DE19651216C1 - Verfahren zur Suspensionskristallisation - Google Patents
Verfahren zur SuspensionskristallisationInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von kristallisierbaren
organischen Verbindungen aus einem flüssigen Verbindungsgemisch durch Suspen
sionskristallisation.
Organische Verbindungen fallen aufgrund ihres Syntheseprozesses im allgemeinen in
Form eines Verbindungsgemisches an, das neben den gewünschten organischen Ver
bindungen erhebliche bzw. überwiegende Anteile anderer Verbindungen wie Lösungs
mittel, Ausgangsverbindungen, Nebenprodukte und/oder Isomere der organischen
Verbindung besitzt. In vielen Fällen ist die gewünschte organische Verbindung durch
Kristallisation aus dem Gemisch abtrennbar. Ein Charakteristikum vieler kristallisier
barer organischer Verbindungen ist die geringe Festphasenlöslichkeit von Fremdsub
stanzen, so daß die Kristallisation häufig das Mittel der Wahl für die Trennung ist.
Übliche Verfahren des Standes der Technik sind u. a. die Kristallisation aus Lösung
oder die statische Kristallisation aus dem Verbindungsgemisch selbst, bei dem die zu
isolierende Verbindung an feststehenden gekühlten Flächen abgeschieden, anschlie
ßend von der Mutterlauge getrennt und wieder aufgeschmolzen wird.
Beide Kristallisationsverfahren erfordern einen hohen Energieeinsatz, da die für die
Kristallisation zu kühlende bzw. wieder aufzuheizende Masse die Masse der eigentlich
zu trennenden Partner erheblich übersteigt.
Energetisch günstiger und mit besserem Trenneffekt als statische Kristallisationsver
fahren lassen sich im allgemeinen Kristallisationsverfahren in Suspension durchführen,
wenn für die Abtrennung und Aufschmelzung der Kristallphase sogenannte Wasch
säulen gemäß US-A 3 777 892 und US-A 3 872 009 eingesetzt werden.
Grundsätzlich sind solche Suspensionskristallisationsverfahren insbesondere für wäss
rige Systeme, wie z. B. dem Entzug von Wasser aus Lebensmittel-Flüssigkeiten aus
den US-A 4 004 886, US-A 4 316 368, US-A 4 430 104 und US-A 4 459 144 be
kannt. Ferner wurden gemäß US-A 4 787 985 bereits Suspensionskristallisationsver
fahren zur Reinigung von Chemikalien in mehreren Stufen vorgeschlagen.
Allen diesen Verfahren gemeinsam ist, daß sie (bei mehrstufiger Kristallisation je
Stufe) einen Kristallisationsbehälter, in dem durch Wärmeentzug Kristalle ausgefroren
werden, einen Rekristallisationsbehälter, in dem größere Kristalle zu Lasten der klei
neren wachsen, und einen Filter, in dem die Kristalle von der Mutterlauge getrennt
werden, aufweisen. Zumindest der Filter der letzten Stufe ist als Waschsäule ausge
bildet.
Die Waschsäule hat die Aufgabe, die anfallende reine Kristallphase vollständig von der
Mutterlauge zu trennen. Dabei wird der Kristallbrei von unten in die Säule eingeführt,
durch einen als Siebplatte ausgebildeten Stampfer kompaktiert, wobei die Mutterlauge
durch die Siebplatte unten abfließt und sich oberhalb der Siebplatte ein kompaktierter
Kristallblock ausbildet. Oberhalb des Kristallblocks werden mittels eines Schabers von
der Mutterlauge befreite Kristalle von dem Kristallblock abgeschabt, aufgeschmolzen
und ausgeschleust. Dabei wird oberhalb des Kristallblocks ein solcher Flüssigkeits
druck der aufgeschmolzenen Kristalle aufrecht erhalten, daß eine geringe Menge der
Flüssigkeit durch den Kristallblock zur Auswaschung von anhaftender Mutterlauge
gedrückt wird. Die Reinheit der abgetrennten Kristallphase hängt in starkem Maße
von der Temperaturdifferenz zwischen der Schmelztemperatur der Kristalle und der
Temperatur des der Waschsäule zugeführten Kristallbreis ab. Daher können solche
Waschsäulen lediglich bis zu Temperaturdifferenzen von 5 bis maximal 10°C zwischen
zugeführter Kristallsuspension und aufgeschmolzener reiner Phase vorteilhaft betrie
ben werden.
