DE3512546C1 - Kammfilterschaltung - Google Patents
KammfilterschaltungInfo
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Description
- Beide Signalwege münden in eine Addierstufe, in der die Amplitude der Nutzsignale addiert werden und in der aus der Amplitude der Übersprechsignal die Differenz gebildet wird. Für die Auslöschung muß dies Differenz Null ergeben. Um diese Auslöschbedingung zu erreichen, muß eine sehr genau abgeglichene Verzögerungsleitung in dem Kammfilter verwendet werden da schon bei geringen Abweichungen von der Nennverzögerungszeit spürbare Störungen durch die nicht ausgelöschten Übersprechsignale auftreten. Die in der Videotechnik verwendeten Verzögerungsleitungen weisen jedoch bei weitem nicht die für eine Auslöschung der Übersprechsignale erforderliche Abgleichgenauigkeit ihrer Verzögerungszeit auf. Eine ähnliche Ausbildung einer Kammfilterschaltung ist aus dem Philips Fachbuch von H. Bahr »Alles über Video« Hamburg 1980, Seiten 150 bis 166 bekannt. Bei dieser bekannten Schaltung teilt ein Eingangstransistor das Signal in den unverzögerten und verzögerten Zweig auf. Im verzögerten Zweig ist eine einstellbare Verstärkerstufe angeordnet, mit der die Toleranzen der Durchgangsdämpfung der Verzögerungsleitung ausgeglichen werden können. Die Verzögerungsleitung enthält an den Enden Anpassungsspulen zum genauen Einstellen der Phase des yerzögerten Signals mit der des unverzögerten Signals. Die beiden Transistorstufen bringen jedoch zusätzliche Phasendrehungen in den verzögerten Zweig, die zusätzlich von den Anpassungsspulen ausgeglichen werden müssen. Dieser zusätzliche Ausgleich bewirkt, daß die verzögert übertragenen Signale in den Flankenbereich der Übertragungscharakteristik des verzögerten Bereiches gelangen und mit unterschiedlicher Amplitude übertragen werden, so daß sich die Übersprechstörungen nicht mehr auslöschen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kammfilterschaltung derart auszubilden, daß bei ihr trotz Verwendung handelsüblicher und damit preiswerter Video-Verzögerungsleitungen die Übersprechsignale genügend wirksam ausgelöscht werden. Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen technischen Merkmaie gelöst.
- Ein aus der DE-PS 12 81 485 bekannter PAL-Decoder für Farbfernsehgeräte weist ebenfalls einen verzögerten und einen unverzögerten Signalweg auf, deren Ausgang an je einen Eingang einer Addierschaltung angeschlossen ist. Der verzögerte Signalweg enthält die übliche Video-Verzögerungsleitung, an deren Ausgang eine einstellbare LRC-Phasendrehschaltung zum phasengenauen Abgleich der Laufzeit angeschlossen ist.
- Beide Signalwege sind eingangsseitig an den Ausgang eines Transistors angeschlossen, wobei im unverzögerten Signalweg ein einstellbarer Widerstand zur Einstellung der Signalamplitude angeordnet ist. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Einstellung der Amplitude den unverzögerten Signalweg die Phaseneinstellung im verzögerten Signalweg über die die Addierschaltung bildende Reihenschaltung zweier Widerstände derart beeinflußt, daß dort die Phaseneinstellung nachgestellt werden muß. Diese Phasenfehler führen bei einer Kammfilterschaltung zu noch gut wahrnehmbaren Störungen infolge des mangelhaften Auslöschens der Übersprechsignale. Beim PAL-Decoder dagegen, bei dem eine zeilenweise Aufspaltung von Trägersignalen erfolgt, sind die dadurch hervorgerufenen Signalfehler auf dem Bildschirm für den Betrachter nicht wahrnehmbar.
- Mit den Maßnahmen nach der Erfindung wird mit geringen Mitteln erreicht, daß die beiden Signalwege vollständig voneinander entkoppelt sind und sich so in ihren Einstellungen gegenseitig nicht beeinflussen. Außerdem wird wegen der Symmetrie der Addierschaltung die Abgleichbarkeit der Kammfilterschaltung wesentlich verbessert.
