DE10021456C2 - Verfahren zum Einprägen von Wölbstrukturen in einen Hohlzylinder und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Einprägen von Wölbstrukturen in einen Hohlzylinder und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einprägen von Wölbstrukturen in einen Hohlzylinder,
insbesondere in einen Mantel für die Trommel oder den Laugenbehälter einer Waschmaschine,
bei dem dieser durch eine Druckwalze gegen auf einem Träger angeordnete Stützelemente
gepresst und entgegengesetzt einer Drehbewegung der Druckwalze in Rotation versetzt wird.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen
Verfahrens.
Aus der WO 97/35705 A1 ist ein Verfahren zum Beulstrukturieren dünner Materialbahnen
bekannt. Dabei sind die Stützelemente auf einer ersten Walze angeordnet, gegen die eine
Druckwalze unter Zwischenlage der Materialbahn gepresst wird. In einem Ausführungsbeispiel
wird die Strukturierung eines Hohlzylinders beschrieben. Die Druckwalze ist in diesem Aus
führungsbeispiel mit einer flexiblen Oberfläche versehen ist. Durch die Drehung mindestens
einer der beiden Walzen und/oder des Hohlzylinders entsteht eine gegenläufige Rotation, bei
der die Materialbahn zwischen beiden Walzen hindurchgeschoben wird. Dabei entstehen durch
Selbstorganisation Beulfalten. Da die Walze, die die Stützelemente trägt, einen geringeren
Radius als der Hohlzylinder besitzt, drehen sich Hohlzylinder und Walze mit unterschiedlicher
Rotationsgeschwindigkeit und es entsteht eine Relativbewegung zwischen diesen beiden
Teilen. Der Hohlzylinder wird deshalb nur durch den Druck der beiden Walzen in ihrem
Kontaktbereich gehalten. Hierdurch kann die Zylinderwand horizontal und vertikal taumeln und
ein Schlupf zwischen der Wand und den Stützelementen entstehen. Um einheitliche Strukturen
zu erhalten, muss die Walze mit den Stützelementen außerdem nach jedem Strukturierungs
vorgang neu positioniert werden. Ein weiterer Nachteil ergibt sich durch Markierungen, die
durch die freie Bewegung des Hohlzylinders auf den Stützelementen entstehen.
Aus der WO 98/20195 A1 ist es allgemein bekannt, den Mantel einer Waschmaschinentrommel
nach dem vorbeschriebenen Verfahren mit einer Beul- oder Wölbstruktur in Form von
Vielecken zu versehen und in den Eckpunkten dieser Vielecke Löcher anzuordnen. Durch den
Schlupf während der Strukturierung entstehen unregelmäßige Muster, was eine Anordnung der
Löcher in den Eckpunkten erschwert. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Lochung
vor der Strukturierung erfolgen soll.
Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Verfahren der eingangs genannten Art bzw.
eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens zu offenbaren, welches
regelmäßige Wölbstrukturen auf dem Hohlzylinder sicherstellt.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den jeweils nachfolgenden
Unteransprüchen.
Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen in der Regelmäßigkeit der auf den
Hohlzylinder aufgebrachten Wölbstrukturen, die sich dadurch ergibt, dass die Stützelemente
vollflächig an der Innenwand des Zylinders anliegen und keinerlei Schlupf zwischen Stütz
elementen und Blech auftritt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass an den Rändern der
Strukturen keine Prägespuren entstehen.
In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden drei Träger
verwendet und jedem Träger ist eine Druckwalze zugeordnet, wobei die Druckwalzen jeweils
um 120° versetzt sind und gleichzeitig gegen den Hohlzylinder gepresst werden. Hierdurch
heben sich die Querkräfte auf den Hohlzylinder auf und es ist eine hohe Prozesssicherheit
gegeben.
Bei einem Verfahren zur Herstellung eines wölbstrukturierten Trommelmantels einer Wasch
maschinentrommel ist es vorteilhaft, wenn der Trommelmantel mit den anliegenden Stütz
elementen zur Aufbringung der Wölbstruktur um ca. 100° gedreht wird. Hierdurch bleiben drei
Teilsegmente des Trommelmantels unstrukturiert. In diesen Bereichen können Schöpfrippen
eingesetzt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und
wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1a einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zur Herstellung eines wölbstruk
turierten Trommelmantels (100) einer Waschmaschinentrommel;
Fig. 1b einen Horizontalschnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Innenteil einer Vorrichtung gemäß Fig. 1a und b;
Fig. 3 eine Matrize einer Vorrichtung gemäß Fig. 1 u. 2 als Einzelheit in perspek
tivischer Darstellung.
