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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf das Anfärben von Poly(aminosäuren), was
Peptide, Polypeptide und Proteine einschließt, zum Beispiel in Gelen oder
auf Festphasen, mit neutralen oder anionischen Übergangsmetallkomplexen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Poly(aminosäuren) werden
normalerweise mit Gelelektrophorese, quantitativen Tests in Lösung oder auf
festen Trägern,
wie zum Beispiel auf Filtermembranen, detektiert und charakterisiert.
Kleine Proteinmengen oder andere Poly(aminosäuren) sind normalerweise mit
bloßem
Auge nicht sichtbar und müssen
deshalb, bevor sie lokalisiert und identifiziert werden können, angefärbt werden.
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Zwei
der am meisten verwendeten Methoden für das Anfärben von Poly(aminosäuren) in
Gelen sind das Färben
mit Coomassie Brillant Blue (CBB) und die Silberfärbung. Für bestimmte
Poly(aminosäuren)
ist die Silberfärbung
bis zu ungefähr
100–1000
Mal empfindlicher als eine Färbung
mit CBB, beide Methoden haben jedoch Nachteile. Durch den Gebrauch
von lumineszierenden Reagenzien für die Proteindetektion kann
eine außerordentliche
Erhöhung
der Empfindlichkeit, eine Zunahme des linearen Messbereichs während der
Detektion und gleichzeitig eine einfachere Handhabung des Färbereagenz
erreicht werden. Dabei ist mit „Lumineszenz" jedes Reagenz, das
fluoresziert, phosphoresziert oder chemoluminesziert gemeint ist.
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Fluoreszierende
Reagenzien wurden schon früher
zum Anfärben
von Poly(aminosäuren)
benutzt, allerdings besitzen organische Farbstoffe normalerweise
ein hohes Hintergrundrauschen. Es wurden Europium-Komplexe sulfonierter
Bathophenathroline entwickelt, die eine „zeitaufgelöste Detektion" erlauben und die Beeinträchtigung
durch Hintergrundrauschen reduzieren (M. J. Lim et al., Anal. Bioch.,
245, 184–195,
1997 und WO 97/20213). Diese Europium-Komplexe können nicht leicht mit sichtbarem
Licht angeregt werden, sondern brauchen ultraviolette Strahlung
für eine
optimale Lumineszenz. Folglich können
sie nicht mit kommerziell erhältlichen
Laser-angeregten Gel-Scannern benutzt werden. Zusätzlich binden
die Europium-Komplexe reversibel an Proteine und zerfallen bei niedrigen
Konzentrationen.
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Photochem.
Photobiol, 67, 179–183
offenbart eine Lumineszenz-Sonde, die das sulfonierte Analogon der
gut bekannten Sauerstoff-Sonde (Ru[dpp]8)Cl2 für
die Detektion von gelöstem
Sauerstoff in einer wässrigen Lösung bei
pH = 7,2 ist, wobei dpp für
4,7-Diphenyl-1,10-Phenanthrolin steht.
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Anal.
Biochem., 88, 434–441
offenbart einen Fe-Bathophenanthrolin-Sulfonat-Komplex für die Detektion
von Proteinen. Die Färbeformulierung
enthält
einen Metallkomplex, ein organisches Lösungsmittel und eine saure
Komponente. Das Limit für
eine Detektion beträgt
hierbei 1 bis 2 μg
bezogen auf BSA.
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Meth.
Enzym., 278, 295–321
beschreibt den Gebrauch von bestimmten an Proteine kovalent gebundenen
Ru-Komplexen für
die Detektion von Analyten in der Fluoreszenzpolarisation und Fluoreszenzanisotropie.
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Die
verwendeten Übergangsmetallkomplexe
der vorliegenden Erfindung besitzen eine neutrale oder negative
Gesamtladung. Die Komplexe sind sehr stabil, sogar in verdünnter Lösung und
binden stark an Proteine in Lösung,
an Membranen, an Zellen und an Elektrophoresegelen und bringen eine
klare, langlebige und sichtbare Lumineszenz hervor. Die vorliegenden
Metallkomplexe binden sogar in neutraler und in basischer Lösung stark
und nicht-kovalent an Proteine und besitzen eine höhere Empfindlichkeit
für die
Detektion von Poly(aminosäuren)
als alle anderen oben beschriebenen Methoden und können mit
ultraviolettem Licht und mit Licht des sichtbaren Bereichs angeregt
werden. Der Gebrauch von neutralen oder anionischen Komplexen dieser
Erfindung als nicht-kovalente Proteinfärbemittel ist bisher noch nicht
beschrieben worden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1:
Exitationsspektren einer 10 μM
wässrigen
Lösung
von Verbindung 1, 150 μM
Zitronensäure.
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2:
Emissionsspekten einer 10 μM
wässrigen
Lösung
von Verbindung 1, 150 μM
Zitronensäure nach
Anregung bei 440 nm.
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3:
Exitationsspektren einer 10 μM
wässrigen
Lösung
von Verbindung 3.
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4:
Emissionsspekten einer 10 μM
wässrigen
Lösung
von Verbindung 3 nach Anregung bei 385 nm.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG UND BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Erfindung bezieht sich auf das Anfärben von Poly(aminosäuren) mit
Metall-Ligand-Komplexen. Das
Metall ist ein Übergangsmetall
der Gruppen 7–10
mit einer Atomzahl über
42 und ist mit einer Vielzahl von Stickstoff-Donor-Liganden koordiniert,
von denen wenigstens einer sulfoniert ist. Die Liganden, die sich
einander gleichen oder sich voneinander unterscheiden können, sind
jeweils substituierte oder unsubstituierte Reste von Pyridin, Bipyridin,
Bispyridin, Terpyridin, Phenanthrolin, Bathophenanthrolin, Imidazol,
Pyrrol, Pyrazol, Indazol, Triazol, Pyrazin, Pyrimidin, Pyridazin,
Purin, Porphyrin oder Phthalocyanin, wobei bei den Liganden ein stickstoffhaltige
Ringe optional zu einem aromatischen Ring geschlossen werden kann.
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Patentansprüchen dargelegt.
Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
beschrieben.
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Der Metallkomplex
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Die
Methode der Erfindung verwendet eine Färbelösung, die einen oder mehrere
Metall-Ligand-Komplexe
enthält.
Das Metallion ist normalerweise ein Übergangsmetall der Gruppen
7, 8, 9, oder 10 mit einer Atomzahl größer als 42, wobei das Übergangsmetall
eine beliebige Elektronenkonfiguration besitzt, die kompatibel zum
bindenden Stickstoffdonor-Liganden ist. In einer Ausführungsform
hat das Matallion eine d6-Elektronenkonfiguration,
wie zum Beispiel das Rhenium(I)-, Ruthenium(II)-, Osmium(II)-, Rhodium(III)-
oder das Iridium(III)-Ion. In einer anderen Ausführung hat das Metallion d6-Elektronenkonfiguration, wie zum Beispiel
das Platin(II)-Ion.
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In
einer Ausführung
der Erfindung ist das Metall Ruthenium(II), Osmium(II), Rhenium(I)
oder Platin(II). In einer anderen Ausführung ist das Metallion Ruthenium(II)
oder Rhenium(I). In noch einer anderen Ausführung ist das Metallion Ruthenium(II).
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In
einigen Ausführungsformen
ist das Übergangsmetall
ein radioaktives Isotop, welches natürliche Radioaktivität besitzt,
wie zum Beispiel Ru103, Ru106 oder
Tc99. Wenn der Metallkomplex der Erfindung
radioaktiv ist, ist der Komplex geeignet für die Proteindetektion entweder
mittels Lumineszenz oder Radiographie oder mit beiden Methoden.
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Die
in dieser Erfindung verwendeten Liganden besetzen die Koordinationssphäre des Übergangsmetalls
und sind Stickstoffdonor-Liganden, die mit wenigstens einer weiteren
Sulfonatgruppe substituiert sind.
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Die
in dieser Erfindung verwendeten Metallkomplexe enthalten ein Metallion
oder mehrere Metallionen. In einer Ausführung hat das Metallion oktaedrische
oder quadratisch-planare Geometrie. Wenn das Metallion oktaedrische
Geometrie besitzt, sind die Stickstoffatome der Donor-Liganden an den Eckpunkten
eines Oktaeders angeordnet, mit dem Metallion in der Mitte des Oktaeders.
Solche Metallionen, wie sie in dieser Erfindung benutzt werden,
können
sechs Monodentat-Liganden, drei Bidentat-Liganden oder zwei Tridentat-Liganden,
wie unten gezeigt, binden oder sogar einen einzelnen Hexadentat-Liganden.
Alternativ besitzt der Metallkomplex eine Mischung der verschiedenen
Liganden.
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Wenn
die in der Erfindung benutzten Metallkomplexe quadratisch-planar
sind, liegen die Stickstoffatome in den Ecken eines Quadrats mit
dem Metallion im Zentrum. Solche Metallionen können vier Monodentat-Liganden
oder zwei Bidentat-Liganden, wie unten gezeigt, binden:
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Obwohl
die Geometrie eines gegebenen Metallzentrums, welches in der Erfindung
genutzt wird, in drei Dimensionen existiert, werden die in der Erfindung
vorgestellten Komplexe der Einfachheit halber nur in zwei Dimensionen
behandelt. Wie für
oktaedrische Metallkomplexe gut bekannt, kann der Komplex zum Beispiel aus
einem einzigen Stereoisomer oder einer Mischung aus Stereoisomeren
bestehen. Die Absolutkonfiguration der Liganden um das Metallion
herum beeinflusst nicht die Fähigkeit
des Komplexes, Poly(aminosäuren) einzufärben.
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Ein
gegebener Metallkomplex kann optional mehrere Liganden der gleichen
chemischen Formel enthalten oder enthält mehr als einen strukturell
unterscheidbaren Liganden, wie zum Beispiel einen Komplex, der aus
einem Bidentat-Liganden in Kombination mit vier Monodentat-Liganden oder ein
Tridentat-Ligand in Kombination mit einem Bidentat- und einem Monodentat-Ligand
oder eine Kombination der drei unterschiedlichen Liganden besteht.
Der Metallkomplex kann optional Liganden enthalten, die von einem
oder mehreren anionischen Resten substituiert oder von keinem anionischen
Rest substituiert ist. Die Liganden binden optional gleichzeitig
an zwei oder mehr Metallionen und wirken als Brückenliganden. Das wird besonders
dadurch erreicht, dass ein Stickstoff-Donor-Ligand benutzt wird,
der sich an die Metallbindungsstelle anpassen kann (z.B. Verbindung
5). Wenn der Metallkomplex mehr als ein Metallion enthält, hat
jedes Metallion optional dieselbe oder eine verschiedene Koordinationsgeometrie.
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Die
in der vorliegenden Erfindung benutzten Liganden sind aromatische
Stickstoff-Donor-Liganden und
umfassen wenigstens einen heteroaromatischen Ring, der ein Stickstoffatom
enthält
und über
den der Ligand an das Metallatom oder -ion der Erfindung bindet.
Die Liganden, die sich einander gleichen oder sich voneinander unterscheiden,
sind substituierte oder unsubstituierte Reste: Pyridin, Bipyridin,
Bispyridin, Terpyridin, Phenanthrolin, Bathophenanthrolin, Imidazol,
Pyrrol, Pyrazol, Indazol, Triazol, Pyrazin, Pyrimidin, Pyridazin, Purin,
Porphyrin, Phthalocyanin, von denen sich stickstoffhaltige Ringe
optional zu einem geschlossenen Ring zusammenschließen können. In
einer Ausführung
umfasst der Ligand zwei heteroaromatische Ringe, die über eine
Einfachbindung oder über
einen geeigneten kovalenten Linker verbunden sind. In einer anderen
Ausführung
umfasst der Ligand zwei heteroaromatische Ringe, die über eine
Einfachbindung oder über
einen zusätzlichen
geschlossenen aromatischen Ring verbunden sind. In noch einer anderen
Ausführung
umfasst der Ligand drei heteroaromatische Ringe, die über eine
Einfachbindung oder über
einen geeigneten kovalenten Linker verbunden sind. In jeder Ausführung sind
die heteroaromatischen Ringe optional substituiert und enthalten optional
ein oder mehrere zusätzliche
Heteroatome wie N, O oder S. Wenn die Liganden der Erfindung mehrere
heteroaromatische Ringe enthalten, dann sind sie üblicherweise
polydentat und binden über
die Stickstoffatome der heteroaromatischen Ringe an dasselbe oder
an verschiedene Metallzentren.
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Die
in der Erfindung verwendeten Liganden sind optional mit einer großen Vielfalt
von Substituenten substituiert, welche die folgenden einschließen: Alkyl,
Aryl, Heteroaryl-Substituenten, Alkene, Alkine, Halogene, Ether,
Thioether, Amide, Ester, Säuren
und stickstoffhaltige Gruppen. In einer Ausführungsform sind die Ligandensubstituenten
einfache Substituenten, wie H, Halogen oder CN. In einer anderen
Ausführungsform sind
die erlaubten Substituenten Alkyl, Perfluoralkyl, Alkoxy-Gruppen,
die 1–6
Kohlenstoffatome besitzen, Carboxy (-COOH), Carboxyalkyl, Carboxyalkoxy,
Carboxyalkylamino oder Carboxyalkylthio, wobei jeder Rest 2–7 Kohlenstoffatome
besitzt. Andere Ligandensubstituenten sind optional Amino, Aminosalze
(wobei das Gegenion ein Halogenid, Sulfat, Sulfonat, substituiertes
Sulfonat, Phosphat, Perchlorat, Tetrafluoroborat, Tetraphenylborid
oder ein Anion einer aromatischen oder aliphatischen Säure ist),
Alkylamino oder Dialkylamino, wobei jede Alkylgruppe 1–6 Kohlenstoffatome
hat. Noch weitere Liganden sind optional Aryl oder Heteroaryl. Alternativ
können
zwei oder mehr Ligandensubstituenten in Kombination zusätzliche
geschlossene Ringe bilden, die optional selbst mit den oben beschriebenen
Substituenten substituiert sind.
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Der
hierin verwendete Ausdruck Arylsubstituent ist ein sechsgliedriger
aromatischer Ring, der über eine
Einfachbindung verbunden ist und typischerweise ein Phenyl- oder
substituierter Phenylrest ist, aber auch einfache aromatische Substituenten,
wie etwa Naphthyle und substituierte Naphthyle, umfasst.
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Der
Ausdruck Heteroaryl wie hierin verwendet, ist ein aromatische Gruppe,
die mindestens ein Heteroatom (ein Nicht-Kohlenstoffatom im Ring)
enthält.
Ein Heteroaryl-Substituent ist optional ein 5- oder 6-gliedriger
Ring oder ist Teil einer geschlossen 2- oder 3-Ring-Struktur. Ein
Heteroaryl-Substituent enthält
optional ein oder mehrere Heteroatom(e), zum Beispiel wie in Pyrrolyl,
Pyridyl, Thienyl oder Furanyl (ein Ring, ein Heteroatom) oder Oxazolyl,
Isoxazolyl, Oxadiazolyl oder Imidazolyl (ein Ring, viele Heteroatome)
oder Benzoxazolyl, Benzothiazolyl oder Benzimadazolyl (mehrere Ringe,
mehrere Heteroatome) oder Chinolyl, Benzfuranyl oder Indolyl (mehrere
Ringe, ein Heteroatom). Bevorzugte Heteroaryl-Substituenten sind
Pyridyl oder Chinolyl.
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Aryl-
und Heteroaryl-Substituenten werden normalerweise verwendet, um
die spektralen Eigenschaften, die Affinität, die Selektivität, die Löslichkeit
oder die Reaktivität
oder eine Kombination aller dieser Einflussgrößen in den resultierenden Metallkomplexen
zu modifizieren. Sowohl Aryl- als auch Heteroaryl-Substituenten
der vorliegenden Liganden sind unabhängig und optional substituiert
und wie oben für
die Liganden der heteroaromatischen Ringe beschrieben, was ein Halogen,
eine Sulfonäure
oder Sulfonsäuresalze,
ein Phosphonat, Phosphat, Boronat, Alkylrest, Perfluoralkylrest,
Alkoxy-Gruppen, (die 1–6
Kohlenstoffatome besitzen) oder Carboxy-, Carboxyalkyl-, Carboxyalkoxy-,
Cyoboxyalkylamino- oder Carboxyalkylthiogruppen (die 2–7 Kohlenstoffatome
haben) einschließt.