Gemische organischer Verbindungen fallen dagegen in Mischungsverhältnissen an,
die, soweit sie überhaupt der Trennung durch Kristallisation zugängig sind, eine Li
quidustemperatur aufweisen, deren Differenz zur Schmelztemperatur der abzutren
nenden Kristallphase erheblich größer ist. Die Temperatur des der Waschsäule zuzu
führenden Kristallbreis kann in solchen Fällen nur dadurch auf die erforderliche Tem
peraturdifferenz angehoben werden, daß erhebliche Mengen an Kristallphase zurück
gelöst werden, d. h. daß die Konzentration der Mutterlauge der Kristallsuspension an
der durch Kristallisation abzutrennenden Verbindung durch Zufuhr von Wärme durch
Rücklösung von Kristallphase derart erhöht wird, daß die Liquidustemperatur eine für
die phasenreine Abtrennung der Kristallphase tolerierbare Temperaturdifferenz zur
Schmelztemperatur aufweist.
Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, die Kristalle aus der Kristallsuspension vor
der Einführung in die Waschsäule abzutrennen und in einer Mutterlauge zu resuspen
dieren, deren Liquidustemperatur maximal 8,5°C unterhalb der Schmelztemperatur
der abzutrennenden Kristalle liegt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Abtrennung einer kri
stallisierbaren Verbindung aus einem flüssigen Verbindungsgemisch durch ein- oder
mehrstufige Suspensionskristallisation, wobei die Kristalle hinter der letzten Stufe
durch eine Waschsäule abgetrennt werden und aus der ersten Stufe eine an der durch
Kristallisation abzutrennenden Verbindung abgereicherte Mutterlauge ausgeschleust
wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kristallphase vor der Einleitung der
Suspension in die Waschsäule aus der Suspension separiert wird und in einer Mutter
lauge resuspendiert wird, deren Liquidustemperatur nicht mehr als 8,5°C unterhalb
der Schmelztemperatur der Kristallphase liegt.
Die Separation der Kristallphase aus der Suspension erfolgt vorzugsweise derart, daß
die Kristallphase noch tropfnaß von dem Suspensionsmedium behaftet ist. Vorzugs
weise kann die von der Suspension separierte Kristallphase noch 5 bis 10 Gew.-% an
Suspensionsmedium enthalten.
Geeignete Mittel zur Separation der Kristallphase sind Siebe und Filter. Beispiels
weise können Bandfilter, Trommelfilter, Seiherschnecken, Bogensiebe oder ähnliche
in der Technik für die kontinuierliche Abtrennung von Feststoffen aus Flüssigkeiten
geeignete Vorrichtungen eingesetzt werden.
Die abgetrennte Kristallphase wird unmittelbar im Anschluß an die Abtrennung in
einen Mischbehälter befördert, in den auch die Mutterlauge zur Resuspendierung ein
geleitet wird.
Als Resuspendierungs-Mutterlauge kann das Ausgangsverbindungsgemisch eingesetzt
werden, wenn dessen Liquidustemperatur nicht mehr als 8,5°C unterhalb der
Schmelztemperatur der abzutrennenden Kristallphase liegt.
Ist die Differenz zwischen Schmelztemperatur der Kristallphase und Liquidustempera
tur des Ausgangsverbindungsgemisches größer als 8,5°C, wird als Resuspendierungs-
Mutterlauge vorzugsweise ein Ausgangsverbindungsgemisch eingesetzt, daß durch
Zugabe der abzutrennenden kristallisierbaren Verbindung angereichert ist, derart, daß
die Resuspendierungs-Mutterlauge die geforderte Liquidustemperatur aufweist. Die
angereicherte Resuspendierungs-Mutterlauge wird dann nach Abtrennung der Kri
stalle in der Waschsäule zu dem Mischbehälter zurückgeführt, wobei lediglich eine
Menge, die der den Kristallen nach Separation noch anhaftenden Menge an Suspensi
onsmedium zuzüglich der für die Wiederanreicherung der Resuspendierungs-Mutter
lauge erforderlichen Menge an wiederaufzuschmelzenden Kristallen aus dem Resus
pendierungs-Mutterlaugen-Kreislauf ausgeschleust und zum Kristallisator zurückge
führt wird.
