DE3118783C2 - Vorrichtung zum Sicken des Rumpfes eines Blechgebindes - Google Patents

Abstract

Bei einem Verfahren zum Verformen der Rümpfe von Blechgebinden wird durch Abwälzen der Rümpfe zwischen einem Innen- und einem Außenwerkzeug eine Festigkeitserhöhung erzielt. Um ein Gleiten des Gebindes auf der Innen- und der Außenwalze zu vermeiden, wird der Gebinderumpf (24) koaxial zum Innenwerkzeug (2) gehalten. Das Außenwerkzeug (3) wird dann während des Verformungsvorganges radial an das Innenwerkzeug (2) herangeführt und auf diesem und dem dazwischenliegenden Rumpf (24) abgewälzt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sicken des Rumpfes eines Blechgebindes nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-PS 21 24 038) werden die Rümpfe durch mindestens eine Innenwalze gegen eine gekrümmte Gegenschiene gepreßt, wobei die Innenwalze verschiebbar auf einem drehbaren Teil parallel zur Gegenschiene angeordnet und mit einer Antriebswelle verbunden ist, an deren anderem Ende ein Ritzel angebracht ist, das mit einem ortsfesten Hauptzahnrad kämmt. Hierdurch soll erreicht werden, daß die Innenwalzen unabhängig von ihrem jeweiligen radialen Abstand von der Gegenschiene stets mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit gegenüber letzterer gedreht werden. Die Drehung des Behälters erfolgt bei der bekannten Vorrichtung durch die Reibkraft in der Klemmlinie zwischen der Innen- und Außenwalze. Die Klemmkraft kanu aber wegen der unterschiedlichen Blechstärke am Umfang des Behälters insbesondere bei gelöteten Behältern mit vierfacher Blechdicke an der Fügestelle nicht konstant gehalten werden. Dadurch kann es zu einer gleitenden Reibung zwischen den Walzen und dem Behälter kommen, was Kratzer in der Dosenlackierung nach sich zieht. Außerdem ist mit der bekannten Vorrichtung nur die Herstellung von um den Behälterumfang herumlaufenden Sikken möglich.

Weiter sind auch schon Vorrichtungen zum Umbör- ~deln der Ränder von Dosenrümpfen bekannt (US-PS 21 89 004, DE-OS 25 10 543), bei denen der Dosenrumpf konzentrisch auf einer drehbaren Innenwalze angeordnet ist und eine von außen herangeführte Walze an einem Rand die Bördelung durch Andrücken des Randes an einen Ring der Innenwalze herbeiführt. Bei einer dieser bekannten Bördelvorrichtungen (DE-OS 25 10 543) ist auch schon vorgesehen, den Dosenrumpf durch radial spreizbare Zylindersegmente konzentrisch an der Innenwalze und zum Bördelwerkzeug zu halten. Bei den bekannten Bördelvorrichtungen sind für das konzentrische Halten der Dosenrümpfe und deren Bearbeitung unterschiedliche Bereiche an der Innenwalze vorgesehen.

Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, mit der ein gleit- und schlupffreies Herstellen der Sicken möglich ist.

Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch angegebene Erfindung gelöst.

Aufgrund dieser Ausbildung stehen nach dem Spreizen der vorzugsweise durch Spreizsegmente gebildeten Oberfläche des Innenwerkzeuges die Prägevorsprünge auf den gesamten Umfang mit der Innenwand des Dosenrumpfes in Berührung, so daß die Drehantriebskräfte für den Dosenrumpf unmittelbar von den Prägevorsprüngen auf den Dosenrumpf übertragen werden. Nachdem die Prägevorsprünge schon beim radialen Spreizen der Oberfläche des Innenwerkzeuges das Blechmaterial geringfügig verformen und dieser Verformungsvorgang beim Angreifen des Außenwerkzeuges weiter fortgesetzt wird, liegt aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung zwischen dem Innenwerkzeug und dem Dosenrumpf eine formschlußartige Verbindung an den Prägevorsprüngen vor, wodurch einem reis lativen Gleiten oder einem Schlupf zwischen dem Rumpf und dem Innenwerkzeug entgegengewirkt wird. Auf diese Weise kann auch ohne weiteres eine winkelgetreue, reproduzierbare Sickenanordnung auf den Rumpf verwirklicht werden. Es ist gewährleistet, daß nach einer Umdrehung des Innenwerkzeuges stets die gleiche Umfangsstelle des Rumpfes in Eingriff mit dem Außenwerkzeug gelangt

Die Erfindung ermöglicht es weiterhin, daß auch nicht zusammenhängende Sicken, ζ. B. kugelsektor-, pyramidenstumpf- oder kegelstumpfförmige Sicken im Abwälzverfahren hergestellt werden können. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß auch schrauben- und wellenförmige Sicken herstellbar sind.

