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Endloser Klassierrost o. dgl. Die Erfindung betrifft einen Klassierrost
für Erze, Kohle o. dgl. mit quer zur Laufbahn liegenden Roststäben. Diese Roste
werden bisher so ausgeführt, daß die die Roststäbe tragenden endlosen Ketten über
Räder laufen, die auf liegenden Wellen angeordnet sind.
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Bei diesen Rosten wird aber nur die Hälfte ihrer Länge zum Klassieren
benutzt, nämlich nur der obenliegende Trum, während der untenliegende Trum unausgenutzt
zurückläuft. _ Ferner wird das Ableiten des abgesiebten Gutes durch den rücklaufenden
unteren Trum des Rostes behindert. Auch gestalte sich das Ableiten des Überkorns
insofern ungünstig, als die Ableitvorrichtung wesentlich tiefer als die Siebfläche
angeordnet werden muß, wobei sich eine gewisse Fallhöhe für das abgesiebte Gut nicht
vermeiden läßt, was als ungünstig zu bezeichnen ist.
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Diese Nachteile sollen durch die Erfindung vermieden werden.
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Erreicht wird dies dadurch, daß die Achsen der Kettenräder nicht wie
bisher liegend, sondern stehend angeordnet sind, so daß sie nicht wie bei den bekannten
Stabrosten parallel zu den Roststäben liegen, sondern senkrecht dazu. Der ganze
Umlauf der Roststäbe erfolgt dann in einer und derselben Ebene, nämlich in der Ebene
der Kettenräder, statt wie bisher in zwei untereinander liegenden und zueinander
parallelen Ebenen. Es können dann zwei parallele Siebbahnen oder mehrere winklig
zueinander liegende Siebbahnen gebildet werden, von denen jede für sich beschickt
wird. Der Abfall des auf dem Stangenrost verbleibenden Rückstandes (Überkorn) erfolgt
dann jedesmal am Ende der Siebbahn beim Übergang der Roststäbe von der einen in
die folgende Bahn, wobei die Roststäbe um die Achse des die endlose Kette führenden
Rades schwenken und sich der Abstand der Roststäbe an den freien Enden erweitert.
Durch die Erfindung werden folgende Vorteile erreicht.
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Die ganze Rostfläche kann zum Sieben ausgenutzt werden; das abgesiebte
Gut kann unmittelbar unter der Siebbahn abgezogen werden, da es herabfallen kann,
ohne durch den rücklaufenden Siebtrum behindert zu werden. Das erfährt an den Austragstellen
die größte Schonung, da dasselbe unmittelbar unter den Roststäben, also bei geringster
Fallhöhe abgenommen werden kann. Die Bauhöhe der ganzen Rostanlage wird wesentlich
geringer als bisher.
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Es ist bei endlosen Klassierrosten bekannt, die Führungsebenen der
Roststäbe an ihren oberen Flächen zu wellen oder zu zahnen, so daß ein. Schwingen
der Roststäbe in senkrechter Richtung hervorgerufen wird.
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Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele
des
Erfindungsgegenstandes c' irgestellt, und 'zwar zeigen Abb. i einen Längsschnitt
durch den Stabrüst nach der Linie C-D der Abb. 2, Abb.2 den Grundriß des Rostes,
Abb.3 eine andere Ausführungsform des Rostes im Grundriß.
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Abb.4 bis 6 zeigen Einzelteile im Querschnitt.
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Bei dein in Abb. i und 2 dargestellten Aus: Führungsbeispiel sind
an der endlosen Triebkette i, die um Kettenräder 2, 2' läuft, die Roststäbe 3 derart
befestigt, daß sie in der-Ebene der I@ettenräder, also senkrecht zu deren Achsen
4, .4' liegen. Beim Umlauf stehen die Röststäbe 3 auf der geraden Strecke A zwischen
den beiden Kettenrädern parallel zueinander und bilden hier eine Rostfläche. Erreichen
die Roststäbe 3 das in der Laufrichtung vordere Ende dieses Rostteiles A, so gelangen
sie auf die halbkreisförmige Übergangsbahn B, wobei die Stäbe 3 um die Achse des
Rades 2 um 180° geschwenkt werden, also den halben Umfang des Kettenrades 2 umlaufen.
Dann reihen sich die Roststäbe wieder parallel aneinander und bilden die gerade
Klassierbahn A'. Am Ende dieser Bahn schwenken die Stäbe um die Achse des Rades
2' um i8o° und reihen sich dann wieder zur Klassierbahn A aneinander. Die freien
Enden der Roststäbe 3 werden auf den geradlinigen Bahnen A, A' von je einer endlosen
Kette 5, 5' getragen. Beide Ketten haben die gleiche absolute Geschwindigkeit wie
die' Hauptkette i.
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Die sich an die geraden Klassierbahnen A, A' anschließenden Halbkreisbah;
nen B, B' weisen unterhalb des freien. Endes der Roststäbe je eine feste
Schienenbahn 6, 6' auf. Von diesen Halbkreisschienen 6, 6' wird eine zweite Kette
7 en* sprechend getragen, die aber schneller umläuft als die Hauptkette i, und zwar
stehen die Umlaufgeschwindigkeiten in einem solchen Verhältnis zueinander, daß die
beiden Ketten i, 7 auf den Halbkreisbahnen B, B'
die gleiche Winkelgeschwindigkeit
haben. An den Ketten 5 und 7 können auch Mitnehmer für die Roststäbe angebracht
sein, An der Außenseite der geraden Siebbahnen A, A' sind Führungsrollen
8, 8' für die äußere Kette 7, die auch zum Antrieb dieser Kette dienen, derart angebracht,
daß die Roststäbe 3 beim Übertritt aus der Kurvenbahn B, B' in die Siebbahn
A, A' oder umgekehrt von den Mitnehmern der zulaufenden Kette selbsttätig gelöst
und von den Mitnehmern der vorlaufenden Kette übernommen werden. Beide Ketten sind
zweckmäßig kalibriert. Endlich sind noch Kettenrollen 9, 9' für die Kette 5, 5'
vorgesehen und Stütz-bzw. Führungsrollen io für die Hauptkette i (Abb.4 und 6).