- Die Unteransprüche kennzeichnen vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung. Im Anspruch 2 ist ein besonders einfaches Phasendrehglied angegeben, das nur einen geringen zusätzlichen Aufwand erfordert und mit dem dennoch große Abweichungen der Verzögerungsleitung von der Nennverzögerungszeit kompensiert werden können. Eine Ausgestaltung einer Kammfilterschaltung nach Anspruch 3 ermöglicht auf einfache Weise die Einstellung einer gewünschten Signalverstärkung der Kammfilterschaltung.
- Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kammfilterschaltung nach Anspruch 4 gewährleistet eine wirksame Ausschaltung und Überbrückung der Kammfilterschaltung insbesondere für den SECAM-Betrieb, bei dem die Kammfilterschaltung nicht verwendet werden kann. Für die Umgehungsschaltung wird nur ein geringer zusätzlicher Aufwand benötigt. Außerdem kann die Verstärkung insbesondere von Transistorstufen in der Addierschaltung so eingestellt werden, daß der Gesamtbetrag der Verstärkung der Kammfilterschaltung den Betrag eins aufweist. In diesem Fall kann ohne zusätzliche Schaltmaßnahmen zu einem Verstärkungsausgleich die Umschaltung von PAL- auf SE-CAM-Betrieb an der Kammfilterschaltung erfolgen. Eine Umgehung der Kammfilterschaltung mittels eines Umschalters bei SECAM-Betrieb eines Videorecorders ist an sich aus der Druckschrift »Grundig Technische Informationen« 1984, Heft 3, Seiten 144 bis 150 bekannt.
- Es sind Kammfilterschaltungen bekannt, bei denen dem Ausgang der Verzögerungsleitung eine Induktiktivität parallelgeschaltet ist. Diese Induktivität bildet mit der Ausgangskapazität der Verzögerungsleitung einen Schwingkreis, der auf die Frequenz des Farbträgers abgestimmt ist und der dazu vorgesehen ist, die Amplitude der Farbträgerfrequenz anzuheben. Als Verzögerungsleitung wird in diesen bekannten Kammfilterschaltungen eine hochgenau abgestimmte Verzögerungsleitung verwendet, die keiner weiteren Kompensation bedarf.
- Der Frequenzabgleich und der Amplitudenabgleich in einer derartigen Kammfilterschaltung beeinflußt sich wegen der fehlenden Entkopplung derart, daß der Abgleich mehrfach mit immer kleineren Abgleichschritten wiederholt werden muß. Eine derartige Maßnahme ist bei der Kammfilterschaltung nach der Erfindung nicht erforderlich.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines vorteilhaften Ausführungsbeispieles näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. In der Zeichnung ist in einem Blockschaltbild schematisch der Farbwiedergabeteil eines Videorecorders dargestellt. Der dargestellte Farbwiedergabeteil enthält eine Farbsignalaufbereitungsschaltung 1, die die über einen Videokopf 2 von einer Videospur 3 eines Videomagnetbandes 4 abgetasteten Videoinformationen in ein Farbsignal F'aufbereitet. Eine an den Ausgang 5 der Farbsignalaufbereitungsschaltung angeschlossene Kammfilterschaltung 6 filtert aus dem Farbsignal F', das aus der Videoinformation der abgetasteten Spur 3 gewonnen wurde, die störenden Ubersprechsignale der der abgetasteten Spur 3 benachbarten Spuren 7 und 8 aus. Das von dem Übersprechsignal befreite Farbsignal F' gelangt vom Ausgang 9 der Kammfilterschaltung über eine Schaltdiode 10 auf die FBAS-Leitung 11.
- Die Kammfilterschaltung 6 enthält nach dem kollektorseitigen Ausgang 12 einer Eingangsstufe 16 einen ersten, unverzögerten Signalweg 13 und einen zweiten Signalweg 14 mit einer Verzögerungsleitung 15. An den Ausgang 17 der Verzögerungsleitung 15 ist eine Induktivität 18 angeschlossen, die mit der Ausgangskapazität 19 der Verzögerungsleitung 15 einen gedämpften Schwingkreis bildet. Dieser Schwingkreis stellt ein ausgangsseitiges Phasendrehglied 20 der Verzögerungsleitung 15 dar und ist mittels eines Einstellelementes 21 der Induktivität 18 um einen vorgegebenen Betrag im Bereich der Frequenz des von der Verzögerungsleitung 15 übertragenen Farbträgers verstimmbar. Durch die Verstimmung wird die Phase des Phasendrehgliedes 20 ebenfalls innerhalb eines vorgegebenen Bereiches in positiver oder in negativer Richtung gedreht. Die Phasendrehung wirkt sich als Laufzeitverkürzung oder Laufzeitverlängerung der Verzögerungsleitung aus. Dadurch wird in verhältnismäßig weitem Maß durch ein Verstellen des Einstellelementes 21 an der Induktivität 18 eine Abweichung der Verzögerungszeit der Verzögerungsleitung von einer Nennverzögerungszeit kompensiert.
