DE3001397C2 - - Google Patents

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DE3001397C2
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Signalempfänger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Quantisierung wird durch überlagerte Störungen (Rauschen) und vor allem durch Zeichenvermischung aufeinanderfolgender Binärzeichen beeinträchtigt, so daß je nach Störgrad mehr oder weniger große Fehlerhäufigkeiten auftreten. Anspruchsvolle Datenübertragungen erlauben allenfalls einen Fehler bei 10⁸ Sig­ nalen. Bekannt sind verschiedene Methoden der Fehlerkorrektur, z. B. durch selbstkorrigierenden Code. Die notwendige Redundanz vermindert jedoch die Über­ tragungskapazität der Verbindung. Es werden daher nichtredundante Methoden ge­ sucht. Ein Lösungsansatz besteht darin, zuerst den Impulsgang des Übertragungs­ systems festzustellen und dann das empfangene Signal mittels entsprechend eingestellter Entzerrerfilter zu entzerren (vgl. "Feedback Equalization for Fading Dispersive Channels" von Peter Mousen in IEEE Transaction on Information Theory, Januar 1971, S. 56-64). Zwar können damit lineare Verzerrungen aus­ reichend rückgängig gemacht werden, nicht lineare Verzerrungen können jedoch nicht ausgeglichen werden.
Aus einem Vortrag "Signalverarbeitung" im Rahmen der NTG-Tagung vom 4.-6. 4. 1973 ist ein linearer Entzerrer mit einem Verzögerungsleitungs- Transversalfilter bekannt geworden, welcher denselben Einschränkungen unter­ worfen ist.
Im Artikel "On Receiver Structures for Channels Having Memory", Seiten 463 bis 468, in IEEE Transactions on Information Theory, Oktober 1966, ist ein mathe­ matisches Modell vorgestellt, nach dem gegenseitige Störungen aufeinanderfolgender Symbole weitgehend rückgängig gemacht werden können, auf der Grundlage der kompletten empfangenen Nachricht. Das Rechenmodell erfordert trotz einer ver­ einfachenden Annahme einen erheblichen Rechenaufwand und ist daher nur füe theoretische Untersuchungen mit Unterstützung eines Großcomputers geeignet.
Im Artikel "Maximum Likelihood Sequence Estimation . . ." in den IEEE Transactions on Communications, Vol.Com.- 25, Nr. 7 vom Juli 1977, 633-643, ist ein Signalempfänger beschrieben, der eine Zeichenvermischung binärer phasenmodulierter Signale weitgehend ausgleichen kann. Im Empfänger wird mit einer Reihe von Anpassungsfiltern und Schritt-Tastern eine Informationsreduktion zu einer Folge von ausreichenden Vergleichszahlen bewirkt. Die Folge muß genügend lang sein, daß die Anfangs- und Endbedingung der Signalsequenz nicht mehr maßgeblich für die Gesamtbeurteilung ist. Dann wird eine Sequenz-Abschätzung mittels eines modi­ fizierten Viterbi-Algorithmus vorgenommen. Im Prinzip läuft es darauf hinaus, daß durch den Algorithmus Ähnlichkeiten innerhalb einer Sequenz ermittelt werden, so daß stärker gestörte Teile der Sequenz analog zu ähnlichen und daher weniger gestörten Teilen quantisiert werden. Die Zuverlässigkeit steigt natürlich mit der Länge der Folge, doch steigt damit aber auch der Rechenaufwand und die Rechenzeit. Dieser Typ eines Signalempfängers ist daher bislang nur auf einem Großrechner simuliert worden, für ein in der Praxis einsetzbares Gerät ist der Aufwand jedoch zu groß.
