DE2228476C3 - Verfahren zum koordinatengesteuerten Schneiden einer mehrschichtigen Flachmaterialauflage - Google Patents
Verfahren zum koordinatengesteuerten Schneiden einer mehrschichtigen FlachmaterialauflageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum koordinatengesteuerten Schneiden einer mehrschichtigen Auflage
aus Flachmaterial entlang einer vorgegebenen Hauptschnittlinie und/oder von dieser Linie ausgehenden
Markierungs- oder Indexschnitten mit einem klingenförmigen, eine vordere Schneidkante sowie
einen parallel dazu liegenden Klingenrücken aufweisenden Schneidwerkzeug, das entlang einer senkrecht zur
Oberfläche der Auflage beweglichen Achse hin- und herbewegbar sowie um eine solche Achse drehbar ist
und während des Schneidvorgangs entlang der zu verfolgenden Schnittlinie vorwärtsbewegt wird.
Beim Zuschneiden von Flachmaterialien, wie Geweben oder Schichtstoffen für die Herstellung von
Kleidungsstücken, Polsterwaren u.dgl., ist es üblich, mehrere Lagen des Flachmaterials auf einen Arbeitstisch
zu legen und dann alle Lagen gleichzeitig mittels einer Schneidvorrichtung zuzuschneiden, die eine hin-
und herbewegliche Klinge besitzt, die sich wenigstens während eines Teils jedes vor- und rückläufigen Hubes
beim Schneidvorgang durch die gesamte Auflage hindurch bewegt. Die aus der Auflage zu schneidenden
Teile sind durch Hauptschnitilinien bestimmt, die des
öfteren eine oder mehrere verhältnismäßig scharfe Ecken aufweisen. Die Klinge besitzt eine scharfe
vordere Schneidkante und weist im allgemeinen einen mit größerem Abstand von dieser liegenden Rücken auf.
Aufgrund dieser breiten Klingenform war es bisher üblich (z. B. USr PS 11 72 058), wenn eine scharfe Ecke
erreicht wurde, die Klinge längs einer Nebenbahn zu verschieben, wobei also die Hauptschnittlinie verlassen
und eine Verschnittzone der Auflage oder eine freie, über die Enden der Auflage hinausgehende Zone
durchlaufen wird, um die Klinge auf dieser Nebenbahn so zu drehen, daß sie bei erneuter Annäherung an die
Ecke wieder mit der neuen Schnittlinie auf der Ausgangsseite der Ecke ausgerichtet ist Es ist bei
diesem Verfahren erforderlich, eine Verschnitt- oder freie Zone neben jeder Ecke vorzusehen, damit die
Klinge die erwähnte Bewegung durchführen kann. Dieser Vorgang ist nicht nur zeitraubend, sondern führt
auch zu Materialverlusten.
Wenn die Schneidklinge freitragend ist, so besteht eine andere Möglichkeit des Zuschneiden* darin, die
Klinge beim Erreichen der Ecke aus der Flachmaterialauflage herauszuziehen, außerhalb dieser zu drehen und
dann wiederum in die Auflage zurückzustoßen, und zwar am Eckpunkt, wobei die Klinge nun so
ausgerichtet ist, daß die neue Schnittlinie von der Ecke weg verfolgt werden kann. Hierdurch wird vermieden,
daß eine Verschnitt- oder freie Zone neben der Ecke vorgesehen werden muß; jedoch ist auch dieses
Verfahren noch zeitraubend.
Nach einem weiteren Schneidverfahren zur Ausbildung gekrümmter Schnittlinien (US-PS 32 45 295)
kommt ein Schneidwerkzeug mit einer unteren Schneidkante und mil einem nadelartigen Fortsatz an
dieser zur Anwendung. Bei diesem recht komplizierten Verfahren wird während des Schneidens die Höhenlage
des zu schneidenden Gewebes relativ zu einer Führung des Schneidwerkzeugs verändert, so daß dieses mit
einer unteren Schneidkante lange, gerade Strecken schneidet, während zum Schneiden gekrümmter Linienzüge
das Gewebe weniger weit angehoben wird, so daß der nadelartige Fortsatz zum Einsatz kommt.
