DE1958461A1 - Verfahren zur kontinuierlichen Trennung von o-/p-Nitrochlorbenzol aus einem Isomerengemisch von o-/p-/m-Nitrochlorbenzol - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Trennung von o-/p-Nitrochlorbenzol aus einem Isomerengemisch von o-/p-/m-NitrochlorbenzolInfo
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Description
FARBWERKE HOECHST AG. vormals Meister Lucius & Brüning
Aktenzeichen» P - Fw 6259
Frankfurt (M)-Hoechst, den lö. November 1969 - DPh.Schin/sch
Verfahren zur kontinuierliehen Trennung von o-/p-Nitrochlorbenzol
aus einem Isonierengemisch von o-/p-/m-Nitro- , chlorbenzol
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Trennung von p-Nitrochlorbenzol bzw. o-Nitrochlorbenzol
aus einem bei der Nitrierung von Chlorbenzol entstehenden Isomerengemisch von o-/p-/m-Nitrochlorbenzol.
Das bei der "Nitrierung anfallende Isomerengemisch enthält
ca. 6k % p-Nitrochlorbenzol, ca. 3^ % o-Nitrochlorbenzol,
ca. 2 % tn-Nitrochlorbenzol.
Bs ist bekannt, Isomerengemische aromatischer Kohlenwasserstoffe
durch Kristallisation oder fraktionierte Destillation zu trennen.
Es ist ferner bekannt, diese Isomerengemische in kombinierten Apparaturen durch Destillation und Kristallisation zu
trennen. Weiterhin ist bekannt, aus der Schmelze des Isomerengemisches in RöhrenkristallisatoreQ- (sog. Tropfapparaturen)
chargenweise zu kristallisieren. Zur Gewinnung von p-Nitrochlorbenzol wird hierbei das Isomerengemisch
mit einem p-Gehalt von 60 - 80 % auf l6 - 20° C abgekühlt, sodaß nur p-Nitrochlorbenzol auskristallxsiert.
Nach dem Abtropfen der fast eutektischen Restschmelze
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wird das an den Wänden der Rohre hartende Kristallisat
mit einem Lösungsmittel gewaschen, das lösungsmittelfeuchte
Produkt· aufgeschmolzen und schließlich das Lösungsmittel
abdestilliert. Das Lösungsmittel wird wieder zum Waschen des Kristallisats im Röhrenkristallisator eingesetzt. Die
abgelaufene Restschmelze von fast eutektischer Zusammensetzung wird durch Vakuumfraktionierung in o- oder p-reiche
Fraktionen getrennt, wobei die Konzentrationen an o- bzw. p-Nitrochlorbenzol jeweils höher liegen können als im
Isomerengemisch selbst.
Es ist auch bekannt, das Kristallisat ohne Lösungsmittel partiell zu schmelzen. Die Ausbeute ist jedoch hierbei vergleichsweise
schlechter.
Die beschriebenen Verfahren eignen sich nicht für die kontinuierliche
Anreicherung eines Isomeren aus Isomerengemischen von nitrierten Chlorbenzolen.
Für die Kristallisation aus Lösungen sind kontinuierliche
Verfahren beschrieben. So wird beispielsweise in der bekannten Oslo-Krystal-Apparatur das Kristallisiergut im
Kreislauf durch einen Röhrenwärmetauscher geführt, wobei die Übersättigung entweder durch Abkühlung oder durch
Wärmezufuhr und Verdampfung eines Teils des Lösungsmittels
erfolgt. Das Hauptanwendungsgebiet dieses Verfahrens ist die Kristallisation von anorganischen Salzen aus wäßriger
Lösung. Zur Kristallisation aus der Schmelze von aromatischen Isomerengemischen ist die Oslo-Krystal-Apparatur ungeeignet,
da sich im Röhrenwärmeaustauscher nach kurzer Betriebszeit Produktansätze bilden, die den Wärmeübergang erschweren
bzw. verhindern. Auch durch eine hohe Strömungsgeschwindigkeit auf der Produktsexte oder durch Verwendung polierter
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Rohre läßt sich das Zusetzen des Wärmetauschers nicht vermeiden.
