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Die Erfindung betrifft einen Antrieb zum Öffnen und/oder Schließen eines beweglichen Flügels einer Tür oder eines Fensters nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
DE 103 29 562 B4 ist ein Antrieb zum Öffnen und/oder Schließen eines beweglichen Flügels einer Tür oder eines Fensters bekannt. Ein Abtriebsglied des Antriebs ist mit dem Flügel der Tür oder des Fensters wirkverbunden, und eine Hydraulikpumpe des Antriebs ist von einem Antriebsmotor antreibbar. Ein in einem Zylinder verschiebbar geführter Arbeitskolben des Antriebs ist mit dem Abtriebsglied bewegungsgekoppelt. Ferner ist mindestens eine Schließerfeder vorhanden. Die Druckseite der Hydraulikpumpe ist über mindestens einen Kanalabschnitt mit mindestens einem in dem Zylinder befindlichen Druckraum verbindbar, wobei die Hydraulikpumpe ausschließlich in einer Drehrichtung betrieben wird. Eine Entkopplung der Schließerfeder von dem Abtriebsglied ist nicht vorgesehen, so dass der Antriebsmotor in einer Bewegungsrichtung des Antriebs immer gegen die Kraft der Schließerfeder arbeiten muss.
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Aus der
EP 1 319 846 A1 ist ein Sensorsystem zur Erfassung der Position von beweglichen Hydraulikelementen bekannt. Die Druckseite einer ausschließlich in einer Drehrichtung betriebenen Hydraulikpumpe ist über ein Schaltventil mit verschiedenen innerhalb eines Zylinders befindlichen Druckräumen verbindbar, um eine Umkehr der Bewegungsrichtung zu bewirken. Eine Schließerfeder ist bei dieser Anordnung nicht vorgesehen, so dass sich die Notwendigkeit der Entkopplung einer Schließerfeder von dem Abtriebsglied von vornherein nicht ergibt.
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Aus der
DE 10 2005 030 697 B4 ist ein weiterer Antrieb mit einer Hydraulikpumpe bekannt. Ein Arbeitskolben des Antriebs ist in einem Zylinder verschiebbar geführt und mit dem Abtriebsglied bewegungsgekoppelt. Ein von dem Arbeitskolben separat ausgebildeter Federkolben ist von mindestens einer Schließerfeder beaufschlagt. Die Druckseite der Hydraulikpumpe ist über mindestens einen Kanalabschnitt mit mindestens einem in dem Zylinder befindlichen Druckraum verbindbar. Der Federkolben ist bei gespannter Schließerfeder arretierbar, so dass eine Bewegung des Arbeitskolbens, von der Schließerfeder entkoppelt, in beiden Bewegungsrichtungen des Abtriebsglieds ausschließlich mittels der Hydraulikpumpe erfolgen kann. Die Arretierung der Schließerfeder kann in bestimmten Situationen, insbesondere bei Ausfall der Energieversorgung aufgehoben werden, um den Flügel in eine „sichere” Lage zu bringen, beispielsweise in die Geschlossenlage bei Feuer- und Rauchschutzabschlüssen. Bei dieser Anordnung ist die Verwendung einer reversierbaren, d. h. in beiden Drehrichtungen Volumenstrom fördernden Hydraulikpumpe notwendig. Derartige Pumpen sind teuer. Ferner muss auch die Steuerungseinrichtung des Antriebsmotors eine aufwändige Umschalteinrichtung zu dessen Reversierung aufweisen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb zu schaffen, der auf einfache und kostengünstige Weise eine Entkopplung der Schließerfeder von dem Abtriebsglied erlaubt.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist ein von dem Arbeitskolben separat ausgebildeter Federkolben vorhanden, welcher von der Schließerfeder beaufschlagt ist, wobei der Federkolben bei gespannter Schließerfeder arretierbar ist, so dass eine Bewegung des Arbeitskolbens in beiden Bewegungsrichtungen des Abtriebsglieds, von der Schließerfeder entkoppelt, ausschließlich mittels der Hydraulikpumpe erfolgen kann, und wobei die Druckseite der Hydraulikpumpe durch mindestens ein Schaltventil wahlweise mit verschiedenen innerhalb des Zylinders befindlichen Druckräumen verbindbar ist, um eine Umschaltung der Bewegungsrichtung des Arbeitskolbens zu bewirken.
