DE3722098C2 - Monoklonale Antikörper gegen Pseudomonas aeruginosa Flagellen - Google Patents
Monoklonale Antikörper gegen Pseudomonas aeruginosa FlagellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Anwendung immunologischer Techniken
zur Bereitstellung neuer Materialien, die für die Diagnose
und zur Behandlung bakterieller Infektionen brauchbar sind.
Insbesondere betrifft die Erfindung die Produktion und die
Anwendung monoklonaler Antikörper, die in der Lage sind,
Pseudomonas aeruginosa-Flagellen zu erkennen.
Erkrankungen durch gram-negative Bakterien und Komplikationen
davon, beispielsweise Bakteriämie und Endotoxikose, sind
die Ursache signifikanter Morbidität und Mortalität bei
Humanpatienten. Dies gilt insbesondere für den gram-negativen
Organismus Pseudomonas aeruginosa, von dem während der
letzten 50 Jahre immer deutlicher erkannt wurde, daß er mit
bakteriellen Infektionen, insbesondere
Hospitalismus-Infektionen, im Zusammenhang steht.
Während der vergangenen Jahrzehnte waren Antibiotika die
Therapie der Wahl, um gram-negative Erkrankungen unter
Kontrolle zu bringen. Die andauernde hohe Morbidität und
Mortalität im Zusammenhang mit gram-negativen bakteriellen
Erkrankungen zeigt die Grenzen einer Antibiotikatherapie,
insbesondere bei P. aeruginosa auf (siehe beispielsweise
Andriole, V.G., "Pseudomonas Bacteremia: Can Antibiotic
Therapy Improve Survival?", J. Lab. Clin. Med. (1978) 94:
196-199). Dies hat zur Suche nach alternativen Methoden,
zur Verhütung und zur Behandlung derartiger Erkrankungen ge
führt.
Eine in Betracht gezogene Methode ist die Stärkung des
Immunsystems des Wirts durch aktive oder passive Immunisierung.
Es wurde beispielsweise beobachtet, daß die aktive
Immunisierung bei Menschen oder in Tierversuchen mit
bakteriellen Gesamtzellvakzinen oder gereinigten Bakterien
endotoxinen von P. aeruginosa zur Entwicklung spezifischer
opsonisierender Antikörper führt, die hauptsächlich gegen die
Determinanten auf den sich wiederholenden Oligosaccharid
einheiten der Lipopolysaccharid (LPS)-Moleküle gerichtet
sind, welche sich auf der äußeren Zellmembran von P.
aeruginosa befinden (siehe Pollack M., Immunoglobulins:
Characteristics and Uses of Intravenous Preparations,
Alving, B.M. and Finlayson, H.S., Hrsg., S. 73-79 U.S.
Department of Health and Human Services, 1979). Es hat sich
gezeigt, daß derartige Antikörper, gleich ob aktiv
produziert oder passiv übertragen, schützend gegen die
lethalen Effekte einer P. aeruginosa-Infektionen in vielen
Tiermodellen (siehe oben Pollack) und in einigen vorläufigen
Untersuchungen an Menschen wirken (siehe Young, L.S. und
Pollack M., Pseudomonas aeruginosa, Sabath L., Hrsg.,
S. 119-132, Hans Huber, 1980).
Die obigen Berichte zeigen, daß die Immuntherapie zur Ver
hütung und Behandlung von durch P. aeruginosa verur
sachten bakteriellen Erkrankungen verwendet werden kann, bei
spielsweise durch Verabreichung von gepoolten Humanimmun
globulinen, die Antikörper gegen den Infektionsstamm oder
die Infektionsstämme enthalten. Humanimmunglobuline sind
hier als derjenige Teil des fraktionieren Humanplasmas
definiert, der auf Antikörper angereichert ist, unter denen
sich spezifische Antikörper gegen P. aeruginosa-Stämme be
finden. Aufgrund bestimmter inhärenter Grenzen bei der An
wendung von Humanimmunglobulin-Komponenten befindet sich
diese Art der Behandlung von durch P. aeruginosa verur
sachten Erkrankungen noch im Stadium der Untersuchung (siehe
beispielsweise Collins M.S. und Roby R.F., Am. J. Med.,
76(3A): 168-174, (1984). Bisher gibt es noch keine Handels
produkte auf der Basis derartiger Komponenten.
Eine Beschränkung für die Anwendung von Immunglobulin-Zusammen
setzungen besteht darin, daß sie aus Pools von Proben von
tausenden oder mehreren Spendern bestehen, wobei bei diesen
Proben eine Vorauswahl im Hinblick auf die Anwesenheit be
stimmter Anti-Pseudomonas-Antikörper getroffen wurde. Das
Poolen führt zu einem gemittelten individuellen Antikörper
titer, was bestenfalls zu einer mäßigen Erhöhung des Titers
an gewünschten Antikörpern führt.
Eine weitere Beschränkung besteht darin, daß diese Voraus
wahl ein teures, kontinuierliches Screening des Spender-Pools
erfordert, um eine Konsistenz des Produktes sicher
zustellen. Trotz aller Bemühungen können die Immunglobulin-Produkte
von Probe zu Probe und unter den Produkten aus
verschiedenen geographischen Zonen beträchtliche Unterschiede
aufweisen.
Eine weitere Immunglobulin-Zusammensetzungen eigene Be
schränkung besteht darin, daß ihre Anwendung die gleich
zeitige Verabreichung großer Mengen fremder Proteinsub
stanzen (die Viren enthalten können, beispielsweise die
jenigen, die mit dem Acquired Immune Deficiency Syndrome
oder AIDS im Zusammenhang stehen) zur Folge haben, welche
nachteilige biologische Effekte auslösen können. Die ge
ringen Titer an gewünschten Antikörpern und der hohe Gehalt
von Fremdsubstanzen beschränken häufig die Menge an
spezifischen und damit brauchbarem(n) Immunglobulin(en),
die an Patienten verabreicht werden können, auf suboptimale
Mengen.
1975 berichteten Kohler und Milstein ihre grundlegende Ent
deckung, daß bestimmte Mäuse-Zellinien mit Mäusemilzzellen
unter Bildung von Hybridomen fusioniert werden können, die
alle Antikörper bestimmter Spezifität, d. h. monoklonale
Antikörper, sekretieren (Kohler G. und Milstein C.,
Nature, 256: 495-497 (1975)). Mit dieser Technologie wurde
es in einigen Fällen möglich, größere Mengen an Murin-
Antikörpern zu produzieren, die hochspezifisch gegen eine
bestimmte Determinante oder gegen bestimmte Determinanten
auf Antigene sind. Anschließend wurde es unter Anwendung
später entwickelter Technologien möglich, monoklonale
Humanantikörper zu erzeugen (siehe z. B. US 4 464 465, auf
die hiermit Bezug genommen wird).
In bestimmten Fällen können monoklonale Mäuse-Antikörper
oder Zusammensetzungen derartiger Antikörper Probleme bei
der Anwendung an Menschen mit sich bringen. Beispielsweise
wurde berichtet, daß die Anwendung monoklonaler Mäuse-Anti
körper bei Untersuchungen zur Behandlung bestimmter Human
erkrankungen eine Immunantwort auslösen kann, die sie un
wirksam macht (Levy R.L. und Miller R.A., Ann. Rev. Med.,
34: 107-116 (1983)). Durch die kürzlich erzielten Fortschritte in der rekombinanten
DNA-Technologie, wie die Produktion von
chimeren monoklonalen Mäuse/Human-Antikörpern, können diese
Probleme verringert werden. Es stehen nun auch Methoden zur
Produktion von monoklonalen Human-Antikörpern zur Verfügung
(siehe Human Hybridomas und Monoclonal Antibodies, Engleman
E.G., et al., Hrsg. Plenum Publishing Corp. (1985), auf
die hiermit Bezug genommen wird).
Unter Verwendung der Hybridom- und/oder Zelltransformations-
Technologie haben zahlreiche Arbeitsgruppen über die
Produktion monoklonaler Antikörper berichtet, die gegen
P. aeruginosa-Infektionen wirksam sind. Es wurden monoklonale
Antikörper hergestellt, die mit verschiedenen Epitopen von
P. aeruginosa reagieren, einschließlich einzel- und
multiserotypischer, spezifischer Oberflächenepitope, wie
die in LPS-Molekülen der Bakterien gefundenen (siehe bei
spielsweise die USSN 734,624 und 807 394, auf die hiermit
Bezug genommen wird). Es wurden auch monoklonale Antikörper
hergestellt, die spezifisch gegen P. aeruginosa-Exotoxin A
wirken (siehe beispielsweise USSN 742 170, auf die hiermit
Bezug genommen wird).
Auch wenn die Anwendung monoklonaler Antikörper, die
spezifisch auf den LPS-Bereich von P. aeruginosa oder gegen
die Exotoxine der Bakterien wirken, in einigen Fällen aus
reichenden Schutz bietet, ist es dennoch bevorzugt, ein
breiteres Schutzspektrum zur Verfügung zu haben. Beispiels
weise bei der prophylaktischen Behandlung potentieller In
fektionen bei Menschen wäre es bevorzugt, einen Antikörper
oder Antikörper zu verabreichen, die gegen mehrere P.
aeruginosa-Stämme schützen. In ähnlicher Weise wäre es bei
therapeutischen Anwendungen, wenn der (die) Serotyp(en) des
(der) infizierenden Stammes (Stämme) nicht bekannt ist (sind), be
vorzugt einen Antikörper oder eine Antikörperkombination zu
verabreichen, die gegen die meisten, wenn nicht alle, der
klinisch wichtigen P. aeruginosa-Serotypen wirksam sind,
idealerweise in dem Antikörper zur Verfügung gestellt werden,
die gemäß traditionellen Serotypenschemata reagieren.
Es wurde gezeigt, daß ein Aspekt der Physiologie von P.
aeruginosa, der zur Virulenz des Organismus beiträgt, dessen
Motilität ist, eine Fähigkeit, die hauptsächlich von der
Anwesenheit eines Flagellums herrührt (siehe Montie T. et
al (1982), Infect. and Immun., 38: 1296-1298).
P. aeruginosa ist durch ein einzelnes Flagellum an einem
Ende seiner stäbchenförmigen Struktur charakterisiert.
Burned Mouse-Modelluntersuchungen haben ergeben, daß ein
größerer Prozentsatz an Mäusen überlebt, wenn nicht-motile
P. aeruginosa-Stämme in experimentell erzeugte Verbrennungen
inokuliert werden als wenn motile Stämme verwendet werden
(McManus A. et al (1980), Burns, 6: 235-239 und Montie T.
et al (1982), Infect. and Immun., 38: 1296-1298). Weitere
Untersuchungen über die Pathogenese von P. aeruginosa haben
erbracht, daß Tiere, die mit Flagellen-Antigenpräparationen
immunisiert wurden, geschützt wurden, wenn sie verbrannt und
mit motilen Stämmen der Bakterien infiziert wurden (Holder
I. et al., (1982), Infect. and Immun. 35: 276-280).
P. aeruginosa-Flagellen wurden mittels serologischer Methoden
untersucht und es wurde gezeigt, daß sie in zwei Hauptantigen
gruppen fallen, die von B. Lanyi (1970, Acta Microbiol. Acad.
Sci. Hung, 17: 34-48) als H1 und H2 und von R. Ansorg
(1978, Zbl. Bakt. Hyg. I. Abt. Orig. A, 242: 228-238) als
Typ a und Typ b bezeichnet werden. Die serologische Typisierung
der Flagellen durch beide Laboratorien zeigte, daß die H1-Flagellen
(siehe B. Lanyi oben) oder die Flagellen vom Typ b (siehe
Ansorg R. oben) serologisch einheitlich waren, d. h. es wurden
keine Untergruppen identifiziert. Auf diesen serologisch ein
heitlichen Flagellentyp wird als Typ b Bezug genommen. Die
anderen Hauptantigene, die H2-Flagellen (siehe B. Lanyi oben)
oder die Flagellen vom Typ a (siehe Ansorg R. oben) enthalten
fünf Untergruppen. Auf dieses Antigen wird als Flagellen vom
Typ a Bezug genommen und auf die fünf Untergruppen als a0, a1,
a2, a3 und a4. Die fünf Untergruppen vom Typ a werden in unter
schiedlichen Kombinationen an unterschiedlichen Stämmen
P. aeruginosa, die den Typ a aufweisen, mit Ausnahme des Anti
gens a0 exprimiert. Das a0-Antigen wurde auf allen Flagellen
vom Typ a gefunden, allerdings war das Ausmaß der Expression
unter den Stämmen verschieden. Ein Serotypenschema, das auf
den hitzestabilen, somatischen Hauptantigenen von P. aeruginosa
basiert, wird als Habs-Schema bezeichnet, das kürzlich in
das International Antigenic Typing System-Schema aufge
nommen wurde (siehe Liu, Int. J. Syst. Bacteriol., 33: 256
(1983)). Die Flagellentypen der P. aeruginosa-Habs-Re
ferenzstämme wurden durch Immunfluoreszenz mit polyklonalen
Sera (R. Ansorg (1978, Zbl. Bakt. Hyg. I, Abt. Orig. A,
242: 228-238) oder durch Slide-Koagglutination (Ansorg R.
et al, 1984, J. Clin. Microbiol., 20: 84-88) charakterisiert.
Die Habs-Stämme 2, 3, 4, 5, 7, 10, 11 und 12 sind Stämme,
die Flagellen vom Typ b aufweisen und die Habs-Stämme 1, 6, 8
und 9 solche, die Flagellen vom Typ a aufweisen. Demnach könnte
eine große Zahl von P. aeruginosa-Stämmen durch eine kleine
Zahl an monoklonalen Antikörpern, die spezifisch gegen
Flagellenproteine sind, erkannt werden.
Harrison, J. S., et al. beschreiben in Infect. and Immun. 49:
770-774, 1985, Flagellen-Antigenpräparationen des a- und des
b-Typs und ihre Schutzwirkung gegen P. aeruginosa-Infektionen in
einem Burnt-Mouse-Modell.
Aus der EP-A-211 352 ist bekannt, ein Antikörper gegen P.
aeruginosa Flagellin b in Form eines Kulturüberstandes
bereitzustellen. Die Herstellung des Antikörpers wird nicht
beschrieben; die Hinterlegungsnummer für diesen Antikörper wird
nicht genannt.
Es besteht deshalb ein Bedürfnis nach monoklonalen Anti
körpern, die in der Lage sind, mit Epitopen auf Flagellen
proteinen zu reagieren und die in einigen Fällen auch einen
Schutz gegen multiple Serotypen von P. aeruginosa schaffen.
Darüber hinaus sollen diese Antikörper zur prophylaktischen
und therapeutischen Behandlung von P. aeruginosa-Infektionen
sowie zur Diagnose derartiger Infektionen brauchbar sein. Diese
Aufgaben werden durch die vorliegende Erfindung gelöst.
Erfindungsgemäß werden neue Zellinien zur Verfügung gestellt,
die monoklonale Antikörper produzieren können, welche in der
Lage sind, an Flagellen zu binden, die bei den meisten Stämmen
von P. aeruginosa-Bakterien vorhanden sind. Die monoklonalen
Antikörper reagieren spezifisch mit Epitopen auf P. aeruginosa-
Flagellen-Proteinen und können zwischen Bakterien
Flagellen vom Typ a und Typ b unterscheiden. Das Verfahren
zur Behandlung eines Menschen, bei dem die Gefahr einer
P. aeruginosa-Infektion besteht oder der bereits damit in
fiziert ist, besteht darin, daß man ihm eine prophylaktisch
oder therapeutisch wirksame Menge eines Mittels verabreicht,
das wenigstens einen monoklonalen Antikörper oder ein
Bindungsfragment davon enthält, welche in der Lage sind, mit
den Flagellen von P. aeruginosa-Stämmen zu reagieren, wobei
das Mittel vorzugsweise auch einen physiologisch verträglichen
Träger enthält. Das Mittel kann auch einen oder mehrere der
folgenden Bestandteile enthalten: weitere monoklonale Anti
körper, die in der Lage sind mit P. aeruginosa-Exotoxin A
zu reagieren, monoklonale Antikörper, die in der Lage sind,
mit Serotyp-Determinanten auf dem LPS von P. aeruginosa zu
reagieren, eine γ-Globulinfraktion aus Humanblutplasma, eine
γ-Globulinfraktion aus Humanblutplasma, wobei das Plasma
von Menschen erhalten wurde, die erhöhte Spiegel an
Immunoglobulinen aufweisen, welche mit P. aeruginosa
reagieren, und ein oder mehrere anti-mikrobielle Mittel.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung die klinische An
wendung der monoklonalen Antikörper sowie die Herstellung
von Diagnose-Kits.
