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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bereich der Erfindung
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Diese
Erfindung ist auf dem Gebiet eines diagnostischen Assays, wobei
ein Protein und ein Antikörper dagegen
verwendet werden.
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Beschreibung des Stands der
Technik
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Die übertragbaren
spongiösen
Enzephalopathien (TSEs) sind neurodegenerative Erkrankungen des Zentralnervensystems.
Sie können übertragen
werden, vererbt werden oder treten sporadisch auf und werden in
Tieren, z.B. als bovine spongiöse
Enzephalopathie (BSE) bei Rindern oder als Traberkrankheit bei Schafen, sowie
beim Menschen als Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung (CJD), Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom, letale
familiäre
Insomnie oder Kuru beobachtet. Sie haben eine lange Inkubationszeit,
führen
zur Ataxie, Demenz, psychiatrischen Störungen und zum Tod. Die neuropathologischen
Veränderungen
schließen
eine Vakuolisierung des Hirngewebes, Astrogliose und Amyloid-Plaquebildung
ein. Die Erkrankungen sind pre mortem schwer zu diagnostizieren.
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Die
Zerebrospinalflüssigkeit
(CSF) von CJD-Patienten weist bei einer zweidimensionalen Polyacrylamidgelelektrophorese
zwei zusätzliche
Polypeptide auf [Harrington, M.G. New England Journal of Medicine 315,
279 (1986), Hsich, G., Kenney, K., Gibbs, C.J., Lee, K.H. & Harrington, M.
B. New England Journal of Medicine 335, 924 (1996).] Die Funktion
dieser 14-3-3 Polypeptide bei der TSE bleibt unklar. Sie können in einem
pre mortem Test für
die diagnostische CJD-Beurteilung verwendet werden, haben aber eine
geringe Spezifität.
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Es
sind monoklonale Antikörper
für die
abnormale Form des Prionenproteins erhältlich und sie können in
einem enzymgekoppelten Immunoassay verwendet werden, wie es in den
PCT-Beschreibungen
WO 98/23962 und
98/32710 und von Schmerr,
M.J., The Beckman Coulter Pace Setter Newsletter 3(2), 1–4 (Juni 1999)
beschrieben ist, diese Verfahren sind jedoch noch nicht vollständig entwickelt.
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Die
Entwicklung von neuen nicht invasiven CJD- und BSE-Blutmarkern würde den Ärzten helfen
eine frühe
Diagnose zu stellen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
wurde nun überraschenderweise
gefunden, dass zwei Fettsäurebindungsproteine
(FABP), bekannt als Herztyp (H-FABP) und Gehirntyp (B-FABP) Fettsäurebindungsprotein,
Marker für
TSEs sind. Folglich stellt die Erfindung einen diagnostischen Assay
für eine
TSE oder die Möglichkeit
einer solchen in einer verdächtigen
Körperflüssigkeitsprobe
bereit, welcher die Bestimmung der Konzentration des Herztyp oder
Gehirntyp Fettsäurebindungsproteins
(H-FABP oder B-FABP) in der Probe umfasst. Das Verfahren ist speziell
auf die Diagnose der CJD, insbesondere der neueren Variante CJD,
in humanen Patienten und auf BSE in wiederkäuenden Tieren wie Rindern anwendbar.
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Das
Verfahren wird in geeigneter Weise unter Verwendung eines Antikörpers gegen
H-FABP oder B-FABP durchgeführt,
wobei das Ausmaß der
Reaktion zwischen dem Antikörper
und dem FABP in der Probe untersucht wird und mit der Konzentration
des FABP in der Probe in Beziehung gesetzt wird. Die auf diese Weise
erhaltene Konzentration wird verwendet, um eine Diagnose zu stellen
oder bei einer Diagnose zu helfen.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es einen Assay mit hoher Sensitivität, Spezifität und einer vorhersagbaren
Genauigkeit für
die CJD durchzuführen.
Die „Sensitivität" wird als der Prozentsatz
der echt Positiven definiert, die der Assay an Proben ergibt, die
von Patienten entnommen wurden, in welchen eine klinische Untersuchung
eine CJD bestätigt
hat. Die „Spezifität" meint den Prozentsatz
von echt Negativen, die sich durch den Assay an Kontrollproben ergeben,
d.h. von Patienten, in welchen eine klinische Untersuchung keine CDJ
offenbart hat. Die „vorhersagbare
Genauigkeit" meint
das Verhältnis
der echt Positiven zu den Gesamtpositiven (echt + falsch), ausgedrückt als
ein Prozentsatz.
