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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Sonnenblumensamen, die ein Öl mit einem
hohen Oleinsäure- und
hohem Stearinsäuregehalt
enthalten. Die Erfindung betrifft auch Sonnenblumenpflanzen, die
diese Samen herstellen, und das Öl,
das in den Samen enthalten ist. Zusätzlich betrifft die Erfindung
Verfahren zum Herstellen der Sonnenblumensamen, Sonnenblumenpflanzen
und des Öls.
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Die
Anwendungen von Ölen
werden durch ihre Fettsäurezusammensetzung
bestimmt. Die Hauptkomponente von Ölen sind die Triacylglycerol
(TAG)-Moleküle,
die für
gewöhnlich
mehr als 95% des Öls
ausmachen. Drei Fettsäuren
sind an ein Glycerolmolekül
gebunden, um das TAG zu bilden. Wenn diese Fettsäuren vor allem gesättigte Fettsäuren („Gesättigte") sind, wird das
Produkt Fett genannt und es ist bei Raumtemperatur fest. Wenn auf
der anderen Seite die Fettsäuren
vor allem ungesättigt
sind, dann wird es Öl
genannt, und es ist bei Raumtemperatur flüssig.
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Die
aus Samen erhaltenen Öle,
die im gemäßigtem Klima
kultiviert wurden (Sonnenblume, Sojabohne, Rapssamen, etc.), weisen
vor allem ungesättigte
Fettsäuren,
wie Linol- und Oleinsäuren,
auf, sie sind also flüssig
und werden in erster Linie zum Kochen, als Salatdressing, etc. verwendet.
Fette werden aus Tieren (Margarine, Schmalz, etc.), einigen tropischen
Bäumen
(Kakao, Palme) oder chemisch modifizierten (Hydrierung und Umesterung)
flüssigen
Pflanzenölen
erhalten. Sie weisen vor allem gesättigte (Palmitin- oder Stearinsäuren) oder
chemisch modifizierte Fettsäuren
(trans-Fettsäuren), alle
mit hohen Schmelzpunkten, auf.
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Tabelle
1 zeigt als ein Beispiel die Fettsäurezusammensetzung und andere
Eigenschaften einiger Fette und Öle.
Die Fette werden für
den Großteil
der Lebensmittelindustrie benötigt,
um Margarine, Backfett, Backwaren, Süßwaren, Snacks, etc. herzustellen.
Die Lebensmittelindustrie verwendet das Fett für diese Zwecke aufgrund seiner
plastischen Eigenschaften (sie schmelzen nicht, können verstrichen
werden oder kleben nicht an der Hand) und der Stabilität (sie haben
eine gute Widerstandskraft gegenüber
einer Oxidation bei Raum- oder hohen Temperaturen).
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- 1 "andere" sind Palmitoleinsäure im Falle von Schmalz, und
Olivenöl
und auch Fettsäuren
mit weniger als 12 Kohlenstoffen in Butter
- * hängt
ab vom Hydrierungsniveau
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Die
gegenwärtig
verfügbaren
Fette sind jedoch keine gute Wahl, da sie negative Ernährungseigenschaften
aufweisen. Das Hauptproblem ist, dass sie die schlechte Form des Serumcholesterols
(Lipoproteine niedriger Dichte, LDL) anheben. Dies folgt aus mehreren
Tatsachen, wobei einige mit dem Ursprung des Fetts und andere mit
der Manipulation davon in Verbindung stehen. Tierische Fette haben
die meisten der gesättigten
Fettsäuren
in der Position 2 des TAG-Moleküls.
Die meisten Pflanzenfette und Öle
haben jedoch nur geringe Mengen an gesättigten Fettsäuren in
dieser Position und sind daher gesünder.
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Während der
Verdauung wird das TAG-Molekül
durch Enzyme, die Lipasen (1) genannt
werden, hydrolisiert. Die Fettsäuren
in den Positionen 1 und 3 werden als freie Fettsäuren freigesetzt. Wenn diese
Fettsäuren
gesättigt
sind, bilden sie unlösliche
Salze mit Kalzium und Magnesium, die meistens ausgeschieden werden.
Aber Fettsäuren
in Position 2 bilden mit dem Glycerol ein Molekül Monoacylglycerol, das detergente Eigenschaften
hat und leicht vom Körper
absorbiert wird. Die gesättigten
Fettsäuren
von Tierfetten werden dann absorbiert, was dann zu einem Anheben
der LDL führt.
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Um
den Prozentsatz an gesättigten
Fettsäuren
zu erhöhen,
werden Pflanzenöle
hydriert und/oder umgeestert. Zum Beispiel wird die Hydrierung eines
Canola-Öls
in
US 5,885,643 beschrieben.
US 5,885,643 lehrt, dass
die Hydrierung eines Canola-Öls
eine Zunahme bei den trans-Fettsäuren,
die wahrscheinlich sogar noch schlimmer sind als gesättigte Fettsäuren, wie
von Willett, W.C. & Ascherio,
A. (1994) Trans fatty acids: Are the effects only marginal? American
Journal of Public Health 84:722-724 gezeigt wurde, zur Folge hat.
Das Umesterungsverfahren verändert
die Fettsäuren
innerhalb der drei Positionen zufällig, was ein gesundes Pflanzenöl mit wenigen
gesättigten
Fettsäuren
in der 2 Position in ein Öl
umwandelt, das fast 30% an gesättigten
Fettsäuren
aufweist. Daher führt
keine der zwei chemischen Modifikationen zu einem gesunden Produkt.
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Jedoch
sind nicht alle Fette ungesund. Es wurde gezeigt, das Kakaobutter,
die etwa 60% an gesättigten
Fettsäuren
aufweist, wobei der Rest hauptsächlich
Oleinsäure
ist, das Serumcholesterol nicht anhebt. Dies ist die Folge zweier
hauptsächlicher
Gründe.
Einer ist, dass nur 4% der gesättigten
Fettsäuren
in Position 2 stehen und der andere ist, das die gesättigte Hauptfettsäure Stearinsäure ist.
Die Stearinsäure
hat keine negative Auswirkung auf das Serumcholesterol. Möglicherweise
trägt die
Menge von 35% Oleinsäure
in der Kakaobutter ebenso zu ihrer gesunden Eigenschaft bei.
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Es
ist wichtig anzumerken, dass, ausgenommen in Kakaobutter, Palmitinsäure die
gesättigte
Hauptfettsäure
der Gebrauchsfette ist. Palmitinsäure ist jedoch kein sehr gesundes
Fett.
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Die
traditionelle Züchtung
und die Mutagenese sind nicht die einzigen Mittel gewesen, die verwendet worden
sind, um Samen zu bilden, die Öle
mit unterschiedlichen Fettsäureprofilen
hervorbringen. Man hat sieh auch mit der Zunahme der Stearinsäure in öltragenden
Pflanzen durch das Einführen
von Transgenen in das Kernplasma zur Veränderung des Fettsäure-Biosyntheseweges
des Pflanzenöls
beschäftigt.
Die Fettsäure-Biosynthese
des Pflanzenöls,
jedoch besonders des Sonnenblumenöls, schließt die Biosynthese von im Wesentlichen
zwei Gesättigten
(Palmitat, Stearat) und zwei Ungesättigten (Oleat und Linolat)
ein. In Ölsamen
ist die Stearoyl-ACP-Desaturase das Enzym, das die erste Doppelbindung
im Stearoyl-ACP einbringt, um das Oleoyl-ACP zu bilden. Daher ist
dies ein Enzym, das bei der Bestimmung der Nichtsättigung
in den C18-Fettsäuren
behilflich ist.