Erfindungsgemäß werden neue Zellinien, die in der Lage sind,
monoklonale Antikörper zu produzieren, und Mittel zur Ver
fügung gestellt, die diese Antikörper enthalten, wobei die
Mittel in der Lage sind, die bei vielen P. aeruginosa-
Stämmen vorhandenen Flagellen selektiv zu erkennen und wo
bei die jeweiligen Antikörper einen P. aeruginosa-Flagellen-Typ
erkennen. Die erfindungsgemäßen Zellinien haben
identifizierbare Chromosomen, bei denen die Keimbahn DNA da
von oder von Prekursor-Zellen rearrangiert ist, so daß
sie für einen Antikörper mit einer Bindungsstelle für ein
Epitop auf einem Flagellenprotein, das bei bestimmten
P. aeruginosa-Stämmen auftritt, kodiert. Für Flagellen
proteine vom Typ a können pan-reaktive monoklonale Anti
körper produziert werden, und bei Flagellenproteinen vom
Typ b zählen zu den Antikörpern solche, die pan-reaktiv
sind oder mit wenigstens ungefähr 70% der Flagellen auf
weisenden Stämme reagieren. Diese monoklonalen Antikörper
können auf vielfältige Weise verwendet werden, einschließ
lich der Diagnose und Therapie.
Die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper sind insbe
sondere brauchbar für die Behandlung oder Propylaxe von
schweren durch P. aeruginosa verursachten Erkrankungen.
Die Oberflächenproteine bei den Flagellen von P. aeruginosa
dürften in direkten Kontakt mit den Antikörpermolekülen
kommen, so daß wahrscheinlich die Motilität der Organismen
inhibiert und/oder weitere für den infizierten Wirt nützliche
Effekte ermöglicht werden.
Die Herstellung der monoklonalen Antikörper kann dadurch er
folgen, daß man eine Zellinie immortalisiert, die in der
Lage ist, Nukleinsäuresequenzen zu exprimieren, die für
Antikörper kodieren, welche spezifisch für ein Epitop auf
den Flagellenproteinen vieler P. aeruginosa-Stämme sind.
Die immortalisierte Zellinie kann eine Säugetierzellinie sein,
die durch Onkogenese, Transfektion, Mutation oder der
gleichen transformiert wurde. Dazu zählen Myelomlinien,
Lymphomlinien und weitere Zellinien, die in der Lage sind,
die Expression und Sekretion von Immunglobulin oder einem
Bindungsfragment davon in vitro zu fördern. Das Immun
globulin oder das Fragment davon kann ein natürlich vor
kommendes Immunglobulin eines Säugetiers sein, das nicht die
üblicherweise bevorzugte Herkunft von Maus oder Mensch hat,
hergestellt durch Transformation eines Lymphozyten, insbe
sondere eines Splenozyten, mit Hilfe eines Virus oder durch
Fusion des Lymphozyten mit einer neoplastischen Zelle, z. B.
einem Myelom, die eine Hybridzellinie erzeugt.
Typischerweise erhält man den Splenozyten aus einem Tier,
das gegen Flagellen-Antigene oder Fragmente davon, die ein
Epitop aufweisen, immunisiert ist. Immuni
sierungsvorschriften sind bekannt, sie können beträchtlich
variieren, aber dennoch wirksam bleiben (siehe Golding,
Monoclonal Antibodies: Principles and Practice, Academic
Press, N.Y. (1983), worauf hiermit Bezug genommen wird).
Die Hybridzellinien können gemäß üblicher Techniken
kloniert und gescreent sein. In den Zellüberständen sind
Antikörper nachweisbar, die in der Lage sind, an P.
aeruginosa-Flagellen-Determinanten zu binden. Die be
treffenden Hybridzellinien können dann in großem Maßstab
kultiviert oder in die Peritonealkavität eines Wirtes zur
Produktion von Ascitesflüssigkeit injiziert werden.
Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform sind die
Zellen transformierte Humanlymphozyten, die monoklonale
Humanantikörper produzieren, die vorzugsweise in vivo
Schutzwirkung gegen zugängliche Epitope besitzen, welche
gegen wenigstens ein Flagellenprotein spezifisch sind.
Die Lymphozyten können von Humanspendern erhalten werden,
die den entsprechenden P. aeruginosa-Stämmen mit
Flagellen ausgesetzt sind oder ausgesetzt wurden. Das bevor
zugte Zell-Transformationsverfahren ist
detailliert in der US-PS 4,464,465 beschrieben, auf die
hiermit Bezug genommen wird.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Antikörper, die gegen
Flagellen-Proteinespezifisch sind, können in manchen
Fällen die Überstände nachfolgender Experimente in einem
Competition-Assay einem Screening mit anderen monoklonalen
Antikörpern unterzogen werden, um weitere Beispiele für
monoklonale Anti-Flagellen-Antikörper zu identifizieren.
Die Hybridzellinien können somit leicht aus einer Vielzahl
von Quellen hergestellt werden, weil die erfindungsgemäßen,
gegen bestimmte Flagellen-Antigene spezifischen Antikörper
zur Verfügung stehen.
Soweit Hybridzellinien zur Verfügung stehen, die Antikörper
produzieren, welche spezifisch gegen die betreffenden
Epitopbereiche sind, können diese Hybridzellinien in
alternativer Weise mit anderen neoplastischen B-Zellen
fusioniert werden, wobei die anderen B-Zellen als Empfänger
für die Genom-DNA dienen, die für die Rezeptoren kodiert.
Neoplastische B-Zellen von Nagetieren, insbesondere Murin
zellen, werden am häufigsten verwendet, es können jedoch
auch Zellen von anderen Säugetierarten, beispielsweise
Lagomorpha, Rind, Schaf, Pferd, Schwein, Affe oder der
gleichen verwendet werden.
Die monoklonalen Antikörper können aus jeder Immun
globulinklasse oder -unterklasse sein, beispielsweise
IgM, IgD, IgA, IgE oder Unterklassen von IgG, welche für
jede Tierart bekannt sind. Die monoklonalen Antikörper
können im allgemeinen intakt oder als Bindungsfragmente,
wie Fv, Fab, F(ab')2, üblicherweise jedoch intakt ver
wendet werden.
Die erfindungsgemäßen Zellinien können nicht nur für die
direkte Produktion monoklonaler Antikörper verwendet werden.
Die Zellinien können mit anderen Zellinien (wie in ge
eigneter Weise mit Wirkstoffen markierte Humanmyelom-,
Mausmyelom- oder Humanlymphoplastoidzellen) zur Herstellung
von Hybridomen fusioniert werden. Sie sorgen somit für den
Transfer der für die monoklonalen Antikörper kodierenden
Gene. Alternativ kann man die Zellinien als Quelle für die
für Immunglobuline kodierenden Chromasomen verwenden,
welche isoliert und mittels anderer Techniken als
Diffusionstechnik, auf Zellen transferiert werden können.
Darüber hinaus können die für die monoklonalen Antikörper
kodierenden Gene isoliert und anhand rekombinanter
DNA-Techniken zur Produktion der spezifischen Immunglobuline
in verschiedenen Wirten eingesetzt werden. Insbesondere kann
durch Herstellung von cDNA-Libraries aus Messenger-RNA
ein einzelner cDNA-Klone, der für das Immunglobulin kodiert
und frei von Intronen ist, isoliert und in geeignete
prokaryotische oder eukaryotische Expressionsvektoren ge
bracht und anschließend zur Herstellung in größeren Mengen
in einen Wirt transformiert werden (siehe allgemein
US-Nrn. 4,172,124, 4,350,683, 4,363,799, 4,381,292 und
4,423,147, siehe auch Kennett et al., Monoclonal Anti
bodies, Plenum, New York (1980), sowie die darin zitierten
Referenzen, auf die hiermit alle Bezug genommen wird).
Gemäß der Hybrid-DNA-Technologie können die erfindungsge
mäßen Immunglobuline oder die Fragmente davon insbesondere
in Bakterien oder Hefen produziert werden (siehe Boss et al.,
Nucl. Acid. Res., 12: 3791 und Wood, worauf hiermit Bezug
genommen wird). Beispielsweise die Messenger-RNA, die
transkribiert wurde aus den Genen, die für die leichten
und schweren Ketten der monoklonalen Antikörper kodieren,
welche mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Zellinie produziert
wurden, kann man mittels differentieller cDNA-Hybridisierung
unter Anwendung von cDNA aus BALB/c-Lymphozyten, die sich
von dem in Rede stehenden Klone unterscheiden, isolieren.
Die mRNA, die nicht hybridisiert, ist reich an Messages,
die für die gewünschten Immunglobulinketten kodieren. Falls
erforderlich, kann dieses Verfahren wiederholt werden, um
die gewünschten mRNA-Spiegel zusätzlich zu erhöhen. Die
subtrahierte mRNA-Zusammensetzung kann dann zur Bereit
stellung einer cDNA-Mischung, die reich an den gewünschten
Sequenzen ist, revers transkribiert werden. Die RNA kann mit
einer geeigneten RNase hydrolysiert und ssDNA mit
DNA-Polymerase I und Random Primers, z. B. random-fragmentierte
Kalbsthymus-DNA, doppelsträngig gemacht werden. Die er
haltene dsDNA kann dann durch Insertion in einen geeigneten
Vektor, z. B. Virusvektoren, wie Lambdavektoren oder Plasmid
vektoren (wie pBR322, pACYC184 und dergleichen) kloniert
werden. Mit Hilfe von Sonden auf Basis bekannter
Sequenzen für die konstanten Bereiche der leichten und
schweren Ketten können diejenigen cDNA-Klone durch Hybridi
sierung identifiziert werden, welche das für die ge
wünschten leichten und schweren Ketten kodierende Gen be
sitzen. Danach kann man die Gene aus den Plasmiden
ausschneiden, zur Entfernung überflüssiger DNA upstream vom
Initiationscodon oder der DNA konstanter Bereiche
manipulieren und schließlich in einen geeigneten Vektor für
die Transformation in einen Wirt und die Expression des Gens
einführen.
Zweckmäßigerweise verwendet man Säugetierwirte, beispiels
weise Mäusezellen, um die Ketten zur Produktion eines intakten
Immunglobulins zu prozessieren (z. B. die schweren und
leichten Ketten zu verbinden), und um darüber hinaus ge
wünschtenfalls das Immunglobulin zu sekretieren, das frei
an Leader-Sequenz ist. Alternativ kann man einzellige
Mikroorganismen zur Produktion der beiden Ketten ver
wenden, wobei eine weitere Manipulation erforderlich sein
kann, um die DNA-Sequenzen zu entfernen, die für die
sekretorischen Leader-und Processing-Signale kodieren und
wobei man eine Initiationscodon am 5'-Terminus der für
die schwere Kette kodierenden Sequenz vorsieht. Auf diese
Weise können die Immunglobuline hergestellt und
prozessiert werden, um in andere als Säugetierzellen ge
bracht und glykosiliert zu werden. Falls gewünscht, kann
jede der Ketten gekürzt werden, so daß wenigstens die
variablen Bereiche erhalten bleiben. Diese Bereiche können
dann zur Herstellung anderer Immunglobuline oder
Fragmente davon, welche für die Flagellenepitope
spezifisch sind, manipuliert werden.
Die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper sind be
sonders nützlich, weil sie für Antigene beinahe aller
gegenwärtig bekannten P. aeruginosa Varianten spezifisch
sind. Einige der monoklonalen Antikörper besitzen auch
in vivo Schutzwirkung, so daß sie pharmazeutischen
Produkten inkorporiert werden können, beispielsweise
Antikörperkombinationen gegen bakterielle Infektionen. Die
erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper können auch in
vitro vielfältig angewandt werden. Beispielsweise können
die monoklonalen Antikörper zur Typisierung von Mikro
organismen, zur Isolierung spezifischer P. aeruginosa-
Stämme, zur selektiven Entfernung von P. aeruginosa-Zellen
in einer heterogenen Zellmischung und dergleichen Anwendung
finden.
Für Diagnosezwecke kann man die monoklonalen Antikörper
entweder markiert oder unmarkiert einsetzen. Diagnose-Assays
umfassen den Nachweis einer Komplexbildung durch
die Bindung eines monoklonalen Antikörpers an das
Flagellum eines P. aeruginosa-Organismus. Wenn die Anti
körper unmarkiert vorliegen, finden sie im Agglutinations-
Assay Anwendung. Darüber hinaus kann man unmarkierte Anti
körper in Kombination mit anderen markierten Antikörpern
einsetzen (Sekundärantikörper), die mitten monoklonalen
Antikörpern reagieren, beispielsweise für Immunglobulin
spezifische Antikörper. Alternativ können die monoklonalen
Antikörper direkt markiert werden. Man kann eine große Zahl
an Produkten zur Markierung (Labels) verwenden, beispiels
weise Radionuklide, fluoreszierende Verbindungen, Enzyme, Enzymsubstrate,
Enzymkofaktoren, Enzyminhibitoren, Liganden (insbesondere
Haptene) und dergleichen. Zahlreiche Immuno-Assay-Typen
stehen zur Verfügung, beispielsweise sind einige in den
US-PSen 3,817,827, 3,850,752, 3,901,654, 3,935,074,
3,984,533, 3,996,345, 4,034,074 und 4,098,876 beschrieben.
Auf diese Patentschriften wird hiermit Bezug genommen.
Üblicherweise werden die erfindungsgemäßen monoklonalen
Antikörper in Enzym-Immunoassays verwendet, wobei die frag
lichen Antikörper oder Sekundärantikörper ver
schiedener Art an ein Enzym konjugiert sind. Wenn man eine
Probe, die P. aeruginosa eines bestimmten Serotyps, wie
Humanblut oder ein Lysat davon enthält, mit den be
treffenden Antikörpern kombiniert, erfolgt eine Bindung
zwischen den Antikörpern und denjenigen Molekülen, die
das gewünschte Epitop aufweisen. Derartige Zellen kann man
dann von den ungebundenen Reagenzien abtrennen und einen
Sekundärantikörper (mit einem Enzym markiert) zugeben.
Anschließend wird die Anwesenheit des Antikörper-Enzym
konjugats, das spezifisch an die Zellen gebunden ist, be
stimmt. Man kann jedoch auch andere übliche, dem Fachmann
bekannte Techniken verwenden.
Man kann Kits unter Anwendung der fraglichen Antikörper
zum Nachweis von P. aeruginosa in Lösung oder zum Nachweis
der Anwesenheit von P. aeruginosa-Flagellen-Antigene zur
Verfügung stellen. Die erfindungsgemäßen monoklonalen Anti
körperzusammensetzungen können, üblicherweise in Lyophilisier
ter Form, entweder allein oder zusammen mit weiteren Anti
körpern, die spezifisch für andere gram-negative Bakterien
sind, vorliegen. Die Antikörper, die an ein Label
konjugiert oder unkonjugiert sein können, sind in den Kits
zusammen mit Puffern, wie Tris-, Phosphat-, Carbonat
puffer und dergleichen, Stabilisierungsmitteln, Bioziden,
inerten Proteinen, z. B. Rinderserumalbumin oder dergleichen
enthalten. Im allgemeinen liegen diese Materialien in einer
Menge von weniger als ungefähr 5 Gew.-%, bezogen auf die
Menge an aktiven Antikörpern und üblicherweise in einer
Gesamtmenge von wenigstens ungefähr 0,001 Gew.-%, ebenfalls
bezogen auf die Antikörperkonzentration,vor. Es ist häufig
wünschenswert, einen inerten Extender oder Excipienten mit
einzubeziehen, um die Wirkstoffe zu verdünnen, wobei der
Excipient ungefähr 1 bis 99 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung
ausmachen kann. Wenn ein Sekundärantikörper zur Anwendung
kommt, der in der Lage ist, an die monoklonalen Antikörper
zu binden, so wird dieser üblicherweise in einem separaten
Vial vorliegen. Der Sekundärantikörper (zweiter Antikörper)
ist typischerweise an ein Label konjugiert und analog wie
die oben beschriebene Antikörperzusammensetzungen formuliert.