Die in den Fig. 1a und b dargestellte Vorrichtung ist auf einem tischförmigen Grundgestell,
bestehend aus einer Grundplatte (1) und drei Standfüßen (2), aufgebaut. In eine zentrale
Öffnung (7) der Grundplatte (1) ist ein Lagergehäuse (3) eingesetzt, welches ein drehbares
Innenteil führt. Das in Fig. 2 dargestellte Innenteil beinhaltet eine Lagerhülse (4), die an ihrem
unteren Ende ein Zahnrad (5) und an ihrem oberen Ende einen Drehteller (6) trägt, auf dem ein
Innenwerkzeug angeordnet ist. Außerdem nimmt eine äußere Öffnung (8) in der Grund
platte (1) einen Drehstrom-Motor (9) auf, der im Bereich unter der Platte (1) ein Zahnrad (10)
antreibt. Die Zahnräder (5) und (10) sind durch einen Zahnriemen (11) gekoppelt. Hierdurch
kann der Drehteller (6) mit einer Kraft von 2500 Nm angetrieben werden. Das Innenwerkzeug
besteht aus drei Spreizbacken (12), die auf dem Drehteller (6) in radialer Richtung verschiebbar
geführt sind, wobei die Führungen jeweils um 120° versetzt sind.
Die in Fig. 2 dargestellten Spreizbacken (12) besitzen die Form Zylindersegmenten, die mit
der Mittelachse einen Winkel von ca. 100° bilden. Diese sind schräg verlaufend vom Außen
bereich der oberen Deckfläche zum Innenbereich der unteren Deckfläche geschnitten, so dass
eine Schnittfläche entsteht, die derart geneigt ist, dass sich ihr Abstand zur Mittelachse des
Zylinders nach unten verjüngt. Auf diese Weise bilden die Spreizbacken (12) auf der Außen
seite einen Zylinder mit vertikalen Spalten und im Inneren entsteht eine Öffnung in Form eines
auf dem Kopf stehenden Pyramidenstumpfes. Zur Sicherung gegen eine Bewegung in axialer
Richtung ist auf die Segmente ein Haltering (13) aufgelegt und mit dem Drehteller (6) über
Stehbolzen (14) verbunden. Die Stehbolzen erstrecken sich durch die vertikalen Spalte.
Die Spreizbacken (12) fungieren als Träger für in Fig. 3 dargestellte Matrizen (15), auf denen
wabenförmige Stützelemente (15a) zur Erzeugung einer Wölbstruktur in Form von ineinan
dergeschachtelten Sechsecken angeordnet sind.
Durch die Lagerhülse (4) erstreckt sich eine Zugstange (16), die an ihrem oberen Ende einen
pyramidenstumpfförmigen Spreizkeil (17) trägt. An ihrem unteren Ende ist die Zugstange (16)
im Zentrum einer Traverse (18) drehbar gelagert. Die Traverse ist an ihren Enden über zwei
Hydraulikzylinder (19) mit der Grundplatte (1) gekoppelt und kann so die Zugstange (16) in
axialer Richtung bewegen. Zusätzliche Führungen (20) verhindern ein Verkanten der Zugstan
ge (16). Um sicherzustellen, dass beim Anheben des Spreizkeils (17) die Spreizbacken (12)
wieder in ihre innere Ausgangsposition (12') bewegt werden, sind die Flächen des Spreizkeils
mit Kulissensteinen (21) ausgestattet, die in Führungen (22) in den Schnittflächen der Spreiz
backen (12) greifen.