Durch die Merkmale des Anspruches 2 wird die Herstellung einer winkelgetreuen, reproduzierbaren Sickenanordnung ohne die Gefahr eines Schlupfes oder eines Gleitens weiter gefördert.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine teilweise geschnittene Ansicht einer Vorrichtung zum Sicken des Rumpfes von Blechdosen vor dem Aufreizen eines Rumpfes auf das Innenwerkzeug und

F i g. 2 eine entsprechende Ansicht, bei auf das Innenwerkzeug aufgesetztem und vom Außenwerkzeug beaufschlagten Rumpf der Blechdose.

Eine in den F ί g. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung zum Sicken von Dosenrümpfen 24 umfaßt ein walzenförmiges Innenwerkzeug 2 mit rundherum darauf angeordneten, nicht im einzelnen dargestellten Prägevorsprüngen sowie ein ebenfalls walzenförmiges, rundherum axiale Rippen aufweisendes Außenwerkzeug 3, deren Achsen 4 bzw. 5 parallel zueinander verlaufen und welche von Wellen 6 bzw. 7 angetrieben sind. Die Welle 6 ist hohl ausgebildet und koaxial zur Achse 4 angeordnet. Die beiden Wellen 6, 7 sind in einem Gehäuse 8 drehgelagert. Durch zwei miteinander kämmende Zahnräder 9,10, welche drehfest mit den Wellen 6 bzw. 7 verbunden sind, wird ein synchroner Gleichlauf der beiden Wellen 6, 7 gewährleistet. Der Antrieb eines Zahnrades 9 und damit der beiden Wellen 6, 7 erfolgt über ein weiteres, drehfest auf der Welle 6 angeordnetes Zahnrad 12 und ein mit diesem kämmendes Antriebszahnrad 11, das sich um die Achse Λ der gesamten Verformungsmaschine dreht und konzentrisch an einer Drehsäule 33 befestigt ist, die durch einen nicht dargestellten Motor zu einer Drehbewegung um die Achse A antreibbar ist. Bevorzugt ist es jedoch, wenn die Säule 33 feststehend ist und die Vorrichtung um die Achse A der Säule 33 auf einer Kreisbahn herumgeführt wird.

Am oberen Ende der Welle 6 ist drehfest das Innenwerkzeug 2 aufgesetzt, welches sich aus einer Anzahl

den Walzenmantel 13 bildender, spreizbarer Segmente 14, einem Walzenkern 15 und einem Spreizkonus 16 zusammensetzt

Der Spreizkonus 16 ist mit einer Zugstange 17 verbunden, welche koaxial zur Achse 4 liegt und innerhalb der Welle 6 axial verschiebbar angeordnet ist. Das untere Ende der Zugstange 17 ragt aus der Welle 6 heraus und steht mit einem Hubwerkzeug 18 in Verbindung, das pneumatisch, hydraulisch oder andersweitig betätigt wird. ίο

Die Zugstange 17 ist mit einem Hebelsystem 19 verbunden, das von einer Steuerkurve 20 mittels Kurvenrolle 21 gesteuert wird.

Entweder sind im Innenwerkzeug 2 oder im Hubwerkzeug 18 Mittel vorgesehen, welche das Mitdrehen der Zugstange 17 und/oder des Hubwerkzeuges 18 mit dem Innenwerkzeug 2 verhindern.