Zur Vermeidung von Produktansätzen sind sogenannte Kratzkühler bekannt, deren Oberfläche durch rotierende Einbauten
laufend gereinigt wird. So werden nach dem p-Xylol-Verfahren
der Phillips Petroleum Company Kristalle in der Schmelze eines Isonierengemisches aromatischer Kohlenwasserstoffe erzeugt.
Die den Kratzkühler verlassende Kristallsuspension wird über ein kontinuierliches Filter abgesaugt. Es ist
aber hier eine zweite Reinigungsstufe erforderlich, in der
der an p-Xylol auf ca. 70 % angereicherte Filterkuchen zunächst aufgeschmolzen, in einer zweiten Kristallisierungsstufe wieder kristallisiert und in einer nachgeschalteten
Kristallisierkolonne weiter gereinigt wird. Dieses Verfahren ist nicht für Nitrochlorbenzol-Isomere anwendbar.
Die aus den Kratzkühlern austretende dickflüssige Kristallmaische ist so fein kristallin, daß sie sich nicht über ein
kontinuierliches Filter filtrieren läßt. Durch langes Zentrifugieren ist eine Phasentrennung zwar möglich, jedoch
erhält man wegen der ungünstigen Kristallstruktur nur ein
ca. 80 - 85?iiges Produkt, da eine relativ große Menge
Mutterlauge zurückgehalten wird. Gemäß dem Verfahren nach D.B.P. I.252.191 erreicht man durch Schleudern von p-Xylol
ebenfalls nur einen Anreicherungsgrad von 80 - 85 %.
Es ist bekannt, organische Kohlenwasserstoffe durch Abpressen
zu reinigen. Z. B. wird aus Ron-Naphthalin auf diesem Weg ein sogenanntes "Warmpressgut11 gewonnen. Dieses
Warmpressgut ist aber in seiner Qualität mit einem reinen Naphthalin nicht vergleichbar und muß meist durch Behandeln
mit Lösungsmitteln weiter gereinigt werden.
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Nach dem Britischen Patent Nr. 999 8^5 ist die Reinigung
von p-Dichlorbenzol aus einem Polychlorbenzolgemisch bekannt.
Das Ausgangsprodukt enthält aber neben o-, in- und p-Dichlorbenzol wechselnde Mengen von Mono- und diversen
Trichlorbenzolen - ist also kein Gemisch isomerer Dichlorbenzole - und wird zur Entfernung des m-Isomeren chemisch
vorbehandelt, indem das m-Dichlorbenzol und das o-Dichlorbenzol
zu Trichlorbenzolen und höher chlorierten Benzolen aufchloriert wird.
Es wurde nun ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von p-Nitrochlorbenzol aus einem Isomeren-gemisch, bestehend
aus o-, p- und m-Nitrochlorbenzol, gefunden, das erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet ist, daß man aus dem Isomerengemisch durch fraktionierte Kristallisation und anschließende
Filtration 85 - 95 % an p-Nitrocblorbenzol angereichertes
Kristallisat erzeugt und dieses durch Pressen reinigt.
Dieses Verfahren läßt sich wesentlich verbessern, wenn
man beim Filtrieren durch das Kristallisat einen Inertgasstrom hindurchleitet, dessen Temperatur im Bereich des
Erstarrungspunktes des Kristallisates, bei p-Nitrochlorbenzol zwischen 60 und 120 C, vorzugsweise über dem Erstarrungspunkt
des jeweiligen Kristallisats, liegt. Es ist auch von Vorteil, den Inertgasstrom in einem geschlossenen
Kreislauf zu führen.