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Der Antrieb sämtlicher Ketten erfolgt von einer Welle i i aus durch
Zahnradübertragungen über das Kettenrad 2' nach je einem der Kettenräder 9' und
von diesem nach den Führungs- und Antriebsrollen 8, 8'.
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Über jeder Rostfläche A, A' ist ein Aufgabekasten i2, 12' für das
zu siebende Gut vorgesehen und unter den Rostflächen Behälter 13, 13' für das hindurchfallende
gesiebte Gut. Am Austragende jeder Klassier; bahn A, A' ist unmittelbar unter den
Roststäben eine Schurre 14, i4' zur Ableitung des Überkorns angeordnet, das zwischen
den Roststäben hindurchfällt, sobald diese die gerade Klassierbahn verlassen und
um die Kettenräder 2, 2' geschwenkt werden. Der Kasten 12' und Behälter 13 und Schurre
14' sind, da sie eigentlich in dem Schnitt Abb. i nur zu sehen wären, strichpunktiert
veranschaulicht.
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Statt der Anordnung @ von zwei Klassierbahnen parallel nebeneinander
können auch mehrere, z. B. drei solcher Bahnen im Winkel zueinander angeordnet werden,
wie dies Abb. 3 zeigt. Der Anzahl der Siebflächen entsprechend wird auch die Anzahl
der übrigen Teile, Ketten für die gerade und die Kurvenbahn, Triebräder dazu und
Sammelbehälter bzw. Ableitschurren, gewählt. Je nach Anordnung und Lage der Klassierbahnen
kön-° neu diese miteinander nicht nur ein Dreieck, sondern auch ein Quadrat, Rechteck
oder Vieleck bilden.
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Die Wirkungsweise der Rostanlage ist folgende Von dem durch den Kasten
12 auf den in gerader Bahn laufenden Rostteil aufge= gebenen Gut fallen die gesiebten
Teile durch die mehr oder weniger engen Spalten zwischen den Roststäben 3 hindurch
in den Behälter i3, während das Überkorn auf den Roststäben liegenbleibt und mit
ihnen bis zum Ende der geraden Bahn wandert. Beim Eintritt des vordersten Roststabes
in die Kurvenbahn. B schwingt das freie Ende dieses Stabes wegen seiner dauernd
radialen Stellung zur Achse 4 des Kettenrades 2 aus, der bis dahin schmale Spalt
öffnet sich im Augenblick winkelförmig, und dem Überkorn ist reichlich Raum zum
Abfallen auf die Schurre 14 gegeben. Diese zuletzt genannte Wirkung der schnellen
und wesentlichen Erweiterung der engen Rostspalten ist ein wesentlicher Vorteil
der vorliegenden Anordnung. Die Lage der Tren4-nungskante zwischen Behälter 13 und
Schurre 14 ist zweckmäßig so gewählt, daß Siebgut, welches sich etwa in der geschlossenen
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eingeklemmt haben sollte, noch in den Behälter 13 gelangen kann.
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Endlich mag noch auf Einzelheiten hingewiesen werden, deren Anordnung
vorteilhaft für die Siebwirkung ist.
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Aus Abb.4 ist erkennbar, daß die Rost; stäbe 3 auf beiden Tragketten,
nämlich nicht nur auf Kette 5 längs der geraden Bahn A, sondern auch auf der Hauptkette
i einfach lose zwischen reitumlaufenden Mitnehinernocken 3' eingelegt sein können.
Dabei ragen die Roststabenden über die Lagerstellen seitwärts hinaus und gleiten
auf j e seiner feststehenden Bahn 15 entlang. Diese Bahn 15 ist, wie
Abb. 5 zeigt, mit zahnartigen Vorsprüngen i r) versehen, welche eine auf und ab
gerichtete Schüttelbewegung der darübergleitenden Roststäbe bewirken, was hauptsächlich
beim Absieben von klebrigem Material nützlich ist.
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Eine andere zweckmäßige Anordnung der Roststäbe zeigt Abb. 6. Diese
Anordnung eignet sich für die zuerst beschriebene Ausführungsform des Rostes. Hierbei
sind die Roststäbe 3 in der Hauptkette i um ihre Achse drehbar gelagert, und die
über ihre Lagerstellen hinausragenden Enden der Roststäbe 3 tragen Ritzel 17, die
auf den geraden Bahnen A, A' mit Zahnstangen 18 kämmen, wodurch ein den Absiebungsprozeß
förderndes Rollen der Roststäbe 3 erzeugt wird. Es können auch beiderseits zwei
oder mehr Ritzel mit verschiedenen Zähnezahlen und zugehörigen Zahnstangenteilen
vorgesehen sein, welche letztere in der Bewegungsrichtung des Rostes aufeinanderfolgen,
so daß die Rollgeschwindigkeit der Roststäbe während des Laufs über die gerade Bahn
von der Aufgabestelle nach der Austragstelle hin zunimmt.
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Auch können durch entsprechende Profilierung der Roststäbe 3 quadratische,
rechteckige= und runde Sieböffnungen erzielt werden.