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Im
U.S. Patent Nr. 5,443,974 wurde die Hemmung der Canolaenzym-Stearoyl-ACP-Desaturase
beschrieben. Die Stearatmengen wurden erhöht, aber die Mengen an Palmitat wurden
im Grunde nicht beeinflusst. Über
die Hemmung des Pflanzenenzyms Stearoyl-ACP-Desaturase in Canola
wurde ebenfalls in Knutzon et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:2624-28
(1992) berichtet. Diese Ergebnisse zeigten eine Zunahme der Stearatmenge,
das im Canolasamen hergestellt wurde. Die Forschung zeigte auch,
dass die Hemmung durch Antisense in Samen von Canola beziehungsweise
der Sojabohne eine Erhöhung
des Stearats erbrachte. Wenn ein Plasmid, das ein Gen enthält, das
für die
Stearoyl-ACP-Desaturase kodiert, in Canola eingebracht wurde, ergab
diese Hemmung eine Erhöhung
der Stearinsäure
jedoch unglücklicherweise
eine Verringerung beim Oleat. Jedoch führte in der Sojabohne diese
Hemmung des Stearates zu eine weniger dramatischen Verringerung
beim Oleat. Diese langsamere Verringerung beim Oleat könnte jedoch
eine Funktion der anfänglichen
geringeren Mengen an Oleat in der Sojabohne gewesen sein. Der Fettsäureweg in
den meisten Ölsamen-Pflanzen
scheint resistent gegen das Beibehalten erhöhter Mengen sowohl an Oleinsäure- als
auch an Stearinsäure
zu sein.
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PCT/US
97/01419 beschreibt erhöhte
Mengen sowohl an Stearinsäure
als auch Palmitinsäure
in Sonnenblumen durch die Hemmung des Pflanzenenzyms Stearoyl-ACP-Desaturase.
Wie weiter oben angedeutet, wird Palmitinsäureöl jedoch nicht als ein sehr
gesundes Öl
angesehen.
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PCT/US
96/09486 offenbart, dass sowohl die Palmitinsäure- als auch die Oleinsäuremengen
in Sonnenblumenöl
erhöht
sein können,
wobei die Samen erhöhte
Mengen an Palmitinsäure
von 21-23% und an Oleinsäure
von 61% aufweisen. Das Sonnenblumenöl ist bei Raumtemperatur flüssig. Die
erhöhte
Palmitinfettsäuremenge
erlaubt es aber angeblich, das das Öl in Backwaren und in Margarine
mit relativ geringem Hydrierungsniveau verwendet werden kann, was
zu einer relativ geringen Menge an trans-Fettsäuren in dem sich daraus ergebenden
Produkt führt.
Jedoch dürfte
der kommerzielle Wert aufgrund der großen Menge an Palmitinsäure in Frage
gestellt werden.
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Daher
besteht weiterhin ein Bedarf für
Sonnenblumenöl,
das sowohl gesund als auch für
industrielle Zwecke verwendbar ist. Darüber hinaus ist es wünschenswert
ein Sonnenblumenöl
zu besitzen, dass eine Balance von guten Gesättigten und guten Ungesättigten
aufweist, d.h. das reich an Ungesättigten ist, jedoch ausreichend
Gesättigte
aufweist, um für
Margarinen oder Backwaren ohne hohe Hydrierungsniveaus verwendet zu
werden, wodurch es zu keinen trans-Fettsäuren in dem sich daraus ergebendem
Produkt kommt. Im Grunde besteht weiterhin ein Bedarf für eine Sonnenblumenpflanze,
die einen Samen hervorbringen kann, der Öl enthält, das reich an Oleinsäure und
an Stearinsäure
mit verringerten Linolsäuremengen
ist.
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Es
ist daher das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Pflanzenöl mit hohen
Stearinsäure-
(als gesättigte
Fettsäure)
und hohem Oleinsäure-
(als ungesättigte
Fettsäure)
Gehalt bereitzustellen, das die oben beschriebenen Probleme mit
Fett verringert. In diesem Öl
soll die Stearinsäure
bevorzugt in den Positionen 1 und 3 des TAG liegen.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf den folgenden Überlegungen. Die Fettsäuresynthese
in Samen findet innerhalb des Plastids statt (2).
Eine Serie von zyklischen Reaktionen katalysiert durch den enzymatischen
Komplex FAS I erzeugt das Palmitoyl-ACP, das 16 Kohlenstoffatome
hat. Ein zweiter enzymatischer Komplex, der FAS II genannt wird,
verlängert
das Palmitoyl-ACP zu dem Stearoyl-ACP (18 Kohlenstoffatome), das,
um das Oleoyl-ACP zu erzeugen, weiter durch die Stearat-Desaturase
modifiziert wird. Dies sind die drei vom Plastid synthetisierten
Hauptfettsäuren,
die vom ACP durch die Wirkung des Enzyms Thioesterase abgespalten
werden und dann aus dem Plastid exportiert werden. Im Cytoplasma
kann die Oleinsäure
später
zu Linol- und Linolensäuren desaturiert
werden.
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Das
TAG (Lagerungsöl)
wird im Cytoplasma mittels des Pools von Fettsäuren im Cytoplasma hergestellt.
Dieser Pool von Fettsäuren
besteht aus den Fettsäuren,
die aus dem Plastid exportiert werden und der Linolsäure, die
durch Desaturierung im Cytoplasma erzeugt wurde. Demnach wird die
Fettsäurezusammensetzung
der TAG durch die Fettsäuren
bestimmt, die aus dem Plastid exportiert werden, plus der Linolsäure, die
im Cytoplasma hergestellt wird.
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Es
wurde dann überlegt,
dass eine neue Sonnenblumenpflanze, die reich an Stearin- und Oleinsäuren ist,
ausgewählt
werden könnte,
wenn eine verringerte Stearat-Desaturase-Aktivität (was zu
einer Abnahme bei der Menge des gebildeten Oleoyl-ACP und dadurch
zu einer Zunahme beim Stearoyl-ACP führt) mit einer guten Thioesterase-Aktivität gegenüber dem
Stearoyl-ACP (was dazu führt,
dass die Stearinsäure
aus dem Plastid ins Cytoplasma transportiert wird) kombiniert wird.
Diese Pflanze wird eine Ansammlung vom Stearoyl-ACP innerhalb des
Plastids erzeugen, und die gute Aktivität der Thioesterase gegenüber dem
Stearoyl-ACP sollte es sehr gut aus dem Plastid exportieren, wo
ein hoher Stearinsäuregehalt
vorliegt, der für
die TAG-Biosynthese verfügbar
ist.
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Aus
dem Plastid heraus, ist im Cytoplasma der hohe Oleinsäurecharakter
notwendig, um den Linolsäuregehalt
niedrig zu halten. In oleinsäurereichen
Linien arbeitet der Umwandlungsweg nicht vernünftig, so dass dort keine Umwandlung
von Oleinsäure
zu Linolsäure
stattfindet.
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Die
vorliegende Erfindung basiert daher auf dem Befund, dass durch Selektion
einer Elternlinie, die einen hohen Stearin (HS)-Säuregehalt
aufweist auf der einen Seite und einer zweite Elternlinie, die eine
hohe Oleinsäure-
und hohe Thioesterase-(HOHT) Aktivität gegenüber dem Stearoyl-ACP aufweist
auf der anderen Seite, Kreuzungen durchgeführt werden können, die
Samen mit einer Kombination der Eigenschaften der Stearinsäurereichen
und der Oleinsäurereichen
(HSHO) ergeben. Zusätzlich
wurde überraschenderweise
herausgefunden, dass in dem Öl
ein Maximum von 10 Gew.-% der Fettsäuregruppen in der sn-2-Position der TAG-Moleküle gesättigte Fettsäuregruppen
sind.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung Sonnenblumensamen, die ein Öl enthalten,
das einen Oleinsäuregehalt
von mehr als 40 Gew.-% und einen Stearinsäuregehalt von mehr als 12 Gew.-%,
auf Basis des Gesamtfettsäuregehalt
des Öls,
umfasst und wobei ein Maximum von 10 Gew.-% der Fettsäuregruppen
in der sn-2-Position der TAG-Moleküle, die das Öl ausmachen,
gesättigte
Fettsäuregruppen
sind. Die gesättigten Fettsäuregruppen
sind bevorzugt Stearinsäuregruppen.