Ferner ist es möglich, das bei der Filtration abgetrennte Filtrat und das beim Pressen angefallene Pressöl in die
fraktionierte Kristallisation zurückzuführen.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Isomerengemisch
aus nitriertem Chlorbenzol durch fraktionierte Kristallisation in der Schmelze und nachfolgender Filtration auf
85 - 95 % an p-Nitrochlorbenzol angereichert, und aus
diesem angereicherten Gemisch durch Pressen in einer Schneckenpresse ein über 99 #iges p-Nitrochlorbenzol gewonnen.
Für die kontinuierliche Kristallisation wird mit Vorteil eine Kreislaufapparatür verwendet, die sich aus
einem Kessel (l), der gegebenenfalls mit einem Rührer versehen ist, einer Umwälzpumpe (2) und einem oder mehreren
Kratzkühlern (3) zusammensetzt. Es wurde nun gefunden, daß mit dieser Anordnung gut filtrierbare Kristalle
erhalten werden. Im Kreislauf wird ein Nitrochlorbenzol-Isomerengemisch
mit einem Feststoffgehalt von 5 - 30 %, vorzugsweise 10 - 20 %, an p-Nitrochlorbenzol umgepumpt
und in diese umlaufende Krxstallsuspensxon das zu trennende schmelzflüssige Isomerengemisch eindosiert. Die entstehende
Kristallisationswärme und fühlbare Wärme wird in einem Kratzkühler abgeführt. Die Temperatur im Kreislauf beträgt
15-30 C. Sie hängt bei gegebener Wärmeaustauscherfläche
von der Temperatur des Kühlmediums und dem Durchsatz ab.
Der auskristallisierte p-Anteil wird in einem Teilstrom
ausgetragen und über ein nachgeschaltetes kontinuierliches Filter (4), z. B. einem Drehfilter oder Planfilter, von
der Restschmelze getrennt.
Einen zusätzlichen Reinigungseffekt erreicht man beim
Absaugen der Mutterlauge auf dem Filter dadurch, daß man die Kristalle durch einen Inertgasstrom oberflächlich
anschmilzt.
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Es ist zweckmäßig, einen Teil des Filtrates in die
Kristallisationsapparatur zurückzuführen, um den Feststoffgehalt im Kreislaufsystem auf den gewünschten Wert
zwischen 5 und 30 % einzustellen. Dieser Anteil richtet
sich nach der p-Nitrochlorbenzolkonzentration in dem
einzusetzenden Isomerengeraisch, die höher oder niedriger sein kann als es dem natürlichen Isomerenverhältnis entspricht,
jedoch über dem p-Gehalt des Eutektikums liegen muß. Der übrige Teil des Filtrats wird in bekannter Weise
durch fraktionierte Destillation in angereicherte p- bzw. o-Nitrochlorbenzol-Fraktionen getrennt. Ein Teil des m-Nitrochlorbenzols
wird dabei an geeigneter Stelle als m-/p-Getnisch ausgeschleust, um Störungen durch Ansteigen
des m-Spiegels nach fortgesetzer Kristallisation und Destillation zu vermeiden.
Das erfindungsgemäße Verfahren der Kreislaufkristallisation liefert Kristalle einheitlicher Korngröße, die in Suspensionen
ein gutes Fließverhalten zeigen und sich ohne Schwierigkeiten mit beispielsweise einem Drehfilter abtrennen
lassen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich aus dem eingesetzten Isomerengemisch durch
lediglich Kristallisation und Filtration ein &5 - 95 tfiges Vorkristallisat zu erhalten.
Die Feinreinigung wird in einer Seiherschneckenpresse (5) %
die mit einer Stopfvorrichtung sowie einem Heiz- und Kühlregister versehen ist, durchgeführt.
Für die Wirtschaftlichkeit des Schneckenpressverfahrens
ist eine möglichst hohe Voranreicherung entscheidend.
