DE3828430A1 - Verfahren zur erzeugung mechanischer retentionen fuer verblendmaterialien und hochschmelzendes haftmittel - Google Patents

Verfahren zur erzeugung mechanischer retentionen fuer verblendmaterialien und hochschmelzendes haftmittel

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DE3828430A1
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Klaus Dr Ludwig
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Description

Die Erfindung betrifft ein Haftmittel und die Anwendung die­ ses Mittels zum Verbinden von Kronen- und Brückengerüsten mit dentalen Verblendmaterialien.
Um metallische Gerüstkonstruktionen mit dentalen Verblendma­ terialien verbinden zu können, ist man auf chemisch wirkende Haftvermittler, z. B. Oxidschichten, Silanschichten oder aber mechanische Retentionen angewiesen.
Für Gerüstkonstruktionen, die nicht im Gußverfahren herge­ stellt werden, sind mechanisch wirkende Haftmittel als sog. Bonder u. a. durch EP 00 16 314 bekanntgeworden.
Hierbei wird das Gerüst nach Fertigstellung mit dem Bonder beschichtet und dieser in einen eigenen Arbeitsgang bei defi­ nierter Temperatur in einem kostenaufwendigen Keramikofen aufgesintert.
Insbesondere bei der Verblendung mit Kunststoffen stellt die­ ser zusätzliche Sintervorgang einen zu hohen zeitlichen und insbesondere apparativen Aufwand dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen aufwendigen Arbeitsgang zu vermeiden und gleichzeitig ein neues mecha­ nisch wirkendes Haftmittel zu schaffen, das insbesondere auch für Kunststoffverblendungen geeignet ist. Dies wird dadurch erreicht, daß die vorgeformte Gerüstkonstruktion mit einem hochschmelzenden Haftmittel beschichtet wird und bevorzugt in einem Arbeitsgang mit der sog. Diffusionsverschmelzung des Foliengerüstes in der einfachen Bunsenflamme auf die Metall­ oberfläche aufgeschmolzen wird.
Der Vorteil dieses Verfahrens ergibt sich aus einer Zeit- und Kosteneinsparung.
Das für dieses Verfahren erforderliche erfindungsgemäße Haft­ mittel besteht aus einer Komposition. Diese beinhaltet:
  • 1. Eine hochschmelzende pulverförmige Komponente mit einem Schmelzpunkt oberhalb von 1063°C. Die Partikel­ größe ist variabel und abgestimmt auf das Verblendma­ terial. Für Kunststoffverblendungen wird eine größere mittlere Teilchengröße gewählt als für Keramikver­ blendungen. Die Teilchen sind entsprechend der bevor­ zugten Retentionswirkung kugel- oder auch splitter­ förmig gestaltet und bestehen bevorzugt aus Platin, Palladium oder deren Legierungen und enthalten für das einfache Aufschmelzen bevorzugt keine oxidierba­ ren Bestandteile.
  • 2. Eine niedriger schmelzende Komponente, die bei der Diffusion der Foliengerüste, d. h. bei der Schmelztem­ peratur von Feingold, 1063°C, bereits schmilzt. Diese Komponente besteht bevorzugt aus Gold oder seinen Legierungen in pulverförmiger Konsistenz feinster Partikelgröße und dient als Lot zum Aufschmelzen der retentionsbildenden hochschmelzenden Partikel auf die metallische Unterlage bzw. zur Verlötung dieser Par­ tikel untereinander.
  • 3. Weitere Zusätze in bevorzugter Form von Edelmetall­ verbindungen, die bereits bei Temperaturen weit unter 1063°C durch Zersetzung in das Metall und als Gas entweichende Anteile übergehen. Hierbei wird einmal durch das freiwerdende Metall die Fixierung der hochschmelzenden Partikel bewirkt und gleichzeitig durch die Gasanteile das Gefüge des aufgeschichteten Haftmittels unter Vergrößerung der Retentionsflächen schwammartig aufgelockert. Es eignen sich Edelmetall­ oxide, Zyanide und auch Aurate.
  • Statt durch diese Edelmetallverbindungen kann in einer weiteren Ausführung die erforderliche Auf­ lockerung des Gefüges durch zugesetzte anorganische bei hohen Temperaturen unter Gasbildung zersetzbare Mittel erreicht werden.
  • 4. Bindemittel mit bevorzugt klebenden Eigenschaften, mit denen die vorgenannten Komponenten zu einer Paste sahniger Konsistenz angeteigt sind, um in möglichst gleichmäßiger Schichtstärke auf die Metallunterlage aufgebracht werden zu können. Als Bindemittel finden bevorzugt ölige, rückstandslos verbrennbare organi­ sche Verbindungen Verwendung.
In einer weiteren Ausführung werden das separat vorhandene Pulver aus den Komponenten 1 bis 3 vom Anwender mit dem Bindemittel in gewünschter Konsistenz erst vor Gebrauch ange­ mischt. Nach dem Auftragen des Haftmittels bevorzugt auf ein Foliengerüst, wird das Mittel mit Heißluft vorgetrocknet und in der offenen Gasflamme z. B. eines Bunsenbrenners aufge­ schmolzen.
Nicht vollständig bedeckte Metallteile können erneut mit dem Mittel beschichtet und dieses zusätzlich aufgeschmolzen wer­ den, ohne daß das vorhandene Retentionsgefüge zerstört wird.