Es wird bevorzugt, dass das Öl
in der sn-2-Position der TAG-Moleküle ein Maximum von 8%, noch
bevorzugt ein Maximum von 5 Gew.-% an gesättigten Fettsäuregruppen,
insbesondere Stearinsäuregruppen,
aufweist. In Bezug auf die anderen Fettsäuren wird bevorzugt, dass der
Oleinsäuregehalt
bei 55 bis 75 Gew.-% liegt, der Stearinsäuregehalt bei 15 bis 50 Gew.-%,
insbesondere bei 20 bis 40 Gew.-%, liegt und der Linolsäuregehalt
bei weniger als 20 Gew.-% liegt. Bevorzugt liegt die Gesamtmenge
an gesättigten
Fettsäuren
bei mindestens 20 Gew.-%.
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Die
Auswahl der Eltern kann wie folgt erzielt werden. Linien mit hohem
Stearinsäuregehalt
sind Linien mit einem Stearinsäuregehalt
von mehr als 12%, bevorzugt mehr als 20%. Ein Beispiel einer solchen
stearinsäurereichen
(HS) Elternlinie, die nach der Mutagenese ausgewählt worden ist und ein Stearinsäuregehalt
von 26 Gew.-% hat, ist als „CAS-3" verfügbar (ATCC
Hinterlegungsnr. 75968, hinterlegt am 14. Dezember 1994). Ein anderes
Beispiel ist „CAS-4" mit einem Stearinsäuregehalt
von 16,1 Gew.-% (ATCC Hinterlegungsnr. 75969, hinterlegt am 14.
Dezember 1994). Durch Analysieren der Fettsäurezusammensetzung von Öl, das aus den
Samen von anderen Kandidatenlinien abstammt, wird der Fachmann in
der Lage sein, andere geeignete Elternlinien auszuwählen.
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Man
fand heraus, dass einige der herkömmlichen oleinsäurereichen
Abwandlungen nicht für
den Zweck der Erfindung verwendet werden konnten, da man herausfand,
dass sie eine sehr niedrige Thioesterase-Aktivität gegenüber dem Stearoyl-ACP aufwiesen.
Um dies durch Messen der Thioesterase-Aktivität zu überwinden, können Linien
mit guter Aktivität
gegenüber
dem Stearoyl-ACP aus den zugänglichen
Sammlungen der oleinsäurereichen
Linien ausgewählt
werden.
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Kurz
um, man würde
zuerst die Fettsäurezusammensetzung
des Öls
verschiedener viel versprechender Linien analysieren. Eine geeignete
HOHT-Elternlinie würde
mehr als 7-8% Stearinsäure
und entweder weniger als 5% Linolsäure oder mehr als 75% Oleinsäure aufweisen.
Anschließend
müssen
die ausgewählten Linen
wachsen und selbstbestäubt
werden. Die Gesamtthioesterase-Aktivität wird in Samen 15 Tage nach dem
Aufblühen
(15DAF) sowohl am Oleoyl-ACP als auch am Stearoyl-ACP gemessen. In
geeigneten Linien sollte die Aktivität gegenüber dem Stearoyl-ACP mehr als
10% der Aktivität
gegenüber
dem Oleoyl-ACP betragen. Das Verhältnis zwischen beiden Aktivitäten bestimmt,
ob eine Linie als Elternlinie geeignet ist oder nicht.
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In
Tabelle 2 wird die Fettsäurezusammensetzung
und Thioesterase-Aktivität
von zwei oleinsäurereichen
Sonnenblumenlinien dargestellt.
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Tabelle
2 Stearinsäuregehalt
und Thioesterase-Vmax gegenüber
dem Stearoyl-ACP 15 Tage nach dem Aufblühen von Samen auf zwei oleinsäurereichen
Sonnenblumenlinien.
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Die
HOHT-Linie ist eine oleinsäurereiche
Linie mit einer Thioesterase- gegenüber einer Stearoyl-ACP-Aktivität (HOHT)
von mehr als dem Zweifachen von dem der Thioesterase-Vmax gegenüber dem
Stearoyl-ACP bei einer gewöhnlichen
oleinsäurereichen
Linie (HOLT). Die relative Aktivität der Enzyme gegenüber dem
Stearoyl-ACP, die in Bezug auf die eine gegenüber dem Oleoyl-ACP standardisiert
wurde, wird in 3 dargestellt. Diese Linie weist
konsequenterweise am 15 Tag nach dem Aufblühen (Tabelle 2) mehr Stearinsäure auf
und dies ebenso im Öl,
das aus den gereiften Samen (Tabelle 3) erhalten wurde.
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Tabelle
3 Fettsäurezusammensetzung
(%) von Samen aus zwei oleinsäurereichen
Sonnenblumenlinien.
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Diese
HOHT-Elternlinie wurde am 7. September 1999 bei der American Type
Culture Collection (10801 University Boulevard, Manassas, Va 20110-2209)
hinterlegt und mit der Nummer PTA-628 ausgewiesen.
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Linien
von beiden Typen (HOHT und HOLT) wurde mit der stearinsäurereichen
CAS-3-Linie gekreuzt. In den 4 (für HOHT)
und 5 (für
HOLT) wird die F2-Segregation für
beide Merkmale (hoher Stearinsäuregehalt
und hoher Oleinsäuregehalt)
gezeigt. Die Samen mit einem höheren
Gehalt an Stearin- und Oleinsäuren
liegen innerhalb eines Kreises. Aus den Figuren ergibt sich, dass
die HOHT-Linie mit einer hohen Thioesterase-Aktivität gegenüber dem
Stearoyl-ACP oleinsäurereiche,
stearinsäurereiche
Samen aufweist, und die Linie ohne eine hohe Thioesterase-Aktivität keine
Samen dieses Typs aufweist. Tabelle 4 zeigt die Fettsäurezusammensetzung
dieser Linien.
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Tabelle
4 Fettsäurezusammensetzung
von ausgewählten
oleinsäurereichen
und stearinsäurereichen
Linien mit hoher und niedriger Thioesterase-Aktivität gegenüber dem
Stearoyl-ACP nach der Kreuzung mit der HS-Linie CAS-3
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Die
ausgewählten
F2-Linien werden für
5 bis 6 Generationen unter isolierten Bedingungen geselbstet, um
Kontaminationen zu verhindern. Die sich daraus ergebenden Generationen
werden auf Basis des hohen Oleinsäure- und Stearinsäuregehaltes
ausgewählt.
Die Thioesterase-Aktivität
kann analysiert werden, um beim Auswahlverfahren zu helfen. Auf ähnliche
Weise kann ein durch Marker unterstütztes Züchten angewendet werden, um
irgendein oder alle der drei Merkmale aufzufinden, um das Auswahlverfahren
schneller zu machen. Verschiedene Marker, wie zum Beispiel der SSR-Mikrosatellit, ASO,
RFLP und ähnliche,
können
angewendet werden. Die Verwendung von Markern ist nicht notwendig,
da Standardtests zum Bestimmen der Oleinsäure, der Stearinsäure und
der Thioesterase-Aktivität
bekannt sind. Jedoch machen einmal identifizierte Marker das Auffinden
von Merkmalen einfacher und sie werden früher im Leben der Sonnenblumenpflanze aufgefunden.
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Die
reinrassigen Sonnenblumenzüchtungspflanzen
erzeugen ein Öl
mit einer ähnlichen
Fettsäurezusammensetzung
wie die F2-Samen, die mit einem niedrigen Gehalt an gesättigter
Fettsäure
in der 2 Position des TAG-Moleküls
(Tabelle 5) ausgewählt
werden.
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Tabelle
5 Fettsäurezusammensetzung
von Öl,
TAG und sn-Positionen von ausgewählten
reinrassigen Züchtungs-HSHO-Pflanzen.
n.d. = nicht detektiert. Fettsäurezusammensetzung
(mol%)
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Die
Erfindung betrifft auch Sonnenblumenpflanzen, die Samen ausbilden,
die das oben beschriebene Öl
der Erfindung und das Öl
an sich enthalten, als auch Produkte, die aus den Samen erhalten
werden, wie zum Beispiel Mehl und zerkleinerte Samen.