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Ringsubstituenten
können
benutzt werden, um die Löslichkeit
des Metallkomplexes in wässriger
oder organischer Lösung
zu verändern,
um spektrale Protein-Protein-Bindungseigenschaften zu modifizieren,
oder um die elektronische Umgebung des Metallzentrums zu ändern. Normalerweise
gilt: Je größer der
Sulfonierungsgrad des Liganden je größer die Löslichkeit des resultierenden
Metallkomplexes in wässrigen
Systemen. Die zusätzliche
Substitution mit Ammoniumsalzen oder Carboxy, Carboxyalkyl, Carboxyalkoxy,
Cyoboxyalkylamino oder Carboxyalkylthio oder anderen höher polaren
Substituenten resultiert ebenfalls in einer erhöhten wässrigen Löslichkeit, verbesserter Protein-Bindung
oder anderen gewünschten
Eigenschaften.
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Die
Metallkomplexe müssen
mindestens einen Liganden besitzen, der mit mindestens einem Sulfonatrest
substituiert ist. Mit Sulfonatrest ist gemeint Sulfonsäure (-SO3H), Sulfonation (-SO3 –)
oder Sulfonsäuresalze
(-SO3X, wobei X normalerweise ein Alkalimetallkation
oder ein Ammoniumion ist). Üblicherweise
wird die Ladung der Sulfonatgruppe durch das Gegenkation oder durch
eine Formalladung auf dem Metallion selbst ausgeglichen. Bei physiologischem
oder niedrigen pH liegen die Sulfonat-Gruppen normalerweise als
Sulfonat-Ion vor. Sulfonierte Metallkomplexe sind üblicherweise
in ihrer Gesamtladung neutral oder negativ geladen (in Abwesenheit
anderer ionisierbarer Gruppen im Komplex). Zum Beispiel hat ein
Ruthenium-(II)-Komplex, der
insgesamt 6 Sulfonatreste trägt,
eine Gesamtladung von –2.
Ein Ruthenium-(II)-Komplex,
der insgesamt 4 Sulfonatreste an allen Liganden trägt, hat
eine Gesamtladung von –4.
Die Sulfonatgruppen können
entweder direkt an den aromatischen Stickstoff-Heterozyklus ge bunden
werden oder über
einen Ringsubstituenten, wie zum Beispiel Sulfophenyl oder Sulfoalkyl
gebunden werden. Der Ort der substituierten Sulfonsäuregruppe
ist scheinbar für
die Färbeeffektivität der resultierenden
Metallkomplexe nicht entscheidend, und um die Methode der vorliegenden
Erfindung zu überprüfen, funktionieren
Komplexe, die Mischungen von Ligandenisomeren haben, normalerweise
besser als isomerenfreie Komplexe.
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Die
Stickstoff-Donor-Liganden können
daher aus Pyridinen, Bipyridinen, Bispyridinen, Terpyridinen, Phenanthrolinen,
Bathophenanthrolinen, Imidazolen, Pyrrolen, Pyrazolen, Indazolen,
Triazolen, Pyrazinen, Pyrimidinen, Pyridazinen, Purinen, Porphyrinen
und Phthalocyaninen ausgewählt
werden. In einer Ausführungsform
sind die Stickstoff-Donor-Liganden Bipyridine, Bispyridine, Terpyridine,
Phenanthroline und Bathophenanthroline. Ein stickstoffhaltiger Ring
kann auch an einen aromatischen Ring anneliert sein, zum Beispiel um
Benzotriazol oder Bichinolin zu erhalten.
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In
einer Ausführungsform
besitzen die Liganden mindestens zwei Pyridyl-Ringe gemäß der allgemeinen
Formel:
wobei die Pyridyl-Ringe die
grundlegenden Ringsubstituenten R
1, R
2, R
3, R
4,
R
5, R
6, R
7 und R
8 aufweisen,
die unabhängig
voneinander ausgewählt
werden können
aus H, Halogen, einem anionischen Rest, CN, Alkyl, Perfluoralkyl
oder Alkoxy-Gruppen, (die 1–6
Kohlenstoffatome besitzen) oder Carboxy (-COOH), Carboxyalkyl, Carboxyalkoxy,
Carboxyalkylamino, Carboxyalkylthio (die 2–7 Kohlenstoffatome haben),
Amino, Aminosalz (wobei das Gegenion zum Beispiel ein Halogenid,
Sulfat, Sulfonat, Phosphat, Perchlorat, Tetrafluoroborat, Tetraphenylborid
oder ein Anion einer aromatischen oder aliphatischen Säure sein
kann), Alkylamino, oder Dialkylamino (wobei jeder Alkylrest 1–6 Kohlenstoffatome
haben kann). Der Ligand ist direkt oder indirekt mit wenigstens
einem anionischen Rest, der eine Sulfonsäure oder ein Sulfonsäuresalz
ist, substituiert. Andere Ringsubstituenten sind außerdem Aryl
und Heteroaryl. Jeder Aryl- oder Heteroarylrest ist optional unabhängig substituiert.
Die möglichen
Substituenten sind jene, die für
R
1–R
8 aufgezählt
wurden. Typischerweise hat der Ligand nicht mehr als zwei Aryl-
oder Heteroarylsubstituenten, die üblicherweise an R
1,
R
3, R
6 und/oder
R
8, vorzugsweise an R
3 und
R
6 gebunden sind.
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Zusätzlich zu
den obigen Substituenten kann jeder heteroaromatische Ringligand
optional zu einem zusätzlichen
aromatischen Ring geschlossen werden. Zwei beliebige benachbarte
heteroaromatische Ringsubstituenten in Kombination bilden optional
einen zusätzlichen
geschlossenen aromatischer Ring, zum Beispiel die Kombination R1 und R2 oder die
Kombination R5 und R6.
Es gibt nicht mehr als zwei annelierte aromatische Ringe am Liganden
eines heteroaromatischen Ringes. Liganden, die zwei zusätzliche
aromatische Ringe besitzen, können
symmetrisch oder unsymmetrisch substituiert sein. Die Ringsubstituenten
der annelierten aromatischen Ringe werden unabhängig und optional substituiert
mit Halogen, einem anionischen Rest, CN, Alkyl, Perfluoralkyl oder
Alkoxy, (die 1–6
Kohlenstoffatome besitzen), Amino, Alkylamino (mit 1–6 Kohlenstoffatomen),
Dialkylamino (mit 2–12
Kohlenstoffatomen), Carboxy oder Carboxyalkyl, Carboxyalkoxy, Carboxyalkylamino
oder Carboxyalkylthio (wobei jeder Rest 2–7 Kohlenstoffatome haben kann).
Ausgewählte
(aber nicht ausschließliche)
Beispiele von einigen Metallionenbindenden Resten mit zusätzlichen
annelierten Ringe werden unten gezeigt.
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Die
Aryl- und Heteroarylgrupen und zusätzliche Substitutenten am annelierten
Ringsystem des Liganden dienen optional als Anheftungspunkt für anionische
Reste.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist Q eine kovalente Einfachbindung, so dass zum Beispiel
der resultierende Ligand ein Bipyridyl-basierter Chelator ist. Liganden,
die Bipyridyle darstellen, haben die folgende allgemeine Struktur:
wobei R
1–R
8 wie vorher definiert sind.
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In
einer anderen Ausführung
der Erfindung ist Q eine formale Einfachbindung und R
4 und
R
5 in Kombination repräsentieren die Gruppe -CR
9=CR
10-, so dass
der Ligand einen aromatischen Phenanthrolin-basierten Chelator darstellt,
der die folgende allgemeine Formel hat:
wobei R
1–R
3 und R
6–R
8 wie oben definiert sind und die Phenanthrolin-Substituenten
R
9 und R
10 unabhängig aus
H, Alkyl, Perfluoralkyl oder Alkoxy-Gruppen, die 1–6 Kohlenstoffatome
besitzen, einer Sulfonsäure,
einem Sulfonsäuresalz,
einer Amino-, einer Alkylamino- oder Dialkylaminogruppe, wobei jeder
Alkylrest 1–6
Kohlenstoffatome hat, Carboxy oder Carboxyalkyl, Carboxyalkoxy,
Carboxyalkylamino oder Carboxyalkylthio (die 2–7 Kohlenstoffatome haben),
Aryl oder Heteroaryl, Halogen, CN oder einem anionischem Rest ausgewählt werden
können.
Normalerweise dient einer der Reste R
9 und
R
10 als Anheftungspunkt für eine Sulfonsäure oder ein
Sulfonsäuresalz,
und alle anderen Ringsubstituenten sind Wasserstoff, Phenyl oder
einfach oder mehrfach mit Sulfonsäure oder Sulfonsäuresalzen
substituierte Phenylreste. Vorzugsweise sind R
3 oder
R
6 oder beide mit Phenyl substituiert, welches
selber optional mit einer einzigen Sulfonsäure oder einem Sulfonsäuresalz substituiert
ist.
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Falls
der Ligand ein Phenanthrolin-basierter Chelator ist, können sich
die benachbarten heteroaromatischen Substituenten optional zu zusätzlichen
aromatisch-geschlossenen Ringen zusammenschließen, wobei R4 und
R5 nicht länger zur Verfügung stehen,
weitere Ringe mit R3 und entsprechend mit
R6 zu bilden. Zusätzliche annelierte aromatische
Ringe sind deshalb nur dann möglich,
wenn die Kombinationen R1, R2,
R3, R6, R7 und R8 benutzt
werden. Normalerweise enthält
der Phenanthrolin-basierende Ligand keine weiteren geschlossenen
Ringe.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist Q -(CR11 2)a-Xb-(CR122)c-, so dass der Ligand ein Pyridyl-basierender
Chelator ist. In dieser Ausführung
sind a, b, und c jeweils 0 oder 1. Ausgewählte Beispiele von Pyridyl-basierenden
Liganden sind unten gezeigt.
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Jeder
Rest aus R11 und R12 ist
optional und unabhängig
ein H oder eine Alkylgruppe, die 1–6 Kohlenstoffatome hat. Üblicherweise
sind R11 und R12 Wasserstoffatome.
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Das
Element X ist optional O oder S, was eine Etherbrücke oder
entsprechend eine Thioetherbrücke ergibt.
Alternativ steht X für
NR
13, wobei R
13 H,
C
1-C
6-Alkyl ist.
Alternativ ist R
13 Phenyl, das ferner optional
einfach oder mehrfach mit jeder Kombination aus Alkyl, Perfluoralkyl
oder Alkoxy, das 1–6
Kohlenstoffatome haben kann, einem anionischen Rest (z.B. Sulfonsäure oder
Sulfonsäuresalz),
Amino, Alkylamino oder Dialkylamino, wobei jeder Alkylrest 1–6 Kohlenstoffatome
hat, Carboxy, Carboxyalkyl, Carboxyalkoxy, Carboxyalkylamino oder
Carboxyalkylthio (die 2–7
Kohlenstoffatome haben), Halogen oder mit CN substituiert ist. In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist X -CR
14R
15-,
was zu einer Trimethylenbrücke
führt,
wobei R
14 und R
15 voneinander
unabhängig
ein H oder ein Alkylgruppe, die 1–6 Kohlenstoffatome hat, sein
können.
Zusätzlich
dienen entweder R
14 oder R
15 voneinander
unabhängig
als Anknüp fungspunkt
für einen
anionischen Rest (z.B. Sulfonsäure
oder Sulfonsäuresalz).
Normalerweise ist Q -CR
11 2-NR
13-CR
12 2-
und R
13 ist ein Phenylrest oder ein substituierter
Phenylrest. Wenn R
13 ein Phenylrest oder
ein substituierter Phenylrest ist, kann dieser optional mit einer
Sulfonsäure
oder einem Sulfonsäuresalz,
wie unten gezeigt, substituiert sein:
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In
einer alternativen Ausführung
der Erfindung ist Q ein 2,6-disubstituierter Pyridylrest, was zu
einer komplexierenden Terpyridyl-basierenden Gruppe und zur folgenden
Struktur führt:
wobei R
1–R
4 und R
5–R
8 vorher definierte Gruppen darstellen. In
dieser Ausführung
können
die Substituenten R
16, R
17 und
R
18 unabhängig voneinander aus H, Alkyl,
Perfluoralkyl oder Alkoxy, das 1–6 Kohlenstoffatome haben kann,
Sulfonsäure
oder ein Sulfonsäuresalz,
Amino, Alkylamino oder Dialkylamino, wobei jeder Alkylrest 1–6 Kohlenstoffatome
hat, Carboxy, Carboxyalkyl, Carboxyalkoxy, Carboxyalkylamino oder
Carboxyalkylthio (die 2–7
Kohlenstoffatome haben) oder CN ausgewählt werden. Alternativ dienen
einer oder mehrere der Reste aus R
16, R
17 und R
18 als Anheftungspunkt
für eine
Sulfonsäure
oder ein Sulfonsäuresalz.
Normalerweise sind R
16 R
17 und
R
18 Sulfonsäurereste oder Wasserstoffatome.
Vorzugsweise sind R
16, und R
18 Wasserstoffatome
und R
17 ist eine Sulfonsäure.
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Für alle Ausführungsformen
gilt, dass einer der Liganden des resultierenden Metallkomplexes
mit wenigstens einem anionischem Rest substituiert ist und die Gesamtladung
des Metall-Liganden-Komplexes
0 oder negativ sein muss. Einige speziell bevorzugte Komplexe sind
unten graphisch dargestellt (Verbindungen 1–8):
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Synthesen
der Metallkomplexe
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Die
Präparation
der Übergangsmetallkomplexe
von Stickstoff-Donor-Liganden ist nach dem Stand der Technik gut
bekannt. Amine, aromatische Stickstoffheterozyklen und andere Stickstoffderivate
sind klassische Liganden in der Koordinationschemie. Übergangsmetalle
werden normalerweise über
das Donor-Elektronenpaar des Stickstoffs gebunden. Liganden, die
mehr als ein Stickstoffatom besitzen, und an ein Metall binden können, sind
als polydentate Liganden bekannt. Klassische Beispiele von stickstoffbasierten
polydentaten Liganden sind neben anderen Ethylendiamine, Tetramethylethylendiamine,
Pyridine, Bipyridine, Terpyridine, Chinoline und Phenanthroline.
Diese Stickstoff-Donor-Liganden sind gute Liganden für Übergangsmetalle über eine
Bandbreite von Oxidationsstufen (für Beispiele siehe auch: McWhinnie
et al., Adv. Inorg. Chem. Radiochem., 12, 135, 1969).
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Die
Herstellung von Übergangsmetallkomplexen
solcher Stickstoff-Donor-Liganden ist in der chemischen Literatur
gut beschrieben. Die typische Synthese besteht aus Mischen und gegebenenfalls
aus Erhitzen einer geeigneten Metallchlorid-Lösung in Gegenwart des gewünschten
Stickstoff-Donor-Liganden. Gemischte Ligandenkomplexe werden normalerweise
durch Erhitzen des Metallchlorids in Gegenwart einer Mischung der gewünschten
Liganden im gewünschten
Verhältnis
hergestellt. Die resultierenden Produkte kommen normalerweise in
einer statistischen Verteilung vor und können mit Hilfe von Verfahren
nach dem Stand der Technik isoliert werden. Alternativ können die
Chloridionen in einem Stufenprozess durch die ausgewählten Liganden ersetzt
werden, wobei in einer kontrollierten Synthese das gewünschte Isomer
hergestellt werden kann. Ebenso kann die Benutzung eines Liganden,
der mehr als eine Metallbindungsstelle hat, in einem Polymetallkomplex
resultieren (z.B. Verbindung 5).
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Repräsentative
Beispiele für
die Herstellung von Metallkomplexe mit Stickstoff-Donor-Liganden können in
Szmacinski et al., Biochemica et Biophysica Acta, 1383, 151 (1998);
Castellano et al., Photochemistry and Photobiology, 67 (2), 179,
1998; Schwarz et al., J. Photochem. Photobiol., 112, 47, 1998; Bard
et al., U.S. Patent Nr. 5,731,147 (1998) und Moucheron et al., J.
Am. Chem. Soc., 118, 12834, 1996 gefunden werden.
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Viele
Liganden, die für
den Gebrauch der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind kommerziell
erhältlich.
Wenn ein gewünschter
Ligand nicht sofort erhältlich
ist, wird er häufig
leicht durch synthetische Modifikation aus einem Liganden vor der
Komplexierung hergestellt, normalerweise durch Sulfonierung. Sulfonierung
von heteroaromatischen Liganden kommt in Verfahren vor, die nach
dem Stand der Technik gut bekannt sind, wobei normalerweise Schwefelsäure, rauchende
Schwefelsäure
oder Chlorsulfonsäure
verwendet wird. Im Fall der Bipyridyl-Liganden ist eine direkte Sulfonierung
nicht effektiv. Zum Beispiel werden sulfonierte Bipyridyle normalerweise
durch Einführung
von Thiolgruppen in Bipyridin gefolgt von einer Oxidation zur Sulfonsäure (z.B.