Aus der US-PS 36 11 149 ist ein iterativer Empfangsmodus bekannt, mit dem der Einfluß der Zeichenvermischung reduziert werden soll, indem eine vorläufige Entscheidung bezüglich des Vorläufer- und Nachfolger-Binärzeichens getroffen wird, womit in der für die Quantisierung des zur Endentscheidung anstehenden Abtastwertes zuständigen Quantisierungseinrichtung einer von drei Referenzwerten aktiviert wird. Wenn das Vorläufer- und Nachfolger-Binärzeichen gemäß dieser vorläufigen Entscheidung verschieden sind, wird der normale Referenz- bzw. Schwellenwert NULL aktiviert, das heißt, es erfolgt keine Korrektur, offenbar in der Annahme, daß sich der Einfluß der beiden flankierenden Binärzeichen auf das dazwischenliegende aufhebt, was aber nur bei einem niedrigen Ver­ mischungsgrad toleriert werden kann. Sind hingegen das Vorläufer- und Nach­ folger-Binärzeichen gleich, das heißt, beide +1 oder -1, dann wird der Referenz­ wert 2R(T) bzw. -2R(T) aktiviert, mit R(T) der Autokorrelationsfunktion der ungestörten Wellenform eines einzelnen Binärzeichens +1 während seiner Über­ tragungsdauer T. Diese Verdoppelung beruht offenbar auf der Annahme, daß sich der Einfluß der flankierenden Binärzeichen auf das dazwischenliegende wie 1+1=2 addiert, was nur bei einem hohen Vermischungsgrad zutrifft. Der bekannte Signalempfänger ist daher als theoretischer Lösungsansatz interessant, jedoch in der Praxis nicht tauglich, weil die Korrektur der Zeichenvermischung entweder überhaupt nicht (bei +1 X -1 bzw. -1 X +1) oder aber extrem sprunghaft (bei +1 X +1 bzw. -1 X -1) einsetzt und also entweder im einen oder anderen Fall die Fehlerrate eher vergrößert.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Signalempfänger der gattungsgemäßen Art so weiterzubilden, daß die Fehlerrate durch nichtlineare Verzerrungen, die sich insbesondere als Zeichenvermischung bemerkbar machen, so weit als praktisch notwendig reduziert werden kann, bei einem praktisch vertretbaren apparativen Aufwand.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Es wird, wie bei einem normalen Signalempfänger, jedes einzelne eintreffende Signal fortlaufend quantisiert, doch wird bei der Quantisierung durch den Be­ zugswert der Störeinfluß vorangehender und nachfolgender Signale korrigiert. Die N Binärsignale umfassende Signalsequenz ist weitaus kürzer als die Signal­ folge bei der vorbekannten Sequenz-Abschätzung, da sie nur die mit dem momentan zu quantisierenden Abtastwert in relevanter Weise interferierenden benach­ barten Signale zu enthalten braucht und solcherart als Adress-Signalmuster zum Auslegen des jeweils zutreffenden Bezugswertes dient. Im allgemeinen ist der Effekt der Zeicheninterferenz über mehr als zwei Signale hinweg nicht mehr relevant, so daß man N auf 5, meist sogar auf 3 beschränken kann.
Die N Binärzeichen, die das Adress-Signalmuster bilden, werden durch eine einfache Quantisierung aus den unverzögerten Abtastwerten gewonnen, so daß dabei Fehler auftreten können, mit der Folge, daß gelegentlich ein nicht ganz zutreffender Bezugswert ausgelesen und daher bei ungünstiger Konstellation die Quantisierungskorrektur unzureichend vorgenommen wird. Die hieraus ent­ stehende geringe Fehlerrate läßt sich gemäß den Merkmalen des Anspruchs 2 reduzieren, indem ein Teil des Adress-Signalmusters von der korrigierten Quan­ tisierung abgezweigt wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Signalempfängers,
Fig. 2 ein gegenüber Fig. 1 abgewandeltes Blockschaltbild,
Fig. 3 ein weiteres gegenüber Fig. 2 abgewandeltes Blockschaltbild,
Fig. 4 eine Abwandlung des Signalempfängers von Fig. 2 für ein vier­ wertiges Quadratur-Amplituden-Modulationssystem,
Fig. 5 ein Blockschaltbild eines weiteren gegenüber Fig. 1 abgewandelten Ausführungsbeispiels,
Fig. 6 ein Schaubild zur Erläuterung einer Null-Region.
