DE449909C

DE449909C - Schiffssteuerungsgetriebe

Info

Publication number: DE449909C
Application number: DEF60665D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-03-17
Filing date: 1926-01-13
Publication date: 1927-09-23

Description

Schiffssteuerungsgetriebe. Die Erfindung bezieht sich auf ein Schiffssteuergetriebe, insbesondere ein Getriebe, das durch Elektromotoren getrieben wird.
Solche Steuergetriebe haben sich zwar als sehr wirksam erwiesen, indessen muß bei jedem Antrieb durch einen Elektromotor notwendigerweise der Nachteil vorhanden sein, daß die Stromzufuhr aus irgendeinem Grunde ausbleibt, und daß dann das Steuerungsgetriebe unwirksam wird.
Die Kraft, die' zum Antrieb eines Steuergetriebes erforderlich ist, ist verhältnismäßig gering, und es ist auch nicht ungebräuchlich, für solche Zwecke einen Akkumulator zu verwenden, der im Notfall in Tätigkeit tritt. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, eine Verbrennungskraftmaschine als Hilfsantrieb zu benutzen. In diesem Falle tritt aber ein unvermeidlicher Zeitverlust zum Zwecke des Anlassens ein, insbesondere, da diese Maschine lange Zeit nicht gebraucht wird.
Die - vorliegende Erfindung bezweckt, die Verwendung eines Akkumulators unnötig zu machen, der zwar wirksam, aber teuer ist und Komplikationen mit sich bringt. Gemäß der Erfindung wird die Schiffssteuerung abwechselnd entweder durch einen elektrisch betriebenen Motor oder durch einen Motor betrieben, der durch eine nichtelektrische Kraft bewegt wird, -und es sind Mittel vorgesehen, um selbsttätig den einen Motor in Tätigkeit zu setzen, sobald der andere versagt.
Vorzugsweise erfolgt die Ausführung in der Weise, daß zur Durchführung der Ruderbewegungen eine Pumpe dient, die gewöhnlich durch einen Elektromotor angetrieben wird, und außerdem eine Druckflüssigkeitsmaschine, z. B. eine Druckluftmaschin.e, vorgesehen ist, die die Pumpe hilfsweise an Stelle des Elektromotors antreiben kann. Eine elektrische Schaltvorrichtung, die in dem Stromkreis. des Elektromotors eingeschaltet ist, setzt den FlüssigkeItsmotor in Tätigkeit, so daß er die Pumpe antreibt, sobald die Stromzufuhr zu dem Elektromotor aufhört. Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung in Verbindung mit einer Pumpe für ein hydraulisches Getriebe, und zwar Abb. i eine Seitenansicht, Abb. 2 eine Ansicht von links auf Abb. i und Abb.3 einen Grundriß dazu.
In der Zeichnung ist mit i die Pumpe und mit 2 der Elektromotor bezeichnet, der den Hauptantrieb bildet und die Pumpe antreibt. 3 ist ein Druckluftmotor. Der Rotor des Elektromotors 2 ist sowohl mit der Pumpe als auch mit der Druckluftmasc'hine gekuppelt, und letztere steht mit einem Luftbehälter oder Akkumulator in Verbindung, der bei einem durch Dieselmotoren betriebenen Schiff z. B.einer der Luftbehälter sein kann. Dieser enthält die Luft zum Anlassen der Maschine. Für gewöhnlich ist das Steuer-oder Drosselventil q. geschlossen, und zwar entgegen der Wirkung einer Feder 6. Das Schließen wird z. B. durch einen Magneten oder ein Solenoid 5 bewirkt, dessen Erregung durch dieselbe Stromquelle erfolgt, durch die der Elektromotor gespeist wird, so daßbeim Ausbleiben des Stromes der Magnet oder das Sülenoid unwirksam wird und das Anlaß- oder Drosselventil der Druckluftmaschine sofort geöffnet wird und die Dnuckluftmas.chine den Antrieb übernimmt. Die Bewegung des Solenoidkerns kann auch zum unmittelbaren Öffnen und Schließen des Ventils verwendet werden.
Durch die Anordnung der Druckluftmaschine derart, daß sie gewöhnlich durch den Elektromotor getrieben wird, bleibt sie beständig im Umlauf, so daß, wenn sie in. Tätigkeit tritt, keine Trägheitskräfte zu überwinden sind.
Obwohl die Druckluftmaschine vorzugsweise durch den Elektromotor getrieben wird und beständig so gekuppelt ist, daß sie die gleiche Pumpe oder ein sonstiges Element für das eigentliche Steuerungsgetriebe, wie es gewöhnlich durch den Elektromotor getrieben wird, antreiben kann, soll in die Erfindung auch eine solche Anordnung eingeschlossen sein, bei der eine besondere Krafteinheit, eine besondere Pumpe oder ein sonstiges Element das Steuergetriebe antreibt. Wesentlich ist nur, daß der Anlauf dieses zweiten Antriebes abhängig von dem Ausbleiben des Hauptantriebes ist. Bei der vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung bildet der Elektromotor den Haupt- oder gewöhnlichen Antrieb. Man kann aber die Einrichtung auch umkehren und den Flüssigkeitsmotor als Hauptantrieb benutzen, in welchem Falle das Ausbleiben des Druckes in dem Zuführrohr des Flüssigkeitsmotors dazu dienen müßte, um den Stromkreis des Elektromotors zu schließen.
Wie die Ausführungsform auch gewählt werden mag, jedenfalls. erfolgt bei dem Wiedereintreten des Hauptantriebes ein Außerbetriebsetzen des zweiten oder Hilfsantriebes.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Sichiffssteuerungsigetriebe mit zwei Antriebsmotoren, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Motor durch eine selbsttätige Vorrichtung in Tätigkeit gesetzt wird, sobald der andere, z. B. elektrisch getriebene Motor versagt.
2. Schiffssteuerung nach. Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht elektrisch angetriebene Motor ein Flüssigkeitsmotor oder Druckluftmotor ist, dessen den Zustrom des Druckmittels regelndes Ventil durch ein im Stromkreis des Elektromotors angeordnetes Solenoid geschlossen gehalten und beim Ausbleiben des Stromes selbsttätig geöffnet wird.
3. Schiffssteuerung nach: Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung des. Ruders auf hydraulischem Wege durch eine Pumpe erfolgt, deren Welle von einem Elektromotor angetrieben wird, dessen Stromkreis den Zufluß des Druckmittels zu dem Flüssigkeitsmotor beim Ausbleiben des elektrischen Stromes freigibt. q.. S@chtiffsstenerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beide Motore Flüssigkeits- oder Druckluftmotore sind und der eine Motor durch eine elektrisch angetriebene Pumpe gespeist wird, während in der Druckmittelzuleitung des anderen Motors ein Ventil angeordnet ist, das durch ein im Stromkreis, des Elektromotors befindliches Solenoid geschlossen gehalten wird und sich beim Ausbleiben des Stromes selbsttätig öffnet. 5. Schiffssteuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptmotor elektrisch betrieben wird und der Hilfsmotor durch ein elastisches Druckmittel betrieben _ wird, dessen Zustrom durch ein im elektrischen Stromkreis -des Hauptmotors befindliches Solenoid gestenert wird. 6. Schiffssteuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beide Motore umlaufende Motore sind und der Rotor des nicht wirksamen Motors dauernd von dem wirksamen Motor angetrieben wird.