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Verfahren zum Umhüllen einer mit Ladegut be-
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ladenen Palette mit Kunststoffolie sowie Anlage zur Durchführung des
Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Umhüllen einer mit Ladegut
beladenen Palette mit Kunststoffolie.
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Die Verwendung von Paletten zum Befördern und Lagern von Gütern gewinnt
in der Praxis immer mehr an Bedeutung. Der Grund dafür ist, daß eine beladene Palette
in einfacher Weise durch einen Gabelstabler angehoben und befördert werden kann.
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In Lagerhäusern und auch in Häfen bei der Schiffsbe- und -entladung
werden Paletten in großen Mengen verwendet, weil Güter auf diese Weise geordnet
gestapelt und auch leere Paletten in einfacher Weise gelagert werden können.
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Damit etten, die mit Ladegut versehen sind, gegen Witterungseinflüsse
geschützt sind, ist es bekannt, diese mit einem Segeltuch oder einem Kunststofftuch
oder mit einer Kunststoffolie zu überziehen.
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Voraussetzung für einen zweckmäßigen Transport ist weiterhin, daß
sich die auf einer Palette gestapelte Ware nicht verschieben kann oder durch irgendwelche
Einflüsse, zum Beispiel durch Stoßen, von der Palette fällt. Die Verwendung eines
Seiles oder eines anderen Bindematerials bedeutet Zeitverlust. Unsachgemäßes Binden
der Ladung kann zu großen Beschädigungen und Unfällen führen.
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Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
schaffen, mit dem es möglich ist, mit Ladegut beladene Paletten schnell und zweckmäßig
mit einer Schutzumhüllung aus Kunststifolie zu versehen.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Palette mit dem Ladegut gegen eine nachgiebig gehaltene, im wesentlichen vertikal
verlaufende Kunststoffolienbahn diese mitnehmend soweit bewegt wird, daß hinter
der Palette und dem Ladegut im Bereich der Anfangsebene der Kunststoffolienbahn
die Kunststofffolie zu einer geschlossenen Schleife um Palette und Ladegut zusammengeführt
und entlang einer schmalen querverlaufenden Berührungsstelle verbunden wird, daß
die Kunststoffolie sodann entlang der Berührungsstelle derart durchgetrennt wird,
daß die so gebildeten Enden der Kunststoffolie auf seiten der Palette und des Ladegutes
einerseits und der verbleibenden wieder im wesentlichen vertikal verlaufenden Kunststoffolie
andererseits verbunden bleiben, und daß dieser Umhüllung
vorgang
anschließend um einen Winkel von 900 verdreht wiederholt wird, so daß die Kunststoffolienumhüllung
auf Ober- und Unterseite der Palette bzw. des Ladegutes doppellagig und auf dem
Umfangsseiten einlagig ist.
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Der Vorteil des Verfahrens ist darin zu sehen, daß das Umhüllen mit
der Kunststoffolie sehr schnell, einfach und zweckmäßig vorgenommen werden kann.
Es kommt folgendes hinzu. Wenn die mit Ladegut versehene Palette erfindungsgemäß
mit einer Umhüllung aus Kunststoffolie versehen ist, ergibt sich eine steife, leicht
handhabbare Einheit. Die Zinken der Gabel des Gabelstablers können ohne weiteres
durch die Kunststoffolie hindurchgesteckt werden, ohne den Zusammenhang der Umhüllung
zu stören. Die Umhüllung sichert auch gegen Verschieben des auf der Palette befindlichen
Ladegutes. Das Ladegut kann beispielsweise aus mit Flaschen gefüllten Kisten, Schachteln,
jedoch auch einzelnen Erzeugnissen, wie Steinen, bestehen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben
sich aus den Unteransprüchen 2 bis 6.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Anlage zum Durchführen des Verfahrens,
welche gekennzeichnet ist durch kennzeichnenden Teil des Anspruches 7.
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Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anlage sind in den Unteransprüchen
8 bis 17
gekennzeichnet.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Anlage
im Schema dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht, Fig. 2 in vergrößertem
Maßstab eine Seitenansicht der ersten Wickelstelle, Fig. 3 in vergrößertem Maßstab
eine Seitenansicht der zweiten Wickelstelle, Fig. 4 einen Querschnitt durch die
bei der erfindungsgemäßen Anlage verwendete Heizvorrichtung, Fig. 5 eine Draufsicht
auf die Anlage gemäß Fig. 1, Fig. 6 eine Seitenansicht einer anderen Anlage und
Fig. 7 eine Draufsicht zu der Anlage gemäß Fig. 6.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist die Anlage eine Rollenbahn auf,
die zweckmäßigerweise aus in Reihe hintereinander angeordneten Einzelteilen besteht
und die alle Bearbeitungsstellen durchläuft. Die Rollen der Rollenbahn werden in
nicht näher dargestellter Weise angetrieben, und zwar so, daß eine darauf abgestellte,
mit Ladegut beladene Palette von links nach rechts gefördert werden kann. Der Vorteil
des Förderers in Form einer Rollenbahn aus einzelnen Einheiten ist in dem einfachen
Aufbau und einem etwaigen schnellen Ersatz einer schadhaften Einheit zu sehen.