Gemäß dem Blockschaltbild von Fig. 1 werden an einen Eingang 11 des Signal­ empfängers binäre Signale angelegt, die durch ein bekanntes Signalübertragungs­ system (z. B. Drahtleitung) übertragen werden. Der Eingang 11 führt an einen Taster 20, der nach einem Taktsignal CL im rückgewonnenen Sendetakt die ein­ treffenden binären Signale abtastet und an seinem Ausgang entsprechende Abtast­ werte abgibt. Zunächst werden diese Abtastwerte einer zweiten Quantisierungs­ vorrichtung 13 a zugeführt, die ein Komparator ist und die zugeführte Abtastwerte jeweils durch Vergleich mit einem Referenzwert ref 1 in Binärzeichen überführt. Diese Binärzeichen werden aufeinanderfolgend einer drei Speicherzellen aufweisenden zweiten Speichervorrichtung 14 a zugeführt, so daß hier ein drei Binärsignale um­ fassendes Adress-Signalmuster parallel abgenommen werden kann. Allerdings ist der Inhalt der mittleren Speicherzelle ohne Bedeutung, so daß tatsächlich das Adress-Signalmuster nur durch die beiden äußeren Bits dargestellt wird. Eine Speicherschaltung 17 a umfaßt einen Multiplexer 15 a sowie eine erste Speichervor­ richtung 16 a. Abhängig vom Adress-Signalmuster liest der Multiplexer 15 a aus dem Speicher 16 a einen diesem Signalmuster zugehörigen Bezugswert aus und legt diesen an einen Subtraktor 26 einer ersten Quantisierungseinrichtung 18 a. Weiterhin führt der Ausgang des Tasters 20 über eine Verzögerungsschaltung 21 mit der Verzögerung von einem Sendetakt als verzögerter Abtastwert an den zweiten Eingang des Subtraktors 26, dessen Ausgang an einen Komparator 27 führt, der einen Vergleich mit dem Referenzwert ref 1 durchführt. Am Ausgang 19 des Komparators 27 bzw. der ersten Quantisierungseinrichtung 18 a erscheinen daher fortlaufend Binärzeichen, die um einen Sendetakt verzögert aus dem Eingang 11 zugeführten binären Signal abgeleitet werden. Aufgrund der Verzögerung um einen Sendetakt ist der am Subtraktor 26 eintreffende verzögerte Abtastwert zeitgleich mit dem in der mittleren Speicherzelle der zweiten Speichervorrichtung 14 a jeweils enthaltenen Binärzeichen und dazu ist in den benachbarten Speicherzellen das voranstehende bzw. nachfolgende Binärzeichen gespeichert, soweit jedenfalls die Richtigkeit dieser Quantisierung zunächst zu unterstellen ist. Bezogen auf den verzögerten Abtastwert, der momentan durch die erste Quantisierungseinrichtung in die Binärzeichen "0" bzw. "1" überführt werden soll, liegt also aufgrund einer Vorentscheidung mit bedingter Richtigkeit eine Signalsequenz mit einem vorangehenden und einem nachfolgenden Binärsignal in der zweiten Speichervorrichtung 14 a abrufbar. Ausgehend vom Signalmuster "1-1-1" bis zu "0-0-0" gibt es insgesamt acht mögliche Kombinationen. Für alle diese möglichen Kombinationen ist in der ersten Speichervorrichtung 16 a jeweils ein der dabei auftretenden Verzerrung des mittleren Binärsignales entsprechende Bezugswert gespeichert. Wie