DE2529050C2 - Feuchtigkeitsaustauscher in Geräten für Atmung und Narkose - Google Patents
Feuchtigkeitsaustauscher in Geräten für Atmung und NarkoseInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft einen Feuchtigkeitsaustauscher in Geräten für Atmung und Narkose, in dem sich in der
Ausatemluft enthaltene Feuchtigkeit abscheidet und das abgeschiedene Wasser in die Einatemluft verdampft
wird.
Bei Geräten für Atmung und Narkose muß sichergestellt sein, daß die Atemwege der Patienten
nicht austrocknen. Diese Gefahr besteht besonders dann, wenn die Einatemluft durch einen Intratrachealkatheter
oder durch eine Tracheotomiekanüle dem Patienten zugeführt wird, weil dann der Nasen-Rachen-Raum,
der die Einatemluft normalerweise anfeuchtet, ausgeschaltet ist.
Eine bekannte Vorrichtung besteht aus einem mit der μ
Nase bzw. dem Mund über eine Röhre in Verbindung Stehenden in der Kopfbedeckung angeordneten, mit
Metallteilchen, wie Feilspänen oder Drahtstücken gefüllten Wärmebehälter. Er ist in zwei Abteilungen
unterteilt, um die Führung der Ausatem- und der Eir^atemluft auf verschiedenen Wegen zu erreichen.
Ventile steuern die Luft jeweils durch die Abteilungen. Eine Asbestausfütterung kann zur Anfeuchtung der
Einatemluft mit Wasser getränkt sein. Die Ausatemluft Strömt stets durch die eine Abteilung, während die
Einatemiuft stets durch die andere Abteilung eingeatmet wird. Die Ausatemluft erwärmt dabei den
Wärmebehiilter, der außerdem noch durch die Körpertemperatur
des Kopfes erwärmt wird. Im Wärmeaustauscher übernimmt die Einatemiuft die Wärme aus dem e>i
Wärmebehälter. In dem Wärmebehältcr wird es durch die zusätzliche Erwärmung durch die Körpertemperatur,
wenn überhaupt auch durch kältere Einatemiuft. nur zu einer geringfügigen Abkühlung und damit Kondensation
von Wasser aus der Ausatemluft kommen. Außerdem bleibt diese kondensierte Feuchtigkeit nur in
der Abteilung, durch die nur die Ausatemluft gelangt Die wesentliche Wassermenge wird mit der Ausatemluft
nach außen abgeführt Eine Anfeuchtung der Einatemiuft wird dadurch nicht erreicht Sie kann nur
durch das Wasser aus der Asbestausfütterung erfolgen. Die Befeuchtung ist also von der Sorgfalt der
Wartungsperson abhängig. Im übrigen ist diese Vorrichtung nicht für die Anwendung im Zusammenhang
mit Geräten zur künstlichen Beatmung und Narkose bekanntgeworden (DT-PS 1 02 300).
Ein weiterer bekannter Feuchtigkeitsaustauscher, in dem sich die in der Ausatemluft enthaltene Feuchtigkeit
abscheiden und dann das abgeschiedene Kondenswasser in die Einatemiuft verdampfen soll, besitzt einen
Dampfkondensator, der mit Metalldrähten, -sieben, -geweben od. dgl. gefüllt ist; er kann auch mit einem
porösen Material guter Wärmeleitung gefüllt sein. Die Verbindung zwischen den Teilen des Dampfkondensators
in der Ausatemleitung und der Einatemleitung irt so ausgebildet, daß Wasser übertreten kann. Eine Ausführungsform
besteht darin, daß die Luftzu- und Ableitung eine gemeinsame Wand besitzt die ganz oder teilweise
aus porösem Material besteht und ein- oder beidseitig eine AustauschertJlung vorgesehen ist Es gelangt nur
das kondensierte Wasser in den Einatemluftstrom. Da eine Kondensation jedoch nur bis zum Temperaturausgleich
zwischen dem Ausatem· und Einatemluftstrom erfolgt, kann auch nur der bis dahin aus dem
Ausatemluftstrom ausgefallene Anteil der Feuchtigkeit für die Anfeuchtung der Einatemiuft nutzbar gemacht
werden. Es ist nachteilig, daß das dann noch in der Ausatemluft enthaltene Wasser, sie besitzt nach dem
Temperaturausgleich mit der Einatemiuft noch eine relative Feuchte von 100%, nach außen abgeführt wird
(DTPS Il 69 615).
In einem weiteren bekannten Atemluftanfeuchter für
Beatmungsvorrichtungen ist der Anfeuchter in der Einatemluftleitung zwischen dem Beatmungsgerät und
dem Patienten angeordnet. Er enthält in einem Behälter eine Verdunstungsfläche zur hindurchgeführten Einatemluftleitung.