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Mindestens ein dem Federkolben zugeordneter Druckraum kann mittels eines weiteren Schaltventils absperrbar sein, um eine Arretierung des Federkolbens und somit der Schließerfeder zu bewirken. Hierdurch muss zum Bewegen des wirkverbundenen Flügels nicht zusätzlich die Feder gespannt werden, wodurch der Antriebsmotor und die Pumpe relativ klein und damit mit geringerem Energieverbrauch dimensioniert werden können.
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Mindestens ein dem Arbeitskolben zugeordneter Druckraum kann mittels eines weiteren Schaltventils absperrbar sein, um eine Arretierung des Arbeitskolbens und somit des wirkverbundenen Flügels zu bewirken.
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Wenn ein Betriebszustand vorliegt, welcher eine durch die Schließerfeder bewirkte Schließbewegung erfordert, kann diese Schließbewegung dadurch gesteuert werden, dass die Hydraulikpumpe mit bremsender Wirkung durch entsprechende Bestromung des Antriebsmotors betrieben wird.
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Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung anhand der Figuren näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 einen an der Bandseite eines Drehtürflügels montierten Antrieb in Frontansicht;
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2 den erfindungsgemäßen Antrieb gemäß 1 in schematischer Darstellung, in einem ersten Betriebszustand;
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3 eine schematische Darstellung des Antriebs gemäß 2, jedoch in einem zweiten Betriebszustand;
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4 eine schematische Darstellung des Antriebs gemäß 2 und 3, jedoch in einem dritten Betriebszustand;
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5 eine schematische Darstellung des Antriebs gemäß 2 bis 4, jedoch in einem vierten Betriebszustand;
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6 eine schematische Darstellung des Antriebs gemäß 2 bis 5, jedoch in einem fünften Betriebszustand;
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7 eine schematische Darstellung des Antriebs gemäß 2 bis 6, jedoch in einem sechsten Betriebszustand;
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8 eine schematische Darstellung des Antriebs gemäß 2 bis 7, jedoch in einem siebten Betriebszustand.
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Die 1 zeigt einen an einer Drehtür montierten Antrieb 1. Die Drehtür weist einen Flügel 6 auf, welcher über Scharniere 8 um eine vertikale Drehachse drehbar an einem ortsfesten Rahmen 7 gelagert ist. Der Antrieb 1 weist ein Gehäuse 2 auf, welches im oberen horizontalen Bereich des Rahmens 7 angeordnet ist. Im Gehäuse 2 des Antriebs 1 ist ein als Abtriebswelle ausgebildetes Abtriebsglied 3 mit vertikaler Drehachse gelagert, wobei die Enden des Abtriebsglieds 3 aus dem Gehäuse 2 hinausragen. Am unteren, dem Flügel 6 zugewandten Ende des Abtriebsglieds 3 ist das eine Ende eines als Gleitarm ausgebildeten Kraftübertragungselements 4 drehfest montiert. Das andere Ende des Kraftübertragungselements 4 ist mittels eines Gleiters in einer im Bereich der oberen horizontalen Kante des Flügels 6 montierten Gleitschiene 5 linear verschiebbar geführt. Eine Drehbewegung des Abtriebsglieds 3 des Antriebs 1 bewirkt, dass das Kraftübertragungselement 4 verschwenkt wird und über den in der Gleitschiene 5 geführten Gleiter den Flügel 6 bewegt, und umgekehrt.
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Der Antrieb 1 weist eine hier nicht dargestellte Steuerungseinrichtung auf, welche den Bewegungsablauf des Antriebs 1 steuert, beispielsweise abhängig von Sensorsignalen und/oder manuellen Schalthandlungen sowie von der Position und/oder Bewegungsgeschwindigkeit des wirkverbundenen Flügels 6. Die Steuerungseinrichtung kann eine Speichereinrichtung umfassen, in welcher die zum Betrieb des Antriebs 1 erforderlichen Parameter, vorzugsweise nichtflüchtig, speicherbar sind.
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Der Antrieb 1 ist als elektrohydraulischer Antrieb ausgebildet. Der konstruktive Aufbau des Antriebs 1 ist in den 2 bis 8 schematisch dargestellt, wobei sieben verschiedene Betriebszustände gezeigt werden.
