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Beutelschneider, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Beutelschneiders · Nominativ Plural: Beutelschneider
Aussprache 
Worttrennung Beu-tel-schnei-der
Wortzerlegung Beutel schneiden 1-er
Wortbildung  mit ›Beutelschneider‹ als Erstglied: Beutelschneiderei
eWDG

Bedeutung

veraltet Taschendieb, Gauner
Beispiele:
Das niederste und schlimmste Volk – Beutelschneider, Kuppler, Dirnen, Betteljungen [ C. F. MeyerHochzeit d. Mönchs3,290]
[Personen, die] sich von geriebenen Beutelschneidern die Groschen aus der Tasche ziehen ließen [ Th. MannKönigl. Hoheit7,349]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Beutel · beuteln · Beutelschneider · Beuteltier · Windbeutel
Beutel m. ‘Säckchen, Geldtasche’, ahd. būtil (8. Jh.), mhd. biutel ‘(Geld)tasche, Beutelsieb’, asächs. būdil, mnd. bǖdel, mnl. būdel, nl. buidel, buil, afries. būdel sowie (ohne Suffix *-ila) aengl. budda ‘Käfer, Insekt’, engl. bud ‘Knospe’, isl. budda ‘Geldbeutel’ gehören als runde, ‘aufgeschwollene’ Körper zu einer Dentalerweiterung *bud- der unter Beule (s. d.) angeführten Wurzel ie. *b(e)u-, *bh(e)u-, *b(h)ū- ‘aufblasen, schwellen’ wie auch zu den dort genannten verwandten Wörtern. – beuteln Vb. ‘schütteln’, mhd. biuteln ‘durch ein zu einem Beutel gefaltetes Tuch sieben, schütteln und dadurch reinigen’, dann übertragen ‘sichten, klären’, (seit dem 16. Jh.) einen Menschen ‘schütteln, schlagen’ und ‘beim Spiel Geld abnehmen’ (ausgehend von der Vorstellung: den Beutel durch Schütteln leeren). Beutelschneider m. ‘Taschendieb, Gauner’, mhd. biutelsnīder, mnd. bǖdelsnīder ‘wer fremde, am Gürtel getragene Geldbeutel abschneidet’, aber auch ‘Beutler, Täschner’. Beuteltier n. Name für Angehörige einer Ordnung der Säugetiere, die ihre Jungen in einem Brutbeutel aufziehen (18. Jh.). Windbeutel m. eigentlich ‘mit Luft gefüllter (d. h. leerer) Beutel’, daher ‘leichtes, luftiges Gebäck’ (18. Jh.), häufiger im Sinne von ‘Schwätzer, Taugenichts’ (18. Jh.).
DWDS-Wortprofil

Typische Verbindungen zu ›Beutelschneider‹ (berechnet)

DWDS-Wortprofil

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Beutelschneider‹.

kommunal
DWDS-Beispielextraktor

Verwendungsbeispiele für ›Beutelschneider‹

DWDS-Beispielextraktor

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Gleichwohl hindert die enge Bindung niemanden, die Banker als Beutelschneider zu beschimpfen. [Die Zeit, 10.04.1995, Nr. 15]
Ehe man bei uns von »Taschendieben« sprach, gab es »Beutelschneider«. [Welt und Wissen, 1927, Nr. 2, Bd. 16]
Es gab noch keine Kreditkarten, allerhand Beutelschneider warteten auf die Touristen. [Die Welt, 26.01.2001]
An seinem Krankenlager haben sich jetzt auch die Beutelschneider versammelt. [Bild, 02.07.2001]
Für die Kinobesitzer, sagen diese, sei er halb Beutelschneider, halb Goldesel. [Süddeutsche Zeitung, 17.01.1994]
Zitationshilfe
„Beutelschneider“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Beutelschneider>.

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