DE19826056C2 - Betätigungsvorrichtung für ein Ventil und zugehöriger Hubverstärker - Google Patents
Betätigungsvorrichtung für ein Ventil und zugehöriger HubverstärkerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Betätigungsvorrich
tung für ein Ventil, mit einem Stellglied, das über ei
nen Hubverstärker auf ein Kupplungsglied, das mit dem
Verschlußstück des Ventils kuppelbar ist, wirkt, wobei
der Hubverstärker Elemente mit Keilflächen unterschied
licher Neigung umfaßt.
Aus DE 43 19 814 C1 ist eine gattungsgemäße Betäti
gungsvorrichtung mit Hubverstärker für thermostatisch
betätigbare Ventile bekannt. Der Hubverstärker weist
ein Verstärkerelement mit zwei Keilflächen oder Rampen
auf, die sich radial oder in Umfangsrichtung erstrecken
und von denen die eine mit einem Eingangs- oder Aus
gangselement und die andere mit einem gehäusefesten
Teil zusammenwirkt. Auf diese Weise kann man den Hub
des Stellgliedes in einen vergrößerten oder verkleiner
ten Hub umsetzen.
Aus DE 42 06 703 A1 ist eine Mischbatterie bekannt, die
für den Fall, daß die Anschlüsse für warmes und kaltes
Wasser vertauscht sein sollten, eine Umkehrvorrichtung
zwischen einem Sollwert-Stellelement und einem Thermo
staten aufweist. Die Umkehrvorrichtung weist ein Ein
gangselement, das vom Stellglied längs einer Achse ver
lagerbar ist, mit einer als Konus ausgebildeten Ein
gangskeilfläche, ein Ausgangselement, das ebenfalls
längs der Achse verlagerbar ist, mit einer als Konus
ausgebildeten Ausgangskeilfläche und mehreren Zwi
schenelementen in der Form von zweiarmigen Hebeln auf,
die mit ihren Enden an dem Eingangs- bzw. Ausgangskonus
anliegen.
Aus DE 43 18 834 C1 ist ein sanitäres Thermostatventil
bekannt, das eine Umkehrvorrichtung zwischen einem
Thermostatglied und dem Verschlußstück des Ventils auf
weist. Die Umkehrvorrichtung besitzt Rippenglieder, die
um den Rand eines Widerlagers gekippt werden, wobei die
radial äußeren Enden nach unten und die radial inneren
Enden nach oben wandern oder umgekehrt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere
Betätigungsvorrichtung der eingangs beschriebenen Art
anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Bei dieser Konstruktion führt das Ausgangselement weder
eine Querbewegung noch eine Drehbewegung aus. Die Hub
verstärkung ergibt sich, weil bei Verstellung des Ein
gangselements in Schließrichtung des Ventils das minde
stens eine Zwischenelement seitlich verlagert wird und
das Ausgangselement unter dem Einfluß der den Ventil
schaft belastenden Rückstellfeder der zweiten Zwischen
keilfläche folgt.
Empfehlenswert ist es, daß das Eingangselement zwei
symmetrisch angeordnete Eingangskeilflächen und das
Ausgangselement zwei symmetrisch angeordnete Ausgangs
keilflächen aufweist und daß zwei symmetrisch angeord
nete Zwischenelemente vorgesehen sind, die durch die
Querkraft gegeneinander belastet sind. Hierbei arbeiten
Eingangs-, Zwischen- und Ausgangselemente weitgehend
symmetrisch zueinander, was es erlaubt, ohne gehäusefe
ste Führungen für die Eingangs- und Ausgangselemente
auszukommen. Der Ventilschaft wird im wesentlichen
axial belastet, so daß eine lang dauernde Abdichtung
gewährleistet ist.
Günstig ist es, daß der auf die Achse bezogene Nei
gungswinkel der zweiten Zwischenkeilfläche den gleichen
Neigungssinn wie der Neigungswinkel der ersten Zwi
schenkeilfläche hat, aber kleiner ist. Dies führt zu
einer gleichsinnigen Verstärkung.
Eine Alternative besteht darin, daß der auf die Achse
bezogene Neigungswinkel der zweiten Zwischenkeilfläche
entgegengesetzten Neigungssinn wie der Neigungswinkel
der ersten Zwischenkeilfläche hat, aber kleiner ist.