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Über dem zweckmäßig als Rollenbahn ausgebildeten Förderer befindet
sich ein Portal 1 mit einer Hebevorrichtung 2, deren Zweck weiter unten noch näher
erläutert wird. Dieses Portal ist über eine Treppe 3 zugänglich. Der erste Teil
des Förderers, der gegebenenfalls auch aus Förderbändern zusammengesetzt werden
kann, umfaßt eine Wickelstelle 4, die im wesentlichen aus einer unteren Rolle 5
und einer oberen Rolle 6 besteht, die je mit einer großen Kunststoffolienlänge bewickelt
sind.
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Die Enden der beiden Kunststoffolienwickel sind aneinander befestigt,
beispielsweise mittels einer quer verlaufenden Schweißnaht, so daß in der Bewegungsbahn
des Förderers eine im wesentlichen senkrecht hierzu verlaufende Kunststoffolienbahn
7 vorhanden ist.
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In der Förderbahn befindet sich weiterhin eine Drehplatte bzw. ein
Drehkranz 8. Diese Drehplatte bzw. der Drehkranz kann jeweils um 900 um eine vertikale
Drehachse verdreht werden. Der Drehplatte 8 folgt eine zweite Wickelstellt 9 mit
einer unteren Rolle 10 und einer oberen Rolle 11, die ebenfalls je mit einer großen
Kunststoffolienmenge bewickelt sind, a deren Enden wieder zur Bildung einer senkrecht
zu der Förderbahn verlaufenden Kunststofilienbahn 12 aneinander befestigt sind.
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Zweckmäßigerweise wird als Kunststoffolie eine Schrumpffolie verwendet,
die die Eigenschaft hat, sich bei Wärmebehandlung zusammenzuziehen. In diesem Falle
wird zweckmäßigerweise eine Heizvorrichtung in Form eines Schrumpfofens 13 nachge-
schaltet,
der ebenso wie die Wickelstellen 4 und 9 weiter unten noch näher erläutert wird.
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Mit dem Bezugszeichen 14 ist der Teil des Förderers bezeichnet, der
zum Abfördern der fertig umhüllten mit Ladegut beladenen Paletten dient.
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In Fig. 2 ist die Wickelstelle 4 in vergrößertem Maßstab, jedoch sehr
schematisch dargestellt.
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Sie umfaßt ein Gestell.15, auf dem das Portal 1 abgestützt ist und
in dem die Wickelrollen 5 und 6 der Kunststoffolie gelagert sind.
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Die Rolle 6 und entsprechend auch die Rolle 11 (Fig. 3) wird mit der
Hebevorrichtung 2 gehoben und in der dargestellten Weise auf dem Portal drehbar
gelagert. Die Enden der auf die Rollen 5 und 6 gewickelten Kunststoffolie sind zur
Bildung der Kunststoffolienbahn 7 miteinander verbunden.
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Eine zum Beispiel mit Steinen 18 beladene Palette 19 wir d über die
Rollen 17 der Förderbahn 16 in Pfeilrichtung P zugeführt. Dabei wird die Folienbahn
7 mitgenommen, und zwar zunächst so, wie es entsprechend in Fig. 3 dargestellt ist,
bis die Stellung der Palette nach Fig. 2erreicht ist. In diesem Augenblick wird
die Förderbewegung unterbrochen und es werden ein oberer Schweißbalken 20 und ein
unterer Schweißbalken 21 aufeinander zu bewegt. Der obere Schweißbalken bewegt sich
über eine dazu vorhandene zweckmäßig zu beiden Seiten angeordnet Führung, zum Beispiel
eine Führung mit einer Kette nach unten, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist.
