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Vorrichtung zum Füllen von Flaschen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Füllen von Flaschen mit Flüssigkeiten, die unter Druck eingefüllt werden, wobei
beim Andrücken der Flasche an einen axial bewegten Füllkopf zunächst das Druckluftventil
und dann das Flüssigkeitsventil geöffnet wird. Bei den bekannten Füllvorrichtungen
dieser Art besteht das Flüssigkeitsventil aus einem Kolben und einem Zylinder, welch
letzterer mit dem beim Andrücken der Flasche axial bewegten Füllkopf und mit dem
Druckluftventil derart steuernd verbunden ist, daß beim Andrücken der Flasche an
den Füllkopf der Zylinder den Kolben verstellt und nach der Öffnung des Druckluftventils
den Durchfluß durch das geöffnete Flüssigkeitsventil freigibt. Diese bekannten Füllvorrichtungen
schließen nicht den Flüssigkeits- und Druckluftweg ab, wenn die Flasche nur teilweise
springt, d. h. bloß undicht wird, dem Druck des Füllkopfes aber standhält. Um diesen
Cbelstand zu beseitigen, ist gemäß der Erfindung zur Steuerung des Flüssigkeitsweges
ein Ventil vorgesehen, das finit dem beim Andrücken der Flasche axial bewegten Füllkopf
unter Zwischenschaltung einer Feder und mit einem den Druckluftweg steuernden Ventil
derart steuernd verbunden ist, daß beim Drucknachlaß durch L'ndichtwerden der Flasche
das Flüssigkeitsventil unter den veränderten Druckverhältnissen entgegen der Wirkung
der Feder sich schließt und durch seine Schließbewegung das den Druckluftweg steuernde
Ventil gleichfalls schließt. Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dar. Fig. i zeigt im Längsschnitt die Vorrichtung in derjenigen Lage, in welcher
der Zufluß der Druckluft und auch der Flüssigkeit geschlossen ist. Fig.2 stellt
denselben Schnitt der Vorrichtung während der Füllung dar: In der Fig. 3 ist im
vergrößerten Maßstabe ein Schließorgan für die Druckluft in jener der Fig. 2 entsprechenden
Lage dargestellt. Fig.4 zeigt die Vorrichtung in dem Augenblick, in welchem das
teilweise Zerspringen der Flasche eingetreten ist. Fig. 5 stellt eine Schließeinrichtung
der Druckluft im vergrößerten 3laßstabe in jener der Fig. 4 entsprechenden Lage
dar.
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i bezeichnet den Boden des Behälters für die Flüssigkeit, welche abgezogen
werden soll. In diesem Boden ist ein Körper 2 eingeschraubt, welcher eine Führung
für ein axial verschiebbares Rohr 3 bildet, durch welches die Flüssigkeit in die
Flasche 35 geführt wird. Das Flüssigkeitsrohr 3 ist fest mit einem Luftrohr verbunden.
Dieses Rohr 4 ist in dem Rohr 3 derart gelagert, daß einerseits die Rippen 5, andererseits
die aus der Wand des Rohres 3 herausgeführte Mündung 6 des Luftrohres die Verbindung
bilden. Das Flüssigkeitsrohr 3 führt bis zum Boden der Flasche, wogegen die Luftrohrmündung
in der Höhe des Flaschenhalses herausgeführt ist. Das obere Ende des Luftrohres
4 geht bis oberhalb des Spiegels der abgezogenen Flüssigkeit im Behälter r. Das
Außenrohr 3 ist mit einer Scheibe 7 und finit
einem Dichtungskegel
ß versehen. Auf -der Gegenseite ist in- der -Scheibe t ein Dichtungssitz 9 angebracht,
welcher z. B. aus Gummi sein kann. hegen dieselbe Seite der Scheibe stützt sich
eine Feder io, deren anderes Ende auf dem Hauptkörper 2 des Abziehapparates anlic-t.
