DE4404634A1 - Walzenmühle - Google Patents
WalzenmühleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Walzenmühle, insbesondere
eine Gutbettwalzenmühle, entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Walzenmühlen dieser Art, die auch als Zweiwalzenmühlen
bezeichnet werden, sind aus der Praxis hinreichend be
kannt. Bei diesen Walzenmühlen müssen die Drehmomente
der auf die Wellen der beiden Walzen aufgesetzten Ge
triebe bzw. Getriebegehäuse in entsprechender Weise ge
genüber einem Mühlenfundament oder Maschinenrahmen ab
gestützt werden, in dem die Walzen über ihre Wellen
drehbar gelagert sind.
Für diese aus der Praxis bekannten Walzenmühlen ist be
reits eine Abstützeinrichtung zur Aufnahme des zwischen
den Getriebegehäusen beider Walzen und dem Maschinen
rahmen auftretenden Drehmoments in der Weise vorge
schlagen worden, daß beide Getriebegehäuse unter
Zwischenschaltung einer Torsionswelle gegeneinander
abgestützt werden und ein eventuelles Restdrehmoment,
das aus einer möglichen Differenz beider Drehmomente
resultiert, durch eine einarmige Drehmomentstütze über
die Festwalze am Maschinenrahmen abgestützt wird. Bei
der Auslegung dieser einarmigen Drehmomentstütze wird
im allgemeinen als Maximalwert für dieses
Differenzdrehmoment der vierfache Nennwert angesetzt.
Hier ist nun bei der praktischen Ausführung zu
beachten, daß eine einarmige Drehmomentstütze über das
zugehörige Getriebe Querkräfte in die Welle der
Festwalze einleitet. Bei besonders hohen
Antriebsdrehmomenten, wie sie vielfach bei sogenannten
"Gutbettwalzenmühlen" auftreten, ergeben sich
dementsprechend hohe Querkraftbelastungen in der
Verbindung zwischen Getriebe und Welle.
Darüber hinaus ist bei diesen bekannten Walzenmühlen zu
beachten, daß im Lauf e des Betriebes die Walzenumfangs
fläche (Arbeitsfläche) bei stark schleißenden Gütern
einem erheblichen Abriebverschleiß unterliegt und
dementsprechend - zur Aufrechterhaltung eines vorbe
stimmten Mahlspaltes zwischen beiden Walzen - die Los
walze im Maschinenrahmen in Richtung auf die Festwalze
verschoben werden muß, wobei diese Verschiebungen der
Loswalze durch ein entsprechendes Drehen der Torsions
welle zwischen den Getriebegehäusen beider Walzen aus
geglichen werden muß. Letzteres ist jedoch um so
schwieriger, je größer die Verschleißwege sind. Hier
kann man sich jedoch beispielsweise mit Hilfe entspre
chend langer bzw. verlängerbarer Exzenterhebel helfen,
was jedoch zu höheren Torsionsmomenten führt, mit der
Folge, daß die Drehmomentenabstützung entsprechend
weicher wird, oder daß eine entsprechend aufwendigere
Versteifung vorgesehen wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Walzenmühle, insbesondere eine Gutbettwalzenmühle, der
im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art zu
schaffen, durch die auch bei relativ hohen Beanspru
chungskräften und bei verhältnismäßig großen ver
schleißbedingten Verschiebewegen der Loswalze eine
äußerst zuverlässige und im wesentlichen querkraftfreie
Drehmomentenabstützung in bezug auf die zugehörige
Walzenwelle gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kenn
zeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbil
dungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen ange
geben.
Im Gegensatz zu der weiter oben beschriebenen bekannten
Ausführung wird bei der erfindungsgemäßen Walzenmühle
jedes Getriebegehäuse durch eine gesonderte (vom ande
ren Getriebegehäuse unabhängige) Drehmoment-Abstützein
richtung gegenüber dem Maschinenrahmen abgestützt.
