Die sozialökologische Transformation ist in aller Munde. Dies gilt sowohl für die politischen Deb... more Die sozialökologische Transformation ist in aller Munde. Dies gilt sowohl für die politischen Debatten wie auch für die Wissenschaft. Dabei wird zunehmend deutlich: Multiple Krisen lassen sich nicht mehr nur mit Hilfe schrittweiser (Umwelt-)Politiken lösen, sondern es sind strukturelle Veränderungen notwendig. Die Beiträger*innen des Bandes arbeiten Gerechtigkeitsfragen und die gesellschaftspolitische Brisanz ökologischer Verteilungskonflikte im Kontext der Transformation heraus. Durch ihre Analysen unter Bezugnahme auf unterschiedliche Dimensionen von Umweltgerechtigkeit machen sie diese greifbar und liefern Kontextwissen für eine längst überfällige Diskussion.
Als ich vor zehn Jahren in meiner Funktion als Chefredakteur der Zeitschrift mare und als gelernt... more Als ich vor zehn Jahren in meiner Funktion als Chefredakteur der Zeitschrift mare und als gelernter Meeresbiologe intensiver über die Idee nachdachte, einen regelmäßig erscheinenden und gut lesbaren Zustandsbericht über die Weltmeere herauszugeben, stand ich vor fast unlösbaren Aufgaben. Er sollte wissenschaftlich fundiert sein, wirtschaftlich und politisch unabhängig und vor allem kostenlos verfügbar. Zudem wünschte ich mir eine ungewöhnlich hohe Verbreitung für einen solchen Wissenschaftsreport. Dieser vorliegende fünfte "World Ocean Review" (WOR) ist insofern ein großer Schritt, als hier nicht nur der Kieler Exzellenzcluster "Ozean der Zukunft" wissenschaftlich verantwortlich zeichnet, sondern mit dem Konsortium Deutscher Meeresforschung (KDM) gleichsam die wichtigsten Meeresforschungsinstitute Deutschlands. Von einer so umfassenden wissenschaftlichen Kompetenz hätte ich nie zu träumen gewagt. Darüber hinaus gewährleistet die von Elisabeth Mann Borgese und mir gegründete Ocean Science and Research Foundation die Übernahme sämtlicher Ausgaben-mehr als 300 000 Euro jährlich-der gemeinnützigen maribus GmbH rund um die WORs. Ein Konstrukt, das es ermöglicht, eigenständig zu agieren, wichtige Stellen wie Projektleitung und Redaktion langfristig zu finanzieren und vor allem die WORs allgemein zugänglich und kostenfrei anzubieten-als Onlineversion, aber auch als gedruckte Broschüre, von denen auf Anfrage bereits weit mehr als 120 000 Exemplare gratis in alle Welt verschickt wurden. Über den enormen Anklang, den der WOR in der Öffentlichkeit findet, aber auch über die Wissensgrundlage, die er für weitere Veröffentlichungen in Print und Fernsehen bildet, freue ich mich daher sehr; und ich bin überzeugt, dass auch die fünfte Ausgabe, die sich dem Thema "Küsten" widmet, einen großen Beitrag zu einem wichtigen Thema leisten wird. Denn dieser boomende Lebensraum birgt Fluch und Segen zugleich. Die Küsten werden für uns immer mehr zum Erlebnis-und Erholungsraum. Schon über 20 Prozent der weltweit Reisenden finden Erholung allein im vergleichsweise kleinen Mittelmeerraum, und immer mehr Menschen siedeln sich an den Meeressäumen an. Inzwischen leben über 2,8 Milliarden Menschen nicht mehr als 100 Kilometer vom Meer entfernt. 20 Megastädte mit jeweils mehr als 10 Millionen Einwohnern befinden sich an der Küste. Der Grund sind wirtschaftliche Vorteile wie die stetig wachsende Bedeutung der Schifffahrt: Ohne den Containerverkehr wäre die Globalisierung der Wirtschaft nicht denkbar. Und auch sonst hat die Küste einiges zu bieten: 90 Prozent der Fischerei, der für die Zementwirtschaft unabdingbare Sand, Windenergie, Erdgas und Erdöl. Dieser Segen ist zugleich Fluch. Die boomende Wirtschaft und immer mehr Menschen bringen ihren Müll, ungeklärte Abwässer und Düngemittel in die Ozeane ein. Mangrovenwälder müssen weichen, Fischbestände verringern sich dramatisch. Zusätzlich zeigt an den Küsten der Klimawandel seine drastischsten Auswirkungen: Durch den Anstieg des Meeresspiegels, Stürme und Tsunamis werden eben jene Wirtschaftsleistungen zunehmend bedroht und zerstört. Nikolaus Gelpke Geschäftsführer maribus gGmbH, Verleger des mareverlag s und Präsident des IOI Vor wor t > wor ld o c e a n r eview 2 0 17 6 7 Vorwort < Wir Menschen leben seit Jahrtausenden mit dem Meer und suchen seine Nähe. In küstennahen Gebieten wird die enge Verflechtung zwischen Mensch und Ozean besonders deutlich: Menschen profitieren vom Ozean; er stabilisiert das Klima, bringt Niederschläge, ist Transportweg, liefert Nahrung, Rohstoffe und Energie. Die Küsten beherbergen 15 der 20 größten Megastädte, und die natürliche Schönheit des Küstenreliefs und der Blick auf das Meer geben uns Inspiration. Allerdings stehen der Ozean und seine Küsten durch die dort besonders schnell wachsende Weltbevölkerung, die Übernutzung, Verschmutzung und den vom Menschen verursachten Klimawandel unter zunehmendem Druck. Vor allem über Flüsse gelangen Abwässer, Chemikalien, aus