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H-FABP
ist ein bekannter Marker für
den akuten Myokardinfarkt (AMI), siehe Ishii, J. et al., „Serum
concentrations of myoglobin vs human heart-type cytoplasmatic fatty-acid
binding Protein in early detection of acute myocardial infarction", Clinical Chemistry
1997; 43 1372–1378.
Deshalb ist es wünschenswert,
um einen Assay für
H-FABP für
die Diagnose einer CJD im Menschen mit einem größeren Vorteil zu nutzen, eine
weitere Assayart für
AMI durchzuführen
(einen, in welchem der Marker nicht ein FABP ist), um aus der Diagnose
für eine
CJD jene Patienten auszuschließen,
die in dem AMI-Assay positiv sind.
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Folglich
stellt die Erfindung in einer bestimmten Ausführungsform ein Verfahren bereit,
welches die Bestimmung der H-FABP-Konzentration in einem ersten
Assay wie oben definiert umfasst, wodurch ein positives Ergebnis
entweder ein CJD oder einen akuten Myokardinfarkt anzeigt, und welches
ferner die Durchführung eines
zweiten diagnostischen Assays für
den akuten Myokardinfarkt (AMI) alleine umfasst, wodurch ein positives
Ergebnis in dem H-FABP-Assay und ein negatives Ergebnis in dem AMI-Assay
anzeigt, dass der Patient an einer CJD leiden könnte. Die Assays, welche Troponin-I
und Kreatinkinase MB (CK-MB) als frühe biochemische Marker für den akuten
Myokardinfarkt (AMI) verwenden sind gut bekannt und für den oben
genannten Zweck geeignet.
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Es
wurde ein ähnliches
H-FABP und auch ein hirnspezifisches Fettsäurebindungsprotein (B-FABP)
in dem Hirn von Mäusen
gefunden, siehe Pu, L. et al., Molecular and Cellular Biochemistry
198, 69–78
(1999). Von dem Hirn-H-FABP (nicht mit dem B-FABP zu verwechseln)
nimmt man an, dass es sich von dem Herz-H-FABP durch eine einzige
Aminosäurensubstitution
unterscheidet. Das B-FABP ist jedoch deutlich unterschiedlich. Sellner.,
P.A. et al., „Development
role of fatty acid binding Proteins in mouse brain" Dev. Brain Res.
89, 33–46
(1995) beurteilte die DNA-Homologie mit 69%, während A. Schreiber et al., „Recombinant
human heart-type fatty acid binding Protein as standard in immunochemical
assays", Clin. Chem.
Lab. Med. 36(5), 283–288
(1998), 64% Aminosäuresequenzhomologie
erwähnt
und dass ein monoklonaler Antikörper gegen
das humane H-FABP mit dem humanen B-FABP mit einem Ausmaß von nur
1,7% kreuzreagiert.
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Da
nun die vorliegenden Erfinder gefunden haben, dass das H-FABP ein
Marker für
eine CJD ist, ist es eine gut begründete Vorhersage, dass B-FABP auch einer sein
wird. Da B-FABP spezifisch für
das Hirngewebe ist und anscheinend nicht signifikant mit einem monoklonalen
Antikörper
gegen H-FABP reagiert,
wird es keine Positiven für
den AMI geben, was einen separaten Assay für den AMI überflüssig macht.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Figur ist eine graphische Darstellung, wobei auf der y-Achse die
H-FABP-Konzentration aufgetragen ist, repräsentiert durch die Messung
der optischen Dichte bei 405 nm, wie durch das Verfahren der Erfindung
bestimmt wurde, für
(a) eine Kontrollgruppe, die weder eine CJD noch einen AMI hat,
(b) eine Gruppe, die einen AMI hat und (c) ein Gruppe, die eine
CJD hat.
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BESCHREIBUNG DER BESTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Für das Assayverfahren
kann die Probe von irgendeiner geeigneten Körperflüssigkeit eines Subjekts genommen
werden, vorzugsweise aber Plasma oder Serum (anstatt Gesamtblut).
Die Zerebrospinalflüssigkeit (CSF)
ist eine weitere nützliche
Flüssigkeit,
insbesondere wenn Tiere wie Rinder getestet werden.
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Das
Verfahren kommt für
alle Typen einer TSE, einschließlich
jener, auf die oben Bezug genommen wird, und für irgendeinen Menschen oder
irgendein Tier in Frage, der oder das daran leidet oder vermutet
wird daran zu leiden. Insbesondere ist die Erfindung auf alle Typen
der CJD im Menschen anwendbar, einschließlich neue Variante, sporadische
und genetische (familiäre)
CJD. Ferner ist es auf BSE in Rindern und BSE-artigen Erkrankungen
in anderen Tieren, z.B. Rotwild, anwendbar.