J. Chem. Soc. Dalton Trans., 2247, 1985) hergestellt.
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Anwendung
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Die
vorliegende Erfindung setzt die oben beschriebenen Metallkomplexe
zur Färbung
von Poly(aminosäuren)
ein, gefolgt von einer Detektion der angefärbten Poly(aminosäuren) und
optional deren Quantifizierung oder andere Analysen. Mit Poly(aminosäure) ist
jedes Gemenge von mehreren Aminosäuren, die auch Homopolymere
oder Heteropolymere von Aminosäuren
einschließen
und die Peptidbindungen besitzen, gemeint. Der hier verwendete Ausdruck
Poly(aminosäuren)
schließt
Peptide und Proteine ein. Die Poly(aminosäuren) werden durch Kombination
einer Probelösung,
welche die Polyaminosäure
enthalten sollte, mit einer Färbelösung, die
einen oder mehrere der oben beschriebenen Metallkomplexe enthält, gefärbt; wobei
man eine detektierbare kolorimetrische oder lumineszente optische
Reaktion auf deren Bestrahlung erhält oder wobei der Metallkomplex
eine detektierbare intrinsische Radioaktivität besitzt. Zusätzliche
Schritte sind optional und werden unabhängig voneinander in jeder Kombination
angewendet, um das Gel, bevor nach oder während des Färbens, für eine Trennung oder Reinigung
der Poly(aminosäuren),
eine Quantifizierung der Poly(aminosäuren), eine Identifikation
einer speziellen Polyaminosäure
oder Gruppe von Poly(aminosäuren),
wie zum Beispiel im Falle eines Antikörpers oder Lectin, zur Verfügung zu
stellen. Die Methode der vorliegende Erfindung ist sowohl allgemein
als auch im Besonderen anwendbar, um viele Aspekte auf dem Gebiet
von Proteomics durchzuführen,
das heißt,
auf dem Gebiet der Bestimmung eines genauen Profils für die Proteinmenge,
Struktur und Aktivität
des Proteins in einer gegebenen Zelle oder einer Gewebeprobe.
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Ohne
dass dies theoretisch erklärbar
ist, wird vermutet, dass die Sulfonatreste der erfindungsgemäßen Metallkomplexe
elektrostatisch mit aliphatischen Aminen, die in Poly(aminosäuren) vorkommen,
assoziiert sind, die normalerweise bei oder unter physiologischem
pH protoniert und positiv geladen sind. Deshalb sind die Formulierungen
und das Verfahren der Erfindung nützlich für die Detektion und Quantifizierung
von anderen Substanzen, die primäre
Amine besitzen, wie z.B. Lipopolysaccharide. Metallkomplexe, die
eine positive Gesamtladung besitzen sind nicht gewünscht oder
ungeeignet für
das Einfärben
von Poly(aminosäuren)
und sind nicht in den Schutzumfang der verwendeten Materialien,
die für
die vorliegende Erfindung geeignet sind, eingeschlossen.
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Normalerweise
wird die vorliegenden Erfindung dafür benutzt, um Poly(aminosäuren) zu
detektieren, wobei eine Probemischung, die eine Polyaminosäure enthalten
sollte, mit der Färbemischung,
die einen oder mehrere Metallkomplexe der Erfindung enthält, kombiniert
wird, um eine kombinierte Mischung zu erhalten. Die kombinierte
Mischung wird dann für
eine ausreichende Zeit inkubiert, damit der Metallkomplex der Färbelösung mit
der in der Probemischung vorhandenen Polyaminosäure assoziieren kann. Die resultierende
gefärbte
Polyaminosäure
wird dann mit einer Wellenlänge
bestrahlt, bei der der ausgewählte
Metallkomplex angeregt wird und die folgende optische Antwort detektiert
wird.
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Probemischung
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Die
Probemischung enthält
Poly(aminosäuren)
oder es wird vermutet, dass sie Poly(aminosäuren) enthält. Die Probemischung umfasst
weiterhin optional eine wässrige
Lösung,
normalerweise mit Wasser (z.B. für
reine Proteine) oder einem wässrigen
Puffersystem bereitet oder wird mit einer wässrigen Lösung, im Falle einer Markierung,
kombiniert. Wenn die wässrige
Lösung
zusätzlich
Lösungsmittel
neben Wasser enthält, dann
ist Wasser jedoch das vorwiegenden Lösungsmittel.
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Üblicherweise
ist die Probemischung auf einem Feststoff oder auf einer halbfesten
Matrix aufgebracht. In einer Ausführungsform umfasst der Feststoff
oder die halbfeste Matrix eine Membran, wie zum Beispiel eine Filtermembran.
In einer weiteren Ausführungsform
umfasst die Matrix ein Elektrophoresemedium, wie z.B. Polyacrylamidgel,
Agarose-Gel, eine lineare Polyarcylamid-Lösung, Polyvinylalkohol-Gel
oder einen kapillaren Elektrophoresepuffer. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist der Feststoff oder die halbfeste Matrix eine Membran,
wie z.B. eine Nitrocellulosemembran oder eine Polvinylidendiflourid-Membran,
wobei die Poly(aminosäuren)
durch Blotten, Spotten oder andere Anwendungsmethoden auf die Membran
immobilisiert worden sind.
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Die
Poly(aminosäuren),
die für
diese Methode geeignet sind, umfassen sowohl, synthetische als natürlich vorkommende
Poly(aminosäuren),
die natürliche
und unnatürliche
Aminosäuren
haben können.
Die Poly(aminosäuren)
der vorliegenden Erfindung schließen Peptide und Proteine ein.
Poly(aminosäuren),
die markiert und nach der vorliegenden Methode analysiert worden
sind, beinhalten nicht-peptidische Regionen (kovalent oder nicht-kovalent),
schließen
Lipide (Lipopeptide und Lipoproteine), Phosphate (Phosphopeptide
und Phosphoproteine), und/oder Kohlenhydratregionen (Glycopeptide
und Glycoproteine) ein oder beinhalten Metallchelate oder andere
prosthetische Gruppen oder nicht-Standard Seitenketten oder es sind
Multi-Untereinheiten-Komplexe
oder beinhalten andere organische oder biologische Substanzen, wie
z.B. Nukleinsäuren. Die
Poly(aminosäuren)
sind optional relativ homogene oder heterogene Mischungen von Poly(aminosäuren). In
einer Ausführung
der Erfindung enthalten die Poly(aminosäuren) wenigstens eine basische
Aminosäure,
wie z.B. Lysin, Arginin oder Histidin. In einer anderen Ausführung sind
die Poly(aminosäuren)
Enzyme, Antikörper, Transkriptionsfaktoren,
sekretierte Proteine, strukturelle Proteine, Kernproteine, Bindungsfaktoren
oder Kombinationen davon. In noch einer weiteren Ausführung auf
die Erfindung umfassen die Poly(aminosäuren) das Proteom einer Zelle.
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Die
Poly(aminosäuren)
in der Probemischung sind optional kovalent oder nicht-kovalent
an einen Feststoff oder an eine halbfeste Oberfläche gebunden, wie zum Beispiel
Glasseide, Multi-Well-Plates
(wie z.B. 96-well-plate), Plastic Pin, Polymermembranen, Festbett,
Halbleitermaterial, oder sie sind ungebunden. Das Färben einer
Poly(aminosäuren),
die an einen Analyten auf festem Material gebunden ist, zeigt das
Vorhandensein des Analyten genauso gut anwie auch die Polyaminosäure.
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Die
Poly(aminosäuren)
können
aus einer Vielzahl von Quellen gewonnen werden. Diese Quellen schließen biologische
Fermentationsmedien und automatische Proteinsynthesizer, so wie
auch prokaryontische Zellen, eukaryontische Zellen Viruspartikel,
Gewebe und biologische Flüssigkeiten
ein. Geeignete biolgische Flüssigkeiten
schießen
Urin, Cerebrospinalflüssigkeit,
Blut, Lymphe, Interstitiumflüssigkeit,
Zellextrakte, Schleim, Spucke, Auswurf, Stuhl, physiologische oder
Zellsekrete oder andere ähnliche
Flüssigkeiten
ein, sind aber auf diese nicht beschränkt. In einer Ausführung umfassen
die Poly(aminosäuren)
das Proteom einer tierischen Zelle, normalerweise einer Säugerzelle.
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Von
der Quelle der Probemischung abhängig,
enthält
diese optional weitere einzelne biologische Bestandteile außer Poly(aminosäuren), was
andere Poly(aminosäuren)
als die gewünschten
einschließt,
so wie Aminosäuren,
Nukleinsäuren,
Kohlenhydrate und Lipide, welche während vor oder nach dem Färben oder auch
gar nicht, entfernt werden können.
In einer Ausführung
der Erfindung werden im Laufe der Methode die Poly(aminosäuren) in
der Probemischung über
ihre Möbilität (elektrophoretisches
Gel oder Kapillargel), über ihre
Größe (Zentrifugation,
Pelleting oder Dichtegradient) oder über ihre Bindungsaffinität (z.B.
Filtermembran oder Affinitätschromatographie)
von einander oder von anderen Bestandteilen getrennt. In einer weiteren
Ausführung
der Erfindung umfasst die Probemischung entwicklungsfähige und
nicht entwicklungsfähige
Zellen, Organellen, wie zum Beispiel Zellkern oder Mitochondrien
oder eine Mischung davon. In einer anderen Ausführung der Erfindung umfasst
die Probemischung Gewebe, Gewebeschnitte, Gewebeabstriche, ganze
Organe oder Organismen. In noch einer anderen Ausführung der
Erfindung werden die Komponenten der Probemischung physisch voneinander
getrennt, bevor oder während
mit der Färbemischung
kombiniert wird, was eine Trennung über Durchflusszytometrie, elektrophoretische
oder mikrofluide Methoden einschließt, jedoch auf nicht diese
Verfahren limitiert ist. Falls die Komponenten der Probemischung
Zellen enthalten, werden die Zellen optional getrennt, basierend
auf ihrer Fähigkeit
einer detektierbare optische Antwort zu geben, was dann mit der
Entwicklungsfähigkeit
der Zelle korreliert ist (Beispiel 23).
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Die
Poly(aminosäuren)
sind optional unmodifiziert oder wurden mit einem Reagenz oder einer
molekularen Zusammensetzung behandelt, um die Mobilität der Poly(aminosäuren) in
einem Elektrophoresegel zu erhöhen
oder zu erniedrigen. Solche Reagenzien können die Poly(aminosäuren) mittels
Komplexierens mit dem Protein (normalerweise um die Migration zu
erniedrigen), durch Spaltung von ausgewählten Peptidbindungen (normalerweise
um die Migration der erhaltenen Fragmente zu erniedrigen), durch Änderung
der Ladung (z.B. durch Acylierung, Phosphorylierung oder Dephosphyrilierung)
oder durch kovalentes Anbinden eines Konstituenten, wie es z.B.
bei einer Glykolisierung auftritt, verändern. Die Gegenwart oder Interaktion solch
eines Reagenzes in der Probemischung wird mit einer Änderung
der elektrophoretischen Mobilität
der behandelten Poly(aminosäure)
relativ zur unbehandelten Poly(aminosäure), die die selbe Originalzusammensetzung
besitzt, detektiert, so dass die Verteilung der Poly(aminosäure) die
Gegenwart eines anderen Analyten anzeigt.
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Vorzugsweise
haben die Poly(aminosäuren)
in der Probemischung ein Molekulargewicht, das größer als
ungefähr
500 Dalton ist. Bevorzugter haben die Poly(aminosäuren) ein
Molekulargewicht von größer als 800
Dalton. Die vorliegenden Poly(aminosäuren) haben erforderlicher
Weise dasselbe Molekulargewicht oder fallen in einen Molekulargewichtsbereich.
In einer Ausführung
der Erfindung bestehen die vorliegenden Poly(aminosäuren) aus
einer Mischung verschiedener Molekulargewichte, die als Molekulargewichtsstandard
benutzt werden. Üblicherweise
enthält
solch eine Mischung gleiche Massenanteile von Myosin, β-Galactosidase, Phosphorylase
B, Rinderserumalbumin, Ovalbumin, Carboanhydrase, Trypsin-Inhibitor,
Lysozym und Aprotinin. Die Metallkomplexe der vorliegenden Erfindung
können
ebenso niedermolekulare Peptide, Polypeptide und Proteine, wie z.B.
Insulin, Aprotinin oder Neuropeptidasen einfärben. Die Metallkomplexe der
Erfindung färben
sehr kleine Peptide ein, sogar Peptide, die so klein wie ein 15-mer oder 7-mer sind
(Beispiel 20). Die Färbung
kleiner Peptide wird normalerweise verstärkt, wenn die Peptide eine
oder mehrere basische Aminosäurereste
enthalten.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden getrennte Poly(aminosäuren) in Elektrophoresegelen mit
der Färbemischung
nachgefärbt
oder werden auf eine Filtermembran übertragen, geblottet oder auf
eine feste oder halbfeste Matrix übertragen, bevor sie mit der
Färbemischung
kombiniert werden. Die vorliegende Methode ist für denaturierende und nicht-denaturierende
Gele geeignet. Denaturierende Gele enthalten optional ein Detergens
wie z.B. SDS (z.B. 0,05%–0,1%
SDS) oder andere Alkylsulfonate. Üblicherweise werden Polyacrylamidgele
oder Agarose-Gele
für die
Elektrophorese benutzt. Gebräuchliche
Polyacrylamidgele, die im Allgemeinen ein Sammelgel besitzen, schließen Tris-Glycin-,
Tris-Tricin-, Mini- oder Vollgröße-Gele
ein, sind aber nicht auf diese beschränkt. Agarose-Gele enthalten
modifizierte Agarose. Alternativ kann das Gel, ein Gel für die isoelektrische
Fokussierung oder ein Gelstreifen sein. Neben Polyacrylamidgelen
und Agarose-Gelen werden optional geeignete Elektrophoresegele hergestellt,
wobei andere Polymere, wie zum Beispiel HYDROLINK verwendet werden.
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Alternativ
kann das Elektrophoresegel ein Gradientengel sein. Nützliche
Elektrophoresegele für
die vorliegende Erfindung werden entweder nach Standardtechniken
hergestellt oder können
kommerziell erworben werden. In einer anderen Ausführung der
Erfindung wird das vorliegende Verfahren benutzt, um Poly(aminosäuren), die
in einem Zweidimensionalen Gel vorliegen, zu detektieren. In einer
Ausführung
wird das Gel für Gel-Mobilitäts-Shift-Analysen
benutzt, wobei ein Polyacrylamidgel oder Agarosegel in einen Puffer
eingebracht wird, der optimiert wurde, um die spezifische Protein/Nukleinsäure-Interaktion
zu bewahren. In jeder Ausführung
wird die Färbelösung optional
auf jeder Stufe der Elektrophorese mit der Probelösung kombiniert,
die Farbstoffe werden jedoch bevorzugt nach der Elektrophorese-Trennung
aufgetragen.
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Viele
herkömmliche
Elektrophoresegel-Färbetechniken,
wie zum Beispiel ammoniakalische Silberfärbung sind für pH-neutrale
Gele, wie zum Beispiel die kommerziell erhältlichen vorgefertigten Gele,
die Tris-Tricin und Tris-Bicin enthalten, wegen ihrer enorm hohen
Hintergrundfärbung
nicht geeignet. Im Gegensatz dazu färbt die vorliegende Methode
pH-neutrale Gele mit hoher Empfindlichkeit. Sogar große Gele
die einen Plastikrücken
besitzen oder solche, die einen Verstärker benutzen (wie z.B. DURACRYL
oder ACRYLAIDE) werden mit der vorliegenden Methode wirksam gefärbt.
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Wenn
sich die Probemischung auf einem Elektrophoresegel oder einer Blot-Membran
befindet, sind die Poly(aminosäuren)
normalerweise in einer Konzentration von 1 ng/Bande–4 μg/Bande zugegen.
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In
noch einer anderen Ausführungsform,
wird die vorliegenden Erfindung dafür benutzt, um Poly(aminosäuren) zu
detektieren, die selber mit dem Zielmolekül assoziiert sind; zum Beispiel
ein biotinyliertes Zielmolekül,
was später
mit Hilfe von immunologischen Standardmethoden mit Streptavidin
markiert wird. Das Streptavidin wird dann mit dem Metallkomplex
der Erfindung eingefärbt.
