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Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen Gegenstand der Patentanmeldung
F21339 IVb/39b ist ein Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen aus Polyoxy-
und/oder Polycarboxylverbindungen und Polyisocyanaten, wobei als Polyisocyanate
Lösungen von mehr als eine NCO-Gruppe und mindestens einen Isocyanursäurering enthaltenden
Polyisocyanaten, die aus monomeren Di- oder Polyisocyanaten, gegebenenfalls unter
Zusatz von Monoisocyanaten, erhalten sind, in flüssigen monomeren Isocyanaten verwendet
werden.
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Die nach diesem Verfahren erhaltenen elastischen und starren Schaumstoffe
zeichnen sich durch verbesserte physikalische Eigenschaften aus, im Vergleich zu
solchen, die unter alleiniger Verwendung von monemeren Polyisocyanaten erhalten
werden. Ein weiterer bedeutender Vorteil dieser Arbeitsweise ergibt sich aus der
Tatsache, daß die Polyisocyanatmischungen sich mit den meist viskosen Reaktionskomponenten
sehr leicht vermischen lassen, woraus sich wesentliche Erleichterungen bei der Herstellung
der Schaumstoffe ergeben.
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In Abänderung des Verfahrens der deutschen Patentanmeldung F 21339
IVb/39b wurde nunmehr gefunden, daß man bei der Herstellung von Schaumstoffen aus
Polyoxy- und/oder Polycarboxylverbindungen und wenigstens zwei Isocyanatgruppen
aufweisenden Polymeren, an Stelle von Lösungen von mehr als eine NCO-Gruppe und
mindestens einen Isocyanursäurering enthaltenden Polyisocyanaten, mit Vorteil Lösungen
von mehr als eine NCO-Gruppe enthaltenden höhermolekularen polymeren Reaktionsprodukten
von monomeren Di- oder Polyisocyanaten mit einem Unterschuß von Verbindungen, die
ein oder mehrere aktive Wasserstoffatome enthalten, verwenden kann.
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Die Vorteile, welche durch die Verwendung der höhermolekularen modifizierten
nPolyisocyanate" in Mischung mit moncmeren flüssigen Polyisocyanaten erzielt werden,
sind mannigfach. Die Vermischung der schaumbildenden Komponenten bei alleiniger
Verwendung monomerer flüssiger Polyisocyanate, vornehmlich Diisocyanate, mit den
in jedem Falle höherviskosen Hydroxyl- und/oder Carboxylgruppenträgern ist häufig
schwierig, und oft werden längere Zeiträume zur notwendigen homogenen Verteilung
der Komponenten benötigt. Dadurch ist aber die Möglichkeit vorzeitiger unerwünschter
Reaktionen gegeben, die sich ungünstig auf das Endprodukt auswirken.
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Die höhermolekularen modifizierten Polyisocyanate in Mischung mit
monomeren flüssigen Polyisocyanaten stellen dagegen bei Raumtemperatur Flüssigkeiten
dar, deren Viskosität in jedem Fall höher ist als die des monomeren Polyisocyanats
und von Fall zu Fall beliebig eingestellt werden kann. Diese höherviskosen modifizierten
Polyisocyanatmischungen lassen sich spielend leicht und in kurzer Zeit mit den Hydroxyl-
und/oder Carboxylgruppenträgern verschiedenster Konstitution und den übrigen Schaumstoffkomponenten
vermischen. Unerwünschte Vorreaktionen der nicht homogenisierten Mischungen werden
dadurch auf ein Minimum zurückgedrängt.
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Die schnelle und intensive Vermischung der Komponenten bringt noch
weitere Vorteile. So werden wesentlich stabilere Schäume erhalten, die im Entstehungszustand
keine Tendenz zum Zusammenfallen zeigen, auch dann nicht, wenn größere Ansätze verarbeitet
werden. Das gute Mischungsverhalten der modifizierten Polyisocyanatmischungen läßt
es auch verstehen, daß die damit hergestellten Schäume eine feinere und regelmäßiger
ausgebildete Porenstruktur aufweisen, was allgemein in verbesserten physikalischen
Eigenschaften zum Ausdruck kommt.