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In einem im Innenraum des hier nicht dargestellten Gehäuses 2 des Antriebs 1 angeordneten Zylinder 9 sind ein Arbeitskolben 12 sowie ein Federkolben 14 jeweils linear verschiebbar geführt. Der Arbeitskolben 12 und der Federkolben 14 sind separat voneinander ausgebildet und unterteilen somit den Innenraum des Zylinders 9 flüssigkeitsdicht in drei Druckräume 17, 18, 19, wobei die Volumen der drei Druckräume 17, 18, 19 durch Bewegung der jeweils angrenzenden Kolben änderbar sind. Der erste, in der Zeichnung linke Druckraum 17 erstreckt sich zwischen einem Deckel 10 des Zylinders 9 und der im Bereich der linken Stirnfläche des Arbeitskolbens 12 angeordneten Kolbendichtung. Der zweite, in der Zeichnung mittlere Druckraum 18 erstreckt sich von rechts der Kolbendichtung des Arbeitskolbens 12 durch dessen Kolbeninnenraum hindurch bis zu der im Bereich der linken Stirnfläche des Federkolbens 14 angeordneten Kolbendichtung. Der dritte, in der Zeichnung rechte Druckraum 19 erstreckt sich zwischen der Kolbendichtung des Federkolbens 14 und der rechten Stirnwand des Zylinders 9, wobei auch eine als Schraubendruckfeder ausgebildete Schließerfeder 16 innerhalb dieses dritten Druckraums 19 angeordnet ist.
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In seinem Kolbeninnenraum weist der Arbeitskolben 12 eine Verzahnung 13 auf, welche mit einem drehfest auf dem Abtriebsglied 3 angeordneten Ritzel 11 kämmt, so dass eine Verschiebung des Arbeitskolbens 12 eine Drehung des Abtriebsglieds 3 bewirkt, und umgekehrt.
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Die in der Zeichnung rechte Stirnfläche des Federkolbens 14 wird von der Schließerfeder 16 nach links beaufschlagt. Das andere, in der Zeichnung rechte Ende der Schließerfeder 16 stützt sich auf einer stirnseitigen Wand des Zylinders 9 ab. Alternativ kann sich das rechte Ende der Schließerfeder 16 auf einem Federteller einer Einrichtung zur Einstellung der Schließkraft abstützen.
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Bei einer Bewegung des Federkolbens 14 in der Zeichnung nach rechts wird die Schließerfeder 16 komprimiert, und eine Entspannung der Schließerfeder 16 bewirkt eine Verschiebung das Federkolbens 14 nach links.
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Ferner weist der Antrieb 1 einen als Elektromotor ausgebildeten Antriebsmotor 21 und eine über eine Kupplung mit dem Antriebsmotor 21 wirkverbundene Hydraulikpumpe 22 auf.
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Die Saugseite der Hydraulikpumpe 22 ist über einen Kanalabschnitt 29 mit einem Druckmittelreservoir 20 verbunden. Das Druckmittelreservoir 20 kann neben einem Hydraulikmedium auch eine Druckausgleichseinrichtung enthalten, z. B. ein abgeschlossenes, bei Temperaturerhöhung komprimierbares Luftpolster, um beispielsweise einen bei einer starken Temperaturerhöhung des Hydraulikmediums entstehenden Überdruck zu kompensieren.
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Die Druckseite der Hydraulikpumpe 22 ist über einen Kanalabschnitt 28, der in einer Verzweigung in einen Kanalabschnitt 25 übergeht, ein erstes, als 4/2-Wegeventil ausgebildetes Schaltventil 36, einen Kanalabschnitt 24, ein zweites, als 2/2-Wegeventil ausgebildetes Schaltventil 35 und einen Kanalabschnitt 23 mit dem ersten Druckraum 17 verbunden. Der weitere von der Verzweigung ausgehende Kanalabschnitt 26 führt über ein Überdruckventil 39 und einen Kanalabschnitt 27 zurück zum Druckmittelreservoir 20.
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Von dem zweiten Druckraum 18 führt ein Kanalabschnitt 30 über das erste Schaltventil 36 und einen Kanalabschnitt 31 zu dem Druckmittelreservoir 20.
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Der dritte Druckraum 19 ist über einen Kanalabschnitt 32, ein Drosselventil 37, einen Kanalabschnitt 33, ein drittes, als 2/2-Wegeventil ausgebildetes Schaltventil 38 und einen Kanalabschnitt 22 mit dem Druckmittelreservoir 20 verbunden.
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In dem ersten Betriebszustand gemäß 2 befindet sich der Arbeitskolben 12 in seiner in der Zeichnung linken Endposition, welche bei geschlossenem Flügel 6 vorliegt. Der Federkolben 14 befindet sich, beaufschlagt von der Schließerfeder 16, in Anlage mit dem Arbeitskolben 12.