- Die Signalwege 13 und 14 führen auf die Signaleingänge 22 und 23 an einer Addierschaltung 24 der Kammfilterschaltung. Diese Signaleingänge sind die Eingangsschaltungen zweier Transistorstufen 25 und 26, die beide gleich aufgebaut sind und die am Kollektor ihres Transistors parallelgeschaltet sind. Der Kollektorzusammenschluß ist gleichzeitig der Ausgang 9 der Kammfilterschaltung. Am gemeinsamen Arbeitswiederstand 27 der beiden Transistorstufen findet die Addition der in den beiden Signalwegen 13 und 14 übertragenen Farbsignale und die Differenzbildung für die mitüber- tragenen Übersprechsignale statt. Die für die Auslöschung erforderliche Amplitude der Übersprechsignale im unverzögerten Signalweg 13 wird an einem Einstellelement 28 des Arbeitswiderstandes 29 der Eingangsstufe 16 eingestellt.
- Zu einer PAL-SECAM-Umschaltung ist zwischen die Emitterschaltung 30 der Eingangsstufe 16 der Kammfilterschaltung 6 und die FBAS-Leitung 11 eine zweite Schaltdiode-31 geschaltet und außerdem zwischen dem Ausgang 9 der Kammfilterschaltung 6 und dem Grundpotential ein Schalter 32 angeordnet, mit dem der Ausgang 9 der Kammfilterschaltung kurzgeschlossen werden kann. In der offenen Einstellung des Schalters 32, die beispielsweise für PAL-Betrieb vorgesehen ist, ist die Schaltdiode 10 hinter dem Ausgang 9 der Kammfilterschaltung durchlässig gesteuert und die Schaltdiode 31 hinter der Eingangsstufe 16 gesperrt. Dadurch gelangt das Farbsignal F' vom Ausgang 5 der Farbsignalaufbereitungsschaltung 1 über die Kammfilterschaltung 6 von Übersprechsignalen befreit zur FBAS-Leitung 11.
- In der kurzschließenden Schaltstellung des Schalters 32, die beispielsweise für SECAM-Betrieb vorgesehen ist, ist die Schaltdiode 10 gesperrt und die am Ausgang der Eingangsstufe 16 der Kammfilterschaltung 6 befindliche Schaltdiode durchlässig gesteuert, so daß nunmehr die Farbsignale F' vom Ausgang 5 der Farbsignalaufbereitungsschaltung 1 direkt vom Ausgang der Eingangsstufe 16 der Kammfilterschaltung 6 über die Schaltdiode 31 zur FBAS-Leitung 11 gelangen. Damit in beiden Schaltstellungen des Schalters 32 der Pegel des Farbsignales auf der FBAS-Leitung 11 gleich ist, sind die Transistorstufen 25 und 26 der Addierschaltung in ihrer Verstärkung so bemessen, daß ihre Amplitude am Ausgang der Emitterschaltung 30 der Eingangsstufe 16 der Kammfilterschaltung und am Ausgang 9 der Kammfilterschaltung gleich sind. Dadurch sind keine weiteren Umschaltungen zur Anpassung des Ausgangspegels auf der FBAS-Leitung 11 beim Umschalten des Betriebsartenschalters 32 erforderlich.