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Der Hauptkörper 2 mit seinem rohrförmigen Ansatzstück ii und seiner
Anschlagfläche 12 bildet einen die axiale Bewegung des Flüssigkeitsrohres 2 begrenzenden
Anschlag. Außerdem ist der Körper 2 mit einem Ventilsitz 15 für ein den Zufluß der
Flüssigkeit absperrendes Tellerventil 21 versehen.
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Das den Zufluß der Flüssigkeit und der Druckluft steuernde Organ ist
durch einen-,rohrförmigen Körper 2o gebildet, welcher verschiebbar auf dem Luftrohr
.4 gelagert ist. Der rohrförmige Körper 2o ist am unteren Ende mit einem Tellerventil
21 versehen, welches mit seiner Sitzfläche 22 auf den Sitz 15 aufsitzt. In der vergrößerten
Bohrung 23 ist eine Feder 16 gelagert, welche sich mit einem ihrer Enden gegen die
Rippen 5 des Flüssigkeitsrohres 3 stützt. Der obere Teil des Organ 2o bildet die
Steuervorrichtung für den Zufluß der Druckluft, zu welchem Zwecke in der Bohrung
des rohrförmigen Körpers 2o eine Aussparung 2. ausgebildet ist. Das Ende des Organs
2o bildet der Sitz 25 für das Luftventil. Das eigentliche Ventil besteht aus einem
Kopf 27, der mit einer Dichtung 26 versehen ist. Der Kopf 27 ist mittels des Schaftes
28 fest mit dem Luftrohr 4. verbunden.
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Das Luftrohr .l ist mit Zuflußöffnungen 3o versehen. Das Reststück
des Rohres .4 ist oberhalb der Öffnungen 30 verjüngt, und der dadurch entstandene
ringförmige Raum 31 dient als Zuleitung der Druckluft von dem Behälter.
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Zu Beginn des Abziehens nehmen die einzelnen Teile der Vorrichtung
die aus der Fig. i ersichtliche Lage ein. Der Zufluß der Luft und der Flüssigkeit
ist abgestellt. Durch das Ansetzen der Flasche und durch das Drücken des Halses
auf den Dichtungskegel 8 hebt sich das Flüssigkeits- sowie das Luftrohr, wodurch
die Feder 1o niedergedrückt wird. Bei dieser Bewegung wird zuerst das Luftventil
25, 26 geöffnet, und die Druckluft strömt durch den ringförmigen Raum 31, die Ausnehmung
24., die Öffnungen 30 in das Luftrohr q. und durch die Mündung 6 in die Flasche.
Dadurch «-erden die Drücke in der Flasche und dem Behälter oberhalb der Flüssigkeit
ausgeglichen. Bei dem Druckausgleich kommt die Druckluft bis unter den Teller 21
des Ventils für den Flüssigkeitszufluß. Dieses Ventil ist geschlossen, denn bei
der bisherigen Bewegung des Rohres 3 wurde das Organ 2o nicht mitgenommen, und durch
die auf das Tellerventil wirkende Flüssigkeit im Behälter wird das Tellerventil
21 auf den Sitz i5 gedrückt. Bei der weiteren Bewegung der Flasche nach oben setzt.
sich das obere Ende der Feder 16 auf den Boden der 3usnehmung 23 auf, und die Feder
wird demnach anschließend daran zusammengedrückt. Das Ventil für den Flüssigkeitszufluß
ist so lange geschlossen, bis die Spannung der Feder 16 gemeinsam mit dem auf den
Teller von unten wirkenden Luftdruck den Druck der Flüssigkeit und der Luft von
oben überwindet. In diesem Augenblick öffnet sich das Ventil, und die Flüssigkeit
wird durch das Rohr 3 in die Flasche geführt, welche bis zur Mündung 6 gefüllt wird
(Fig. 2). Die Bewegung des Rohres 3 beim Öffnen des Flüssigkeitszuflusses ist durch
die Anschlagfläche 12 des Ansatzstückes ii, auf welchem der Sitz 9 anliegt, begrenzt.
