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Trockenmaschine zum Trocknen von bahnförmigem Gut, insbesondere Gewebespann-
und Trockenmaschine Die Erfindung betrifft Trockenmaschinen zum Trocknen von in
einer Ebene laufendem bahnförmigem Gut, insbesondere Gewebespann- und Trockenmaschinen,
mit beiderseits der Warenbahn in Querrichtung zu dieser angeordneten, mit Einzelblasdüsen
versehenen Kanälen, wobei jeweils ober- und unterhalb der Warenbahn befindliche
Kanäle in der gleichen Querebene zur Warenbahn liegen. Derartige Trockenmaschinen
sind bereits vorgeschlagen worden, um die Mittellage einer wellenförmigen Warenbahn,
wie sie bei Krumpfspannrahmen auftritt, zu sichern.
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Da bei Trocknern hoher Leistung Blasgeschwindigkeiten in der Größenordnung
von etwa 40 m/s auftreten, hat man versucht, durch Einhaltung gleichen Luftdruckes
und symmetrischer Lage zur Warenbahn den auftretenden Erfordernissen nachzukommen.
Da auf diese Weise jedoch keine Mittellage der Warenbahn zwischen den Düsen zu erreichen
war, wurde der Vorschlag gemacht, den Luftdruck, etwa durch Einstellklappen in den
Strömungskanälen, durch besondere Vorrichtungen an den Gebläsen oder durch Wahl
besonderer Antriebsmotore zu regeln. Auch diese Versuche haben bei hoher Empfindlichkeit
der Warenbahn, großen Blasgeschwindigkeiten und lockerer Warenführung, die bei Gewebespann-
und Trockenmaschinen mit Krumpfeinrichtung unumgänglich ist, zu keinem Erfolg geführt.
Man hat daher die Blasgeschwindigkeit herabgesetzt. Dadurch wird aber die Leistung
des Trockners, die ohnehin infolge der Welligkeit der Bahn und durch Ablenkung derselben
aus der Mitte vermindert ist, so beeinträchtigt, daß dies keine Lösung des Problems
darstellen konnte.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß eine Blasdüsenanordnung,
bei der sich eine wellenförmige Warenbahn, wie sie bei Krumpfspannrahmen vorliegt,
zwischen Blasdüsen mit entgegengesetzt gerichteter, achsengleicher Blasrichtung
befindet, nicht zur Sicherung der Mittellage der Warenbahn zu dienen vermag. Jeder
Blasstrahl übt je nach Düsenform und Abstand von der Warenbahn bereits auf eine
als völlig eben und glatt unterstellte Warenbahn nicht nur Über-, sondern auch Unterdruckkräfte
aus. Da im allgemeinen lediglich die Warenbahnbewegungen auffallen, die unter dem
Einfluß von Überdrücken auftreten, werden die Unterdruckkräfte durchweg unterschätzt.
Aber bereits geringste Formveränderungen der Warenbahn durch die Bildung von konkaven
oder konvexen Bogen bewirken bei kleinen Unterschieden zwischen Über- und Unterdrücken
eine Verstärkung dieses Unterschiedes. Die Auswirkung von Druckkräften auf Grund
der Form ist dabei bereits bei kleiner Welligkeit größer als diejenige, die durch
veränderten Abstand der Warenbahn von den Düsen aufzutreten vermag. Es genügen daher
kleine Anlässe, beispielsweise Einlauf einer Naht zwischen zwei Stücken oder eines
Loches in der Warenbahn, um die Warenbahn nach der anderen Seite umschlagen zu lassen,
womit sie den Verlauf einer Schlangenlinie annimmt. Da die Warenbahn in Spannrahmen
seitlich auf Düsenmitte geführt wird, ist sie bei Geweben in Schußrichtung im Bogen
gespannt. Diese Bogenspannung wirkt sich als Behinderung der Krumpfung aus, und
sie ist um so größer, je welliger ein Gewebe in Kettrichtung zur Erzielung einer
größeren Krumpfung geführt wird. In der Zeichnung werden diese Verhältnisse zeichnerisch
veranschaulicht und weiterhin erläutert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die dargelegten Schwierigkeiten zu beseitigen.
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Trockenmaschinen zum Trocknen von in einer Ebene laufendem, bahnförmigem
Gut, insbesondere Gewebespann- und Trockenmaschinen, mit beiderseits der Warenbahn
in Querrichtung zu dieser angeordneten, mit Einzelblasdüsen versehenen Kanälen,
wobei jeweils ober- und unterhalb der Warenbahn befindliche Kanäle in der gleichen
Querebene zur Bahn liegen, kennzeichnen sich erfindungsgemäß dadurch, daß die Düsenöffnungen
eines Kanals abwechselnd entgegen und in der Warenlaufrichtung schräg auf die zu
trocknende Warenbahn gerichtet sind und daß diese Düsen benachbarter Kanäle sowohl
auf der gleichen als auch auf der gegenüberliegenden Warenseite auf Lücke stehen.