Hier wird der Verstärkungseffekt mit einer Bewegungsum
kehr gekoppelt, so daß aus einem Wärmeventil, das bei
zunehmender Temperatur schließt, durch Einbau des Hub
verstärkers ein Kälteventil geschaffen wird, das bei
zunehmender Temperatur öffnet und gleichzeitig einen
Verstärkungsfaktor unterliegt.
Vorzugsweise ist die Querkraft durch mindestens eine
Feder erzeugt. Hierfür sind zahlreiche Federarten ge
eignet, beispielsweise Schraubenfedern, Bügelfedern,
Ringfedern u. dgl. aber auch einfache O-Ringe oder ein
elastisches Band. Am günstigsten sind Federn, die die
beiden Zwischenelemente umschließen und auf diese Weise
gegeneinander drücken, weil sich dann die Einheit im
Verhältnis zu den übrigen Teilen selbst zentriert.
Empfehlenswert ist es, daß das Kupplungsglied durch das
Ausgangselement gebildet ist und einen Anschlag für ei
nen in Andruckrichtung federbelasteten Ventilstift auf
weist. Dies ergibt eine besonders geringe Bauhöhe.
Günstig ist es auch, daß die Führung für die Zwi
schenelemente an einem Aufsatz angebracht ist, der Mit
tel zum Befestigen an einem Ventilgehäuse aufweist. Da
mit ist dem Ausgangselement die richtige Lage mit Bezug
auf den Ventilstift vorgegeben.
Mit Vorteil weist der Aufsatz auch das Stellglied (10)
auf. Dies ergibt eine leicht handhabbare Betätigungs
vorrichtung.
Eine andere vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, daß
der Aufsatz eine Halterung aufweist, an der ein das
Stellglied enthaltendes Oberteil befestigbar ist. Der
Aufsatz kann demnach auch zweiteilig sein.
Dies empfiehlt sich insbesondere, wenn die Halterung
des Aufsatzes derjenigen des Ventilgehäuses entspricht.
Das Oberteil kann dann wahlweise direkt oder unter Zwi
schenschaltung des den Hubverstärker aufnehmenden Auf
satzes auf das Ventilgehäuse aufgebracht werden.
Vorzugsweise ist der Hubverstärker auch als selbständi
ges Bauelement einer Betätigungsvorrichtung handelbar.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemä
ße Betätigungsvorrichtung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine abgewandelte
Ausführungsform,
Fig. 3 einen Querschnitt längs der Linie A-A in Fig.
2 und
Fig. 4 einen Querschnitt längs der Linie B-B in Fig.
2.
Die Betätigungsvorrichtung 1 der Fig. 1 weist einen
Aufsatz 2 auf, der mit Hilfe von Befestigungsmitteln 3
an ein Ventilgehäuse 4, das eine entsprechende Halte
rung 5 aufweist, befestigt werden kann. Das Ventilge
häuse 4 ist lediglich gestrichelt angedeutet. Es zeigt
die üblichen Teile, nämlich ein Verschlußstück 6 mit
einer Rückstellfeder 7, die das Ventil normalerweise
offen hält, und einen Ventilstift 8, der durch eine
Stopfbuchse 9 nach außen geführt ist. Die Teile des
Ventils sind weder maßstabgerecht noch in ihrer Lage
richtig dargestellt.
Im Aufsatz 2 befindet sich ein thermostatisch betätig
bares Stellglied 10, das über eine Kapillarrohrleitung
11 mit einem externen Fühlerelement verbunden ist. Das
thermostatische System kann beispielsweise mit einer
Flüssigkeits-Dampf-Füllung oder mit einer Flüssigkeit
arbeiten. Das Stellglied 10 besitzt eine Stellfläche 12
und ein Wellrohr 13.
Ein Hubverstärker 14 weist ein Eingangselement 15 und
ein Ausgangselement 16, die längs einer der Bewegungs
bahn des Stellgliedes 10 entsprechenden Achse E verla
gerbar sind, und zwei Zwischenelemente 17 und 18 auf,
welche auf Führungen 20 senkrecht zur Achse E und damit
senkrecht zur Symmetrieebene, welche zwischen den bei
den Zwischenelementen 17 und 18 verläuft, geführt sind.