Die Erfindung kann insbesondere dann vorteilhaft eingesetzt werden, wenn die Liqui
dustemperatur der Ausgangsisomerenmischung weniger als 8°C unterhalb der
Schmelztemperatur der abzutrennenden Kristallphase liegt.
Ein weiteres bevorzugtes Einsatzgebiet der Erfindung betrifft den Fall, daß zwar die
Liquidustemperatur der Ausgangsisomerenmischung ausreichend nahe an der
Schmelztemperatur der Kristallphase liegt, daß aber die auszuschleusende, an der kri
stallisierten Phase verarmte Mutterlauge eine so geringe Konzentration an kristalli
sierter Verbindung aufweist, d. h. daß soviel Kristallphase erzeugt wurde, daß deren
Resuspendierung in der Ausgangsisomerenmischung nicht zu einer pumpfähigen Sus
pension führt.
Vorzugsweise erfolgt die Zufuhr der Resuspendierungs-Mutterlauge zum Mischbe
hälter bei einer derartigen Temperatur, daß nach Vermischung mit der separierten
Kristallphase im Mischbehälter eine Untersättigung vorliegt, d. h. daß die Mischungs
temperatur oberhalb der Liquidustemperatur der Mischung liegt. Die Untersättigung
soll derart bemessen sein, daß gerade so viel Kristallphase aufgeschmolzen (bzw. auf
gelöst) wird, daß die Resuspendierungs-Mutterlaugen-Zusammensetzung aufrecht
erhalten wird. Die im Mischbehälter wieder aufgeschmolzene Kristallphase beträgt
vorzugsweise weniger als 10% der in dem Mischbehälter eingeführten Kristallphase.
Insbesondere bevorzugt ist eine Aufschmelzrate von 2 bis 8%, weiter bevorzugt
zwischen 4 und 8%.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde im Rahmen von Untersuchungen zur Iso
merentrennung von Isocyanaten entwickelt, ist jedoch allgemeiner auch für andere
Systeme hervorragend geeignet. Beispielsweise werden nachfolgend die Bedingungen
zur Isomerentrennung von Isocyanaten angegeben:
TDI entsteht aufgrund des Herstellungsprozesses als eine Mischung, enthal
tend 80% 2,4-TDI und 20% 2,6-TDI. Aufgrund des unterschiedlichen Reak
tionsverhaltens der Isomeren beim Polyisocyanatpolyadditionsverfahren zur
Herstellung von Polyurethanen werden technisch sowohl reines 2,4-TDI
(T 100) als auch eine Mischung aus 65 bis 69% 2,4-TDI und 35 bis 31% 2,6-
TDI (T 67) eingesetzt. Die Schmelztemperatur von T 100 beträgt 22°C. Die
Liquidustemperatur der Ausgangsisomerenmischung T 80 beträgt 13,5°C. Die
Liquidustemperatur einer Isomerenmischung aus 67% 2,4-TDI und 33% 2,6-
TDI liegt bei 6,3°C. Die aus dem Kristallisator bzw. gegebenenfalls dem nach
geschalteten Rekristallisator austretende Kristallsuspension weist eine Tempe
ratur von 6,3°C und eine Zusammensetzung des Suspensionsmediums von
67% 2,4-TDI und 33% 2,6-TDI auf, das T 100-Kristalle enthält. Durch ent
sprechende Mengenstromsteuerung kann gewährleistet werden, daß die Kri
stallsuspension einen Feststoffgehalt von 20 bis 35 Gew.-% , vorzugsweise etwa
30 Gew.-% aufweist. Die Kristallsuspension wird einem Bandfilter zugeführt,
in dem die Kristalle von der Suspension getrennt werden. Kleinere Kristalle
verbleiben im Suspensionsmedium und werden mit diesem in den Kristallisator
zurückgeführt. Die von der Suspension separierten Kristalle werden tropfnaß,
d. h. mit noch etwa 8% anhaftendem T 67 in einem Mischbehälter eingeleitet,
in den gleichzeitig die Ausgangsisomerenmischung bei einer Temperatur von
16°C eingeleitet wird. Die Liquidustemperatur der Mischung liegt nach Rück
schmelzen von 3% der Kristalle bei etwa 13°C. Die Mischung wird der
Waschsäule zugeführt. Am Kopf der Waschsäule werden je 100 Teile Aus
gangsisomerenmischung, 39,4 Teile T 100 ausgeschleust. Die Resuspensions-
Mutterlauge wird von der Waschsäule in den Kristallisator eingeleitet. Aus
dem Kristallisator werden je 100 Teile Ausgangsisomerenmischung 60,6 Teile
T 67 ausgeschleust.