Eine Lumineszenz-Detektion von Streptavidin bedeutet eine Detektion
und/oder Lokalisation des zu interessierenden Zielmoleküls. Gleichfalls kann
ein Zielmolekül
mit einem Polypeptid markiert werden, welches dann mit Hilfe den
erfindungsgemäßen Metallkomplexe
direkt detektiert werden kann. Der Gebrauch von zeitauflösenden Messungen
ermöglicht
sogar das Detektieren von kleinen Mengen des Zielmoleküls.
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Färbemischung
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Um
eine Färbung
der Polyaminosäure
hervorzurufen, wird die Probemischung mit einer Färbemischung
kombiniert. Eine Färbemischung
wird normalerweise durch Auflösen
des ausgewählten
Metallkomplexes in einem Lösungsmittel,
z.B. Wasser, DMSO, DMF oder Methanol, für gewöhnlich in einer Metallkomplex-Konzentration
von 1–10 μM hergestellt.
Die Komplexe besitzen im Allgemeinen gute Wasserlöslichkeit, besonders
wenn 4–6
anionische Reste im Kom plex vorhanden sind. Diese Komplexe müssen normalerweise vorher
nicht in organischen Lösungsmitteln
gelöst
werden, bevor die wässrige
Lösung
hergestellt wird. Die konzentrierte Vorratslösung wird im Allgemeinen mit
einer wässrigen
Lösung
gemäß dem Test,
der durchgeführt
werden soll, verdünnt.
Färbelösungen können für Monate
aufbewahrt werden, ohne an Signalintensität zu verlieren. Um Poly(aminosäuren) auf
Gelen oder Membranen anzufärben,
wird der Metallkomplex in einer Lösung, die Wasser enthält, aufgelöst, die
optional weitere Komponenten, wie Säuren, Pufferbestandteile, anorganische
Salze, polare organische Lösungsmitteln
Antioxidantien und Ionen-Chelatoren, enthält.
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Obwohl
die vorliegende Färbemethode
am nützlichsten
ist, wenn sie in Verbindung mit einer Lumineszens-Detektion verwendet
wird, können
einige Metallkomplexe, die in dieser Erfindung benutzt werden, im sichtbaren
Bereich detektiert werden. Für
eine Lumineszens-Detektion umfasst die Färbelösung die Metallkomplexe in
einer typischen Konzentration von mehr als 0,1 μM und weniger als 10 μM; vorzugsweise
größer als
ungefähr
0,50 μM
und weniger als oder gleich ungefähr 5 μM; bevorzugter 1–3 μM. Wenn die
Färbemethode
der Erfindung für
eine Lebendbestimmung von Zellen benutzt wird, hat der Metallkomplex
eine Konzentration von ungefähr
1–5 μM, bevorzugt
ungefähr
3 μM. In
einer weiteren Ausführung
hat der Metallkomplex eine Konzentration von ungefähr 1,5 μM. In einer
anderen Ausführung
hat der Metallkomplex eine Konzentration von ungefähr 5 μM.
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Ein
bestimmter Metallkomplex wird im Allgemeinen für einen speziellen Test ausgewählt und
muss eines oder mehrere Kriterien erfüllen: Empfindlichkeit für Poly(aminosäuren) im
Allgemeinen oder für
eine spezielle Klasse davon, dynamischer Bereich, Lichtstabilität, Färbezeit
und Unempfindlichkeit in Gegenwart von Nukleinsäuren. Vorzugsweise sind die
Metallkomplexe der vorliegenden Erfindung fähig, 1–2 ng pro Bande Polyaminosäure oder
weniger in Elektrophoresegelen zu detektieren.
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Die
erfindungsgemäßen Metallkomplexe
färben
Proteine sofort innerhalb eines weiten pH-Bereichs. Bevorzugt hat die Färbemischung
einen pH-Wert von ungefähr
1 bis 10, bevorzugter hat die Färbemischung einen
pH-Wert von 4 bis 9. Der pH der Färbelösung kann mit der Auswahl geeigneter
saurer Komponenten oder Pufferagenzien kontrolliert werden.
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Falls
die Gegenwart einer sauren Komponente in der Färblösung gewünscht wird, kann jede saure Komponente,
die für
Poly(aminosäuren)
verträglich
ist, benutzt werden. Typische saure Komponenten, die geeignet sind,
schließen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, folgendes ein: Essigsäure,
Trichloressigsäure,
Trifluoressigsäure,
Perchlorsäure,
Phosphorsäure
oder Schwefelsäure.
Die saure Komponente ist normalerweise in einer Konzentration von
1%–20%
zugegen. Wenn die saure Komponente Essigsäure ist, dann liegt die typische
Konzentration bei 5%–10%.
Wenn die saure Komponente Trichloressigsäure ist, liegt die Konzentration typischerweise
bei 7%–30%,
vorzugsweise bei 10%–20%
und weiter bevorzugt bei 12%–13%.
Falls die saure Komponente Perchlorsäure ist, liegt die Konzentration
typischerweise bei 2%–5%.
Wenn die saure Komponente Phosphorsäure ist, liegt die Konzentration
typischerweise bei 1%–5%.
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Der
pH-Wert der Färbemischung
wird durch Einbezug eines Pufferagens zusätzlich oder an Stelle zur sauren
Komponente optional modifiziert. Im Besonderen konnte gezeigt werden,
dass die Gegenwart eines Pufferagens die Färbung von Elektrophoresegelen
verbessern kann, vorausgesetzt dass ein Alkohol und ein anorganisches
Salz auch in der Formulierung vorhanden sind. Jedes Pufferagens,
das für
die Poly(aminosäuren)
in der Probe verträglich
ist, ist geeignet für
eine Implementierung in die Färbelösung.
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In
einer Ausführung
ist das Pufferagens eines der sogenannten „guten" Puffer. „Gute" Puffer schließen BES, BICIN, CAPS, EPPS,
HEPES, MES, MOPS, PIPES, TAPS, TES, oder TRICIN ein. Andere nützliche
Pufferagenzien schließen
die Salze Formiat, Citrat, Acetat, 2-(N-Morpholin)ethansulfonsäure, Imidazol,
N-2-Hydroxyethylpiperazin-N'-2-ethansulfonsäure, Tris-Hydroxymethyl-aminomethanacetat
oder Tris-Hydroxymethyl-aminomethanhydrochlorid ein. In einer bevorzugten
Ausführung
ist das Pufferagens Natriumacetat. Das Pufferagens ist üblicherweise
in einer Konzentration von 20 mM bis 500 mM zugegen, in einer anderen
Ausführung
in einer Konzentration von 50 mM bis 200 mM und in einer anderen
Ausführung
in einer Konzentration von ungefähr
100 mM.
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Jedes
anorganische Salz, was entsprechend löslich in der Formulierung ist,
kann in Färbelösungen benutzt
werden. Vorteilhafte anorganische Salze ergeben Färbeformulierungen,
die ein niedriges Hintergrundrauschen in gefärbten Gelen zeigen. Typischerweise
sollte das Ion des anorganischen Salzes wenigstens eine Mehrfachladung
haben, wie z.B. ein Magnesiumsalz. Insbesondere nützliche
und billige Salze schließen
Ammoniumsulfat, Magnesiumchlorid, Zinkchlorid, Magnesiumsulfat und
Magnesiumglucoronat ein, die in einer Konzentration von 1–50% in
der Färbemischung
vorkommen. In einer Ausführung
ist das anorganische Salz Magnesiumchlorid. Magnesiumchlorid ist
typischerweise in einer Konzentration von ungefähr 4–45% oder von ungefähr 5%–20% oder
ungefähr
von 6%–10%
in der Färbelösung zugegen.
In einer Ausführung
hat das Magnesiumchlorid eine Konzentration von 8%.
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Das
Hinzufügen
eines polaren organischen Lösungsmittels
in die Färbemischung,
typischerweise ein Alkohol, ist empfehlenswert. Normalerweise hat
das organische Lösungsmittel
1–6 Kohlenstoffatome
oder ist ein Diol oder Triol mit 2–6 Kohlenstoffatomen. Das polare
organische Lösungsmittel,
falls vorhanden, ist üblicherweise
in der Färbemischung
in einer Konzentration von 5–50%
enthalten. Die Gegenwart eines polaren organischen Lösungsmittel
ist besonders vorteilhaft, wenn man Natriumdodecylsulfat-überzogene
Proteine anfärbt,
was typischerweise der Fall ist, wenn man Poly(aminosäuren) anfärbt, die
von SDS-Gelen mit einem Elektroblot übertragen wurden. Ohne der
Theorie verpflichtet zu sein, scheint es so, dass die Gegenwart
eines Alkohols, auf Grund der Entfernung von SDS vom Protein, das
Lumineszenz-Färben
von Poly(aminosäuren) verbessert.
Allerdings können
Nitrocellulosemembranen bei höheren
Konzentrationen von Alkohol beschädigt werden (z.B. größer als
20%). Somit sollte darauf geachtet werden, die Lösungsmittelkonzentration in
der Probenmischung auszuwählen,
dass sie keine Beschädigung
an Membranen verursachen.
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Der
Gebrauch von Färbelösungen,
die Trichloressigsäure
in Verbindung mit Ethanol oder Methanol enthalten resultiert in
einer maßgeblichen
säure-katalysierten
Veresterung von Glutaminsäure,
wie sich mit MALDI (Matrix-Assisted Laser Desorption Mass Spectrometry)
feststellen lässt.
Diese unerwünschten
Modifizierungen von Proteinen, die durch die Färbemischung verursacht werden,
werden durch Auswahl von weniger reaktiven Alkoholen in der Färbemischung
verhindert. Der Gebrauch von niedermolekularen Diolen und Triolen
als polare organische Lösungsmittel
ist vorteilhaft, sowohl weil die Veresterung der Proteine in der
Probe entfernt wird, als auch weil die niedermolekularen Diole und
Triole grundlegend weniger entflammbar als Ethanol und Methanol
sind. In einer Ausführung
ist das organische Lösungsmittel
ein Diol oder ein Triol mit 2–6 Kohlenstoffatomen.
In einer Ausführung
der Erfindung ist das polare organische Lösungsmittel Glycerin, Glykolsäure oder
ein Diol, der 2–6
Kohlenstoffatome hat. Weiter bevorzugt ist das polare organische
Lösungsmittel
1,2-Ethandiol oder 1,2-Propandiol. Das polare organische Lösungsmittel
liegt typischerweise in einer Konzentration von 5–50% vor.
In einer Ausführung,
die besonders nützlich
für das
Anfärben
von isoelektrisch fokussierten Gelen ist, ist das organische Lösungsmittel
ein Diol, das in einer Konzentration von 5–30% oder in einer Konzentration
von 5–15%
vorliegt. In einer anderen Ausführung,
die besonders bevorzugt wird, für
das Einfärben
von Elektrophorese-Gelen ist das organische Lösungsmittel ein Diol, der in
einer Konzentration von 30–40%
oder in einer Konzentration von 33–36% vorliegt.
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Das
Anfärben
von Poly(aminosäuren)
wird optional durch das Hinzufügen
eines Antioxidans oder eines Metallionen-Chelators verstärkt. Ausgewählte Ausführungen
von Antioxidantien schließen
Glucuronsäure, Ascorbinsäure und
Zitronensäure
ein. Ausgewählte
Ausführungen
von Metallionen-Chelatoren schließen Ethylendiamindiessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
Ethylenglycol-bis-β-aminoethylethertetraessigsäure (EGTA),
Zitronensäure,
1,2-Bis-(2-aminophenoxyethan)-N,N,N',N'-tetraessigsäure (BAPTA), 2-Carboxymethoxy-anilin-N,N-diessigsäure (APTRA)
und verschiedene Kronenether ein. Zitronensäure kann entweder als Antioxidans
oder als Chelatgruppe wirken und ist ein besonders nützliches
Additiv der Färbemischung.
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Allgemein
gesagt wurden zwei Formulierungen der erfindungsgemäßen Färbemischung
gefunden, die hocheffektive Färbeeigenschaften
aufweisen. Die erste ist der Färbeformulierung
einer Standard-Coomassie Brillant Blue-Mischung ähnlich und enthält 0 bis
10% Säure,
wie z.B. Essig- oder Ameisensäure
und 0–40% Alkohol,
wie z.B. Methanol, Ethanol oder einen Diol, der 2–6 Kohlenstoffatome
hat. Diese Formulierung ist speziell für das Anfärben von Poly(aminosäuren) auf
Membranen, so wie Dot-Blots, Slot-Blots oder Elektroblots ebenso
wie für
das Anfärben
von Zellen auf Gewebeabdrücken
mit einer kleinen Hintergrundfärbung
geeignet. Die zweite bevorzugte Klasse von Formulierungen ist der ähnlich,
die für
Kolloid-Coomassie Blue-Färbungen von
Gelen verwendet wird.
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Falls
die Metallkomplexe der Erfindung für Formulierungen hergestellt
werden, die denen für
eine Kolloid-Coomassie Blue-Färbung ähnlich sind,
färben
diese Poly(aminosäuren)
in Polyacrylamidgelen mit einer stark reduzierten Hintergrundfärbung. Ein
niedriges Lumineszenz-Hintergrundrauschen
ist besonders für quantitative
Messungen von Poly(aminosäuren)banden
wichtig, da jegliches Entfärben
einen Teil der Färbung auch
dauerhaft aus den Polyamidbanden entfernen würde. Ausgewählte Färbeformulierungen und ihre
Verwendung zum Färben
von Elektrophoresegelen sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Wie
oben gezeigt, zeigen die Formulierungen 1 und 3 eine empfindliche
Lumineszenz-Detektion von Proteinen in SDS-Polyacrylamidgelen bei
niedriger Hintergrundfärbung.
Im Gegensatz zum Kolloid-Coomassie Blue-Färben gibt es keine Notwendigkeit
für eine
saure Lösungsmittelumgebung.
Formulierungen 6–8
sind Standard-Nicht-Kolloid-Formulierungen ähnlich und ergeben eine Färbung auf
der Gel-Matrix, die, um optimale Resultate zu erhalten, einen Entfärbungsschritt
des Gels beinhalten.
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In
einer anderen Formulierung (12,5% Trichloressigsäure, 25% Methanol) konnte ebenfalls
ein geringes Hintergrundfärben
von Proteinen erhalten werden. Das Herabsetzen der Alkoholkonzentration
auf 10% oder 2,5% resultiert in einer Erhöhung der Hintergrundfärbung der
Gel-Matrix. Das
Ersetzen von Methanol durch 1,2-Propandiol hat keinen nachteiligen
Einfluss auf die Färbung
(Formulierungen 4 und 9). Das Weglassen von Trichloressigsäure führt allerdings, ähnlich wie
in Formulierung 6, zu einer hohen Hintergrundfärbung. Deshalb enthalten die
bevorzugten Färbemischungen
sowohl eine saure Komponente als auch einen Alkohol oder einen Diol.
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In
einer Ausführungsform
enthält
die Färbemischung
ungefähr
1,5 μM des
erfindungsgemäßen Metallkomplexes,
ungefähr
34% 1,2-Propandiol, ungefähr
8% Magnesiumchlorid und ungefähr
100 mM Natriumacetat bei pH 4. In einer anderen bevorzugten Ausführung, die
Poly(aminosäuren)
in isoelektrisch fokussierten Gelenbesonders gut anfärbt, enthält die Färbemischung
der Erfindung 1,5 μM
Metallkomplex, ungefähr
12,5% Trichloressigsäure
und ungefähr
25% 1,2-Propandiol. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform,
die besonders gut Poly(aminosäuren)
auf Dot-Blots und Elektroblots anfärbt, enthält die Färbemischung 5 μM eines erfindungsgemäßen Metallkomplexes
und ungefähr
100 mM Natriumacetat bei pH 4 und ungefähr 75 μM Zitronensäure. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform,
die besonders für
die Detektierung oder das Gegenfärben
von Zellkulturen oder Gewebeschnitten geeignet ist, enthält die Färbemischung
1–5 μM eines erfindungsgemäßen Metallkomplexes
und ungefähr
7% Essigsäure.
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Kombinierte
Mischung
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Die
Färbemischung
wird mit der Probemischung in der Weise zusammengemischt, dass das
der Kontakt zwischen Metallkomplex und jeder Polyaminosäure der
kombinierten Mischung erleich tert wird. Ohne dies theoretisch belegen
zu können,
wird angenommen, dass die negativ geladenen Reste am erfindungsgemäßen Metallkomplex
nicht-kovalent, durch elektrostatische Anziehung mit primären Aminen
der Poly(aminosäuren) der
Probemischung, welche generell bei pH-Werten unter 10 protoniert sind, interagieren.