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Schaumstoffe auf Polyisocyanatbasis werden vorzugsweise durch Vermischen
flüssiger Komponenten bei Raumtemperatur hergestellt. Hierin liegt ein bedeutender
Vorteil vor anderen Verfahren, aber auch eine gewisse Einschränkung, da eine Reihe
gut zugänglicher und auch geeigneter Diisocyanate bei Raumtemperatur fest ist und
daher nicht ohne weiteres eingesetzt werden kann. Durch das vorliegende Verfahren
ist es nunmehr möglich geworden, auch diese festen Diisocyanate nach partieller
Umsetzung mit aktive Wasserstoffatome enthaltenden Verbindungen und anschließender
Polymerisation (Trimerisierung) und Vermischung der erhaltenen höhermolekularen
modifizierten
Polyisocyanate mit flüssigen monomeren Polyisocyanaten für die Herstellung von Schaumstoffen
mit einzusetzen, wodurch weitere wertvolle Variationen der Endprodukte erzielt werden.
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Die für die Schaumstoffherstellung verwendeten höhermolekularen modifizierten
Polyisocyanatmischungen enthalten vorwiegend in gewünschter dosierter Menge tri-oder
höhenfunktionelle Isocyanate. Dieser Umstand bringt Vorteile insbesondere bei der
Herstellung von starren Schäumen. Die für diesen Sektor geeigneten Hydroxyl- und/oder
Carboxylgruppenträger müssen nämlich durch einen relativ hohen Verzweigungsgrad
ausgezeichnet sein. Je höher dieser Verzweigungsgrad ist, um so höher ist auch bei
unveränderter Anzahl reaktionsfähiger Hydroxyl- oder- Carboxylgruppen die Viskosität
der Verbindungen. Zu hohe Viskositäten der Ausgangskomponenten sind aber ebenso
wie zu niedrige unerwünscht. Bei der Verwendung der vorliegenden Polyisocyanatmischungen
für die Herstellung starrer Schäume ist man nun in die Lage versetzt, weniger stark
verzweigte, also weniger viskose und damit leichter verarbeitbare Hydroxyl- und/oder
Carboxylgruppenträger zu verwenden, da ja ein Teil der notwendigen Verzweigungen
bereits in der höhenmolekularen Polyisocyanatmischung vorgebildet ist.
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Die erfindungsgemäß verwendeten, mehr als eine NCO-Gruppe enthaltenden
höhenmolekularen löslichen Isocyanatverbindungen, für deren Herstellung im Rahmen
der vorliegenden Anmeldung kein Schutz beansprucht wird, werden aus monomeren Di-
oder Polyisocyanaten gewonnen, die man zunächst mit einem Unterschuß von Verbindungen,
die ein oder mehrere aktive Wasserstoffatome enthalten, umsetzt. Beispiele geeigneter
Verbindungen sind aliphatische, hydroaromatische oder aromatische monofunktionelle
Alkohole wie Methanol, Butanol, n-Octylalkohol, Oleylalkohol, Allylalkohol, Cyclohexanol,
Phenol, substituierte Phenole, Kresole, Glykole wie Äthylenglykol, 1,3- oder 1,4-Butylenglykol,
Hexandiol-1,6, Diäthylenglykol, 2,2,4-Trimethylpentandiol-1,3, 2-Äthylhexandiol-1,3,
2,2-Dimethylpropylenglykol-1,3, hydriertes 4,4'-Dioxydiphenyl-dimethylmethan, polyfunktionelle
Alkohole wie Trimethylolpropan, Glycerin, Pentaerythrit, ferner polyfunktionelle
Phenole wie Brenzkatechin, Resorcin, Hydrochinon, 4,4'-Dioxydiphenyldimethylmethan.