Ein Aufnahmering (23) zur zentrierten Ablage des Trommelmantels (100) umgibt den Dreh
teller (6) konzentrisch und ist über drei Pneumatikzylinder (24) mit der Oberseite der Grund
platte (1) verbunden. Er besitzt einen abgeschrägten Zentrierrand (23a). Außerdem ist an ihm
ein Bolzen (25) angeordnet, der über einen weiteren Pneumatikzylinder (nicht dargestellt) in
radialer Richtung des Trommelmantels (100) bewegt werden kann. Die Höhe des Aufnahme
rings ist verstellbar, um Trommelmäntel (100) mit unterschiedlicher Tiefe aufnehmen zu
können.
In drei Eckpunkten sind auf der Oberseite der Grundplatte (1)jeweils um 120° versetzt
feststehende Konsolen (26) angeordnet. Die Konsolen tragen jeweils eine Halterung (27) in
Form eines C-Bügels, in die eine Stahlrolle (28) um eine vertikale Achse drehbar eingesetzt ist.
Diese Rollen sind mit Eladur (29) beschichtet, einem Polyurethan-Elastomer auf Polyesterbasis
mit einer Härte von ca. 90 Shore A. Die Halterungen (27) sind über Hydraulikzylinder (30) in
radialer Richtung des Trommelmantels (100) bis zu einem Anschlag (31) verfahrbar, der
Verfahrweg und damit die Andruckkraft der Rollen (28) kann über eine Hubeinstellung (32)
justiert werden.
Im folgenden ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines wölbstrukturierten
Trommelmantels (100) für eine Waschmaschine beschrieben, bei welchem die vorstehende
Vorrichtung verwendet wird:
Die Herstellung des Trommelmantels (100) erfolgt aus einem Blechzuschnitt vom Coil, in den zunächst in drei rechteckigen Bereichen ein Lochmuster in Form von ineinandergeschachtelten Sechsecken mit einem Lochdurchmesser von ca. 2 mm gestanzt wird (nicht dargestellt). Zwischen diesen Rechtecken werden Streifen ohne Lochmuster mit taschenartigen Öffnungen versehen, welche später als Einlassöffnungen für im Trommelinneren angeordnete Schöpf rippen (nicht dargestellt) fungieren. Am Rand des Blechzuschnitts wird zusätzlich ein Zentrierloch (nicht dargestellt) eingestanzt. Anschließend wird der Blechzuschnitt zu einem Hohlzylindermantel gerundet und an den Stoßkanten verschweißt. Dieser Zylinder wird in einem Expandiervorgang vorgeformt und so beispielsweise mit einer Abschrägung (101) an den beiden Rändern versehen.
Die Herstellung des Trommelmantels (100) erfolgt aus einem Blechzuschnitt vom Coil, in den zunächst in drei rechteckigen Bereichen ein Lochmuster in Form von ineinandergeschachtelten Sechsecken mit einem Lochdurchmesser von ca. 2 mm gestanzt wird (nicht dargestellt). Zwischen diesen Rechtecken werden Streifen ohne Lochmuster mit taschenartigen Öffnungen versehen, welche später als Einlassöffnungen für im Trommelinneren angeordnete Schöpf rippen (nicht dargestellt) fungieren. Am Rand des Blechzuschnitts wird zusätzlich ein Zentrierloch (nicht dargestellt) eingestanzt. Anschließend wird der Blechzuschnitt zu einem Hohlzylindermantel gerundet und an den Stoßkanten verschweißt. Dieser Zylinder wird in einem Expandiervorgang vorgeformt und so beispielsweise mit einer Abschrägung (101) an den beiden Rändern versehen.
Der so geformte Trommelmantel (101) wird von einem Roboter (nicht dargestellt) vorzentriert
gegriffen und auf den Aufnahmering (23) gesetzt. Dabei erfolgt durch den Zentrierrand (23a)
eine Vorjustierung in radialer Richtung. Anschließend wird der Bolzen (25) über den Pneumatik
zylinder in das Zentrierloch gefahren und justiert den Mantel (100) in Umfangsrichtung. Hier
durch wird die genaue Lage der Lochung in den Eckpunkten der aufzubringenden Wölbstruktur
gesichert.
