DE29362C - Verkleidungsziegel für beliebig gerichtete, namentlich für vertikale Flächen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 37: Hochbauwesen.

Dieser Ziegel dient zur Verkleidung beliebig gerichteter Flächen, namentlich für die Bekleidung senkrechter Flächen und bietet aufserdem durch seine eigenthümliche Anordnung den Vortheil, dafs er zwischen sich und der Wand horizontale, über einander liegende, in verticaler Richtung von einander getrennte stagnirende Luftschichten als schlechte Wärmeleiter bildet.

In der Zeichnung ist d.er Ziegel in Fig. 1 in Vorderansicht, in Fig. 2 in centralem Querschnitt und in Fig. 3 in Hinteransicht dargestellt.

Die Fig. 4, 5 und 6 sind senkrechte Querschnitte durch Wandverkleidungen mit dem neuen Ziegel mit verschiedener Aufhängung. Fig. 7 ist die Vorderansicht eines Theiles einer verkleideten Wandfläche und der Schnitt in Fig. 8 zeigt die Art und Weise, in welcher sich die Ziegel für die Verpackung zusammenlegen lassen.

Der Ziegel ist rechteckig, an seinem unteren Rand / aber nach einer Seite hin schräg zulaufend. Vorn, Fig. 1, ist derselbe glatt oder mit beliebigen erhabenen oder versenkten Verzierungen versehen. Auf der Rückseite desselben, Fig. 3, befindet sich in etwas mehr als halber Höhe eine hakenförmige Hängeleiste a, deren Querschnitt aus Fig. 2 ersichtlich ist. Oben am Ende des Ziegels ist eine glatte Widerlagsleiste b angebracht.

Die Verkleidung einer verticalen Fläche erfolgt in der Weise, dafs man die Ziegel entweder auf eiserne Winkellatten c, Fig. 4, oder auch auf mit vorstehenden Bandeisenstreifen benagelte Holzlatten d, Fig. 5, mit der Hängeleiste dicht neben einander aufhängt und mit der Widerlagsleiste bei festen Wänden, Fig. 4 und S, an diese selbst oder bei Hallenverkleidungen, Fig. 6, an eigens dafür angebrachte Latten / anlegt.

Die Entfernung der Hängelatten von einander, sowie auch event, der Widerlagslatten, wo solche nöthig, richtet sich danach, wie weit man die Ziegel über einander hängen will. Die Stärke der Latten hat sich nach der den Ziegeln durch Weiter- oder Engerhängen gegebenen Neigung zu richten.

Aufgehängt werden die Ziegel schichtweise von unten nach oben mit verticalem Fugenwechsel. Infolge dieses Fugenwechsels und der schrägen Unterkante der Ziegel wird Wasser an den Wänden stets nur über die geschlossene Aufsenfläche jedes einzelnen Ziegels von einer unteren Spitze zur anderen herablaufen, ohne jemals Wasser in die Fugen gelangen zu lassen. Immer wird sich das Wasser an den tiefsten Spitzen sammeln und von der Mitte des einen Ziegels nach der Mitte des schräg darunter hängenden geführt, bis herab auf den Boden.

Dadurch, dafs man die Ziegel weiter oder enger über einander hängen kann (g g, Fig. 7), ist in verticaler Richtung ein bequemes Aussparen aller Fenster- und Thürenöffnungen ohne jede Formveränderung erleichtert. Man ändert in solchen Fällen nur die Entfernung der Hängeleisten von einander. In der horizontalen

Ausdehnung der Oeffnungen hilft man sich durch schmälere Ziegel h, Fig. 7.

Die Unbeweglichkeit und damit Sturmsicherheit der Verkleidung ist durch die Anordnung der Hänge- und Widerlagsleisten an denselben, durch die hakenförmige Aufhängung und theilweise Ueberdeckung der Ziegel, durch welche Umstände zusammen ein Ziegel den anderen gleich wie ein Hebel festhält, eine vollkommene.

Der Zugschutz ist ein vollständiger. Zwischen Ziegel und Wand bleibt allenthalben eine gleichmäfsige Luftschicht i, Fig. 4, 5 und 6, deren verticale Circulation durch die Hänge- und Widerlagsleisten verhindert ist. Die Luft kann über die ganzen Wände hin nur in horizontaler Richtung je zwischen einer Hängeleiste und einer Widerlagsleiste circuliren.

Die Verpackung der Ziegel für den Versand, wie sie Fig. 8 der Zeichnung anschaulich macht, ist eine bequeme, wenn man die Hängeleisten und Widerlagsleisten an der Rückseite immer von gleicher Höhe hält.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verkleidungsziegel, welcher mit der Widerlagsleiste b und der hakenförmigen Hängeleiste α versehen und zum Verkleiden von beliebig geneigten, namentlich aber verticalen Flächen bestimmt ist, bei gleichzeitiger Erzielung constanter schlechter Wärmeleiter in Form von stagnirenden horizontalen Luftschichten zwischen Verkleidung und Wand.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.