Claims (4)
- Patentansprüche: 1. Kammfilterschaltung, die zum Auslöschen des Übersprechens von Nachbarspuren bei der Wiedergabe der Video-Information eines Datenträgers - einen unverzögerten ersten Signalweg, - einen zweiten Signalweg mit einer Verzögerungsleitung einer vorgegebenen Verzögerungszeit und einen an den Ausgang der Verzögerungsleitung angeschlossenen einstellbaren Phasendrehglied, - eine Einrichtung zum Einstellen der Signalam plitude in einem der Signalwege - und eine an den Ausgang der beiden Signalwege ge angeschlossene Addierschaltung enthält, dadurch gekennzeichnet, - daß die beiden Signalwege (13, 14) eingangssei tig in einem Anschlußpunkt (12) zusammengeschlossen sind, - daß die Einrichtung zum Einstellen der Signalamplitude ein einstellbarer Widerstand (29) ist und im unverzögerten ersten Signalweg (13) angeordnet ist, - und daß die Addierschaltung (24) für jeden Signalweg (13, 14) einen Signaleingang (22, 23) aufweist und zur Entkopplung der beiden Signalwege aus zwei gleichen, phasensymmetrisch zum Ausgang (9) der Addierschaltung ausgebildeten und ausgangsseitig parallelgeschalteten Transistorstufen (25, 26) besteht.
- 2. Kammfilterschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Phasendrehglied (20) ein gedämpfter Schwingkreis ist, der aus der Ausgangskapazität (19) der Verzögerungsleitung (15) und einer zum Ausgang (17) der Verzögerungsleitung parallel geschalteten einstellbaren Induktivität (18) gebildet ist und der um einen vorgegebenen Betrag im Bereich der Frequenz des Farbträgers verstimmbar ist.
- 3. Kammfilterschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Transistorstufen (25, 26) der Addierschaltung (24) am Kollektor parallelgeschaltet sind und der Kollektorzusammenschluß den Ausgang (9) der Addierschaltung bildet.
- 4. Kammfilterschaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, - daß der Eingang und der Ausgang (9) der Kammfilterschaltung über je einen Diodenschalter (10, 31) an einen gemeinsamen zweiten Ausgang (11) angeschlossen ist, - daß ein den Ausgang der Kammfilterschaltung kurzschließender Schalter (32) den Dioden schalter (10) zwischen den beiden Ausgängen (11,9) sperrt - und daß die Verstärkung der Kammfilterschaltung den Betrag eins aufweist.Dic Erfindung betrifft eine Kammfilterschaltung der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art.Um hohe Aufnahme- und Wiedergabezeiten zu erreichen, sind auf den handelsüblichen Datenträgern, insbesondere auf handelsüblichen Videomagnetbändern die Spuren, die die Videoinformation enthalten, sehr schmal bemessen und außerdem ohne wesentlichen Zwischenraum aneinander gelegt. Deshalb erfassen bei der Abtastung einer Videospur zur Wiedergabe der in der Spur enthaltenen Videoinformation die Abtasteinrichtungen auch Informationen der seitlich angrenzenden benachbarten Spuren. Dies führt zu einem Übersprechen der Videoinformation der Nachbarspuren in die Videoinformation der abgetasteten Spur. Dieses Übersprechen wird neuerdings mit Kammfilterschaltungen beseitigt.Um damit die Auslöschung des Ubersprechens überhaupt durchführen zu können, müssen die Zeilen benachbarter Spuren nach einem bestimmten Phasenmuster auf den Datenträger aufgenommen werden. Bei der Wiedergabe werden im Wiedergabekanal die abgetasteten Zeilen einer Spur so gedreht daß die Zeilen der abgetasteten Spur gleichphasig sind. Dann sind die Übersprechsignale von den Nachbarspuren jeder übernächsten Zeile gegenphasig. Eine Überlagerung der Information einer abgetasteten Zeile mit der Information der übernächsten Zeile der gleichen Spur führt bei einem geeigneten Abgleich zu einer ausmittelnden Überlagerung der Nutzinformation der beiden abgetasteten Zeilen und zu einer Auslöschung der Übersprechsignale der Zeilen der Nachbarspuren.Aus der Zeitschrift »Funkschau« 1984, Heft 15, Seite 42 bis 45 ist eine Kammfilterschaltung bekannt, die im Farbwiedergabeteil eines Videorecorders zur Ausloschung der übersprechenden Signalanteile eingesetzt ist. Diese bekannte Kammfilterschaltung enthält einen ersten unverzögerten Signalweg und einen zweiten Signalweg mit einer zweizeiligen Verzogerungsleitung.
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