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Eine durch die Steuerungseinrichtung ausgelöste Bestromung des Antriebsmotors 21 bewirkt dessen Drehbewegung und setzt somit über die Kupplung auch die Hydraulikpumpe 22 in Betrieb, so dass die Hydraulikpumpe 22 das Hydraulikmedium aus dem Druckmittelreservoir 20 heraus durch die Kanalabschnitte 28, 25, das erste Schaltventil 36, den Kanalabschnitt 24, das zweite Schaltventil 35 und den Kanalabschnitt 23 in den ersten Druckraum 17 fördert. Der damit einhergehende Druckanstieg im ersten Druckraum 17 bewirkt eine Verschiebung des Arbeitskolbens 12 nach rechts, wodurch über das Ritzel 11, das Abtriebsglied 3, das Kraftübertragungselement 4 und die Gleitschiene 5 eine Bewegung des Flügels 6 in Öffnungsrichtung erreicht wird. Das Überdruckventil 39 ist so eingestellt, dass es bei einer normalen, d. h. hindernisfreien Bewegung des wirkverbundenen Flügels 6 gesperrt ist, so dass das durch die Hydraulikpumpe 22 geförderte Hydraulikmedium in den ersten Druckraum 17 und nicht zurück in das Druckmittelreservoir 20 gelangt. Entsprechend wird auch der mit dem Arbeitskolben 12 in Anlage befindliche Federkolben 14 unter Kompression der Schließerfeder 16 nach rechts verschoben, wobei der zweite Druckraum 18 mit der Kolbenbewegung nach rechts verlagert wird, jedoch vom Volumen unverändert bleibt, so dass in dem in den zweiten Druckraum 18 einmündenden Kanalabschnitt 30 kein Volumenstrom des Hydraulikmediums stattfindet. Während sich das Volumen des ersten Druckraums 17 durch den Zustrom von Hydraulikmedium vergrößert, verkleinert sich durch die gemeinsame Bewegung des Arbeitskolbens 12 und des Federkolbens 14 entsprechend das Volumen des dritten Druckraums 19, wobei das aus dem dritten Druckraum 19 verdrängte Hydraulikmedium über den Kanalabschnitt 32, das Drosselventil 37, den Kanalabschnitt 33, das dritte Schaltventil 38 und den Kanalabschnitt 34 in das Druckmittelreservoir 20 abfließt.
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Wenn der mit dem Antrieb 1 wirkverbundene Flügel 6 während seiner Öffnungsbewegung durch ein im Bewegungsweg vorhandenes Hindernis gebremst oder gestoppt wird, wird das Überdruckventil 39 wirksam und erlaubt ein Zurückströmen des durch die Hydraulikpumpe 22 geförderten Hydraulikmediums in das Druckmittelreservoir 20, so dass ein zu hoher Druck im Hydrauliksystem des Antriebs 1, welcher zu dessen Beschädigung führen könnte, vermieden wird.
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In dem zweiten dargestellten Betriebszustand gemäß 3 ist diese erste Bewegungsphase des Antriebs 1 vollständig durchlaufen worden, und der Arbeitskolben 12 sowie der damit in Anlage befindliche Federkolben 14 befinden sich nun in ihrer in der Zeichnung rechten Endposition, welche bei vollständig geöffnetem Flügel 6 vorliegt.
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Um die nun vollständig gespannte Schließerfeder 16 in dieser Stellung zu arretieren, wird das dritte Schaltventil 38 umgeschaltet, um den in den dritten Druckraum 19 mündenden Kanalabschnitt 32 gegenüber dem Druckmittelreservoir 20 abzusperren. Aufgrund des nun im dritten Druckraum 19 durch die auf den Federkolben 14 wirkende Kraft der Schließerfeder 16 entstehenden Unterdrucks verbleibt das in einem Kanal des Federkolbens 14 zwischen dem zweiten Druckraum 18 und dem dritten Druckraum 19 befindliche Rückschlagventil 15 in seiner Sperrstellung, so dass das Volumen des dritten Druckraums 19 unverändert bleibt und der Federkolben 14 somit in dieser, die Schließerfeder 16 arretierenden Position festgestellt ist. Um nun den Arbeitskolben 12 durch die Hydraulikpumpe 22 nach links, d. h. im Schließsinn des mit dem Antrieb 1 wirkverbundenen Flügels 6 antreiben zu können, wird auch das erste Umschaltventil 36 umgeschaltet, so dass nunmehr die Druckseite der Hydraulikpumpe 22 über die Kanalabschnitte 28, 25, das erste Umschaltventil 36 und den Kanalabschnitt 30 mit dem zweiten Druckraum 18 in Verbindung steht. Dieser Betriebszustand, d. h. nach Umschaltung der Schaltventile 36, 38, jedoch noch bei vollständiger Offenlage des mit dem Antrieb 1 wirkverbundenen Flügels 6, ist in der 4 dargestellt.