Beim Schneiden der Zuschnitte aus den Stofflagen ist es aber auch oft wünschenswert, an verschiedenen
Punkten längs der vorgesehenen Hauptschnittlinie Markierungs- oder Indexschnitte anzubringen, die
später z. B. dazu verwendet werden, mehrere verschiedenartige Zuschnitt in Vorbereitung auf den Nähvorgang
od. dgl. zueinander in Ausrichtung zu bringen. Im allgemeinen sind die Markierungsschnitte verhältnismä
Big kurze Schlitze, die meist rechtwinklig zur Haupt Schnittlinie in den Werkstoff geschnitten werden. Die
beim Schneiden dieser Einschnitte auftretenden Probleme sind im allgemeinen die gleichen wie die, die sich
beim Schneiden der scharfen Ecken ergeben, so daß bisher die Einschnitte gewöhnlich derart angefertigt
wurden, daß die Schneidklinge außerhalb des Zuschnitts herumgeführt wurde, um vor dem Ansetzen des
Einschnitts derart ausgerichtet zu werden, daß sie über die Hauptschnittlinie hinaus ins Innere des Stückes
geschoben wird, um den Markierungsschnitt herzustellen. Dies kann erreicht werden, indem entweder der
Einschnitt unmittelbar nach Erreichen der Einschnittstelle angefertigt wird oder dadurch, daß längs der
Hauptschnittlinie an der Einschnittstelle vorbei geschnitten und zu dieser Stelle zurückgekehrt wird, um
den Markierungsschnitt auszuführen. In beiden Fällen ist es somit erforderlich, die Klinge beträchtliche
Führungsbewegungen durchlaufen zu lassen, um sie in Stellung zu bringen und diesbezüglich viel Zeit
aufzuwenden. Darüber hinaus ist es dort, wo zwei Schnittmusterteile eine Grenzlinie gemeinsam haben,
oft unmöglich, weder im einen noch im anderen Teil einen Markierungsschnitt herzustellen, ohne zuerst
wenigstens eines der Teile aus der Auflage vollständig zuzuschneiden und es dann relativ zum anderen Teil zu
verschieben, so daP ein freier Raum zum Herumbewegen der Klinge geschaffen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum koordinatengesteuerten Schneiden von
scharfkantigen Ecken in der Hauptschnittlinie und/oder von dieser Linie ausgehenden Markierungs- oder
Indexschnitten anzugeben, wonach die Klinge zu ihrer Richtungsänderung weder aus dem Material herausgezogen
zu werden braucht, noch irgendwelche Verschnitt- oder freie Zonen vorgesehen werden müssen.
Das der Lösung dieser Aufgabe dienende Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß zum
Schneiden einer an einer vorgegebenen Stelle von der Hauptschnittlinie unter einem relativ scharfen Winkel
abzweigenden Kerbschnittlinie das Schneidwerkzeug mit vorwärts gerichteter Schneidkante unter Aufrechterhaltung
seiner Hin- und Herbewegung und seines ständigen Schneideingriffs mit der Flachmaterialauflage
vom Abzweigpunkt weg gedreht und entlang der Kerbschnittlinie bewegt wird und daß bei Erreichen des
Endpunkts der Kerbschnittlinie das Schneidwerkzeug zurückgeführt sowie zurück in die Richtung der
Hauptschniltlinie gedreht und vom Abzweigpunkt auf dieser weiter von.värtsbewegt wird.