Das Eingangselement 15 ist mit einem topfartigen Fort
satz 21 versehen, der das Wellrohr 13 umgibt. Außerdem
besitzt das Eingangselement 15 zwei symmetrisch zur
Achse E und damit zur Symmetrieebene angeordnete
Keilflächen 22 und 23, die in diesem Ausführungsbei
spiel in einem Winkel von 50° zur Symmetrieebene ver
laufen. Das Ausgangselement 16, das gleichzeitig als
Kupplungselement zur Verbindung mit dem Ventilstift 8
dient, besitzt ebenfalls zwei Keilflächen 24 und 25,
die in diesem Ausführungsbeispiel in einem Winkel von
35° zur Achse und damit zur Symmetrieebene verlaufen
und ein zu den Keilflächen 22 und 23 entgegengesetzten
Neigungssinn haben.
Die beiden Zwischenelemente 17 und 18 besitzen erste
Keilflächen 26 und 27, die den Keilflächen 22 und 23
angepaßt sind, und zweite Keilflächen 28 und 29, die
den Keilflächen 24 und 25 angepaßt sind.
Wenn das Eingangselement 15 in Schließrichtung des Ven
tils betätigt wird, werden die beiden Zwischenelemente
17 und 18 in Querrichtung auseinander gedrückt. Da das
Ausgangselement 16 durch die Rückholfeder 7 in Richtung
auf das Eingangselement 15 gedrückt wird, erfolgt eine
Verstellung des Verschlußstückes 6 in Gegenrichtung zu
derjenigen des Stellgliedes 10. Gleichzeitig ergibt
sich ein durch die Winkelbeziehung 50° zu 35° bewirkte
Verstärkung, hier mit einem Verstärkungsfaktor von 1,7.
Eine Feder 30, welche die beiden Zwischenelemente 17
und 18 umschlingt, sorgt dafür, daß diese Zwischenele
mente jeweils auf einander zugedrückt werden und auch
folgen, wenn die Stellbewegung entgegen der Schließ
richtung des Ventils auftritt. Statt der veranschau
lichten Ringfedern kann auch eine Schraubenfeder, Fe
derbügel u. dgl. verwendet werden. Es kommen auch gum
mielastische Werkstoffe u. dgl. in Betracht. Die Feder
30 sollte so kräftig sein, daß das Ventil nicht im
Stande ist, über den Ventilstift das System in Gegen
richtung zu beeinflussen, und daß sie das Ventil ge
schlossen halten kann. Die beste Leistung wird dadurch
erreicht, daß die Federkraft in beiden Richtungen
gleich ist. Dies ergibt eine automatische Ausrichtung
der Teile.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 2 bis 4 werden
für entsprechende Bauteile um 100 erhöhte Bezugszeichen
gegenüber Fig. 1 verwendet. Unterschiedlich ist im we
sentlichen, daß der Aufsatz 102 lediglich den Hubver
stärker 114 aufweist, aber eine Halterung 131 besitzt,
die der Halterung am Ventilgehäuse entspricht, so daß
man auf den Aufsatz 102 ein Oberteil mit Stellglied 10
aufsetzen kann. Das Oberteil kann daher wahlweise mit
oder ohne Zwischenschaltung eines Hubverstärkers 114
verwendet werden.
Unterschiedlich ist auch, daß die zweiten Zwischen
keilflächen 128 und 129 zusammen mit den Ausgangs
keilflächen 124 und 125 den gleichen Richtungssinn ha
ben wie die ersten Zwischenkeilflächen 126 und 127 zu
sammen mit den Eingangskeilflächen 122 und 123, aber
unterschiedliche Winkel zur Achse E und damit zur Sym
metrieebene bilden, hier wiederum eingangsseitig 50°
und ausgangsseitig 35°. Bei dieser Konstruktion wird
die Verstärkung ohne Bewegungsumkehr erzielt.
In beiden Ausführungsbeispielen sollten die Keilflächen
aus einem Material geringen Reibungswiderstandes beste
hen, damit der Hubverstärker den Bewegungen des Stell
gliedes rasch folgt. Die Keilflächen brauchen auch
nicht eben zu sein. Sie können beispielsweise Rinnen
form besitzen oder genutet sein, was eine zusätzliche
Führung ermöglicht.