Überdüngung stammende Nährstoffe und Müll in die Küstenmeere und später in den offenen Ozean. Schutz und Nutzung scheinen zunehmend aus dem Gleichgewicht zu laufen und bedürfen einer neuen Ausrichtung, wie sie in den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 insbesondere im Ozean-Ziel (SDG 14) gefordert werden. Hoffnung macht das zunehmende Interesse am Ozean und an den Küsten in politischen Dialogen und damit verbundenen Schutzforderungen. Viele Faktoren wirken auf die Küste ein wie etwa Industrie, Tourismus oder Urbanisierung. Alle diese neuen Stressoren gilt es zu betrachten, wenn es um die Zukunft des Ökosystems Küste geht. Doch was ist die Küste überhaupt? Und welche Rolle spielt sie für den Menschen? Der vorliegende "World Ocean Review" nimmt sich diesem zentralen Lebensraum der Erde an. Er liefert einen profunden Überblick über die Entwicklung der weltweiten Küsten, die vielfältigen und zum Teil einzigartigen Ökosysteme und adressiert wichtige Herausforderungen im Umgang mit den Küsten für Gesellschaft, Politik und Forschung. Der Umgang mit Naturgefahren wie Sturmfluten, starken Winden oder Tsunamis, einem zunehmenden Meeresspiegelanstieg erfordern zunehmend das Zusammenspiel von Forschenden und unterschiedlichen Interessenvertretern. Auch im Kieler Exzellenzcluster "Ozean der Zukunft" arbeiten mehr als 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt an Lösungswegen, die auf einem grundlegenden Verständnis des Lebensraums Küste im Wechselspiel mit dem Ozean beruhen. Die gesellschaftlichen, politischen und ethischen Forschungsfragen werden dabei schon früh mit einbezogen. Nur mit einer globalen und lösungsorientierten Erforschung des Ozeans können wir gemeinsam und über Grenzen hinweg einen gerechteren und nachhaltigeren Umgang mit ihm begleiten und damit seine ökosystemaren Leistungen auch für nachkommende Generationen sichern. Die Zukunft des Ozeans und eines Großteils der Menschheit ist eng verbunden mit unserem Umgang mit dem Küstenraum. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende und erhellende Lektüre.
In recent decades, the margins of Europe’s Mediterranean region have gone through enormous change... more In recent decades, the margins of Europe’s Mediterranean region have gone through enormous changes: national borders previously taken for granted have become contested external borders of the European Union (EU). Effects of the relocation of borders and of the European refugee protection system have been especially strong around the Mediterranean Sea: in particular, gaining access to the refugee protection systems of the EU has become increasingly difficult for these refugees. Responsibilities are particularly uncertain where a state is engaged in joint operations, in operations in the territorial waters of another state, or in operations on the high seas. Dilemmas also arise when migrants are rescued from shipwrecked boats. The legal responsibilities to rescue migrants at sea should be clear, but the actions taken vary according to which Search and Rescue Area (SAR Area) the shipwreck occurs in. In the Mediterranean Sea, the policies of border control and the right of sovereign states to control their territory clash with the claims of a functioning European refugee protection system and with some aspects of the humanitarian law of the sea.
Change triggered by natural hazards such as pluvial and coastal floods, sea-level rise as well as... more Change triggered by natural hazards such as pluvial and coastal floods, sea-level rise as well as risks resulting from water scarcity are highly dynamic and related to the effects of ongoing climate change. Whether and how societies adapt, adjust, change, or transform because of climate change and related risks, is a currently debated topic. This question demands revisiting and comprehensively addressing existing theoretical foundations of transformations in risk management strategies and in risk governance to find effective ways to deal with climate change effects and their social consequences. Hence, the paper discusses current developments in transformation research and exemplifies this discussion with four interdisciplinary cases, which the co-authors reported in previous publications. Findings from Austria include a governance change within flood risk management related to zonation. Relocation in Indonesia and Kiribati showcases its cultural, behavioural as well as economic implications. Water scarcity in South Africa underlines the importance of behavioural change to enable the structural storage of rainwater. This paper analyses aspects of adjustment or transformation in these four examples. This may inform risk managers, decision-makers, practitioners, and planners dealing with natural hazards related to climate change how to conceptualise their (re-)actions.