Des weiteren kommen Verbindungen aus den Stoffgruppen der aliphatischen oder aromatischen,
primären oder sekundären, mono- oder polyfunktionellen Amine oder Aminoalkohole
bzw. Aminophenole in Frage. Grundsätzlich sind alle Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen
zur Modifizierung geeignet, so daß die vorstehende Aufzählung nur im Sinne einer
Erläuterung aufzufassen ist. Selbstverständlich können auch Gemische der einzelnen
Komponenten verwendet werden.
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Als Beispiele für die Herstellung der höhenmolekularen »Polyisocyanate«
geeignete Isocyanate seien genannt: Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat,
Dekamethylendiisocyanat, m-Xylylendüsocyanat, p-Xylylendiisocyanat, 1-tert.-Butyl-3,5-xylylendüsocyanat,
4,6-Dimethyl-1,3-xylylendiisocyanat, Cyclohexyl-1,4-diisocyanat, Dicyclohexylmethan-4,4'-diisocyanat,
m-Phenylendiisocyanat, p-Phenylendiisocyanat, 1-Alkylbenzol-2,4-diisocyanat, 1-Alkylbenzol-2,6-düsocyanat,
2,6-Diäthylbenzol-1,4-diisocyanat, Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat, Diphenyl-dimethylmethan-4,4'-düsocyanat.
3,3'-Dimethoxydiphenylmethan-4,4'-diisocyanat, Naphthalin-1,5-diisocyanat, 1-Methylbenzol-2,4,6-trüsocyanat,
Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat.
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Die Umsetzung der vorgenannten Verbindungen mit den monomeren Di-
oder Polyisocyanaten geschieht in bekannter Weise durch einfaches Zusammengeben
der Komponenten bei Raum- oder erhöhten Temperaturen, eventuell auch unter Mitverwendung
von Lösungsmitteln. Das Mengenverhältnis wird so gewählt, daß nach erfolgter Umsetzung
das resultierende isocyanathaltige Zwischenprodukt einen über 25 % liegenden
NCO-Gehalt hat. Dies sei an zwei Beispielen erläutert: Wird 1 Mol Toluylen-2,4-düsocyanat
(174 g) mit 0,75 Mol (34,5 g) Äthylalkohol umgesetzt, so resultiert ein Additionsprodukt
mit einem NCO-Gehalt von 25,18 °/o. Oder bei der Umsetzung von 1 Mol Toluylen-2,4-diisocyanat
(174 g) mit 0,28 Mol (63,84 g) 4,4'-Dioxydiphenyldimethylmethan wird ein Additionsprodukt
mit 25,43 % NCO erhalten.
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Vorteilhafterweise wird jedoch die Menge der zur Modifizierung einzusetzenden
Verbindungen kleiner gehalten, als oben angegeben. Gute Ergebnisse werden erhalten,
wenn nicht mehr als 25 % der NCO-Gruppen des zu modifizierenden Polyisocyanats
durch die Additionsreaktion gebunden werden.
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Diese bekannten, Isocyanatgruppen aufweisenden Umsetzungsprodukte
werden dann anschließend einer Polymerisation, z. B. in der in der deutschen Patentanmeldung
F 21339 IVb/39b aufgeführten Weise, unterworfen. Es genügt z. B. schon längeres
Erhitzen auf erhöhte Temperaturen von beispielsweise 150 bis 200°C. Schneller und
unter milderen Bedingungen gelangt man zum Ziel, wenn diese Temperaturbehandlung
bei gleichzeitiger Gegenwart von Katalysatoren, wie z. B. von tert. Aminen oder
in organischem Medium löslichen Metallverbindungen vorgenommen wird. Man kann die
Polymerisation in Gegenwart stark basischer tertiärer, insbesondere aliphatischer
Amine durchführen, wobei man von solchen monomeren organischen Polyisocyanaten ausgeht,
welche mindestens eine Isocyanatgruppe in aromatischer Bindung enthalten. Die Polymerisation
wird in jedem Falle nur partiell durchgeführt, so daß schließlich das erhaltene
höhenmolekulare modifizierte Polyisocyanat durch einen NCO-Gehalt von nicht kleiner
als 10 % gekennzeichnet ist. In der Regel sind diese modifizierten polymerisierten
Isocyanate bei Raumtemperatur feste Körper oder viskose Öle.