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Der untere Schweißbalken 21 kann mit dem Kolben
einer
hydraulischen oder pneumatischen Hebevorrichtung 22 verbunden sein und sich zweckmäßig
um eine kleine Wegstrecke nach oben bewegen. Dieser Balken 21 führt also zweckmäßigerweise
nur einen kleinen Hub aus. Auf diese Weise entsteht um Palette und Ladegut eine
geschlossene Schleife. Außer einer Verbindungswirkung auf die einander zugekehrten
Enden der Kunststoffbahnen zweckmäßigerweise durch Schweißen üben die Schweißbalken
auch eine Schneidwirkung aus, das heißt sie durchschneiden die an dieser quer verlaufenden
Verbindungsstelle dqpellagige Kunststoffolie. Zweckmäßigerweise wird die Schweißnaht
so breit gewählt, daß der Schnitt im wesentlichen in der Mitte dieser Schweißnaht
erfolgt, so daß ausreichend zugfeste Schweißnahtteile auf beiden Seiten der Schnittkante
verbleiben. Vorteilhafterweise kann man die Schweißbalken auch als Doppelbalken
ausbilden, so daß mit verhältnismäßig kleinem Abstand zwei parallel laufende Schweißnähte
gebildet werden. Der Schnitt erfolgt dann zwischen diesen beiden Schweißnähten.
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Nachdem die Umhüllung 23 gebildet ist, entsteht auch wieder eine geschlossene
Kunststoffolienbahn 7 zwischen den beiden Rollen 5 und 6 für die nächste, mit Ladegut
versehene Palette. Um diese Kunststoffolienbahn straff zu halten ist eine Umlenkrolle
24 vorgesehen, die beweglich gehalten ist.
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Über die Rollenbahn 25 gelangt die von der Um-
hüllung
23 umgebene, mit Steinen 18 beladene Palette 19 auf die Drehplatte 8 bzw. einen
Drehkranz, wo eine Drehung um 900 um die vertikale Drehachse stattfindet. Der Übergang
von der Rollenbahn zu der Drehplatte bzw.
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dem Drehkranz erfolgt mittels eines Zwischenteiles 26, welches aufklappbar
ist. Hinter der Drehplatte 8 ist ein entsprechendes ebenfalls aufwärts klappbares
Zwischenteil 27 vorhanden.
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Die gedrehte Palette gelangt über die Rollenbahn 28 in die zweite
Wickelstelle 9, die in Fig. 3 in vergrößertem Maßstab schematisch dargestellt ist.
Diese weist eine untere Rolle 10 und eine obere Rolle 11 auf, die wiederum zum Aufwickeln
langer Kunststoffbahnen dienen.
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Im übrigen ist diese Wickelstelle in gleicher Weise ausgeführt wie
die erste Wickelstelle 4.
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Über die Rollenbahn 29 gelangt die beladene Palette auf die Rollenbahn
30 und nimmt dabei die Kunststoffolienbahn 12 in Förderrichtung mit. Senkrecht auf
die erste Umhüllung 23, das heißt um 900 verdreht, wird nun eine zweite Umhüllung
um Palette 19 und Ladegut vorgesehen, und zwar in der gleichen Weise, wie dies im
Zusammenhang mit der ersten Wickelstelle beschrieben worden ist.
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Der obere Schweißbalken 31 wird zum unteren Schweißbalken 32 abwärts
bewegt und die weiteren Vorgänge sind die gleichen wie bei der ersten Wickelstelle.
Zusaätzlich ist in der Wickelstelle 9 ein Blasmundstück 33 vorhanden, durch welches
Heißluft
gegen die Umhüllung 23 geblasen wird, so daß diese etwas weich wird und das Anbringen
der neuen Umhüllung nicht erschwert wird.
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Wenn eine Kunststoffschrumpffolie verwendet wird, erfolgt anschließend
eine zusätzliche Wärmebehandlung. Hierzu dient die Heizvorrichtung bzw.
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der Schrumpfofen 13. Der Ofenraum ist in Fig. 4 mit dem Bezugszeichen
34 versehen. Seitlich des Ofenraumes befindet sich ein Nebenraum 35, in dem ein
Erhitzer 36 angeordnet ist. Ein Ventilator 37 dient zur Erzeugung eines Luftumlaufes.
Solange die Klappe 38 geschlossen ist, erfolgt der Luftumlauf in Richtung der gestrichelten
Pfeile. Das bedeutet, daß die Luft ausschließlich im Nebenraum 35 umläuft. Wenn
die Klappe 38 um ihre Achse 39 heruntergeklappt wird, erfolgt der Luftumlauf gemäß
den ausgezogen gezeichneten Pfeilen, das heißt über den Ofenraum 34. Die Luft wird
zentral an der Stelle 40 abgesaugt.