Hierbei ist zumindest die Drehmoment-Abstützeinrichtung
für das Getriebe an der Loswalze etwa in Form eines
Koppelgetriebes ausgebildet. Dieses Koppelgetriebe ent
hält zwei doppelarmige Hebel, die je auf einer orts
festen Drehachse schwenkbar am Maschinenrahmen gelagert
sind und dabei einerseits über ihre einen, äußeren
ersten Hebelarme mit sich einander gegenüberliegenden
oberen und unteren Anlenkstellen des Getriebegehäuses
(für die zugehörige Walze) und andererseits über ihre
etwa gegeneinanderweisenden inneren, zweiten Hebelarme
mit einem starren Koppelglied jeweils gelenkig verbun
den sind. Durch diese Art der Getriebeabstützung in
Form eines Koppelgetriebes kann jedes Getriebe bzw.
jedes Getriebegehäuse für sich - in bezug auf das
auftretende Drehmoment - am Maschinenrahmen abgestützt
werden, wobei sich die beiden Walzen nur noch über das
zwischen ihnen zerkleinerte Mahlgut beeinflussen kön
nen. Ein besonderer Vorteil eines solchen Koppelgetrie
bes kann darin gesehen werden, daß die Steifigkeit der
dadurch gebildeten Drehmoment-Abstützeinrichtung selbst
bei verhältnismäßig großen Verschleißwegen seitens der
Loswalze weitgehend unbeeinträchtigt bleibt. Dabei lie
gen alle Kraftangriffspunkte in diesem Koppelgetriebe
in etwa einer Ebene, was vor allem für den Kraftfluß in
diesem Koppelgetriebe von Vorteil ist. Jedes durch ein
solches Koppelgetriebe mit dem Maschinenrahmen verbun
dene Gehäuse der Walzen kann praktisch querkraftfrei in
bezug auf die zugehörige Walzenwelle abgestützt werden.
Da bei dieser erfindungsgemäßen Ausführung das starre
Koppelglied jedes Koppelgetriebes die beiden inneren
zweiten Hebelarme der beiden Hebel starr verbindet,
wird dieses Koppelglied bei der Drehmomentabstützung
durch die entsprechenden Drehbewegungen der Hebel auf
Zug belastet, wodurch eine weitere Drehbewegung der
Hebel verhindert und dadurch das abzustützende
Drehmoment über die festen Drehachsen in den
Maschinenrahmen eingeleitet wird.
Im allgemeinen wird es hierbei vorgezogen werden, die
Drehmoment-Abstützeinrichtung für das Getriebegehäuse
der Festwalze in Form eines zweiten Koppelgetriebes
auszubilden, das gleichartig zwischen diesem Getriebe
gehäuse und dem Maschinenrahmen angeordnet ist wie das
erste Koppelgetriebe für die Loswalze, jedoch unabhän
gig von diesem ersten Koppelgetriebe abgestützt ist.
Generell ist es jedoch in manchen Ausführungsfällen
auch möglich, die Drehmoment-Abstützeinrichtung für das
Getriebegehäuse der Festwalze im wesentlichen durch
einen hebelarmartigen Ansatz an diesem Getriebegehäuse
auszubilden, der direkt am Maschinenrahmen - vorzugs
weise gelenkig - abgestützt ist.
Wenn bei der erfindungsgemäßen Walzenmühle die Drehmo
ment-Abstützeinrichtung für die Festwalze bzw. deren
Getriebe ebenfalls durch ein Koppelgetriebe gebildet
ist, dann wird dadurch eine völlig querkraftfreie Ab
stützung gewährleistet, weil sich dieses Abstützsystem
von selbst darauf einstellen kann. Bei einer direkten
Anbindung beispielsweise von hebelarmartigen Stützan
sätzen am Maschinenrahmen können dagegen die Stütz
kräfte in den Stützarmen bzw. Stützansätzen ungleich
sein, wodurch mit Querkräften zu rechnen ist.
Die Erfindung sei nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser weitgehend schematisch
gehaltenen Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine Perspektivansicht der erfindungsgemäßen
Walzenmühle in Form einer Gutbettwalzenmühle;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Walzenmühle auf die
mit den Getrieben ausgestattete Außenlängs
seite.