Die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper, insbesondere
die monoklonalen Humanantikörper, kann man auch als
Komponenten pharmazeutischen Mitteln einverleiben, die dann
eine therapeutische oder prophylaktische Menge wenigstens
eines erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörpers mit einem
pharmazeutisch effektiven Träger enthalten. Als pharma
zeutischer Träger kann jede verträgliche, nicht-toxische
Substanz dienen, die geeignet ist, die monoklonalen Anti
körper an den Patienten weiterzugeben. Steriles Wasser,
Alkohol, Fette, Wachse und inerte Feststoffe kann man als
Träger verwenden. Man kann den pharmazeutischen Mitteln auch
pharmazeutisch annehmbare Adjuvantien (Puffer, Dispergier
mittel) einverleiben. Die Mittel können einen einzelnen
monoklonalen Antikörper enthalten, so daß sie spezifisch
für Stämme eines Flagellentyps von P. aeruginosa sind. Alter
nativ können die pharmazeutischen Mittel zwei oder mehrere
monoklonale Antikörper enthalten und einen "Cocktail" bilden.
Ein Cocktail, der monoklonale Antikörper gegen beiden
Flagellentypen oder gegen Gruppen verschiedener P. aeruginosa-
Stämme (z. B. verschiedene Serotypen) enthält, ist ein uni
versell einsetzbares Produkt mit Aktivität gegen die meisten
klinischen Isolate dieses Bakteriums.
Das Molverhältnis der verschiedenen monoklonalen Antikörper
komponenten unterscheidet sich üblicherweise nicht stärker
als um den Faktor 10, insbesondere um nicht mehr als den
Faktor 5. Es beträgt üblicherweise ungefähr 1 : 1-2 auf jede
der anderen Antikörperkomponenten.
Die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper kann man auch
in Kombination mit bereits vorhandenen Blutplasmaprodukten,
wie im Handel erhältliche γ-Globulin- und Immunglobulin
produkte, welche man zur prophylaktischen oder therapeutischen
Behandlung von P. aeruginosa-Erkrankungen beim Menschen ver
wendet, einsetzen. Für Immunglobuline erhält man das Plasma
vorzugsweise von Humanspendern, die erhöhte Spiegel an
Immunglobulinen aufweisen, welche mit P. aeruginosa reagieren
(siehe allgemein das Compendium "Intravenous Immune
Globulin and the Compromised Host", Amer. J. Med. 76(3a),
30.03.1984, S. 1-231, auf das hiermit Bezug genommen wird).
Die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper kann man als
separat zu verabreichende Zusammensetzung verwenden, welche man
zusammen mit Antibiotika oder anti-mikrobiellen Mittel gibt.
Die anti-mikrobiellen Mittel können typischerweise ein anti
pseudomonal wirkendes Penicillin (z. B. Carbenicillin) zu
sammen mit einem Aminoglykosid (z. B. Gentamycin, Tobramycin
oder dergleichen) enthalten, man kann jedoch auch zahlreiche
andere Produkte (z. B. Cephalosporine), die dem Fachmann be
kannt sind, verwenden.
Die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper und pharma
zeutischen Mittel sind insbesondere zur oralen oder par
enteralen Verabreichung geeignet. Vorzugsweise werden die
pharmazeutischen Mittel parenteral, d. h. subkutan,
intramuskulär oder intravenös, verabreicht. Die Erfindung
stellt deshalb auch Mittel zur parenteralen Verabreichung
zur Verfügung, die eine Lösung der monoklonalen Antikörper
oder eines Cocktails davon in einem verträglichen Träger,
vorzugsweise einem wäßrigen Träger, enthalten. Zahlreiche
wäßrige Träger können Anwendung finden, z. B. Wasser, ge
puffertes Wasser, 0,4%-ige Kochsalzlösung, 0,3%-iges
Glycin und dergleichen. Diese Lösungen sind steril und im
allgemeinen frei von Teilchen. Man kann die Mittel anhand
üblicher bekannter Sterilisationsverfahren sterilisieren.
Die Mittel können übliche pharmazeutische Hilfsstoffe ent
halten, um sie annähernd den physiologischen Bedingungen
anzupassen, beispielsweise pH regulierende Mittel und Puffer,
die Toxizität regulierende Mittel und dergleichen, z. B.
Natriumacetat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Calcium
chlorid, Natriumlactat usw. Die Menge an Antikörper in
diesen Formulierungen kann stark variieren, d. h. von weniger
als ungefähr 0,5%, üblicherweise 1% oder mindestens etwa
1%, bis 15 oder 20 Gew.-%. Die Menge wird ausgewählt,
hauptsächlich in Abhängigkeit von den Flüssigkeitsvolumina,
Viskositäten und dergleichen und vorzugsweise von der
jeweiligen Verabreichungsart.
Ein typisches pharmazeutisches Mittel zur intramuskulären
Injektion wird so formuliert, daß es 1 ml steriles ge
puffertes Wasser und 50 mg an monoklonalen Antikörpern
enthält. Ein typisches Mittel zur intravenösen, Infusion
wird so formuliert, daß es 250 ml sterile Ringer-Lösung
und 150 mg monoklonale Antikörper enthält. Methoden
zur Herstellung parenteral verabreichbarer Mittel sind be
kannt oder dem Fachmann geläufig und sind näher beispiels
weise in Remington's Pharmaceutical Science, 15 th Ed.,
Mack Publishing Company, Easton, Pennsylvania (1980) be
schrieben, worauf hiermit Bezug genommen wird.
Die erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper können zur
Lagerung lyophilisiert und vor Gebrauch in einem geeigneten
Träger rekonstituiert werden. Dieses Verfahren ist bei
üblichen Immunglobulinen effektiv, wobei bekannte
Lyophiliserungs- und Rekonstitutionsmethoden verwendet
werden können. Der Fachmann ist sich darüber im klaren,
daß die Lyophilisierung und Rekonstitution zu einem unter
schiedlichen Verlust an Antikörperaktivität führen kann
(bei üblichen Immunglobulinen neigen die IgM-Antikörper
zu einem größeren Aktivitätsverlust als die IgG-Anti
körper) und daß die zur Anwendung kommenden Mengen ange
paßt werden müssen, um den Verlust zu kompensieren.
Die Mittel, die die erfindungsgemäßen monoklonalen Anti
körper oder einem Cocktail enthalten, können zur
prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung von
P. aeruginosa-Infektionen verabreicht werden. Bei der
therapeutischen Verabreichung werden die Mittel einem
bereits mit einem oder mehreren P. aeruginosa-Serotypen
infizierten Patienten in einer Menge verabreicht, die aus
reicht, um die Infektion und die damit verbundenen
Komplikationen zu heilen oder zumindest teilweise zu
stoppen. Eine Menge, die diesem Zweck genügt, wird als
"therapeutisch wirksame Dosis" bezeichnet. Die für diesen
Zweck geeigneten Mengen hängen ab von der Schwere der
Infektion und dem allgemeinen Zustand des Immunsystems des
Patienten, sie liegen im allgemeinen im Bereich von ungefähr
1 bis ungefähr 200 mg Antikörper pro kg Körpergewicht, wobei
man üblicherweise Dosierungen von 5 bis 25 mg pro kg ver
wendet. Es ist zu beachten, daß die erfindungsgemäßen
Produkte im allgemeinen bei schweren Krankheitszuständen
verwendet werden, d. h. in durch P. aeruginosa-hervorge
rufenen lebensbedrohenden oder potentiell lebensbe
drohenden Situationen, insbesondere bei Bakteriämie und
Endotoxikose.
Zur prophylaktischen Verabreichung werden die Mittel, die die
erfindungsgemäßen Antikörper oder einen Cocktail davon ent
halten, einem Patienten verabreicht, der noch nicht mit
P. aeruginosa infiziert ist, um die Widerstandskraft des
Patienten gegen derartige potentielle Infektionen zu
stärken. Eine für diese Zwecke entsprechende Menge ist als
"prophylaktisch wirksame Dosis" bezeichnet. Auch bei diesem
Anwendungszweck hängen die genauen Mengen ab vom Gesund
heitszustand des Patienten und der allgemeinen Verfassung
des Immunsystems, sie liegen im allgemeinen im Bereich
von 0,1 bis 25 mg pro kg, insbesondere 0,5 bis 2,5 mg pro
kg.
Man kann Einzel- oder Mehrfachverabreichungen der Mittel vor
nehmen, wobei die Dosierung und der Verabreichungsplan vom
behandelnden Arzt ausgewählt werden. In jedem Fall sollten
die pharmazeutischen Formulierungen eine Menge an er
findungsgemäßen Antikörper(n) zur Verfügung stellen, die
ausreicht, um den Patienten wirksam zu behandeln oder um
eine wirksame Prophylaxe vorzunehmen.
Beispiel 1 erläutert die zur Herstellung eines monoklonalen,
spezifisch an P. aeruginosa-Flagellen bindenden Murinanti
körpers verwendete Methode.
3 Monate alte BALB/c-Mäuse immunisiert man intraperitonial
8 × mit lebensfähigen P. aeruginosa-Fisher-Immuntyp 1 und
Fisher-Immuntyp 2-Bakterien (ATCC, Hinterlegungsnrn.
#27312 und #27313) alle 1 bis 2 Wochen für einen Zeitraum
von insgesamt 9 Wochen. Die Bakterien-Anfangsdosis ist
8 × 106 und 1 × 107 Organismen pro Maus an P.
aeruginosa-Fisher-Immuntyp 1 bzw. Fisher-Immuntyp 2. Die Dosierung
erhöht man um das 30- bis 60-fache im Laufe der Immunisierung.
3 Tage nach der letzten Injektion entfernt man die Milz einer
Maus aseptisch und bereitet eine einzelne Zellsuspension
durch leichtes Rotieren des Organs zwischen den Enden von
zwei sterilen Glasobjektträgern. Mononukleare Milzzellen
kombiniert man in einem Verhältnis von 4 : 1 mit
Log-Phasen-Mausmyelomzellen (NSI-1, erhalten von Dr. C. Milstein,
Molecular Research Council, Cambridge, England) und
fusioniert sie zur Herstellung von Hybridomen gemäß dem von
Tam et al. (1982, Infect. Immun., 36: 1042-1053) be
schriebenen Verfahren. Die endgültige Hybridzellsuspension
verdünnt man auf eine Konzentration von 1,5 × 106 Zellen
pro ml in RPMI-Hybrid-HAT [RPMI 1640 (Gibco, Grand Island,
NY), das 15% hitzeinaktivertes, fötales Kälberserum,
1 mM Natriumpyruvat, 100 µg/ml Penicillin und Streptomycin,
1 × 10-4 Hypoxanthin, 4,0 × 10-7 Aminopterin und 1,6 × 10-5
M Thymidin enthält], das 2,0 × 10-6 pro ml frisch herge
stellter BALB/C-Thymocyten als Feederzellen enthält.
Die Mischung wurde auf 96-Well-Platten (Nr. 3596, Costar,
Cambridge, MA) gegeben (200 µl pro Well). Die Kulturen
versorgt man, indem man 50% des Volumens jeder Vertiefung
entfernt und mit frischem RPMI-Hybrid-HAT alle 2 bis
3 Tage ersetzt. Die Kulturüberstände werden auf die An
wesenheit von Anti-P-aeruginosa-Antikörpern mittels des
Enzym-linked Immunosorbant-Assays (ELISA) untersucht, wenn
das Zellwachstum ungefähr 40% Konfluenz in den Vertiefungen
erreicht hat, was üblicherweise innerhalb von 7-10 Tagen der
Fall ist.
Die Kulturüberstände der Hybridzellen werden gleichzeitig
einem Assay auf Außenmembranpräparationen von jedem der
beiden Immunisierungsbakterien unterzogen. Die Außen
membranpräparationen isoliert man mittels einer Modifizierung
der Methode von Tam et al (1982, Infect. Immun., 36:
1042-1053), auf die hiermit Bezug genommen wird. Die Bakterien
(P. aeruginosa Fisher-Immuntyp 1 und Fisher-Immuntyp 2)
inokuliert man in Trypticase-Soyabrühe (TSB) und läßt
sie 16 bis 18 h bei 34°C aerobisch in einer Wirbelbad
vorrichtung (gyratory shaker bath) wachsen. Die Bakterien
erntet man durch Zentrifugieren und wäscht sie 2 × mit
phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS, 0,14 M NaCl,
3 mM KCl, 8 mM Na2HPO4.7 H2O, 1,5 mM KH2PO4, PH 7,2),
die 150 Trypsin inhibierende Einheiten (T.I.U.) Aprotinin
(Sigma, St. Louis, MO) enthält.
Die Pellets aus dem abschließenden Zentrifugieren sus
pendiert man erneut in 0,17 M Triethanolamin, 20 mM
Dinatriumethylendiamintetraessigsäure (EDTA) und homo
genisiert dann 10 Min. auf Eis. Das Debris wird aus
dem Homogenat bei 14.900 × g pelletisiert und verworfen.
Der Überstand wird erneut wie oben beschrieben zentri
fugiert. Der Rückstand wird erneut verworfen und die
Membranen werden aus dem Überstand durch einstündiges
Zentrifugieren bei 141.000 × g pelletisiert. Der Überstand
wird verworfen und die Membranpellets werden über Nacht bei
4°C in 10 ml PBS, die 75 T.I.U. Aprotinin pro ml enthält,
aufbewahrt. Am nächsten Tag werden die Pellets durch Ver
wirbeln erneut suspendiert und anschließend in aliquote
Teile aufgeteilt und bei -70°C aufbewahrt. Der Protein
gehalt wurde jeweils anhand der Methode von Lowry et al.
(1951, J. Biol. Chem., 193: 265-275) bestimmt.
Die Antigenplatten für den ELISA werden folgendermaßen her
gestellt: Die Außenmembranpräparationen werden auf 5 µg pro
ml Protein in PBS verdünnt und 50 µl der Lösungen werden
in jede Vertiefung von 96-Well-Platten (Linbro Nr. 76-031-05,
Flow Laboratories, Inc., McLean, VA) gegeben, verschlossen
und über Nacht bei 37°C inkubiert. Man nimmt ungebundenes
Antigen aus den Platten heraus und gibt 100 µl 5%-iges
Rinderserumalbumin (G/V; BSA) in PBS in jede Vertiefung und
inkubiert die Platten 1 h bei 37°C.
Nach Herausnehmen von unadsorbiertem BSA führt man mit den
Kulturüberständen (50 µl) aus jeder Vertiefung der Fusions
platten eine Replica-Plattierung in die entsprechenden Ver
tiefungen von Antigenplatten durch und inkubiert 30 Min. bei
37°C. Man nimmt ungebundene Antikörper aus den Vertiefungen
und wäscht die Platten 3 × mit 100 µl 1%-igem (G/V)
BSA-PBS pro Vertiefung. Anschließend gibt man 50 µl pro Ver
tiefung an geeignet verdünntem, biotinyliertem
Ziege-Anti-Maus-IgG (Tago, Inc., Burlingame, CA) in jede Vertiefung
und inkubiert 30 Min. bei 37°C. Man wäscht die Platten 3 ×
wie oben beschrieben und gibt dann 50 µl eines vorbe
reiteten Avidin: biotinylierten Meerettich-Peroxidase-komplexes
(Vectastain ABC Kit, Vector Laboritories, Inc.,
Burlingame, CA), hergestellt nach den Spezifikationen des
Herstellers, zu jeder Vertiefung. Nach 30 Min. bei Raum
temperatur nimmt man das Vectastain-Reagenz aus den Vertiefungen,
wäscht die Vertiefungen wie oben beschrieben und gibt dann
100 µl pro Vertiefung eines Substrates, o-Phenylendiamin
(0,8 mg/ml in 0,1 M Citratpuffer, pH 5,0, gemischt mit dem
gleichen Volumen 0,03% (V/V) H2O2) zu. Das Substrat in
kubiert man 30 Min. bei Raumtemperatur im Dunkeln, die
Reaktion beendet man dann durch Zugabe von 50 µl pro Ver
tiefung 3N H2SO4.
Hybridomzellen, die monoklonale Antikörper sekretieren, welche
an die beiden Antigenpräparationen binden, ermittelt man
durch Bestimmung der Adsorption bei 490 nm für die
colorimetrischen Reaktionen in jeder Vertiefung an einem
Dynatech Model 580 MikroELISA-Reader (Alexandria, VA). Die
Zellen in einer Vertiefung, bezeichnet als Pa3 IVC2,
produzieren Antikörper, die nur an das Fisher-Immuntyp
2-Antigen binden. Diese Vertiefung wird wie nachfolgend be
schrieben noch näher untersucht. Die monoklonalen Anti
körper und die klonale Zellinie aus dieser Vertiefung werden
im folgenden beide anhand der Bezeichnung Pa3 IVC2 identifi
ziert. Pa3 IVC2-Zellen aus der Master well werden mini
kloniert und kloniert mittels Grenzverdünnungsmethode, die
von Tam et al. (1982, Infect. Immun., 36: 1042-1053)
beschrieben wurde.