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Im Ofenraum 34 befindet sich ferner ein Schirm 41, der dafür sorgt,
daß die Luft im wesentlichen entlang den Seiten, insbesondere entlang den vertikalen
Seitenkanten des auf der Palette befindlichen Ladegutes streicht. Die Temperatur
ist so hoch bemessen, daß die einzelnen Ränder der Kunststoffumhüllungen miteinander
verschweißen.
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Wenn statt einer Kunststoffschrumpffolie eine sogenannte Kunststoffstreckfolie
angewendet wird, so kann der Schrumpfofen außer Betrieb gesetzt werden, und es wird
dann die beladene Palette im Anschluß nach der zweiten Wickelstelle sofort ab-
geführt.
Die mit Ladegut beladene Palette bildet eine sehr starke feste Einheit, weil die
Kunststoffolie eine allseitige Umhüllung bildet, wobei die meist beanspruchten Ober-
und Unterseiten doppellagig sind. Außerdem wird die Breite der Kunststoffolie zweckmäßigerweise
so gewählt, daß sich die Ränder der beiden Schleifen etwas überlappen und somit
unter Wärmebehandlung miteinander verschweißt werden können. Im allgemeinen genügt
es, wenn nur die Breite der Kunststoffolienbahn 7 in der ersten Wickelstelle 4 breiter
gewählt wird als die betreffende Breite der Palette und des darauf befindlichen
Ladegutes.
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Die weiter oben erwähnte Rolle 24 gemäß Fig. 2 in der ersten Wickelstelle,
die aber auch entsprechend in der zweiten Wickelstelle gemäß Fig. 3 vorgesehen ist,
steht zweckmäßigerweise unter der Wirkung einer nicht gezeichneten Feder oder unter
pneumatischem Druck oder einfach unter Wirkung der Schwerkraft und ist so beweglich
über dem Förderer im Bereich des Portales gehalten, daß sie an der Kunststoffolie
angreift und die sich zwischen den beiden Rollen 5, 6 erstreckende Kunststoffolie
straff spannt. Es kann noch eine zweite drehbar aber feststehend gelagerte Gegenrolle
24a vorgesehen sein, so daß die Kunststofffolienbahn 7 wechselweise um die bewegliche
Rolle 24 und die feststehende Rolle 24a herumgeführt ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 5 ist die Rollenbahn
geradlinig ausgebildet, so
daß zwischen den beiden Wickelstellen
4, 9 die Palette mit dem Ladegut um einen Winkel 0 von 90° verdreht werden muß,
wozu der beschriebene Drehteller 8 bzw. Drehkranz dient.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 6 und 7 kann der Drehteller
entfallen. Hier ist nämlich zwischen den beiden Wickelstellen 4 und 9 0 eine Abwinklung
der Rollenbahn um90 vorgesehen, so daß die Palette mit dem Ladegut über die Rollenbahneinheiten
16, 25 und 25a zunächst in Pfeilrichtung gemäß Fig. 7 geradlinig verschoben, anschließend
über die Rollenbahnteile 29, 30 und 0 14 unter einem Winkel von 90 weiter befördert
wird. Die Auslagerungsstrecke 14 kann dann entweder geradlinig weiterverlaufen oder
wie in Fig. 7 mit strichpunktierten Linien 14a angedeutet ist, wiederum um einen
rechten Winkel oder in anderer geeigneter Weise abgeknickt sein.
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Schließlich sei bemerkt, daß es insbesondere bei kleineren Anlagen
auch möglich ist, nur mit einer einzigen Wickelstelle gemäß Fig. 2 oder 3 auszukommen,
und zwar kann dann nach Hindurchschieben der Palette mit dem Ladegut und Herstellen
einer ersten Umhüllungsschleife die Palette mit dem Ladegut um 900 verdreht und
rückwärts erneut durch die Wickelstelle, also in entgegengesetzter Richtung gefördert
und dann die zweite Umhüllungs schleife vorgesehen werden. Es versteht sich, daß
die Auslagerungsstrecke dann entsprechend seitlich vor der Wickelstelle abgeht und
gegebenenfalls zu dem Schrumpfofen führt. Wenn die Führung fiir den oberen Schweißbalken
21 gemäß Fig. 2 auf der Rück-
seite der Palette und des Ladegutes
leicht schräg verlaufend ausgebildet ist, um eine bessere Folienführung zu erreichen,
so ist die Führung zweckmäßigerweise so schwenkbar einzurichten, daß sie bei der
Anbringung der zweiten Kunststoffolienschleife nach der anderen Seite zu leicht
geneigt ist.