Die Welle 7 ist aus mehreren Teilen aufgebaut Das untere Ende mit dem Zahnrad 10 ist drehbar in einer Hülse 22 im Gehäuse 8 gelagert Das obere Ende der Welle 7 trägt das Außenwerkzeug 3 und ist in einer Gabel 23 achsparallel verschiebbar. Zwischen dem oberen und unteren Ende der Welle 7 sind im axialen Abstand zwei kardanische Zwischenstücke, z. B. Kreuzgelenke oder ballige Verzahnungen 31, angeordnet, welehe eine Verschiebung des oberen Endes der Welle 7 in Richtung des Pfeiles F relativ zum unteren Ende gestatten, ohne die Drehantriebsverhinderung zwischen dem Zahnrad 10 und der Walze 3 zu behindern. Die Gabel 23 läßt sich beispielsweise mittels einer Steuerkurve 32 derart verschieben, daß das Außenwerkzeug 3 sich vom Innenwerkzeug 2 abhebt bzw. sich ihr nähert.

Nach F i g. 1 befindet sich der Dosenrumpf 24 noch außerhalb des Innenwerkzeugs 2 in einem draüber angeordneten Beschickungsbehälter 25. Dieser ist über eine mit der Achse 4 koaxiale Schubstange 27 axial verschiebbar in einer Führung 26 im Gehäuse 8 gelagert. Am oberen Ende der Stange 27 befindet sich eine Rolle 28, welche mit einer Steuerkurve 29 verschoben wird.

In Fig.2, in welcher die Arbeitsstellung dargestellt ist, befindet sich der Dosenrumpf 24 zusammen mit dem Beschickungsbehälter 25 in abgesenkter Stellung über dem Innenwerkzeug 2. Das Außenwerkzeug 3 greift durch die öffnung 30 des Behälters 25 in diesen ein und wird durch die Steuerkurve 32 auf den Dosenrumpf 24 gepreßt.

Der Dosenrumpf 24 wird durch die Segmente 14, welche vom nach unten gezogenen Konus 16 gespreizt sind, drehfest gehalten. Die Verschiebung des Konus 16 erfolgt durch die Steuerkurve 20 über die Rolle 21 am Hebel 19, welcher das Hubwerkzeug 18 betätigt.

Die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens, sowie der Vorrichtung ist in folgende Schritte aufgeteilt:

In der Anordnung gemäß Fig. 1 wird ein Dosenrumpf 24, welcher vorzugsweise beidseitig einen Bördel aufweist durch die öffnung 30 in den Behälter 25 eingelegt. Anschließend erfolgt ausgelöst durch die Steuerkurve 29 die Absenkung des Behälters 25 mit dem Dosenrumpf 24 auf das Innenwerkzeug 2. In zeitlicher Abstimmung erfährt das Innenwerkzeug 2 ausgelöst durch die Steuerkurve 20 eine Spreizung und fixiert den Rumpf 24 drehfest auf dem Innenwerkzeug 2, ohne den Rumpf 24 dadurch zu dehnen. Anschließend fährt das Außenwerkzeug 3, ausgelöst durch die Steuerkurve 32, an das Innenwerkzeug 2.

Für die Funktionsweise der Vorrichtung ist es unwesentlich, ob der synchrone Antrieb des Innenwerkzeuges 2 und des Außenwerkzeupes 3 während des Lade- und Entladevorgangs unterbrochen wird oder nicht.

Die Steuerkurven 20, 29, 32 sind an einer um die Achse A rotierenden Drehsäuie 33 ausgebildet, an tier auch das Antriebszahnrad 11 konzentrisch angeordnet ist Rund um die Achse A befinden sich mehrere, z. B. 10, die Verformungsmaschine bildende Vorrichtungen der beschriebenen Art in gleichmäßigem Abstand, welche von der Steuerkurve 20, 29, 32 und dem Antriebszahnrad 11 dergleichen Drehsäule33 beaufschlagt werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Sicken des Rumpfes eines Blechgebindes, insbesondere einer Blechdose, bei der mit Prägevorsprüngen versehene Innen- und Außenwerkzeuge vorgesehen sind, zwischen denen der Rumpf abwälzbar ist dadurch gekennzeichnet, daß das Innenwerkzeug (2) sowie die daran angeordneten Prägevorsprünge koaxial zum Rumpf (24) angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Innen- und Außenwerkzeug (2, 3) zu einer synchronen Drehbewegung angetrieben sind.