Amtmann, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Amtmann(e)s · Nominativ Plural: Amtmänner
Nebenform selten Amtsmann · Substantiv · Genitiv Singular: Amtsmann(e)s · Nominativ Plural: Amtsmänner
Aussprache
Worttrennung Amt-mann ● Amts-mann
Wortbildung
mit ›Amtmann‹/›Amtsmann‹ als Letztglied:
Oberamtmann
eWDG und DWDS
Bedeutung
letzte Änderung:
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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Amt · amtieren · amtlich · Amtmann · beamtet · Beamter
Amt n. ‘Dienststelle, Behörde (und deren Sitz), Dienststellung, Aufgabe, Verpflichtung’, auch ‘Verwaltungs-, Amtsbezirk’. Ahd. ambahti, ambath n. (8. Jh.), mhd. ambahte (mit vielen Nebenformen wie ambehte, amb(e)t, ammet), asächs. ambaht, ammaht, mnd. mnl. ambacht, nl. ambacht und ambt, aengl. ambiht, anord. embætti, got. andbahti im Sinne von ‘Aufgabe, Dienst, Dienstleistung, Amt als öffentliche Einrichtung’ gehören zu einem untergegangenen Maskulinum ahd. ambaht (8. Jh.), aengl. ambiht, got. andbahts ‘Diener, Gefolgsmann’, dem germ. *ambaht(j)a- ‘Gefolgsmann’ zugrunde liegt, wozu als jan-Stamm auch asächs. ambahteo ‘Amtmann, Diener’. Dieses ist entlehnt aus dem bei lateinischen Schriftstellern bezeugten gall. ambactus ‘Dienstmann, Höriger’, kelt. *amb(i)aktos ‘Bote, Diener’, eigentlich ‘Herumgesandter’. Die Kompositionsglieder des kelt. Wortes entsprechen lat. amb(i)- ‘ringsum, auf beiden Seiten’ und lat. āctus, Part. Perf. von lat. agere ‘in Bewegung setzen, treiben, handeln’. – amtieren Vb. ‘ein Amt versehen’ (Anfang 18. Jh.) ersetzt das heute veraltete, im Südd. und Schweiz. noch gebräuchliche amten, ahd. ambahten ‘dienen, ein Amt verwalten, etw. ausführen’ (8. Jh.), mhd. ambahten, ambehten. amtlich Adj. ‘dienstlich, behördlich, offiziell’, ahd. ambahtlīh ‘priesterlich’ (11. Jh.), mhd. ambetlich ‘dem Amte gemäß, rechtmäßig’. Amtmann m. ‘Verwaltungsbeamter in gehobener Stellung’, ahd. ambahtman (um 800), mhd. ambetman, amtman ‘wer ein Amt zu verwalten hat, Diener’; vgl. asächs. ambahtman, mnd. ambacht(es)man, amtman, mnl. ambachtsman, amptman, aengl. ambihtmann. Daneben schweiz. Ammann ‘Vorsitzender einer Verwaltungsbehörde, Gemeinde-, Bezirksvorsteher’, mhd. amman, verkürzte Nebenform von mhd. ambetman. beamtet Part.adj. ‘im Beamtenverhältnis angestellt’, frühnhd. beamptet ‘im öffentlichen Dienst, besonders in der Verwaltung, tätig im Auftrag eines Herrn, Fürsten, Gemeinwesens’, zu einem außerhalb des Part. Prät. nur selten auftretenden Verb beamten ‘mit einem öffentlichen Amt betrauen, als Beamten anstellen’ (15. Jh.). Schon eher erscheint beampt (14. Jh.), eine verkürzte (gelegentlich noch im 17. Jh. verwendete) Form des Part.adj. Aus der gleichfalls seit dem 14. Jh. bezeugten Substantivierung (frühnhd. beampte Plur.) dieser Kurzform entsteht nhd. Beamter m. als Bezeichnung für den im spätfeudalen und bürgerlichen Staat auf die Repräsentanz der Staatsgewalt verpflichteten, mit bestimmten Privilegien ausgestatteten Angestellten im Staatsdienst.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›Amtmann‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›Amtmann‹ und ›Amtsmann‹.
Amtmann
Amtsschreiber
Amtsverwalter
Amtsvorstand
bestallt
Burgmann
Domänenpächter
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fürstbischöflich
Kollegialhilfesarbeiter
Kreishauptmann
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kurtrierisch
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