DE3050971C3 - Beschlag für den Schiebeflügel von Fenstern, Türen oder dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Beschlag für den Schiebeflügel von Fenstern, Türen oder dgl., mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

Ein solcher Beschlag ist aus der DE-OS 26 33 369 bekannt. Im Bereich der oberen Flügelkante bestehen die Eingriffselemente aus geraden, senkrechten Zapfen, die in die obere Laufschiene von unten her eingreifen und die am freien Ende von geraden oberen Ausstellarmen angeordnet sind, die mit ihrem anderen Ende an der Oberkante des Flügelrahmens fest angelenkt sind und über Steuernuten und einem Steuerzapfen mit dem im Flügelfalz verdeckt eingebauten Betätigungs- und Verriegelungsgestänge verbunden sind. Der am freien Ende angeordnete Zapfen bleibt in jeder Stellung des Flügels mit der oberen Laufschiene in ständigem Eingriff. Damit der Arm im Bereich seiner Anlenkstelle über die Innenseite des Flügels hinaus bis zu dem Zapfen frei vorspringen kann, weist in dem betreffenden Bereich der Flügel auf seiner Oberseite einen Ausschnitt auf. Für die Anordnung bei einem Schiebeflügel, dessen benachbarter Flügel über die Blendrahmenebene vorspringende Beschlagteile hat, an denen der Schiebeflügel vorbeigeschoben werden muß, um das Fenster zu öffnen, ist dieser bekannte Beschlag nicht geeignet, da seine Beschlagteile, insb. der Ausstellarm, die über die Blendrahmenebene vorspringenden Beschlagteile des benachbarten Flügels nicht passieren kann.

Aus der DE-OS 20 06 133 ist ein Beschlag für den Schiebeflügel von Fenstern bekannt, bei denen die mit der oberen Laufschiene in ständigem Eingriff befindlichen Ausstellarme unabhängig von dem Betätigungs- und Verriegelungsgestänge außen an Blechrahmen und Flügelrahmen so angeordnet sind, daß sie in jeder Stellung des Flügels außerhalb des Umrisses von Blendrahmen und Flügelrahmen verbleiben.

Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung einen Beschlag für den Schiebeflügel von Fenstern, Türen oder dgl. mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 so weiterzubilden, daß der Schiebeflügel trotz hoher Belastbarkeit der Ausstellarme und trotz der zwangsweisen Steuerung der Ausstellarme durch das im Flügelfalz verdeckt eingebaute Betätigungs- und Verriegelungsgestänge unbehindert an einem benachbarten Flügel vorbeigeschoben werden kann, der in der Schließstellung in der gleichen Ebene liegt wie der Schiebeflügel und selbst beweglich ist und deshalb über die Blendrahmenebene vorspringende Beschlagteile aufweist.

Diese Aufgabe wird durch die Maßnahmen des Anspruchs gelöst.

Wesentlich ist dabei, daß die oberen Ausstellarme durch den Falz zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen nach außen und gleichzeitig nach oben bis zu einer bestimmten Höhe geführt sind, so daß die Ausstellarme bei ausgestelltem Schiebeflügel frei an den über die Blendrahmenebene vorspringenden Beschlagteilen des benachbarten Flügels vorbeigeschoben werden können. Hierbei bedarf es lediglich an der Innenseite der Überdeckung des Rahmens des Schiebeflügels einer flachen Ausnehmung zur Aufnahme eines Abschnittes des Ausstellarmes, während ansonsten der Beschlag ohne Schwierigkeiten und ohne weitere Bearbeitung oder Veränderungen an üblichen Rahmenprofilen angebracht werden kann.