Europa zwischen Grenzkontrolle und Flüchtlingsschutz
Im Folgenden, den empirischen Teil meiner Arbeit einleitenden Kapitel, wird die rechtliche und po... more Im Folgenden, den empirischen Teil meiner Arbeit einleitenden Kapitel, wird die rechtliche und politische Situation von Migranten und Flüchtlingen in Libyen, Malta und Italien vorgestellt. Hier werden die Informationen vermittelt, die als Hintergrundwissen zu den einzelnen Ländern für ein besseres Verständnis des empirischen Teils meiner Arbeit notwendig sind. Auch die in den Ländern vorherrschenden Diskurse und Stimmungen in Bezug auf Migranten und Flüchtlinge werden thematisiert, da sie, wie sich in meiner Forschung zeigte, einen entscheidenden Einfluss auf die Lage der Migranten im Grenzraum und auf See haben. Nach der Abfolge meiner Feldforschungen werde ich im ersten Abschnitt auf Libyen eingehen und an dieser Stelle auch die libysch-italienische und die europäische Kooperationspolitik ansprechen. In den weiteren Abschnitten werde ich die Umstände für Migranten und Flüchtlingen in Italien und Malta schildern. Abschließend steht ein kurzer Vergleich der beiden europäischen Länder im Umgang mit dem Phänomen der Seemigration, der einen Ausblick auf die empirischen Kapitel 5 bis 9 darstellt.
Prof. Dr. Silja Klepp, die im Bereich Soziale Dynamik in Küsten- und Meeresgebieten am Geografisc... more Prof. Dr. Silja Klepp, die im Bereich Soziale Dynamik in Küsten- und Meeresgebieten am Geografischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel tätig ist, spricht über ethnographische Vignetten aus dem Grenzraum auf See im Mittelmeer und aus Kiribati, gelegen im zentralen Pazifik. Welche Narrativen und Handlungslogiken sind mit der Mittelmeermigration zwischen Libyen und Italien und mit dem Thema Klimamigration verbunden? Dr. Haeckel ging am 20. Juli 2017 im Rahmen des Colloquium Fundamentale "Mensch und Meer: Hoffnungen oder Herausforderungen" des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale auf diese Fragen ein. Weitere Informationen: www.zak.kit.edu/colloquium_fundamentale
The situation of refugees in the Mediterranean has become more difficult. During the past few yea... more The situation of refugees in the Mediterranean has become more difficult. During the past few years the border-ocean between Europe and Africa has become an EU-policy crucible. In the midst of the tightening of EU border controls and refugee protection claims, supranational, national and local actors find themselves in a phase of legal insecurity and negotiation. This paper is based on ethnographical research carried out in Libya, Italy and Malta. It sheds light on the different actors' practices at sea and in the surrounding border region. It also explores how new parameters for refugee protection are emerging in the border regions of the European Union. The paper argues that the policy practices of the cooperation between Italy and Libya as well as the informal operational methods carried out in the Mediterranean Sea function as a trailblazer of the overall refugee policy of the EU. In the long term, some of these practices will affect and change the legal basis and the formal regulations of the European refugee regime. The principle of non-refoulement could first be undermined and then abolished in this process. Using an approach that combines the empirical study of border regions with a legal anthropological perspective, my paper analysis the Union's processes of change and decision-making on local, national and supranational levels and their interconnections.
Reducing vulnerabilities is at the core of climate change adaptation interventions. This goal is ... more Reducing vulnerabilities is at the core of climate change adaptation interventions. This goal is usually approached from the perspective of increasingly universal adaptation methodologies, tools and services that are grounded in Western scientific thought and knowledge. Questions of (in-)justices and new or reproduced vulnerabilities play a marginal role in adaptation interventions. In this paper, we argue that a failure to acknowledge, let alone address, the intricate linkages between knowledge and power risks creating fundamental injustices as part of well-intended adaptation processes and their outcomes. Using the Kiribati Adaptation Project (KAP) as a case study, we examine how knowledge hegemonies lead to unsatisfactory adaptation processes and outcomes when viewed from a justice perspective. Environmental justice lenses provide a useful framework for applying distributional, procedural and epistemic notions of injustice to tackle and interrogate the knowledge-power relations, which we identify as a profound part of adaptation interventions.
Reducing vulnerabilities is at the core of climate change adaptation interventions. This goal is ... more Reducing vulnerabilities is at the core of climate change adaptation interventions. This goal is usually approached from the perspective of increasingly universal adaptation methodologies, tools and services that are grounded in Western scientific thought and knowledge. Questions of (in-)justices and new or reproduced vulnerabilities play a marginal role in adaptation interventions. In this paper, we argue that a failure to acknowledge, let alone address, the intricate linkages between knowledge and power risks creating fundamental injustices as part of well-intended adaptation processes and their outcomes. Using the Kiribati Adaptation Project (KAP) as a case study, we examine how knowledge hegemonies lead to unsatisfactory adaptation processes and outcomes when viewed from a justice perspective. Environmental justice lenses provide a useful framework for applying distributional, procedural and epistemic notions of injustice to tackle and interrogate the knowledge-power relations, which we identify as a profound part of adaptation interventions.