Die gestellte Aufgabe wird damit gelöst, wie der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen zu entnehmen ist.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht der wichtigsten Bestandteile einer Vorrichtung zum Schneiden
von Flachmaterialauflagen;
F i g. 2 ist ein vergrößerter senkrechter Schnitt durch den in der Nähe des Schneidwerkzeugs liegenden Teil
der Flachmaterialauflage von Fig. 1;
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf einen Teil der Flachmaterialauflage von Fig. 1, in der eine Anzahl von
daraus zuzuschneidenden Schnittmusterteilen dargestellt ist;
Fig.4A bis 4E sind Darstellungen der fortschreitenden
Bewegung der Schneidklinge zur Herstellung eines Markierungsschnitts gemäß einer ersten Verfahrensweise;
F i g. 5A bis 5H zeigen ebenfalls eine Folge von Darstellungen der fortschreitenden Bewegung des
Schneidwerkzeugs beim Schneiden von Ma'kierungsschnitten nach einer zweiten Verfahrensweise;
F i g. 6A bis 6E zeigen eine Reihe von Darstellungen, wobei das klingenartige Wei'^it Schritt für Schritt
vorwärts verschoben wird, um eine Ecke zu schneiden;
Fig.7 ist eine andere Darstellung der Lage der Klinge an einer Stelle ihrer Bewegung, um eine Ecke zu
schneiden.
Die Vorrichtung 10 zum Zuschneiden von Flachmaterialauflagen hat einen Zuschneidetisch 12, auf dem die
Flachmaterialauflage 14, die aus mehreren Schichten von Textilien oder ähnlichen Materialien besteht, die
senkrecht übereinander gestapelt sind, ruht. Der Werkzeugschlitten 16 ist über den Hauptschlitten 34 auf
dem Tisch 12 gelagert, so daß er in der X- und V-Koordinatenrichtung verschoben werden kann. Der
Schneidkopf 17 trägt das Schneidwerkzeug 18, dessen Antriebsmotor über das Kabel 19 von einer zugeordneten
Steuerung, z. B. einem numerisch gesteuerten
ίο Rechner 20, Signale zugeführt werden. Aufgrund der
Verbindung des Werkzeugschlittens 16 mit dem Hauptschlitten 34 kann das Schneidwerkzeug 18 im
Schneideingriff mit der Auflage 14 entlang jeder beliebigen gewünschten Linie bewegt werden, die nach
Maßgabe des zuzuschneidenden Kleidungs-, Polsterstücks od. dgl. entweder geradlinig oder gekrümmt
verlaufen kann. Das Schneidwerkzeug 18 hat einen hin- und hergehenden Hubweg und kann durch von der
Steuerung 20 kommende Stellungssignale um seine Achse, die senkrecht zur horizontal liegenden Auflage
14 ist, gedreht werden, wie dies durch den Pfeil Θ gekennzeichnet ist.
Das Schneidwerkzeug 18 befindet sich, wie Fig. 2 zeigt, während des Schneidvorgangs in einem ständigen
Eingriff mit der Flachmaterialauflage 14 auf deren ganzer Höhe. In F i g. 2 ist mit ausgezogenen Linien die
Lage des .Schneidwerkzeugs an seinem unteren Umkehrpunkt im Hubweg mit gestrichelten Linien an
seinem oberen Umkehrpunkt angegeben. Darüber hinaus kann das Schneidwerkzeug völlig aus der
Flachmaterialauflage 14 herausgezogen werden, um es frei zu einem neuen Einstichpunkt in die Auflage
verfahren zu können. Das Schneidwerkzeug 18 hat eine vordere, zu seiner Längs- oder Hin- und Herbewegungsachse
parallele Schneidkante 20 und einen parallel hierzu in einem Abstand angeordneten Rücken 22.
Die zuzuschneidende Materialauflage 14 ruht auf der Oberfläche 24 einer tragenden Schicht 26 aus einem
Werkstoff, in den das Schneidwerkzeug, ohne Schaden zu nehmen, eindringen kann. Die tragende Schicht 26 ist
von Kanten 32 durchzogen, die mit einer Saugluftkammer 30 in Verbindung stehen, so daß auf die
Flachmaterialauflage die Saugluft einwirkt und diese fest auf der tragenden Schicht 26 hält. Die Haltewirkung
kann durch eine Decklage 28 aus luftundurchlässigem Material noch verstärkt werden. Zusätzlich kann ein
Andrückfuß 31 zur Anwendung kommen, der im Bereich des Schneidwerkzeugs eine Aufwärtsverlagerung des
Flachmaterials 14 beim Aufwärtshub des Schneidwerkzeugs 18 verhindert.