Der Raum zwischen der Behälterwand und der Einatemluftleitung ist mit Wasser gefüllt. Die
Einatemluftleitung wird hier durch eine wasserdampfdurchlässige Folie gebildet. Sie ist also auf der einen
Seile mit Wasser beaufschlagt, während an der anderci
gasbeaufschlagter. Seite das anfeuchtende Gas vorbeiströmt.
Nachteilig ist die notwendige Zuführung des auch in der Temperatur zu steuernden Wassers und die
notwendige Aufsicht zur Verfolgung des Wasservorrats (DE AS 24 30 875).
Die gleichen Nachteile besitzt eine weitere Vorrichtung zur Anfeuchtung und Lieferung von Glas zu einem
Patienten. Auch hier ist eine wasserdampfdurchlässige Folie auf der einen Seite durch Wasser beaufschlagt,
während an der anderen Seite das anzufeuchtende Atemgas vorbeigeführt wird (US-PS 38 71 373).
Der Erfindung liegt als Aufgabe ein Feuchtigkeitsaustauscher
in Geräten für Atmung und Narkose zugrunde, mit dem die in der Ausatemluft vorhandene Feuchtigkeit
und Wärme möglichst umfassend in die Einatemiuft überführt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die im Gegenstrom geführten Ausatem- und
Einatemluftkanäle als gemeinsame Trennwand eine
Diffusionsfolie besitzen und diese in Sirömungsnehiung
der Ausatemliift eine Kondensationszone, in der eine
Temperaturdifferenz zur Einatemluft besteht, und anschließend eine Diffusionszone, mit gleichen Tempe·
raturen der Ausatem- und Einatemluft, enthalt.
Die damit erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die Verwendung einer Diffusionsiulie
in der Kondensationszone das kondensierte Wasser, und in der anschließenden Diffusionszone das noch in
der Ausatemluf: in Dampfform enthaltene Wasser, dure'· Diffusion durch die Diffusionsfolie in die
Einatemlufi gelangen. Der Wärmeübergang ist, bedingt durch die geringe Stärke einer Folie, sehr gut Die
spezifische Wärmeleitfähigkeit wird hierbei nahezu bedeutungslos. Diese Lösung bedeutet für die Verwendung
bei der Atmung für den Patienten eine außerordentliche Verringerung des Sicherheitsrisikos.
Auch bei der Beatmung eines z. B. tracheotomierten Patienten ist durch die volle und sichere Ausnutzung der
Feuchtigkeit und Wärme aus der Ausatemluft zu jedem Zeitpunkt in der Einatemluft die notwendige Feuchtigkeit
und Wärme sichergesteüi.
In Ausbildung der Erfindung kann das Matrial der Diffusionsfolie ein fluorisiertes Kohlenwasserstoff-Polymer
sein. Die guten Diffusionseigenschaften gegenüber Wasser und dem Wasserdampf sind bekannt Das
Hindurchleiten der Feuchtigkeit, sowohl in der Kondensationszone als auch in der Diffusionszone, erfolgt ohne
Schwierigkeiten. Durch diese hygroskopische Ausbildung der Diffusionsfolie können die Diffusionseigenschaften
bei niedrigen Temperaturen verbessert werden.
In weiterer Ausbildung kann der Feuchtigkeitsaustauscher von einer Wärmeisolation umhüllt sein. Damit
wird in einfacher Weise sichergestellt, daß die in der Ausatemluft enthaltene Wärme nicht durch die äußere
Oberfläche in die umgebende Atmosphäre entweichen kann. Eine derartige Isolation stellt technisch keinen
großen Aufwand dar und ist in der Ausführung sicher beherrschbar.
In einer .-.usbildung für Sonderzwecke und bei
Verwendung in kalter Atmosphäre kann der Ausatemluftkanal in der Kondensationszone eine Heizeinrichtung
besitzen. Mit der zusätzlichen Erwärmung wird die Kondensationszone verlängert und damit das Verhältnis
zur Diffusionszone geändert. Durch die längere Kondensatiunszone wird der weger der niedrigen
Temperatur immer trockenen Einatemluft in vorteilhafter Weise mehr Wasser zugeführt. Es erhöht sich
außerdem die Temperatur der Einatemluft. Bei extremen Außentemperaturen b.ind das wesentliche Vorteile.
Eine weitere besondere Ausbildung ergibt sich mit einem Befeuchter vor dem tinatemluftkanal. Mit dieser
zusätzlichen Einrichtung läßt sich auch eine ungewöhnliche trockene und warme Einatemluft für die Atmung
verwendbar machen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden
beschrieben. Es zeigt
F ι g 1 den Feuchtigkeitsaustauscher angeordnet in einem Bcaunungssystem in geschnittener Darstellung
und
Fig.2 den Feuchtigkeu^istausd·.. r ■»* getreckter
Harstellung mit Heizeinrichtung.