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Der
Marker, H-FABP oder B-FABP, wird vorzugsweise durch einen Immunoassay
gemessen, wobei ein spezifischer Antikörper gegen H-FABP verwendet
wird und das Ausmaß der
Antigen (H-FABP oder B-FANP)/Antikörper-Interaktion
gemessen wird. Für
die Diagnose bei menschlichen Patienten ist der Antikörper vorzugsweise
anti-human H-FABP oder B-FABP. Ebenso ist, wenn das Subjekt ein
Tier ist, der Antikörper vorzugsweise
anti- zu dem H-FABP oder B-FABP derselben Tierart, z.B. anti-bovin H-FABP oder
B-FABP, wenn der Patient ein Rind ist. Es gibt jedoch einige Kreuzreaktivität von den
Antikörpern
zwischen den Spezies, was häufig die
Verwendung eines heterologen Antikörpers ermöglicht: zum Beispiel anti-Ratte/Maus H-FABP
kann verwendet werden, um BSE in Rindern nachzuweisen. Es kann ein
monoklonale Antikörper
(zweckdienlich ein Maus) oder ein technischer Antikörper sein.
Vorzugsweise wird ein Maus anti-human,
anti-bovin ect. monoklonaler Antikörper verwendet. Es sind Antikörper gegen
H-FABP bekannt, z.B. 66E2 und 67D3, beschrieben von Roos, W. et
al., „Monoclonal
antibodies to human heart type fatty acid-binding Protein", J. Immunol. Methods 183 149–153 (1995).
Der Antikörper
66E2 ist kommerziell erhältlich.
Es kann auch die gewöhnliche
Köhler-Milstein-Methode
verwendet werden, um H-FABP- oder B-FABP-Antikörper zu generieren. Die Proteinquelle
für diesen
Zweck kann das natürlich
erlangte oder durch rekombinante DNA-Techniken hergestellte Protein
sein. Rekombinantes humanes H-FABP und B-FABP sind von Schreiber,
A. supra, beziehungsweise von Shimizu, F. et al., „Isolation
and expression of a cDNA for human brain fatty acid binding Protein
(B-FABP)", Biochem
Biophys. Acta 1354, 24–28
(1997) beschrieben worden. Weniger vorzugsweise kann der Antikörper polyklonal
sein.
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Es
kann irgendein bekanntes Immunoassayverfahren verwendet werden.
Ein Sandwichassay wird bevorzugt. In diesem Verfahren wird ein erster
Antikörper
gegen das FABP an die feste Phase wie an ein Loch in einer Plastikmikrotiterplatte
gebunden und mit der Probe und einem zweiten markierten Antikörper, der
für das
H-FABP oder B-FABP spezifisch ist, inkubiert. Alternativ könnte ein
Antikörperfangassay
hier verwendet werden, wobei der Probe ermöglicht wird an die feste Phase
zu binden und der anti-FABP-Antikörper wird
dann zugegeben und eine Bindung ermöglicht. Nach dem Abwaschen
von ungebundenem Material wird die Anwesenheit oder Menge von Antikörper, gebunden
an die feste Phase, bestimmt, wobei ein markierter zweiter Antikörper, der
anti- zu dem ersten ist, verwendet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
könnte
ein Kompetitionsassay zwischen der Probe und einem markierten FABP
oder einem davon abgeleiteten Peptid durchgeführt werden, wobei diese beiden
Antigene in Konkurrenz um eine begrenzte Menge anti-FABP-Antikörper, der
an einen festen Träger
gebunden ist, stehen. Das markierte FABP oder Peptid könnte mit
dem Antikörper
an der festen Phase vorinkubiert werden, wodurch das FABP in der
Probe einen Teil des FABP oder Peptids davon, gebunden an den Antikörper, verdrängt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird den zwei Antigenen ermöglicht
in einer einzigen Coinkubation mit dem Antikörper zu konkurrieren. Nach
dem Entfernen des ungebundenen Antigens von dem Träger durch Waschen,
wird die Menge an Markierung, die an den Träger gebunden ist, bestimmt
und die Mengen an Protein in der Probe mit Bezug auf Standardtitrationskurven,
die vorher aufgestellt wurden, gemessen.
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Die
Markierung ist vorzugsweise ein Enzym. Das Substrat für das Enzym
kann farbbildend, fluoreszent oder chemilumineszent sein.