Ascitesflüssigkeit, die einen hohen Titer an monoklonalen
Antikörpern enthält, stellt man in CB6F1-Mäusen (BALB/c
(weibl.) × C57BL/6 (männl.) F1) gemäß dem von Tam et al.
(1982, Infect. Immun., 36: 1042-1053) beschriebenen Ver
fahren her. 2 bis 3 Monate alten männlichen CB6 F1-Mäusen
injiziert man intraperitoneal 0,5 ml Pristan (2, 6, 10,
14-Tetramethylpentadecan, Aldrich Chemical Co., Milwaukee,
WI) 10 bis 21 Tage vor einer intraperitonealen Injektion
mit Log-Phasen-Pa3 IVC2-Zellen in RPMI. Jeder Maus injiziert
man dann 0,5 bis 1 × 10-7 Zellen in 0,5 ml. Nach ungefähr
2 Wochen entfernt man die angesammelte Flüssigkeit alle 2
bis 3 Tage von jeder Maus. Die Antikörperkonzentration in der
Ascitesflüssigkeit bestimmt man mittels
Agarose-Gel-Elektrophorese (Paragon, Beckmann, Instruments, Inc., Brea,
CA). Alle Asciten, die 5 mg/ml oder mehr an Antikörpern
enthalten, vereinigt man zu einem Pool, stellt aliquote
Teile her und gefriert sie bei -70°C.
Der Kulturüberstand aus der klonierten Pa3 IVC2-Zell
linie wird mittels ELISA einem Assay, wie oben beschrieben,
an Außenmembranpräparationen von allen sieben P.
aeruginosa-Fisher-Immuntyp-Stämmen (ATCC 27312 bis
27318), P. aerofaciens (ATCC 13985) und Klebsiella
pneumoniae (ATCC 8047), die alle wie oben beschrieben
hergestellt wurden, unterzogen. Die Antikörper Pa3 IVC2
binden an die Außenmembranpräparationen von P. aeruginosa-
Fisher-Immuntypen 2, 6 und 7, nicht aber an die anderen
Fisher-Immuntypen, P. aureofaciens oder K. pneumoniae.
Die durch die Antikörper Pa3 IVC2 identifizierten
spezifischen Antigene wurden mittels Radioimmunpräzipitation
identifiziert. Diese Analysemethode umfaßt das Inkubieren
radiomarkierter Antigene mit Pa3 IVC2-Antikörper und einer
bestimmten Protein-A-Quelle,was zur Bildung unlöslicher
Antikörper:Antigenkomplexe führt. Diese Komplexe wäscht
man, um nicht-spezifisch gebundene Antigene zu entfernen.
Anschließend werden die Komplexe dissoziiert und an einem
Polyacrylamidgel aufgetrennt. Die vorherrschende, in dem
Gel gefundene radioaktive Spezies wird dabei als das ent
sprechende Antigen (die entsprechenden Antigene)
identifiziert, an das (die) der Antikörper Pa3 IVC2 bindet.
Aliquote Teile (25 µg) von Außenmembranpräparationen lös
licher P. aeruginosa-Fisher-Immuntypen 2, 3, 4 und 5 werden
in fester Phase mit 125 J unter Verwendung von Iodo-gen
(Pierce Chemical Co., Rockford, IL) (Fraker und Speck, 1978,
Biochem. Biophys. Res. Commun. 80: 849-857; Markwell und
Fox, 1978, Biochemistry, 17: 4807-4817) radiomarkiert.
Dieses Verfahren führt zur Iodierung exponierter Tyrosin
reste der meisten, wenn nicht aller Proteine, die in den
Außenmembranpräparationen vorhanden sind.
Um die nicht-spezifische Bindung der Außenmembran-Antigene
an die Antikörper Pa3 IVC2 zu verringern, werden die radio
markierten Präparationen (5 × 106 Counts pro Min. pro Assay)
zunächst 1 h bei 4°C mit BALB/c normalem Mäuseserum (1 : 40
endgültiger Verdünnung) inkubiert. Pa3 IVC2 Kulturüberstand
(0,5 ml), der die Pa3 IVC2-Antikörper enthält, wird an
schließend zu jeder Außenmembranprobe gegeben. Nach
1-stündiger Inkubation des Antigens und des Antikörpers bei
4°C gibt man die Protein A-Quelle, IgGSORB (0,095 ml pro
Probe) (The Enzyme Center, Inc., Boston, MA) zu und
inkubiert weitere 30 Min. bei 4°C (Kessler, S.W., 19875,
J. Immunol., 115: 1617-1622). IgGSORB stellt man her gemäß den
Spezifikationen des Herstellers und unmittelbar vor Ge
brauch verhindert man nicht-spezifische Reaktionen durch
Blockieren potentiell reaktiver Bereiche mit Kulturmedium,
indem man das IgGSORB zweimal mit RPMI-Hybrid (RPMI-Hybrid-
HAT-Medium unter Ausschluß von HAT) wäscht.
Die Antigen-Antikörper-IgGSORB-Komplexe pelletiert man
10 Min. bei 4°C und bei 1500 × g, wäscht 2 × mit Phosphat-
RIPA-Puffer (10 mM Phosphat, pH 7,2, 0,15 M NaCl, 1,0%
(V/V) Triton X-100, 1,0% (W/V) Natriumdeoxycholat,
0,1% (W/V) Natriumdodecylsulfat (SDS) und 1,0% (V/V)
Aprotinin, 2 × mit Puffer mit hohem Salzgehalt (0,1 M
Tris-HCl, pH 8,0, 0,5 M LiCl, 1% (V/V) β-Mercapto
ethanol), und 1 × mit Lysepuffer (0,02 M Tris-HCl, pH 7,5,
0,05 M NaCl, 0,05% (V/V) Nonidet P-40 (Rohrschneider et
al., 1979, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 76: 4479-4483.
Das an den Komplex gebundene Antigen setzt man durch
10-minütiges Inkubieren bei 95°C mit Probenpuffer (0,125 M
Tris-HCl, pH 6,8, 2% (W/V) SDS, 2% (V/V) β-Mercapto
ehtanol und 20% (V/V) Glycerin) frei und sammelt sie im
Überstand nach 10-minütigem Zentrifugieren bei 1500 × g.
Die Überstände wurden dann auf 14%-iges Polyacrylamidgel
gegeben, das SDS enthält, welches gemäß dem von B.
Lugtenberg et al (1978, FEBS Lett. 58: 254-258) beschriebenen
und von Hancock und Carey (1979, J. Bacteriol., 140:
902-910, worauf hiermit Bezug genommen wird) beschriebenen Ver
fahren hergestellt wird. Die Antigene trennt man im Gel durch
Elektrophorese über Nacht bei 50 V konstanter Spannung. Man
fixiert das Gel in 40%(V/V)Methanol, 10%(V/V) Essigsäure
und 5% (V/V) Glycerin über Nacht und trocknet anschließend
an Whatman 3 MM Papier mit Hilfe eines Biorad-Geltrockners
(Richmond, CA). Das getrocknete Gel wird mit einer Plastik
folie bedeckt und 18 h bei Raumtemperatur einem
Kodak-XAR-Film ausgesetzt.
Die Ergebnisse dieses Versuches zeigen, daß Pa3 IVC2 nur an
ein Antigen in der Außenmembranpräparation von P. aeruginosa-
Fisher-Immuntyp 2, nicht aber an ein Antigen in den anderen
Außenmembranpräparationen bindet. Das Molekulargewicht
(MW) des Antigens im Gel beträgt ungefähr 53 000 Daltons,
bestimmt anhand ihrer Mobilität im Vergleich zu derjenigen
von 14C-markierten Proteinstandardprodukten (Phosphorylase B,
92 500 MW, BSA, 69 000 MW, Ovalbumin, 46 000 MW, Kohlen
säureanhydrase, 30 000 MW, Cytochrom C, 12 000 MW) (New
England Nuclear, Boston MA), die im gleichen Gel aufgetrennt
wurden. Das Molekulargewicht dieses Antigens korreliert
mit dem Molekulargewicht von Flagellin, wobei das Protein
die Flagellen von P. aeruginosa umfaßt, wie beschrieben von
Montie et al. (1982, Infect. Immun., 35: 281-288), worauf
hiermit Bezug genommen wird.
Ferner untersucht man Pa3 IVC2 mittels ELISA unter Verwendung
von P. aeruginosa-Habs-Stämme 1 bis 12 (ATCC 33348-33359)
die mit Ethanol an 96-Well-Mikrotiterplatten fixiert werden.
Die Antigenplatten werden folgendermaßen hergestellt.
Man pelletiert über Nacht Brühenkulturen jedes Organismus,
wäscht 2 × mit PBS und resuspendiert anschließend in PBS auf
A660 von 0,2 O.D.-Einheiten. Man gibt die verdünnten
Bakterien in Vertiefungen (50 µl pro Vertiefung) und
zentrifugiert anschließend 15 Min. bei Raumtemperatur und
bei 1500 × g. Man zieht das PBS ab und gibt dann Ethanol
(95%) 15 Min. bei Raumtemperatur in die Vertiefungen. Nach
Entfernen des Ethanols aus den Vertiefungen, trocknet man
die Platten an der Luft, bedeckt sie und bewahrt sie bis
zum Gebrauch bei 4°C auf.
Die Ergebnisse des ELISA-Tests, der wie oben beschrieben
durchgeführt wird, zeigen, daß Pa3 IVC2 an die Ethanol
fixierten Habs-Stämme 2, 3, 4, 5, 7, 10, 11 und 12 bindet.
Dieses Spezifitätsmuster zeigt, daß Pa3 IVC2 an Typ
b-Flagellen von P. aeruginosa bindet. (Ansorg R., 1978,
Zbl. Bakt. Hyg. I, Abt. Orig. A. 242: 228-238, Ansorg R.
et al, 1984, J. Clin. Microbiol., 20: 84-88, auf die
hiermit Bezug genommen wird. Auf Basis dieser Spezifität
gegen monoklonales Pa3 IVC2 tragen die P. aeruginosa-
Referenzstämme, Fisher-Immuntyp 2, Fisher-Immuntyp 6 und
Fisher-Immuntyp 7 Flagellen vom Typ b. Aus den vor
stehenden Versuchsdaten wurde geschlossen, daß Pa3 IVC2
spezifisch an P. aeruginosa-Flagellin vom Typ b bindet.
Man führt Tierversuche durch, um zu bestimmen, ob der
monoklonale Antikörper Pa3 IVC2 eine Maus schützt, die
einem Challenge mit mehreren LD50-Dosen lebender P.
aeruginosa-Bakterien unterworfen wurden. Als Modell wurde
das Burned-Mouse-Modell (Collins M.S. und Roby R.E.,
1983, J. Trauma, 23: 530-534, worauf hiermit Bezug ge
nommen wird) gewählt. Gruppen von Mäusen wird eine schwere
Verbrennung gemäß der Vorschrift der Autoren zugefügt.
Unmittelbar anschließend werden sie einem Challenge mit
5 bis 10 LD50 vom Fisher-Immuntyp 7 unterzogen. Der mono
klonale Antikörper wird intraperitoneal als Ascites von
hohem Titer (0,2 ml intraperitoneal) vor dem Zufügen der
Verbrennung und vor Verabreichung des Challenge verabreicht.
Eine Erhöhung der Zahl der überlebenden Tiere, die mit
Pa3 IVC2 behandelt wurden, wird im Vergleich zu den Tieren,
die keinen Antikörper verabreicht erhielten, nicht beob
achtet.
Beispiel 2 erläutert die Methode zur Herstellung einer
Murin-Hybridom-Zellinie, die einen monoklonalen Murinanti
körper gegen P. aeruginosa-Flagellin vom Typ b, der in vivo
Schutzwirkung besitzt, produziert.
Erwachsenen weiblichen BALB/c-Mäusen injiziert man zunächst
intraperitoneal P. aeruginosa vom Fisher-Immuntyp 6
(ATCC Nr. 27317) (8 × 106 Organismen) und zwei Wochen später
lebensfähige P. aeruginosa vom Fisher-Immuntyp 5 (ATCC
Nr. 27316) (4 × 106 Organismen). Während des darauffolgenden
2-Wochen-Zeitraums verabreicht man lebensfähige P. aeruginosa
vom Fisher-Immuntyp 5 und Fisher-Immuntyp 6 zusammen in
zwei wöchentlichen Injektionen. Man erhöht die Dosierung
jedes Organismus derart, daß die abschließende Dosierung
10-fach größer war als die Anfangsdosierung. 4 Tage nach der
letzten Injektion an lebensfähigen Bakterien verabreicht man
eine abschließende Injektion an P. aeruginosa vom
Fisher-Immuntyp 6-Außenmembranpräparationen (50 µg Protein), her
gestellt gemäß der Methode von R.E.W. Hancock und H.
Nikaido (1978, J. Bacteriol., 136: 381-390). 3 Tage nach
der letzten Immunisierung entfernt man die Milz aus einer
Maus und bereitet die Milzzellen für die Hybridisierung wie
im Beispiel 1 beschrieben.
Die Kulturüberstände der Hybridomzellen untersucht man auf
Anwesenheit von Anti-P. aeruginosa-Antikörper mittels
ELISA am Tag 10 nach der Fusion gemäß den im Beispiel 1 an
gegebenen Verfahren, wobei jedoch das Antigen für die
ELISA-Platten aus lebensfähigen Bakterien besteht, welche in den
Vertiefungen der 96-Well-Mikrotiterplatten immobilisiert
sind. Die Platten werden folgendermaßen hergestellt.
50 µl Poly-L-lysin (PLL) (1 µg/ml in PBS) (Sigma Nr. P-1524,
St. Louis, MO) gibt man zu jeder Vertiefung der
96-Well-Platten (Linbro) und inkubiert 30 Min. bei Raumtemperatur. Man
nimmt nichtadsorbiertes PLL heraus und wäscht die Ver
tiefungen 3 × mit PBS. Die über Nacht in TSB gewachsenen
Bakterienkulturen wäscht man 1 × mit PBS und resuspendiert
anschließend in PBS auf O.D.660 nm = 0,2. 50 µl der
Bakteriensuspension gibt man in jede Vertiefung der Platte
und läßt 1 h bei 37°C binden. Die ungebundenen Bakterien
nimmt man aus den Platten und wäscht die Vertiefungen 3 × mit
Kochsalzlösung-Tween (0,9 (W/V) NaCl, 0,05% (V/V) Tween-20).
Eine nicht-spezifische Bindung der Antikörper wird durch Zu
gabe von 200 µl/pro Vertiefung an Blockierungspuffer (PBS)
enthaltend 5% (G/V) nicht-fetter Trockenmilch, 0,01% (V/V)
Antifoam A (Sigma, St. Louis, MO) und 0,01% (W/V) Thimerosal
in die Vertiefungen und 1-stündiger Inkubation bei Raum
temperatur. Man entfernt überschüssigen Blockierungspuffer
und wäscht die Vertiefungen 3 × mit Kochsalzlösung-Tween
wie oben beschrieben.
Man führt eine Replikaplattierung der Kulturüberstände (50 µl)
in die entsprechenden Vertiefungen der Assay-Platten durch
und inkubiert 30 Min. bei Raumtemperatur. Die Kulturüber
stände entfernt man von den Platten und wäscht die Platten
5 × mit Kochsalzlösung-Tween.
Einen Enzym-konjugierten Second-Step-Antikörper (Meerettich-
Peroxidase-konjugiertes Ziege-anti-Maus-IgG+IgM) (Tago, Inc.,
Burlingame, CA) verdünnt man in PBS, das 0,1% (V/V) Tween 20
und 0,2% (G/V) BSA enthält, gemäß vorherigen
Titrationen und gibt anschließend 50 µl des Reagenz zu jeder
Vertiefung und inkubiert 30 Min. bei Raumtemperatur. Man ent
fernt überschüssiges Reagenz, wäscht die Vertiefungen 5 × mit
Kochsalzlösung-Tween und gibt 100 µl pro Vertiefung o-Phenylen
diaminsubstrat zu und inkubiert 30 Min. wie im Beispiel 1 be
schrieben. Die Reaktionen werden wie im Beispiel 1 ange
geben beendet und anschließend bei A490 nm an einem Bio-Tek
EL-310 Automated EIA Plate Reader abgelesen.