Diese Ausbildung eignet sich besonders zur Verwendung bei Holz- oder Kunststoffprofilen üblicher Profilgebung, wie sie im allgemeinen bei Kippfenstern verwendet werden. Durch die Kröpfung des Ausstellarmes erhält man nicht nur eine hohe Steifigkeit und damit Belastbarkeit des Ausstellarmes sondern stellt zugleich sicher, daß die gegenseitige Höhenversetzung der beiden Enden jedes Ausstellarmes durch einen flachen Armabschnitt erreicht wird, für den nur eine flache Ausnehmung an der Innenfläche der Überdeckung des Flügelrahmens notwendig ist, welche in der Schließstellung des Schiebeflügels den gekröpften Armabschnitt aufnimmt. Diese geringfügig bearbeitete Stelle des Flügelrahmens ist nach außen abgedeckt, tritt also nicht in Erscheinung. Durch diese Weiterbildung wird auf einfache Weise der obere Ausstellarm so gestaltet, daß der bei Verschieben des Schiebeflügels die über die Blendrahmenebene vorspringenden Beschlagteile des benachbarten Flügels frei passieren kann. Obwohl er in der Schließstellung nur wenig aufträgt besitzt er dennoch bei geringem Gewicht eine hohe Steifigkeit, so daß sich diese Ausbildung auch besonders bei großen Ausstellweiten und schwerer Flügel eignet, da die Ausstellarme den auftretenden hohen Beanspruchungen sicher standhalten können. Der gekröpfte obere Ausstellarm kann einstückig ausgebildet oder aus zwei im Bereich der Kröpfung zusammengesetzten Teilen zusammengebaut werden.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 in perspektivischer Ansicht ein Fenster mit einem Beschlag gemäß der Erfindung, wobei der Schiebeflügel in einer Belüftungsstellung gezeigt ist;

Fig. 2 das Fenster nach Fig. 1 mit dem Schiebeflügel in der geöffneten Stellung;

Fig. 3 einen Querschnitt durch das Fenster nach Fig. 1 im oberen Flügelbereich, wobei der Schiebeflügel sich in der Schließstellung befindet und

Fig. 4 in ähnlicher Darstellung wie Fig. 3 die Beschlagteile im oberen Flügelbereich in der Kippstellung oder Schiebestellung des Schiebeflügels.

Der Blendrahmen 1 des in Fig. 1 und 2 dargestellten Fensters ebenso wie die Rahmen des Drehflügels 2 und des Schiebeflügels 3 bestehen aus serienmäßig hergestellten und üblicherweise bei Dreh-Kipp-Fenstern verwendeten Profilen aus Holz. Diese Profile können auch aus Kunststoff hergestellt sein. Der Drehflügel 2 und sein Beschlag kann über den Griff 4 betätigt, insb. geöffnet werden. Der Drehflügel 2 befindet sich in der Schließstellung, die der Schließstellung 1 des Griffes 4 eines typischen Zentralverschlusses entspricht.

Der Schiebeflügel 3 ist in Fig. 1 in der Lüftungs- oder Kippstellung gezeigt. Er ist dabei um eine horizontale Achse am unteren Ende des Flügels in den Innenraum gekippt. Die Kippung des Flügels aus der Schließstellung in die Kippstellung erfolgt zwangsweise über ein Betätigungs- und Verriegelungsgestänge, von dem in Fig. 1 und 2 die in die Schließbleche 7, 8 eingreifenden Schließzapfen 6 und in Fig. 3 die in einer Nut 44 des Flügelfalzes verschieblich geführte Betätigungsstange 45 und die die Nut abdeckende Deckschiene 46 sowie der zugehörige Betätigungshebel 5 gezeigt sind, der um etwa 30° aus der Schließstellung I in die Belüftungsstellung II geschwenkt ist. Bei der Betätigung des Betätigungs- und Verriegelungsgestänges werden zwei in der Schließstellung im oberen Flügelspalt verdeckt angeordnete Ausstellarme 12 aus der Stellung nach Fig. 3 in die Stellung nach Fig. 4 verschwenkt. Diese Ausstellarme sind einerseits am Blendrahmen 1 und andererseits am Schiebeflügel 3 angelenkt, wie dies weiter unten im einzelnen beschrieben wird.