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Beispielsweise gewinnt man aus einem 90 ^igen Vorkristallisat
durch Pressen etwa 50 % vom Einsatz als technisch
reines p-Nitrochlorbenzol, während die Ausbeute bei einem
85 &igen Einsatzprodukt bereits unter kO % liegt. Eine
Voranreicherung auf nur 70 %, wie sie vom oben erwähnten
Phillipsprozess für p-Xylol nach der ersten Kristallisationsstufe
erreicht wird, wäre daher nicht mehr wirtschaftlich.
Das vom Filter (k) kommende Produkt wird über die Stopfschnecke
der Preßschnecke (5) zugeführt. Durch Kühlung oder Beheizung des Inneren der Schneckenwelle stellt man
die Temperatur so ein, daß das Preßgut den Austrittsspalt mit einer Temperatur verläßt, die etwas unterhalb
des Schmelzpunktes der reinen Verbindung, vorzugsweise bei ca. 75° C, liegt.
Bereits nach kurzer Betriebsdauer ist die gewünschte Endreinheit von über 99 %, entsprechend einem EP 2*82,5° C,
erreicht.
Das aus dem Seiher austretende Pressöl mit einem p-Nifcrochlorbcnzolgehalt
von 70 - 80 % wird in die Kristallisation zurückgeführt.
Entsprechendes gilt für die Reinigung von o-Nitrochlorbenzol.
Man kann die bei der Destillation der Mutterlauge anfallende o-Nitrochlorbenzol-Fraktion mit einem o-Gehalt
von ca. 95 % über eine Schabewalze oder ein Kühlband kristallisieren und anschließend mit einer Schneckenpresse
auf einen o-Gehalt von über 99 % aufkonzentrieren.
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Der Vorteil des beanspruchten Verfahrens gegenüber bekannten Verfahren bzw. Verfahrenskombinationen besteht
darin, daß zur Kristallisation und Feinreinigung kein
nachträglich zu entfernendes Hilfslösungsmittel benötigt
wird. Außerdem wird durch die kontinuierliche Prozeßführung eine höhere Raum-Zeit-Ausbeute ermöglicht.
Weiter kann das vorangereicherte Krxstallgut ohne zusätzliches Aufschmelzen in festem Zustand in die Feinreinigung
eingesetzt werden. Alle bekannten anderen Verfahren gehen aber bei einem Reinigungsprozess - von
flüssigen Produkten aus. Die für die Trennung von solchen Isomerengemischen in die reinen Komponenten o-Nitrochlorbenzol
und p-Nitrochlorbenzol aufzuwendende Energie ist daher wesentlich geringer als bei bekannten Prozessen.
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Claims (6)
- - 9 Patentansprücheerfahren zur kontinuierlichen Trennung von p-Nitrochlorbenzol aus einem Isomerengemisch von p-/p-/ra-Nitrochlorbenzol, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem Isomerengemisch durch fraktionierte Kristallisation und anschließende Filtration ein auf 85 95 % an p-Nitrochlorbenzol angereichertes Kristallisat erzeugt und dieses durch Pressen reinigt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der Filtration abgetrennte Filtrat teilweise in die fraktionierte Kristallisation
zurückführt. - 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das beim Pressen anfallende Pressöl in die fraktionierte Kristallisation zurückführt.
- k. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man beim Filtrieren durch das Kristallisat einen Inertgasstrom hindurchleitet, dessen Temperatur
im Dereich des Erstarrungspunktes des Kristallisats liegt. - 5· Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Inertgasstrom in einem geschlossenen
Kreislauf führt. - 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rührbe-109831/2093hälter, eine Umwälzpumpe und ein Kratzkühler eine Kreislau£«Äparatür bilden, die einen Zulauf für das Isomerengemisch aufweist, und an deren Rührbehälter eine Filtereinrichtung mit nachfolgender Presseinrichtung angeordnet ist.1098 31/2093 ORIGINAL INSPECTED
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |