DE1132113B - Verfahren zur Reinigung von Vanillin - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Vanillin

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DE1132113B
DE1132113B DEA32432A DEA0032432A DE1132113B DE 1132113 B DE1132113 B DE 1132113B DE A32432 A DEA32432 A DE A32432A DE A0032432 A DEA0032432 A DE A0032432A DE 1132113 B DE1132113 B DE 1132113B
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Germany
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vanillin
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distillation
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DEA32432A
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English (en)
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Dr Ottmar Toeppel
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Aschaffenburger Zellstoffwerke AG
Original Assignee
Aschaffenburger Zellstoffwerke AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/78Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C45/81Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation
    • C07C45/82Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation by distillation
    • C07C45/83Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation by distillation by extractive distillation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Vanillin Bei der technischen Herstellung von Vanillin kann man zwei Verfahrensgruppen unterscheiden, wobei es sich bei der ersten Gruppe um synthetische Verfahren zur Herstellung von Vanillin handelt, während die zweite Gruppe die Herstellungsverfahren auf dem Wege des Abbaues von Lignin bzw. Ligninsulfonsäuren betrifft, also im Gegensatz zur ersten Gruppe von makromolekularen Stoffen mit im einzelnen nicht vollkommen definierbarer Struktur ausgehen, wobei der Abbau zu einem Stoffgemisch führt, dessen Hauptbestandteil das Vanillin darstellt.
  • Die Verwendungsmöglichkeiten des so gewonnenen Vanillins sind naturgemäß von seiner Reinheit entscheidend abhängig, vor allem, weil es hauptsächlich in der Lebensmittelindustrie eingesetzt wird. Der Erzielung größter Reinheit ist daher von je besondere Sorgfalt geschenkt worden, und entsprechend sind verschiedene Reinigungsverfahren bekannt: Hier sind zunächst Verfahren der Aldehydabtrennungen der klassischen organischen Chemie zu nennen, wobei die Reinigung über die Bisulfitverbindung mehrfach im Vordergrund gestanden hat. Diese Methode kann aber nur als Vorstufe einer Reinigung angesprochen werden, da das Rohvanillin in den meisten Fällen noch andere Aldehyde (z.B. Protocatechualdehyd, Dehydrodivanillin) enthält und die Methode nicht spezifisch für Vanillin ist.
  • Weiterhin ist vorgeschlagen worden, die Reinigung des Rohvanillins durch fraktionierte Kristallisation, gegebenenfalls aus mehreren Lösungsmitteln, oder durch eine Vakuumdestillation vorzunehmen. Hierbei darf wegen der thermischen Zersetzungsgefahr, die beim nicht reinen Vanillin besonders groß ist, die Temperatur von 1650 C nicht überschritten werden, was durch Einhaltung eines Druckes von 2 bis 15 mm Quecksilbersäule unter zusätzlicher Verwendung einer kontinuierlich zufließenden, die Destillation erleichternden Flüssigkeit erreicht werden soll.
  • Schließlich ist ein Verfahren zur fraktionierten Wasserdampfdestillation beschrieben, das sich zwar in der Praxis gut bewährte, aber den Wunsch der kontinuierlichen Arbeitsweise offen ließ, der um so dringender hervortrat, als alle bei der Vanillingewinnung vor dieser Reinigungsstufe erforderlichen Arbeitsgänge kontinuierlich ablaufen.
  • Es war daher Aufgabe, ein brauchbares kontinuierlich arbeitendes Reinigungsverfahren zu entwickeln; dazu mußten aber zunächst bestehende Vorurteile überwunden werden.
  • Bei der bisherigen Arbeitsweise mußte das Rohvanillin ansatzweise gereinigt werden, um das temperaturempfindliche Destillationsgut vor Überhitzung zu bewahren. Es wurde, von niederen Temperaturen (1000 C) ausgehend, bei höchstens 160 C destilliert, da nach der USA.-Patentschrift 2506540 ab dieser Temperatur eine sehr schnelle Zersetzung des Vanillins erwartet wurde. Dabei hatte man es in der Hand, durch Wahl der Menge, der Oberhitzungstemperatur und der Spannung des einströmenden Wasserdampfes die Trennschärfe genau den augenblicklichen Destillationserfordernissen anzupassen.
  • Wenn man nun als Lösungsvorschlag für eine kontinuierliche Arbeitsweise an eine gemeinsame Verdüsung von gespanntem und überhitztem Wasserdampf mit dem zu reinigenden Roh-Vanillin denkt, wobei das dabei entstehende Destillat in einer Rektifikationskolonne durch fraktionierte Kondensation aufgeteilt werden soll, dann muß - unter der Voraussetzung, daß die Behandlung unter normalen oder leicht überhöhten Druckverhältnissen vorgenommen wird - das Roh-Vanillin im Destillationsraum auf eine sehr hohe Temperatur gebracht werden, die beim bisherigen Wasserdampfdestillationsverfahren überhaupt nicht erreicht wird. Diese Temperatur liegt aber wesentlich über der schon obengenannten Grenze von 1650 C, die nach den bisherigen Verfahren nicht überschritten werden darf, wenn man nicht Ausbeute- und Qualitätsschäden des empfindlichen Produktes in Kauf nehmen will.