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Es
ist besonders bevorzugt eine amplifizierte Assayform zu verwenden,
wodurch ein verstärktes „Signal" von einem relativ
geringen Proteinlevel, welcher nachgewiesen werden soll, erzeugt
wird. Eine bestimmte Form eines amplifizierten Immunoassays ist
ein Assay mit verstärkter
Chemilumineszenz (ECL). Hier wird der Antikörper vorzugsweise mit der Meerrettichperoxidase
markiert, welche an einer Chemilumineszentreaktion mit Luminol,
einem Peroxidasesubstrat und einer Verbindung teilhat, welche die
Intensität
und die Dauer der emittierten Lichts erhöht, typischerweise 4-Iodphenol und 4-Hydroxyzimtsäure.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
für einen
amplifizierten Immunoassay ist eine Immuno-PCR. Bei dieser Technik
wird der Antikörper kovalent
mit einem zufälligen
DNA-Molekül
verbunden, welches PCR-Primer umfasst, wodurch die DNA mit dem daran
gebundenen Antikörper
durch die Polymerasekettenreaktion amplifiziert wird. Siehe Hendrickson,
E.R. et al., Nucleic Acids Research 23, 522–529 (1995) oder Sano, T. et
al., in „Molecular
Biology and Biotechnology" Hrsg.
Robert A. Meyers, VHC Publishers, Inc. (1995), Seiten 458–460. Das
Signal wird wie zuvor ausgelesen.
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In
einem besonders bevorzugten Verfahren wurde ein enzymgekoppelter
Immunosorbent Assay (ELISA) entwickelt, um H-FABP im Serum nachzuweisen.
Da H-FABP auch ein Marker für
den AMI ist, wurden die Level von Troponin-I oder CK-MB untersucht,
um irgendeinen Herzschaden auszuschließen. Wie in dem Beispiel beschrieben
ist wurden diese Assays in seriellen Plasma- und CSF-Proben beurteilt,
welche von Patienten waren, die keinen AMI oder keine CJD haben,
von Patienten mit einem AMI, von Patienten mit Demenz und von Patienten
mit einer durch Autopsie bestätigten
CJD. Die Sensitivität,
Spezifität
und vorhersagbare Genauigkeit war für das H-FABP bei der CJD über einem
geeigneten Grenzlevel jeweils 100%. Folglich stellt der H-FABP-Nachweis
kombiniert mit dem Assay für
Troponin-I oder CK-MB einen nützlichen
Serummarker für
die CJD-Diagnose oder einen Hirnschaden bereit.
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Die
Verwendung von einem schnellen mikropartikelverstärktem turbidimetrischen
Immunoassay, der für
H-FABP im Fall von einem AMI entwickelt wurde, Roberts, M. et al., „Development
of a rapid microparticleenhanced turbidimetric immunoassay for Plasma
fatty acid-binding Protein, an early marker of acute myocardial
infarction", Clin.
Chem. 44, 1264–1567
(1998), sollte die Zeit für
den Assay drastisch verkürzen.
Folglich sollte die volle Automatisierung in einem weit verbreitet
verwendeten klinischen Chemieanalyser, wie das „COBAS" MIRA Plus-System von Hoffmann-La Roche
oder das „AxSYM"-System von Abbott
Laboratories, möglich
sein und auf die routinemäßige klinische
Diagnose von einer CJD angewendet werden.
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Das
H-FABP oder B-FABP kann durch andere Mittel als einen Immunoassay
gemessen werden. Zum Beispiel kann die Probe einer 1- oder 2-DE Gelelektrophorese
unterworfen werden und Menge an FABP durch densidometrischen Scannen
des Gels oder des Blots davon abgeschätzt werden.
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Der
Assay der Erfindung kann zusammen mit einem oder mehreren anderen
pre mortem Assays für die
TSE verwendet werden, einschließlich
besonders jeder oben beschriebenen Assays. Solche kombinierten Verfahren
sind besonders bei der Diagnose von BSE in wiederkäuenden Tieren
wie Rindern nützlich.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
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BEISPIEL 1
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Materialien und Methoden
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Patienten
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Die
Untersuchungspopulation bestand aus 3 dem Alter und Geschlecht nach
angepassten Kontrollpatienten (Kontrollgruppe), 3 bestätigten AMI-Patienten (AMI-Gruppe),
3 bestätigten
Demenzpatienten (Demenzgruppe) und 3 bestätigten CJD-Patienten (CJD-Gruppe).