Anhand der oben beschriebenen Methoden werden die aus der
Fusion erhaltenen Kulturüberstände einem Assay auf die An
wesenheit von Antikörpern unterzogen, welche an P. aeruginosa
der Fisher-Immuntypen 1, 2, 3 oder 4, nicht aber an Kontroll
platten binden, die mittels des gleichen PLL und des gleichen
Blockierungsverfahrens, aber ohne Bakterien hergestellt
wurden. Diejenigen Überstände, die Antikörper enthalten,
welche an einen der vier Fisher-Immuntypen binden, werden
ein zweites Mal einem Assay unter separater Anwendung aller
sieben Bakterien vom Fisher-Immuntyp unterzogen. Antikörper,
die im überstand aus einer Vertiefung, PaF4 IVE8 vorliegen,
binden nur an P. aeruginosa der Fisher-Immuntypen 2, 6 und 7.
Die Zellen aus der Vertiefung PaF4 IVE8 werden mittels
Grenzverdünnungsmethode wie im Beispiel 1 beschrieben
kloniert. Die monoklonalen Antikörper und die klonale Zell
linie aus dieser Vertiefung werden nachfolgend mit PaF4 IVE8
bezeichnet. Ascitesflüssigkeit mit einem hohen Titer an
monoklonalen Antikörpern gewinnt man wie im Beispiel 1 be
schrieben, wobei man jedoch BALB/c-Mäuse anstelle von
CB6F1-Mäusen verwendet.
Ein Assay zur Identifizierung des durch den monoklonalen Anti
körper PaF4 IVE8 gebundenen Antigens ist die indirekte
Immunofluoreszenz an bakteriellen Organismen. Jeden der
sieben Referenz-Fisher-Immuntypen von P. aeruginosa und einem
nicht flagellierten P. aeruginosa (PA103, ATCC 29260,
Leifson, 1951, J. Bacteriol., 62: 377-389) und
Escherichia coli-Stamm (G.S.C. A25) läßt man über Nacht bei
37°C in TSB wachsen. Die Bakterien pelletisiert man durch
Zentrifugieren und wäscht sie anschließend 2 × in PBS.
Jeden Stamm resuspendiert man in PBS auf eine O.D.660 nm = 2,2.
Die Bakteriensuspension verdünnt man weiter auf 1 : 150.
20 µl-Proben gibt man in die einzelnen Vertiefungen von
Carlson-Objektträgern (Carlson Scientific Inc., Peotone,
IL) und trocknet sie auf den Objektträgern bei 40°C. Die
Kulturüberstände (25 µl) von PaF4 IVE8 inkubiert man auf
den getrockneten Bakterienproben auf den Objektträgern in
einer Feuchtigkeitskammer 30 Min. bei Raumtemperatur. Unge
bundene Antikörper wäscht man von den Objektträgern durch
Eintauchen der Objektträger in destilliertes Wasser.
Nach dem Trocknen der Objektträger inkubiert Fluoreszein
isothiocyanat (FITC)-konjugiertes Ziege-Anti-Maus-IgG+IgM
(25 µl pro Vertiefung einer 1 : 40 Verdünnung in PBS)
(Tago, Burlingame, CA) auf den Objektträgern 30 Min. bei
Raumtemperatur in einer Feuchtigkeitskammer im Dunklen.
Die Objektträger wäscht man erneut in destilliertem Wasser,
trocknet sie und bringt ein mit Glycerinin PBS (9 : 1) be
schichtetes Deckglas auf (mounted). Die Objektträger be
trachtet man mit einem Fluoreszenzmikroskop.
Eine fluoreszierende Färbung ist nur bei P. aeruginosa der
Fisher-Immuntypen 2, 6 und 7 zu beobachten. Es handelt sich
um ein sinusförmiges Muster (Linie), das von nur einem Ende
des Organismus ausgeht. Dies ist konistent mit der Morphologie
und dem Platz des einzelnen polaren Flagellums dieser
Bakterien.
Die Reaktion von PaF4 IVE8 mit Flagellen wird bestätigt durch
eine Immunoblotanalyse. Außenmembranantigene von P.
aeruginosa vom Fisher-Immuntyp 6 (siehe Beispiel 1) trennt
man mittels Elektrophorese an einem SDS enthaltenden
14%-igen Polyacrylamidgel wie im Beispiel 1 beschrieben,
wobei man die Elektrophorese jedoch 5 h bei 80 mAmps
konstanter Amperzahl durchführt. Vorher gefärbte Molekular
gewichtsmarker (Lysozym, 14 300 NW; β-Lactoglobulin,
18 400 MW, α-Chymotrypsinogen, 25 700 MW, Ovalbumin,
43 000 MW, Rinderserumalbumin, 68 000 MW, Phosphorylase B,
97 400 MW und Myosin, 200 000 MW) (BRL, Gaithersburg, MD)
sind im gleichen Polyacrylamidgel enthalten.
Die Antigene transferiert man von dem Polyacrylamidgel auf
eine Nitrocellulosemembran (NCM), (0,45 um, Schleicher &
Schuell, Inc., Keen, NH) in einem Tris-Glycinmethanolpuffer
(Towbin et al (1979), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76:
4350-4354), der 0,05% (W/V) SDS enthält, über Nacht bei
4°C und bei einer konstanten Amperzahl von 200 mA. Nach dem
Transfer inkubiert man die NCM in 0,05% (V/V) Tween-20 in
PBS (PBS-Tween) (Batteiger B. et al., 1982, J. Immunol.
Meth., 55: 297-307) 1 h bei Raumtemperatur. Bei dieser Stufe
und bei allen darauffolgenden Stufen stellt man das die
NCM enthaltende Gefäß auf eine Schaukelplattform, um die
Verteilung der Lösung über die gesamte NCM sicherzustellen.
Nach 1 h gießt man die PBS-Tween-Lösung ab, gibt PaF4
IVE8-Ascites (1 : 1000 in PBS-Tween verdünnt) zu und inkubiert
mit NCM 1 h bei Raumtemperatur. Die NCM wäscht man dann
5 × jeweils 5 Min. mit PBS-Tween, um ungebundene Antikörper
zu entfernen. Alkalische Phosphatase-konjugiertes Ziege-
Anti-Maus-IgG+IgM (Tago, Inc.) verdünnt man gemäß den
Spezifikationen des Herstellers und inkubiert mit NCM 1 h
bei Raumtemperatur. Die NCM wäscht man 5 × wie oben be
schrieben, gibt das Substrat zu, das Bromchlorindolyl
phosphat und Nitroblautetrazolium (Sigma, St. Louis, MO)
enthält, hergestellt wie von Leary et al. (1983, Proc.
Natl. Acad. Sci., USA 80: 4045-4049) beschrieben, und
inkubiert 10 bis 20 Min. bei Raumtemperatur. Man beendet die
Reaktion durch Abwaschen des Substrates mit destilliertem
Wasser.
Die Ergebnisse dieses Versuchs zeigen, daß PaF4 IVE8
spezifisch an ein einzelnes Antigen mit einem Molekular
gewicht von 53 000 Dalton in der Außenmembranpräparation
bindet. Die Ergebnisse des indirekten Immunofluoreszenz-Assays
und des Immunoblots zeigen, daß PaF4 IVE8 an die
Flagellen von P. aeruginosa bindet.
Der Flagellen-Typ, den PaF4 IVE8 erkennt, wird mittels
ELISA bestimmt. Die Habs-Stämme 1 bis 12 (ATCC 33348-33359)
werden jeweils an die Vertiefungen von 96-Well-Mikro
titerplatten (Linbro) mit PLL gebunden. Der ELISA-Test wird
wie vorher in diesem Beispiel beschrieben durchgeführt.
Die Quelle für PaF4 IVE8-Antikörper ist der Kulturüber
stand. Man stellt positive Reaktionen in den Vertiefungen
fest, die die Habs-Stämme 2, 3, 4, 5, 7, 10, 11 und 12 ent
halten. Dies zeigt an, daß PaF4 IVE8 an die Flagellen vom
Typ b bindet. Daten für die in vivo Schutzwirkung werden
im Beispiel 4 angegeben.
Beispiel 3 erläutert die Methode zur Herstellung einer
Murinhybridzellinie, die monoklonale Antikörper produziert,
welche mit Anti-P. aeruginosa-Flagellen vom Typ a reagieren,
und die in vivo Schutzwirkung besitzen.
Die Quelle für die Lymphoidzellen für die Fusion ist die
Milz aus immunisierten BALB/C-Mäusen, denen 4 × intra
peritoneal während eines 6-wöchigen Zeitraums gereinigte
Flagellen vom Typ a (10 bis 20 µg Protein) aus den
Habs-Stämmen 6 und 8 (ATCC Nr. 33353 und 33355) injiziert
werden. Die Flagellen werden gemäß der Methode von T.C.
Montie et al (1982, Infect. Immun. 35: 281-288, worauf hier
mit Bezug genommen wird) gereinigt, wobei jedoch die ab
schließende Zentrifugierung der Flagellen 1 h bei 100 000 × g
statt 3 h bei 40 000 × g durchgeführt wird. Eine zweite für
einige Versuche vorgenommene Modifikation besteht darin,
daß man die Flagellen von den Bakterien in einem Mischer
30 Sek. statt 3 Min. abschert. (Allison et al., 1985,
Infect. Immun. 49: 770-774).
Die Proteinkonzentrationen jeder Präparation bestimmt man
mit Hilfe des Bio-Rad-Protein-Assays (Bio-Rad, Richmond, CA)
und die Anwesenheit kontaminierender Lipopolysaccharide
(LPS) wird durch Bestimmung des KDO-Gehaltes (Karkhanis,
Y.D. et al., 1978, Anal. Biochem., 85: 595-601) bewertet.
Die Molekulargewichte der Flagellenproteine bestimmt man durch
Vergleich ihrer Migration an einem SDS-Polyacrylamidgel
mit der Migration von Standardproteinmarkern (BRL) (siehe
Beispiel 2). Das Molekulargewicht von Habs-6-Flagellin be
trägt 51 700 Daltons und das von Habs-8-Flagellin
47 200 Daltons. Diese Werte stimmen mit denjenigen überein,
die von J.S. Allison et al. (1985, Infect. Immun., 49:
770-774, worauf hiermit Bezug genommen wird) erhalten wurden.
Die Fusion der Splenocyten aus Flagellin-immunisierten
Mäusen und NS-1-Myelomzellen erfolgt 3 Tage nach der letzten
Immunisierung wie in den Beispielen 1 und 2 beschrieben.
Wenn die Hybridomzellen eine Konfluenz von etwa 40%
(am Tag 7) erreicht haben, nimmt man eine Replikaplattierung
der Kulturüberstände in die entsprechenden Vertiefungen
von 3 unterschiedlichen Antigenplatten, PLL-gebundenes P.
aeruginosa-Fisher-Immuntyp 1 (für die Herstellung siehe
Beispiel 2) und Formalin-fixierte Habs 6 und Habs 9, vor.
Man läßt die Bakterien für die Formal in-fixierten Antigen-
Platten wachsen, wäscht und verdünnt wie für die PLL-ge
bundenen Antigenplatten beschrieben. Man gibt verdünnte
Bakterien (0,2 O.D. Einheiten bei A660) zu den einzelnen
Vertiefungen (50 µl pro Vertiefung) von Linbro 96-Well-Mikro
titerplatten und zentrifugiert die Platten dann bei
1200 × g 20 Min. bei Raumtemperatur. Man nimmt die Über
stände aus den Vertiefungen und gibt 75 µl 0,2%-iges
(V/V) Formalin in PBS zu jeder Vertiefung und inkubiert 15
Min. bei Raumtemperatur. Nach Herausnehmen des Formalins
aus den Platten trocknet man die Platten an der Luft und
bewahrt sie bis zum Gebrauch bei 4°C auf. Das Formalin
ändert die Antigenität der Flagellen nicht, wie durch die
Fähigkeit der Anti-Flagellen-Antisera die Formalin-be
handelten Organismen zu agglutinieren (Lanyi B., 1970,
Acta Microbiol. Acad. Sci., Hung, 17: 35-48) gezeigt wird.
P. aeruginosa vom Fisher-Immuntyp 1 wird als Kontrolle mit
einbezogen, weil dieser Stamm nicht-flagelliert ist, wie
durch Färben mit einem Beizenfarbstoff gezeigt wird.
(Manual of Clin. Microbio., 1985, Lennette, ed. Amer. Soc.
Microbiol., Wash., D.C., S. 1099). Die Hybridzellen in den
mit FA6 IIG5 bezeichneten Vertiefungen produzieren einen
Antikörper, der an Habs 6 und Habs 9 (beides Stämme mit
Flagellen vom Typ a), nicht aber an Fisher-Immuntyp 1 binden.
Man bereitet eine Subkultur mit Zellen aus den Vertiefungen
FA6 IIG5 und kloniert wie in den vorherigen Beispielen be
schrieben. Der monoklonale Antikörper und die klonale
Zellinie aus dieser Vertiefung werden nachfolgend als
FA6 IIG5 bezeichnet. Man stellt in BALB/c-Mäusen Ascites
her, wie im Beispiel 2 beschrieben.
Man bestimmt die Spezifität des Antikörpers FA6 IIG5 mittels
indirekter Immunofluoreszenz-Analyse und Immunoblotting.
Indirekte Immunofluoreszenz führt man wie im Beispiel 2
beschrieben, aber mit folgenden Modifikationen durch.
Bakterienkulturen, die über Nacht an Trypticase-Sojaagar
bei 30° gewachsen waren, entfernt man von den Platten mit
Wattestäbchen und resuspendiert in PBS auf A660 von 0,2
O.D.-Einheiten. Zu der Suspension gibt man unter Verwirbelung
Formalin (0,37% (V/V) in PBS Endkonzentration). Nach
15-minütigem Inkubieren bei Raumtemperatur verdünnt man die
Bakterien 1 : 12 in PBS und 20 µl dieser Suspension gibt man
in die einzelnen Vertiefungen von Carlson-Objektträgern.
Nach dem Trocknen behandelt man die Objektträger wie im
Beispiel 2 beschrieben weiter. Die Antikörperquelle ist der
Kulturüberstand aus der FA6 IIG5-Zellinie.
Eine fluoreszierende Färbung durch den FA6 IIG5-Antikörper
beobachtet man nur mit P. aeruginosa-Stämmen, die Flagellen
vom Typ a aufweisen, nicht aber mit solchen mit Flagellen
vom Typ b. Das beobachtete Fluoreszenzsmuster ist ein
sinusförmiges Linienmuster, was anzeigt, daß FA6 IIG5 an die
Flagellen gebunden ist. Durch Behandlung der Bakterien mit
Formalin wird das Fluoreszenzsignal verstärkt, die Be
handlung ist aber nicht erforderlich, um die Flagellenfärbung
mit dem Antikörper sichtbar zu machen.
Das Immunblotting wird wie im Beispiel 2 beschrieben durch
geführt. Die Quelle für Typ a-Flagellen-Antigene sind ge
reinigte Flagellenpräparationen (siehe dieses Beispiel). Die
Antigene werden an 10%-igem, SDS-enthaltendem Polyacrylamid
gel (Laemmli, U.K., 1979, Nature (London), 227: 680-685)
aufgetrennt und an NCM transferiert. FA6 IIG5-Präparationen,
entweder Kulturüberstände oder Ascites verdünnt auf 1 : 1000,
läßt man mit NCM reagieren und weist die Reaktion mit einem
geeigneten Enzym-konjugierten Reagenz und Enzymsubstrat wie
im Beispiel 2 beschrieben nach. Der Immunoblot zeigt, daß
FA6 IIG5 spezifisch an das 51 000 MW Flagellin von Habs 6 und
das 47 200 MW Flagellin von Habs 8 bindet.
Eine Bestätigung dafür, daß FA6 IIG5 nur mit Flagellen vom
Typ a und nicht mit Flagellen vom Typ b reagiert, erhält man
mittels ELISA, bei dem die Habs-Stämme 1 bis 12 individuell
mit PLL an die Vertiefungen von Linbro 96-Well-Mikrotiter
platten gebunden werden. Der Antikörper bindet nur an die
Habs-Stämme 1, 6, 8 und 9. Bei diesen Stämmen handelt es sich
um diejenige der 12 Stämme, die Flagellen vom Typ a aufweisen
(siehe Ansorg R. et al., 1984, J. Clin. Microbiol., 20:
84-88, worauf hiermit Bezug genommen wird). Im nachfolgenden
Beispiel 4 werden in vivo Untersuchungen zur Schutzwirkung
beschrieben.