  • Entgegen den Erwartungen gelang es auf dem gezeigten Wege, doch zu einer sehr brauchbaren Arbeitsweise zu kommen, die in den Beispielen näher beschrieben ist.
  • Erfindungsgemäß wird Vanillin, besonders aus Lignin-Rohvanillin-Produkten, durch fraktionierte Wasserdampfdestillation in der Weise gereinigt, daß man das Rohvanillin, vorzugsweise in mit Wasserdampf nichtflüchtigen Flüssigkeiten gelöstem Zustand, kontinuierlich mit gespanntem, auf 160 bis 2500 C überhitztem Wasserdampf einem besonderen Mischteil am Boden einer Rektifikationskolonne zuführt und das abdestillierende Gemisch einer fraktioniertenKondensation unterwirft, indem bei 140 bis 920 C reines Vanillin, in den Fraktionen oberhalb dieser Temperaturspanne Vanillinsäure, Dehydrodivanillin, Protocatechualdehyd, Vanillil und unterhalb die für den schlechten Geruch und Geschmack des Rohproduktes verantwortlichen Beimengungen unbekannter chemischer Konstitution und gegebenenfalls die flüchtigen Lösungsmittel, herrührend von der Extraktion des Rohproduktes aus der wäßrigen Phase oder der Acetovanillon-Trennungsstufe, abgezogen werden.
  • Als besondere Überraschung ergibt sich dabei, daß gegenüber der diskontinuierlichen Arbeitsweise einige nicht vorhersehbare wesentliche Vorteile erreicht werden können. Diese bestehen zum Teil darin, daß die am schwersten und am verlustreichsten abtrennbare Beimengung des aus Lignin gewonnenen Vanillins, das Acetovanillon, das in besonders großer Ausbeute bei der Druckoxydation von Lignin in Ca (O H)2-Suspension entsteht, wesentlich einfacher und wirkungsvoller als bei der bisherigen Arbeitsweise abtrennbar ist. Beim Rühren scheidet sich das Vanillin in reiner Form aus, während sich das Acetovanillon mit einer geringen Vanillinmenge in der Mutterlauge anreichert (Papierchromatogramm). Die in den einzelnen Kondensationszonen erwünschte Wassermenge - je nach dem Acetovanillongehalt -kann dabei vorteilhaft durch Einstellung der günstigsten Druckverhältnisse gesteuert werden, wobei die Druckabhängigkeit der Wasserdampfflüchtigkeit des Acetovanillons eine Rolle spielt.
  • Weiterhin war es nicht vorauszusehen, daß die geruchlich wahrzunehmenden Verunreinigungen, die zum Abtreiben beim diskontinuierlichen Verfahren den Hauptteil der aufzuwendenden Dampfmenge erforderten, in zufriedenstellender Weise im Kolonnenkopf abziehbar waren, was besonders durch Anlegen von Unterdruck an diesen Apparateteil begünstigt wird.
  • Ferner kann der Dampfverbrauch durch das kontinuierliche Verfahren gegenüber früher erheblich verringert bzw. die Durchsatzleistung gesteigert werden.
  • Schließlich ist es wegen der besseren Trennwirkung des Verfahrens möglich, den aus der Lösungsmittelextraktion kommenden Rohvanillinextrakt unmittelbar ohne Vorreinigung zu einem brauchbaren Handelsprodukt zu raffinieren, wobei es besonders erleichternd ist, daß aus dem Lösungsmittelextrakt das restliche niedrigsiedende Lösungsmittel nicht gesondert entfernt zu werden braucht, sondern daß der Extrakt unmittelbar in die verwendete Vorrichtung einlaufen kann, wobei der Gehalt des Extraktes an Lösungsmittelresten seine leichte Beförderung ermöglicht und das Lösungsmittel am oberen Kolonnenteil abgezogen und in den Kreislauf zurückgegeben werden kann.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand folgender Beispiele näher beschrieben: Beispiel 1 Die in der Tabelle eingetragenen Mengen gelbliches Rohvanillin mit einem F. von 75 bis 77,50 C (Kofler-Heizmikroskop) und einem Acetovanillongehalt von etwa 3 0/0 werden kontinuierlich in den Mischteil einer Rektifikationskolonne mit einem Durchmesser von 150 mm gegeben und mit 2,5 atü gespanntem und auf 180 bis 2500 C überhitztem Wasserdampf behandelt. Das entstehende Destillat wird in einer Säule fraktioniert kondensiert. In der ersten Fraktion mit einer Kondensationstemperatur über 1400 C wird eine geringe Menge eines wasserfreien Kondensats abgezogen, das neben Vanillin die Hauptmengen der Verunreinigungen, wie Acetovanillon, und Spuren von Dehydrodivanillin, Vanillinsäure und Vaniffil enthält. Aus der Temperaturspanne zwischen etwa 140 und etwa 950 C wird das Vanillin mit stark verringertem Acetovanillongehalt von unter 0,30/0 abgezogen, da sich letzteres in der Mutterlauge nach der Vanillinkristallisation ansammelt. Die Fraktion unter 920 C enthält je nach den Druckverhältnissen geringe Mengen Vanillin, die niedrigste Fraktion die geringen Beimengungen, die für den schlechten Geruch und Geschmack des Rohproduktes verantwortlich zu machen sind.