Der Artikel stellt zunächst umstrittene Aspekte des Themas Klimawandel und Migration in den inter... more Der Artikel stellt zunächst umstrittene Aspekte des Themas Klimawandel und Migration in den internationalen wissenschaftlichen und politischen Debatten dar. Dabei wird deutlich, warum auf der globalen Ebene die Einigung auf einen rechtlichen Schutzstatus oder eine einheitliche politische Lösung für Umweltmigranten auch in Zukunft unwahrscheinlich ist. Hier zeigt sich auch die enge Verknüpfung lokaler und globaler Gerechtigkeitsdebatten rund um die Folgen des anthropogenen Klimawandels. Anschließend werden die internationalen Migrationsprogramme, die die Regierung Kiribatis unter dem Motto "migrate with dignity" mit verschiedenen Regierungen bilateral verhandelt, vorgestellt. Es wird analysiert, welche mutmaßlichen Effekte sie auf eine nachhaltige Entwicklung Kiribatis haben. Abschließend wird diskutiert, ob es Kiribati gelingt, eine Viktimisierung, die das Land als eines der ersten Opfer des Klimawandels in den öffentlichen Debatten erscheinen lässt, positiv zu wenden und ...
The debate and its critique served as a starting point for conceptualizing a workshop entitled De... more The debate and its critique served as a starting point for conceptualizing a workshop entitled Denaturalizing Climate Change: Migration, Mobilities and Spaces that took place at the artec Sustainability Research Center, University of Bremen in October 2013. The aim was to revisit the nexus between climate change and human mobility, employing innovative and, above all, more politicized approaches.
Abstract. In this intervention, we reflect on the potential of environmental justice and climate ... more Abstract. In this intervention, we reflect on the potential of environmental justice and climate justice approaches to reveal the politics of climate change adaptation. Taking the attempts at dealing with extreme flooding events in Venice as an example, we illustrate that different dimensions at the core of the environmental justice concept (distributive and procedural justice and justice as recognition) are helpful to analyse and to politicise climate change adaptation interventions. We call for a transformative research agenda to reconfigure interventions and expertise to more closely account for the socio-political processes and narratives shaping coastal environments and to foster multiple epistemologies. Above all, this entails strengthening the inclusion of local (environmental) knowledge, the involvement of the populations affected by interventions in adaptation planning and the open discussion of political questions and values shaping interventions.
Abstract. This special issue (SI) shows that environmental justice perspectives are especially us... more Abstract. This special issue (SI) shows that environmental justice perspectives are especially useful for analysing current socio-ecological conflicts. These perspectives help to bridge epistemological and ontological gaps in inter- and transdisciplinary settings and promote normative and justice-oriented discussions on environmental struggles within and beyond the academy. Currently, the following two interrelated environmental crises and their impacts regularly make headlines: climate change and the impacts of the unsustainable use of the oceans. Still, for a large part of the global population – not only but especially in the Global North – both crises remain abstract, mainly becoming visible through news coverage of plastic waste in the oceans, storm surges and droughts, and through documentaries on sea-level rise and the destruction of ecosystems. However, the destruction of marine and coastal habitats and the effects of climate change are increasingly affecting people's da...
Die sozialökologische Transformation ist in aller Munde. Dies gilt sowohl für die politischen Deb... more Die sozialökologische Transformation ist in aller Munde. Dies gilt sowohl für die politischen Debatten wie auch für die Wissenschaft. Dabei wird zunehmend deutlich: Multiple Krisen lassen sich nicht mehr nur mit Hilfe schrittweiser (Umwelt-)Politiken lösen, sondern es sind strukturelle Veränderungen notwendig. Die Beiträger*innen des Bandes arbeiten Gerechtigkeitsfragen und die gesellschaftspolitische Brisanz ökologischer Verteilungskonflikte im Kontext der Transformation heraus. Durch ihre Analysen unter Bezugnahme auf unterschiedliche Dimensionen von Umweltgerechtigkeit machen sie diese greifbar und liefern Kontextwissen für eine längst überfällige Diskussion.
