DE3734363A1 - Vorrichtung zum verstellen eines kraftfahrzeugsitzes - Google Patents
Vorrichtung zum verstellen eines kraftfahrzeugsitzesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen
eines Kraftfahzeugsitzes, bei der das Lager der Welle
eines mit einem Stellglied kämmenden Triebrades starr
mit der einen Schiene und das Stellglied starr mit der
anderen Schiene eines aus Laufschiene und Stützschiene
bestehenden Führungsschienenpaares verbunden ist und die
Welle des Triebrades mit einer von Belastungen des Kraft
fahrzeugsitzes herrührende Eigenbewegungen des Triebra
des sperrenden Kupplung versehen ist.
Derartige Vorrichtungen gestatten ein stufenloses Ver
stellen des Kraftfahrzeugsitzes und stehen damit im Ge
gensatz zu Verstellvorrichtungen, die die gewählte Sitz
stellung mittels wenigstens einer gegen die Kraft einer
Feder aushebelbaren Sperrklinke in wenigstens einer Ra
stenfolge fixieren. Zumeist ist das Stellglied eine Zahn
stange und das Triebrad ein Ritzel. Vorrangig dient die
Vorrichtung der Längsverschiebung des gesamten Kraftfahr
zeugsitzes. Sie eignet sich aber auch zum gesonderten
Verstellen beispielsweise der Sitztiefe, der Sitzneigung
oder der Rückenlehne. Die Welle des Triebrades läßt sich
durch einen Motor oder auf einfachere Weise manuell mit
Hilfe eines aufgesetzten Handrades antreiben. Das Lager
der Welle des Triebrades kann wahlweise mit der Stütz
schiene oder der Laufschiene des Führungsschienenpaares
verbunden sein. Das Stellglied befindet sich an der je
weils anderen Schiene dieses Führungsschienenpaares.
Bei einer aus der DE-PS 28 08 884 bekannten Verstellvor
richtung der eingangs angeführten Gattung ist auf der
mit dem Triebrad verbundenen Welle ein mit dem Antriebs
ritzel eines Motors kämmendes Zwischenrad lose drehbar
gelagert, welches mit einer im Kupplungssinne federbe
lasteten, mit der Welle drehfest, jedoch axial verschieb
bar verbundenen Sperrscheibe gekuppelt ist, die sich bei
Überlast durch Axialverschiebung selbsttätig an einem
Sperring eines Lagerschildes festlegt. Damit ist sicher
gestellt, daß sich der Fahrzeugsitz während eines Unfal
les nicht verschieben kann. Bei geringen Sitzbeschleuni
gungskräften ist man jedoch auf die Selbsthemmung des
Getriebemotors angewiesen. Das schließt es aus, anstelle
des Getriebemotors lediglich ein Handrad vorzusehen.
Außerdem sind besondere Ausgestaltungen erforderlich,
damit beim Sperrvorgang die Zähne der Sperrscheibe mit
Sicherheit eine Zahnlücke des Sperringes am Lagerschild
auffinden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verstell
vorrichtung der eingangs angeführten Gattung zu schaffen,
die wahlweise mit einem Antriebsmotor oder einem Handrad
ausgerüstet sein kann und bei einer platzsparenden und
in der Herstellung kostenarmen Bauform hochgradig jedwe
de von einer Belastung des Kraftfahrzeugsitzes herrüh
rende Eigenbewegung des Triebrades sperrt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die mit dem Triebrad verbundene Welle mit zwei Kupplungs
scheiben in einer kreiszylindrischen Kammer eines Kupp
lungsgehäuses gelagert ist, von denen die antriebsseitige
Kupplungsscheibe mit am Umfang achsparallel abstehenden
Mitnehmern ständig in je eine zahnlückenartige Aussparung
der abtriebsseitigen Kupplungsscheibe eingreift, wobei
jeder Mitnehmer von zwei Klemmkörpern flankiert ist, von
denen der beim Drehen der antriebsseitigen Kupplungs
scheibe vor dem Mitnehmer liegende Klemmkörper durch den
Mitnehmer aus einem sich verjüngenden Klemmbereich der
Aussparung gegen eine Zahnflanke der abtriebsseitigen
Kupplungsscheibe drückbar ist.