Nach F i g. 1 ist ein Beatmungsgerät 1 über den
Einatemluftschlauch 2 und den Ausatemluftschlauch 7 mit dem heuchtigkeiisaustauscher 3 verbunden Die
Verbindung zum Verbraucher erfolgt über die Leitung 6.
Die Atmeluft wird bei der Einatmung durch den
ίο Einatemluftkanal 9 und bei der Ausatmung durch den
Ausatemiufikanal to an di~v Diffusionsfolie 5, jedoch
jeweils an der anderen Seite, vorbeigeführt Die Steuerung erfolgt über die Vorteile 4a und 46. Die
Diffusionsfolie 5 trennt die warme und feuchte Ausatemluft von der kalten und trockenen Einatemluft.
Die Wärme und die Feuchtigkeit gleichen sich über die dünne Diffusionsfolie 5 im Gegenstromverfahren aus.
Das Material der Diffusionsfolie 5 ist ein Werkstoff aus der Reihe der fluorisierten Kohienwasserstoff-Polymere
mit hygroskopischen Eigenschaften. Die Einatemluft wird durch Diffusion und Wärme'"1: ergang aus der
Ausatemluft auf die Temperatur und Feuchte der Ausatemluft gebracht. Um Wärmeverluste zu vermeiden,
besitzt der Feuchtigkeitsaustauscher eine Wärmeisolation 8.
Fig.? zeigt schematisch eine gestreckte Ausführung des Feuchtigkeitsaustauschers, hier mit der Bezeichnung
11. Er unterscheidet sich von dem Feuchtigkeitsaustauscher nach F i g. 1 durch eine zusätzliche Heizeinrichtung
12, angeordnet in Strömurgsrichtung der Ausatemluft 13 gesehen hinter dem Eingang in den
Ausatemluftkanal 10.
Der Feuchtigkeitsaustauscher 3 nach F i g. 1 und auch der Feuchtigkeitsaustauscher 11 nach F i g. 2 funktionieren
folgendermaßen:
Bei der Benutzung, im Beispiel bei der Beatmung, bilden sich zwischen den Grenzen 14 und 16 an der
Diffusionsfolie 5 zwei Zonen aus: Die Kondensationszone A zwischen den Grenzen 14 und 1S urri die
Diffusionszone B zwischen den Grenzen 15 und 16. In der Kondensationszone A besteht ein Wärmegefälle
zwi· .-hen der Einatem- und der Ausatemluft. Durch dieses Wärmegefälle wird eine Kondensation des
Wassers aus der Ausatemluft auf der Diffur.ionsfolie 5 bewirkt. Das Wasser verdunstet, nachdem es durch die
Diffusionsfolie hindurchdiffundierte, auf der anderen Seite in die trockene Einatemlufi hinein. In diesem Teil
des Befeuchters erfolgt der wesentliche Übergang des Wassers aus der Ausatemluft in die Einatemluft. In der
so an die Kondensationszone A anschließenden Diffusionszone
B tritt weiteres Wasser, hier jedoch nur in Form von Dampf, durch die Diffusionsfolie in die hier
noch sehr trockene Einatemluft ein.
Für Sonderfälle bei extrem niedrigen Temperaturen der Einatemluft. wird durch die Heizeinrichtung 12 die
Ausatemluft zusät7iich erwärmt und didurch die Kondesationszone A verlängert. Damit wird auch hier
ein ausreichender Übergang des Wassers aus der Ausatemluft in die Einatemluft bewirkt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Feuchtigkeitsaustauscher in Geräten für Atmung und Narkose, in dem sich die Aus- und
Einatemluft in Ausaiem- und Einatemluftkanälen getrennt durch eine Wasser-(dampf-)durch!ässige
Wand geführt ist und sich die in der Ausatemluft enthaltene Feuchtigkeit abscheidet und das abgeschiedene
Wasser in die Einatemluft verdampft wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausatem-
und Einatemluftkanäle (9,10) als gemeinsame Trennwand eine Diffusionsfolie (5) besitzen und
diese in Strömungsrichtung der Ausatemluft eine Kondensationszone (A), in der eine Temperaturdifferenz
zur Einatemluft besteht, und anschließend eine Diffusionszone (B), mit gleichen Temperaturen
der Ausatem- und Einatemluft, enthält.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Diffusionsfolie (5) ein
fluorisiert«. s Kohlenwasserstoff-Polymer ist.
3 Geräi nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet,
daß die Diffusionsfolie (5) hygroskopisch ist
4. Gerät nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtigkeitsaustauscher
(3) von einer Wärmeisolation (8) umhüllt ist. »5
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dab der Ausatemluftkanal (10) in der Kondensationszone (A) eine Heizeinrichtung
(12) besitzt.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einatemluftkanal
(9) ein Befeuchter angeordnet ist.
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