diese jeweiligen Bezugswerte erfaßt werden, wird nachfolgend näher erläutert. In Form eines Testprogramms werden vom Sender über die Übertragungsstrecke diese möglichen Bit-Muster gesendet, und zwar jeweils mehrfach, so daß Durchschnitts­ spannungen ermittelt werden können, die zufällige Übertragungsschwankungen ausgleichen. So wird also beispielsweise das Bit-Muster "1-1-1" übertragen und man erhält nach entsprechend vielen Wiederholungen eine Durchschnitts­ spannung Av 1 für das Mittenbit "1", dem das Binärsignal "1" voranging und dem auch ein gleiches Binärsignal "1" folgte. Als nächstes ermittelt man die Durchschnittsspannung Av 1 beispielsweise für das Bit-Muster "0-1-1", sodann für "1-1-0" und schließlich für "0-1-0". Damit sind alle vier möglichen Kombi­ nationen bezogen auf das Mittenbit "1" berücksichtigt. In gleicher Weise werden die Durchschnittsspannungen Av 0 bezogen auf das Mittenbit "0" mit den mög­ lichen Kombinationen voranstehender und nachfolgender Binärsignale ermittelt. Sodann wird mit Av 0 undAv 1 der Bit-Muster "1-1-1" und "1-0-1" ein Bezugs­ wert B nach folgender Funktion ermittelt:
Dieser Bezugswert B stellt folglich die Verzerrung bzw. Abweichung gegenüber einem nicht gestörten Mittenbit X dar, das sowohl "0" oder "1" sein kann, und dem "1" voranging und "1" folgte. Nach diesem Schema werden für die übrigen Kombinationen "0-X-1", "1-X-0" und "0-X-0" die zugehörigen Bezugs­ werte ermittelt und in der ersten Speichervorrichtung 16 a gespeichert. Es ver­ steht sich, daß man bei Signalempfängern, die an gleichartigen Übertragungs­ strecken eingesetzt werden, diese Bezugswerte nicht stets neu ermitteln muß, sondern bereits werksseitig durch entsprechend vorprogrammierte Festwertspeicher (ROM) vorgeben kann. Die Neutralisierung des Mittenbits nach obiger Funktion ist deshalb von Bedeutung, weil der zugehörige verzögerte Abtastwert nunmehr erst durch die erste Quantisierungseinrichtung 18 a beurteilt werden soll und zunächst noch offen ist, ob es sich hierbei um das Binärzeichen "1" oder "0" handelt. Aus dem gleichen Grund wird auch die mittlere Speicherzelle der zweiten Speichervorrichtung 14 a nicht abgegriffen. Die erste Quantisierungseinrichtung 18 a führt nun folgende Funktionen aus:
A-B-ref
wobei A den verzögerten Abtastwert darstellt. Auf diese Weise wird also die Verzerrung dieses Abtastwertes A zufolge der beiden benachbarten Binärsignale rückgängig gemacht, wobei diese beiden Binärsignale aufgrund der einfachen konventionellen Quantisierung nur bedingt richtig sind. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, daß beide benachbarten Binärsignale falsch quantisiert werden, vielmehr wird allerdings das vorangehende oder nachfolgende Binärsignal falsch sein, so daß der ausgelesene Bezugswert dennoch dazu beiträgt, daß der verzögerte Abtastwert mit höherer Zuverlässigkeit richtig quantisiert wird, als ohne diese Korrektur.