Damit wird eine Selbstverstellung des gesamten Kraftfahr
zeugsitzes oder des betreffenden Teils des Kraftfahrzeug
sitzes in beiden Bewegungsrichtungen gleich gut von sehr
großen bis zu sehr kleinen Kräften sicher unterbunden.
Im Gegensatz dazu würde eine Rätsche nur in der einen Be
wegungsrichtung sperren und in der anderen Bewegungsrich
tung entsperren. Auch bei Sperrkräften, wie sie bei einem
Kraftfahrzeugunfall auftreten, kann sich in der Verstell
vorrichtung nichts verbiegen. Es kommen stets sämtliche
Sperreinrichtungen einer Bewegungsrichtung gemeinsam zum
Einsatz, was eine platzsparende Bauform der Verstellvor
richtung begünstigt. Es ist ausgeschlossen, daß sich beim
Auffinden der Sperrstellung eine Unsicherheit ergibt. Zu
dem wird ein ungeschützter Übergangsbereich aufeinander
folgender Rasten völlig vermieden. Daraus resultieren die
zusätzlichen Vorteile einer hohen Verschleißfestigkeit
und Geräuscharmut. Die verbleibenden kleineren Abnutzungs
erscheinungen werden problemlos von den ausgedehnten
Klemmbereichen der Aussparungen der abtriebsseitigen Kupp
lungsscheibe aufgefangen. Dadurch, daß die beiden Kupp
lungsscheiben im Kupplungsgehäuse zur Lagerung der Welle
herangezogen sind, wird die Verstellvorrichtung zugleich
kompakter, einfacher und stärker belastbar. Nachdem an
der antriebsseitigen Kupplungsscheibe keinerlei Selbst
hemmung erforderlich ist, kann dort ein besonders ein
facher Antriebsmotor oder lediglich ein Handrad vorgese
hen sein. Mit der Erfindung erzielte Vorteile bestehen
aber insbesondere auch darin, daß die Verstellvorrich
tung bei kräftiger Sperrung mit einem vergleichsweise
geringen Kraftaufwand von ihrer Antriebsseite her in bei
den Bewegungsrichtungen entsperrbar ist.
Ein aufgrund der in den Unteransprüchen angegebenen Er
findungsausgestaltungen bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Teilschnittansicht der beschriebenen
Vorrichtung in der Verstellrichtung des
Kraftfahrzeugsitzes,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 1
mit der Sperrstellung der Verstellvor
richtung und
Fig. 3 den Schnitt von Fig. 2 mit der Antriebs
stellung der Verstellvorrichtung.
Bei der in der Zeichnung wiedergegebenen Verstellvorrich
tung ist die Laufschiene 10 des Führungsschienenpaares
außer mit dem als Zahnstange ausgebildeten Stellglied 11
starr mit der Sitzschale 12 des Kraftfahrzeugsitzes ver
bunden und die Stützschiene 13 des Führungsschienenpaa
res außer mit dem als Lager der zweigeteilten Welle 14
dienenden Kupplungsgehäuse 15 starr mit der Bodenkon
struktion 16 des Kraftfahrzeuges. Das mit dem Stellglied
11 kämmende Triebrad 17 ist in Ritzelform in das eine
Ende der Welle 14 eingearbeitet. Auf dem anderen Ende
der Welle 14 befindet sich ein Handrad 18 zum manuellen
Längsverschieben des gesamten Kraftfahrzeugsitzes. Im
Profil übergreift die Laufschiene 10 die Stützschiene 13
und ist von dieser zentral nach unten durch eine größere
Kugellagerkugel 19 und beiderseits schräg nach oben
durch je eine kleinere Kugellagerkugel 20 auf Distanz
gehalten, so daß ein seitliches Auseinanderreißen des
Führungsschienenpaares auch bei einem Verkehrsunfall aus
geschlossen ist.
