichte dieser begabten jungen Frau aus Schottland zu, die sich auf ein doch großes persönliches Wagnis eingelassen hat. [Der Standard, 11.12.2009]
Später widmet sie [die Publizistin Editha Klipstein] ihm ungefragt eine ihrer Buchpublikationen, den Text der Dedikation muß Thomas Mann sich erst vom Verleger erklären lassen. [Frankfurter Rundschau, 04.05.1998]
Bescheiden suchte der Verfasser mit seinem Namen hinter dem seines Lehrers oder eines Gönners zurückzutreten, dem er das eigentliche Verdienst am Zustandekommen seiner Arbeit zuschob. Solche Dedikationen bleiben eine schöne Sitte immer da, wo ihr Sinn aus lauterer Gesinnung fließt. [Neue Zeit, 21.10.1950]
2.
a)
Gabe, die jmdm. gewidmet, geschenkt worden ist
Beispiele:
Bei dieser Dedikation handelt es sich um so etwas wie ein Werbegeschenk – allerdings um eines, das aufgrund seiner Kunst und seines Umfanges mit heute üblichen Ramsch‑Kugelschreibern wenig gemein hat. [Basler Zeitung, 23.10.2002]
Während Julian E[…] unter anderem mit einer gut gegliederten Bach’schen Invention und einer virtuosen Etüde von Moszkowski brilliert, fällt bei Lukas F[…] die Freude am akkordisch‑rhythmischen Spiel auf. So ist das Stück Zwischenspiel seines Lehrers Christian R[…] wohl eine freundliche Dedikation an den fleißigen Schüler. [Thüringer Allgemeine, 18.01.2008]
Franz Liszts Pilgerchor‑Bearbeitung für Orgel ist eine der zahlreichen Dedikationen an den Freund Richard Wagner. [Thüringer Allgemeine, 01.07.2003]
Das folgenreiche persönliche Zusammentreffen von Bruno Taut und Paul Scheerbart hatte 1913 auf Vermittlung des Glasmalers Gottfried Heinersdorff stattgefunden; in der Folgezeit entspann sich ein intensiver geistiger Austausch, der durch die wechselseitige Dedikation von Werken bestätigt wurde. [Neue Zürcher Zeitung, 24.12.1998]
b)
Schenkung, Stiftung
Beispiele:
Eine jüngst erfolgte Dedikation sichert nunmehr dem Weimarer Kupferstichkabinett die gesamte Folge, der auch der launige Titel des Parcours der Zeichnungen entstammt: »In Tunis lügen die Palmen«. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.11.2001]
Das auf 1,8 bis 2,5 Millionen Dollar geschätzte Porträt entstammt der Sammlung des Erfurter Museums, dem die Dedikation des thüringischen Sammlers Alfred Hess durch die Aktion »Entartete Kunst« Mitte der dreißiger Jahre tragisch verlorenging. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.09.2001]
Bevor die mühsam zusammengetragene Sammlung letzter Exemplare kleiner Auflagen in die Obhut des Kulturgeschichtlichen Museums Osnabrück gelangte, hatte [die Galeristin] Karoline Müller sie dem Jüdischen Museum Berlin, das Ende dieser Woche eröffnet wird, offeriert. Doch das Berliner Haus lehnte die angebotene Dedikation ab. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.09.2001]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
dedizieren · Dedikation
dedizieren Vb. ‘widmen, zueignen, schenken’, Anfang des 16. Jhs. aus lat. dēdicāre ‘kundgeben, dartun, widmen’, im religiösen Bereich ‘einer Gottheit als Heiligtum weihen’ entlehnt; zugrunde liegt lat. dicāre ‘feierlich verkünden, weihen, widmen’, eine Intensivbildung zu lat. dīcere ‘sprechen, sagen’. – Dedikation f. ‘Widmung, Zueignung, Geschenk’, in der 2. Hälfte des 16. Jhs. aus lat. dēdicātio (Genitiv dēdicātiōnis) ‘(Ein)weihung’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Dedikation · Schenkung · Widmung
Zitationshilfe
„Dedikation“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Dedikation>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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