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Die Versetzung der Düsenöffnungen benachbarter Kanäle ist dabei zweckmäßig
so bestimmt, daß die Flächen der durch die Projektion der aus den Düsenöffnungen
austretenden Strömungen auf die Warenbahn gebildeten Trapeze sich in Querrichtung
lücken-und überdeckungslos aneinanderschließen.
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Trockenmaschinen, bei denen als Einzeldüsen ausgeführte Düsen mit
polygonalen und in Richtung
quer zur Bewegungsrichtung des Gutes
vorzugsweise gestreckten Auslaßquerschnitten für das Trockenmittel zu Einzeldüsenreihen
vereinigt und die Einzeldüsen in Bewegungsrichtung der Bahn aufeinanderfolgender
Düsenreihen im Verhältnis zueinander versetzt so angeordnet sind, daß sich in die
Bahnebene fallende Basen vom Trockenmittel gebildeter, pyramidenstumpfähnlicher
Strömungen im wesentlichen löcken- und überlappungslos zur Bahnfläche zusammenschließen,
wobei die in Querrichtung verlaufende Randlinie dieser Basen vorteilhaft mit den
Mittellinien zwischen je zwei Düsenreihen liegender Kanäle zusammenfallen, die ohne
Staubildung der Abführung des Trockenmittels dienen, sind bereits vorgeschlagen
,worden. Bei Vorschlägen dieser Art ist jedoch nicht die Lage der Einzeldüsen, die
sich auf der einen Seite der Warenbahn befinden, im Verhältnis zur Lage der Einzeldüsen
auf der anderen Seite der Warenbahn berücksichtigt worden, da es nur darauf ankam,
die auf einer Seite der Warenbahn auftretenden Strömungen zu beeinflussen und so
zu leiten, daß sämtliche Flächenteile der Ware unter sich im wesentlichen gleichartigen
Trocknungsbedingungen unterworfen werden. Dies setzt allerdings voraus, daß auch
nach den früheren Vorschlägen keine Strömungen auftreten, die sich nennenswert überlappen
oder wesentliche Flächen der Warenbahn unerfaßt lassen. Es ist auch bereits der
Vorschlag gemacht worden, durch Anordnung von Keilen in den Düsen zwei Düsenspalte
zu bilden, so daß das durch die Düsen strömende Trockenmittel aufgespalten wird
und in je zwei Strahlen schräg und turbulent auf die Warenbahn bläst. Bei diesen
Vorschlägen ist wiederum die Lage der Einzeldüsen im Verhältnis zueinander nicht
berücksichtigt worden, da es nur darauf ankam, Strömungen des Trockenmittels zu
erzeugen, die sowohl entgegengesetzt zur als auch in Richtung der Warenbewegung
auftreten. Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Vereinigung beider Maßnahmen
wird das Problem der Führung der Warenbahn in Mittellage gelöst.
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Die Zeichnung soll die zur Erfindung führenden Verhältnisse und die
Erfindung selbst näher erläutern. Abb. I veranschaulicht die Verhältnisse, die bei
bekannten Trocknern mit gleichachsig angeordneten Düsen mit einer Blasrichtung senkrecht
zur Fortbewegungsrichtung der Warenbahn auftreten; Abb. II zeigt die Verhältnisse,
die sich bei den ebenfalls bekannten gegenüberliegenden Spreizdüsen einstellen;
Abb. III stellt dar, wie sich eine aus der Mitte ausgelenkte Warenbahn bei erfindungsgemäß
vorgesehener Ausbildung der Trockeneinrichtung verhält; Abb.IVa stellt eine erfindungsgemäß
vorgesehene Düsenanordnung in der Seitenansicht dar, während Abb. IV b dasselbe
in der Draufsicht bzw. in teilweisem Schnitt zeigt; Abb. V gibt ein Beispiel einer
Düsenausbildung und -anordnung nach den Abb. IVa und IV b wieder. Abb. 1 läßt zunächst
erkennen, wie sich einander gegenüberliegende Düsen verhalten, wenn eine gewellteWarenbahn
in der Mitte durch sie durchgeführt wird. Zwischen den Düsen 1 hat die in der Mitte
eingeführte Warenbahn noch ihre ursprüngliche Lage beibehalten. Dadurch jedoch,
daß die obere Düse 1 in einen zu ihr konkaven Bogen einbläst, während der gleiche
Bogen der unteren Düse 1 gegenüber konvex ist, übt die obere Düse größere Kräfte
auf die Warenbahn aus als die untere Düse. Dadurch erweitert sich der zur oberen
Düse 1 zu konkave Bogen; er wird größer, womit die Lage der Warenbahn zwischen den
Düsen 2 entsteht, und hat sich schließlich zwischen den Düsen 3 voll ausgebildet,
soweit es die zunächst wellenförmige Bahn zuließ. Die Warenbahn nimmt also die Lage
ein, die zwischen den Düsen 1 bis 5 eingezeichnet ist, und flattert nur zuweilen,
wenn sie bei hoher Durchlaufgeschwindigkeit oder zu großer Steifigkeit den durch
die Strömung hervorgerufenen Kräften nicht ohne weiteres zu folgen vermag.