Zur Erzielung einer platzsparend kompakten, stabil be
festigbaren und in der Herstellung kostenarmen Bauform
der Verstellvorrichtung ist das Kupplungsgehäuse 15 un
ter Verwendung von achsparallel zur Welle 14 verlaufen
den Schrauben 21 aus einem quaderförmigen Napf 22 und
einem ebenen Deckel 23 zusammengesetzt. Beide weisen je
eine Zentralbohrung zum Herausführen der zweigeteilten
Welle 14 aus dem Kupplungsgehäuse 15 auf. Der drehfest
mit dem Handrad 18 verbundene Teil der Welle 14 ist als
wellenstumpfartiger Fortsatz der antriebsseitigen Kupp
lungsscheibe 24 und der mit dem Stellglied 11 kämmende
Teil der Welle 14 als wellenstumpfartiger Fortsatz der
abtriebsseitigen Kupplungsscheibe 25 ausgebildet. Die
Stabilität, die Verschleißfestigkeit und die Geräuschar
mut der Verstellvorrichtung sind noch dadurch weiter ver
bessert, daß die antriebsseitige Kupplungsscheibe 24 mit
samt ihren Mitnehmern 26 die kreiszylindrische Kammer 27
des Kupplungsgehäuses 15 in axialer Richtung bis auf ei
nen geringen Spielraum für stirnseitige Schmiermittel
filme ausfüllt. Aus denselben Gründen füllt die abtriebs
seitige Kupplungsscheibe 25 den in der kreiszylindrischen
Kammer 27 des Kupplungsgehäuses 15 für sie in axialer
Richtung verbleibenden Raum bis auf einen geringen Spiel
raum für stirnseitige Schmiermittelfilme aus. Axialbewe
gungen werden demnach in der Verstellvorrichtung weitest
gehend vermieden.
Mit ihrem Rand rollen die beiden Kupplungsscheiben 24 und
25 an der Mantelfläche der kreiszylindrischen Kammer 27
des Kupplungsgehäuses 15 ab. Als Kompromiß zwischen einem
möglichst einfachen Aufbau und einer möglichst hohen Zu
verlässigkeit der Verstellvorrichtung sind insgesamt je
drei um 120 Winkelgrade gegeneinander versetzte spiegel
symmetrische Mitnehmer 26 und Aussparungen 28 vorgesehen.
Die Spiegelsymmetrie der Mitnehmer 26 und der Aussparun
gen 28 gewährleistet ein für beide Drehrichtungen über
einstimmendes Verhalten der Verstellvorrichtung.
Dadurch, daß jeder Klemmkörper 29 die Form eines senk
rechten Kreiszylinders hat und am Kupplungsgehäuse 15,
am Mitnehmer 26 der antriebsseitigen Kupplungsscheibe 24,
an der Zahnflanke 30 der abtriebsseitigen Kupplungsschei
be 25 und an einer Klemmschräge 31 der abtriebsseitigen
Kupplungsscheibe 25 mit jeweils einer Mantellinie anleg
bar eingerichtet ist, können bei einer platzsparend kom
pakten Bauform der Verstellvorrichtung besonders große
Sperrkräfte aufgefangen werden. Außerdem werden auf die
se Weise die Funktionssicherheit und die Verschleißfestig
keit der Verstellvorrichtung weiter erhöht.
Das Triebrad 17 ist vor nicht von der antriebsseitigen
Kupplungsscheibe 24 ausgehenden Drehbewegungen vollstän
dig geschützt, nachdem jeder Klemmkörper 29 durch eine
in die abtriebsseitige Kupplungsscheibe 25 eingesetzte
Druckfeder 32 in Richtung auf den Klemmbereich 33 der
Aussparung 28 vorbelastet ist. Ansonsten wäre eine klei
ne Anlaufstrecke zum Erreichen der Sperrstellung nicht
ganz auszuschließen. Zur baulichen Vereinfachung der
Verstellvorrichtung sind stets zwei benachbarte Klemm
körper 29 aus am Umfang der abtriebsseitigen Kupplungs
scheibe 25 aufeinanderfolgenden Aussparungen 28 den bei
den Enden einer gemeinsamen Druckfeder 32 zugeordnet.
