DE1760801A1

DE1760801A1 - Beschichtung von textilen Materialien,insbesondere Teppichen

Info

Publication number: DE1760801A1
Application number: DE19681760801
Authority: DE
Inventors: Gerhard Hoppe; Helmut Dr Rer Nat Kehr; Leo Dr Rer Nat Rensmann
Original assignee: Veba Oel AG
Current assignee: Veba Oel AG
Priority date: 1968-07-04
Filing date: 1968-07-04
Publication date: 1972-01-05
Also published as: BE734460A; FR2014507A1; LU58969A1; GB1270710A; NL6910254A

Description

Beschichtung von textlien Materialien, insb. Teppichen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten von textlien Materialien, insb. Teppichen, wobei man zur Beschichtung eine Mischung aus amorphem Polypropylen und Füllstoffen und gegebenenfalls anderen Zusatzstoffen verwendet, die in vorplastifiziertem Zustand in eine Schneckenpresse gebracht und über eine Breitschlitzdüse auf das zu beschichtende Material aufgebracht wird.

Es ist bekannt, Teppiche und Auslegware mit Polyäthylen, Polyäthylen-Mischpolymeren, PVC-Pasten und Kautschuk zu beschichten. Nachteilig für die Beschichtung mit Polyäthylen hoher und niederer Dichte ist, daß die Materialien steif und brettartig werden und keine ausreichende Rutschfestigkeit ergeben. Latex-BeSchichtungen wiederum verleihen im allgemeinen dem Textilmaterial nur geringe Festigkeit, ferner treten Alterungseinflüsse und Geruchsbelästigungen auf.

Für die Auftragung der Beschichtungsma'ssen sind verschiedene Verfahren bekannt. Die Auftragung erfolgt im allgemeinen aus Dispersionen, aus Pasten oder aus der Schmelze, insb. im Streichverfahren. Auch eine Auftragung in Form von Pulver, das anschließend einer Wärmebehandlung ausgesetzt wird, ist üblich, sowie eine Beschichtung direkt aus der Schmelze über Gießer.

Bei der Beschichtung aus Dispersionen tritt der Nachteil auf, daß das beschichtete Material anschließend zur Entfernung des Lösungsmittels getrocknet werden muß, was einen zusätzlichen Aufwand bedeutet.

Ein weiterer Nachteil des Streichverfahrens allgemein besteht darin, daß dieses Verfahren auf allgemein niedrig viskose Beschichtungsmaterialien beschränkt ist. Eine niedrige Viskosität

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führt aber zu mangelnder Festigkeit und mangelnder Druckstabilität. '

Preßt man Polyäthylen direkt aus der Schmelze mittels Gießer auf, so ergibt sich zwar gegenüber der Verarbeitung aus Dispersionenaer Vorteil geringer Aufwendigkeit, es tritt aber auch zwangsläufig durch die hohen Temperaturen ein Abbau des Molgewichtes ein, der sich nachteilig auf das Langzeitverhalten der beschichteten Materialien auswirkt. Es entsteht wiederum ein steifes Material mit geringer Festigkeit und mangelnder Druckstabilität.

Es wurde nun gefunden, daß amorphes Polypropylen mit hoher Viskosität zu Beschichtungszwecken ausgezeichnet geeignet ist, wenn man eine Mischung aus amorphen Polypropylen und Füllstoffen, gegebenenfalls in Gegenwart von Zusätzen, zu- * nächst in einem Rührkneter, Mastifizier- bzw. Mischwalzwerk oder Schmelzkessel mit intensiv arbeitendem Rührwerk vorplastifiziert und anschließend mittels einer Schneckenpresse über eine Breitschlitzdüse auf die zu beschichtende Bahn aufträgt.

Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Beschichtung von textlien Geweben, insb. Teppichen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung von amorphen Polypropylen mit Füllstoffen, gegebenenfalls in Gegenwart anderer Zusatzstoffe und Harze zunächst in an sich bekannter Weise vorplastifiziert, in dieser Form in eine Schneckenpresse gebracht und anschließend über eine Breitschlitzdüse auf das zu beschichtende Material aufgetragen wird.

Das amorphe, ataktische Polypropylen zeichnet sich im Vergleich zum isotaktischen Produkt durch eine gewisse Klebrigkeit und niedrigeren Schmelzpukten aus.

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Das erfindungsgemäße Verfahren mit ataktischem Polypropylen und Füllstoffen hat gegenüber den üblichen Beschichtungsarten den Vorteil, daß durch die Anwendung höher viskoser Massen neben der Eigenklebrigkeit gute Festigkeit und Druckstabilität auftritt, was vor allem bei der Verlegung von Teppichvliesen von Vorteil ist. Ferner hat das Material nicht die Steifheit der Polyäthy1enbeschichtung.

Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahren liegt in der guten Dimensionsstabilität der beschichteten Materialien gegenüber Temperatursch^.wankungen und Feuchtigkeitseinfluß.

Mit dem neuen Verfahren wird eine gute Haftung und Vebund auf textlien Materialien erreicht. Besonders günstige Ergebnisse werden auch in der Beschichtung von textlien Trägern aus Polyolefinen, wie z.B. Polypropylen-Fasern, Polypropylen-Teppichen, Teppichunterlagen aus Polypropylen-Bändchen und Polypropylen-Splitfasern erreicht. Die bisher durchgeführten BeSchichtungen dieser Materialien mit insbesondere PVC-Pasten war nicht befriedigend, da es durch Weichmacherwanderung zu unerwünschten Versprödungen kam.

Für Beschichtungszwecke ist die Klebrigkeit der erfindungsgemäß verwendeten Mischungen aus amorphen Polypropylen und Füllstoffen ausreichend. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, Weichmacher, wie z.B. paraffinische öle, niedermolekulare Polyisobutyle und niedermolekulare Kohlenwasserstoffharze, zuzusetzen.

Als Füllstoffe kommen insbesondere Kreide, Schwerspat, Schiefermehl und Ruß in Frage.

Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren näher erläutern, ohne es darauf zu beschränken.

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Beispiele

In einem großen heizbaren Vorratsgefäß wird das ataktische Polypropylen bei etwa 200⁰C aufgeschmolzen. Die plastifizierte Masse wird in einem Innenmischer oder sonst üblichen Mischaggregat mit den entsprechenden Füllmassen versetzt und intensiv gemischt. Die fertige Masse wird durch eine Schneckenpresse über eine Breitschlitzdüse auf das zu beschichtende Material aufgebracht. Als Füllstoffe eignen sich die verschiedensten Materialien. Es seien zwei Beispiele herausgegriffen:

a.) J)O - ²K)Ji ataktisches Polypropylen, 60 - 70 % Schwerspat

b.) 40 - 50# Kreide, 50 - 60 % ataktisches Polypropylen. Die Aufnahmefähigkeit von Kreide in ataktischem Polypropylen ist nicht so hoch wie bei Schwerspat. Kreide als Füllmasse macht das Beschichtungsmaterial wohl fester aber brüchiger. Die Sprödigkelt kann durch Zusatz Von etwa 10 % paraffinischer öle abgefangen werden.

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Claims

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1.) Verfahren zur Beschichtung von textlien Materialien, insb. Teppichen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung von amorphen Polypropylen und Füllstoffen, gegebenenfalls in Gegenwart anderer Zusätze und Harze zunächst in an sich bekannter Weise vorplastifiziert, in dieser Form in eine Schneckenpresse gebracht und anschließend über eine Breitschlitzdüse auf das zu beschichtende Material aufgetragen wird.

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