Die Kontrollgruppe umfasste 2 Männer,
mittleres Alter 66 Jahre im Bereich von 46–86 Jahren, und 1 Frau mit
einem Alter von 63 Jahren. Die AMI-Gruppe umfasste 2 Männer, mittleres
Alter 65 Jahre im Bereich von 40–90 Jahren, und 1 Frau mit
einem Alter von 72 Jahren. Die Demenzgruppe umfasste 2 Männer, mittleres
Alter 65 Jahre im Bereich von 43–87 Jahren, und 1 Frau mit einem
Alter von 64 Jahren. Die CJD-Gruppe umfasste 2 Männer, mittleres Alter 68 Jahre
im Bereich von 62–74 Jahren,
und 1 Frau mit einem Alter von 65 Jahren. Es wurden Blut- und CSF-Proben
von jedem der Patienten der CJD-Gruppe entnommen. Die Blutproben
wurden in trockenen heparinhaltigen Röhrchen gesammelt. Nach der
Zentrifugation bei 1500 g für
15 min bei 4°C
wurden die Röhrchen
bei –20°C bis zur
Analyse aufbewahrt. Die Patienten der CJD-Gruppe durchliefen serienmäßige klinische
Beurteilungen durch Neurologen, um die CJD-Diagnose zu bestätigen. Die Patienten aus der
AMI-Gruppe wurden mit einem bestätigten
AMI in das Krankenhaus eingewiesen (Troponin-I-Konzentration > 2 ng/ml). Eine klinische
Beurteilung wurde an allen Patienten der Kontrollgruppe durchgeführt, um
eine CJD oder einen AMI auszuschließen.
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Messung der Hirn- und Herz-H-FABP
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Die
H-FABP-Level im Plasma wurden durch einen Sandwich-ELISA gemessen.
Es wurde eine 96-Loch Polystyrol Mikroplatte (NUNC) mit 100 Mikrolitern/Loch
Ziege anti-human FABP, welcher alle Isoformen nachweist (Spectral
Diagnosis HC, Ontario, USA), mit 20 Mikrogramm/ml in einem Carbonatpuffer
0,1 M pH 9,6 über
Nacht bei 4°C
beschichtet. Die Platte wurde automatisch mit PBS (15 mM Na2PO4–120 mM NaCl–2,7 mM
KCl pH 7,4, Sigma) auf einem BioRad NOVAPATHTM-Wäscher gewaschen.
Jeder Waschschritt wurde mit frischem PBS durchgeführt. Nicht
spezifische Bindungsstellen wurden mit 200 Mikrolitern/Loch 2% Kasein
in Carbonatpuffer für
2 h bei 37°C
blockiert. Nach dem Waschschritt wurden die Proben in Duplikaten mit
100 Mikrolitern/Loch pipettiert. Die Platte wurde 2 h bei 37°C inkubiert.
Nach dem Waschschritt wurden 100 Mikroliter/Loch Maus anti-human
Herz-FABP (Klon 66E2, HyCult Biotechnology BV, Uden, Netherlands),
0,3 Mikrogramm/ml in PBS-1% BSA, für 1 h bei Raumtemperatur (R.T.)
unter Schütteln
inkubiert. Nach dem Waschschritt wurden 100 Mikroliter/Loch mit
alkalischer Phosphatase markiertes anti-Maus Immunglobulin (Dako,
Dänemark),
1,5 mg/ml in PBS, für
1 h 30 min bei Raumtemperatur unter Schütteln inkubiert. Nach dem Waschschritt
wurden 50 Mikroliter/Loch Substrat für die alkalische Phosphatase
zugegeben, das heißt
1,5 mg/ml para-Nitrophenylphosphat in Diethanolamin, und dann die
Proben für
30 min inkubiert. Die Reaktion wurde mit 100 Mikrolitern/Loch 1
M NaOH angehalten. Die Farbentwicklung wurde mit einem Mikrotiterplattenleser
bei einer Wellenlänge
von 405 nm gemessen.
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Die „Leer"-Assays in Puffer
wurden auch durchgeführt.
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Messung von CK-MB und Troponin-I
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Ein
AMI wurde durch eine klinische Beurteilung und die Messung von Troponin-I
und CK-MB diagnostiziert. Die Proben wurden bei 1500 g für 15 min
zentrifugiert und bei –20°C aufbewahrt.
Die Serumlevel von CK-MB und Troponin-I wurden unter Verwendung
eines Fluoreszenzmikropartikel-Enzymimmunoassays (MEIA)
mit einem automatisierten chemischen Analysegerät „AxSYM"-System (Abbott Laboratories, Abbott Park,
IL, USA) bestimmt. Die Bildungsrate der Fluoreszenzprodukte war
direkt proportional zu der Menge an Troponin-I in der Probe. Die
Nachweisgrenze für
Troponin-I war 0,3 Mikrogramm/l. Die CK-MB-Messung ist proportional
zu der Menge an Fluoreszenzsonden und die Nachweisgrenze war 0,7
Mikrogramm/l.