Die aus dem Behälter in die Flasche strömende Flüssigkeit kann nicht aus dem Apparat
durch die Leitung in dem Hauptkörper 2 abströmen, auch dann nicht, wenn der Zwischenraum
durch die Abnützung stark vergrößert wird, weil der Sitz 9 mit der Anschlagfläche
12 einen dichten Verschluß bildet. Durch diese Einrichtung fällt die Stopfbüchse
in der Leitung weg, wodurch der Gang des Apparates leichter wird.
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Der Hub des Tellerventils 21 des Organs 2o richtet sich einerseits
nach der Fläche, auf welche die Druckluft wirkt (auf der Zeichnung mit dem Halbmesser
r bezeichnete Ringfläche), anderseits dem Drucke der Feder 16.
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Nach der Füllung sinkt die Flasche mit dem Tische herab, wobei sich
durch die Wirkung der Feder io die Rohre 3 und 4. nach unten bewegen, so daß zuerst
der Flüssigkeitszufluß und dann erst der Luftzufluß geschlossen wird. Durch die
Mündung 6 ist die Flüssigkeit zum Schluß der Füllung in die Luftröhre bis in die
Höhe des Flüssigkeitsspiegels im Behälter gestiegen, und bei der Füllung einer weiteren
Flasche würde diese während der Luftzufuhr in die Flasche herausgedrückte Flüssigkeitsmenge
so oxydiert werden, daß der ganze Flascheninhalt infiziert wäre. Um dies zu verhindern,
wird, nachdem das Luftventil geschlossen ist, in dem oberen Teile der Luftzufuhrvorrichtung
eine solche Druckluftmenge gebildet, daß beim Niederlassen der Flasche nach Füllung
sschluß die Flüssigkeit aus dem Luftrohr gedrückt wird, wodurch bei der weiteren
Abziehung vor der Flüssigkeitszufuhr sich in der Luftröhre sowie in der Flasche
nur Luft befindet. Das Reservoir für die Druckluft bildet die Ausnehrnung 24 im
Organ zo und der ringförmige Raum 31 in dem Luftrohr q..
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Bei vollständigem Zerspringen der Flasche wird durch die Wirkung der
Feder io automatisch der Flüssigkeits- und. der Luftzuliuß gleich geschlossen. Bei
teilweisem Zerspringen, wo die Flasche weiter ein Ganzes bildet und so zu einer
Stütze der sich bewegenden Rohre 3
bzw. .1 des Apparates (Fig. 4.,
5) wird, fängt die Dilickluft an, von der Flasche abzuströmen, so claß der Druck
unter dem Tellerventil 21 sinkt. Durch Wirken des Überdruckes der Flüssigkeit und
der Luft im Behälter setzt der Teller 21 mit dem Organ 2o auf den Sitz 22@ gegen
die Wirkung der Feder 16 auf, und hiermit wird der Flüssigkeitszufluß geschlossen.
Bei diesem Sinken des Organs 2o übergeht die obere Kante 32 der Ausnehmung 2¢ die
Zuflußöffnungen 30, und der Zufluß der Druckluft von dem Behälter in das Luftrohr
(Abb.5) ist unterbrochen.
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Die beschriebene und gezeichnete Einrichtung stellt nur ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dar, und die einzelnen Vorrichtungen können im Rahmen der dargelegten
Erfindung verschieden durchgeführt werden. Diese Einrichtung gemäß der Erfindung
ist besonders für Füllautomaten geeignet, und nach dem Charakter der abgezogenen
Flüssigkeiten können die Rohre verschieden lang sein. Die Steuervorrichtung für
den Luftzufluß mit dem Sicherungsluftreservoir können auch der beim Abziehen zu
benutzenden Menge an Druckluft angepaßt werden.