Die in der Zeichnung veranschaulichte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Gutbettwalzenmühle 1 sei in ihrem
allgemeinen Aufbau zunächst insbesondere anhand der
Fig. 1 (Perspektivansicht) erläutert.
Diese Gutbettwalzenmühle 1 enthält in üblicher Weise
einen Maschinenrahmen 2 mit in Längsrichtung verlaufen
den Obergurten 3 und Untergurten 4. In diesem Maschi
nenrahmen 2 sind - ebenfalls in an sich bekannter Weise
- zwei gegenläufig antreibbare, mit relativ hohem Druck
gegeneinandergepreßte Walzen 5, 6 angeordnet, von denen
die eine als Festwalze 6 und die andere als im Maschi
nenrahmen 2 in Richtung auf die Festwalze 6 ver
schiebbare Loswalze 5 ausgebildet ist. Dabei ist die
Festwalze 6 über ihre Welle 6a beidseitig im Maschinen
rahmen 2 in Festlagersteinen 7 und die Loswalze 5 über
ihre Welle 5a beidseitig im Maschinenrahmen 2 in Losla
gersteinen 8 gelagert.
Auf der einen Außenlängsseite des Maschinenrahmens 2
(in Fig. 1 auf der dem Betrachter zugewandten Außen
längsseite) enthält die Walzenmühle 1 zwei auf den Wel
len 5a, 6a der beiden Walzen 5, 6 aufgesetzte, im vor
liegenden Falle direkt angeflanschte Getriebe 9 bzw.
10, von denen vor allem die zugehörigen Gehäuse 9a bzw.
10a zu erkennen sind.
Jedem Getriebegehäuse 9a, 10a ist eine gesonderte Dreh
moment-Abstützeinrichtung 11 bzw. 12 zugeordnet, um je
weils das zwischen dem zugehörigen Getriebegehäuse 9a
bzw. 10a und dem Maschinenrahmen 2 auftretende Drehmo
ment aufnehmen und gegenüber dem Maschinenrahmen 2 ab
stützen zu können. Zumindest die Drehmoment-Abstützein
richtung 11 für das Getriebegehäuse 9a der Loswalze 5,
im veranschaulichten Ausführungsbeispiel jedoch
vorzugsweise beide Drehmoment-Abstützeinrichtungen 11
und 12 für die Getriebegehäuse 9a, 10a an der Loswalze
5 und an der Festwalze 6, sind etwa in Form eines
Koppelgetriebes ausgebildet. Jedes erfindungsgemäß vor
gesehene Koppelgetriebe 11, 12 weist zwei doppelarmige
Hebel 13, 14 bzw. 13′, 14′ auf, die auf ortsfesten
Drehachsen 15, 16 bzw. 15′, 16′ schwenkbar am Maschi
nenrahmen 2 gelagert sind.
Da das zweite Koppelgetriebe 12 für das Getriebegehäuse
10a der Festwalze 6 im Prinzip gleichartig ausgeführt
und angeordnet ist wie das erste Koppelgetriebe 11 für
die Loswalze 5, sei der Einfachheit und der besseren
Übersichtlichkeit halber nachfolgend nur das erste Kop
pelgetriebe 11 für das Getriebegehäuse 9a der Loswalze
5 in seinem Aufbau und in seiner Funktion etwas näher
erläutert (gleiches gilt dann dementsprechend und in
angepaßter Weise für das zweite Koppelgetriebe 12).
Dieses erste Koppelgetriebe 11 bzw. jedes Koppelge
triebe enthält neben den beiden doppelarmigen Hebeln
13, 14 ein im wesentlichen starres Koppelglied 17 sowie
zwei im wesentlichen starre Verbindungsstangen 18, 19.
Die beiden doppelarmigen Hebel 13, 14 des Koppelgetrie
bes 11 sind nun einerseits über ihre einen, ersten
Hebelarme 13a bzw. 14a sowie über die zugehörige obere
und untere Verbindungsstange 18 bzw. 19 mit sich einan
der gegenüberliegenden oberen und unteren Anlenkstellen
20, 21 des Getriebgehäuses 9a und andererseits über
ihre etwa gegeneinanderweisenden zweiten Hebelarme 13b,
14b mit dem starren Koppelglied 17 jeweils gelenkig
verbunden. Zweckmäßig weist jedes mit einem Koppelge
triebe 11, 12 verbundene Getriebegehäuse 9a, 10a einen
fest angebrachten, hebelarmartig nach oben gerichteten
ersten Ansatz 9b sowie einen fest angebrachten, hebel
armartig nach unten gerichteten zweiten Ansatz 9c auf.