MDI fällt aufgrund des Herstellungsprozesses als Ausgangsisomerenmischung
mit 90% 4,4'-MDI und 10% 2,4'-MDI an, wobei noch untergeordnete
Mengen an 2,2'-MDI vorhanden sein können. Die Liquidustemperatur der
Ausgangsisomerenmischung beträgt ca. 36°C. Das reine 4,4'-MDI weist einen
Schmelzpunkt von 40°C auf Die auszuschleusende, an 4,4'-MDI abgerei
cherte Isomerenmischung weist noch 55 Gew.-% 4,4'-MDI mit einer Liqui
dustemperatur von 18°C auf Entsprechend hat die den Kristallisator verlas
sende Kristallsuspension, aus der die Kristalle separiert werden, eine Tempera
tur von 18°C. Die separierten Kristalle werden einem Mischbehälter zugeführt,
dem gleichzeitig die Ausgangsisomerenmischung bei einer Temperatur von
50°C und pro 100 Teile Ausgangsisomerenmischung 70 Teile Resuspendie
rungs-Mutterlauge von der Waschsäule bei 34°C zugeführt wird. Am Kopf der
Mischsäule werden pro 100 Teilen Ausgangsisomerenmischung 77 Teile 4,4'-
MDI ausgeschleust. Vom Ablauf der Waschsäule werden 110 Teile Resus
pendierungs-Mutterlauge in den Kristallisator eingeleitet und 70 Teile in den
Mischbehälter zurückgeführt.
Dicyclohexylmethandiisocyanat fällt aufgrund des Herstellungsprozesses zu
50% in der trans-trans-, 40% in der cis-trans- und zu 10% in der cis-cis-
Form an. Ferner sind untergeordnete Mengen an ortho-Dicyclohexylmethandi
isocyanat anwesend. Die Liquidustemperatur der Ausgangsisomerenmischung
liegt bei ca. 54°C. Das reine trans-trans-Dicyclohexylmethandiisocyanat
(t,t-rMDI) hat eine Schmelztemperatur von 83°C. Eine an t,t-rMDI abgerei
cherte Isomerenmischung, die noch 20% t,t-rMDI enthält, hat eine Liquidu
stemperatur von 14,5°C. Die Ausgangsisomerenmischung wird direkt in den
Kristallisator eingeleitet. Als Resuspendierungs-Mutterlauge wird eine Aus
gangsisomerenmischung eingesetzt, die durch Zumischen von reinem t,t-rMDI
einen Gehalt an 90% t,t-rMDI aufweist. Im Mischer werden 7,5% der
Kristalle zur Kompensation der Verdünnung der Resuspendierungs-Mutter
lauge durch den Kristallen noch anhaftende, an t,t-rMDI abgereicherte Isome
renmischung entgegenzuwirken. Am Kopf der Waschsäule werden je 100
Teile Ausgangsisomerenmischung 37,5 Teile t,t-rMDI ausgeschleust. Die Re
suspendierungs-Mutterlauge wird zu 90% wieder aufgeheizt und in den
Mischbehälter zurückgeführt und zu 10% dem Kristallisator zugeführt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Figuren näher erläutert:
Fig. 1 zeigt schematisch einen Kristallisator 1, in dem über den Kühlmantel 2 der darin
befindlichen Kristallsuspension Wärme entzogen wird. Der Kühlmantel 2 wird über
das Kühlaggregat 3 gekühlt. Die Kristallsuspension wird über Leitung 4 einem bei
spielhaft als Separationsmittel dargestellten Bandfilter 5 zugeführt, aus dem die Kri
stalle in den Mischbehälter 6 gelangen. Die von der Kristallsuspension getrennte
Mutterlauge wird über Leitung 14 in den Kristallisator zurückgeführt. In dem Misch
behälter 6 wird gleichzeitig kontinuierlich die Resuspendierungs-Mutterlauge in Form
der Ausgangsisomerenmischung über Leitung 20 eingeleitet. Wie in der Ausgangsiso
merenmischung suspendierten Kristalle werden über Leitung 17 und die Hubkolben
pumpe 9 oberhalb der durch die Hubkolbenpumpe periodisch bewegte Siebplatte 8
der Waschsäule 7 zugeführt. Unterhalb der Siebplatte 8 fließt die Mutterlauge ab und
wird über Leitung 18 dem Kristallisator zugeführt. Im Kopf der Waschsäule 7 befin
det sich ein Kristallschaber 10, der von dem durch die Siebplatte kompaktierten Kri
stallblock Kristalle abschabt. Die Kristalle werden in dem Wärmeaustauscher 11 zu
mindest teilweise aufgeschmolzen und über Pumpe 12 als Transportmittel für die ab
geschabten Kristalle und als Waschmedium dem Kopf der Waschsäule zurückgeführt.