Aus der Kippstellung nach Fig. 1 kann der Betätigungshebel 5 für den Zentralverschluß in die Stellung III nach Fig. 2 verschwenkt werden. Dadurch wird der Schieberahmen an seinem unteren Ende vom Blendrahmen entriegelt, so daß das untere Ende, an dem Laufrollen angeordnet sind, aus der Ebene des Blendrahmens herausgezogen und der Schiebeflügel parallel zur Ebene des Blendrahmens aus der Stellung nach Fig. 1 in die Stellung nach Fig. 2 hinter den Drehflügel 2 verschoben werden kann.

Zur Führung des Schiebeflügels am Blendrahmen sind an dessen Innenfläche eine obere Führungsschiene 9 und eine untere Laufschiene 10 flach aufgesetzt. Besondere Schritte zur Bearbeitung des Blendrahmens 1 sind dazu nicht erforderlich. Beide Schienen 9 und 10 bestehen zweckmäßigerweise aus von langgestrecktem Material abgeschnittenen Abschnitten. Die obere Laufschiene weist eine nach unten offene und im Inneren hinterschnittene Nut zur Aufnahme der Laufrolle 40 am blendrahmenseitigen Ende 41 des Ausstellarmes 12 auf. Dabei bleibt die Laufrolle 40 in jeder Stellung des Schiebeflügels in ständigem Eingriff mit der Laufschiene 9, wie dies in Fig. 3 und 4 gezeigt ist. Auf der unteren Führungsschiene 10 ist im dargestellten Beispiel ein breiter Laufwagen 11 angeordnet, der auf dieser Schiene zwischen den Befestigungs- und Anschlagskonsolen 15 verschiebbar ist. Auf der Oberseite des Laufwagens 11 sind senkrecht zur Ebene des Blendrahmens verlaufende Führungen 13 für die unteren Laufrollen des Flügels vorgesehen. Die Ausbildung der unteren Abstützung und Führung des Schiebeflügels ist nicht kritisch und ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung und braucht daher auch nicht näher beschrieben zu werden.

Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, weisen die Profile des Blendrahmens 1 und des Schiebeflügels 3 die für Dreh- Kipp-Fenster üblichen Holzprofile auf. Auch die Falznut 44 zur Aufnahme des Betätigungs- und Verriegelungsgestänges ist üblich. Weiter zeigen die Figuren, daß die obere Laufschiene 9 auf die Innenfläche des Blendrahmens 1 flach aufliegend aufgeschraubt ist.

Jeder Ausstellarm 12 ist mit seinem unteren Ende am Flügelrahmen angelenkt, wobei dieses Ende des Ausstellarmes 12 mit der Betätigungsstange 45 so gekuppelt ist, daß beim Verschieben dieser Stange der Ausstellarm 12 aus der Schließstellung nach Fig. 3 in die Kipp- oder Schiebestellung nach Fig. 4 zwangsweise ausgeschwenkt bzw. in die Schließstellung wieder zurückgeschwenkt wird. In der Schließstellung liegt der Ausstellarm 12 weitgehend verdeckt im Flügelspalt, wie dies Fig. 3 zeigt. Zur Erleichterung der Montage und des Aushängens des Schiebeflügels 3 kann der Ausstellarm, wie dargestellt, zweiteilig ausgebildet sein, wobei die Teile zwischen ihren Enden lösbar miteinander verbunden sind, wie dies Fig. 4 veranschaulicht.