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Statistische Analyse
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Die
H-FABP-Werte wurden in den Werten der optischen Densitometrie (OD)
als entweder mittlere plus oder minus SD oder als Median und Interquartilbereich
ausgedrückt.
Die Level von Troponin-I und CK-MB wurden in Konzentrationseinheiten
(ng/ml) ausgedrückt.
Es wurden der nicht parametrische Mann-Whitney U-Test und Kruskal-Wallis
H-Test verwendet, um die Konzentrationen von H-FABP, Troponin-I
und CK-MB in dem Plasma zwischen den Gruppen zu vergleichen. Es
wurde die „PRISM"-Software verwendet,
um Box/Whishker- und Streudiagramme auszuarbeiten. Das 95% Konfidenzintervall
(CI) und die Receiver Operating Characteristic (ROC) Kurven, definiert
durch die „Analyse-it"-Software von Microsoft „EXCEL", wurden verwendet,
um den Diskriminierungszeitpunkt der Indikatoren zu berechnen. Siehe
Murphy, J.M. et al., „Performance
of screening and diagnostic tests", Arch. Gen. Psychiatry 44, 550–555 (1987).
Ein p < 0,05 wurde
als statistisch signifikant angenommen.
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Ergebnisse
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Klinische Merkmale
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Den
Patienten aus der CJD-Gruppe wurde eine vollständige klinische Beurteilung
erteilt. Eine CJD wurde letztendlich mit Hilfe einer Hirnhistologie
nach der Autopsie diagnostiziert. Die Patienten aus der Kontrollgruppe
wurden in das Krankenhaus eingewiesen und eine CJD und ein AMI wurden
durch eine klinische Beurteilung ausgeschlossen.
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Die
Patienten aus der AMI-Gruppe wurden in das Krankenhaus mit einem
bestätigten
AMI mit hohen Troponin-I-Leveln (> 2
ng/ml) eingewiesen.
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Die
Assayergebisse sind unten in der Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1
Assaytyp | Kontrollgruppe Plasma | AMI-Gruppe Plasma | Demenzgruppe
CSF | CJD-Gruppe Plasma | CJD-Gruppe CSF |
H-FABP
median
(25–75%)
OD, 405 nm | 0,25
(0,23–0,27) | 2,89
(2,70–3,0) | 0,20
(0,16–0,31) | 0,79
(0,74–0,86) | 0,46
(0,38–0,54) |
Troponin-I
median
(25–75%)
IU ng/ml | 0
(0,0–0,0) | 50
(50–359) | 0
(0,0–0,2) | 0
(0,0–0,2) | 0
(0,0–0,2) |
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Die
Plasmalevel von H-FABP (OD-Messung) in der AMI-Gruppe waren signifikant
höher als
die entsprechenden Level in der Kontrollgruppe (Tabelle 2). Die
AMI-Gruppe hatte einen medianen H-FABP-Level (Bereich 25–75%) von
2,89 (2,70–3,0),
während
die Kontrollgruppe einen Level von 0,25 (0,23–0,27) hatte. Der Plasmalevel
von H-FABP in der CJD-Gruppe war zwischen den Anstiegen der AMI-
und der Kontrollgruppe. Der mediane H-FABP-Level (Bereich 25–75%) in
dem Plasma der CJD-Gruppe war 0,79 (0,74–0,86). Die Sensitivität, Spezifität und vorhersagbare
Genauigkeit der H-FABP-Level jenseits des Grenzwerts von 0,30 waren 100%,
100% beziehungsweise 100%. Um die Unterschiede in den H-FABP-Konzentrationen zwischen
der AMI und den Kontrollgruppen zu bestätigen wurde Troponin-I untersucht.
Zusätzlich,
um einen AMI und eine CJD auszuschließen, wurde es auch bei den
CJD-Proben untersucht. Die Konzentration von Troponin-I wurde in jeder
Gruppe gemessen. Die Konzentration von Troponin-I in der AMI-Gruppe
war signifikant (p > 0,01)
höher als
in der Kontrollgruppe.