Als ich vor zehn Jahren in meiner Funktion als Chefredakteur der Zeitschrift mare und als gelernt... more Als ich vor zehn Jahren in meiner Funktion als Chefredakteur der Zeitschrift mare und als gelernter Meeresbiologe intensiver über die Idee nachdachte, einen regelmäßig erscheinenden und gut lesbaren Zustandsbericht über die Weltmeere herauszugeben, stand ich vor fast unlösbaren Aufgaben. Er sollte wissenschaftlich fundiert sein, wirtschaftlich und politisch unabhängig und vor allem kostenlos verfügbar. Zudem wünschte ich mir eine ungewöhnlich hohe Verbreitung für einen solchen Wissenschaftsreport. Dieser vorliegende fünfte "World Ocean Review" (WOR) ist insofern ein großer Schritt, als hier nicht nur der Kieler Exzellenzcluster "Ozean der Zukunft" wissenschaftlich verantwortlich zeichnet, sondern mit dem Konsortium Deutscher Meeresforschung (KDM) gleichsam die wichtigsten Meeresforschungsinstitute Deutschlands. Von einer so umfassenden wissenschaftlichen Kompetenz hätte ich nie zu träumen gewagt. Darüber hinaus gewährleistet die von Elisabeth Mann Borgese und mir gegründete Ocean Science and Research Foundation die Übernahme sämtlicher Ausgaben-mehr als 300 000 Euro jährlich-der gemeinnützigen maribus GmbH rund um die WORs. Ein Konstrukt, das es ermöglicht, eigenständig zu agieren, wichtige Stellen wie Projektleitung und Redaktion langfristig zu finanzieren und vor allem die WORs allgemein zugänglich und kostenfrei anzubieten-als Onlineversion, aber auch als gedruckte Broschüre, von denen auf Anfrage bereits weit mehr als 120 000 Exemplare gratis in alle Welt verschickt wurden. Über den enormen Anklang, den der WOR in der Öffentlichkeit findet, aber auch über die Wissensgrundlage, die er für weitere Veröffentlichungen in Print und Fernsehen bildet, freue ich mich daher sehr; und ich bin überzeugt, dass auch die fünfte Ausgabe, die sich dem Thema "Küsten" widmet, einen großen Beitrag zu einem wichtigen Thema leisten wird. Denn dieser boomende Lebensraum birgt Fluch und Segen zugleich. Die Küsten werden für uns immer mehr zum Erlebnis-und Erholungsraum. Schon über 20 Prozent der weltweit Reisenden finden Erholung allein im vergleichsweise kleinen Mittelmeerraum, und immer mehr Menschen siedeln sich an den Meeressäumen an. Inzwischen leben über 2,8 Milliarden Menschen nicht mehr als 100 Kilometer vom Meer entfernt. 20 Megastädte mit jeweils mehr als 10 Millionen Einwohnern befinden sich an der Küste. Der Grund sind wirtschaftliche Vorteile wie die stetig wachsende Bedeutung der Schifffahrt: Ohne den Containerverkehr wäre die Globalisierung der Wirtschaft nicht denkbar. Und auch sonst hat die Küste einiges zu bieten: 90 Prozent der Fischerei, der für die Zementwirtschaft unabdingbare Sand, Windenergie, Erdgas und Erdöl. Dieser Segen ist zugleich Fluch. Die boomende Wirtschaft und immer mehr Menschen bringen ihren Müll, ungeklärte Abwässer und Düngemittel in die Ozeane ein. Mangrovenwälder müssen weichen, Fischbestände verringern sich dramatisch. Zusätzlich zeigt an den Küsten der Klimawandel seine drastischsten Auswirkungen: Durch den Anstieg des Meeresspiegels, Stürme und Tsunamis werden eben jene Wirtschaftsleistungen zunehmend bedroht und zerstört. Nikolaus Gelpke Geschäftsführer maribus gGmbH, Verleger des mareverlag s und Präsident des IOI Vor wor t > wor ld o c e a n r eview 2 0 17 6 7 Vorwort < Wir Menschen leben seit Jahrtausenden mit dem Meer und suchen seine Nähe. In küstennahen Gebieten wird die enge Verflechtung zwischen Mensch und Ozean besonders deutlich: Menschen profitieren vom Ozean; er stabilisiert das Klima, bringt Niederschläge, ist Transportweg, liefert Nahrung, Rohstoffe und Energie. Die Küsten beherbergen 15 der 20 größten Megastädte, und die natürliche Schönheit des Küstenreliefs und der Blick auf das Meer geben uns Inspiration. Allerdings stehen der Ozean und seine Küsten durch die dort besonders schnell wachsende Weltbevölkerung, die Übernutzung, Verschmutzung und den vom Menschen verursachten Klimawandel unter zunehmendem Druck. Vor allem über Flüsse gelangen Abwässer, Chemikalien, aus Überdüngung stammende Nährstoffe und Müll in die Küstenmeere und später in den offenen Ozean. Schutz und Nutzung scheinen zunehmend aus dem Gleichgewicht zu laufen und bedürfen einer neuen Ausrichtung, wie sie in den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 insbesondere im Ozean-Ziel (SDG 14) gefordert werden. Hoffnung macht das zunehmende Interesse am Ozean und an den Küsten in politischen Dialogen und damit verbundenen Schutzforderungen. Viele Faktoren wirken auf die Küste ein wie etwa Industrie, Tourismus oder Urbanisierung. Alle diese neuen Stressoren gilt es zu betrachten, wenn es um die Zukunft des Ökosystems Küste geht. Doch was ist die Küste überhaupt? Und welche Rolle spielt sie für den Menschen? Der vorliegende "World Ocean Review" nimmt sich diesem zentralen Lebensraum der Erde an. Er liefert einen profunden Überblick über die Entwicklung der weltweiten Küsten, die vielfältigen und zum Teil einzigartigen Ökosysteme und adressiert wichtige Herausforderungen im Umgang mit den Küsten für Gesellschaft, Politik und Forschung. Der Umgang mit Naturgefahren wie Sturmfluten, starken Winden oder Tsunamis, einem zunehmenden Meeresspiegelanstieg erfordern zunehmend das Zusammenspiel von Forschenden und unterschiedlichen Interessenvertretern. Auch im Kieler Exzellenzcluster "Ozean der Zukunft" arbeiten mehr als 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt an Lösungswegen, die auf einem grundlegenden Verständnis des Lebensraums Küste im Wechselspiel mit dem Ozean beruhen. Die gesellschaftlichen, politischen und ethischen Forschungsfragen werden dabei schon früh mit einbezogen. Nur mit einer globalen und lösungsorientierten Erforschung des Ozeans können wir gemeinsam und über Grenzen hinweg einen gerechteren und nachhaltigeren Umgang mit ihm begleiten und damit seine ökosystemaren Leistungen auch für nachkommende Generationen sichern. Die Zukunft des Ozeans und eines Großteils der Menschheit ist eng verbunden mit unserem Umgang mit dem Küstenraum. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende und erhellende Lektüre.