Claims (10)

1. Verfahren zur Erzeugung mechanischer Retentionen für Verblendmaterialien und hochschmelzendes Haftmittel, dadurch gekennzeichnet, daß eine Komposition bestehend aus einem hochschmelzenden Metallpulver aus Edelmetall oder dessen Legierungen, pulverförmigen niedrigschmel­ zenden Edelmetallkomponenten und/oder weiteren orga­ nischen und/oder anorganischen Zusätzen auf die zu ver­ blendende Oberfläche eines Dentalmetalles aufgeschichtet wird, in der offenen Flamme auf das Metall aufgeschmol­ zen und hierdurch eine retentionsreiche Oberflächen­ struktur erzeugt wird, die die mechanische Verbindung von metallischem Unterbau und dem dentalen Verblendma­ terial, keramische Massen und oder Verblendkunststoffen bewirkt.
2. Verfahren zur Erzeugung mechanischer Retentionen für Verblendmaterialien und hochschmelzendes Haftmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Haftmittel auf das aus einer Metallfolie geformte Kronengerüst nach der Anformung an den Zahnmodellstumpf vor der Diffu­ sionsverschmelzung aufgeschichtet wird und in einem Arbeitsgang mit der Diffusionsverschmelzung aufgeschmol­ zen wird.
3. Hochschmelzendes Haftmittel zur Erzeugung mechanischer Retentionen für Verblendmaterialien, dadurch gekennzeich­ net, daß es aus 1 bis 99 Gew.-% eines hochschmelzenden Anteiles bei einem Schmelzpunkt oberhalb von 1063°C aus Platin und/oder Palladium oder deren Legierungen aus 0 bis 99 Gew.-% eines niederschmelzenden Anteiles bei einem Schmelzpunkt unterhalb von 1063°C aus Gold und/oder des­ sen Legierungen und 0 bis 99 Gew.-% einer oder mehrerer Edelmetallverbindungen enthält.
4. Hochschmelzendes Haftmittel zur Erzeugung mechanischer Retentionen für Verblendmaterialien nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchengröße des hochschmelzenden Anteiles zwischen 0,1 und 250 µm liegt.
5. Hochschmelzendes Haftmittel zur Erzeugung mechanischer Retentionen für Verblendmaterialien und hochschmelzendes Haftmittel nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel der hochschmelzenden Komponente eine kugel- und/oder splitterförmige Gestalt aufweisen.
6. Hochschmelzendes Haftmittel zur Erzeugung mechanischer Retentionen für Verblendmaterialien und hochschmelzendes Haftmittel nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchengröße der niederschmelzenden Komponente zwischen 0,1 bis 50 µm liegt.
7. Hochschmelzendes Haftmittel zur Erzeugung mechanischer Retentionen für Verblendmaterialien und hochschmelzendes Haftmittel nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es rückstandsfrei verbrenn­ bare anorganische oder organische Dispersionsmittel und/oder Trägerstoffe enthält.
8. Hochschmelzendes Haftmittel zur Erzeugung mechanischer Retentionen für Verblendmaterialien und hochschmelzendes Haftmittel nach mindestens einem der Ansprüche 3-7, dadurch gekennzeichnet, daß es anorganische nichtmetal­ lische Zusätze als Flußmittel enthält.
9. Hochschmelzendes Haftmittel zur Erzeugung mechanischer Retentionen für Verblendmaterialien und hochschmelzendes Haftmittel nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es anorganische metallische oder nichtmetallische Zusätze enthält, die beim Auf­ schmelzen durch Gasbildung eine schwammartige Auf­ lockerung der Retentionsschicht der hochschmelzenden Partikel bewirken.
10. Hochschmelzendes Haftmittel zur Erzeugung mechanischer Retentionen für Verblendmaterialien und hochschmelzendes Haftmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Edelmetallverbindungen Oxide, Zyanidverbindungen, Salze der Goldsäure oder Knallgolde darstellen.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4000302C1 (de) * 1990-01-08 1991-07-25 Degussa Ag, 6000 Frankfurt, De
DE4422931A1 (de) * 1994-07-01 1996-01-04 Langner Jan Gmbh Verfahren zur Erstellung von Metall-Keramik-Verbindungen bei Zahnersatz
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