Der Hauptschlitten 34 überspannt den Tisch 12 in der A"-Koordinatenrichtung und läuft beidseits auf
Zahnstangen 36. in die vom Motor 40 getriebene Ritzel eingreifen. Der Motor 38 dient der Bewegung des
Werkzeugschlittens 16. Die Motoren 38 und 40 werden ebenfalls vom Steuergerät 20 her betrieben.
Die F i g. 3 zeigt beispielhaft die Anordnung mehrerer Schnittmuslerteile, die aus der Flachmaterialauflage 14
auszuschneiden sind. Die Zuschnitte 42, 44 und 46 sind jeweils von einer Hauptschnittlinie 48 mit scharfen
Ecken 50 umschlossen. Ferner sind Markierungs- oder Indexschnitte 52 vorgesehen, die von der Hauptschnittlinie
ausgehen. Wie zu sehen ist, haben die Zuschnitte 42, 44 und 44, 46 streckenweise eine gemeinsame
Hauptschnittlinie, von der Indexschnitte 52 ausgehen, die ohne Verletzung des angrenzenden Zuschnitts
ausgeführt werden müssen.
Die F i g. 4A bis 4E zeigen die Art und Weise, in der
Die F i g. 4A bis 4E zeigen die Art und Weise, in der
das Schneidwerkzeug 18 bewegt wird, um gemäß einem ersten Ausfüiirungsbeispiel einen Indexschnitt 52 mit
einer scharfen Ecke am Punkt 54 anzufertigen. In diesen Figuren stellt die gestrichelte Linie 48 die Hauptschnittlinie
dar, der das Schneidwerkzeug 18 zu folgen hat, während die ausgezogene Linie 48 den Teil der bereits
geschnittenen Linie darstellt. Gleichermaßen stellt die gestrichelte Linie 52 die zu schneidende Indexschnittlinie
dar, während die ausgezogene Linie 52 diesen Indexschnitt nach dem Schneiden kennzeichnet.
Nach Fig.4A bewegt sich das Schneidwerkzeug 18,
wobei es auf gesamter Höhe der Materialauflage 14 mit dieser ständig in Eingriff ist, auf der Linie 48 in Richtung
des Pfeils 56 zum Punkt 54 hin, an dem der Indexschnitt 52 von der Hauptschnittiinie 48 abzweigt. Wenn die
Schneidkante 20 den Punkt 54 erreicht (Fig. 4B), so wird die Vorwärtsbewegung des Schneidwerkzeugs 18
unterbrochen und dieses wird in ständigem Schneideingriff mit der Auflage 14 auf deren ganzer Höhe und
unter fortwährender Hin- und Herbewegung um eine Vertikalachse geschwenkt, so daß ein Indexschnitt
entlang der Linie 52 ausgeführt wird, wie F i g. 4C zeigt. Die Schwenkung des Schneidwerkzeugs bewirkt eine
Ausbildung von Fältchen 58 auf dessen der Hauptschnittlinie 48 abgewandten Seite. Nach der Herstellung
des Indexschnitts 52 wird das Schneidwerkzeug zurückgeschwenkt, bis es wieder mit der Hauptschnittlinie
48 ausgerichtet ist (F i g. 4D), und dann setzt erneut die Vorwärtsbewegung auf dieser Linie 48 ein (F i g. 4E).
Bei der Herstellung des Indexschnitts 52 weicht die Schneidkante 20 in keinem Zeitpunkt von der Linie 52
ab, der Indexschnitt kann »im Flug« ausgeführt werden, da es nur notwendig ist, kurzzeitig die Vorwärtsbewegung
zu unterbrechen und das Schneidwerkzeug unter Hin- und Herbewegung nach der einen Seite hin sowie
zurück zur Hauptschnittlinie zu schwenken, wozu nur ganz kurze Zeit aufzuwenden ist. Bei dem Beispiel nach
den Fig.4A bis 4E fällt die Schwenkachse mit dem Rücken 22 des Schneidwerkzeugs 18 zusammen, was
bevorzugt wird, da hierdurch ein Indexschnitt maximaler Erstreckung bei minimalem Krümmungsradius
erzielt wird. Selbstverständlich kann nach Wunsch die Schwenkachse auch an einer anderen Stelle zwischen
der Schneidkante 20 und dem Rücken 22 liegen, wenn man auf den eben erwähnten Vorteil verzichtet.