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Die
Sonnenblumenpflanzen und Sonnenblumensamen der Erfindung sind durch
ein Verfahren erhältlich,
das umfasst:
- a) Bereitstellen von Samen, die
ein Öl
mit einem Stearinsäuregehalt
von mindestens 12 Gew.-%, auf Basis des Gesamtfettsäuregehaltes
des Öls,
aufweisen, durch:
i) mutagenische Behandlung von Sonnenblumensamen
mit einem Stearinsäuregehalt
von weniger als 12%;
ii) Hervorbringen von Sonnenblumenpflanzen
daraus, die bestäubt
worden sind, um Samen hervorzubringen;
iii) Testen der Samen
auf den gewünschten
Stearinsäuregehalt;
und
iv) wahlweise Wiederholen der Schritte b) und c);
- b) Bereitstellen von Samen, die ein Öl mit einem Oleinsäuregehalt
von mindestens 40 Gew.-%, auf Basis des Gesamtfettsäuregehaltes
des Öls,
aufweisen und die eine Thioesterase-Aktivität gegenüber dem Stearoyl-ACP aufweisen,
die mindestens 10% der Thioesterase-Aktivität gegenüber dem Oleoyl-ACP entspricht;
- c) Kreuzen von Pflanzen, die aus den in Schritt (a) und (b)
bereitgestellten Samen, herangezogen wurden;
- d) Ernten der F1-Samen Nachkommenschaft.
- Bevorzugt umfasst das Verfahren weiterhin die Schritte:
- e) Pflanzen der Samen der F1-Nachkommenschaft, um Sonnenblumenpflanzen
heranzuziehen;
- f) Selbstbestäuben
der dadurch herangezogenen Sonnenblumenpflanzen, um F2-Samen hervorzubringen;
- g) Testen der Samen auf das Vorhandensein eines Stearinsäuregehalts
im Öl von
mindestens 12 Gew.-%, und einem Oleinsäuregehalt von mindestens 40
Gew.-% und einer Thioesterase-Aktivität gegenüber dem Stearoyl-ACP, die bei
mindestens 10% der Thioesterase-Aktivität gegenüber dem Oleoyl-ACP liegt;
- h) Pflanzen der Sonnenblumensamen mit den gewünschten
Niveaus beim Stearinsäuregehalt,
Oleinsäuregehalt
und der Thioesterase-Aktivität,
um Sonnenblumenpflanzen heranzuziehen;
- i) Selbstbestäuben
der daraus herangezogenen Pflanzen, um F3-Samen hervorzubringen;
und
- j) wahlweise Wiederholen der Schritte g), h) und i) bis die
gewünschten
Niveaus beim Stearinsäuregehalt, Oleinsäuregehalt
und der Thioesterase-Aktivität
gefestigt sind.
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Wünschenswerterweise
liegt der Stearinsäuregehalt
bei mindestens 15 Gew.-%, bevorzugter bei mindestens 20 Gew.-%.
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Das
Sonnenblumenöl
der vorliegenden Erfindung mit einem Oleinsäuregehalt von mehr als 40 Gew.-%
und einem Stearinsäuregehalt
von mehr als 12 Gew.-%, auf Basis des Gesamtfettsäuregehaltes
des Öls,
kann durch Extrahieren von Öl
aus den Samen erhalten werden. Das Verfahren schließt bevorzugt
ein Extraktionsverfahren ein, das keine wesentliche Modifikation
des (Sonnenblumen)-Öls
einschließt.
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Zusätzlich gibt
es beim Extraktionsverfahren des Öls aus den Samen bevorzugt
weder eine wesentliche chemische oder eine physikalische Modifikation
noch findet eine enzymatische Neuordnung statt und bevorzugt auch
kein wesentliches Aushärten
des Öls.
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Das Öl gemäß der Erfindung
ist besonders geeignet, um in Nahrungsmittel verwendet zu werden.
Nahrungsmittel, die für
diesen Öltyp
insbesondere verwendbar sind, schließen Brotaufstriche, Margarinen,
Backfette, Soßen,
Eiscreme, Suppen, Backwaren, Süßwaren und ähnliches
ein. In diesen Nahrungsmitteln liegt die Menge an Sonnenblumenöl bevorzugt
bei 3 bis 100 Gew.-% relativ zum Gesamtölgewicht im Produkt. Wenn es
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, um einen Brotaufstrich zu bilden, wird
das Sonnenblumenöl
bevorzugt als fester Rohstoff in Mengen von 5 bis 20 Gew.-% verwendet.
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Die
Sonnenblumensamen der vorliegenden Erfindung sind an sich auch für den menschlichen
und tierischen Verbrauch geeignet.
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Das Öl der Erfindung
mit einem Oleinsäuregehalt
von mehr als 40 Gew.-% und einem Stearinsäuregehalt von mehr als 12 Gew.-%,
auf Basis des Gesamtfettsäuregehaltes
des Öls,
eignet sich auch, um in kosmetischen Produkten verwendet zu werden.
Diese kosmetischen Produkte können
bevorzugt Sonnenblumenölmengen
von 3 bis 100 Gew.-% enthalten. Einige Beispiele dieser Kosmetikprodukte
schließen
Cremes, Lotionen, Lippenstifte, Seifenstücke und Haut- oder Haaröle ein.
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Helianthus
annuus-Pflanzen, die Samen mit dem gewünschten Öl hervorbringen können, können durch
ein Verfahren ausgewählt
werden, dass a) das Auswählen
einer Anzahl von Helianthus annuus-Pflanzen, das Sammeln ihrer Samen,
wobei ihr Öl
einen Stearinsäuregehalt
von mindestens 12 Gew.-% und bevorzugt 18 Gew.-%, auf Basis des
Gesamtfettsäuregehaltes,
aufweist; b) das Auswählen
einer Anzahl von Helianthus annuus-Pflanzen, das Sammeln der Samen
davon, die einen Oleinsäuregehalt
von mindestens 40 Gew.-%, auf Basis des im Samen vorhandene Öles, und
eine Thioesterase-Aktivität
gegenüber
dem Stearoyl-ACP, die mindestens 10% der Thioesterase-Aktivität gegenüber dem
Oleoyl-ACP entspricht, exprimieren; c) das Kreuzen der aus den Samen
von (a) und (b) herangezogenen Pflanzen; und das Ernten der F1-Samennachkommenschaft
umfasst.
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Zusätzliche
Schritte schließen
die Schritte ein: (d) Pflanzen der Samen oder Keimrettung (engl.
embryo rescue) der Keime der F1-Nachkommenschaft, die erhalten wurden,
um F2-aufgespaltene
Samen zu bilden; (e) Auswählen
solcher Pflanzen aus den F2-Samen, die Pflanzen entwickelten, die
Samen mit einem Oleinsäuregehalt
von mehr als 40 Gew.-% und einem Stearinsäuregehalt von mehr als 12 Gew.-%,
auf Basis des Gesamtfettsäuregehaltes
des Öls,
hervorbringen, wahlweise verselbsten der ausgewählten Pflanzen, um reinrassige
Inzüchtungen
zu bilden.
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F1-Hybridsamen
können
durch ein Verfahren erhalten werden, dass a) das Pflanzen von Samen
aus zwei Inzuchten mit hohem Oleinsäuregehalt von mindestens 40
Gew.-% und einer Thioesterase-Aktivität gegenüber dem Stearoyl-ACP, die mindestens
10% der Thioesterase-Aktivität
gegenüber
dem Oleoyl-ACP beträgt,
wobei eine von ihnen pollensteril sein kann, b) das Kreuzen der
zwei Inzüchtungen
und c) das Ernten der F1-Samen, die einen F2-Samen mit einem mindestens
40 Gew.-% Oleinsäuregehalt
und einem mindestens 12 Gew.-% Stearinsäuregehalt hervorbringen können, umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein Pflanzenöl mit einer neuen und einzigartigen
Fettsäurezusammensetzung,
das in einfach heranzuziehenden anbaubaren Sonnenblumenpflanzen
erzeugt wird. Jedoch können
andere anbaubare Pflanzen mindestens Brassicaceen, Erdnüsse, Palmen
und andere Öl
erzeugende Pflanzen einschließen.