Beispiel 4 zeigt die Schutzwirkung bei Mäusen, welche
passiv gegen die Antikörper PaF4 IVE8 und FA6 IIG5 immunisiert
wurden, gegen einen Challenge mit P. aeruginosa am
Burned-Mouse-Modell.
Die monoklonalen Anti-Flagellen-Antikörper werden am
Burned-Mouse-Modell gemäß der Methode von M.S. Collins und
R.E. Roby (1983, J. Trauma, 23: 530-534, worauf hiermit Bezug
genommen wird) getestet. Für die Untersuchungen auf Schutz
wirkung werden alle Antikörper mittels Protein
A-Sepharose-Chromatographie (Ey P.L. et al., 1978, Immunochemistry,
15: 429-436, worauf hiermit Bezug genommen wird) gereinigt
und in PBS-Puffer dialysiert. Der in den Tierversuchen ver
wendete Stamm mit Flagellen vom Typ a ist P. aeruginosa PA220
(von Dr. James Pennington, Boston, MA) und der Stamm mit
Flagellen vom Typ b ist der Referenzstamm P. aeruginosa vom
Fisher-Immuntyp 2 (ATCC Nr. 27313).
40 µg gereinigter monoklonaler Antikörper verabreicht man
pro Maus intravenös 1 bis 2 h vor Anbringung der Verbrennung
und Verabreichung des Challenges. Unmittelbar nach der Ver
brennung erhalten die Tiere subeschar 0,5 ml kalte PBS, der
die Challenge-Bakterien enthält. Die Challengedosis ist
ungefähr 10 LD50-Dosen für jeden Organismus. Die Ergebnisse
der Tierversuche sind in den Tabellen I und II zusammen
gestellt.
Untersuchung auf Schutzwirkung monoklonaler Anti-
Flagellen-Typ a-Antikörper am Burned-Mouse-Modell1
Untersuchung auf Schutzwirkung monoklonaler Anti-
Flagellen-Typ a-Antikörper am Burned-Mouse-Modell1
Untersuchung auf Schutzwirkung monoklonaler Anti-
Flagellen-Typ b-Antikörper am Burned-Mouse-Modell1
Untersuchung auf Schutzwirkung monoklonaler Anti-
Flagellen-Typ b-Antikörper am Burned-Mouse-Modell1
Man beobachtet eine signifikante Überlebensrate bei den
Mäusen, die mit dem Anti-a-Antikörper oder dem
Anti-b-Antikörper behandelt und anschließend mit dem entsprechenden
Antigen einem Challenge ausgesetzt wurden. Dagegen starben
80 bis 90% der unbehandelten, aber einem Challenge ausge
setzten Mäuse oder der mit einem nicht-entsprechenden mono
klonalen Anti-Flagellen-Antikörper oder nicht-spezifischen
Anti-LPS-Antikörper behandelten Tiere. Die Unfähigkeit des
Anti-Flagellen-Typ a-Antikörpers Mäuse gegen einen letalen
Challenge an P. aeruginosa vom Fisher-Immuntyp 2 mit
Flagellen vom Typ b zu schützen und die Unfähigkeit des
Anti-Flagellen-Typ b-Antikörpers Mäuse gegen eine letale
Challenge an P. aeruginosa PA220 vom Typ a zu schützen be
stätigt in vivo die in vitro beobachtete Spezifität der
Antikörper. Die Überlebensrate der einer Verbrennung ausge
setzten, aber nicht infizierten Mäuse zeigt, daß die Ver
brennung selbst nicht letal war.
Beispiel 5 zeigt die extensive Kreuzreaktivität von PaF4 IVE8
und FA6 IIG5 mit klinischen P. aeruginosa Isolaten. Dies
zeigt die klinische Brauchbarkeit dieser Antikörper für
eine Immuntherapie von P. aeruginosa-Infektionen.
Klinische Isolate sind von Krankenhäusern und Kliniken
erhältlich. Die Isolate stammen von vielen Seiten, ein
schließlich Blut, Wunden, Atemwege, Urin und Ohren. Insge
samt wurden 157 Isolate untersucht.
PaF4 IVE8 bindet spezifisch an 34 klinische Isolate
(22%), wohingegen der Flagellen-Typ a-Antikörper FA6 IIG5
an 102 klinische Isolate (65%) bindet, d. h. es binden ins
gesamt 136 von 157 Isolaten (87%). Von den 21 Stämmen, die
von keinem der Antikörper erkannt werden, besitzen 19 keine
Flagellen, wie durch Färben mit Beizenfarbstoff gezeigt
werden kann. Beide Antikörper zusammen binden daher an 136
von 138 (98%) der klinischen Flagellen-Isolate, was frühere
Berichte bestätigt (R. Ansorg, 1978, Zbl. Bakt. Hyg., I
Abt. Orig. A, 242: 228-238, worauf hiermit Bezug genommen
wird).
Beispiel 6 zeigt die Methoden zur Produktion monoklonaler
Humanantikörper, die an P. aeruginosa-Flagellen vom Typ b
binden.
Eine Probe peripheren Blutes von einer Person, die mit einem
Polysaccharidpräparat mit hohem Molekulargewicht (Pier et al.,
1984, Infect. Immun. 45: 309) immunisiert wurde, dient als
Quelle für B-Zellen. Mononuklearzellen werden aus dem Blut
mittels Standardzentrifugationstechniken an Ficoll-Paque
(Boyum (1968) Scand. J. Clin. Lab. Invest., 21: 77) abge
trennt und 2 × in Calcium/Magnesium-freier, Phosphat-ge
pufferter Kochsalzlösung (PBS) gewaschen.
Die Mononuklearzellen werden von T-Zellen unter Anwendung
eines modifizierten E-Rosettenverfahrens befreit. Die Zellen
resuspendiert man bei 4°C auf eine Konzentration von 1 ×
107-Zellen/ml in PBS, der 20% fötales Kälberserum (FCS) ent
hält. 1 ml dieser Suspension gibt man dann in ein 17 × 100 mm
Polystyrolröhrchen mit rundem Boden und anschließend gibt
man 1 × 109 2-Aminoisothiouroniumbromid (AET) behandelte
rote Blutzellen vom Schaf aus einer 10%igen (V/V)-Lösung
in Iscove's modifizierten Dulbecco's Medium zu (Iscove's
Medium) (Madsen und Johnson (1979) J. Immun. Methods,
27: 61). Man vermischt die Suspension leicht 5 bis 10 Min. bei
40°C und entfernt die E-Rosettenzellen anschließend durch
8-minütiges Zentrifugieren an Ficoll-Paque bei 2500 × g und
bei 4°C. Die Bande der E-Rosetten negativen mononuklearen
Blut (peripher)-Zellen (E⁻PBMC) an der Grenzfläche wird ge
sammelt und 1 × in Iscove's Medium gewaschen und re
suspendiert in dem gleichen Medium, das 15% (V/V) FCS,
L-Glutamin (2 mMol/l), Penicillin (100 IU/ml), Amino
pterin (4 × 10-7 M) und Thymidin (1,6 × 10-5M) enthält.
Dieses Medium wird im folgenden als HAT-Medium bezeichnet.
Die Zelltransformation von E⁻PBMC erfolgt durch
Kokultivieren dieser Zellen mit einer transformierenden Zell
linie. Die transformierende Zellinie ist eine
Epstein-Barr-Nuklearantigen (EBNA) positive Humanlymphoblastoidzellinie,
die aus der GM 1500 Lymphoblastoidzellinie durch Ethyl
methan-sulfonat (EMS)-Mutagenese und anschließende Selektion
in Gegenwart von 30 µg/ml 6-Thioguanin erhalten wird, um
die Zellen Hypoxanthinguaninphosporibosyl-Transferase
(HGPRT)-defektiv und somit HAT-sensitiv zu machen. Diese
Zellinie wird als 1A2-Zellinie bezeichnet, sie wurde am
29. März 1982 bei der American Type Culture Collection
(ATCC) unter der Hinterlegungs-Nr. ATCC Nr. CRL 8119
hinterlegt. Die 1A2-Zellen in der logarithmischen Wachstums
phase werden in HAT-Medium suspendiert und anschließend mit
E⁻PBMC im Verhältnis von 15 1A2-Zellen pro PBMC-Zellen
kombiniert. Die Zellmischung wird auf 30 96-Well-Mikro
titerplatten mit rundem Boden (Costar 3799) in einer
Konzentration von 32 000 Zellen/pro Vertiefung und in einem
Volumen von 200 µl pro Vertiefung gegeben und bei 37°C
in feuchter Atmosphäre, die 6% CO2 enthält, inkubiert.
Die Kulturen werden an den Tagen 5 und 8 nach dem Plattieren
durch Ersatz der Hälfte des Überstandes mit frischem
HAT-Medium versorgt. 16 Tage nach Plattieren enthalten 100%
der Vertiefungen proliferierende Zellen und in den meisten
der Vertiefungen liegen die Zellen in ausreichender Dichte
vor, um die Entfernung und die Testung der Überstände auf
Anti-P. aeruginosa-Antikörper zu ermöglichen.
Die Überstände unterzieht man einem Screening auf Anwesen
heit von Anti-P. aeruginosa-Antikörper unter Anwendung der
ELISA-Methode wie im Beispiel 2 beschrieben, jedoch mit
folgenden Modifikationen. Ein Pool aus den sieben Referenz
stämmen vom Fisher-Immuntyp (ATCC Nrn. 27312-27318) (A660
= 0,2 O.D.-Einheiten) wird an 96-Well-Mikrotiterplatten
mit flachem Boden (Immulon 11, Dynatech), die mit Poly-
L-Lysin vorbehandelt wurden, gebunden, inkubiert und wie
im Beispiel 2 beschrieben gewaschen. Nach Blockieren der
nicht-spezifischen Bindungsstellen und Waschen der Platten
werden 50 µl PBS, das 0,1% (V/V) Tween-20 und 0,2% (W/V)
BSA enthält, pro Vertiefung zugegeben. Mit den Kulturüber
ständen (50 µl) führt man dann eine Replikaplattierung in
die entsprechenden Vertiefungen der Assay-Platten und in die
Kontrollplatten durch, die mit PLL behandelt und blockiert
worden waren, die aber keine Bakterien enthalten. Nach
Inkubieren und Waschen gibt man Enzym-konjugierte-Secondstep-
Antikörper (50 ml pro Vertiefung), Meerettichperoxydase-
konjugiertes Ziege-Antihuman-IgG und Ziege-Antihuman-IgM,
in geeigneter Weise mit PBS verdünnt, das 0,1% (V/V)
Tween-20 und 0,2% (W/V) BSA enthält, zu den Vertiefungen
und führt den Assay wie im Beispiel 2 beschrieben zuende.
Diejenigen Überstände, die Antikörper enthalten, welche an
den Pool aus den Fisher-Immuntypen, nicht jedoch an die
Kontrollplatten binden, werden ein zweites Mal unter An
wendung von jedem der sieben Bakterienstämme vom
Fisher-Immuntyp separat einem Assay unterzogen. Die im Überstand
einer Vertiefung, nämlich 20H11, vorhandenen Antikörper
binden lediglich an die P. aeruginosa der Fisher-Immun
typen 2, 6 und 7. Die Zellen werden wiederholt bei ab
nehmender Zelldichte subkultiviert, bis alle Vertiefungen,
die Wachstum enthalten, den Antikörper sekretieren. Die
Zellinie und der monoklonale Antikörper (IgM-Isotyp) werden
im folgenden Beispiel mit 20H11 bezeichnet.
Man führt eine zweite Transformation durch, bei der die
Quelle für B-Zellen das periphere Blut eines Patienten mit
cystischer Fibrose war, von dem bekannt war, daß er eine
chronische P. aeruginosa-Infektion hatte. Man stellt E⁻PBMC
wie oben beschrieben her und kokultiviert mit der
transformierenden Zellinie 1A2 im Verhältnis von 72
1A2-Zellen pro E⁻PBMC. Die Zellmischung gibt man auf 15 96-Well-
Mikrotiterplatten mit rundem Boden in einer Konzentration
von 7,4 × 104-Zellen pro Vertiefung und kultiviert wie oben
beschrieben.
Die Überstände werden mittels ELISA auf die Anwesenheit von
Anti-P. aeruginosa-Antikörpern 16 Tage nachdem die
Transformation auf die Platten gegeben wurde, untersucht.
Den Assay führt man durch wie für die vorherige Transformation
beschrieben, wobei jedoch der Pool aus P. aeruginosa-
Stämmen, der für das anfängliche Screening verwendet wird,
aus den Referenzstämmen der Fisher-Immuntypen F2, F4, F6
und F7 (ATCC Nrn. 27313, 27315, 27316 und 27317) und drei
klinischen Isolaten der Genetic Systems Corporation
Organism Bank (GSCOB) besteht, welche unterschiedliche
LPS-Immunotypen und Flagellen-Typen aufweisen. Das klinische 7
Isolat PSA 1277 (GSCOB) weist Flagellen vom Typ a und LPS
des Fisher-Immuntyps 1 auf, das zweite Isolat PSA G98
(GSCOB) weist Flagellen vom Typ a und LPS des Fisher-Immun
typs 3 auf, und das dritte Isolat PSA F625 (GSCOB) weist
Flagellen vom Typ b und LPS des Fisher-Immuntyps 5 auf. Diese
Mischung an Referenzstämmen und klinischen Isolaten wird als
P. aeruginosa-Flagellen-Pool bezeichnet. Diejenigen Über
stände, die den Antikörper enthalten, der an die Platten
mit dem P. aeruginosa-Flagellen-Pool, nicht aber an die
mit PLL beschichteten Kontrollplatten bindet, werden ein
zweites Mal mittels ELISA an den einzelnen Stämmen des Pools
einem Assay unterzogen. Eine Vertiefung 3Cl bindet an die
Referenzstämme F2, F6 und F7 und das klinische Isolat F625.
Das Klonieren der 3C1-Zellinie erfolgt, indem man zunächst die
Zellen 2 × bei niedriger Dichte subkultiviert, zuerst mit
20 Zellen pro Vertiefung der 96-Wellplatten und anschließend
bei 2 Zellen pro Vertiefung. Das formale/Klonieren der
die spezifischen Antikörper produzierenden Zellen erfolgt
durch Plattieren der Zellen bei einer Dichte von ungefähr
1 Zelle/Vertiefung in 72-Well-Terasakiplatten (Nunc Nr.
36538) in einem Volumen von 10 µl/pro Vertiefung an
HAT-Medium ohne die Aminopterinkomponente (HT-Medium).
Die Platten gibt man 2 bis 3 h in einen Inkubator und läßt
die Zellen am Boden der Vertiefungen absetzen. Die Platten
werden dann mikroskopisch durch 2 Personen auf Vertiefungen
hin ausgewertet, die eine Einzelzelle enthalten. Die Ver
tiefungen werden täglich mit HT-Medium versorgt und sobald
das Wachstum ausreichend ist, werden die Zellen auf eine
96-Wellplatte mit rundem Boden transferiert. Alle Ver
tiefungen mit Auswuchs werden einem ELISA-Assay an P.
aeruginosa-Stämmen mit Flagellen vom Typ b unterzogen. Es
hat sich gezeigt, daß alle den entsprechenden Antikörper
produzieren. Die Zellinie und der monoklonale Antikörper
(IgM-Isotyp) werden im folgenden als 3C1 bezeichnet.
Das mittels 20H11 und 3C1 identifizierte Antigen ist ein
Flagellen-Antigen, wie durch indirekte Immunofluoreszenz
und Immunoblotting gezeigt werden kann. Diese Methoden
werden im Prinzip wie in den Beispielen 2 und 3 beschrieben
durchgeführt. Für den indirekten Immunofluoreszenz-Assay
stellt man die P. aeruginosa-Stämme mit Flagellen vom Typ b,
die Referenzstämme der Fisher-Immuntypen F2, F6 und F7
(ATCC Nr. 27313, 27317 und 27318) und einen Stamm mit
Flagellen vom Typ a, Referenzstamm des Fisher-Immuntyps 4
(ATCC Nr. 27315) wie im Beispiel 3 beschrieben her. Der
Flagellen-Typ der Referenzstämme wird bestimmt durch
Typisieren mit den monoklonalen Murinantikörpern PaF4 IVE8
und FA6 IIG5. Die Objektträger werden wie im Beispiel 2 be
schrieben zum Betrachten präpariert. Die Quellen für beide
Antikörper sind Kulturüberstände, das FITC-konjugierte
Reagenz ist FITC-konjugiertes Ziege-Antihuman-IgG (poly
valent) (Tago, Burlingame, CA), verdünnt 1 : 100 in PBS,
die 0,5% (G/V) Rindergammaglobuline (Miles Scientific
Cat. Nr. 82-041-2, Naperville, IL) und 0,1% (G/V)
Natriumazid als Konservierungsmittel enthält.
