DE335464C - Hack- und Jauchegeraet fuer Pflanzenreihen - Google Patents

Description

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Hack- und Jauchegerät zum Einführen und Verteilen von Jauche in den Erdboden.

Um die düngende Wirkung der Jauche, besonders des Ammoniaks derselben, für die Pflanzen nutzbar zu machen, sind fährbare Geräte bekannt, welche die Jauche auf dem Pflanzenfeld zur Verteilung bringen, und zwar

ίο in Reihen. Die bisher bekannten Geräte sind in ihren Ausmessungen zu groß und zu schwer, um besonders in Klein- undGroßgrundbesitzerkreisen nutzbar für die^ Landwirtschaft eingeführt zu werden.' Diese^Geräte-sind auch

noch nicht so vollkommen konstruiert, daß eine einwandfreie Einführung und Verteilung der Jauche in den Erdboden unter der Erdoberfläche stattfand. Es wird'die Jauche entweder in schmalen Drillreihen in den Erdboden ge-:

bracht, so daß ein ganz schmaler Streifen oder Strich mit Jauche bedüngt wurde und daher zwischen den Reihen ein zu großer breiter Raum unbenetzt blieb, oder es mußte die Jauche, wenn sie nicht in Reihen gedrillt wurde mit einem zweiten Gerät zugedeckt bzw. eingehackt werden, um das leicht flüchtige Ammoniak für die Pflanzenwurzeln festzuhalten. Ein mehr oder weniger großer Teil Ammoniak geht hierbei immer noch verloren. Die bekannten Geräte zum Unterbringen der Jauche unter die Erde und zur gleichzeitigen Bodenbearbeitung sind groß und schwer.

Diesen Übelständen ist durch vorliegende Erfindung abgeholfen. Sie umfaßt eine Radhacke als Bejauchungsgerät für Pflanzenreihen und ein mit einem Jaucheverteilstück ausgerüstetes Hack- und Jaucheschar.
.. Auf der Zeichnung ist je ein Ausführungs-

beispiel einer Radhacke als Bejauchungsgerät für Pflanzenreihen und ein mit einem Jaucheverteilstück ausgerüstetes Hackschar dargestellt, und zwar zeigt:

Abb. ι eine Radhacke mit Bejauchungsgerät in Hinteransicht,

Abb. 2 eine Radhacke mit" Bejauchungsgerät in Seitenansicht, · _;

Abb. 3 ein Ventil im Schnitt Ä~B, ίο Abb. 4 ein Hackschar mit Jaucheverteilstück von hinten gesehen,

Abb. 5 ein Hackschar mit Jaucheverteilstück von der Seite gesehen im Schnitt C-D, Abb. 6 ein Hackschar mit Jaucheverteilstück von unten gesehen.

Ein oder mehrere dieser Hack- und Jaucheschare sind an einem Bejauchungsgerät angebracht, z. B. an dem Gerät nach Abb. ι und 2.

Der verschließbare Behälter ι mit Sieb 2 und Klammerbügel 3 zum Befestigen an dem Bügel 4 der Radhacke trägt Ableitungs- und Verteilungsrohre 5, welche im Innern des Behälters durch Stab 6 mit Ventil 7 geschlossen und geöffnet werden können. Die Einstellung des Verschlusses geschieht mit Hebel 8, welcher in Abb. 2 von dem Handgriff 9 aus mit der Hand während der Arbeit bedient wird. Um ein annähernd gleichmäßiges Ausfließen zu ermöglichen, ist dieser Hebel 8 oben am Handgriff, wo er geführt wird, mit in zweckmäßigen Abständen angeordneten Sperrvorrichtungen 10 versehen, um, dem Flüssigkeitsdruck entsprechend zwangsweise mehr oder weniger ausfließen lassen zu können.

Die Einführung der Jauche in den Erdboden mittels des Hack- und Jaucheschares nach vorliegender Erfindung unterscheidet sich von der bisher bekannten Weise dadurch, daß die Jauche nicht in die von spitzen Scharen gemachten Furchen und öffnungen einläuft und dabei eine sehr schmale Fläche benetzt, sondern infolge Anwendung eines Jaucheverteilstückes unterhalb des Schares oder Rohres durch dieses seitwärts unter die Scharflächen abgeleitet wird. Der rinnenförmige Scharstiel (Abb. 4, 5, 6) läuft in eine breite Scharfläche 11 aus und wird durch ein Verteilstück 12 abgedeckt. Dieses ist unterhalb des Schares durch zwei seitliche Ausschnitte zu einem Jaucheverteilstück ausgebildet und läßt zwei seitliche Auslauföffnungen 13 für die Jauche frei. Die Jauche wird dadurch in breiten Streifen unter der Erdoberfläche verteilt und von der hinter den Scharflächen herunterfallenden Erde sofort bedeckt, um so auf das vollkommenste ausgenutzt zu werden.

Das bekannt gewordene Gerät, welches den Zweck hat, Ammoniak, Kohlensäure, Gas, Wasser oder chemische Düngemittel unter Erdoberfläche in Form von Sprühregen zu verteilen, eignet sich nicht zur Verteilung von Stalljauche. Es hat den Nachteil, daß es hierfür zu umständlich und zu kompliziert ist. Der Aufnehmeraum, die Verteilkammer, ist zu lang, es bildet sich ein toter Raum, in diesem sammeln sich die in der Jauche befindlichen Fremdkörper, wie Strohreste, Torf, Erd- und Steinreste, an und führen so im praktischen Gebrauch alsbald zur Verstopfung des Verteilungszahnes.

Die Konstruktion des Hack- und Jaucheschares nach vorliegender Erfindung unterscheidet sich von dem bekannten Verteilungszahn dadurch, daß es nicht einen Aufnahme- raum mit in langer Reihe angeordneten Auslaufkanälen besitzt, sondern daß es als Hackschar zum Gebrauch für jede Hackmaschine ausgebildet ist und dabei durch Anwendung eines Jaucheverteilstückes gleichzeitig als Jaucheschar dient, wobei durch entsprechende Anordnung des Jaucheverteilstückes die Austrittsöffnungen so kurz und zweckmäßig gehalten sind, daß obige Übelstände vermieden werden. Die Erfindung besteht darin, daß das Hackschar, in dessen hohlem Stiel das Leitungsrohr vor Erddruck geschützt herunterführt, mit einem Jaucheverteilstück ausgerüstet ist, das die Rinne des Scharstieles nach unten abdeckt und zwei seitliche, zweckmäßige Austrittsöffnungen für den ungehinderten Austritt der Jauche frei läßt.

Claims (2)

Patent-An Sprüche:

1. Hack- und Jauchegerät für Pflanzenreihen, gekennzeichnet durch einen auf die Radhacke aufsetzbaren, an dem Bügel der Radhacke leicht lösbar befestigten Jaucheoder Flüssigkeitsbehälter, dessen Ableitungsröhren hinter den Scharen münden und mittels eines vom Handgriff der Radhacke aus zu bedienenden Hebels, dem Flüssigkeitsdruck entsprechend, beliebig geschlossen und geöffnet werden können.

2. Hack- und Jauchegerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Hackschar, in dessen hohlem Stiel das Leitungsrohr vor Erddruck geschützt herunterführt, mit einem Jaucheverteilstück ausgerüstet ist, . das die Rinne des Scharstieles nach unten abdeckt und zwei seitliche Ausschnitte für den Austritt der Jauche aufweist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.