Wenn die Mutation ausgenutzt wird, um einen oder beide der Eltern
herzustellen, sollte die Pflanze für mutagenisch induzierte Veränderungen
im Öl empfänglich sein.
Die Rapssaat erfüllt,
wie auch die Sonnenblume, all diese Anforderungen, diese Anbaupflanzen
sind derzeit einige der am besten verwendbaren Anbaupflanzen für die Erzeugung
dieser neuen und einzigartigen Fettsäurezusammensetzung im Öl ihrer
Samen.
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In
dieser Anmeldung wird auf die folgenden Figuren Bezug genommen:
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1:
Hydrolyse von Triacylglycerolen durch Lipase;
-
2:
Plastid, das die Fettsäurebiosynthese
in Ölsamen
zeigt;
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3:
Gesteigerte Thioesterase-Aktivität
dargestellt als relative Aktivität
der Thioesterase gegenüber dem
Stearoyl-ACP und dem Oleoyl-ACP von HOHT und HOLT;
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4:
Die F2-Segregation für
Stearin- und Oleinsäuren
aus der Kreuzung zwischen einer oleinsäurereichen mit hoher Thioesterase-Aktivität gegenüber einer
Stearoyl-ACP-Linie (HOHT) und einer stearinsäurereichen Linie (CAS-3);
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5:
Die F2-Segregation für
Stearin- und Oleinsäuren
aus der Kreuzung zwischen einer oleinsäurereichen mit niedriger Thioesterase-Aktivität gegenüber einer
Stearoyl-ACP-Linie
(HOLT) und einer stearinsäurereichen
Linie (CAS-3).
-
Definitionen
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- „SONNENBLUME" soll Helianthus
annuus bedeuten.
- „PFLANZE" soll die gesamte
Pflanze und alle Pflanzen und Zellteile, einschließlich Pollen,
Kern, Öl,
Keim, Stängel,
Kopf, Wurzeln, Zellen, Meristeme, Ovarium, Antheren, Mikrosporen,
Embryonen, DNA, RNA, Blütenblätter, Samen
und ähnliches,
und Protoplasten, Callus oder Suspensionen von irgendetwas des oben
genannten, einschließen.
- „15DAF" soll 15 Tagen nach
dem Aufblühen
bedeuten.
- „GESAMTFETTSÄUREGEHALT" des Sonnenblumenöls bezieht
sich auf die Summe an C16:0, 18:0, 18:1, 18:2, 20:0, 22:0 und die
Spuren von anderen ähnlichen
Fettsäuren,
die gleichzeitig im Öl
des Samens bestimmt werden.
- „HOLT" soll bedeuten, das
im Vergleich zum normalen Wildtyp-Sonnenblumensamen (Oleinsäuremengen
von 17%-20%) hohe bis mittelhohe (40%-90%) Oleinsäuremengen
im Öl vorliegen,
wobei dabei „NIEDRIGE
THIOESTERASE-AKTIVITÄTSNIVEAUS" vorliegen. Eine „HOLT-LINIE" ist eine Linie,
insbesondere eine Sonnenblumenlinie, mit dem HOLT-Merkmal.
- „HOHT" soll bedeuten, dass
im Vergleich zu normalen Wildtyp-Sonnenblumenöl (Oleinsäuremengen von 17%-20%) hohe
bis mittelhohe (40%-90%) Oleinsäuremengen
im Öl vorliegen,
wobei dabei „HOHE
THIOESTERASE-AKTIVITÄTSNIVEAUS" vorliegen. Eine „HOHT-LINIE" ist eine Linie,
insbesondere eine Sonnenblumenlinie, mit dem HOHT-Merkmal.
- „HOHE
THIOESTERASE-AKTIVITÄTSNIVEAUS" soll Thioesterase-Aktivitätsniveaus
(15DAF) gegenüber dem
Stearoyl-ACP bedeuten, die mindestens 10% der Thioesterase-Aktivität gegenüber dem
Oleoyl-ACP ausmachen. Demzufolge sollen „NIEDRIGE THIOESTERASE-AKTIVITÄTSNIVEAUS" Niveaus bedeuten,
die unter den „HOHEN
THIOESTERASE-AKTIVITÄTSNIVEAUS" liegen.
- In „HS" soll bedeuten, dass
Stearinsäuremengen
im Öl von
mindestens 12 Gew.-%, und bevorzugt mindestens 15 Gew.-%, oder noch
bevorzugter mindestens 18 Gew.-% oder sogar mindestens 20 Gew.-%,
auf Basis des Gesamtfettsäuregehaltes,
vorliegen. „STEARINSÄUREREICHE
LINE" oder „HS-LINIE" bedeutet eine Linie, insbesondere
eine Sonnenblumenlinie, mit dem HS-Merkmal.
- „HOHS" soll bedeuten, dass
Mengen von über
40% Oleinsäure
und mindestens 12 Gew.-% Stearinsäure im Öl vorliegen und das bevorzugt
Mengen von mindestens 15 Gew.-%, noch bevorzugter mindestens 18
Gew.-% oder sogar mindestens 20 Gew.-% Stearinsäure im Öl vorliegen. Eine „HOHS-LINIE" bedeutet eine Linie
mit dem HOHS-Merkmal.
-
BEISPIELE
EINFÜHRUNG
Herstellung von HS-Eltern
-
Um
die HS-Eltern zu erhalten, kann ein Verfahren zum Herstellen von
Sonnenblumensamen mit einem erhöhten
Stearinsäure-
und Oleinsäuregehalt
im Vergleich zu Wildtypsamen verwendet werden. Dieses Verfahren
schließt
den Schritt des Behandelns von Elternsamen mit einem mutagenen Agens
während
eines Zeitraums und in einer Konzentration ein, die ausreichend
ist, um eine oder mehrere Mutationen im genetischen Merkmal, das
bei der Stearinsäure-
oder Oleinsäure-Biosynthese
beteiligt ist, zu induzieren. Dies führt zu einer erhöhten Produktion
von Stearinsäure-
und/oder einer erhöhten
Menge an Oleinsäure.
Diese mutagenen Agenzien schließen
Agenzien, wie zum Beispiel Natriumazid oder ein alkylierendes Agens,
wie Ethylmethansulfonat, ein, selbstverständlich kann irgendein anderes
mutagenes Agens mit gleichen oder ähnlichen Wirkungen ebenfalls
verwendet werden. Die behandelten Samen werden vererbbare genetische
Veränderungen enthalten.
Diese mutierten Samen werden dann zum Keimen gebracht und Pflanzennachkommen
werden daraus entwickelt. Um die Merkmale in den Linien zu erhöhen, kann
die Nachkommenschaft gekreuzt oder geselbstet werden. Die Samen
der Nachkommenschaft werden gesammelt und analysiert.
-
Natriumazid
und Ethylmethansulfonat wurden als mutagene Agenzien in Beispiel
1 verwendet. Mehrere Sonnenblumenlinien mit einem Stearinsäuregehalt
zwischen 12 und 45% sind erhalten wurden. In all diesen Fällen war
die ursprüngliche
Sonnenblumenelternlinie, die für
die Produktion der stearinsäurereichen
Linien verwendet wurde, RDF-1-532 (Sonnenblumensammlung des Instituto
de Agricultura Sostenible, CSIC, Cordoba, Spanien), die einen Stearinsäuregehalt
von 4 bis 7% im Samenöl
aufweist.
-
Auswählen der HOHT-Eltern
-
Im
Prinzip ist es ausreichend, Oleinsäure-Linien auf einen HOHT-Phenotyp
zu screenen und diese Linie entweder für die Transformation oder für die Kreuzung
mit einer stearinsäurereichen
Linie zu verwenden, um eine HOHS-Linie zu entwickeln. Eine geeignete
Linie ist zumindest die HOHT-Elternlinie,
die am 7. September 1999 bei der American Type Culture Collection
(10801 University Boulevard, Manassas, Va 20110-2209) hinterlegt
wurde und mit der Nummer PTA-628 ausgewiesen wurde.