Eine Fluoreszenzfärbung durch 20H11 und 3C1-Antikörper be
obachtet man nur mit P. aeruginosa-Stämmen mit Flagellen vom
Typ b und nicht mit Stämmen mit Flagellen vom Typ a,
Referenzstamm des Fisher-Immuntyps 4. Das beobachtete
Fluoreszenzmuster ist ein sinusförmiges Linienmuster, das
von einem Ende der Bakterien ausgeht. Dies zeigt, daß die
Antikörper an die Flagellen der Bakterien binden.
Das Immunoblotting wird durchgeführt wie im Beispiel 2 be
schrieben. Gereinigte Flagellen vom Typ b der P. aeruginosa
Referenzstämme des Fisher-Immuntyps 2 (ATCC Nr. 27313) und
gereinigte Flagellen vom Typ a der Referenzstämme Habs 6 und
Habs 8 (ATCC Nrn. 33353 und 33355) werden wie im Beispiel 3
beschrieben hergestellt. Die Antigene werden an einem
10%-igen Polyacrylamidgel (siehe Beispiel 3) aufgetrennt
und an NCM transferiert. Die Kulturüberstände, die die
20H11 oder 3C1-Antikörper enthalten, Kulturüberstand ent
haltend einen nicht-spezifischen Humanantikörper und
Kulturmedia werden mit NCM inkubiert. Die Reaktion wird
mit einem alkalischen Phosphatase-konjugierten Ziege-Anti
human-Ig (polyvalent) (Tago, Burlingame, CA), verdünnt in
PBS, die 0,05% (V/V) Tween-20 enthält, nachgewiesen. Das
Enzymsubstrat wird wie im Beispiel 2 beschrieben herge
stellt. Der Immunoblot zeigt, daß beide Antikörper an das
53 000 MW Flagellinprotein des Fisher-Immuntyps 2 und
weder an das 51 700 MW Flagellinprotein von Habs 6 noch an
das 47 200 MW Flagellin von Habs 8 bindet. Weder mit dem
nicht-spezifischen Humanantikörper noch mit dem Kultur
medium wird eine Reaktion beobachtet. Eine weitere Bestätigung
dafür, daß die Antikörper 20H11 und 3C1 nur an Flagellen vom
Typ b und nicht an Flagellen vom Typ a binden, erhält man
durch ELISA, wobei die Habs-Stämme 1 bis 12 individuell mit
PLL an die Vertiefungen von Immulon 96-Well-Mikrotiter
platten binden. Die Antikörper binden lediglich an die
Habs-Stämme 2, 3, 4, 5, 7, 10, 11 und 12, die Stämme mit
Flagellen vom Typ b sind (Ansorg et al. (1984) J. Clin.
Microbiol., 20: 84).
Beispiel 7 erläutert die Methoden zur Herstellung eines
monoklonalen Antikörpers, der an P. aeruginosa-Flagellen
vom Typ a bindet.
Eine Probe peripheren Blutes einer Person, die mit einem
Polysaccharidpräparat mit hohem Molekulargewicht (Pier et
al. (1981) Infect. Immun., 34: 461) immunisiert wurde,
diente als Quelle für B-Zellen. Die Mononuklearzellen
wurden aus dem Blut abgetrennt und von T-Zellen wie im
Beispiel 6 beschrieben befreit. Die Zellen wurden dann
in FCS, das 10% Dimethylsulfoxid enthält, in flüssigem
Stickstoff eingefroren. Die Zellen wurden später bei 37°C
aufgetaut, einmal in Iscove-Medium gewaschen und in
HAT-Medium resuspendiert. Eine zellgesteuerte Transformation
erfolgte durch Kokultivierung von E⁻PBMC mit 1A2-Zellen
im Verhältnis 30 1A2-Zellen pro E⁻PBMC. Die Zellmischung
wurde in 30 96-Wellgewebekulturplatten in einer Konzentration
von 62.00 Zellen pro Vertiefung plattiert. Die Kulturen
wurden am 7. Tag nach dem Plattieren versorgt, indem die
Hälfte des Volumens mit HAT-Medium ersetzt wurde. Man be
obachtete in 100% der Vertiefungen am 14. Tag nach dem
Plattieren Zellproliferation. Die Überstände wurden aus den
Vertiefungen entfernt und dann untersucht.
Die Überstände wurden mittels ELISA auf die Anwesenheit von
Anti-P. aeruginosa-Antikörper unter Anwendung eines
P. aeruginosa-Flagellen-Pools und PLL-behandelter Platten
als Kontrolle wie im Beispiel 6 beschrieben einem Assay
unterzogen. Diejenigen Überstände, die Antikörper ent
halten, welche an den Flagellen-Pool binden, nicht aber an
die PLL-Kontrollplatten, wurden erneut auf die einzelnen
Bakterienstämme des Flagellen-Pools einem Assay unter
zogen. Eine Vertiefung, 21B8, enthielt Antikörper, die an
PSA 1277, PSA G98 und an den Referenzstamm des
Fisher-Immuntyps 4 binden. Diese drei Stämme sind diejenigen
Stämme des Flagellen-Pools, die Flagellen vom Typ a aufweisen.
Das Klonieren der 21B8-Zellinie erfolgte wie im Beispiel 6
für die 3C1-Zellinie beschrieben, jedoch mit folgenden
Modifikationen bei der formalen Klonierungsstufe. Nach Be
wertung der Wells der Terasaki-Platten auf die Anwesenheit
von nur einer Einzelzelle wurde jede Zelle von der Terasaki-
Platte in eine Vertiefung einer 96 Well-Kulturplatte mit
rundem Boden in einem Volumen von 100 µl HAT-Medium ohne
die Aminopterinkomponente (HT-Medium) gegeben. Nicht
transformierende HAT-sensitive Lymphoblastoidzellen waren
in allen Vertiefungen in einer Dichte 500 Zellen/Ver
tiefung als Feederzellen vorhanden. 5 Tage nach dem
Plattieren wurden 100 µl HAT-Medium zu den Vertiefungen ge
geben, um die Feederzellen selektiv abzutöten. Die Ver
tiefungen wurden am 7. und 9. Tag nach der Plattierung er
neut gefüttert, indem die Hälfte des Überstandes mit
HAT-Medium ersetzt wurde. Die Zellen wurden dann mit HT-Medium
gefüttert, bis die Dichte ausreichend war, um die Anwesen
heit von Antikörpern mittels ELISA nachzuweisen. Alle Ver
tiefungen mit Auswuchs produzierten Antikörper, die an
P. aeruginosa-Stämme mit Flagellen vom Typ a binden. Die
Zellinie und der monoklonale Antikörper (IgG1-Isotop)
werden im folgenden beide als 21B8 bezeichnet.
Das durch 21B8 identifizierte Antigen war ein Flagellen-Antigen,
wie mittels indirektem Immunofluoreszenz-Assay
und Immunoblotting gezeigt werden konnte (siehe Beispiel 6,
in dem die beiden Methoden beschrieben sind). Eine
fluoreszierende Färbung durch den 21B8-Antikörper wurde nur
mit P. aeruginosa-Referenzstämmen des Fisher-Immuntyps 4
(ATCC Nr. 27315), der Flagellen vom Typ a aufweist, nicht
aber mit dem P. aeruginosa-Referenzstamm des Immuntyps 2
(ATCC Nr. 27313), der Flagellen vom Typ b aufweist, zu be
obachten. Das beobachtete Fluoreszenzmuster war ein sinus
förmiges Linienmuster, das von einem Ende der Bakterien
ausgeht. Dies zeigt, daß die Antikörper an die Flagellen
der Bakterien binden.
Ein Immunoblotting wurde wie im Beispiel 2 beschrieben durch
geführt. Gereinigte Flagellen vom Typ a der P. aeruginosa-
Referenzstämme Habs 6 (ATCC Nr. 33353) und gereinigte
Flagellen vom Typ b des P. aeruginosa-Referenzstammes des
Fisher-Immuntyps 2 (ATCC Nr. 27313) wurden wie im Bei
spiel 3 beschrieben hergestellt. Die Antigene wurden an
10%-igem Polyacrylamidgel (siehe Beispiel 3) aufgetrennt
und an NCM transferiert. Die Kulturüberstände, die entweder
21B8 oder einen nicht-spezifischen Humanantikörper und
Kulturmedium enthielten, wurden mit NCM zur Reaktion ge
bracht. Die Reaktion wurde mit einem alkalischen Phosphatase
konjugierten Ziege-Antihuman-Ig (polyvalent) und Enzym
substrat wie in den Beispielen 2 und 6 beschrieben, nachge
wiesen. Der Immunoblot zeigt, daß der 21B8-Antikörper nur
an das 51 700 MW Flagellinprotein von Habs 6, nicht aber
an das 53 000 MW Flagellinprotein des Fisher-Immuntyps 2
bindet. Weder mit dem nicht-spezifischen Humanantikörper
noch mit dem Kulturmedium wurde eine Reaktion beobachtet.
Beispiel 8 zeigt die Schutzwirkung bei Mäusen, die mit den
Human-anti-Flagellen-Antikörpern 20H11, 3C1 und 21B8 immunisiert
wurden, gegen eine Challenge mit P. aeruginosa am Burned-
Mouse-Modell.
Die monoklonalen Human-anti-Flagellen-Antikörper wurden am
Burned-Mouse-Modell getestet (siehe Beispiel 4). Die 21B8
und 20H11-Antikörper wurden durch Präzipitatio 12157 00070 552 001000280000000200012000285911204600040 0002003722098 00004 12038n aus den
Kulturüberständen hergestellt, welche aus den jeweiligen
Zellinien mit Ammoniumsulfat (50% Endkonzentration)
(Good et al., Selected Methods in Cellular Immunology,
Mishell, B.B. und Shiigi S.M., Hrsg. W.J. Freemann & Co.,
San Francisco, CA, 1980, 279-286) erzeugt wurden. Das
Präzipitat wurde in PBS solubilisiert, gegen PBS über Nacht
bei 4∘ dialysiert und anschließend vor Verabreichung an die
Tiere steril filtriert. Die Quelle für den Antikörper 3C1
und den nicht-spezifischen Anti-LPS-Antikörper, der als
negative Kontrolle verwendet wurde, war bei dieser Unter
suchung Kulturüberstand. Als positive Kontrolle wurden für
jede Untersuchung die entsprechenden gereinigten, mono
klonalen Murinantikörper PaF4 IVE8 oder FA6 IIG5 verwendet.
Der in den Tierversuchen verwendete Stamm mit Flagellen vom
Typ a war das klinische Isolat PSA A522 (GSCOB), das LPS
vom Fisher-Immuntyp 1 exprimiert. Der Stamm mit Flagellen vom
Typ b war das klinische Isolat PSA A447 (GSCOB), das LPS
des Fisher-Immuntyps 6 exprimiert. Die Humanantikörper (0,45
ml) wurden mit den Bakterien vermischt (mehr als 5 LD100
Dosen in 0,05 ml) und subeschar unmittelbar nach der Ver
brennung inokuliert. Die Ergebnisse der Tierversuche sind
in den Tabellen III, IV und V zusammengestellt.
Schutzwirkung des monoklonalen Human-Anti-Flagellen-Typ
a-Antikörpers 21B8 am Burned-Mouse-Modell1
Schutzwirkung des monoklonalen Human-Anti-Flagellen-Typ
a-Antikörpers 21B8 am Burned-Mouse-Modell1
Schutzwirkung des monoklonalen Human-Anti-Flagellen-Typ
b-Antikörpers 20H11 am Burned-Mouse-Modell1
Schutzwirkung des monoklonalen Human-Anti-Flagellen-Typ
b-Antikörpers 20H11 am Burned-Mouse-Modell1
Schutzwirkung des monoklonalen Human-Anti-Flagellen-Typ
b-Antikörpers 3C1 am Burned-Mouse-Modell1
Schutzwirkung des monoklonalen Human-Anti-Flagellen-Typ
b-Antikörpers 3C1 am Burned-Mouse-Modell1
Es wurde eine signifikante Überlebensrate bei den Mäusen
beobachtet, die mit dem Anti-Flagellen-Typ a-Antikörper oder
mit einem der beiden Anti-Flagellen-Typ b-Antikörper be
handelt und anschließend mit dem entsprechenden Antigen
einem Challenge ausgesetzt wurden. Dagegen starben 88 bis
100% der unbehandelten, aber einem Challenge ausgesetzten
Mäuse oder diejenigen Mäuse, die mit einem nicht-ent
sprechenden monoklonalen Anti-Flagellen-Antikörper oder
nicht-spezifischen LPS-Antikörper behandelt wurden. Wie bei
den monoklonalen Murin-Antiköpern beobachtet (siehe Bei
spiel 4), üben die Human-Anti-Flagellen-Antikörper eine
spezifische Schutzwirkung nur gegen einen letalen Challenge
mit den Organismen aus, die die Flagellen vom entsprechenden
Typ aufweisen, d. h. die Human-Anti-Flagellen-Typ a-Anti
körper bieten Schutz gegen einen letalen Challenge mit
Organismen, die Flagellen vom Typ a, nicht aber vom Typ b
aufweisen. Die Anti-Flagellen-Typ b-Antikörper schützen
Mäuse, die einem Challenge mit Stämmen ausgesetzt waren,
welche Flagellen vom Typ b, nicht aber Flagellen vom Typ a
aufweisen.
Beispiel 9 zeigt die Kreuzreaktivität der Human-Anti-
Flagellen-Antikörper 20H11, 3C1 und 21B8 mit klinischen
P. aerugindsa-Isolaten.
Klinische P. aeruginosa-Isolate (115), die von Kranken
häusern und Kliniken erhalten wurden und hauptsächlich aus
Verbrennungswunden und Blut isoliert wurden, wurden durch
Typisieren mit den monoklonalen Murin-Antikörpern FA6 IIG5
oder PaF4 IVE8 (siehe Beispiele 2, 3 und 5) als Stämme mit
Flagellen vom Typ a oder b nachgewiesen. Durch Reaktion mit
dem monoklonalen Murin-Antikörper FA6 IIG5 wurde gezeigt,
daß 55 der klinischen Isolate Flagellen vom Typ a aufweisen
und durch Reaktion mit dem monoklonalen Murin-Antikörper
PaF4 IVE8 wurde gezeigt, daß 59 der Isolate Flagellen vom
Typ b aufweisen.
Die Kreuzreaktivität der monoklonalen Human-Anti-Flagellen-Typ
a-Antikörper 21B8 waren extensiv, da der Antikörper
54 der 56 klinischen Isolate mit Flagellen vom Typ a erkannte
(96%). Die Kreuzreaktivität von 20H11 mit den Flagellen
vom Typ b aufweisenden Isolate war ebenfalls extensiv,
da 20H11 alle 59 Isolate erkannte (100%). Im Gegensatz dazu
hat der monoklonale Anti-Flagellen-Typ b-Antikörper 3C1 nur
an 43 der 59 Isolate (73%) gebunden. Diese Ergebnisse
zeigen, daß 20H11 an ein pan-reaktives Epitop bindet
(d. h. ein Epitop, das auf wenigstens ungefähr 95% der
P. aeruginosa-Stämme mit Flagellen vorhanden ist), wohingegen
3Cl an ein Epitop bindet, das nicht an allen Flagellin
molekülen vom Typ b vorhanden ist. Obwohl das Flagellen-Typ
b-Antigen serologisch einheitlich ist, wie anhand der poly
klonalen Antisera analysiert wurde (Lanvi, B. siehe oben,
und Ansorg R., siehe oben), zeigen die Kreuzreaktivitäts
muster von 20H11 und 3C1 überraschenderweise, daß die
Flagellen vom Typ b wenigstens zwei separate Epitope auf
weisen, die durch monoklonale Antikörper identifiziert
werden können.
Die extensive Kreuzreaktivität der Antikörper 21B8 und
20H11 mit klinischen P. aeruginosa-Isolaten zeigt die
klinische Brauchbarkeit dieser Antikörper für die Immun
therapie von P. aeruginosa-Infektionen.