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Die, wie oben beschrieben, hergestellten, erfindungsgemäß verwendeten
modifizierten Polyisocyanatmischungen werden in flüssigen monomeren Polyisocyanaten
gelöst. Hierfür geeignet sind z. B. 1-Methylbenzol-2,4-diisocya.nat, 1-Methylbenzol-2,6-diisocyanat,
1-Methylbenzol-3,5-diisocyanat, Tetramethylen-, Hexamethylen-, Dekamethylen-düsocyanat,
m- oder p-Xylylendiisocyanat, 2,4,4'-Diphenyläther-triisocyanat (flüssiges Rohprodukt).
Diese flüssigen Polyisocyanatmischungen kommen erfindungsgemäß, je nachdem ob starre
oder elastische Schaumstoffe hergestellt werden sollen, in unterschiedlichen Mengen
zur Anwendung. Als allgemeine Regel gilt, den Anteil des monomeren flüssigen Polyisocyanats
klein zu halten, wenn hochvernetzte starre Schaumstoffe erwünscht sind, oder andererseits
viel monomeres Polyisocyanat als Lösungsmittel zu verwenden, wenn elastischere Typen
hergestellt werden sollen. In jedem Falle ist es zweckmäßig, die modifizierten Polyisocyanatmischungen
so einzustellen, daß bei Raumtemperatur flüssige Lösungen erhalten werden. Viskositäten
von 50 bis 300 cP bei 25°C haben sich bei der Schaumstoffherstellung gut bewährt.
Doch sind auch noch Lösungen mit einer Viskosität von 1000 cP bei 25°C mit Erfolg
zu verarbeiten.
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Bei der Herstellung der modifizierten Polyisocyanatmischungen können
auch Hilfsstoffe wie z. B. Brandschutzmittel und/oder Weichmacher mitverwendet werden,
sofern diese keine mit Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatome enthalten.
Als Beispiele genannt seien Trichloralkylphosphate, hochchlorierte Paraffine, Ester
auf
Basis aliphatischer, hydroaromatischer oder aromatischer Polycarbonsäuren.
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Als Hydroxyl- und/oder Carboxylgruppenträger sind für die Schaumstoffherstellung
zahlreiche Typen geeignet. Genannt seien aus mono- oder polyfunktionellen Alkoholen
und Carbonsäuren oder Oxycarbonsäuren nach bekannten Verfahren hergestellte lineare
oder verzweigte Polyester, die auch Heteroatome, Doppel- oder Dreifachbindungen
sowie gesättigte, oder ungesättigte Fettsäuren oder Fettalkohole als modifizierende
Komponenten enthalten können, lineare oder verzweigte Polyesteramide, lineare oder
verzweigte Polyalkylenäther oder Thioäther, aus Di- oder Polyolen und Styroloxyd
zugängliche Äther mit Hydroxylendgruppen, Epoxyharze, Hydrierungsprodukte von Äthylen-Olefin-Kohlenoxyd-Mischpolymerisaten,
mit Alkylenoxyden umgesetzte Phenol-Formaldehyd-Harze.
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Die Schaumstoffherstellung selbst erfolgt nach bekannten Verfahren
bei Raumtemperatur oder erhöhten Temperaturen durch einfaches Mischen der modifizierten
Polyisocyanatmischungen mit den Hydroxyl- und/oder Carboxylgruppenträgern, wobei
gegebenenfalls Wasser, Beschleuniger, Emulgatoren und andere Hilfsstoffe mitverwendet
werden. (Der Zusatz von Wasser kann in den Fällen überflüssig werden, in denen als
Verbindungen mit mehreren reaktionsfähigen Wasserstoffatomen Polyester oder andere
hochmolekulare Verbindungen verwendet werden, die freie Carboxylgruppen enthalten.)