Nebenbei wird damit beim Entsperren der Klemmkörper 29
der einen Drehrichtung die Sperrbereitschaft der Klemm
körper 29 der anderen Drehrichtung verstärkt.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes,
bei der das Lager der Welle (14) eines mit einem
Stellglied (11) kämmenden Triebrades (17) starr mit
der einen Schiene und das Stellglied (11) starr mit
der anderen Schiene eines aus Laufschiene (10) und
Stützschiene (13) bestehenden Führungsschienenpaares
verbunden ist und die Welle (14) des Triebrades (17)
mit einer von Belastungen des Kraftfahrzeugsitzes
herrührende Eigenbewegungen des Triebrades (17) sper
renden Kupplung (24, 25) versehen ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die mit dem Triebrad
(17) verbundene Welle (14) mit zwei Kupplungsschei
ben (24, 25) in einer kreiszylindrischen Kammer (27)
eines Kupplungsgehäuses (15) gelagert ist, von denen
die antriebsseitige Kupplungsscheibe (24) mit am Um
fang achsparallel abstehenden Mitnehmern (26) stän
dig in je eine zahnlückenartige Aussparung (28) der
abtriebsseitigen Kupplungsscheibe (25) eingreift,
wobei jeder Mitnehmer (26) von zwei Klemmkörpern (29)
flankiert ist, von denen der beim Drehen der antriebs
seitigen Kupplungsscheibe (24) vor dem Mitnehmer (26)
liegende Klemmkörper (29) durch den Mitnehmer (26)
aus einem sich verjüngenden Klemmbereich (33) der Aus
sparung (28) gegen eine Zahnflanke (30) der abtriebs
seitigen Kupplungsscheibe (25) drückbar ist.
2. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder Klemmkörper (29) durch eine in
die abtriebsseitige Kupplungsscheibe (25) eingesetzte
Druckfeder (32) in Richtung auf den Klemmbereich (33)
der Aussparung (28) vorbelastet ist.
3. Verstellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß stets zwei benachbarte Klemmkörper (29)
aus am Umfang der abtriebsseitigen Kupplungsscheibe
(25) aufeinanderfolgenden Aussparungen (28) den bei
den Enden einer gemeinsamen Druckfeder (32) zugeord
net sind.
4. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Klemmkörper (29)
die Form eines senkrechten Kreiszylinders hat und am
Kupplungsgehäuse (15), am Mitnehmer (26) der antriebs
seitigen Kupplungsscheibe (24), an der Zahnflanke
(30) der abtriebsseitigen Kupplungsscheibe (25) und
an einer Klemmschräge (31) der abtriebsseitigen Kupp
lungsscheibe (25) mit jeweils einer Mantellinie an
legbar eingerichtet ist.
5. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß insgesamt je drei um 120
Winkelgrade gegeneinander versetzte spiegelsymmetri
sche Mitnehmer (26) und Aussparungen (28) vorgesehen
sind.
6. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die antriebsseitige Kupp
lungsscheibe (24) mitsamt ihren Mitnehmern (26) die
kreiszylindrische Kammer (27) des Kupplungsgehäuses
(15) in axialer Richtung bis auf einen geringen Spiel
raum für stirnseitige Schmiermittelfilme ausfüllt.
7. Verstellvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die abtriebsseitige Kupplungsscheibe
(25) den in der kreiszylindrischen Kammer (27) des
Kupplungsgehäuses (15) für sie in axialer Richtung
verbleibenden Raum bis auf einen geringen Spielraum
für stirnseitige Schmiermittelfilme ausfüllt.
8. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsgehäuse (15)
unter Verwendung von achsparallel zur Welle (14) ver
laufenden Schrauben (21) aus einem quaderförmigen
Napf (22) und einem ebenen Deckel (23) zusammenge
setzt ist.
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