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Auch die Anwendung von Spreizdüsen, die in Abb. II veranschaulicht
sind, führt nicht zur Lösung der gestellten Aufgabe. Jede Düse 7 führt nunmehr zur
Ausbildung zweier gespreizter Blasstrahlen B. Da der Abstand 9 der Düsen 7 von der
Warenbahn 10 wegen der Notwendigkeit des freien Durchganges der Kluppen- bzw. Nadelketten
bei Spannrahmen verhältnismäßig groß ist, entstehen zwischen den Düsen 7 und der
Warenbahn 10 von Blasstrahlen 8 begrenzte Räume 11, etwa dreieckigen Querschnittes.
Da die mit erhöhtem Druck austretenden Blasstrahlen keine Möglichkeit des Absaugens
der von diesen Blasstrahlen umschlossenen Räume gewähren, bleiben diese Räume 11
auch unverändert erhalten. Das bedeutet aber, daß die Flächenteile 12, die im Querschnitt
die Grundlinie dieser Dreiecke 11 bilden, den Wirkungen des Trockenmittels im wesentlichen
entzogen sind. Zwischen benachbarten Düsen tritt außerdem eine Zone 13 auf, die
ebenfalls praktisch dem Einfluß des Trocknungsmittels entzogen ist, weil hier bereits
die Strömung wieder die Oberfläche der Ware verläßt. Es verbleiben somit nur die
Flächenteile 14, in denen sich das Trockenmittel seiner Bestimmung gemäß auswirken
kann. Da die dem Einfluß des Trockenmittels entzogenen Flächen somit weit größer
sind als die Flächen, über deren Bereich Trocknungsvorgänge auftreten, ist eine
solche Anordnung unwirtschaftlich.
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Demgegenüber zeigen die Abb. IVa und IV b, in welcher Weise die dargestellten
Verhältnisse grundsätzlich verbessert werden können. Hier sind die Düsenöffnungen
17 der Kanäle 16 abwechselnd entgegen und in der Warenlaufrichtung schräg auf die
zu trocknende Warenbahn 15 gerichtet. Dabei stehen die Düsen 17 benachbarter Düsenkanäle
16 sowohl auf der gleichen als auf der gegenüberliegenden Warenseite so auf Lücke,
daß die Flächen der durch die Projektion der Strömungen auf die Warenbahn gebildetenTrapeze19
sich in Querrichtung im wesentlichen löcken- und überlappungslos aneinanderreihen.
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Abb. III veranschaulicht, welche Wirkungen eine solche Düsenanordnung
auf eine Warenbahn ausübt, selbst wenn diese, wie im linken Teil der Abb. III angenommen,
stark aus der Mitte ausgelenkt worden ist. In diesem Falle verkürzen sich nämlich
die Blasstrahlen der unteren Düsen 21 erheblich, so daß sie wegen des verkürzten
Strömungsweges größere Kräfte auf die Warenbahn ausüben, Es tritt die weitere Eigentümlichkeit
auf, daß die den kürzeren und damit kräftigeren Blasstrahlen ausgesetzte Warenbahnfläche
im Verhältnis zu diesen Blasstrahlen konkav ausgewölbt wird, weil infolge der gegenüberliegenden
Spreizdüsen des oberen Kanals 21 die Gegenwirkung fehlt, die die Warenbahn zu den
unteren Düsen 21 zu konvex hätte ausbilden können. Es ist also in jedem Falle ein
Anheben der Warenbahn durch die untere Düsenreihe 21 sichergestellt. Es kommt auch
nicht zu einem das Anheben der Warenbahn störenden Zusammenströmen der Blasstrahlen
27 und 28. Diese Blasstrahlen verlaufen vielmehr, in der Betrachtungsrichtung gesehen,
hintereinander versetzt, wie sieh
durch einen Blick auf Abb. IV
b ergibt. Es kommt dadurch zu einem selbsttätigen Anheben und Einstellen der Warenbahn
auf die Mittelebene zwischen den Düsen. Die Warenbahn wird dabei an den Auftreffstellen
der Blasstrahlen gestreckt und bleibt dort glatt, während sie an den Stellen, an
denen die Pfeile 29 eingetragen worden sind, in Abhängigkeit von ihrem Längenüberschuß,
der bei Spannrahmen mit Krumpfeinrichtung durch die eingefahrene Voreilung auftritt,
flattert, ohne daß das von irgendwelchen Nachteilen begleitet wäre.
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Abb. V zeigt eine der zahlreichen Möglichkeiten der Düsenausbildungen
und Düsenanordnungen gemäß der Erfindung. Die Wandungen 30 eines das Trockenmittel
zu den Düsen führenden Kanals sind als Winkelstücke mit nach unten gerichteten Schenkeln
gestaltet. Aufgesetzt auf die waagerechten Schenkel ist ein Blech in Form eines
Hutprofils 31. Langlöcher 32 bilden die Düsenöffnungen, wobei Ausbördelungen die
Wandung der Düsen ergeben.