Hierbei bedient man sich vorteilhafterweise maschineller Einrichtungen, wie sie
z. B. in der französischen Patentschrift 1074 713 beschrieben sind.
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Beispiel 1 80 Teile eines aus 5,1 Mol Adipinsäure, 1 Mol Phthalsäureanhydrid
und 8,4 Mol Hexantriol gewonnenen Polyesters mit einem Gehalt von 8,5 °/o Hydroxyl
werden mit 20 Teilen eines aus 1,43 Mol Adipinsäure, 1 Mol Hexantriol und 1 Mol
1,3-Butylenglykol gewonnenen Polyesters mit einem Gehalt von 6,5 °/o Hydroxylgruppen
vermischt und mit einem Aktivatorgemisch aus 2 Teilen eines aus 2 Mol Diäthyläthanolamin
und 1 Mol Adipinsäure gewonnenen Esters sowie 5 Teilen einer 54°/oigen wäBrigen
Lösung des Natriumsalzes von Rizinusölsulfat intensiv zusammengerührt. Diese Mischung
versetzt man unter gründlichem Rühren mit 112 Teilen einer modifizierten Polyisocyanatmischung
mit einem NCO-Gehalt von 32,4 %. Unter starkem Aufschäumen wird ein Schaumstoff
erhalten, der sich durch folgende Werte auszeichnet
Vergleichs- |
Schaum schauen mit |
gemäß monomerem |
Beispiel Toluylen- |
diisocyanat |
Raumgewicht, kg/m3.......... 38 32 |
Druckfestigkeit, kg/cm2 ....... 2,27 1,29 |
Schlagzähigkeit, kg/cm . . . . . . . . 0,12 0,12 |
Wasseraufnahme, Volumprozent 1 1 |
Wärmestandfestigkeit, ° C ...... 160 124 |
Zur Darstellung der modifizierten Polyisocyanatmischungen wird wie folgt verfahren:
Zu 1 Mol Toluylendiisocyanat (174 Teile) werden bei 60°C 0,17 Mol 2,2,4-Trimethylpentandiol-1,3
(24,8 Teile) gegeben und unter Rühren auf 100°C erhitzt. Die NCO-Bestimmung ergibt
in Übereinstimmung mit der Berechnung nach einstündiger Umsetzung einen Gehalt von
35,(19/,. Zu der Reaktionsmischung werden nunmehr 0,2 Teile eines aus 1 Mol n-Methyldiäthanolamin
und 2 Mol Phenylisocyanat gewonnenen tert. Amins gegeben, auf 160°C erhitzt und
3 Stunden bei dieser Temperatur belassen. Im Verlaufe dieser Zeit fällt der NCO-Gehalt
auf 25,0 °/o. Für dieses Herstellungsverfahren wird an dieser Stelle kein Schutz
beansprucht. Nach dem Abkühlen auf 100°C wird die Mischung mit 103 Teilen Toluylendiisocyanat
verdünnt. Die auf diese Weise hergestellte modifizierte Polyisocyanatmischung ist
gekennzeichnet durch einen NCO-Gehalt von 32,40/, und einer Viskosität von 147 cP
bei 25°C.
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Die modifizierte Polyisocyanatmischung läßt sich sehr leicht in die
obige Polyestermischung einarbeiten. Ein Vergleich der physikalischen Werte des
erhaltenen Schaumstoffes zeigt gegenüber der Verwendung von reinem Toluylendiisocyanat
eine Verbesserung der Druckfestigkeit und der Wärmestandfestigkeit. Hinzu kommt,
daB der Schaum nach dem Verschäumen keinerlei Schrumpferscheinungen zeigt. Selbst
bei einer viertelstündigen Lagerung in kochendem Wasser tritt keine Schrumpfung
auf. Ein Schaumstoff, der unter Verwendung von monom°rem Toluylendüsocyanat hergestellt
wurde, zeigt dagegen sehr starke Schrumpfung, sowohl kurz nach dem Verschäumen als
auch nach einer viertelstündigen Kochprobe.