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Diskussion
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Die
oben genannten Ergebnisse zeigen an, dass H-FABP ein potenzieller
Marker für
die CJD-Diagnose ist. Da H-FABP ein paar Jahre zuvor als ein Marker
für den
akuten Myokardinfarkt vorgestellt wurde, mussten eine CJD und ein
AMI durch einen weiteren biochemischen AMI-Marker wie Troponin-I oder CK-MB ausgeschlossen
werden. Nach der Abgrenzung eines AMI für die CJD-Patienten konnte
die Serum- sowie die CSF-Konzentration von H-FABP als ein spezifischer
Marker für
eine CJD verwendet werden.
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In
der vorliegenden Untersuchung ermöglichte der H-FABP-Assay eine
Sensitivität,
Spezifität
und eine vorhersagbare Genauigkeit (OD-Reaktion > 0,30) von 100%. Diese Werte waren signifikant
höher als
jene, die in einem anderen pre mortem Nachweis für die CJD erhalten wurden,
welches von dem Protein 14-3-3 Gebraucht macht, einem dimeren phosphoserinbindenden
Protein. Dieses Verfahren beinhaltet einen Immunoblot mit einem
anti-14-3-3 Antikörperprotein.
Die drei Demenzpatienten waren in dem anti-14-3-3 Immunoblot positiv.
Die Spezifität
von 14-3-3 ist nicht auf die CJD beschränkt, sondern schließt auch
Alzheimerdemenz, zerebrale Komplikationen von Kopfverletzungen und
einige andere Demenzformen ein.
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Der
akute Myokardinfarkt wird mit Hilfe von biochemischen Markerassays
wie Assays für
Herz-Troponin-I, Kreatinkinase MB, Myoglobin und unlängst für H-FABP
dignostiziert. Der H-FABP-Level für die CJD könnte mit dem AMI interferieren
und eine Abgrenzung zwischen einem AMI und einer CJD wurde durch
die Verwendung eines anderen AMI-Markers gemacht.
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BEISPIEL 2
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Die
Plasma- und CSF-Proben wurden aus humanen Patienten entnommen. Die
Erkrankung, an welcher die Patienten litten, war in einigen Fällen eindeutig
eine CJD, entweder sporadische (sp) oder neue Variante (v), wie
durch Autopsie bestimmt wurde. In anderen Fällen („nicht CJD ?") wurde diagnostiziert,
dass der Patient keine CJD hatte, aber nachdem einige dieser Patienten
noch am Leben sind, ist dies nicht notwendigerweise durch eine Autopsie
bestätigt
worden. Die Proben wurden auf eine CJD durch das anti-14-3-3-Verfahren
aus dem Stand der Technik und durch die vorliegende Erfindung untersucht.
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Der
14-3-3 Immunoblot wurde durchgeführt,
indem die Proben auf einem 12% SDS-PAGE-Gel in tris-SDS-Glyzinpuffer
laufen gelassen wurden. Die Proteine wurde danach mittels einem
halbtrockenen Elektroblot bei konstanten 200 mA für 3 Stunden
in CAPS-Puffer auf eine PVDF-Membran übertragen.
Die Membran wurde blockiert, mit einem polyklonalen anti-14-3-3
Kaninchen IgG-Antikörper
von Santa Cruz, Inc. (Cat sc 629, Lot L117) inkubiert, mit Puffer
gewaschen und mit dem zweiten Antikörper, einem Ziege anti-Kaninchen Immunglobulin,
markiert mit der Meerrettichperoxidase (Dako, Dänemark) inkubiert. Die Membran
wurde dann wieder gewaschen. Das Waschen nach jeder Inkubation wurde
in PBS-Puffer, pH
7,2 mit 5% „Twen" dreimal kurz und
fünfmal
jeweils für
fünf Minuten
durchgeführt.
Die Peroxidase wurde dann durch ein Standartverfahren für verstärkte Chemilumineszenz
unter Verwendung eines Kits von Boehringer Mannheim, „BM Chemiluminescence
Blotting Substrate (POD)” untersucht.
Die beobachtete Lumineszenz bedeutete ein positives Ergebnis in
dem Immunoblot.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung war wie in Beispiel 1 beschrieben,
mit der Ausnahme, dass der angelegte Sensitivitätsgrenzwert (unter Verwendung
der ROC-Kurven) bei einer OD > 0,2
für die
Plasmaproben und bei einer OD > 0,1
für die
CSF-Proben war. Die Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse.