Hierbei sind jeweils in den radial äußeren Enden, also
in die nach oben bzw. nach unten gerichteten freien En
den dieser beiden Ansätze 9b bzw. 10c des zugehörigen
Gehäuses 9a in entsprechender Weise die beiden Gelenk
stellen 20 bzw. 21 des Getriebegehäuses, hier also des
Getriebegehäuses 9a, eingearbeitet, und zwar vorzugs
weise derart, daß die oberen und unteren Anlenkstellen
20, 21 sich etwa diametral einander gegenüberliegen.
Dementsprechend verläuft die obere erste Verbindungs
stange 18 des betrachteten ersten Koppelgetriebes 11 im
Bereich eines Obergurtes 3 des Maschinenrahmens 2 und
steht dabei mit seinem einen Ende gelenkig mit der zu
gehörigen oberen Anlenkstelle 20 und mit seinem anderen
Ende gelenkig mit dem freien Ende des nach oben weisen
den ersten Hebelarmes 13a in Verbindung, während die
untere zweite Verbindungsstange 19 im Bereich eines Un
tergurtes 4 des Maschinenrahmens 2 verläuft und einer
seits mit dem nach unten weisenden ersten Hebelarm 14a
des unteren zweiten Hebels 14 sowie andererseits mit
der unteren zweiten Gelenkstelle 21 des zugehörigen Ge
triebes 9a gelenkig verbunden ist.
Wenn bei der zuvor erläuterten Ausführung die ersten
und zweiten Ansätze 9b und 9c des Getriebegehäuses 9a
(bzw. jedes Getriebegehäuses) im wesentlichen etwa ra
dial und senkrecht nach oben bzw. unten gerichtet sind
und dementsprechend die in ihren freien Enden eingear
beiteten oberen und unteren Anlenkstellen 20 bzw. 21
sich auf einer etwa senkrechten Linie - wie in Fig. 2
strichpunktiert angedeutet - diametral einander gegen
überliegen, dann werden selbst bei gewissen Auslenkbe
wegungen der Ansätze 9b, 9c in Umfangsrichtung diese
nicht in den Bereich über und unter dem benachbarten
Getriebegehäuse (z. B. 10a) hineinreichen. Auf diese
Weise wird der minimale Abstand der beiden Walzen 5, 6
im vorliegenden Falle nur durch die Größe bzw. Durch
messer der Getriebegehäuse bestimmt, d. h. es ergibt
sich eine besonders raumsparende Bauweise und Anordnung
für jedes Koppelgetriebe, so daß es sich besonders gün
stig auf der Außenlängsseite des Maschinenrahmens 2 an
ordnen läßt, auf der sich auch die Getriebe 9, 10 zum
Antrieb der Walzen befinden.
Die Größe und Ausbildung der Hebel 13, 14 bzw. 13′, 14′
wird sich im allgemeinen nach der Größe der Walzenmühle
und dabei nach der Größe des Maschinenrahmens 2 und der
Walzen bzw. der sie antreibenden Getriebe richten.
Dementsprechend können die doppelarmigen Hebel 13, 14
bzw. 13′, 14′ ganz allgemein als Hebel mit gleichlangen
Hebelarmen oder mit ungleicharmigen Hebelarmen ausge
bildet sein, entsprechend der zweckmäßigsten Ausbildung
und Anordnung der Koppelgetriebe am Maschinenrahmen.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 veranschaulichten Ausfüh
rungsbeispiel sind die beiden Hebel 13, 14 bzw. 13′,
14′ jedes Koppelgetriebes 11, 12 als ungleicharmige
Hebel ausgebildet, deren nach oben bzw. nach unten wei
senden, mit den Verbindungsstangen 18, 19 verbundene
erste Hebelarme 13a, 14a kürzer sind als ihre gegenein
anderweisenden, durch das Koppelglied 17, 17′ miteinan
der verbundenen zweiten Hebelarme 13b, 14b.