In recent decades, the margins of Europe’s Mediterranean region have gone through enormous change... more In recent decades, the margins of Europe’s Mediterranean region have gone through enormous changes: national borders previously taken for granted have become contested external borders of the European Union (EU). Effects of the relocation of borders and of the European refugee protection system have been especially strong around the Mediterranean Sea: in particular, gaining access to the refugee protection systems of the EU has become increasingly difficult for these refugees. Responsibilities are particularly uncertain where a state is engaged in joint operations, in operations in the territorial waters of another state, or in operations on the high seas. Dilemmas also arise when migrants are rescued from shipwrecked boats. The legal responsibilities to rescue migrants at sea should be clear, but the actions taken vary according to which Search and Rescue Area (SAR Area) the shipwreck occurs in. In the Mediterranean Sea, the policies of border control and the right of sovereign states to control their territory clash with the claims of a functioning European refugee protection system and with some aspects of the humanitarian law of the sea.
Change triggered by natural hazards such as pluvial and coastal floods, sea-level rise as well as... more Change triggered by natural hazards such as pluvial and coastal floods, sea-level rise as well as risks resulting from water scarcity are highly dynamic and related to the effects of ongoing climate change. Whether and how societies adapt, adjust, change, or transform because of climate change and related risks, is a currently debated topic. This question demands revisiting and comprehensively addressing existing theoretical foundations of transformations in risk management strategies and in risk governance to find effective ways to deal with climate change effects and their social consequences. Hence, the paper discusses current developments in transformation research and exemplifies this discussion with four interdisciplinary cases, which the co-authors reported in previous publications. Findings from Austria include a governance change within flood risk management related to zonation. Relocation in Indonesia and Kiribati showcases its cultural, behavioural as well as economic implications. Water scarcity in South Africa underlines the importance of behavioural change to enable the structural storage of rainwater. This paper analyses aspects of adjustment or transformation in these four examples. This may inform risk managers, decision-makers, practitioners, and planners dealing with natural hazards related to climate change how to conceptualise their (re-)actions.
Europa zwischen Grenzkontrolle und Flüchtlingsschutz
Im Folgenden, den empirischen Teil meiner Arbeit einleitenden Kapitel, wird die rechtliche und po... more Im Folgenden, den empirischen Teil meiner Arbeit einleitenden Kapitel, wird die rechtliche und politische Situation von Migranten und Flüchtlingen in Libyen, Malta und Italien vorgestellt. Hier werden die Informationen vermittelt, die als Hintergrundwissen zu den einzelnen Ländern für ein besseres Verständnis des empirischen Teils meiner Arbeit notwendig sind. Auch die in den Ländern vorherrschenden Diskurse und Stimmungen in Bezug auf Migranten und Flüchtlinge werden thematisiert, da sie, wie sich in meiner Forschung zeigte, einen entscheidenden Einfluss auf die Lage der Migranten im Grenzraum und auf See haben. Nach der Abfolge meiner Feldforschungen werde ich im ersten Abschnitt auf Libyen eingehen und an dieser Stelle auch die libysch-italienische und die europäische Kooperationspolitik ansprechen. In den weiteren Abschnitten werde ich die Umstände für Migranten und Flüchtlingen in Italien und Malta schildern. Abschließend steht ein kurzer Vergleich der beiden europäischen Länder im Umgang mit dem Phänomen der Seemigration, der einen Ausblick auf die empirischen Kapitel 5 bis 9 darstellt.
Prof. Dr. Silja Klepp, die im Bereich Soziale Dynamik in Küsten- und Meeresgebieten am Geografisc... more Prof. Dr. Silja Klepp, die im Bereich Soziale Dynamik in Küsten- und Meeresgebieten am Geografischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel tätig ist, spricht über ethnographische Vignetten aus dem Grenzraum auf See im Mittelmeer und aus Kiribati, gelegen im zentralen Pazifik. Welche Narrativen und Handlungslogiken sind mit der Mittelmeermigration zwischen Libyen und Italien und mit dem Thema Klimamigration verbunden? Dr. Haeckel ging am 20. Juli 2017 im Rahmen des Colloquium Fundamentale "Mensch und Meer: Hoffnungen oder Herausforderungen" des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale auf diese Fragen ein. Weitere Informationen: www.zak.kit.edu/colloquium_fundamentale
The situation of refugees in the Mediterranean has become more difficult. During the past few yea... more The situation of refugees in the Mediterranean has become more difficult. During the past few years the border-ocean between Europe and Africa has become an EU-policy crucible. In the midst of the tightening of EU border controls and refugee protection claims, supranational, national and local actors find themselves in a phase of legal insecurity and negotiation. This paper is based on ethnographical research carried out in Libya, Italy and Malta. It sheds light on the different actors' practices at sea and in the surrounding border region. It also explores how new parameters for refugee protection are emerging in the border regions of the European Union. The paper argues that the policy practices of the cooperation between Italy and Libya as well as the informal operational methods carried out in the Mediterranean Sea function as a trailblazer of the overall refugee policy of the EU. In the long term, some of these practices will affect and change the legal basis and the formal regulations of the European refugee regime. The principle of non-refoulement could first be undermined and then abolished in this process. Using an approach that combines the empirical study of border regions with a legal anthropological perspective, my paper analysis the Union's processes of change and decision-making on local, national and supranational levels and their interconnections.