Ferner ist jeder Ausstellarm 12 zwischen seinem blendrahmenseitigen Ende 41 und seinem am Flügelrahmen angelenkten Ende 43 gekröpft. Die Kröpfung ist so ausgeführt, daß - bei Betrachtung in der Schließstellung des Schiebeflügels - die gekröpfte Stelle einen Z- oder S-förmigen Querschnitt in einer Ebene quer zur Ebene des Blendrahmens aufweist. Die Kröpfungsstelle liegt in dem Bereich, in dem der Ausstellarm 12 den Flügelspalt verläßt und mit dem die Rolle 40 tragenden, außen liegenden Ende 41 verbunden ist. Der gekröpfte Bereich ist mit 42 bezeichnet. In diesem Bereich können, wenn der Ausstellarm aus zwei Teilen besteht, diese beiden Teile miteinander verbunden sein, wie dies Fig. 4 zeigt. Die einzige Bearbeitung an den Rahmenprofilen ist die Herstellung einer flachen Ausnehmung 50 an der Überdeckung des Flügelrahmens, deren Tiefe der Dicke des gekröpften Abschnittes 42 und deren Länge parallel zum Flügelfalz der Breite des gekröpften Bereiches 42 entspricht. Diese Ausnehmung 50 nimmt den gekröpften Teil in der Schließstellung nach Fig. 3 auf.

Fig. 4 zeigt, daß durch die beschriebene Ausbildung der Beschlag beim Verschieben des Schiebeflügels hinter den Drehflügel 2 sicher an dem über die Ebene des Blendrahmens 1 vorspringenden Überschlag des Drehflügels vorbeigleiten kann. Gleichzeitig wird durch diese Ausbildung eine sichere Herausführung des überwiegend in der Schließstellung verdeckt im Falz angeordneten Ausstellarmes zu der oberen Laufschiene 9 sichergestellt und zwar bei minimalem Bearbeitungsaufwand für die Rahmenprofile. Wie Fig. 3 und 4 zeigen erhält der Ausstellarm auch bei größerer Länge und größerer Ausstellweite eine außerordentlich hohe Stabilität auch bei geringem Gewicht, so daß auch bei großen Ausstellweiten und schweren Flügeln eine Verbiegung oder Beschädigung der Ausstellarme nicht zu befürchten ist.

Claims (1)

1. Beschlag für den Schiebeflügel von Fenstern, Türen oder dgl. aus Holz- oder Kunststoffprofilen, die denen von üblichen Kippfenstern entsprechen, welcher Flügel zum Öffnen zunächst senkrecht und anschließend parallel zur Blendrahmenebene hinter einen benachbarten Flügel bewegbar ist, bei welchem Beschlag am Blendrahmen jeweils obere und untere Laufschienen für die Eingriffselemente von oberen Flügelausstellarmen, denen ein Betätigungs- und Verriegelungsgestänge zugeordnet ist, bzw. für untere Laufglieder des Flügels vorgesehen sind, wobei jeder mit dem im Flügelfalz verdeckt eingebauten Betätigungs- und Verriegelungsgestänge verbundene Ausstellarm mit seinem Eingriffselement in jeder Stellung des Flügels mit der oberen, vor der Blendrahmenebene angeordneten Laufschiene in ständigem Eingriff steht, dadurch gekennzeichnet, daß jeder obere Ausstellarm (12) von seiner Anlenkstelle an der Flügeloberkante aus durch den Falz zwischen Flügelrahmen (3) und Blendrahmen (1) nach außen und nach oben bis in Höhe der an der Innenfläche des Blendrahmens (1) oberhalb des Überschlags des benachbarten Flügels, insb. Drehflügels (2) so geführt ist, daß er im ausgeschwenkten Zustand den Überschlag des benachbarten Flügels frei passieren kann, und daß lediglich an der Innenseite der Überdeckung des Flügelrahmens (3) eine flache Ausnehmung (50) zur Aufnahme eines Ausstellarmabschnittes in der Schließstellung des Flügels vorgesehen ist, wobei jeder Ausstellarm (12) zwischen dem die Laufrolle (40) tragenden Ende (41) und dem mit dem Betätigungs- und Verriegelungsgestänge verbundenen Ende (43) einen - bei Betrachtung in der Schließstellung des Flügels - quer zur Ebene des Blendrahmens (1) Z- oder S-förmig gekröpften Armabschnitt (42) aufweist und in der Schließstellung des Flügels der Kröpfteil (42) des Ausstellarmes in der flachen Ausnehmung (50) aufgenommen ist.