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Die 5 zeigt den Antrieb 1 bei Schließbewegung des wirkverbundenen Flügels 6 in einer Stellung zwischen der Offen- und Schließlage. Wird die Hydraulikpumpe 22 in Betrieb genommen, so wird Hydraulikmedium aus dem Druckmittelreservoir 20 in den zweiten Druckraum 18 gefördert. Der damit einhergehende Druckanstieg im zweiten Druckraum 18 bewirkt eine Verschiebung des Arbeitskolbens 12 nach links, wodurch die Bewegung des Flügels 6 in Schließrichtung erreicht wird. Während sich das Volumen des zweiten Druckraums 18 durch den Zustrom von Hydraulikmedium vergrößert, verkleinert sich entsprechend das Volumen des ersten Druckraums 17, wobei das aus dem ersten Druckraum 17 verdrängte Hydraulikmedium über den Kanalabschnitt 23, das zweite Schaltventil 35, den Kanalabschnitt 24, das erste Schaltventil 36 und den Kanalabschnitt 31 in das Druckmittelreservoir 20 abfließt. Am Ende dieser Bewegung, d. h. bei Schließlage des wirkverbundenen Flügels 6, erreicht der Arbeitskolben 12 wieder seine in der Zeichnung linke Endlage, wie sie beispielsweise in 2 dargestellt ist, während der Federkolben 14 in seiner die Schließerfeder 16 arretierenden Stellung verbleibt.
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Für eine anschließende Öffnungsbewegung des mit dem Antrieb 1 wirkverbundenen Flügels 6 wird das erste Schaltventil 36 wieder umgeschaltet, wie es in der 6 dargestellt ist, welche den Antrieb 1 in einer Stellung zwischen der Schließ- und Offenlage des wirkverbundenen Flügels 6 zeigt. Die Hydraulikpumpe 22 fördert das Hydraulikmedium aus dem Druckmittelreservoir 20 heraus durch die Kanalabschnitte 28, 25, das erste Schaltventil 36, den Kanalabschnitt 24, das zweite Schaltventil 35 und den Kanalabschnitt 23 in den ersten Druckraum 17. Der damit einhergehende Druckanstieg im ersten Druckraum 17 bewirkt eine Verschiebung des Arbeitskolbens 12 nach rechts, wodurch die Bewegung des Flügels 6 in Öffnungsrichtung erreicht wird. Während sich das Volumen des ersten Druckraums 17 durch den Zustrom von Hydraulikmedium vergrößert, verkleinert sich entsprechend das Volumen des zweiten Druckraums 18, wobei das aus dem zweiten Druckraum 18 verdrängte Hydraulikmedium über den Kanalabschnitt 30, das erste Schaltventil 36 und den Kanalabschnitt 31 in das Druckmittelreservoir 20 abfließt.
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Eine anschließende Schließbewegung des mit dem Antrieb 1 wirkverbundenen Flügels 6 wird durch erneutes Umschalten des ersten Schaltventils 36 erreicht, so dass dann wieder ein Betriebszustand gemäß 5 vorliegt. D. h. im Normalbetrieb des Antriebs 1 verbleibt die Schließerfeder 16 stets in ihrer arretierten Stellung, und der mit dem Antrieb 1 wirkverbundene Flügel 6 wird in beiden Richtungen über die Hydraulikpumpe 22 angetrieben, wobei die Drehrichtung der Hydraulikpumpe 22 jedoch nicht verändert wird.