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Mit
Bezug auf die Tabelle 2 wurde der anti-14-3-3-Test zweimal von verschienen
Arbeitskräften
in dem Labor der Erfinders durchgeführt, welche dieselben Ergebnisse
erbrachten. Die Korrelation zwischen den anti-14-3-3 und den anti-H-FABP
Ergebnissen war annähernd
100%, die Ausnahme war die Probe CSP-10, wo das Ergebnis nicht eindeutig
war. Die Plasmaproben ergaben mit dem anti-H-FABP in vier Fällen Positive,
in welchen der anti-14-3-3-Test
Negative ergab. Die könnte
heißen,
dass der anti-14-3-3-Test in allen Fällen kein wahres Ergebnis ergibt. Tabelle 2
Probenbezeichung | Krankheitszuordnung | Anti-14-3-3
Immunoblot (Stand der Technik)* | Anti-H-FABP
ELISA (diese Untersuchung) |
PLAS2 | vCJD | negativ | positiv |
PLAS3 | vCJD | negativ | negativ |
PLAS4 | vCJD | negativ | positiv |
PLAS5 | spCJD | positiv | positiv |
PLAS6 | spCJD | negativ | negativ |
PLAS7 | spCJD | positiv | positiv |
| | | |
PLAS9 | nicht
CJD ? | positiv | positiv |
PLAS10 | nicht
CJD ? | positiv | positiv |
PLAS11 | nicht
CJD ? | negativ | positiv |
PLAS12 | nicht
CJD ? | negativ | positiv |
| | | |
CSF1 | spCJD | positiv | positiv |
CSF2 | spCJD | positiv | positiv |
CSF3 | spCJD | positiv | positiv |
CSF4 | spCJD | positiv | positiv |
CSF5 | spCJD | positiv | positiv |
CSF10 | vCJD | positiv | positiv |
CSF11 | vCJD | positiv | nicht
eindeutig |
CSF12 | vCJD | positiv | positiv |
| | | |
CSF6 | nicht
CJD ? | negativ | negativ |
CSF7 | nicht
CJD ? | positiv | positiv |
CSF8 | nicht
CJD ? | negativ | negativ |
CSF9 | nicht
CJD ? | negativ | negativ |
CSF13 | nicht
CJD ? | negativ | negativ |
CSF14 | nicht
CJD ? | negativ | negativ |
- * zweimal von verschiedenen Arbeitskräften mit
denselben Ergebnissen durchgeführt.
-
BEISPIEL 3
-
Das
Verfahren der Erfindung wurde an gepoolten, konzentrierten CSF-Proben
von 4 Rindern, für
die BSE diagnostiziert wurde, und an gepoolten, konzentrierten Proben
von 3 gesunden Rindern als Kontrollen durchgeführt. (Die Proben wurden mit „Microcon" von Amicon konzentriert,
um das Signal zum Hintergrundsverhältnis zu verstärken).
-
Es
wurde ein Ratte/Maus H-FABP ELISA-Kit von Hycult Biotechnology B.V.,
Uden, Niederlande, entsprechend den Angaben des Hersteller verwendet,
wobei der Assay im Prinzip zu dem in Beispiel 1 beschriebenen Sandwich
ELISA ähnlich
ist. Der erste Antikörper,
der an die Löcher
gebunden ist, war jedoch anti-Ratte/Maus H-FABP anstatt anti-human
H-FABP und der zweite Antikörper
war ein peroxidasemarkierter anti-Ratte/Maus-Antikörper. (Diese Antikörper scheinen
sowohl anti-Ratte als auch anti-Maus zu sein. Es sollte erklärt werden,
dass dieser Kit nicht beabsichtigt war bovines H-FABP nachzuweisen.
Es wurde unerwartet in der vorliegenden Erfindung gefunden, dass
der anti-Ratte/Maus H-FABP-Antikörper bovines
H-FABP erkennt). Der Assay ist kolorimetrisch, wobei ein SMP-Substrat
und eine Auslesung bei 450 nm verwendet werden.
-
Die
Ergebnisse, die in Tabelle 3 gezeigt sind, sind der Durchschnitt
von Dublikatassays und zeigen deutlich den beobachteten Unterschied
in den BSE-betroffenen Rindern verglichen mit den gesunden Rindern an. Tabelle 3
PROBE | durchschnittliche
Intensität | Variationskoeffizient |
Leer
(PBS) | 0,172 | 3,6% |
gesunde
CSF | 0,178 | 11,8% |
gesunde
CSF | 0,189 | 2,4% |
BSE
CSF | 0,304 | 1,5% |
BSE
CSF | 0,576 | 4,0% |
BSE
CSF | 0,465 | 10,8% |
bovines
Herz (10 mg/ml) | 2,872 | 2,0% |
Leer
(PBS) | 0,178 | 2,1% |
-
Jede
der oben genannten Publikationen ist hierin durch die Referenz in
dem Ausmaß enthalten,
zu welchem man sich hierin darauf beruft.