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Ein
Entfärben
der Gele ist normalerweise für
eine Lumineszenz-Detektion von Proteinen nicht notwendig, wenn die
erfindungsgemäßen Metallkomplexe
benutzt werden, obwohl für
bestimmte Färbeformulierungen,
die Methanol/Essigsäure
enthalten, eine Entfärbung
die Detektion von Poly(aminosäuren)
in Gelen normalerweise verbessert. Zum Beispiel kann die Hintergrundfärbung verringert
werden, wenn das angefärbte Gel
in einer vergleichbaren Formulierung, die eine Säure, einen Alkohol hat und
den Metall-Färbekomplex nicht
enthält,
inkubiert wird. Diese Inkubation entfernt normalerweise den Farbstoff
des Gelhintergrunds mit einem kleinen Verlust an Proteinfärbung. Die
gefärbten
Gele können
nach dem Anfärben
auch kurz gewaschen werden, um eine Übertragung des Metallkomplexes
auf andere Oberflächen
zu verhindern. Die Haltedauer der Färbung beträgt Monate, so dass die Gele
ohne Signalverlust auch dann noch photographiert werden können.
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Elektrophoresegele,
die nach Vorschrift dieser Erfindung hergestellt wurden, können nachfolgend
auf Filterpapier oder zwischen zwei Plastikfolien (z.B. Cellophan)
nach Standardmethoden getrocknet werden.
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Wenn
die erfindungsgemäße Färbemethode
benutzt wird, um die Zellviabilität zu bestimmen, wird die Probemischung
typischerweise mit der erfindungsgemäßen Färbemischung für 5–10 Minuten,
vorzugsweise für
5–6 Minuten
inkubiert. Wenn die erfindungsgemäße Färbemethode benutzt wird, um
Gewebeabdrücke oder
Zellen auf Objektträgern
zu färben,
dann wird die Probemischung typischerweise mit der erfindungsgemäßen Färbemischung
für ungefähr 5–60 Minuten,
vorzugsweise für
10–30
Minuten und am meisten bevorzugt für 15 Minuten inkubiert.
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Zusätzliche
Reagenzien
-
Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung umfasst ferner optional Reagenzien,
die gleichzeitig oder nacheinander mit der Probemischung, der Färbemischung
oder der kombinierten Mischung kombiniert werden. Ein zusätzliches
Reagenz ist optional ein Detektionsreagenz, das allgemein mit Poly(aminosäuren) vorkommt
oder spezifisch die Detektion derselben erhöht, wie in dem Verfahren der
vorliegenden Erfindung. Alternativ kann das Zusatzreagenz nützlich für die Iden tifikation
anderer Komponenten in der Probemischung sein, wie zum Beispiel
die Anfärbung
von Nukleinsäureren,
Lipiden oder Kohlenhydraten. Oder das Zusatzreagenz ist ein Detektionsreagenz,
was für
die Interaktion mit einem spezifischen Teil der Probemischung vorgesehen
ist, so z.B. die Untersuchung einer spezifischen Komponente der
Probemischung, wobei en räumliches
Zusammentreffen des Metallkomplexes und des Zusatzreagenzes anzeigt,
dass das Zusatzreagenz auch mit den Poly(aminosäuren) assoziiert ist.
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Das
Zusatzreagenz beinhaltet ein Gerät
zum Erzeugen einer detektierbaren Antwort. Eine detektierbare Antwort
meint, dass eine Veränderung
eines Parameters in einem Testsystem entweder durch Beobachtung
oder durch instrumentelle Messung wahrgenommen werden kann. Solche
detektierbaren Antworten beinhalten eine Änderung in Färbung, Fluoreszenz,
Reflexion, pH, Chemolumineszenz, Infrarotspektrum, magnetische Eigenschaften,
Radioaktivität,
Lichtstreuung, Röntgenstreuung
oder die Fällung
eines elektronenreichen Substrates. Geeignete Marker, um eine detektierbare
Antwort zu erhalten, schließen
ein im Sichtbaren absorbierender oder Fluoreszenzfarbstoff, ein
chemolumineszierendes Reagenz, eine nach einer enzymatischen Behandlung
im Sichtbaren absorbierende oder fluoreszierende Fällung (z.B.
die Einwirkung von Meerrettich-Peroxidase auf Diaminobenzidin oder
die enzymatische Einwirkung auf gelabeltes Tryramid), sichtbare oder
fluoreszenzmarkierte Mikropartikel, ein Metall, wie z.B. kolloidales
Gold, oder eine Silber-enthaltenes Reagenz, was unter der Einwirkung
von Licht freigesetzt wird (z.B. Käfigfluorophore, die durch Photolyse
oder durch die Einwirkung von Licht auf Diaminobenzidin aktiviert
werden) ein, welche aber auf diese Methoden nicht limitiert sind.
Der detektierbare Marker des Zuatzreagenzes wird gleichzeitig oder
hintereinander mit dem optischen Signal der erfindungsgemäßen Komplexe
detektiert.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung sind oder ist einer oder mehrere der oben beschriebenen
Metallkomplexe einschließlich
der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen das/die Zusatzreagenzi(en).
Die einzelnen Metallkomplexe können
so ausgewählt
werden, dass sie überlappende
spektrale Eigenschaften besitzen, so dass ein Energietransfer zwischen
den Polyaminosäure
und den an die Aminosäuren assoziierten
Metallkomplexe stattfindet, was zu markierten Poly(aminosäuren) und
zu einer Stokes-Verschiebung führt.
Alternativ kann der oder können
die Farbstoffe mit dem Metallkomplex zusammen vorkommen, so dass
die Markierung einer oder aller Poly(aminosäuren) zu einem Löscheffekt
führt.
Alternativ ist das Reagenz ein anderer Pro teinfarbstoff (wie z.B.
CBB oder Silberfärbung),
so dass die Markierung der Poly(aminosäuren) durch gemeinsames Vorkommen
mit dem Farbstoff erhöht
wird.
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Andere
nützliche
Reagenzien sind Nukleinsäure-Fluoreszenzfarbstoffe.
Eine Vielzahl von geeigneten Nukleinsäure-Fluoreszenzfarbstoffe sind
nach dem Stand der Technik bekannt und schließen Thiazolorange, Ethidium-Homodimer,
Ethidiumbromid, Propidiumiodid, HOECHST 33258 und DAPI ein, sind
aber nicht auf diese beschränkt.
Andere nützliche
Nukleinsäure-Fluoreszenzfarbstoffe
sind in den internationalen Anmeldungen WO 93/06482, Dimers of Unsymmetrical
Cyanine Dyes (veröffentlicht
1.4.93) oder WO 94/24213, Cyclic Substituted Unsymmetrical Cyanine
Dyes (veröffentlicht
27.10.94); US-Patent Nr. 5321130 nach Yue et al., 1994 oder US-Patent
Nr. 5410030 Dimers of Unsymmetrical Cyanine Dyes Containing Pyridinium
Moieties nach Yue et al., 1995 beschrieben. Der Gebrauch von geeigneten
Nukleinsäure-Fluoreszenzfarbstoffe
in Verbindung mit den Farbstoffen der vorliegenden Erfindung erlaubt
eine gleichzeitige oder sequentielle Beobachtung von Poly(aminosäuren) und
Nukleinsäuren,
wie z.B. DNA und RNA.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Zusatzreagenz ein spezifisches Bindungspaar mit einem
detektierbaren Marker. Entsprechende Bindungspaare sind in Tabelle
2 gezeigt.
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Tabelle
2: Repräsentative
Bindungspaare
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- *IgG ist ein Immunoglobulin
-
Das
Zusatzreagenz kann in Verbindung mit Enzymkonjugaten, um die detektierbare
Antwort des Reagenz zu lokalisieren, verwendet werden. Enzym-vermittelnde
Techniken haben den Vorteil, dass sie in vielen Anwendungen eingesetzt
werden können.
Allgemein gesagt, verwendet eine Enzym-vermittelnde Technik ein Enzym
als Reagenz, welches an einen Teil eines spezifischen Bindungspaares
oder einer Gruppe von spezifischen Bindungspaaren gekoppelt ist,
um über
den komplementären
Teil oder der Gruppe von komplementären Teilen eine Detektion zu
erreichen. Im einfachsten Fall werden nur Teile eines spezifischen
Bindungspaares genutzt. Ein Teil ist der Analyt, z.B. eine Substanz
von analytischem Interesse. Ein Enzym ist an den anderen (komplementären) Teil
angeheftet, um ein komplementäres
Konjugat zu bilden. Alternativ können
multiple Bindungspaare hintereinander an den Analyten, das komplementäre Konjugat
oder an beide angeheftet sein, was zu einer Serie von spezifischen
Bindungspaaren, die zwischen Analyt und detektierbarem Enzym des
komplementären
Konjugats, das in den spezifischen Bindungskomplex eingefügt ist,
führt.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann ein nach den Methoden der Erfindung gefärbtes Elektrophoresegel
abgebildet und danach mit einem Detektionsreagenz inkubiert werden,
was zum Beispiel ein primärer
Antikörper
sein kann. Das resultierende immonulogisch markierte Gel wird dann
nach den Methoden der Erfindung angefärbt. Der erfindungsgemäße Metallkomplex
wird dann mit dem Antikörper
assoziieren und diesen wie andere Poly(aminosäuren) anfärben und dabei die Gesamtfärbung des
Gels erhöhen.
In dieser Ausführung
könnte
sogar ein nicht-markierter Antikörper
für Immunomarkierungsexperimente
verwendet werden, da die Markierung nicht wesentlich den Färbungsprozess
behindert. Diese Methodik ist speziell für Hochdurchsatz-Abbildungsverfahren
in automatisierten Workstations geeignet, um gefärbte Gelflecken, die eine erhöhte Intensität auf Grund
der Markierung und Färbung
besitzen, sehr schnell zu identifizieren. Das Anfärben von
anderen Poly(aminosäuren)-Markern,
zum Beispiel Actin, das benutzt wird, um Actin-bindende Proteinen zu
erkennen, kann sofort nach dieser Methode erfolgen.
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Als
Beispiel für
eine Anwendung eines zusätzlichen
detektierbaren Reagenzes, ist ein erhebliches Problem in der zweidimensionalen
Gelelektrophorese ist der Abgleich des Zielproteins mit Antikörper- oder Lectin-basierten-Verfahren
mit der Gesamtheit aller Proteine der Spezies. Bekannte Proteinfärbungen,
wie z.B. Amidoschwarz und CBB-Färbung
sind schwierig zu entfärben,
was ein folgendes Immmunofärben
verhindert und auch allgemein schwierig in dieser Anwendung zu handhaben.
Die Färbemethode
der vorliegenden Erfindung stellt eine einfache Zwei-Farben-Lumineszenz-Detektion
in 2-D-Elektrophoresegelen zur Verfügung. Als Beispiel sei 2-(5'-Chloro-2-phosphoryloxyphenyl)-6-chloro-4(3H)-chinazolin
(US Patent Nr.: 5316906 nach Haugland et al., 1994) genannt, was
ein fotostabiles, gelbgrün-fluoureszierendes
Präzipitat,
welches spektralkomplementär
zu den Ruthenium(II)-Komplexen der vorliegenden Erfindung ist, offenbart.
Der Gebrauch von alkalischen Phosphatase-konjugierten Antikörpern um
Zielproteine bezüglich
Verbindung 1 zu detektieren, erlaubt z.B. die Visualisierung von
Proteinen in Einzelgelen oder auf Elektroblots. Die passende Wahl
der Emissionsfilter erlaubt eine spektrale Trennung der Signale
von Zielprotein und Gesamtproteinprofil. Es ist möglich, Fluorophore
für die
Detektion von spezifischen Proteinklassen auszuwählen, wie zum Beispiel Glycoproteine, Lipoproteine
oder Phosphoproteine, welche für
einen Gebrauch mit den erfindungsgemäßem Metallkomplexen spektroskopisch
gut ausgestattet sind.
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Bestrahlung
und Beobachtung
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Wenn
in den erfindungsgemäßen Metallkomplex
ein radioaktives Metallion (z.B. ein α- oder β-Strahler) eingelagert ist, kann die
Gegenwart des Metallkomplexes in der kombinierten Mischung optional
radiographisch detektiert werden. Typischerweise wird die Radioaktivität mit Film,
Phosphor-Speicherplatten oder Mikroarray-Detektoren aufgezeichnet.
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Der
Metallkomplex ist normalerweise auf Grund seiner intrinsischen Lumineszenz
detektierbar. Nach der Zugabe des Metallkomplexes zur Probemischung,
wird diese von einer Lichtquelle bestrahlt, welche die gefärbte Probemischung
anregen kann. Normalerweise sollte die Lichtquelle Licht emittieren,
das bei oder nahe der Wellenlänge
des Absorptionsmaximums des Metallkomplexes liegt, wie zum Beispiel
von einer Lampe, die ultraviolettes oder sichtbares Licht emittiert,
einer Dampflampe, einer Fluoreszenzbirne oder sogar einer weißglühende Birne. Üblicherweise
erfolgt die Anregung des Metallkomplexes bei 250–370 nm, während die Anregung im sichtbaren
Bereich bei 450–540
nm liegt. Vorzugsweise wird die Probemischung bei einer Wellenlänge angeregt,
die innerhalb 20 nm des Absorptionsmaximums des Metallkomplexes
liegt. Obwohl die Anregung mit einer Quelle, die nahe am Absorptionsmaximum
liegt in einer höheren
Intensität
resultiert, kann kommerziell erhältliche
Ausrüstung
für die
Anregung von Fluoreszenz-Proben dazu verwendet werden, um die angefärbten Flecken
der vorliegenden Erfindung anzuregen. Die ausgewählte Ausrüstung, die brauchbar ist, um
Metallkomplexe zu bestrahlen, schließt Ultraviolett-Transilluminatoren,
Ultraviolett-Epiilluminatoren, tragbare UV-Lampen, Quecksilberdampflampen,
Xenonlampen, Argon-Ionenlaser und Nd-YAG-Laser ein. Diese Bestrahlungsquellen
sind optional in Laserscannern, Fluoreszenz-Mikroplattenlesgeräten, Standard- oder Mikrofluorometern
Mikroskopen, Durchflusscytometers, Gellesern oder chromatographischen
Detektoren enthalten sind aber auf diese nicht limitiert.
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Da
die Metallkomplexe der vorliegenden Erfindung eine Langzeit-Fluoreszenz
besitzen, kann eine Fluoreszenz nach noch mehr als 100 Nanosekunden
nach der Anregung und sogar nach mehr als 10 Mikrosekunden nach
der Anregung (siehe Beispiel 4) beobachtet werden. Diese „zeit-aufgelöste" Lumineszenz eliminiert
alle Quellen von Hintergrundfluoreszenz, welche normalerweise kurzlebig
sind. Diese Eigenschaft ist nützlich,
wenn die Proben eine intrinsische Fluoreszenz besitzen, Fluoreszenzverunreinigungen
oder Reagenzien enthalten, die eine spontane Fluoreszenz emittieren.
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Einige Übergangsmetallkomplexe,
die Ruthenium(II)-Komplexe mit einschließen, zeigen ein Lumineszenz-Löschen in
Gegenwart von Sauerstoff. Ohne der Theorie verpflichtet zu sein,
scheint eine enge Assoziation der erfindungsgemäßen Metallkomplexe mit den
Poly(aminosäuren)
die Metallionen der vorliegenden Erfindung von einer Löschung durch
Sauerstoff abzuschirmen, was in einer helleren Lumineszenz resultiert.
Der Ausschluss von Sauerstoff aus der kombinierten Mischung kann
in einer erhöhten
Hintergrundfluoreszenz resultieren, da die nicht an Poly(aminosäuren) gebundenen
erfindungsgemäßen Metallkomplexe
ungelöscht bleiben.
Umgekehrt kann die Zugabe von primären Aminen-enthaltenden Dendrimeren
zu angefärbten
Blots zu einer Erhöhung
der Fluoreszenz führen,
wahrscheinlich weil die Dendrimere die Metallionen zusätzlich von Sauerstoff
abschirmen.
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In
einer anderen Ausführung
der Erfindung kann die Gegenwart von Poly(aminosäuren) in der Probemischung
mit Lumineszenzpolarisation gemessen werden. Die Technik der Fluoreszenzpolarisation
bedingt das Anregen einer fluoreszenz- oder lumineszenz-markierten
Probe in der Probemischung mit polarisiertem Licht und einer Messung
der Polarisation der resultierenden Fluoreszenz. Wenn das markierte
Molekül
sehr groß ist
und somit langsam rotiert (so wie zum Beispiel angefärbte Poly(aminosäuren)),
dann ist die Änderung der
Polarisation zwischen dem Anregungslicht und der resultierenden
Fluoreszenz sehr klein. Wenn das markierte Molekül klein ist und schnell rotiert
(wie z.B. die Metallkomplexe in Abwesenheit von Poly(aminosäuren)), ist
die Änderung
der Fluoreszenz groß.
Für Fluoreszenzpolarisations-Experimente
werden normalerweise homogene Lösungen
benutzt.
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In
einer Ausführung
der vorliegende Erfindung besitzt der erfindungsgemäße Metallkomplex
ein Absorptionsmaximum zwischen 250 und 370 nm in der Ultraviolett-Region
und/oder zwischen 440–550
nm im sichtbaren Bereich. In einer anderen Ausführung werden die erfindungs gemäßen Metallkomplexe
so ausgewählt,
dass der Absorptionsmaximum der Metallkomplexe mit den Wellenlängen der
Laserquelle übereinstimmt.
Typischerweise haben solcher Komplexe Absorptionsmaxima innerhalb
10 nm von 405 nm, 454 nm, 488 nm, 514 nm, 543 nm, 568 nm oder 590
nm. In einer anderen Ausführung
werden die Komplexe der vorliegenden Erfindung effektiv in der ultravioletten
Region angeregt, bevorzugter bei oder nahe 300 nm, 365 nm und/oder
254 nm.
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Die
detektierbare optische Antwort der Metallkomplexe auf eine Bestrahlung
wird qualitativ oder optional quantitativ detektiert. Die detektierbare
optische Antwort auf den Metallkomplex ist normalerweise eine Langzeit-Lumineszenz-Antwort.
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Die
optische Antwort wird normalerweise mit Methoden, die visuelle Inspektion,
CCD-Kameras, Video-Kameras, photographische Filme oder der Gerbrauch
von gegenwärtig
gebräuchlichen
Methoden, wie zum Beispiel Laser-Scanner-Geräten, Fluorometern, Photodiioden,
Quantenzählern,
Epifluoreszenz-Mikroskopen, Scanning-Mikroskopen, Durchflusscytometern,
Fluoreszenzmikroplatten-Lesegeräten
einschließen oder
mit Methoden, die das Signal mittels Multiplier-Röhrchen verstärken, detektiert.
Falls ein Film, wie zum Beispiel ein POLAROID-Film benutzt wird,
wird die Empfindlichkeit des Signals gegenüber einer reinen visuellen
Beobachtung erhöht.
Der erfindungsgemäße Metallkomplex
hat typischerweise eine Emission nahe 610–630 nm für Ruthenium-Komplexe, 650–670 nm
für zweikernige
Rutheniumkomplexe und 560–580
nm für Rhenium-Komplexe,
obwohl ein geeigneter Stickstoffdonor-Ligand dazu benutzt werden
kann, um die Absorptions- und Emissionswellenlängen etwas zu verändern. Die
Empfindlichkeit der Detektion wird durch Techniken, die eine Trennung
von Poly(aminosäuren)
auf sehr dünnen
Gelen oder in Mikrokapillarröhrchen
erlauben, verbessert. Die Detektionsgrenzen können ebenfalls verbessert werden,
falls das Medium mit stärkerem
Licht, wie mit z.B. einem Laser angestrahlt, mit einem sensitiveren
Detektor detektiert wird oder Hintergrundsignale über eine
Detektion von verzögerter
Lumineszenz zurückgedrängt werden.
Die hohen Stokes-Verschiebungen der
erfindungsgemäßen Metallkomplexe
besitzen hervorragende Signal/Rausch-Verhältnisse
mit einer Erniedrigung des Beitrags an gestreutem Licht und endoger
Hintergrundfluoreszenz.
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Die
Lumineszenz wird optional für
die Identifikation von Poly(aminosäuren) in der Testprobe benutzt. Alternativ
kann die detektierbare optische Antwort quantifiziert werden und
zur Kon zentrationsbestimmung der Poly(aminosäuren) in der Testprobe benutzt
werden. Eine Quantifizierung wird normalerweise durch einen Vergleich
der optischen Antwort gegen einen Standard oder mit einer Kalibrierungskurve
vorgenommen. Typischerweise wird die gemessene optische Antwort
mit einer aus einer Standardverdünnung
einer Polyaminosäure
oder einer Mischung von Poly(aminosäuren) bekannter Konzentration
in einem Elektrophoresegel oder einer Membran verglichen. Allgemein
gesagt, muss immer dann einer Standardkurve benutzt werden, wenn eine
genaue Messung gewünscht
wird. Alternativ kann eine Standardkurve durch Vergleich mit einem
Referenzfarbstoff oder gefärbten
Partikel, das vorher gegen einen mit Metallkomplexen angefärbten Poly(aminosäuren)-Standard
gemessen wurde, erhalten werden.
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Angefärbte Elektrophoresegele
werden dazu verwendet, um die Zusammensetzung von komplexen Probemischungen
zu analysieren und zusätzlich
die relative Menge einer bestimmten Poly(aminosäure) in solchen Mischungen
zu bestimmen. Gefärbte
Gele werden ebenfalls dazu benutzt, um die Reinheit der isolierten Proteine
abzuschätzen
und den Grad der proteolytischen Degradation von Poly(aminosäuren) in
der Testmischung zu bestimmen. Zusätzlich wird die elektrophoretische
Mobilität
optional dazu benutzt, um die Menge an uncharakterisierten Poly(aminosäuren) zu
erhalten und um die Zusammensetzung der Untereinheiten in Multi-Untereinheiten-Proteinen
zu analysierun, sowie die Stöchiometrie
der gebundenen Untereinheiten in solchen Proteinen zu bestimmen.
Im Fall der isoelektrischen Fokussierung (IEF) wird die elektrophoretische
Mobilität
dazu benutzt, um die Netto-Molekülladung
der Poly(aminosäuren)
zu messen.
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Der
Gebrauch der erfindungsgemäßen Komplexe
stellte eine höhere
Empfindlichkeit der Poly(aminosäuren)-Detekteion
zur Verfügung
als andere vergleichbare Elektrophoresegelfärbungen und kann mit Anregung
durch ultraviolette Strahlung oder mit Anregung durch sichtbares
Licht benutzt werden. In einer Ausführung der Erfindung kann die
vorliegende Methode in automatisierten Elektrophoresemethoden eingesetzt
werden. Benutzt man die vorliegende Methode erlaubt die helle Lumineszenz
von sogar kleinen Mengen von Poly(aminosäuren) eine Detektion mit automatisierten
Methoden. Weiterhin im Gegensatz zu vielen elektrophoretischen Gelfärbungsmethoden
beinhaltet die vorliegende Methode eine „Endpunkt-Färbung". Das heißt, während ein
Elektrophoresegel während
einer Silberfärbung überfärbt werden
kann, leiden Gele, die mit der vorliegenden Methode gefärbt wurden,
nicht unter einer zu langen Einwirkung des Färbemittels und in einigen Formulationen
ist sogar kein Entfärben
nötig,
was weiterhin eine Auto matisierung erleichtert. Die Empfindlichkeit
und die helle Lumineszenz der vorliegenden Methode erleichtert eine
genaue Lokalisation von Poly(aminosäuren)banden oder -flecken mit
automatisierten Systemen, was ein nachfolgende Übertragung und/oder Analyse
erlaubt.
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Eine
Ausführung
der Erfindung umfasst weiterhin die Lokalisation der Polyaminosäurebanden
oder -flecken und die physische Entfernung der Banden oder Flecken
gefolgt von einer Trennung der Poly(aminosäuren) in der Elektrophoresegelmatrix.
In einer anderen Ausführung
umfasst die Lokalisation der Poly(aminosäuren) die Ionissierung der
Poly(aminosäuren)
und Charakterisierung mit Masenspektroskopie (Beispiel 22) oder
die Übertagung
und eine folgende Analyse der Poly(aminosäuren) mit Edman-Abbau (Beispiel
21).
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Die
vorliegenden Metallkomplexe konnten demonstrieren, dass sie sich
als Einzelfarbstoff zur Zelllebendbestimmung in Verbindung mit Durchflusszytometrie
oder Luminiezenz-Abbildungsverfahren
eignen. Ohne der Theorie verpflichtet zu sein, scheint es, dass
nichtentwicklungsfähige
Zellen (die defekte Zellmembranen haben) eine größere Zugänglichkeit zu den Metallkomplexen über Amine
in Zellproteinen besitzen, was sich in einer erhöhten Lumineszenz relativ gegenüber den
gefärbten
Zellen von entwicklungsfähigen
Zellen (wie in Beispiel 20) zeigt.
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Wegen
der einfachen Benutzung der vorliegenden Metallkomplexe, sind diese
besonders nützlich
in einer Formulierung für
ein Kit, das Poly(aminosäuren)
zu färben
vermag, was einen oder mehrere Metallkomplexe (bevorzugt in einer
Stammlösung),
Anweisungen für
den Gebrauch zur Einfärbung
oder Detektion von Poly(aminosäuren)
und optional Poly(aminosäuren)-Standards
und andere Komponenten (wie zum Beispiel Puffer oder Waschlösungen)
enthält.
In einer Ausführung
kann das Kit der Erfindung eine wässrige Stammlösung eines
erfindungsgemäßen Metallkomplexes
umfassen und eine oder mehrere zusätzliche Kit-Komponenten.
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Die
zusätzlichen
Kit-Komponenten schließen
optional Säuren,
Pufferagenzien, anorganische Salze, polare Lösungsmittel, Antioxidantien
oder Metallchelatoren ein. Die zusätzlichen Kit-Komponenten können als reine
Zusammensetzungen oder als wässrige
Lösungen,
die eine oder mehrere zusätzliche
Kit-Komponenten enthalten zugegen sein. Jede oder alle Kit-Komponenten
umfassen weiterhin Puffer. Wenn die Kit-Komponente einer Säure ist,
kann das optional Phosphorsäure,
Essigsäure
oder Trichloressigsäure
sein. Wenn die optionale Kit-Komponente ein polares Lösungsmitel
ist, dann ist das typischerweise ein niederer Alkohol, wie zum Beispiel
Methanol oder Ethanol oder ein Diol, der 2–6 Kohlenstoffatome hat. Wenn
die zusätzliche
Kit-Komponente ein
anorganisches Salz ist, dann ist dies normalerweise ein Ammonium-
oder ein Magnesiumsalz.
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Die
unten stehenden Beispiele veranschaulichen die Anwendungen dieser
Erfindung. Sie sollen nicht als Einschränkung verstanden werden oder
den gesamten Schutzumfang der Erfindung definieren.
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BEISPIELE
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Beispiel 1. Visualisierung
von Proteinen auf Dot-Blot- oder Slot-Blot-Nitrocellulose-Membranen
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Eine
Protein-Verdünnungsreihe
des zu interessierenden Proteins wurde in destilliertem und deionisiertem
Wasser (dd-H2O) oder in einer anderen geeigneten
Lösung,
wie z.B. 7% Essigsäure
oder 20 mM Tris HCl, pH 6,8, 500 mM NaCl, bereitet. Für ein Dot-Blot-Experiment
wurden 1–5 μL Volumen
der Proteinprobe auf eine Nitrocellulose-Membrane mit einer Porengröße von 0,4 μm mit einer
Pipette gegeben. Ein Slot-Blot wurde mit einem Bio-Dot SF-Vakuum-Apparat
(Bio-Rad Laboratories, Hercules, CA) durchgeführt. Für Slot-Blotting-Experimente
wurden Membranen mit 100 μL/Well
dd-H2O rehydratisiert, die Proben auf die
Membranen gegeben (200 μL/Well)
und die Wells zweimal mit 600 μL
7% Essigsäure/10%
Methanol und zweimal mit Methanol 600 μL dd-H2O
gespült.
Nach dem Dot-Blot- oder Slot-Blot-Experiment wurden die Membran
getrocknet. Die Membran wurde 4 Mal für jeweils 5 Minuten inkubiert,
wobei das dd-H2O jedes Mal gewechselt wurde.
Die Membran wurde vollständig
in eine Lösung
aus 7% Essigsäure,
10% Methanol und 0,5 μM
Verbindung 3 für
15–30
Minuten getaucht. Die Membran wurde 4–6 Mal für jeweils eine Minute in dd-H2O gewaschen, um den Überschuss an Farbstoff von
der Membran zu waschen. Die Membran wurde getrocknet und dann mit
einer reflektiven oder transmittiven 300 nm-UV-Quelle betrachtet.
Die zu erkennenden Proteine erscheinen als rot bis orangefarbene
Lumineszenzbanden auf einem schwach rosafarbenen bis blaufarbenen
Hintergrund. Im Vergleich mit der Anfärbung von Proteinen auf Nitrocellulose-Membranen
mit Coomassie Blue nach Standard-Methoden, dauert es länger, um
die Proteine angemessen zu beobachten, die Membran in 7% Essigsäure/10% Methanol
zu entfärben.
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Beispiel 2. Visualisierung
von Proteinen auf Elektroblot-Nitrocellulose-Membranen
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Die
zu interessierenden Proteine wurden mit SDS-Polyacrylamidgeleelektrophorese
getrennt und auf eine Nitrocellulosemembran gemäß Standardmethoden übertragen.
Die Membran wurde getrocknet und in 7% Essigsäure, 10% Methanol, 0,5 μM Verbindung
4 angefärbt,
wie in Beispiel 1 für
Slot-Blot-Proteine beschrieben. Die Membran wurde getrocknet und
dann mittels einer reflektiven oder transmittiven 300 nm-UV-Quelle betrachtet.
Diese Methode ist ebenfalls für
Polyvinylidendifluoridmembranen geeignet, so lange die Membran vor
dem Elektroblot-Experiment
und vor dem Färben
mit Methanol und anderen geeigneten organischen Lösungsmitteln
rehydratisiert wird. Die Proteine erscheinen als rote bis orangefarbene
Lumineszenzbanden auf einem schwach rosafarbenen bis blaufarbenen
Hintergrund. Vergleicht man die Färbemethode mit anderen Elektroblot-Methoden,
hat Verbindung 4 einige Vorteile im Immunoblot-Experiment hinsichtlich Empfindlichkeit und
Verträglichkeit
(siehe Tabelle 3).
-
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Beispiel 3. Visualisierung
von Proteinen auf einer Polyvinylidendifluoridmembran ohne Rehydratisierung
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Die
zu interessierenden Proteine wurden mit SDS-Polyacrylamidgeleelektrophorese
getrennt und auf eine Polyvinylidendifluoridmembran, die zunächst mit
Methanol rehydratisiert wurde, gemäß Standardmethoden übertragen.
Die Membran wurde luftgetrocknet. Da die Polyvinylidendifluoridmembran
nicht in wässrigen Lösungen ohne
vorherige Benutzung eines organisches Lösungsmittels wie z.B. Methanol
rehydratisiert wurde, ist die Membran jetzt empfindlich gegenüber Nässe. Die
Membran wird schwimmend und kopfüber
in eine Lösung,
bestehend aus 7% Essigsäure,
10% Methanol und 0,5 μM
Verbindung 5 für
15–30
Minuten, gelegt. Die Membran wird schwimmend und kopfüber für 1 Minute
in dd-H2O inkubiert, um einen Überschuss
von Farbstoff zu entfernen. Die Membran wird luftgetrocknet und
in einer 300 nm-UV-Lichtbox angesehen. Die Hintergrundfärbung ist
im Vergleich zu Beispiel 2 wegen der refraktorischen Natur der nicht-genässten Membran stark
reduziert. Die Proteine erscheinen als rote bis orangefarbene Lumineszenzbanden
auf einem schwach rosafarbenen bis blaufarbenen Hintergrund.
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Beispiel 4. Detektion
von Proteinen in Filtrationsplatten mit Standard- oder zeitaufgelöster Lumineszenz
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Vor
einer Behandlung der Membranen mit Protein wurden diese in einzelne
Wells einer 96-Well-MutiScreen-Fitrationsplatte
von Millipore mit Methanol genässt
und dann mit einer Lösung
von 7% Essigsäure
mit Hilfe einer Vaccum Manifold und den Anweisungen des Herstellers
(Millipore Corporation, Bedford, MA) gespült. In jede Kavität wurden
0,2 bis 1000 ng/mm2 Rinderserumalbumin ohne
Anwendung eines Vakuums eingebracht. Die Platte wurde für 30–60 Minuten
inkubiert bevor das Protein unter Anwendung eines Vakuums entfernt
wurde. Die Filtrationsplatte wurde dann luftgetrocknet und die Wells
wurden dann für
15–30
Minuten in 200 μL
7% Essigsäure,
10% Methanol und 1,5 μM
Verbindung 1 ohne vorhergehende Rehydratisierung der Membran mit
Methanol oder einem ähnlichen
Lösungsmittel
inkubiert. Die Farbstofflösung
wurde mittels Pipettieren aus den Wells entfernt und 3–4 Mal mit
200 μL 7%
Essigsäure
gespült,
um jeglichen ungebundenen Farbstoff zu entfernen. Die Filtrationsplatte
wurde danach mit einem Perkin-Elmer HTS 7000 Mikroplatten-Lesegerät mit einem
Excitationsfilter von 485 nm und einem Emissionsfilter von 595 nm
oder einem ähnlichem Lesegerät gelesen.
Die Messungen wurden durch die Oberseite der Platte vorgenom men.
Der Gain wurde auf 60 und 10 Blitze gesetzt und auf jedes Well angewendet.
Die Integrationszeit wurde auf 20 μs gesetzt. Für zeitaufgelöste Lumineszenz
wurden alle Instrumenteneinstellungen beibehalten, außer dass
das Integrationssignal nach 10 μs
nach einem Lichtblitz beginnt und das die Integrationszeit auf 100 μs reduziert
wurde. Die digitale Ausgabe der Werte entspricht der Lumineszenzintensität des Farbstoffsignals
in jedem Well.
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Beispiel 5. Visualisierung
von gelösten
Proteinen mit Carrier-Ampholyt-vermittelter isoelektrischer Fokussierungs-Gelelektrophorese
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Isoelektrische
Fokussierung (IEF) kann mit einer Vielzahl vorgefertigter und im
Labor präparierter
Gele durchgeführt
werden, wobei verschiedene Chemikalien benutzt werden, um einen
pH-Gradienten zu erzeugen. In diesem Fall laufen IEF-Fertiggele
vertikal für
600 Voltstunden, wobei eine Mini-Protean II-Elektrophoresezelle
(BioRad, Hercules, CA) nach Anweisungen des Herstellers benutzt
wurde, außer
dass 10 mM Phosphorsäure
und 100 mM Natriumhydroxid als Anoden- und Kathodenpuffer benutzt
wurden. Alternativ wurden Ampholine PAG-Platten horizontal für 1500 Voltstunden
mittels einer Multiphor II-Elektrophoreseeinheit (Amersham-Pharmacia
Biotech, Uppsala, Schweden) nach den Anweisungen des Herstellers
betrieben. In weiteren Alternativen wurden denaturierende 1 mm IEF-Stabgele
mit einer 4% T, 2,6% C Polyacrylamidgel-Matrix, die 9 M Harnstoff,
2% Triton X-100 und 2% Trägerampholyte
enthielt, gegossen. %T ist die Gesamtmonomerkonzentration (Acrylamid
+ Vernetzer) ausgedrückt
in Gramm pro 100 mL und % C ist der Prozentsatz an Vernetzer (N,N'-Methylen-bis-acrylamid, N,N'-Diacryloylpiperazin
oder andere geeignete Agenzien). Die Elektrophorese wurde auf einer
Multiphor II-Elektrophoreseeinheit für 1500 Voltstunden mit 10 mM
Phosphorsäure
und 100 mM Natriumhydroxid als Anoden- und Kathodenpuffer durchgeführt. Vor
dem Lumineszenzfärben
der Gele wurde das Gel in 12,5% Trichloressigsäure für eine Stunde fixiert gefolgt
von einer Inkubation in 12,5% Trichloressigsäure, 25% Ethanol und 1,5% Verbindung
1 für 15
Stunden (über
Nacht). Die Gele wurden dann gewaschen, wobei zweimal das Wasser
gewechselt wurde und jede Charge mit einer 300 nM UV-Lichtquelle angesehen
wurden. Der Polyester-Abdeckfolie auf den Ampholin PAG-Platten wird
normalerweise vom Gel während
einer Inkubation in Wasser abgetrennt. Weil an dieser Folie oft
noch Restfarbstoff gebunden ist, kann das Hintergrundfärben mit
der Entfernung der Folie vom Gel reduziert werden. Die Proteine erscheinen
als rote und orangefarbene Lumineszenzbanden auf einem klaren Hintergrund.
Ein Vergleich der IEF-Gelfärbung
mit Coomassie Blue, Silberfärbung
und Verbindung 1 ist in Tabelle 4 gezeigt.
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Beispiel 6. Visualisierung
von gelösten
Proteinen mit der inmobilisierenden pH-Gradienten-Elektrophorese (IPG)
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IPG
Elektrophorese wird mit vorgefertigten pH 4–7 Immobiline Dry Plates (Amersham-Pharmacia, Uppsala,
Schweden) durchgeführt.
Die Gele wurden in 2% Pharmalyte 3–10-Ampholyten in einer Reswelling-Kassette
nach den Anweisungen des Herstellers (Amersham-Pharmacia Biotech,
Uppsala, Schweden) rehydratisiert. Die Elektrophorese wurde bei
10000 Voltstunden mit einer Multiphor II-Elektrophoreseeinheit horizontal
durchgeführt.
Nach der Elektrophorese wurden die Gele in 12,5% Trichloressigsäure für eine Stunde inkubiert
gefolgt von einer Inkubation in 12,5% Trichloressigsäure, 25%
Ethanol und 1,5% Verbindung 4 für
15 Stunden (über
Nacht). Die Gele wurden dann gewaschen, wobei zweimal das Wasser
gewechselt wurde und jede Charge mit einer 300 nM UV-Lichtquelle
angesehen wurden. Der Polyester-Rücken verbleibt normalerweise
am derivatisierten Polyacrylamid.
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Das
Gel wird mit der Polyesterabdeckung nach oben unter UV-Lichtquelle
platziert, um eine optimale Betrachtung der eingefärbten Proteinbanden
zu erreichen. Die Proteine erscheinen als rote bis orangefarbene Lumineszenzbanden
auf einem schwach rosafarbenen bis blaufarbenen Hintergrund.
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Beispiel 7. Visualisierung
von gelösten
Proteinen mit Sodiumdodecylsulfat-Polyacrylamidgel-Elektrophorese (mit
Entfärbung)
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Die
zu interessierenden Proteine wurden mit einer SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
mit einem 4% T, 2,6 C Sammelgel, pH 6,8 und einem 15% T, 2,6% C
Trenngel pH 8,8 nach Standard-Prozedur getrennt. Das Gel wurde nacheinander
mit 25% Trichloressigsäure
für 20
Minuten und dann drei Mal mit 30% Methanol für jeweils 20 Minuten inkubiert
und dann in 30% Methanol, 1,5 mM Verbindung 1 für 1–2 Stunden gefärbt. Eine Untersuchung
des Gels mit einer tragbaren Midrange UV-Lichtquelle zeigte, dass
das Gel vollständig
gefärbt ist.
Das Gel wurde nacheinander in eine Entfärbungslösung bestehend aus 30% Methanol
und 7% Essigsäure übertragen
und für
weitere 4–6
Stunden inkubiert. An diesem Punkt wurde der Farbstoff von der Polyacrylamid-Matrix
eluiert, verblieb aber selektiv an den Proteinen innerhalb der Matrix.
Das Gel wurde mit einem UV 300 nm Transilluminator angeschaut. Die
Proteine erscheinen als rote bis orangefarbene Lumineszenzbanden auf
einem schwach rosafarbenen Hintergrund.
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Beispiel 8. Visualisierung
von gelösten
Proteinen mit Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamidgel-Elektrophorese (ohne
Entfärbung)
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Die
zu interessierenden Proteine wurden mit einer SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
bestehend aus einem 4% T, 2,6 C Sammelgel, pH 6,8 und einem 15%
T, 2,6% C Trenngel pH 8,8 nach Standard-Prozedur getrennt. Nach
der Elektrophorese wurden die Gele in 7% Ammoniumsulfat, 34% Methanol,
2% Phosphorsäure
und 1,5 μM
Verbindung 2 für
2–15 Stunden
inkubiert. Die Gele wurden in dd-H2O für 10–15 Minuten
gewaschen und unter einem UV 300 nm Transilluminator angeschaut.
Die Proteine erscheinen als rote bis orangefarbene Lumineszenzbanden
auf einem klaren Hintergrund. Verglichen mit Beispiel 7 ist dies
die bevorzugte Färbemethode
für Polyacrylamidgele,
da jeder Entfärbungsschritt
auch Farbstoff von den Proteinen löst und somit das Signal reduziert.
Tabelle 5 vergleicht die Empfindlichkeit einiger gebräuchlicher
Färbemethoden
mit dem kolloidalen Rutheniumkomplex.
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Beispiel 9. Visualisierung
von Proteinen nach nicht-denaturierender Polyacrylamidgel-Elektrophorese
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Proteine
aus 3T3 Mausfibroblasten wurden in 0.2% Triton X-100 homogenisiert,
mit Ultraschall (Probe Sonicator, 3 Impulse, 20% Leistung) zerrissen
und für
2 Minuten bei 13000 × g
zu pelletierten Schwebstoffen zentrifugiert. Der Überstand
wird auf 10% Glycerin und 80 mM Tris-HCl, pH 6,8 eingestellt. Ungefähr 100 μg Protein
wurden auf jede Bahn eines Polyacrylamidgels, das aus 4% T, 2,6%
C Sammelgel, pH 6,8 und aus 7% T, 2,6 C Trenngel, pH 8,8 bestand,
aufgetragen. Die Gele und Puffer wurden nach Standard-Prozeduren
hergestellt, außer
das Natriumdodecylsulfat und ein reduzierendes Agens (z.B. Dithiothreitol
oder 2-Mercaptoethanol)
weggelassen wurden. Die Elektrophorese wurde nach Standardvorschrift
durchgeführt,
wobei ein 25 mM Tris-, 192 mM Glycin-Elektrodenpuffer pH 8,8 benutzt
wurde. Nach der Elektrophorese wurden die Gele in 7% Ammoniumsulfat,
34% Methanol, 2% Phosphorsäure
und 1,5 μM
Verbindung 1 für
1–15 Stunden
inkubiert. Die Gele wurden für
10–15
Minuten in dd-H2O gewaschen und unter einem
300 nm-UV-Transilluminator angesehen. Die Proteine erscheinen als
rote bis orangefarbene Lumineszenzbanden auf einem klaren Hintergrund.
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Beispiel 10. Visualisierung
von Proteinen nach zweidimensionaler Gelelektrophorese
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Eine
3T3 Mausfibroblasten-Zelllysat-Proteinmischung wurde in 8 M Harnstoff,
2% Triton X-100,
2% Carrier-Ampholyten und 100 mM Dithiothreitol, 0,1% Natriumdodecylsulfat
und 12,5 mM Tris, pH 8,0 solubilisiert. Ungefähr 50 μg Protein wurden auf Isoelektrische
Fokussierungsgele (1 mm Durchmesser, 20 cm Länge) aufgetragen, wobei die
Gelmatrix aus 4% T, 2,6% C bestand und 9 M Harnstoff, 2% Triton
X-100 und 2% Carrier-Ampholyten enthielt.
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Die
Gele wurden vertikal für
18000 Voltstunden mit 10 mM Phosphorsäure und 100 mM Natriumhydroxid
als Anodenpuffer und Kathodenpuffer betrieben. Die isoelektrischen
Fokussierungsgele wurden in 0,3 M Tris-Base, 0,075 M Tris-HCl, 3%
SDS, 0,01% Bromphenolblau für
2 Minuten inkubiert. Die Gele wurden dann auf ein 1 mm dickes und
20 cm × 20
cm großes,
12,5% T, 2,6% enthaltenes SDS-Polyacrylamidgel, was 375 mM Tris-Base,
pH 8,8 enthielt, gelegt. Die sich anschließende Gelelektrophorese wurde
nach Standard-Prozedur durchgeführt,
bis auf die Benutzung eines 50 mM Tris, 384 mM Glycin, 4% Natriumdodecylsulfat,
pH 8,8 Kathodenpuffers und eines 25 mM Tris, 192 Gylcin, 2% Natriumdodecylsulfat,
pH 8,8 Anodenpuffers. Nach der zweiten Dimension wurden die Gele
in ungefähr
500 mL 34% Methanol und 2% Phosphorsäure für eine Stunde inkubiert. Danach
wurden die Gele noch für
15 Stunden in 12,5% Trichloressigsäure, 25% Methanol, 1,5 μM Verbindung
1 inkubiert. Die Gele wurden für
10–15
Minuten in dd-H2O gewaschen und unter einem
300 nm-UV-Transilluminator
angesehen. Die Proteine erscheinen als rote bis orangefarbene Lumineszenzbanden auf
klarem Hintergrund.
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Beispiel 11. Visualisierung
von latenten Fingerabdrücken
auf Festsubstraten
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Ein
Daumen oder Finger wurde fest auf einen trockenen Objektträger, eine
Nitrocellulosemembran oder eine Polyvinylidendifluoridmembran (Substrate)
gepresst. Das Substrat wurde dann mit 7% Essigsäure und 2,5 μM Verbindung
1 für 15–30 Minuten
inkubiert, in dd-H2O für 5 Minuten gelegt und luftgetrocknet.
Die Substrate wurden dann mit einer tragbaren UVM 57-Midrange UV-302
nm-Lampe (UVP, Inc. Upland, CA) angeschaut. Die Fingerabdrücke erscheinen
als rote bis orangefarbene Lumineszenzmuster auf einem sehr schwachen
rosafarbenen Hintergrund.
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Beispiel 12. Detektion
von Proteinen in Gelen oder auf Membranen mit einem Laserangeregten
Gelscanner
-
Proteine
auf Membranen oder in Polyacrylamidgelen wurden, wie in den Beispielen
1–3 oder
5–10 entsprechend
beschrieben, gefärbt.
Das gefärbte
Material wurde einem Laser-angeregten Gelscanner zugeführt, wie
zum Beispiel Molecular Device FLUORIMAGER, Molecular Devices STORM
(Molecular Devices, Sunnyvale, CA) oder Hitachi FMBIO II (Hitachi,
San Bruno, CA). Für
den FLUORIMAGER-Scanner wurde die Anregung mit einer Argon-Laserquelle bei 488
nm vorgenommen und ein Emissionsfilter 610 +/– 15 nm, um das Signal zu sammeln,
benutzt. Für
den STORM-Scanner wurde der Blau-Fluoreszenz-Modus mit einer Anregung
bei 450 +/– 30
nm benutzt und ein 520 nm Langpassfilter eingesetzt, um das Signal
zu detektieren. Für das
Hitachi FMBIO II Instrument wurde die Anregung über einen 532 nm Doppelfrequenz
YAG-Laser erreicht und das Signal wurde mit 585, 605, 625 oder 650
nm Emissionsfiltern detektiert. Die Proteine erscheinen als weiße Banden
auf hellgrauem bis weißen
Hintergrund auf dem Computermonitor, je nach dem welcher Anzeigemodus
benutzt wird. Die Instrumentensoftware gibt digitale Werte aus,
die mit der Fluoreszenzintensität
des Signals einer jeden Bande korrespondiert.
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Beispiel 13. Detektion
von Proteinen in Gelen mit Photographie
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Proteine
auf Membranen oder in Polyacrylamidgelen wurden, wie in den Beispielen
1–3 oder
5–10 entsprechend
beschrieben, gefärbt.
Das gefärbte
Material wurde in einen 300 nm-Transilluminator
gelegt. Die gefärbten
Gele wurden mit einem Polaroid 667 Schwarzweißfilm und einem Kodak&Wratten-9-Gelatine-Filter photographiert.
Die Proteine erscheinen auf dem Polaroidphoto als weiße Banden
auf grauem bis schwarzen Hintergrund.
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Beispiel 14. Detektion
von Proteinen mit einem CCD-Kamera-Scanner
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Proteine
auf Membranen oder in Polyacrylamidgelen wurden, wie in den Beispielen
1–3 oder
5–10 entsprechend
beschrieben, gefärbt.
Das gefärbte
Material wurde in einen UV-Transilluminator
einer CCD-Kamera-basierenden Workstation gelegt, wie zum Beispiel
Boehringer-Mannheim Lumi-Imager (Boehringer-Mannheim, Indianapolis,
IN), Genomic Solutions BioImage (Genomic Solutions, Ann Arbor, MI)
oder Bio-Rad Fluor-S-Sytem (Bio-Rad,
Hercules, CA). Alle Geräte
wurden bei einer Anregung von ungefähr 300 nm betrieben. Mit dem
Lumi-Imager und dem BioImage-System wurden Bandenpassemissionsfilter
bei 600 +/– 30
nm benutzt, während
für den
Fluor-S ein 520 nm Langpassemissionsfilter eingesetzt wurde. Die
Gelbilder wurden mit einer Standardsoftware, die vom Hersteller
zur Verfügung
gestellt wurde, aufgenommen. Die Proteine erscheinen, je nach ausgewähltem Modus,
als weiße
Banden auf einem grauen bis schwarzen oder als schwarze Banden auf
einem hellgrauen bis weißen
Hintergrund auf dem Computermonitor. Die Instrumentensoftware gibt
digitale Werte aus, die mit der Fluoreszenzintensität des Signals
einer jeden Bande korrespondiert.