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In bestimmten Situationen ist es erforderlich, dass der mit dem Antrieb 1 wirkverbundene Flügel 6 sicher geschlossen wird, beispielsweise wenn ein Notfall, insbesondere ein Brand vorliegt und/oder die Energiezufuhr des Antriebs 1 ausgefallen ist. In diesem Fall wird das dritte Schaltventil 38 wieder in die in 7 gezeigte Stellung umgeschaltet. Vorteilhaft wird diese Grundstellung des Schaltventils 38 bei einem Ausfall der elektrischen Energieversorgung automatisch erreicht, indem das Schaltventil 38 nach dem Arbeitsstromprinzip ausgebildet ist. Bei dieser Stellung des Schaltventils 38 ist der dritte Druckraum 19 wieder über den Kanalabschnitt 32, das Drosselventil 37, den Kanalabschnitt 33, das dritte Schaltventil 38 und den Kanalabschnitt 22 mit dem Druckmittelreservoir 20 verbunden. Durch Entspannung der Schließerfeder 16 wird der Federkolben 14 nunmehr nach links verschoben, wodurch sich das Volumen des dritten Druckraums 19 entsprechend vergrößert, wobei Hydraulikmedium aus dem Druckmittelreservoir 20 in den dritten Druckraum 19 gesogen wird. Der Federkolben 14 kommt mit dem Arbeitskolben 12 in Anlage und verschiebt diesen ebenfalls nach links, wodurch sich das Volumen des ersten Druckraums 17 entsprechend verringert und das verdrängte Hydraulikmedium über den Kanalabschnitt 23, das zweite Schaltventil 35, den Kanalabschnitt 24, das erste Schaltventil 35, die Kanalabschnitte 25, 28, die Hydraulikpumpe 22 und den Kanalabschnitt 29 in das Druckmittelreservoir 20 abfließen kann. Falls in diesem Betriebszustand noch eine Bestromung des Antriebsmotors 21 möglich ist, ist die Schließbewegung hierdurch steuerbar, indem die Hydraulikpumpe 22 mit bremsender Wirkung betrieben wird. Bei nicht funktionierendem Antriebsmotor 21 ist durch das Drosselventil 37 zumindest eine konstante Dämpfung der Schließbewegung gewährleistet.
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In der 8 ist ein Betriebszustand dargestellt, bei welchem eine Offenhaltung des mit dem Antrieb 1 wirkverbundenen Flügels 6 erfolgt. Hierzu wird das zweite Schaltventil 35 umgeschaltet, so dass nunmehr der einzige in den ersten Druckraum 17 mündende Kanalabschnitt 23 versperrt ist und das Volumen des ersten Druckraums 17 somit unverändert bleibt. Dies bewirkt, dass der Arbeitskolben 12 und somit auch der mit dem Antrieb 1 wirkverbundene Flügel 6 in dieser Position festgestellt ist.
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Eine erneute Umschaltung des Schaltventils 35 bewirkt eine Aufhebung der Feststellung, so dass der Arbeitskolben 12 nunmehr wieder durch die Hydraulikpumpe 22 oder über den Federkolben 14 durch die Schließerfeder 16 bewegt werden kann.
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Alternativ (hier nicht dargestellt) der Antrieb 1 auch „invers” angeschlossen und betrieben werden, indem die Schließerfeder 16 in Öffnungsrichtung des Flügels 6 wirksam ist. In diesem Falle bewirkt eine Aufhebung der Arretierung der Schließerfeder 16 ein Öffnen des Flügels 6, wie es insbesondere für in Flucht- und Rettungswegen angeordnete Türen und/oder für Rauch- und Wärmeabzugsanlagen zweckdienlich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antrieb
- 2
- Gehäuse
- 3
- Abtriebsglied
- 4
- Kraftübertragungselement
- 5
- Gleitschiene
- 6
- Flügel
- 7
- Rahmen
- 8
- Scharnier
- 9
- Zylinder
- 10
- Deckel
- 11
- Ritzel
- 12
- Arbeitskolben
- 13
- Verzahnung
- 14
- Federkolben
- 15
- Rückschlagventil
- 16
- Schließerfeder
- 17
- Druckraum
- 18
- Druckraum
- 19
- Druckraum
- 20
- Druckmittelreservoir
- 21
- Antriebsmotor
- 22
- Hydraulikpumpe
- 23
- Kanalabschnitt
- 24
- Kanalabschnitt
- 25
- Kanalabschnitt
- 26
- Kanalabschnitt
- 27
- Kanalabschnitt
- 28
- Kanalabschnitt
- 29
- Kanalabschnitt
- 30
- Kanalabschnitt
- 31
- Kanalabschnitt
- 32
- Kanalabschnitt
- 33
- Kanalabschnitt
- 34
- Kanalabschnitt
- 35
- Schaltventil
- 36
- Schaltventil
- 37
- Drosselventil
- 38
- Schaltventil
- 39
- Überdruckventil