-
Herstellen der HOHS-Linie
-
Samen
mit dem HOHT-Merkmal oder dem Stearinsäure-Merkmal können dann
miteinander gekreuzt werden, um die HOHS-Linie zu bilden. Gegebenenfalls
kann es zusätzliche
Zyklen der Keimung, Kultivierung und des Selbstens geben, um die
Homozygotie der Merkmale in den Linien zu festigen, und der Kreuzung
und des Sammelns von Samen.
-
MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
Pflanzenwachstumsbedingungen
-
Sonnenblumensamen
(Helianthus annuus L.) aus oleinsäurereichen Linien mit verändertem
Fettsäuregehalt
im Samen wurden verwendet, um die Thioesterase-Aktivitäten gegenüber dem
Stearoyl-ACP zu testen. Die Pflanzen wurden in Wachstumskammern
bei einer Temperatur von 25/15°C
(Tag/Nacht), einem Licht-Dunkel-Zyklus von 16 Stunden und einer
Photonenflussdichte von 300 Mikromol m-2s-1 kultiviert.
-
Die
Samen für
die Analysen wurden am 15. Tag nach dem Aufblühen geerntet und bei –20°C gelagert.
-
Radioaktive Reagenzien
und Herstellung der Acyl-ACPs
-
1-14C-Oleinsäure mit einer spezifischen
Radioaktivität
von 2, 1 GBq/mmol und [9,10 (n)-3H]-Stearinsäure mit
einer spezifischen Radioaktivität
von 1,9 GBq/mmol wurden von der American Radiolabeled Chemicals
Inc. (St.Louis, Mo., USA) erhalten. Um das Fettsäurenatriumsalz herzustellen,
wurde ein geeignetes Volumen an Fettsäurelösung in ein Glasröhrchen übertragen,
das Lösungsmittel
wurde unter einem Stickstofffluss entfernt und der Rückstand
wurde in 10% Triton X-100, 0,6 mM NaOH aufgenommen. Diese Lösung wurde
für eine
Stunde bei 55°C
erhitzt, um die Homogenität
sicherzustellen.
-
Die
Acyl-ACPs wurden mittels einer Modifikation des enzymatischen Syntheseverfahrens
von Rock C.O. et al. (1981) Method Enzymology 72:397-403 hergestellt.
Die Assays enthielten 0,1 M Tris-HCl (pH 8,0), 0,4 M LiCl, 5 mM
ATP, 10 mM MgCl2, 2 mM DTT, 130 microM Fettsäurenatriumsalz,
0,27 mM ACP-SH und 1,8 mU Acyl-ACP-Synthetase (die letzten beiden
Bestandteile wurden bei Sigma-Aldrich Quimica S.A. Madrid, Spanien,
bezogen) in einem Endvolumen von 110 Mikrolitern. Die Reaktionsansätze wurden
für drei
Stunden bei 37°C
inkubiert. Nach dieser Zeit wurde der pH durch Zugabe von 1 Mikroliter
an 3,6 M HCl auf 6,0 angesäuert,
und die Mischung wurde mittels einer Modifikation des Verfahrens,
das von Mancha M. et al. ((1975) Anal. Biochem. 68:600-608) beschrieben
wurde, von freien Fettsäuren
gereinigt, wobei das Verfahren aus dem Zugeben eines gleichgroßen Volumens
an Isopropanol und dreimaligem Waschen mit Hexan, das in Wasser/Isopropanol
(1:1; v/v) abgesättigt
wurde, besteht.
-
Herstellung
von Rohextrakten für
Enzym-Assays und die Proteinbestimmung
-
Gefrorene
Samen wurden geschält
und in einem Extraktionspuffer, der 20 mM Tris-HCl (pH 8,5), 2 mM DTT
und 5% (v/v) Glycerol enthält
(Dörmann
P. et al. (1994) Biochim. Biophys. Acta 1212:134-136), bei 1 g an Gewebe/10
ml Puffer, zermahlen. Die Proteinkonzentrationen wurden mittels
eines Protein-Assay-Kits (Bio-Rad) entsprechend den Empfehlungen
der Hersteller mit BSA als Standard gemessen.
-
Enzym-Assays
-
Die
Acyl-ACP-Thioesterase-Aktivität
wurde in einem Endvolumen von 170 Mikrolitern unter Verwendung von
130 Mikrolitern Rohextrakt untersucht. In Kontroll-Assays wurde
das Rohextrakt weggelassen. Die Reaktionsmischungen enthielten 20
mM Tris-HCl (pH 8,5), 5% Glycerol und 2 mM Dithiothreitol (DTT)
und unterschiedliche Konzentrationen an Substraten (Stearoyl-ACP
und Oleoyl-ACP). Die Inkubationen wurden bei 25°C für 20 Minuten durchgeführt. Die
Reaktionen wurden durch die Zugabe von 170 Mikrolitern an 1M Essigsäure in Isopropanol,
das 1 mM Oleinsäure
enthielt, gestoppt. Die Mischungen wurden dann dreimal mit Hexan,
das in Wasser/Isopropanol (1:1, v/v) abgesättigt wurde, gewaschen.
-
Die
Acyl-ACP-Thioesterase-Aktivität
wurde durch Messen der Radioaktivität der wässrigen Phase, die die nicht
hydrolisierten Substrate enthielt, bestimmt. Dann wurden 3 mm flüssiger Szintillationssubstanz
(bezogen bei National Diagnostics, Hessle, England) zugegeben und
die Radioaktivität
wurde mittels eines Szintillationszählers (Rackbeta II; LKB, Schweden)
gemessen. Die Daten der Acyl-ACP-Thioesterase-Assays
wurden der Michaelis-Menten-Gleichung durch nichtlineare kleinste-Quadrate-Regressionsanalyse
unter Verwendung von Microcal Origin 4.1 angepasst und auf P<0,05 korreliert,
wie durch den angepassten Studenten-Test bestimmt wurde. Vmax und
Km wurden aus diesen Kurven abgeleitet.
-
BEISPIEL 1
-
Herstellung einer HS-Linie
-
1. Mutation mit EMS
-
Die
Samen wurden mit einer Lösung
aus 70 mM Ethylmethansulfonat (EMS) in Wasser mutagenisiert. Die
Behandlung wurde bei Raumtemperatur für 2 Stunden unter Schütteln (60
rpm) durchgeführt.
Nach der Mutagenese wurde die EMS-Lösung verworfen und die Samen
wurden für
16 Stunden unter Leitungswasser gewaschen.
-
Die
behandelten Samen wurden im Feld zum Keimen gebracht, und die Pflanzen
wurden selbstbestäubt.
Die von diesen Pflanzen gesammelten Samen wurden verwendet, um neue
Sonnenblumen-Linien mit Modifikationen in der Fettsäurezusammensetzung
auszuwählen.
Durch Verwendung des Verfahrens von Garces, R. und Mancha M. ((1993)
Anal. Biochem. 211, 139-143) wurde die Fettsäurezusammensetzung im Samen
durch eine Gas-Flüssigkeits-Chromatographie
bestimmt, nachdem die Fettsäuren
in ihre entsprechenden Methylester umgewandelt wurden.
-
Eine
erste Pflanze mit einem Stearinsäuregehalt
im Öl von
9 bis 17% wurde ausgewählt.
Die Nachkommen wurden für
fünf Generationen,
in denen der Stearinsäuregehalt
zunahm und das neue genetische Merkmal im genetischen Material des
Samens stabil gefestigt wurde, kultiviert. Diese Linie wird CAS-3
genannt. Der minimale und der maximale Stearinsäuregehalt der Linie lag bei
19 beziehungsweise 35%. Der Stearinsäuregehalt von Öl, das aus
Samen aus dieser Zelllinie extrahiert wurde, dürfte daher zwischen 19 und 35%
liegen.
-
2. Mutation mit Natriumazid
-
Sonnenblumensamen
wurden mit Natriumazid bei einer Konzentration von 2 mM in Wasser
mutagenisiert. Die Behandlung wurde bei Raumtemperatur für zwei Stunden
unter Schütteln
(60 rpm) durchgeführt. Dann
wurde die Mutageneselösung
verworfen und die Samen wurden für
16 Stunden mit Leitungswasser gewaschen.
-
Die
Samen wurden im Feld ausgepflanzt und die Pflanzen wurden selbstbestäubt. Die
Samen aus diesen Pflanzen wurden gesammelt, und die Fettsäurezusammensetzung
wurde durch Gas-Flüssigkeits-Chromatographie
bestimmt, nachdem die Fettsäuren
unter Verwendung des in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens in ihre
entsprechenden Methylester konvertiert wurden.
-
Die
Samen aus einer Pflanze mit etwa 10% Stearinsäure im Öl wurden ausgewählt und
für fünf Generationen
kultiviert. Während
dieses Verfahrens wurde der Stearinsäuregehalt erhöht und das
neue genetische Merkmal gefestigt. Diese Linie wird CAS-4 genannt.
Eine ausgewählte
Probe dieser Linie wurde analysiert, was einen Stearinsäuregehalt
von 16,1% ergab. Die minimalen und die maximalen Werte lagen bei
12 beziehungsweise bei 19%.
-
-
CAS-3
und CAS-4 sind bei der American Type Culture Collection mit den
ATCC-Nummern 75968 beziehungsweise 75969 hinterlegt.
-
BEISPIEL 2
-
Herstellung einer HSHO-Linie
-
1. Allgemeines
-
Sonnenblumenpflanzen
wurden aus den Sonnenblumensamen der HOHT-Linie, Samen davon sind unter
ATCC (PTA-628) hinterlegt, herangezogen. Sonnenblumenpflanzen wurden
auch aus den Sonnenblumensamen von CAS-3 herangezogen. Die Linien
wurden gekreuzt. Den Pflanzen wurde durch künstliche Bestäubung geholfen,
um das Auftreten einer angemessenen Samenherstellung sicherzustellen.
Der F1-Samen wurde aus der HOHT-Linie oder umgekehrt erzeugt und
geerntet. Die F2-Samen mit mehr als 20% Stearat und mehr als 40%
Oleat wurden ausgewählt.
Obwohl dies das Öl
der vorliegenden Erfindung erzeugt, ist die Produktionsmenge begrenzt.
-
Deshalb
sind gefestigte Inzuchtlinien, die Belege für Samen mit diesem Ölprofil
darstellen, wünschenswert.
Diese homozygoten gefestigten Inzucht-HSHO-Linien können dann
gekreuzt werden, um Hybridsamen zu bilden, die F2-Samen hervorbringen
werden, die die gewünschten Ölmerkmale
der vorliegenden Erfindung belegen.
-
Gegen
Ende wurden die F1-Samen ausgepflanzt und die erzeugten Pflanzen
wurden unter isolierten Bedingungen geselbstet und der F2-Samen
wurde hergestellt. Der F2-Samen wurde auf die drei Merkmale, hohe
Stearinsäure-,
hohe Oleinsäuremengen
und hohe Thioesterase-Aktivitätsniveaus
getestet. Der verbleibende Teil der Samen, die Belege für diese
Merkmale darstellen, wurde verwendet, um Pflanzen heranzuziehen,
um F3-Samen zu bilden. Das Selbstungs-, und Untersuchungs- und Auswahlverfahren
wird wiederholt, um die gefestigte homozygote HSHO-Linie mit dem
folgenden Fettsäureprofil
C:16 5,4, C:18.0 24.8, C:18.1 58,5, C:18.2 7,2 zu entwickeln. Sobald
das Merkmal gefestigt ist, können ähnliche
HSHO-Linien gekreuzt werden, um Hybridsamen mit beiden Merkmalen
zu bilden.
-
Gemäß der Erfindung
wurden Sonnenblumenpflanzen und -Samen, aus denen das Öl extrahiert
werden kann, mittels eines biotechnologischen Verfahrens erhalten.
Dieser hohe Stearinsäuregehalt
ist ein vererbbares Merkmal und ist ganz unabhängig von den Wachstumsbedingungen.
-
2. Erste Kreuzung
-
Eine
Sonnenblumenpflanze wurde aus einem Sonnenblumensamen einer HOHT-Linie
mit einem Stearinsäuregehalt
10,7 Gew.-% und einem Oleinsäuregehalt
von 74,6 Gew.-% herangezogen. Eine Sonnenblumenpflanze wurde auch
aus einem CAS-3 Sonnenblumensamen herangezogen. Die Pflanzen wurden
gekreuzt. Den Pflanzen wurde durch künstliche Bestäubung geholfen,
um das Auftreten einer angemessenen Samenherstellung sicherzustellen.
Der F1-Samen wurde aus der HOHT-Linie oder umgekehrt erzeugt und
geerntet.
-
Ein
F1-Samen mit einem Stearinsäuregehalt
von 9,8 Gew.-% und einem Oleinsäuregehalt
von 80,7 Gew.-% wurde ausgewählt.
Dieser F1-Samen wurde ausgepflanzt und erzeugte eine Pflanze, die
unter isolierten Bedingungen geselbstet wurde und F2-Samen wurden erzeugt.
Diese F2-Samen wurden auf ihre Olein- und Stearinsäuregehälter getestet. Ein Samen, der
23,6 Gew.-% Stearinsäure
und 65,5 Gew.-% Oleinsäure enthält, wurde
ausgewählt.
-
Dieser
F2-Samen wurde ausgepflanzt und erzeugte eine Pflanze, die unter
isolierten Bedingungen geselbstet wurde und am 15DAF wurden verschiedene
Samen gesammelt und auf ihre Stearoyl-ACP-Thioesterase-Aktivität analysiert.
Pflanzen mit Samen, die mehr als 10% Stearoyl-ACP-Thioesterase in
Bezug auf die Oleoyl-ACP-Thioesterase-Aktivität der gleichen Pflanze erbrachten,
wurden ausgewählt.
-
Ausgereifte
Samen aus Pflanzen, die im vorherigen Schritt ausgewählt wurden,
und einen Stearinsäuregehalt
von mehr als 20 Gew.-% und einen Oleinsäuregehalt von mehr 40 Gew.-%
aufweisen, durchliefen wiederholt das Selbstungs-, das Screening-
und das Selektionsverfahren, um die gefestigte homozygote stearinsäurereiche,
oleinsäurereiche
Linie mit dem folgenden Fettsäureprofil
im Öl zu
entwickeln:
Palmitinsäure
7,8 Gew.-%;
Stearinsäure
24 Gew.-%;
Oleinsäure
57,7 Gew.-%;
Linolsäure
5,9 Gew.-%;
Arachinsäure
1,9 Gew.-%;
Behensäure
2,7 Gew.-%.
-
Sobald
das Merkmal einmal gefestigt ist, können ähnliche stearinsäurereiche,
oleinsäurereiche
Linien gekreuzt werden, um Hybridsamen mit den oben ausgewählten Merkmalen
zu bilden.
-
Eine
Analyse der sn-2-Position und der sn-1,3-Positionen der TAG-Moleküle dieses Öls, zeigt
die folgende Verteilung an Fettsäuren
(in Gew.-%) an:
sn-2:
Palmitinsäure 3,3%;
Stearinsäure 3,4%;
Oleinsäure 88,8%;
Linolsäure 4,5%;
Arachinsäure 0%;
Behensäure 0%
sn-1,3:
Palmitinsäure 9%;
Stearinsäure 29,9%;
Oleinsäure 51,1%;
Linolsäure 4,7%;
Arachinsäure 2,3%;
Behensäure 3%.
-
Daher
liegt die Gesamtmenge an gesättigten
Fettsäuregruppen
in der sn-2-Position der TAG-Moleküle dieses Öls bei 6,7 Gew.-%.