Bei jedem Koppelgetriebe 11, 12 ist es nun ferner
zweckmäßig, die Länge und Anordnung der zweiten Hebel
arme, z. B. der beiden Hebelarme 13b und 14b der beiden
Hebel 13, 14 des ersten Koppelgetriebes 11, sowie die
Länge des zugehörigen Koppelgliedes 17 bzw. 17′ derart
zu wählen, daß das Koppelglied 17, 17′ überwiegend ho
rizontalen Zugkräften ausgesetzt ist, damit Vertikal
kräfte so gering wie möglich gehalten werden können.
Dies ist besonders bei dem ersten Koppelgetriebe 11,
das dem Getriebe 9 bzw. dem zugehörigen Getriebegehäuse
9a der Loswalze 5 zugeordnet ist, insofern von Bedeu
tung, als der genannte Betriebszustand (bezüglich der
Zugkräfte) auch in den verschiedenen, verschleißbeding
ten Verschiebestellungen der Loswalze 5 und des
zugehörigen Getriebes 9 weitgehend aufrechterhalten
werden soll.
Bei dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel sind
dementsprechend die ortsfesten Drehachsen 15, 16 bzw.
15′, 16′ beider Koppelgetriebe 11, 12 - im Grundriß be
trachtet, jedoch auch in Fig. 2 zu erkennen - mit einem
solchen horizontalen Abstand HA zueinander am Maschi
nenrahmen 2 angeordnet, daß die gegeneinanderweisenden
zweiten Hebelarme, z. B. 13b, 14b, beider Hebel 13, 14
bzw. 13′, 14′ der beiden Koppelgetriebe 11, 12 sich mit
ihren Gelenkverbindungen, z. B. 17a, 17b, zum zugehöri
gen Koppelglied 17 bzw. 17′ wenigstens in ihrer verti
kalen oder in ihrer annähernd vertikalen Stellung ein
ander überlappen, wie es in Fig. 2 am Koppelgetriebe 11
strichpunktiert und am Koppelgetriebe 12 in ausgezoge
nen Linien angedeutet ist.
Betrachtet man bei der zuletzt geschilderten Ausbildung
und Zusammenordnung vor allem die Hebel 13, 14 des
ersten Koppelgetriebes 11 für das Getriebe 9 der
Loswalze 5 (insbesondere in der Darstellung in Fig. 2),
dann kann man sich leicht vorstellen, daß bei
unverschlissenen Walzen 5, 6 die zweiten Hebelarme 13b
und 14b - in Fig. 2 - am weitesten nach rechts
geschwenkt sind, bei etwa halbem Verschleißweg im
wesentlichen etwa senkrecht stehen (wie strichpunktiert
angedeutet) und bei maximalem Verschleiß der Walzen und
somit bei vollem Verschleißweg nach links geschwenkt
sind. Von der Ausgangsstellung der Loswalze 6 (bei
unverschlissenen Walzen) bis zum maximalen
Verschleißweg (maximal verschlissene Walzen) werden
sich dementsprechend die beiden zweiten Hebelarme 13b
und 14b und mit ihnen das Koppelglied 17 nach und nach
insgesamt nach links schwenken, wobei das Koppelglied
aufgrund der geschilderten Längenverhältnisse der
Hebelarme 13b, 14b im Ausgangszustand eine leichte
Schräglage gegenüber der Horizontalen aufweisen wird;
nach Zurücklegen etwa eines Viertels des
Verschleißweges der Loswalze wird das Koppelglied 17
etwa horizontal liegen; nach der Hälfte des Verschleiß
weges nimmt das Koppelglied 17 dann wieder eine
Schräglage zur Horizontalen ein; nach Dreiviertel des
Verschleißweges gelangt das Koppelglied 17 wieder in
eine horizontale Lage, während es bei Erreichen des
maximalen Verschleißweges wieder eine Schräglage ein
nimmt. Aufgrund der sich in ihrer Länge überlappenden
zweiten Hebelarme 13b und 14b (wie oben geschildert),
ergibt sich in der jeweiligen Schräglage des Koppel
gliedes 7 lediglich ein relativ geringer Neigungswinkel
zur Horizontalen. Würden demgegenüber die zweiten
Hebelarme 13b und 14b der beiden Hebel 13, 14 gerade so
lang bemessen sein, daß sie bei halbem Verschleißweg
etwa senkrecht ausgerichtet sind und das zwischen ihnen
verbundene Koppelglied 17 horizontal ausgerichtet ist,
dann würde dies zwar ebenfalls noch bedeuten, daß über
wiegend horizontale Zugkräfte auf das Koppelglied 17
ausgeübt werden, dieses Koppelglied in der Ausgangs
stellung der Loswalze sowie nach maximalem Verschleiß
weg jedoch eine deutlich steilere Neigung gegenüber der
Horizontalen aufweisen, mit der Folge entsprechend grö
ßerer Vertikalkräfte.