Da bei dem Beispiel der Fig.4A bis 4E das Schneidwerkzeug 18 bei seiner Schwenkbewegung
keinem Vorschub unterliegt, ist der Indexschnitt 52 bogenförmig. Soll der Indexschnitt jedoch geradlinig
verlaufen, so ist neben der Schwenk- auch eine Vorschubbewegung notwendig. Für diesen Fall geben
die Fig.5A bis 5H ein Beispiel zur Ausbildung des Indexschnitts 60.
Gemäß F i g. 5A nähert sich das Schneidwerkzeug 18 auf der Hauptschnittlinie 48 dem Punkt 54, an dem der
Indexschnitt 60 abzweigt, wobei es hin- und herbewegt wird sowie auf ganzer Höhe der Auflage 14 mit diesen in
Schneideingriff ist. Wenn die Schneidkante 20 den Punkt 54 erreicht, wird die Vorbewegung des Schneidwerkzeugs
auf der Linie 48 unterbrochen (F i g. 5B) und es wird verschwenkt. Da der Indexschnitt 60 geradlinig
verlaufen soll, kann er nicht bloß durch ein Drehen der Klinge hergestellt werden, vielmehr muß das Schneidwerkzeug
sowohl um eine Drehachse parallel zur Schneidkante gedreht als auch die Drehachse in der
Ebene der Materialauflage verschoben werden, so daß die Schneidkante der gewünschten geraden Linie folgen
kann.
Im Beispiel der F i g. 5A bis 5H soll die Drehachse des Schneidwerkzeugs 18 mit seinem Rücken 22 zusammenfallen.
Wie F i g. 5C zeigt, ist hier die Schneidkante 20 schon etwas von der Hauptschnittlinie entfernt und
entlang des Indexschnitts 60 bewegt worden, wobei die Drehachse, d. h. der Rücken 22, sich dem Punkt 54
genähert hat. Nach F i g. 5D ist die Weiterbewegung der Schneidkante 20 und die Annäherung des Rückens 22 an
den Punkt 54 noch weiter fortgeschritten, während nach Fig.5E das Schneidwerkzeug 18 in Ausrichtung mit
dem Indexschnitt 60 ist und diesen fertiggestellt hat. Aus der Endstellung von Fig. 5E wird dann das Schneidwerkzeug
im umgekehrten Vorgang (Fig. 5F und 5G) wieder in seine Ausgangsstellung zurückgeführt. Bei
dem gesamten Vorgang zur Hersteiiung des indexschnitts
60 ist das Schneidwerkzeug ständig auf ganzer Höhe der Auflage 14 mit dieser in Eingriff. Nach
Erreichen der in Fig.5G gezeigten Lage wird die
Vorwärtsbewegung des Schneidwerkzeugs 18 auf der Hauptschnittlinie in Richtung des Pfeils 56 fortgeführt.
Ein Vorteil der in den F i g. 5A bis 5H gezeigten Verfahrensweise besteht darin, daß hiermit Einschnitte
von beliebiger Längserstreckung erstellt werden können, d.h., die Länge des Indexschnitts kann geringer,
gleich oder größer sein als die Abmessung des Schneidwerkzeugs von seiner Kante 20 zum Rücken 22.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Schnitt 60 geringfügig langer dargestellt als das Werkzeug 18; er
könnte jedoch auch länger oder, indem der Schneidvorgang an einem beliebigen Punkt des Indexschnitts
angehalten und das Schneidwerkzeug zur Hauplschnittlinie zurückgeführt wird, kürzer gemacht werden. Es ist
selbstverständlich, daß der Betrag, um den die Drehachse in Abhängigkeit von einem gegebenen
Drehinkrement vorbewegt wird, um die Schneidkante 20 auf der gewünschten Linie zu halten, leicht berechnet
und in der Steuerung oder dem Rechner 20 als Teil des Indexschnittprogramms gespeichert werden kann.