-
3. Zweite
Kreuzung
-
Eine
Sonnenblumenpflanze wurde aus einem Sonnenblumensamen einer HOHT-Linie
mit einem Stearinsäuregehalt
von 8,4 Gew.-% und einem Oleinsäuregehalt
von 78,5 Gew.-% herangezogen. Eine Sonnenblumenpflanze wurde auch
aus einem CAS-3 Sonnenblumensamen herangezogen. Die Pflanzen wurden
gekreuzt. Den Pflanzen wurde durch künstliche Bestäubung geholfen,
um das Auftreten einer angemessenen Samenherstellung sicherzustellen.
Der F1-Samen wurde aus der HOHT-Linie oder umgekehrt erzeugt und
geerntet. Ein F1-Samen mit einem Stearinsäuregehalt von 7,1 Gew.-% und
einem Oleinsäuregehalt
von 84,6 Gew.-% wurde ausgewählt.
Dieser F1-Samen
wurde ausgepflanzt und erzeugte eine Pflanze, die unter isolierten
Bedingungen geselbstet wurde und F2-Samen wurden erzeugt. Diese
F2-Samen wurden auf ihren Oleinsäure-
und Stearinsäuregehalt
getestet. Ein Samen, der 22,8 Gew.-% Stearinsäure und 64,8 Gew.-% Oleinsäure enthält, wurde
ausgewählt.
-
Dieser
F2-Samen wurde ausgepflanzt und erzeugte eine Pflanze, die unter
isolierten Bedingungen geselbstet wurde und am 15DAF wurden verschiedene
Samen gesammelt und auf ihre Stearoyl-ACP-Thioesterase-Aktivität analysiert.
Pflanzen mit Samen, die mehr als 10% Stearoyl-ACP-Thioesterase in
Bezug auf die Oleoyl-ACP-Thioesterase-Aktivität der gleichen Pflanzen erbrachten,
wurden ausgewählt.
Ausgereifte Samen der Pflanzen, die im vorherigen Schritt ausgewählt wurden,
und einen Stearinsäuregehalt
von mehr als 20 Gew.-% und einen Oleinsäuregehalt von mehr als 40 Gew.-%
aufweisen, durchliefen wiederholt das Selbstungs-, das Screening
und das Auswahlverfahren, um die gefestigte, homozygote, stearinsäurereiche,
oleinsäurereiche
Linie mit dem folgenden Fettsäureprofil
im Öl zu
entwickeln:
Palmitinsäure
5,8 Gew.-%;
Stearinsäure
24,7 Gew.-%;
Oleinsäure
57,6 Gew.-%;
Linolsäure
8,2 Gew.-%;
Arachinsäure
1,8 Gew.-%;
Behensäure
1,9 Gew.-%.
-
Sobald
das Merkmal einmal gefestigt ist, können ähnliche stearinsäurereiche,
oleinsäurereiche
Linien gekreuzt werden, um einen Hybridsamen mit den oben ausgewählten Merkmalen
zu bilden.
-
Eine
Analyse der sn-2-Position und der sn-1,3-Positionen der TAG-Moleküle dieses Öls, zeigt
die folgende Verteilung an Fettsäuren
(in Gew.-%) an:
sn-2:
Palmitinsäure 1,7%;
Stearinsäure 1,9%;
Oleinsäure 87,5%;
Linolsäure 8,9%;
Arachinsäure 0%;
Behensäure 0%
sn-1,3:
Palmitinsäure 7,2%;
Stearinsäure 33,2%;
Oleinsäure 46,9%;
Linolsäure 7,3%;
Arachinsäure 2,6%;
Behensäure 2,8%.
-
Daher
liegt die Gesamtmenge an gesättigten
Fettsäuregruppen
in der sn-2-Position der TAG-Moleküle dieses Öls bei 3,6 Gew.-%.
-
4. Dritte
Kreuzung
-
Eine
Sonnenblumenpflanze wurde aus einem Sonnenblumensamen einer HOHT-Linie
mit einem Stearinsäuregehalt
von 9,9 Gew.-% und einem Oleinsäuregehalt
von 81,2 Gew.-% herangezogen. Eine Sonnenblumenpflanze wurde auch
aus einem CAS-3-Sonnenblumensamen herangezogen. Die Pflanzen wurden
gekreuzt. Den Pflanzen wurde durch künstliche Bestäubung geholfen,
um das Auftreten einer angemessenen Samenherstellung sicherzustellen.
Der F1-Samen wurde aus der HOHT-Linie oder umgekehrt erzeugt und
geerntet.
-
Ein
F1-Samen mit einem Stearinsäuregehalt
von 8,9 Gew.-% und einem Oleinsäuregehalt
von 82,3 Gew.-% wurde ausgewählt.
Dieser F1-Samen wurde ausgepflanzt und erzeugte eine Pflanze, die
unter isolierten Bedingungen geselbstet wurde und F2-Samen wurden erzeugt.
Diese F2-Samen wurden auf ihren Oleinsäure- und Stearinsäuregehalt
getestet. Ein Samen, der 23,9 Gew.-% Stearinsäure und 64,0 Gew.-% Oleinsäure enthält, wurde
ausgewählt.
-
Dieser
F2-Samen wurde ausgepflanzt und erzeugte eine Pflanze, die unter
isolierten Bedingungen geselbstet wurde und am 15DAF wurden verschiedene
Samen gesammelt und auf ihre Stearoyl-ACP-Thioesterase-Aktivität analysiert.
Pflanzen mit Samen, die mehr als 10% Stearoyl-ACP-Thioesterase in
Bezug auf die Oleoyl-ACP-Thioesterase-Aktivität der gleichen Pflanze erbrachten,
wurden ausgewählt.
Ausgereifte Samen der Pflanzen, die im vorherigen Schritt ausgewählt wurden,
und die einen Stearinsäuregehalt
von mehr als 20 Gew.-% und einen Oleinsäuregehalt von mehr als 40 Gew.-%
aufweisen, durchliefen wiederholt das Selbstungs-, das Screening-
und das Auswahlverfahren, um die gefestigte, homozygote, stearinsäurereiche,
oleinsäurereiche
Linie mit dem folgenden Fettsäureprofil
im Öl zu
entwickeln:
Palmitinsäure
5,4 Gew.-%;
Stearinsäure
24,2 Gew.-%;
Oleinsäure
62,1 Gew.-%;
Linolsäure
4,7 Gew.-%;
Arachinsäure
1,6 Gew.-%;
Behensäure
2,0 Gew.-%.
-
Sobald
das Merkmal einmal gefestigt ist können ähnliche, stearinsäurereiche,
oleinsäurereiche
Linien gekreuzt werden, um Hybridsamen zu bilden, welche die oben
ausgewählten
Merkmale aufweisen.
-
Eine
Analyse der sn-2-Position und der sn-1,3-Positionen der TAG-Moleküle dieses Öls, zeigt
die folgenden Verteilung an Fettsäuren (in Gew.-%) an:
sn-2:
Palmitinsäure 1,8%;
Stearinsäure 3,3%;
Oleinsäure 89,6%;
Linolsäure 5,3%;
Arachinsäure 0%;
Behensäure 0%
sn-1,3:
Palmitinsäure 9,5%;
Stearinsäure 33,5%;
Oleinsäure 48,2%;
Linolsäure 4,3%;
Arachinsäure 2,2%;
Behensäure 2,3%
-
Daher
liegt die Gesamtmenge an gesättigten
Fettsäuregruppen
in der sn-2-Position der TAG-Moleküle dieses Öls bei 5,1 Gew.-%.
-
Die
vorliegende Anmeldung betrifft genetisches Material, das Pflanzensamen
umfasst, die das darin enthaltende Öl, Mehl und zerkleinerte Samen
einschließen,
als auch das Verfahren zum Heranziehen der Samen und der Pflanzen,
die das Ergebnis des Heranziehens der Samen sind, und Pflanzen,
die die Samen hervorbringen.