Beispiel 10 zeigt die Methoden zur Produktion eines
weiteren beispielhaften monoklonalen Humanantikörpers,
der an P. aeruginosa-Flagellen vom Typ b bindet sowie die
Schutzwirkung des Antikörpers gegen einen Challenge mit
P. aeruginosa am Burned-Mouse-Modell.
Eine transformierte Zellinie wurde hergestellt und kloniert
im wesentlichen wie im Beispiel 7 beschrieben, wobei jedoch
die transformierte Zellmischung auf 20 96-Well-Gewebe
kulturplatten in einer Konzentration von ungefähr 2250 E⁻PBMC
pro Vertiefung plattiert wurde. Die Überstände wurden anfangs
mittels ELISA an dem Flagellen-Pool wie im Beispiel 6 be
schrieben einem Assay unterzogen, wobei jedoch die Referenz
stämme der Fisher-Immuntypen 2 und 4 nicht in dem Pool vor
handen waren. Die positiven Vertiefungen wurden an
schließend gegen jeden der Stämme in dem Flagellen-Pool ein
schließlich der Fisher-Immuntypen 2 und 4 einem Assay unter
zogen. Die schließlich isolierte Zellinie und der mono
klonale Antikörper (IgG-Isotyp) werden im folgenden beide
als 12D7 bezeichnet.
Der 12D7 monoklonale Humanantikörper zeigt extensive Kreuz
reaktivität mit Anti-Flagellen-Typ a-Isolaten, wobei 54 der
56 getesteten klinischen Isolate mit Flagellen vom Typ a
(96%) erkannt werden. Die Schutzwirkung des 12D7 mono
klonalen Antikörpers ist in Tabelle VI gezeigt. Diese Unter
suchungen wurden im wesentlichen wie im Beispiel 4 be
schrieben durchgeführt, wobei die Challengedosis jedoch
eine LD100-Dosis betrug und der Challenge-Stamm 1624, ein
klinisches Isolat, das Fisher-Immuntyp 2 LPS und Flagellen
vom Typ a exprimiert war.
Schutzwirkung des monoklonalen Human-Anti-Flagellen-Typ
a-Antikörpers 12D7 am Burned-Mouse-Modell1
Schutzwirkung des monoklonalen Human-Anti-Flagellen-Typ
a-Antikörpers 12D7 am Burned-Mouse-Modell1
Beispiel 11 zeigt die Produktion eines monoklonalen Human
antikörpers, der mit P. aeruginosa mit Flagellen vom Typ b
reaktiv ist sowie die Schutzwirkung bei Mäusen, die mit diesem
Antikörper passiv immunisiert wurden, gegen einen Challenge
mit P. aeruginosa am Burned-Mouse-Modell.
Eine transformierte Zellinie wurde hergestellt und kloniert
im wesentlichen wie im Beispiel 10 beschrieben, wobei jedoch
das Transformationsverhältnis von 1A2 zu B-Zellen ungefähr
60 : 1 betrug und die transformierte Zellmischung auf 15 Platten
in einer Konzentration von ungefähr 1930 E⁻PBMC pro Ver
tiefung plattiert wurde. Die Zellen wurden ebenfalls an einem
Pool aus P. aeruginosa-Stämmen, die G98 (Fisher-Immuntyp 3,
Flagellen-Typ a) und I739 (ein klinisches Isolat des
Fisher-Immuntyps 5, Flagellen-Typ b) umfaßt, einem Assay unter
zogen und an einem anderen Pool aus den P.
aeruginosa-Stämmen I277, G98, I739 und Fisher-Immuntypen F2, F4, F6
und F7 bestätigt. Die schließlich isolierte Zellinie und
der sekretierte monoklonale Antikörper (IgG1-Isotyp) werden
im folgenden beide als 2B8 bezeichnet.
Ein mit 2B8 durchgeführter Immunofluoreszenz-Assay war an
einem Fisher-Immuntyp-Stamm 2 mit Flagellen vom Typ b positiv,
an einem Fisher-Immuntyp 4 Referenzstamm mit Flagellen vom Typ a,
jedoch negativ. Bei Tests mit klinischen Isolaten
waren 59/59 (100%) der Isolate vom Flagellen-Typ b positiv.
Die Schutzwirkung von 2B8 ist in Tabelle VII gezeigt. Diese
Untersuchungen wurden wie im Beispiel 10 beschrieben durch
geführt, wobei jedoch das klinische Isolat F164
(Fisher-Immuntyp 4, Flagellen-Typ b) als Challenge verwendet wurde.
Schutzwirkung des monoklonalen Human-Anti-Flagellen-Typ
b-Antikörpers 2B8 am Burned-Mouse-Modell1
Schutzwirkung des monoklonalen Human-Anti-Flagellen-Typ
b-Antikörpers 2B8 am Burned-Mouse-Modell1
Beispiel 12 zeigt die Produktion eines weiteren monoklonalen
Humanantikörpers, der mit P. aeruginosa-Flagellen vom Typ b
reaktiv ist sowie die Schutzwirkung bei Mäusen, die mit
diesem Antikörper passiv immunisiert wurden, gegen einen
Challenge mit P. aeruginosa am Burned-Mouse-Modell.
Eine transformierte Zellinie wurde hergestellt und kloniert
im wesentlichen wie im Beispiel 7 beschrieben, jedoch mit
folgenden Änderungen. Eine andere Person wurde
immunisiert (Pier et al. (1984) 45: 309) und diente als
Quelle für B-Zellen. Der Plattierungsspiegel an E⁻PBMC
war ungefähr 2000 Zellen pro Vertiefung. Das Screening
erfolgte an einem Pool der Fisher-Immuntypen 1 bis 7. Die
schließlich isolierte Zellinie und der sekretierte mono
klonale Antikörper (IgG1-Isotyp) werden im folgenden mit
14C1 bezeichnet.
In klinischen Tests waren 59/59 (100%) der Isolate mit
Flagellen vom Typ b mit 14C1 positiv. Die Untersuchungen
hinsichtlich der Schutzwirkung wurden wie im Beispiel 11
beschrieben durchgeführt und sind in Tabelle VIII zu
sammengestellt.
Schutzwirkung des monoklonalen Human-Anti-Flagellen-Typ
b-Antikörpers 14C1 am Burned-Mouse-Modell1
Schutzwirkung des monoklonalen Human-Anti-Flagellen-Typ
b-Antikörpers 14C1 am Burned-Mouse-Modell1
Es ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen Zellinien
monoklonale Antikörper und Fragmente davon produzieren,
welche mit P. aeruginosa-Flagellen reagieren und Schutz
wirkung gegen verschiedene P. aeruginosa-Stämme besitzen.
Überraschenderweise wurden eine Reihe von monoklonalen Anti
körpern isoliert, die mit verschiedenen Epitopen auf jeden
Flagellen-Typ reaktiv waren. Die erfindungsgemäßen Antikörper
ergeben leicht und wirtschaftlich herstellbare Mittel zur
prophylaktischen und therapeutischen Behandlung von In
fektionen, die von den meisten P. aeruginosa-Stämmen her
rühren. Darüber hinaus führen die Zellinien zu Antikörpern,
die in Immunoassays und anderen bekannten Methoden Anwendung
finden.
Die in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen, kontinuier
lich transformierten Zellinien PaF4 VIE8, FA6 IIG5, 20H11
und 21B8 wurden bei der American Type Culture Collection
hinterlegt und haben die Hinterlegungs-Nrn. HB9129, HB9130,
CRL 9300 und CRL 9301 erhalten.
Claims (33)
1. Zusammensetzung, enthaltend in Kombination mit einem
Träger oder Exzipienten wenigstens einen monoklonalen
Antikörper, der in der Lage ist, spezifisch mit einem
Flagellen-Proteinepitop von Pseudomonas aeruginosa zu reagieren, oder ein
bindendes Fragment dieses Antikörpers,
dadurch gekennzeichnet, daß
der monoklonale Antikörper in der Lage ist, die Epitop-Bindung
von monoklonalen Antikörpern zu inhibieren, die durch Zellinien
mit den ATCC-Hinterlegungsnummern HB 9129, HB 9130, CRL 9300,
CRL 9301, CRL 9422, CRL 9423 und CRL 9424 produziert werden.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der monoklonale Antikörper oder das bindende Fragment davon
die Motilität der Bakterien inhibiert.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, enthaltend einen oder
mehrere monoklonale Antikörper, dadurch gekennzeichnet, daß ein
erster dieser monoklonalen Antikörper in der Lage ist, mit
einem Epitop von Pseudomonas aeruginosa Flagellen vom Typ a oder
Typ b zu reagieren.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiter dieser monoklonalen Antikörper in der Lage ist
mit einem Flagellentyp zu reagieren, welcher mit dem ersten
monoklonalen Antikörper nicht reagiert.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die ersten Antikörper monoklonale
Humanantikörper sind.
6. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer dieser
monoklonalen Antikörper in vivo Schutzwirkung besitzt.
7. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich eine
γ-Globulinfraktion aus Humanblutplasma und/oder ein
Antibiotikum enthält.
8. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich einen
pharmazeutischen, physiologisch verträglichen Träger, umfaßt.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 8, enthaltend wenigstens
einen monoklonalen Antikörper, der in der Lage ist, mit einem
Flagellen-Protein von Pseudomonas aeruginosa zu reagieren und
der in vivo Schutzwirkung besitzt, sowie ein antimikrobielles
Mittel, eine γ-Globulinfraktion von Humanblutplasma und einen
physiologisch verträglichen Träger.
10. Zusammensetzung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antikörper ein monoklonaler Humanantikörper ist und daß
die γ-Globulinfraktion von Humanblutplasma von Menschen mit
einem erhöhten Spiegel an Immunoglobulinen, die in der Lage
sind, mit Pseudomonas aeruginosa-Bakterien und/oder Produkten
davon zu reagieren, erhalten worden ist.
11. Zusammensetzung nach Anspruch 8, enthaltend wenigstens
zwei monoklonale Antikörper, die beide spezifisch mit einem
unterschiedlichen Pseudomonas aeruginosa-Flagellen-Proteintyp
reagieren und die zur Behandlung oder Verhütung von Pseudomonas
aeruginosa-Infektionen geeignet sind.
12. Zusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einer der monoklonalen Antikörper ein
monoklonaler Humanantikörper ist.
13. Zusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich wenigstens einen monoklonalen
Humanantikörper, der in der Lage ist, mit wenigstens einer
serotypischen Determinante auf einem Lipopolysaccharidmolekül
von Pseudomonas aeruginosa zu reagieren und/oder einen mit
Exotoxin A reagierenden monoklonalen Antikörper enthält.
14. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche
1 bis 13 zur prophylaktischen und therapeutischen Behandlung
von Bakteriämie und Septikämie.
15. Zellinien, die monoklonale Antikörper produzieren, welche
in der Lage sind, spezifisch mit Pseudomonas aeruginosa-
Flagellen vom Typ a oder b zu reagieren, und ausgewählt sind
unter Zellinien mit den ATCC-Hinterlegungsnummern HB 9129,
HB 9130, CRL 9300, CRL 9301, CRL 9422, CRL 9423 und CRL 9424.
16. Zellinien nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der monoklonale Antikörper in vivo Schutzwirkung gegen
Pseudomonas aeruginosa besitzt.
17. Zellinien nach Anspruch 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich um Hybridomzellinien handelt
18. Zellinien nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß sie monoklonale Humanantikörper
produzieren.
19. Verfahren zur Herstellung monoklonaler Antikörper, die
spezifisch gegen Flagellen-Proteine von Pseudomonas aeruginosa
sind und die zur Behandlung oder Verhütung von Pseudomonas
aeruginosa-Infektionen geeignet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß man wenigstens eine der Zellinien nach den Ansprüchen 15
bis 18 kultiviert und die Antikörper gewinnt.
20. Verwendung der nach Anspruch 19 erhältlichen monoklonalen
Antikörper zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung
von Menschen mit Bakteriämie und/oder Septikämie.
21. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
enthaltend wenigstens einen Antikörper oder ein Fragment davon,
welche mit einem Epitop reagieren, das in der Lage ist, an
einen monoklonalen Antikörper zu binden, der nach Anspruch 19
erhalten wurde.
22. Monoklonale Antikörper oder ein Fragment davon, die mit
einem Epitop reagieren, welches in der Lage ist, an einen
monoklonalen Antikörper zu binden, der nach Anspruch 19
erhalten wurde.
23. Zusammensetzung nach Anspruch 1, enthaltend einen
monoklonalen Humanantikörper, der spezifisch mit einem Epitop
auf Pseudomonas aeruginosa-Flagella reagiert.
24. Zusammensetzung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß das Epitop auf einem Flagella vom Typ a oder Typ b, nicht
jedoch auf beiden vorhanden ist.
25. Zusammensetzung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens 70% der Flagella vom Typ b das
Epitop aufweisen.
26. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 23 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antikörper pan-reaktiv ist.
27. Verwendung eines monoklonalen Antikörpers gemäß der
Definition in einem der vorhergehenden Ansprüche, in
Kombination mit:
einem monoklonalen Antikörper, der in der Lage ist, mit Pseudomonas aeruginosa-Exotoxin A zu reagieren;
einem monoklonalen Antikörper, der in der Lage ist, mit wenigstens einer serotypischen Determinante auf einem Lipopolysaccharidmolekül von Pseudomonas aeruginosa zu reagieren;
einer Globulinfraktion aus Humanblutplasma;
einer γ-Globulinfraktion aus dem Blutplasma von Menschen mit erhöhten Spiegeln an Immunoglobulinen,
welche mit Pseudomonas aeruginosa und/oder Produkten davon reagieren und/oder
einem antimikrobiellen Mittel zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von bakteriellen Infektionen.
einem monoklonalen Antikörper, der in der Lage ist, mit Pseudomonas aeruginosa-Exotoxin A zu reagieren;
einem monoklonalen Antikörper, der in der Lage ist, mit wenigstens einer serotypischen Determinante auf einem Lipopolysaccharidmolekül von Pseudomonas aeruginosa zu reagieren;
einer Globulinfraktion aus Humanblutplasma;
einer γ-Globulinfraktion aus dem Blutplasma von Menschen mit erhöhten Spiegeln an Immunoglobulinen,
welche mit Pseudomonas aeruginosa und/oder Produkten davon reagieren und/oder
einem antimikrobiellen Mittel zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von bakteriellen Infektionen.
28. Monoklonaler Antikörper oder ein bindendes Fragment davon,
der in der Lage ist, die Epitop-Bindung von monoklonalen
Antikörpern zu inhibieren, die durch Zellinien mit den
ATCC-Hinterlegungsnummern HB 9129, HB 9130, CRL 9300, CRL 9301, CRL
9422, CRL 9423 und CRL 9424 produziert werden.
29. Monoklonaler Antikörper mit der gleichen
Bindungsspezifität wie einer der monoklonalen Antikörper FA6 II
G5 (ATCC HB 9130), PaF4 IVE8 (ATCC HB 9129), 20H11 (ATCC CRL
9300) oder 21B8 (ATCC CRL 9301).
30. Monoklonale Antikörper nach Anspruch 29, die an ein Label
konjugiert sind, das in der Lage ist, ein nachweisbares Signal
zu erzeugen.
31. Monoklonaler Antikörper nach Anspruch 30, dadurch
gekennzeichnet, daß das Label eine fluoreszierende Substanz
oder ein Enzym ist.
32. Verwendung eines Antikörpers gemäß der Definition in
einem der Ansprüche 1 bis 6, 9 bis 13, 15, 16, 19, 22
bis 31 zur Bestimmung der Anwesenheit von
Pseudomonas aeruginosa in einer Probe, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Probe mit dem monoklonalen
Antikörper kombiniert und die Komplexbildung nachweist.
33. Zusammensetzung nach Anspruch 1, in Form eines Kits zum
Nachweis der Anwesenheit von Pseudomonas aeruginosa-Bakterien,
dadurch gekennzeichnet, daß er eine monoklonale
Antikörperzusammensetzung, die wenigstens einen monoklonalen
Antikörper enthält, wobei der Antikörper mit einem Typ
spezifischen Flagellaprotein der Bakterien reagiert, und Labels
für ein nachweisbares Signal umfaßt, welche kovalent an den
Antikörper oder an zweite Antikörper, die mit jedem der
monoklonalen Antikörper reagieren, gebunden sind.
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