Das Verfahren zum Schneiden der Indexschnitte nach den Fig.5A bis 5H kann nach Wunsch auch zum
Schneiden scharfer Ecken verwendet werden. Die Ausbildung des Schnitts 60 ist eigentlich ein Eckschneidevorgang
mit der Einschränkung, daß nach dem Durchfahren der Ecke das Schneidwerkzeug zurückgeschwenkt
wird, um es zum Ausgangspunkt 54 zurückzubringen und dann weiter auf der Hauptschnittiinie 48
vorwärtszubewegen. Wird die Linie 60 von F i g. 5A als eine Linie angesehen, die mit der Linie 48 eine Ecke
bildet, würde die zum Schneiden der Ecke durchgeführte Bewegung des Schneidwerkzeugs 18 die in den
F i g. 5A bis 5E dargestellten Stufen beinhalten, wobei es auf der Linie 60 weiter vorwärts bewegt wird, nachdem
es die in F i g 5E dargestellte Lage erreicht hat.
Bei den in den Fig.4A bis 4E und 5A bis 5H
gezeigten Beispielen fällt die Drehachse des Schneidwerkzeugs 18 mit seiner Hinterkante 22 zusammen, so
daß diese während des Schwenkvorgangs auf der Hauptschnittiinie 48 verbleibt Dies bedeutet, daß
praktisch die gesamte Verschiebung des Materials der Auflage 14, die stattfindet, um die Drehung des
Werkzeugs 18 zu ermöglichen, in dem Teil auftritt, der
neben der Seite des Schneidwerkzeugs liegt, in deren Richtung — vom Rücken aus betrachtet — gedreht
wird.
Das Ausmaß der zur Drehung des Schneidwerkzeugs erforderlichen Materialverschiebung kann durch dessen
Schwenken um eine zwischen der Schneidkante 20 und dem Rücken 22 liegende Drehachse vermindert werden.
wofür die F i g. 6A bis 6E ein Beispiel geben.
Unter Schneideingriff mit der Auflage 14 auf deren ganzer Höhe nähert sich das Schneidwerkzeug 18
(F i g. 6A) auf der Schnittlinie 48a in Richtung des Pfeils 56 dem Eckpunkt 62, von dem die neue Schnittlinie 48b
abgeht. Erreicht die Schneidkante 20 den Eckpunkt 62 (F i g. 6B), so wird das Schneidwerkzeug um die Achse
64 (F i g. 6C) verschwenkt, derart, daß die Schneidkante 20 sich auf der neuen Schnittlinie 486 bewegt, während
der Werkzeugrücken 22 von der Linie 48a abschwenkt. Damit drücken beide Seitenflächen des Schneidwerkzeugs
gegen das Flachmaterial und verlagern dies etwas, so daß die Drehung des Werkzeugs ermöglicht wird.
Die Fig.6D zeigt den weiteren Schneid- und Bewegungsvorgang,
der sich an die in F i g. 6C gezeigte Phase anschließt, wobei also das Werkzeug 18 noch weiter
gedreht worden und fast schon auf die neue Schnittlinie 486 ausgerichtet ist, was in der Phase nach F i g. 6E dann
erreicht ist.
Aus der Fig.6D geht hervor, daß die Drehachse 62
nicht notwendigerweise auf der Teilstrecke 48a und 48b verbleibt und daß die genaue Bewegungsbahn, die die
Drehachse bei Verschwenken des Werkzeugs durchläuft, vorherbestimmbar ist und als Teil des Eckzuschneideprogramms
in der Steuervorrichtung 20 eingespeichert werden kann. Selbstverständlich kann das
Eckzuschneideverfahren nach den Fig.6A bis 6E auch
zum Anbringen von Indexschnitten verwendet werden, da es hierbei, nur nötig ist, das Schneidwerkzeug 18 von
der Stellung nach Fig.6E zur Teilstrecke 48a zurückzubringen und dann wiederum längs der Teilstrecke
48a zu verschieben. Hierbei gilt natürlich, daß sich die Teilstrecke 48a weiter nach links erstreckt, als
dies in den F i g. 6A bis 6E dargestellt ist.