Nach dem Justieren des Trommelmantels wird die Traverse (18) durch Ausfahren der beiden
Hydraulikzylinder (19) in die Position (18') abgesenkt und zieht den Spreizkeil (17) über die
Zugstange (16) nach unten. Hierdurch werden die Spreizbacken (12) nach außen bewegt und
die Matrizen (15) mit den wabenförmigen Stützelementen (15a) liegen jeweils in einem Bereich
von 100° an der Innenseite des Trommelmantels (100) an. Der Druck der Spreizbacken (12) ist
ausreichend, um den Mantel (100) zu halten, deshalb wird der Bolzen (25) eingezogen und der
Aufnahmering (23) über die Hydraulikzylinder (24) abgesenkt.
Nach dem Anliegen der Stützelemente (15a) werden die drei eladurbeschichteten Stahl
rollen (28) über die Hydraulikzylinder (30) mit einer Kraft von 60 kN an den Trommelman
tel (100) angestellt. Die Positionierung der Rollen erfolgt an Stellen des Trommelmantels, die
sich gegenüber dem Rand (15b) der Matrizen (15) befinden. Der Drehteller (6) wird nun durch
den Drehstrommotor (9) um ca. 100° mit anliegenden Rollen (28, 29) gedreht. Dabei wird die
Wölbstruktur der Stützelemente (15a) in den Trommelmantel (100) geprägt. Anschließend
werden die Rollen (28, 29) in ihre äußere Position zurückgefahren, und der Drehteller (6) in
seine Ausgangsposition zurückgedreht. Der Aufnahmering (23) wird angehoben und trägt den
Trommelmantel (100) wieder. Dann wird der Spreizkeil (17) nach oben gefahren und zieht die
Spreizbacken (12) nach innen. Danach kann der strukturierte Trommelmantel (100) von einem
Roboter aus der Vorrichtung entnommen werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Einprägen von Wölbstrukturen in einen Hohlzylinder, insbesondere in einen
Mantel (100) für die Trommel oder den Laugenbehälter einer Waschmaschine, bei dem dieser
durch eine Druckwalze (28, 29) gegen auf einem Träger (15) angeordnete Stützelemente (15a)
gepresst und entgegengesetzt einer Drehbewegung der Druckwalze (28, 29) in Rotation ver
setzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger (15) aus mehreren zylindersegmentförmigen Spreizbacken (12) besteht, die
jeweils einen Radius aufweisen, der etwa dem Radius des Hohlzylinders entspricht, dass die
Spreizbacken (12) von innen gegen den Hohlzylinder gepresst werden, sodass die Stütz
elemente (15a) hierdurch während der Rotation des Hohlzylinders und dem damit verbundenen
Einprägen der Wölbstruktur ohne Relativbewegung zu diesem formschlüssig an seiner Innen
wand anliegen.
2. Verfahren zur Herstellung eines wölbstrukturierten Hohlzylinders nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass drei Spreizbacken (12) verwendet werden und dass jeder Spreizbacke (12) eine
Druckwalze (28, 29) zugeordnet ist, wobei die Druckwalzen (28, 29) jeweils um 120° versetzt
sind und gleichzeitig gegen den Hohlzylinder gepresst werden.
3. Verfahren zur Herstellung eines wölbstrukturierten Trommelmantels (100) einer Waschma
schinentrommel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trommelmantel (100) mit den anliegenden Stützelementen (15a) zur Aufbringung der
Wölbstruktur um ca. 100° gedreht wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-3 zur
Herstellung eines wölbstrukturierten Hohlzylinders, insbesondere eines Mantels (100) für die
Trommel oder den Laugenbehälter einer Waschmaschine, bei dem dieser durch eine Druck
walze (28, 29) gegen auf einem Träger (15) angeordnete Stützelemente (15a) gepresst und
entgegengesetzt einer Drehbewegung der Druckwalze in Rotation versetzt wird,
gekennzeichnet durch mehrere zylindersegmentförmige Träger Spreizbacken (12), auf dem die
Stützelemente (15a) angeordnet sind und deren Radius etwa dem Radius des Hohlzylinders
entspricht, und gekennzeichnet durch eine Positioniereinrichtung (12, 16-19), durch welche die
Spreizbacken (12) nach dem Einbringen in den Innenraum des Hohlzylinders derart in Richtung
seiner Innenwand verfahrbar sind, dass alle auf dem Träger (Matrize) befindlichen Stützele
mente (15a) an ihr anliegen.
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