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Beispiel 15. Detektion
von Proteinen mit einer blauen Fluoreszenz-Lichtquelle
-
Proteine
auf Membranen oder in Polyacrylamidgelen wurden, wie in den Beispielen
1–3 oder
5–10 entsprechend
beschrieben, gefärbt.
Das gefärbte
Material wurde in eine Blue Light Box gelegt, wie zum Beispiel DARK
READER (Clare Chemical Research, Denver, CO), der mit einer blauen
9 Watt Fluoreszenzbirne ausgerüstet
war (z.B. Sylvania DuLux CF9DS/Blue, Osram-Sylvania, Waltham, MA).
Die Gele wurden mit diesem Instrument in einem dunklen Raum betrachtet.
Das gefärbte
Gel wurde auf den DARK READER gelegt und mit einer Bernsteinplastikfolie
(mit dem Gerät
mitgeliefert) abgedeckt. Die Proteine erscheinen als rote bis orangefarbene
Banden auf dunklem Hintergrund.
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Beispiel 16. Detektion
von Gewebeabdrücken
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Die
Spitzen von grünen
Zwiebeltrieben wurden so nach wie möglich am Ende abgeschnitten,
um die Meristemen freizulegen. Die abgeschnittenen Pflanzenenden
wurden leicht auf die Nitrocelluloseberfläche einer Grace Bio-Labs ONCYTE
Filmfolie (Grace BioLabs, Bend, OR) für 15 bis 120 Sekunden gedrückt. Die
Folie wurde für
eine Stunde luftgetrocknet und dann in einer Feuchtkammer mit 3,7%
Paraformaldehyd in TBS (100 mM Tris-Base, 150 mM NaCl, pH 7,5) fixiert.
Die Folie wurde dann drei Mal für
jeweils 15 Minuten mit TBS und dann zweimal mit dd-H2O
gewaschen. Die Folie wurde dann für 15 Minuten mit 5 mM Verbindung
1, 7% Essigsäure
in einer Feuchtkammer gefärbt.
Die Folie wurde hintereinander mit zweimal dd-H2O
gewaschen. Die Gewebeabdrücke
wurden in einer 300 nm Standard-UV-Lichtbox mit einem Nikon Fluoreszenzmikroskop mit
480 +/– 30
nm Anregungsfiltern und 635 +/– 28
nm Emissionsfiltern betrachtet. Das Gewebe konnte leicht als rote
bis orangefarbene Lumineszenzregion auf dunklem Hintergrund identifiziert
werden.
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Beispiel 17. Farbfixierte
Säugerzellen
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ROS
17.1 Osteosarcoma-Zellen (American Type Culture Collection (ATCC),
Manassas, VA) wurden in Kulturschalen gezüchtet und in 3,7% Formaldehyd,
100 mM Tris-Base und 150 nM NaCl, pH 7,5 nach Standardvorschrift
fixiert. Die fixierten Zellen wurden 3 Mal mit 2,7 mM KCl, 1,5 mM
KH2PO4, 136 mM NaCl,
8,1 mM Na2HPO4,
pH 7.0 (PBS) gewaschen. Die Kulturschalen wurden mit 5 μM Verbindung
1 und 7% Essigsäure
für 10
Minuten inkubiert und dann zweimal mit dd-H2O
gewaschen. Die Zellen wurden mit einem Nikon Fluores zenzmikroskop
mit 480 +/– 30
nm Anregungsfiltern und 635 +/– 28
nm Emissionsfiltern betrachtet. Die Zellen erscheinen als rote bis
orangefarbene Lumineszenzregionen auf dunklem Hintergrund. Der Farbstoff
färbte
die gesamte Zelle, schien sich jedoch im Nucleus zu konzentrieren
und den Nucleolus auszuschließen.
Eine Extrafärbung
konnte in den Coiled Bodies beobachtetet werden.
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Beispiel 18. Verlust von
DNA-Labelin in Poylacrylamidgelen
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Eine
Verdünnungsreihe
von 250 Nanogramm bis 30,5 Picogramm an doppelsträngiger DNA
des Molekulargewichtsmarkers IX (Boehringer-Mannheim, Indianapolis,
IN) wurde erstellt, auf ein 5% T, 5% C Polyacrylamidgel gegeben
und elektrophoretisch nach Standardvorschrift getrennt. Nach der
Elektrophorese wurden die Gele für
15 Stunden in 34% Methanol, 2% Phosphorsäure, 7% Ammoniumsulfat und
1,5 μM Verbindung
1 inkubiert. Um die DNA-Banden
zu beobachten, wurden die Gele nachfolgend in ein 300 nm UV-Transilluminator
gelegt. Es wurden keine Lunineszenzbanden beobachtet werden, was
darauf schließen
lässt,
dass die Färbemethode
vorzugsweise für
Proteine geeignet ist.
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Beispiel 19. Visualisierung
von Aminosäuren-Homo-
und Heteropolymeren auf Nitrocellulose-Membranen
-
Es
wurden Lösungen
der Homopolymere Homo-Poly-L-Arginin, Asparagin, Histindin, Lysin,
Aspartat, Glutamat, Alanin, Glycin, Isoleucin, Methionin, Serin,
Threonin, Tryptophan, Tyrosin und Prolin mit einer Konzentration
von 1 μg/mL
erstellt. Die Aminosäuren-Heteropolymere Polyglutamat,
alanin, tyrosin), Polyglutamat, tyrosin), Poly(lysin, tyrosin),
Polyglutamat, lysin, tyrosin) und Poly(arginin, tyrosin) wurden
in der selben Weise wie die Homopolymere hergestellt. Alle Polymere
wurden von Sigma Chemical Company (St. Louis, MO) bezogen. 1–5 μL Volumen
der Polymere wurden auf eine Nitrocellulosemembran appliziert und
luftgetrocknet. Das Anfärben
wurde nach Beispiel 1 mit einem erfindungsgemäßen Farbstoff durchgeführt. Es
sei erwähnt, dass
nur die ausgewählten
Polymere mit dem Farbstoff angefärbt
werden konnten, wie durch eine starke orangefarbene bis rote Lumineszenz
demonstriert werden konnte. Es konnte beobachtet werden, dass der
Farbstoff vorzugsweise mit den basische Aminosäuren (Histidin, Lysin oder
Arginin) enthaltenden Polymeren reagiert. Es konnte eine schwache
Reaktivität
gegenüber
Tryptophan und Tyrosin beobachtet werden.
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Beispiel 20. Peptidanfärbung nach
Trennung durch Dünnschichtchromatographie
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Zwei
Peptide, Kemptid (ein 7-mer) und Dinorphin A (ein 15-mer) wurden
bis zur Endkonzentration von 1 mg/mL in Wasser gelöst. Ungefähr 1 Mikroliter
der Peptidlösung
wurden auf eine trockene Silica-Dünnschichtchromatographie-Platte
getüpfelt.
Die aufgetragenen Proteine wurden einer Dünnschichtchromatographie zugeführt und
mit einem Gemisch aus 1-Butanol:Essigsäure:Pyridin:Wasser
(37,5:7,5:25:30) nach Standardvorschriften eluiert. Nachdem die
Lösungsmittelfront
etwa zwei Drittel gelaufen war, wurde die Platte vom Lösungsmittel
befreit und luftgetrocknet. Die Platte wurde dann in ein Gemisch
aus 10% Methanol und 7% Essigsäure
für 15
Minuten eingetaucht. Danach wurde die Platte in eine Lösung aus
5 μM Verbindung
1, 10% Methanol und 7% Essigsäure
für 15
Minuten getaucht. Die Platte wurde mit 3 Chargen dd-H2O
gewaschen und luftgetrocknet. Die Platte wurde mit einer tragbaren
300 nm UV-Lichtquelle betrachtet. Die chromatographierten Peptide
erscheinen als rote bis orangefarbene Lumineszenz-Flecken auf einem
sehr schwach rosafarbenen Hintergrund.
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Beispiel 21. Edman-Seqenzierung
von Proteinen nach Elektroblot auf Transfermembranen
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Die
zu interessierenden Proteine wurden einer Elektrophorese unterzogen
und dann auf eine Polyvinylidendifluoridmembran übertragen und nach Beispiel
3 angefärbt.
Nachdem die Zielproteine identifiziert worden waren, wurden die
Banden mit einer scharfen Rasierklinge ausgeschnitten. Die ausgeschnitten
Banden wurden dann entweder direkt benutzt oder in 150 mM Tris,
8,8, 20% Methanol für
30 Minuten inkubiert und anschließend mit 3 Chargen deionisiertem
Wasser gewaschen. Die Tris/Methanol-Inkubation entfärnte die Proteine
teilweise und entfernte den Farbstoffüberschuss. Für eine Proteinsequenzierung
wurden die Proteine aus der Nitrocellulosemembran ausgeschnitten
und einer in situ proteolytischen Spaltung für 3 Stunden bei 37°C in Gegenwart
von 10% Acetonitril, 3% Tween-80 in 100 mM Ammoniumbicarbonat, pH
8,3 unterzogen. Die resultierenden Fragmente wurden dann auf einer
Micro-Bore Reverse Phase HPLC getrennt. Die ausgewählten Fraktionen
wurden automatisch mit Edman-Abbau analysiert. Proteine, die einer
Edman-Sequenzierung ohne Entfärbung
unterworfen wurden, zeigten eine schwache Signalintensität nach einem
Zyklus (initial yield) und nach mehreren Zyklen (repetitive yield).
Die teilweise entfärbten
Proteine produzierten allerdings Spektren hoher Qualität mit hervorragenden
initial yields und repetitive yields.
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Beispiel 22. Massenspektrometrie-basierende
Matrix-Assisted-Laser-Desorption
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Die
zu interessierenden Proteine wurden einer Elektrophorese unterzogen
und dann auf eine Polyvinylidendifluoridmembran übertragen, und wie in Beispiel
3 beschrieben, angefärbt.
Nachdem die Zielproteine identifiziert worden waren, wurden die
Banden mit einer scharfen Rasierklinge ausgeschnitten. Die ausgewählten Banden
wurden dann 3 Mal 5 Minuten in 25 mM Ammoniumbicarbonat pH 7,8 und
10% Methanol gewaschen und dann getrocknet. Nach dem Trocknen wurden
die Banden in 1–2
mm große
Quadrate geschnitten und dann in 20 μg/ml Trypsin-Verdauungspuffer
(25 mM Ammoniumbicarbonat, pH 7,8, 1% Octyl-β-Glucosid, 10% Methanol) inkubiert. Es
wurde ein ausreichendes Volumen des Trypsin-Verdauungspuffers hinzugegeben, um die
Membranstücke
zu bedecken. Die Proteine wurden bei Raumtemperatur für 5–6 Stunden
verdaut und über
Nacht bei 27–28°C inkubiert.
Die Peptide wurden mit Ameisensäure/Ethanol
(1:1) extrahiert und dann lyophilisiert. Nach der Lyophilisation
wurden die Peptide mit Wasser für
eine Matrix Assisted Laser Desorption Ionization Mass Spectrometry
(MALDI-MS) resuspendiert. Gleiche Volumina der verdauten Proteinlösung wurden
mit einer α-Cyano-4-Hydroxyzimtsäure-Matrix
(10 mg/ml in 70% Acetonitril/H2O) gemischt.
Die Mischung wurde auf die Probeplatten übertragen und für weitere
Analysen luftgetrocknet. MALDI-MS-Experimente wurden mit einem Voyager
Mass Spectrometer (PerSeptive BioSystems, Framingham, MA, USA) durchgeführt. Das
Gerät wurde
mit der Substanz-P (1347,7 Da) und Insulin (5731,4 DA) kalibriert.
Es wurde, nach den aus dem Trypsin-Verdau erhaltenen Massen in der
EMBL-Peptiddatenbank mit der PeptideSearch-Engine-, die unter www.mann-embl-heidelberg.de
erhältlich
ist, gesucht. Die Proteine wurden sofort mit einer guten Übereinstimmung
der Proteinsequenz gefunden.
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Beispiel 23. Differenzierung
lebender und toter Zellen mit Durchflusscytometrie
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Für dieses
Experiment wurden Jurkat-Zellen, die von der American Type Culture
Collection Co., Manassas, VA bezogen wurden, benutzt. Die Zellen
wurden in Suspension in einem RPMI 1640-Serum mit 10% fetalem Kälberserum,
2 mM L-Glutamin, 100 U/mL Penicillin und 100 μg/mL Streptomycin gezüchtet. Die
Jurkat-Zellen wurden dann zentrifugiert und als Zell-Pellet gesammelt.
Das Pellet wurde dann mit PBS pH 7,2 gewaschen und mit 1000 μL PBS resuspendiert.
Ein Aliquot von 250 μL
dieser Zellsuspension wurde in ein Eisbad gelegt, während weitere
250 μL dieser
Zellsuspension in ein Reagenzglas überführt wurden und dann in einem
Wasserbad bei 60°C
inkubiert wurden. Nach 10–15
Minuten wurde das Reagenzglas dem Wasserbad entnommen. In ein Mikrozentrifugenröhrchen,
das 900 μL
PBS enthielt, wurden 5 μl
einer 1 mL-Lösung
von Verbindung 1 zugefügt.
Eine kombinierte Suspension von 50 μL der wärmebehandelten (toten) Zellsuspension und
150 μL der
Lebend-Zellsuspension
wurden hergestellt. 100 μL
der Zellsuspensionsmischung wurden tropfenweise zu der Färbelösung hinzugefügt. In ein
anderes Röhrchen,
was 900 μL
PBS enthielt, wurden 100 μl der
vereinten Zellsuspension tropfenweise hinzugefügt. Jede Suspension wurde für drei Minuten
auf Eis inkubiert, mit einer Mikrozentrifuge zentrifugiert, zweimal
mit PBS gewaschen und in PBS resuspendiert. Jede Zellgruppe wurde
dann in ein separates Cytometrie-Röhrchen überführt. Zu
der ungefärbten
Probe wurden 5 μM einer
Lösung
von SYTOX GREEN-Dead-Cell-Stain (Molecular Probes, Inc) bis zu einer
Endkonzentration von 0,5 nM hinzugefügt.
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Die
Zellsuspensionen wurden mit Durchflusszytometrie analysiert. Die
Datenerfassung lieferte ein Becton-Dickinson FACS Vantage Durchflusszytometer
(San Jose, CA). Die 488 nm-Linie
eines luftgekühlten Argon-Ionen-Lasers
wurde bei 100 mW betrieben. Probenerfassung und Analyse wurden mit
einem CellQuest Version 1.2 Software durchgeführt. Die Photomultiplier-Röhrchen (PMT)
für die
grüne Fluoreszenz-Detektion (SYTOX
GREEN Färbung)
wurden mit einem 530 +/– 15
nm Emissionsfilter und für
die rote Lumineszenz (Verbindung 1) mit einem 630 +/– 11 nm
ausgerüstet.
Nach der Analyse wurde noch zusätzlicher
SYTOX GREEN Farbstoff bis zu einer Endkonzentration von 0,5 nM zur
mit Verbindung 1 gefärbten
Probe hinzugefügt
und die Probe wurde erneut analysiert.
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Die
wärmebehandelten
(toten) Zellen zeigten mit Verbindung 1 eine ungefähr 10fach
hellere Lumineszenz als die lebenden Zellen, was eine leichte Bestimmung
der toten Zellen erlaubte. Die Probe, die sowohl mit Verbindung
1 als auch mit SYTOX GREEN, gefärbt
wurde, zeigte übereinstimmende
grüne und
rote Fluoreszenz, womit bewiesen werden konnte, dass eine bevorzugte
Anfärbung
von toten Zellen auftritt.
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Das
Experiment wurde mit Mischungen von mit Wärme behandelten, toten Zellen
und lebenden Zellen mit verschiedenen Prozentsätzen wiederholt, so dass der
Prozentsatz an toten Zellen in der Mischung 0, 10, 25, 50, 75, 90
und 100% betrug. 100 μL
der Mischung wurden dann mit Verbindung 1 angefärbt und mit Zytometrie wie
oben analysiert. Die Durchflusszytometrie-Analyse der Mischungen
zeigt einen gemessenen Prozentsatz an toten Zellen von 2, 13, 31,
46, 65, 76 und 96% entsprechend.