Falls eine Beeinflussung über mehrere Binärsignale hinweg störend sein sollte, kann man die Signalsequenz entsprechend erweitern, beispielsweise indem die zweite Speichervorrichtung fünf Speicherzellen erhält, wobei dann die Verzögerungs­ schaltung eine Verzögerung um zwei Sendetakte bewirken muß. Da dann zwei voran­ gehende und zwei nachfolgende Binärsignale zu dem jeweils verzögerten Abtast­ wert berücksichtigt werden, ergibt sich eine größere Anzahl möglicher Kombinationen des Parallel-Signalmusters und entsprechend auch eine größere Anzahl von zuge­ hörigen Bezugswerten in der ersten Speichervorrichtung. Da die Anzahl der Kombi­ nationen bzw. Bezugswerte exponentiell mit der Ausdehnung der Signalsequenz steigt, wird man dies nur dann tun, wenn der Störeinfluß weiter entfernt liegender Binärsignale auch tatsächlich so groß ist, daß dadurch Fehler bei der Quantisierung auftreten können.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 unterscheidet sich vom vorigen Ausführungs­ beispiel darin, daß die zweite Speichervorrichtung zwei Speicherzellen 14 c aufweist, die die Binärzeichen vom Komparator 13 a erhält, während die dritte Speicherzelle 14 b das Binärzeichen vom Ausgang 19 der ersten Quantisierungs­ einrichtung 18 a erhält. Es wird dadurch die Fehlerwahrscheinlichkeit hinsichtlich des dem verzögerten Abtastwert vorangegangenen Binärsignals reduziert, weil hier­ für bereits die korrigierte Quantisierung verwendet wird.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind gegenüber Fig. 1 lediglich die Anschlüsse für den Referenzwert ref und den verzögerten Abtastwert an der ersten Quanti­ sierungseinrichtung 18 a vertauscht. Für die Gesamtfunktion hat dies jedoch keinen Einfluß.
Das Ausührungsbeispiel der Fig. 4 entspricht einer Anpassung der Schaltung von Fig. 2 an ein vierwertiges Quadratur-Amplituden-Modulationssystem. Es sind dem­ nach die einzelnen Komponenten doppelt vorhanden und daher sind in der Figur an die aus Fig. 2 bekannten Bezugszeichen zur Unterscheidung lediglich die Ziffern 1 bzw. 2 angehängt worden. Da die Speicherschaltungen 17 a 1, bzw. 17 a 2 durch digitale Festwertspeicher (ROM) gebildet werden, ist diesem jeweils ein Digital/Analog/Wandler 301 bzw. 302 nachgeschaltet, damit die Subtraktoren 261 bzw. 262 einen analogen Bezugswert angelegt erhalten. Die für dieses Modulations­ system erforderliche Zusammenstellung der Signalsequenz, die dann als Adress- Signalmuster dient, ist aus den in Fig. 4 dargestellten Anzapfungen der einzelnen Speicherzellen 14 ca 1 bis 14 b 2 zu ersehen. Bei den vorstehenden Ausführungsbei­ spielen wurde zunächst unterstellt, daß sich die Übertragungseigenschaften der Übertragungsleitung bzw. Funkverbindung während der Betriebsdauer nicht verändern, so daß einmal in der vorstehend erläuterten Weise ermittelte Bezugswerte unver­ ändert gespeichert werden können. Man kann sich jedoch leicht vorstellen, daß es bei Übertragungssystemen, deren Übertragungseigenschaften sich mit der Zeit ändern, zweckmäßig ist, die Bezugswerte entsprechend zu aktualisieren. Das be­ deutet, daß der Signalempfänger eine Korrektureinrichtung erhalten kann, die in der vorstehend erläuterten Weise selbsttätig laufend oder sporadisch die Bezugs­ werte ermittelt und ggf. in der ersten Speichervorrichtung korrigiert, die dann natürlich als Schreib-Lese-Speicher (RAM) ausgebildet sein muß.
