-
Einrichtung zum Einleiten von zwei verschiedenen Arbeitsvorgängen
aus der Ferne mittels nur zweier Leitungen. Die Erfindung bezieht sich auf elektrische
Anlagen beliebiger Art, bei denen mittels nur zweier Leitungen, die zugleich als
Arbeitsleitungen dienen, zwei verschiedene Arbeitsvorgänge eingeleitet werden, je
nachdem, ob zunächst volle oder nur verminderte Spannung gegeben wird. Die Arbeitsvorgänge
werden in an sich bekannter Weise durch zwei Schaltschütze herbeigeführt. Die Erfindung
besteht darin, d'aß beim Einschalten der vollen Spannung das eine Schütz anspricht
und sich über einen Selbsthaltekontakt trotz eines Vors.chaltwiderstandes selber
den Strom hält, so daß es den einen Arbeitsvorgang einleiten kann. Wird jedoch verminderte
Spannung gegeben, so spricht zwar dasselbe Schütz an, fällt aber wegen eines an
seinen Klemmen herbeigeführten Spannungsabfalles wieder ab und wird amWied@ranziehen
durch ein empfindliches Hilfsrelais gehindert, das unmittelbar nach dem Schütz anzieht,
den Stromkreis des Schützes unterbricht und das andere Schütz einschaltet, das seinen
Anker nach Einschalten der vollen Spannung anzieht.
-
In, den Mg. i und 2 sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
-
In der Anordnung nach Fig. i . ist angenommen, daß die beiden Arbeitsvorgänge
in der Bewegung zweier Stangen i9 und 2o zu beliebigem Zweck bestehen-, die unmittelbar
durch die Kerne der Schützspulen ii und 12 wahlweise gehoben- werden. Mittels des
Schützes i i werden außer dem Magnetkern für die Stange i9 noch die Kontakte 21
und 22 und ferner die Kontakte 23 eines Haltestromkreises gesteuert. Außerdem ist
ein Hilfsrelais 13 angeordnet, daß die Kontakte 2q., 25,:26 steuert. Zum*Einleiten
der beiden verschiedenen Arbeitsvorgänge ist in Leitung p ein Schalter 14 angeordnet,
der, nach links auf Kontakte 15 gelegt, volle Spannung des Netzes PN gibt, nach
rechts zunächst auf Kontakt 16 gelegt, einen Vorschaltwide@rstand 18 einschaltet,
durch welchen die Spannung herabgemindert wird, während durch Auslegen auf Kontakt
17 alsdann volle Spannung gegeben wird. Im Stromkreis der Haltekontakte 23 ist ein
Vorschaltwiderstand 27 angeordnet.
-
Die Einrichtung wirkt in folgender Weise: Wird Schalter 14 auf Kontakt
16 gelegt, also verminderte Spannung geig eben, so wird das Schütz i i über die
Kontakte 25 eingeschaltet. Es zieht seinen Anker an und schließt zunächst die Kontakte
22, durch die das Hilfsrelais 13 eingeschaltet wird und- seinen Kern anziehen kann.
Dadurch werden die Kontakte 25, die das Schütz i i unmittelbar an, die Spannung
PN legen, geöffnet. Anderseits schließt aber Schütz i i die Haltekontakte 23, wodurch
sein Stromkreis über einen Vorschaltwiderstand 27 geschlossen wird. Wegen der Vorstufe
18 ist.der Haltestrom nicht stark genug, den Kern des Schützes i i zu halten, dieser
fällt also wieder ab. Das Relais 13 hält sich aber mittels der Kontakte 26 selbst
den Strom, die Kontakte
2q. sind also geschlossen, so daß ein Strom
von P über. Vorstufe 18, .die Kontakte 2¢- und die- Kontakte 21, die sich beim Abfallen
des Schützes i i geschlossen haben, und über das Schütz 12 fließt. Der eine Arbeitsvorgang-ist
damit vorbereitet. Wenn nun der Schalter 14 auf Kontakt 17 gelegt wird, also volle
Spannung gegeben wird, so wird der Kern des Schützes 12 und damit die Stange 2o
gehoben.