Konstruktiv besonders einfach läßt sich jedes Koppel
glied 17, 17′ etwa in Form einer starren flachen
Verbindungslasche ausführen. Wie ferner besonders deut
lich in Fig. 1 zu erkennen ist, können in beiden Koppel
getrieben 11, 12 alle Gelenkverbindungen äußerst ein
fach etwa in Form von klauenartigen Laschengelenken mit
Gleitlagern ausgeführt sein.
Damit sich eine besonders günstige und zuverlässige An
bindungs- bzw. Befestigungsmöglichkeit für die festen
Drehachsen 15, 16, 15′, 16′ am Maschinenrahmen 2 ver
wirklichen läßt, ist für jede dieser ortsfesten
Drehachsen eine etwa stirnseitig am Maschinenrahmen 2
befestigte Traverse 22, 23, 24, 25 vorgesehen. Demnach
ist für das erste Koppelgetriebe 11 für die Drehachse
15 des oberen ersten Hebelarmes 13 die Traverse 22 im
Bereich des Obergurtes 3 und für die Drehachse 16 des
unteren zweiten Hebels 14 im Bereich des Untergurtes 4
die Traverse 23 befestigt. Für das zweite Koppelge
triebe 12 ist für die Drehachse 15′ des oberen ersten
Hebels 13′ die Traverse 24 und für die Drehachse 16′
des unteren zweiten Hebels 14′ die Traverse 25 im Be
reich des unteren Gurtes 4 des Maschinenrahmens 2 befe
stigt. Die Befestigung der Traversen an den Ober- und
Untergurten 3, 4 kann vorzugsweise mittels Bolzen ge
schehen. Dadurch werden nur Zug- bzw. Druckkräfte und
keine Biegemomente in die genannten Gurte des Maschi
nenrahmens eingeleitet.
Betrachtet man in der Seitenansicht gemäß Fig. 2 bei
spielsweise den Kraftfluß am linken, ersten Koppelge
triebe 11 bei der Annahme, daß ein linksdrehendes Dreh
moment gegenüber dem Maschinenrahmen 2 abgestützt wer
den soll, dann ergeben sich in den verschiedenen Ge
lenkpunkten bzw. Verbindungsgelenken die durch Pfeile
angedeuteten Kraftrichtungen. Dementsprechend leitet
die obere Verbindungsstange 18 Druckkräfte in den nach
oben gerichteten ersten Hebelarm 13a des oberen ersten
Hebels 13, wodurch die Tendenz entsteht, diesen Hebel
13 - in Fig. 2 - nach linksherum zu drehen. Gleichzeitig
werden von Seiten der unteren Verbindungsstange 19 Zug
kräfte in den nach unten weisenden ersten Hebelarm 14a
des unteren zweiten Hebels 14 eingeleitet, wodurch die
Tendenz entsteht, diesen unteren zweiten Hebel 14 eben
falls - gemäß Fig. 2 - linksherum zu drehen. Auf diese
Weise neigen die beiden gegeneinander weisenden zweiten
Hebelarme 13b und 14b beider Hebel 13 bzw. 14 dazu,
sich voneinander weg zu bewegen. Letzteres wird jedoch
durch das zwischen diesen beiden Hebelarmen 13b und 14b
angeordnete starre Koppelglied 17 verhindert. Auf diese
Weise wird das geschilderte Drehmoment in die beiden
ortsfesten Drehachsen 15 und 16 und dementsprechend
über die zugehörigen Traversen 22, 23 in den ortsfest
aufgestellten Maschinenrahmen 2 eingeleitet, so daß
eine zuverlässige Drehmomentabstützung gewährleistet
wird. Beide im Prinzip gleichartig arbeitenden Koppel
getriebe 11, 12 können somit unabhängig voneinander die
an ihren zugehörigen Getriebegehäusen 9a bzw. 10a auf
tretenden Drehmomente in den Maschinenrahmen einleiten.