Das Adress-Signalmuster, welches für das Auslesen der Bezugswerte maßgeblich ist, wird durch einen einfachen Quantisierungsvorgang ermittelt. Besonders unsicher ist diese Quantisierung dann, wenn der unverzögerte Abtastwert am Ausgang des Tasters 20 sich nur knapp vom Referenzwert ref unterscheidet, weil dann bereits geringfügige Störungen das Quantisierungsergebnis stark beeinflussen. Wenn sodann die Wahrscheinlichkeit eines fehlerhaften Adress-Signal-Musters ansteigt, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, daß zufolge völlig unpassender Bezugswerte die Quantisierung durch die erste Quantisierungseinrichtung 18 a fehlerhaft ist, so daß die Korrektur durch den Bezugswert keine Verbesserung bringt, sondern die Fehler­ rate möglicherweise sogar erhöht. Um diesen Anstieg der Fehlerrate zu vermeiden, ist gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ein sogenannter Zuverlässigkeits­ detektor 70 vorgesehen, der einen Slice-Baustein 74 und eine dreistufige Speicher­ vorrichtung 75, sowie ein UND-Glied 76 enthält. Das Ausgangssignal des Slice- Bausteins 74 hat stets dann den Wert "0", wenn der zugeführte Abtastwert vom Ausgang des Tasters 20 innerhalb einer vorgegebenen 0-Region, die den Referenz­ wert ref einschließt, liegt. Diese Ausgangssignale werden sequentiell in der Speichervorrichtung 75 gespeichert, die, wie ersichtlich, genauso viele Speicherelemente aufweist, wie die zweite Speichervorrichtung 14 a. Der Inhalt der ersten und letzten Speicherzelle repräsentiert also auch hier das dem verzögerten Abtastwert voranstehende und nachfolgende Binärsignal, jedoch nur hinsichtlich der Aus­ sage darüber, ob diese Signale innerhalb oder außerhalb der Null-Region liegen. Der Inhalt der ersten und der letzten Speicherzelle wird an die beiden Eingänge des UND-Gliedes 76 geführt, an dessen Ausgang somit der Signalzustand "0" vorliegt, sobald zumindest das dem verzögerten Abtastwert vorangehende oder nach­ folgende Binärsignal in der Null-Region liegt. Da in diesem Fall die Wahrschein­ lichkeit eines falschen Adress-Signalmusters in der zweiten Speichervorrichtung 14 a erhöht ist, steuert der Ausgang des UND-Gliedes 76 eine Schaltvorrichtung 72 so, daß diese die Verbindung von der Speicherschaltung 17 a zur ersten Quantisierungs­ einrichtung 18 a unterbricht. In diesem Fall erfolgt die Quantisierung des verzögerten Abtastwertes in herkömmlicher Weise ohne Korrektur durch einen Bezugswert, so daß ebenfalls die Fehlerwahrscheinlichkeit gegenüber herkömmlichen Signal­ empfängern nicht vergrößert wird. Die Fig. 6 veranschaulicht diese Null-Region R, die den Referenzwert bzw. die Entscheidungsschwelle TL einschließt und die zwischen den Amplitudenwerten P 1 bzw. P 2 entsprechend der Binärzeichen "1" bzw. "0" liegt.
Es versteht sich, daß diese Ausgestaltung auch bei einem für ein vierwertiges Quadratur-Amplituden-Modulationssystem eingerichteten Signalempfänger in ent­ sprechend modifizierter Form eingesetzt werden kann. Ebenso kann auf diese Weise bei Vorhandensein einer Korrekturvorrichtung für die Bezugswerte die Korrektur unterdrückt werden, wenn das zugehörige Adress-Signalmuster eine hohe Fehler­ wahrscheinlichkeit aufweist.

Claims (6)

1. Signalempfänger für den Eingang binärer Signale, bestehend im wesent­ lichen aus einem im rückgewonnenen Sendetakt arbeitenden Abtaster und einer ersten Quantisierungseinrichtung, welche die Abtastwerte unab­ hängig voneinander durch Vergleich mit wenigstens einem Referenzwert in Binärzeichen überführt, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
  • a) die Abtastwerte werden der ersten Quantisierungseinrichtung (18 a, 18 b) sequentiell über eine Verzögerungsschaltung (21) mit der Verzögerung entsprechend M Sendetakten zugeführt;
  • b) die verzögerten Abtastwerte werden in der ersten Quantisierungsein­ richtung (18 a, 18 b) gemäß folgender Funktion
    A-B-ref