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Beispiel 2 100 Teile eines aus 1 Mol Adipinsäure, 2 Mol Phthalsäureanhydrid,
1 Mol Ölsäure sowie 5 Mol Glycerin hergestellten Polyesters mit einem Hydroxylgehalt
von
13,20/, werden mit dem gleichen Aktivatorgemisch, wie im Beispiel 1 beschrieben,
gründlich vermischt und unter Zusatz von 140 Teilen der im Beispiel 1 beschriebenen
modifizierten Polyisocyanatmischung nach intensivem Verrühren verschäumt. Der Schaumstoff
zeigt keinerlei Schrumpfung im Gegensatz zu dem Vergleichsschaum unter Verwendung
von monomerem Toluylendiisocyanat.
Vergleichs- |
Schaum schauen mit |
gemäß monomerem |
Beispiel Toluylen- |
diisocyanat |
Raumgewicht, kg/m3.......... 44 42 |
Druckfestigkeit, kg/cm2 ....... 1,81 1,41 |
Schlagzähigkeit, kg/cm . . . . . . . . 0,13 0,07 |
Wasseraufnahme, Volumprozent 1,2 2 |
Wärmestandfestigkeit, °C...... 187 162 |
Beispiel 3 80 Teile eines aus 2 Mol Adipinsäure, 0,4 Mol Phthalsäureanhydrid, 2,4
Mol Trimethylolpropan sowie 0,8 Mol 1,3-Butylenglykol hergestellten Polyesters mit
einem Hydroxylgehalt von 10
% im Gemisch mit 20 Teilen eines aus 1,43 Mol
Adipinsäure, 1 Mol Hexantriol und 1 Mol 1,3-Butylenglykol gewonnenen Polyesters
mit einem Hydroxylgehalt von 6,50/, werden mit dem im Beispiel 1 beschriebenen Aktivatorgemisch
und unter Zusatz von 99 Teilen der unten näher beschriebenen modifizierten Polyisocyanatmischung
nach intensivem Rühren verschäumt. Man erhält einen starren Schaumstoff, der gegenüber
einem unter alleiniger Verwendung von monomerem Toluylendiisocyanat hergestellten
keinerlei Schrumpfungserscheinungen zeigt und darüber hinaus noch durch eine erhöhte
Druckfestigkeit ausgezeichnet ist.
Vergleichs - |
Schaum schaum mit |
gemäß monomerem |
Beispiel Toluylen- |
düsocyanat |
Raumgewicht, kg/m3.......... 40 32 |
Druckfestigkeit, kg/cm2 ....... 2,19 1,52 |
Schlagzähigkeit, kg/cm . . . . . . . . 0,20 0,09 |
Wasseraufnahme, Volumprozent 1,8 2,3 |
Wärmestandfestigkeit, °C...... 148 115 |
Die modifizierte Polyisocyanatmischung wird wie folgt erhalten: Herstellung des
Ausgangsstoffes: Zu 1 Mol Toluylendiisocyanat (174 Teile) werden bei 100°C 0,15
Mol 4,4'-Dioxydiphenyldimethylmethan (34,2 Teile) gegeben und 1 Stunde erhitzt.
Nach dieser Zeit hat die Reaktionsmischung einen NCO-Gehalt von 35
% in Übereinstimmung
mit der Berechnung. Nach Zugabe von 0,2 Teilen des im Beispiel 1 beschriebenen tert.
Amins und Erhitzen auf 160°C für die Dauer von 2 Stunden 40 Minuten fällt der NCO-Gehalt
der Mischung auf 25,6
%.