Der überwiegende Teil der zumindest teilweise aufgeschmolzenen reinen Kristalle
wird entlang Pfeil 13 ausgeschleust. Die an der durch Kristallisation abzutrennenden
Verbindung abgereicherte Kristallsuspension wird über Leitung 15 mittels Filter 16
aus dem Kristallisator ausgeschleust. Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung ist für die Isomerentrennung von TDI geeignet. Fig. 2 zeigt
eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der die Ausgangsisomerenmi
schung über Leitung 22 dem Kristallisator zugeführt wird. Die Resuspendierungs-
Mutterlauge wird über Leitung 20, Wärmeaustauscher 21 und Leitung 17 zwischen
Waschsäule 7 und Mischbehälter 6 im Kreislauf gefahren, wobei ein untergeordneter
Anteil über Leitung 18 in den Kristallisator geleitet wird. Der untergeordnete Anteil
entspricht der Menge an den im Bandfilter 5 separierten Kristallen anhaftenden abge
reicherten Mutterlauge und der im Mischer 6 wieder aufgeschmolzenen Kristallmenge
zur Aufrechterhaltung der Zusammensetzung der im Kreislauf gefahrenen Suspendie
rungs-Mutterlauge. Die Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 2 ist für die
vorher beschriebene Isomerentrennung von r-MDI geeignet.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der die
Ausgangsisomerenmischung über Pfeil 22 in den Mischbehälter 6 eingeleitet wird und
ferner ein Teil der Resuspendierungs-Mutterlauge über Leitung 24 und Leitung 17
zwischen Mischbehälter 6 und Waschsäule 7 rezirkuliert wird. Das Verfahren gemäß
Fig. 3 ist insbesondere für die Isomerentrennung von MDI geeignet.
Claims (6)
1. Verfahren zur Abtrennung einer kristallisierbaren organischen Verbindung aus
einem flüssigen Verbindungsgemisch durch ein- oder mehrstufige Suspensi
onskristallisation, wobei die Kristalle hinter der letzten Stufe durch eine
Waschsäule abgetrennt werden und aus der ersten Stufe ein an der durch Kri
stallisation abzutrennenden Verbindung abgereicherte Mutterlauge ausge
schleust wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristallphase vor der Einlei
tung der Suspension in die Waschsäule aus der Suspension separiert wird und in
einer Mutterlauge resuspendiert wird, deren Liquidustemperatur nicht mehr als
8,5°C unterhalb der Schmelztemperatur der Kristallphase liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die separierte Kri
stallphase in der Ausgangsisomerenmischung resuspendiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die separierte Kri
stallphase in einer Mutterlauge resuspendiert wird, wobei die Mutterlauge eine
an der durch Kristallisation abzutrennenden Verbindung angereicherte Aus
gangsisomerenmischung, ist, wobei die Resuspendierungs-Mutterlauge
zwischen Waschsäule und Resuspendierungs-Gefäß rezirkuliert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kristallisation einstufig durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Resuspendierungs-Mutterlauge mit einer solchen Temperatur in das Resus
pendierungs-Gefäß eingeleitet wird, daß die resultierende Suspension unter
sättigt ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als
Ausgangsverbindungsgemisch eine Isocyanatisomerenmischung eingesetzt
wird.
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