Reducing vulnerabilities is at the core of climate change adaptation interventions. This goal is ... more Reducing vulnerabilities is at the core of climate change adaptation interventions. This goal is usually approached from the perspective of increasingly universal adaptation methodologies, tools and services that are grounded in Western scientific thought and knowledge. Questions of (in-)justices and new or reproduced vulnerabilities play a marginal role in adaptation interventions. In this paper, we argue that a failure to acknowledge, let alone address, the intricate linkages between knowledge and power risks creating fundamental injustices as part of well-intended adaptation processes and their outcomes. Using the Kiribati Adaptation Project (KAP) as a case study, we examine how knowledge hegemonies lead to unsatisfactory adaptation processes and outcomes when viewed from a justice perspective. Environmental justice lenses provide a useful framework for applying distributional, procedural and epistemic notions of injustice to tackle and interrogate the knowledge-power relations, which we identify as a profound part of adaptation interventions.
Reducing vulnerabilities is at the core of climate change adaptation interventions. This goal is ... more Reducing vulnerabilities is at the core of climate change adaptation interventions. This goal is usually approached from the perspective of increasingly universal adaptation methodologies, tools and services that are grounded in Western scientific thought and knowledge. Questions of (in-)justices and new or reproduced vulnerabilities play a marginal role in adaptation interventions. In this paper, we argue that a failure to acknowledge, let alone address, the intricate linkages between knowledge and power risks creating fundamental injustices as part of well-intended adaptation processes and their outcomes. Using the Kiribati Adaptation Project (KAP) as a case study, we examine how knowledge hegemonies lead to unsatisfactory adaptation processes and outcomes when viewed from a justice perspective. Environmental justice lenses provide a useful framework for applying distributional, procedural and epistemic notions of injustice to tackle and interrogate the knowledge-power relations, which we identify as a profound part of adaptation interventions.
Der Artikel stellt zunächst umstrittene Aspekte des Themas Klimawandel und Migration in den inter... more Der Artikel stellt zunächst umstrittene Aspekte des Themas Klimawandel und Migration in den internationalen wissenschaftlichen und politischen Debatten dar. Dabei wird deutlich, warum auf der globalen Ebene die Einigung auf einen rechtlichen Schutzstatus oder eine einheitliche politische Lösung für Umweltmigranten auch in Zukunft unwahrscheinlich ist. Hier zeigt sich auch die enge Verknüpfung lokaler und globaler Gerechtigkeitsdebatten rund um die Folgen des anthropogenen Klimawandels. Anschließend werden die internationalen Migrationsprogramme, die die Regierung Kiribatis unter dem Motto "migrate with dignity" mit verschiedenen Regierungen bilateral verhandelt, vorgestellt. Es wird analysiert, welche mutmaßlichen Effekte sie auf eine nachhaltige Entwicklung Kiribatis haben. Abschließend wird diskutiert, ob es Kiribati gelingt, eine Viktimisierung, die das Land als eines der ersten Opfer des Klimawandels in den öffentlichen Debatten erscheinen lässt, positiv zu wenden und ...
The debate and its critique served as a starting point for conceptualizing a workshop entitled De... more The debate and its critique served as a starting point for conceptualizing a workshop entitled Denaturalizing Climate Change: Migration, Mobilities and Spaces that took place at the artec Sustainability Research Center, University of Bremen in October 2013. The aim was to revisit the nexus between climate change and human mobility, employing innovative and, above all, more politicized approaches.
Abstract. In this intervention, we reflect on the potential of environmental justice and climate ... more Abstract. In this intervention, we reflect on the potential of environmental justice and climate justice approaches to reveal the politics of climate change adaptation. Taking the attempts at dealing with extreme flooding events in Venice as an example, we illustrate that different dimensions at the core of the environmental justice concept (distributive and procedural justice and justice as recognition) are helpful to analyse and to politicise climate change adaptation interventions. We call for a transformative research agenda to reconfigure interventions and expertise to more closely account for the socio-political processes and narratives shaping coastal environments and to foster multiple epistemologies. Above all, this entails strengthening the inclusion of local (environmental) knowledge, the involvement of the populations affected by interventions in adaptation planning and the open discussion of political questions and values shaping interventions.
Abstract. This special issue (SI) shows that environmental justice perspectives are especially us... more Abstract. This special issue (SI) shows that environmental justice perspectives are especially useful for analysing current socio-ecological conflicts. These perspectives help to bridge epistemological and ontological gaps in inter- and transdisciplinary settings and promote normative and justice-oriented discussions on environmental struggles within and beyond the academy. Currently, the following two interrelated environmental crises and their impacts regularly make headlines: climate change and the impacts of the unsustainable use of the oceans. Still, for a large part of the global population – not only but especially in the Global North – both crises remain abstract, mainly becoming visible through news coverage of plastic waste in the oceans, storm surges and droughts, and through documentaries on sea-level rise and the destruction of ecosystems. However, the destruction of marine and coastal habitats and the effects of climate change are increasingly affecting people's da...
This edited volume brings together critical research on climate change adaptation discourses, pol... more This edited volume brings together critical research on climate change adaptation discourses, policies, and practices from a multidisciplinary perspective. Drawing on examples from countries including Colombia, Mexico, Canada, Germany, Russia, Tanzania, Indonesia, and the Pacific Islands, the chapters describe how adaptation measures are interpreted, transformed, and implemented at grassroots level and how these measures are changing or interfering with power relations, legal pluralism, and local (ecological) knowledge. As a whole, the book challenges established perspectives of climate change adaptation by taking into account issues of cultural diversity, environmental justice, and human rights, as well as feminist or intersectional approaches. This innovative approach allows for analyses of the new configurations of knowledge and power that are evolving in the name of climate change adaptation. This volume will be of great interest to students and scholars of climate change, environmental law and policy, and environmental sociology, and to policymakers and practitioners working in the field of climate change adaptation.
A Critical Approach to Climate Change Adaptation: Discourses, Policies and Practices Edited by: Silja Klepp and Libertad Chavez-Rodriguez, 2018
This book presents the outcome of a workshop on climate change adaptation discourses, policies an... more This book presents the outcome of a workshop on climate change adaptation discourses, policies and practices held in Oaxaca, Mexico, in 2016. Participants were mostly from and/or undertaking research in the Global South. Two main themes arose: that cultural, social and political diversity is largely absent from climate change adaptation and that the overwhelming social inequalities under which adaptation to climate change is taking place are not only ignored, but are often naturalised or even strengthened. The various chapters of this book explore a number of questions: Which social dynamics can evolve within the framework of climate change adaptation in various spaces? Which assumptions and rationalities are inherent in mainstream climate change adaptation discourses, policies and practices? Which patterns of use and misuse can we observe regarding climate change adaptation? Which social processes are initiated or hindered through climate change adaptation?
This edited volume brings together critical research on climate change adaptation discourses, pol... more This edited volume brings together critical research on climate change adaptation discourses, policies, and practices from a multi-disciplinary perspective. Drawing on examples from countries including Colombia, Mexico, Canada, Germany, Russia, Tanzania, Indonesia, and the Pacific Islands, the chapters describe how adaptation measures are interpreted, transformed, and implemented at grassroots level and how these measures are changing or interfering with power relations, legal pluralismm and local (ecological) knowledge. As a whole, the book challenges established perspectives of climate change adaptation by taking into account issues of cultural diversity, environmental justicem and human rights, as well as feminist or intersectional approaches. This innovative approach allows for analyses of the new configurations of knowledge and power that are evolving in the name of climate change adaptation.
This volume will be of great interest to students and scholars of climate change, environmental law and policy, and environmental sociology, and to policymakers and practitioners working in the field of climate change adaptation.
A Critical Approach to Climate Change Adaptation: Discourses, Policies and Practices, 2018
This edited volume brings together critical research on climate change adaptation discourses, pol... more This edited volume brings together critical research on climate change adaptation discourses, policies, and practices from a multi-disciplinary perspective. Drawing on examples from countries including Colombia, Mexico, Canada, Germany, Russia, Tanzania, Indonesia, and the Pacific Islands, the chapters describe how adaptation measures are interpreted, transformed, and implemented at grassroots level and how these measures are changing or interfering with power relations, legal pluralismm and local (ecological) knowledge. As a whole, the book challenges established perspectives of climate change adaptation by taking into account issues of cultural diversity, environmental justicem and human rights, as well as feminist or intersectional approaches. This innovative approach allows for analyses of the new configurations of knowledge and power that are evolving in the name of climate change adaptation.
This volume will be of great interest to students and scholars of climate change, environmental law and policy, and environmental sociology, and to policymakers and practitioners working in the field of climate change adaptation.
This edited volume brings together critical research on climate change adaptation discourses, pol... more This edited volume brings together critical research on climate change adaptation discourses, policies, and practices from a multi-disciplinary perspective. Drawing on examples from countries including Colombia, Mexico, Canada, Germany, Russia, Tanzania, Indonesia, and the Pacific Islands, the chapters describe how adaptation measures are interpreted, transformed, and implemented at grassroots level and how these measures are changing or interfering with power relations, legal pluralismm and local (ecological) knowledge. As a whole, the book challenges established perspectives of climate change adaptation by taking into account issues of cultural diversity, environmental justicem and human rights, as well as feminist or intersectional approaches. This innovative approach allows for analyses of the new configurations of knowledge and power that are evolving in the name of climate change adaptation. This volume will be of great interest to students and scholars of climate change, environmental law and policy, and environmental sociology, and to policymakers and practitioners working in the field of climate change adaptation.
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Papers by Silja Klepp
This volume will be of great interest to students and scholars of climate change, environmental law and policy, and environmental sociology, and to policymakers and practitioners working in the field of climate change adaptation.
This volume will be of great interest to students and scholars of climate change, environmental law and policy, and environmental sociology, and to policymakers and practitioners working in the field of climate change adaptation.
This volume will be of great interest to students and scholars of climate change, environmental law and policy, and environmental sociology, and to policymakers and practitioners working in the field of climate change adaptation.