  • Bei sechs durchgeführten Versuchen wurden folgende Ergebnisse erhalten: Ausbeute
    Einesetztes Gesamte Warte 1. Qualität, B. Regenerierte
    Nr. Rohvanillin Qnalität, F. Ware 2. Qualität, F. Menge aus
    Nr. Rohvanillin menge frei von Kristallisation Mutterlaugen
    menge Acetovanillon
    kg °/o O/o ° C O/o ° C O/o
    1,2 90 75,6 80,5 13,8 80,5 9,5
    2 2,8 88,5 79,5 81,5 8,95 81,5 7,85
    3 3,6 86 76,5 81,5 9,35 80,8 bis 81 9,1
    4 4,4 88,5 75,4 81,5 13,0 81 bis 81,5 8,1
    5 6,6 88,0 75,0 81,5 15,9 80,5 bis 81 7,5
    6 9,3 88,0 77,0 81,5 10,9 80,5 bis 81 10,6
    Beispiel 2 Etwa 20 kg eines Dichloräthanextraktes mit etwa 30°/o Feststoffgehalt (Farbe Dunkelbraun, sintert ab 450 C, F. 53 bis 630 C) werden kontinuierlich in der Apparatur mit vorentspanntem Wasserdampf, der auf 170 bis 2500 C überhitzt war, so behandelt, daß 100 bis 130 g Vanillin je Liter Gesamtkondensat entstehen. Aus der mengenmäßig kleinen Fraktion über 1400 C trennt man die schwer flüchtigen Bestandteile mit geringen Vanillinmengen ab. Die nächste Fraktion zwischen etwa 140 bis 920 C wird nach dem Auslaufen aus der Säule sofort in noch heißem Zustand gerührt und gekühlt, wobei ein schmelzpunktreines und geschmacklich einwandfreies Vanillin mit einer Ausbeute von 54°/o auskristallisiert. Weitere 29 °/o fallen zwar kristallin an, sind aber geschmacklich nicht einwandfrei, während der Rest aus den Mutterlaugen wiedergewonnen werden kann. Die nächste Fraktion enthält wäßrige Vanillinlösung. Im Kolonnenkopf wird das Dichloräthan wiedergewonnen und in den Kreislauf zurückgegeben.
  • Beispiel 3 Bei Wiederholung des vorhergehenden Beispiels wurde an den Kolonnenkopf Vakuum angelegt, vor allem um das Vanillin bei etwa 1000 C wasserfrei aus der Säule abziehen und die geruchlichen Verunreinigungen besonders wirksam unter möglichst wenig Mitreißen von Vanillin im Wasserdampf abtreiben zu können. Bei fallendem Druck nimmt der Teildruck des Vanillins schneller als der des Wassers ab.
  • Die Ausbeute an reinem Vanillin beträgt 78O/o. F. 80 bis 81,30 C. Die unreinen Anteile werden wieder der Destillationskolonne zugeführt.
  • Beispiel 4 3,6 kg Rohvanillin der gleichen Qualität, wie es in Beispiel 1 verwendet wurde, werden in 1,8 kg heißes Polyäthylenoxyd eingetragen und gelöst und wie unter Beispiel 1 beschrieben fraktioniert. Die Ausbeute an Ware 1. Qualität beträgt 79,5 0/o, F. 80 bis 81,50 C. Die schmelzpunktsreine, aber geschmacklich noch nicht entsprechende Ware 2. Qualität von 11 °/o wird wieder der Destillationskolonne zugeführt, und die Mutterlauge mit den restlichen Anteilen wird getrennt aufgearbeitet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH.
    Verfahren zur Reinigung von Vanillin durch Wasserdampfdestillation, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rohvanillin, vorzugsweise in mit Wasserdampf nichtflüchtigen Flüssigkeiten gelöst, kontinuierlich mit gespanntem, auf 160 bis 2500 C überhitztem Wasserdampf in einen besonderen Mischteil am Boden einer Rektifikationskolonne eintreten läßt und aus dem abdestillierenden Gemisch durch fraktionierte Kondensation bei 92 bis 1400 C reines Vanillin abtrennt.
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