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Nach dem Verdünnen mit 320 Teilen Toluylendüsocyanat wird eine modifizierte
Polyisocyanatmischung erhalten, die durch einen Gehalt von 39,2 % NCO, einer Viskosität
von 148 cP bei 25°C und einem Brechungsindex von nD = 1,5881 gekennzeichnet ist.
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Beispiel 4 100 Teile eines Äthylen-Propylen-Kohlenoxyd-Polymerisats,
das nach der Polymerisation hydriert wurde und einen Hydroxylgehalt von
3,50/, enthält, wird mit einem Aktivatorgemisch aus 1 Teil Dimethylbenzylamin
and 5 Teilen einer 54°/jgen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes von Rizinusölsulfat
intensiv zusammengerührt. Diese Mischung versetzt man unter gründlichem Rühren mit
60 Teilen einer modifizierten Polyisocyanatmischung der unten beschriebenen Zusammensetzung.
Unter starkem Aufschäumen erhält man einen halbstarren Schaumstoff mit einem Raumgewicht
von 43 kg/m3 und einer Druckfestigkeit von 0,82 kg/cm?.
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Die modifizierte Polyrisocyanatmischung wird wie folgt erhalten: Herstellung
des Ausgangsstoffes: Zu 1 Mol Toluylendüsocyanat (174 Teile) werden 0,2 Mol (20,8
Teile) 2,2-Dimethyl-propandiol-1,3 gegeben, 1 Stunde auf 100'C erhitzt und alsdann
nach Temperatursteigerung auf 160'C
und Zugabe von 0,2 Teilen des im Beispiel
1 beschriebenen tert. Amins weitere 5 Stunden erhitzt.
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Das nach dieser Zeit erhaltene Reaktionsprodukt mit einem NCO-Gehalt
von 24,00/, wird mit 153 Teilen Toluylendüsocyanat verdünnt. Die erhaltene Mischung
hat einen NCO-Gehalt von 40,6 °/o und eine Viskosität von 196 cP bei 25°C.
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Beispiel 5
100 Teile eines aus 14 Mol Adipinsäure und 15 Mol
Diäthylenglykol gewonnenen Polyesters mit 1,52 °/a Hydroxyl werden mit einem Aktivatorgemisch
aus 3 Teilen eines aus 2 Mol Diäthyläthanolamin und 1 Mol Adipinsäure gewonnenen
Esters, 1,5 Teile Diäthylammoniumoleat, 1 Teil einer 54°/oigen wäßrigen Lösung des
Natriumsalzes von Rizinusölsulfat und 2 Teilen Wasser intensiv zusammengerührt.
Diese Mischung versetzt man unter gründlichem Rühren reit 12,4 Teilen der unten
beschriebenen Polyisocyanatmischung und 29 Teilen Toluylendiisocyanat. Unter starkem
Aufschäumen erhält man einen elastischen Schaumstoff mit feiner und gleichmäßiger
Porenstruktur und den folgenden physikalischen Daten
Schaum mit |
Schaum monomerem |
gemäß Toluylen- |
Beispiel diisocyanat |
allein |
Raumgewicht, kg/m3.......... 43 46 |
Elastizität, R/, ............... 29 23 |
Kerbfestigkeit, kg/cm . .... . .. . 0,64 0,41 |
Zugfestigkeit, kg/cm' ......... 1,83 1,08 |
Dehnung, % .. . . . . . . . . . . . . . . . 191 141 |
Die Polyisocyanatmischung wird erhalten durch Umsetzung von 1 Mol (174 Teile) Toluylendüsocyanat
mit 0,17, Mol (45,5 Teile) Oleylalkohol und anschließender Polymerisation bei 160°C
bei Gegenwart von 0,3 Teilen des im Beispiel 1 beschriebenen tert. Amins und Verdünnen
des 25,7
% NCO enthaltenden Reaktionsproduktes mit 66 Teilen Toluylendiisocyanat.
Die Kennzahlen der so hergestellten Polyrisocyanatmischung sind
27,00/,
NCO
bei einer Viskosität von 132 cP bei 25°C.