Insbesondere bei Betrachtung der Seitenansicht in Fig. 2
ist es leicht vorstellbar, daß nach einem beliebig
großen Walzenverschleiß und bei einem dementsprechend
großen Verschiebeweg der Loswalze 5 nach rechts (gegen
die Festwalze 6) lediglich die Stellung der beiden dop
pelarmigen Hebel 13, 14 etwas verändert wird (durch
entsprechende Schwenkungen der zweiten Hebelarme 13b,
14b in Fig. 2 nach links), ohne daß sich dadurch jedoch
an der äußerst zuverlässigen Drehmomentabstützung über
das zugehörige Koppelgetriebe 11 etwas ändert.
Claims (12)
1. Walzenmühle, insbesondere Gutbettwalzenmühle, ent
haltend
- a) zwei in einem Maschinenrahmen (2) angeordnete, gegenläufig antreibbare, mit hohem Druck gegen einandergepreßte Walzen (5, 6), von denen die eine als Festwalze (6) und die andere als in Richtung auf die Festwalze verschiebbare Los walze (5) ausgebildet ist,
- b) zwei auf den Wellen (5a, 6a) der beiden Walzen (5, 6) aufgesetzte Getriebe (9, 10) mit Gehäusen (9a, 10a), denen Einrichtungen (11, 12) zur Auf nahme des zwischen diesen Getriebegehäusen und dem Maschinenrahmen (2) auftretenden Drehmoments zugeordnet sind,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- c) jedes Getriebegehäuse (9a, 10a) ist durch eine gesonderte Drehmoment-Abstützeinrichtung (11, 12) gegenüber dem Maschinenrahmen (2) abge stützt;
- d) zumindest die Drehmoment-Abstützeinrichtung für das Getriebegehäuse (9a) der Loswalze (5) ist etwa in Form eines Koppelgetriebes (11, 12) aus gebildet, das zwei doppelarmige Hebel (13, 14, 13′, 14′) aufweist, die auf ortsfesten Drehach sen (15, 16, 15′, 16′) schwenkbar am Maschinen rahmen (2) gelagert und die einerseits über ihre einen Hebelarme (13a, 14a) mit sich einander ge genüberliegenden oberen und unteren Anlenkstel len (20, 21) des Getriebegehäuses (9a) und andererseits über ihre etwa gegeneinanderweisen den zweiten Hebelarme (13b, 14b) mit einem star ren Koppelglied (17) gelenkig verbunden sind.
2. Walzenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehmoment-Abstützeinrichtung für das Ge
triebegehäuse (10a) der Festwalze (6) etwa in Form
eines zweiten Koppelgetriebes (12) ausgebildet ist,
das gleichartig zwischen diesem Getriebegehäuse und
dem Maschinenrahmen (2) angeordnet ist wie das erste
Koppelgetriebe (11) für die Loswalze (5), jedoch un
abhängig von diesem ersten Koppelgetriebe abgestützt
ist.
3. Walzenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehmoment-Abstützeinrichtung für das Ge
triebegehäuse der Festwalze (6) im wesentlichen
durch einen hebelarmartigen Ansatz an diesem Getrie
begehäuse gebildet ist, der am Maschinenrahmen (2) -
vorzugsweise gelenkig - abgestützt ist.
4. Walzenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes mit einem Koppelgetriebe (11, 12) verbun
dene Getriebegehäuse (9a, 10a) einen fest angebrach
ten, hebelarmartig nach oben gerichteten ersten An
satz (9b) sowie einen fest angebrachten, hebelarmar
tig nach unten gerichteten zweiten Ansatz (9c) auf
weist, wobei in die nach oben bzw. nach unten wei
senden freien Enden beider Ansätze die beiden An
lenkstellen (20, 21) des Getriebegehäuses eingear
beitet sind, vorzugsweise derart, daß sie sich etwa
diametral einander gegenüberliegen.
5. Walzenmühle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Koppelgetriebe (11, 12) auf der einen
Außenlängsseite des Maschinenrahmens (2) angeordnet
ist und neben den beiden Hebeln (13, 14, 13′, 14′)
und dem Koppelglied (17, 17′) zwei im wesentlichen
starre Verbindungsstangen (18, 19) enthält, von
denen die obere erste Verbindungsstange (18) im Be
reich eines Obergurtes (3) des Maschinenrahmens (2)
verläuft und einerseits mit dem nach oben weisenden
ersten Hebelarm (13a) des oberen ersten Hebels (13)
sowie andererseits mit der oberen ersten Anlenk
stelle (20) des zugehörigen Getriebegehäuses (9a)
gelenkig verbunden ist, während die untere zweite
Verbindungsstange (19) im Bereich eines Untergurtes
(4) des Maschinenrahmens (2) verläuft und einerseits
mit dem nach unten weisenden ersten Hebelarm (14a)
des unteren zweiten Hebels (14) sowie andererseits
mit der unteren zweiten Anlenkstelle (21) dieses
Getriebegehäuses (9a) gelenkig verbunden ist.
6. Walzenmühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Hebel (13, 14, 13′, 14′) jedes Kop
pelgetriebes (11, 12) ungleicharmige Hebel sind,
deren nach oben bzw. nach unten weisende, mit den
Verbindungsstangen (18, 19) verbundene erste Hebel
arme (13a, 14a) kürzer sind als ihre gegeneinander
weisenden, durch das Koppelglied (17) miteinander
verbundenen zweiten Hebelarme (13b, 14b).
7. Walzenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei jedem Koppelgetriebe (11, 12) die Länge und
Anordnung der zweiten Hebelarme (13b, 14b) beider
Hebel (13, 14) sowie die Länge des Koppelgliedes
(17) derart gewählt sind, daß das Koppelglied über
wiegend horizontalen Zugkräften ausgesetzt ist.
8. Walzenmühle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die ortsfesten Drehachsen (15, 16, 15′, 16′)
jedes Koppelgetriebes (11, 12) - im Grundriß
betrachtet - einen solchen horizontalen Abstand (HA)
zueinander aufweisen, daß die gegeneinander
weisenden zweiten Hebelarme (13b, 14b) beider Hebel
(13, 14, 13′, 14′) mit ihren Gelenkverbindungen zum
Koppelglied (17, 17′) sich wenigstens in ihrer
vertikalen und annähernd vertikalen Stellung
einander überlappen
9. Walzenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Koppelglied (17, 17′) etwa in Form einer
starren Verbindungslasche ausgeführt ist.
10. Walzenmühle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Gelenkverbindungen der Koppelgetriebe (11,
12) etwa in Form von klauenartigen Laschengelenken
mit Gleitlagern ausgeführt sind.
11. Walzenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für jede ortsfeste Drehachse (15, 16, 15′, 16′)
der Koppelgetriebehebel (13, 14, 13′, 14′) eine etwa
stirnseitig am Maschinenrahmen (2) befestigte Tra
verse (22, 23, 24, 25) vorgesehen ist, wobei die
Traverse (22, 24) für die Drehachse (15, 15′) des
oberen ersten Hebels (13, 13′) jedes Koppelgetriebes
(11, 12) im Bereich des Obergurtes (3) und die Tra
verse (23, 25) für die Drehachse (16, 16′) des unte
ren zweiten Hebels (14, 14′) im Bereich eines Unter
gurtes (4) des Maschinenrahmens (2) befestigt ist.
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