-
Wird der Schalter 14 auf Kontakt 15 gelegt, also von vornherein volle
Spannung gegeben, so wird ebeniails Schütz i i über die Kontakte 25 eingeschaltet
und sein Anker .angezogen. Die Kontakte22 werden geschlossen und schalten dais Hilfsrelais
13 ein, das seinen Anker anzieht. Dadurch wird zwar der unmittelbare Stromkreis
des Schützes i i über die Kontakte 25 unterbrochen, der Anker ii kann aber doch
nicht abfallen, da er sich den Strom über -die Kontakte 23 selbst hält. Der
Vorschaltwiderstand ist dabei ohne Einfluß, weil wegen des Fehlens der Vorstufe
der Strom zumHalten des Kernes genügend stärk ist. Das Schütz i i hält also, da
es an der vollen Spannung liegt, die Stange 1g in der gehobenem Lage.
-
Ein. 2 zeitigt die Anwendung des Erfindungsgedankens auf eine Anlage
beliebiger Art, bei der die beiden Arbeitsvorgänge durch Drehung eines Hauptstrommotors
entweder in dem einen oder in dem andern Sinne herbeigeführt werden.
-
Der Motor 30 mit der Feldwicklung 31 wird: iln einem Sinne,
beispielsweise links herum, geschaltet, wenn die Hauptkontakte 2o durch das Schütz
12 geschlossen werden. Werden die Hauptkontakte ig durch das Schütz i i geschlossen,
so wird der Motor 30 im andern Sinne, also rechts herum, angelassen. Das Schütz
ii schaltet außer den Hauptkontakten 19 noch die Kontakte 22 und 23, während
das Hilfsrelais 13 die Kontakte 2q., 25, 26 steuert.
-
Die Wirkungsweise entspricht im -,vesentlichen der Anordnung nach
Fig, i.
-
Wenn mittels des Schalters 14 verminderte Spannung gegeben wird und
das Schütz i i über die Kontakte 2q. eingeschaltet wird, so liegt auch das Hilfsrelais
13 in Reihe mit dem Vorschaltwiderstand 2$ an der gleichen Spannung, ist aber durch
die Kontakte 22 und 25 kurzgeschlossen. -Das Schütz ii öffnet die Kontakte 22 und
hebt den Kurzschluß des Relais 13 auf, so daß dieses anzieht. Sobald das Schütz
i i die Hauptkontakte ig schließt, entsteht, weil der Anker 3o noch stillsteht,
ein starker Spannungsabfall, so daß beide Schütze ihre Anker fallen lassen. Die
Spannung erreicht aber nach öffnen der Hauptkontakte ig gleich wieder -die vorherige
Höhe. Das Relais 13 zieht sein=en Kern infolge seiner ge= ringen Trägheit sofort
wieder an und öffnet die Kontakte 2q., schaltet das Schütz. i i ab und schließt
die Kontakte 26, die das -Schütz 12, über die- Kontakte 22 einschalten. Wenn nun
volle Spannung über Kontakt 17 gegeben wird, zieht Schütz 12 an, und der
Elektromotor 30 setzt sich links herum in Bewe-.
-
gung. Falls der- Spannungsabfall, der beim Einschalten des Verbrauchers
durch die Kontakte 16 und i g entsteht, nicht genügt, um den Kern des Schützes ii
zum Abfallen zu bringen, kann ein Vorschaftwiderstand 27, der dem Widerstand 27
in Fig. i entspricht, in dem Haltestromkreis des Sohützes ii angeordnet werden.
-
,Entsprechend dem Vorgang- bei der Bewegung der Stange ig durch das
Schütz i i nach Fig. i wird der Motor 3o rechts herum geschaltet, wenn von vornherein
durch Auslegen des Schalters 14 auf Kontakt 15 volle Spannung gegeben wird.
-
Der Motor ig kann für Gleichstrom oder für Wechselstrom gebaut sein,
er kann auch als Nebenschlußmotor gewickelt sein.
-
Anstatt die beiden Arbeitsvorgänge durch Drehen eines Mätors in verschiedenen
Richtungen herbeizuführen, kann man auch für jeden Arbeitsvorgang einen besonderen
Motor verwenden. Durch das - Ansprechendes Schützes i i wird dann der eine, durch
das Schütz 12 der. andere Motor angelassen.