Bei den Beispielen der Fig.4 bis 6 wird das Schneidwerkzeug 18 vorwärts bewegt, indem Schneidkante
20 und Rücken 22 mit der gewünschten Schnittlinie ausgerichtet sind bis der Eck- oder
Abzweigpunkt erreicht ist, wobei bis zu diesem Zeitpunkt keine Drehung des Werkzeugs 18 stattfindet.
In einigen Fällen mag es jedoch wünschenswert sein, kurz vor dem Erreichen des Eckpunktes eine Drehung
des Werkzeugs 18 einzuleiten, wobei die Schneidkante 20 aber auf der gewünschten Schnittlinie verbleibt. Die
F i g. 7 gibt hierfür ein Beispiel. Bei Annäherung der Schneidkante 20 an den Eckpunkt 62 wird der Rücken
22 des Werkzeugs 18 etwas von der Teilstrecke 48a weggeschwenkt, so daß die Schneidkante 20 geringfügig
zur Teilstrecke 48i> hin geneigt wird, wobei jedoch die Drehachse der Klinge ebenfalls von der Teilstrecke 48a
wegschwenkt, so daß die Schneidkante 20 auf der Linie 48a verbleibt. Selbstverständlich wird, nachdem der
Eckpunkt von der Schneidkante 20 erreicht wurde, das Werkzeug 18 weiter gedreht und in der Flachmaterialauflage
verschoben, so daß sich die Kante 20 vom Eckpunkt 62 wegbewegt und der Teilstrecke 486 folgt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
•30 235/145
Claims (5)
1. Verfahren zum koordinatengesteuerten Schneiden einer mehrschichtigen Auflage aus Flachmaterial
entlang einer vorgegebenen Hauptschnittlinie und/oder von dieser Linie ausgehenden Markierungs-
oder Indexschnitten mit einem klingenförmigen, eine vordere Schneidkante sowie einen parallel
dazu liegenden Klingenrücken aufweisenden Schneidwerkzeug, das entlang einer senkrecht zur
Oberfläche der Auflage beweglichen Achse hin- und herbewegbar sowie um eine solche Achs«.· drehbar
ist und während des Schneidvorgangs entlang der zu verfolgenden Schnittlinie vorwärtsbewegt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Schneiden einer an einer vorgegebenen Stelle (54) von der
Hauptschniitlinie (48) unter einem relativ scharfen Winkel abzweigenden Kerbschnittlinie (60) das
Schneidwerkzeug (18) mit vorwärts gerichteter Schneidkante (20) unter Aufrechterhaltung seiner
Hin- und Herbewegung und seines ständigen Schneideingriffs mit der Flachmaterialauflage (14)
vom Abzweigpunkt (54) weg gedreht und entlang der Kerbschnittlinie (60) bewegt wird und daß bei
Erreichen des Endpunkts der Kerbschnittlinie das Schneidwerkzeug zurückgeführt sowie zurück in die
Richtung der Hauptschnittlinie gedreht und vom Abzweigpunkt (54) auf dieser weiter vorwärtsbewegt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klingenrücken (22) während der
Drehbewegung der Schneidklinge (18) auf der Hauptschnittlinie (48) gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidklinge (18) um eine
rückwärts von der Schneidkante (20) liegende Achse (64) gedreht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß während der Drehbewegung der
Schneidklinge (18) deren Drehachse stationär mit Bezug auf die Hauptschnittlinie gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse während der Drehbewegung
der Schneidklinge mit Bezug zur Auflage (14) bewegt und die Schneidkante (20) entlang einer
im wesentlichen geraden Kerbschnittlinie geführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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