    ausgewertet, wobei Adem verzögerten Abtastwert,Beinem Bezugswert undrefdem Referenzwertentspricht und am Ausgang (19) der ersten Quantisierungsvorrichtung (18 a) ein erstes Binärzeichen ("1") abgegeben wird, wenn das Ergebnis der Operation größer als Null ist, während ein zweites Binärzeichen ("0") abgegeben wird, wenn das Ergebnis der Operation kleiner als Null ist;
  • c) in einer ersten Speichervorrichtung (16 a-16 d) sind eine Vielzahl von Bezugswerten B abrufbar gespeichert, wobei jeder Bezugswert B jeweils als Durchschnittswert aus einer Anzahl von Messungen des (M+1)-ten Abtastwertes für jeweils jede der möglichen Kombinationen einer N Binärsignale umfassenden Signalsequenz mit N-(M+1) voran­ gehenden und M nachfolgenden Binärsignalen ermittelt wird nach folgender Funktion: wobei Av 0 den Durchschnittswert des (M+1)-ten Abtastwertes darstellt, wenn dieser dem zweiten Binärzeichen ("0") entspricht, während Av 1 demjenigen des ersten Binärzeichens ("1") entspricht und ref der Referenzwert ist, dabei dient die jeweilige N Binärsignale umfassende Signalsequenz als paralleles Adress-Signalmuster zum Einschreiben des zugehörigen Bezugswertes B;
  • d) die unverzögerten Abtastwerte werden einer zweiten Quantisierungsvor­ richtung (13 a, 13 b) aufeinanderfolgend zugeführt, welche die Abtast­ werte durch Vergleich mit dem Referenzwert in Binärzeichen überführt;
  • e) die Binärzeichen am Ausgang der zweiten Quantisierungsvorrichtung (13 a, 13 b) werden aufeinanderfolgend einer N sequentiellen Speicher­ zellen aufweisenden zweiten Speichervorrichtung (14 a-14 f) zugeführt;
  • f) der Inhalt der N Speicherzellen der zweiten Speichervorrichtung (14 a-14 f) wird als paralleles Adress-Signalmuster zum Auslesen des zugehörigen Bezugswertes B aus der ersten Speichervorrichtung (16 a-16 d) abgezapft.
2. Signalempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von den N Speicherzellen der zweiten Speichervorrichtung M+1 Speicherzellen seriell mit dem Ausgang der zweiten Quantisierungsvorrichtung (13 a) ver­ bunden sind, während die restlichen Speicherzellen (14 b) seriell mit dem Aus­ gang (19) der ersten Quantisierungsvorrichtung (18 a) verbunden sind.
3. Signalempfänger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzögerung der Verzögerungsschaltung (21) einem Sendetakt (M+1) entspricht und die zweite Speichervorrichtung (14 a) drei Speicherzellen (N=3) aufweist.
4. Signalempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Speichervorrichtung (16 a) an einen Multiplexer (15 A) angeschlossen ist, der nach Maßgabe des Inhalts der N Speicherzellen der zweiten Speichervorrichtung (14 a) den zugehörigen Bezugswert B von der ersten Speichervorrichtung (16 a) an die erste Quantisierungsvorrichtung (18 a) schaltet.
5. Signalempfänger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Speichervorrichtung (17 a 1, 17 a 2, 17 e 1, 17 e 2) als Festspeicher (ROM) ausgebildet ist.
6. Signalempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Slice- Baustein (74) vorgesehen ist, dem die unverzögerten Abtastwerte zugeführt werden und dessen Ausgangssignal in einer weiteren mehrstufigen Speicher­ vorrichtung (75) sequenziell eingespeichert wird, wobei der Inhalt der ersten und einer nicht unmittelbar darauffolgenden weiteren Speicherzelle an die beiden Eingänge eines UND-Gliedes (76) geführt ist, dessen Ausgang einer Schaltvorrichtung (72) zugeleitet wird, welche die Verbindung von der ersten Speichervorrichtung (16 a) zur ersten Quantisierungsvorrichtung (18 a) zu unterbrechen vermag und daß dabei das Ausgangssignal des Slice- Bausteins (74) "0" ist, wenn der zugeführte Abtastwert innerhalb einer vorgegebenen Null-Region liegt und die Schaltvorrichtung (72) die Verbin­ dung unterbricht, wenn am Ausgang des UND-Gliedes (76) der Signal­ zustand "0" vorliegt.
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