Damit das Ausgangselement 16, 116 vor der Befestigung
des Aufsatzes am Ventilgehäuse nicht herausfällt, kann
beispielsweise eine Aufhängung mit Längsschlitzen vor
gesehen sein, die an der Führung 119, 120 oder am Ein
gangselement aufgehängt ist.
Es versteht sich, daß der Hubverstärker nicht nur für
Verstärkungsfaktoren größer Null, sondern auch für sol
che kleiner Null ausgelegt sein können.
Die Ausführungsbeispiele zeigen Stellglieder mit exter
nem Temperaturfühler. Es besteht aber auch die Möglich
keit, den Fühler im Stellglied vorzusehen. Statt des
thermostatischen Stellgliedes können auch andere Stell
glieder, beispielsweise solche mit einem beheizbaren
Dehnstoff, wie eine elektrisch beheizbare Wachspatrone,
verwendet werden.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist der Hub
verstärker in einem eine selbständige Einheit bildenden
Aufsatz 102 angeordnet. Dieser Aufsatz kann nach Wahl
eingebaut werden oder nicht. Statt der veranschaulich
ten Schraubbefestigungen können auch andere Verbin
dungsarten angewendet werden, beispielsweise Schnapp
verbindungen.
Claims (11)
1. Betätigungsvorrichtung für ein Ventil, mit einem
Stellglied, das über einen Hubverstärker (14; 114)
auf ein Kupplungsglied, das mit dem Verschlußstück
(6) des Ventils kuppelbar ist, wirkt, wobei der
Hubverstärker die folgenden Elemente aufweist:
- a) ein Eingangselement (15; 115), das vom Stell glied (10) längs einer Achse (E) verlagerbar ist, mit wenigstens einer Eingangskeilfläche (22, 23; 122, 123),
- b) ein Ausgangselement (16; 116), das ebenfalls längs der Achse (E) verlagerbar ist, mit we nigstens einer Ausgangskeilfläche (24, 25; 124, 125) und
- c) mindestens ein Zwischenelement (17, 18; 117, 118), das senkrecht zur Achse (E) geführt ist sowie je zwei Zwischenkeilflächen (26 bis 29; 126 bis 129) unterschiedlicher Neigung zur Achse (E) trägt, von denen unter dem Einfluß einer Querkraft jeweils die erste (26, 27, 126, 127) an einer Eingangskeilfläche (22, 23; 122, 123) und die zweite (28, 29; 128, 129) an einer Ausgangskeilfläche (24, 25; 124, 125) anliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Eingangselement (15; 115) zwei symme
trisch angeordnete Eingangskeilflächen (22, 23;
122, 123) und das Ausgangselement (16; 116) zwei
symmetrisch angeordnete Ausgangskeilflächen (24,
25; 124, 125) aufweist und daß zwei symmetrisch
angeordnete Zwischenelemente (17, 18; 117, 118)
vorgesehen sind, die durch die Querkraft gegenein
ander belastet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der auf die Achse (E) bezogene
Neigungswinkel der zweiten Zwischenkeilfläche
(128, 129) den gleichen Neigungssinn wie der Nei
gungswinkel der ersten Zwischenkeilfläche (126,
127) hat, aber kleiner ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der auf die Achse (E) bezogene
Neigungswinkel der zweiten Zwischenkeilfläche (28,
29) entgegengesetzten Neigungssinn wie der Nei
gungswinkel der ersten Zwischenkeilfläche (26, 27)
hat, aber kleiner ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Querkraft durch min
destens eine Feder (30) erzeugt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Kupplungsglied durch
das Ausgangselement (16) gebildet ist und einen
Anschlag für einen in Andruckrichtung federbela
steten Ventilstift (8) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Führung (20; 119,
120) für die Zwischenelemente an einem Aufsatz (2;
102) angebracht ist, der Mittel (3; 103) zum Befe
stigen an einem Ventilgehäuse (2; 102) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Aufsatz (2) auch das Stellglied (10)
aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Aufsatz (102) eine Halterung (131)
aufweist, an der ein das Stellglied enthaltendes
Oberteil befestigbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Halterung (131) des Aufsatzes (103)
derjenigen des Ventilgehäuses (102) entspricht.
11. Hubverstärker (114) als selbständiges Bauelement
einer Betätigungsvorrichtung nach einem der An
sprüche 1 bis 10.
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