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Die
Erfindung betrifft ein Haarentfernungsgerät mit einer Scher-
oder Schneidvorrichtung zum Entfernen von Haaren. Die Scher- oder
Schneidvorrichtung weist eine Vorrichtung zur Vorbereitung der Haut
zur Verbesserung des Rasierergebnisses auf.
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Haarentfernungsgeräte
der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik bekannt. Es gibt
eine Vielzahl unterschiedlicher Haarentfernungsgeräte,
die nach unterschiedlichen Wirkprinzipien aufgebaut sind.
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Am
meisten verbreitet sind Elektrorasierer, welche mit Ober- und Untermessern
arbeiten, wobei die Obermesser regelmäßig als
Scherfolie ausgestaltet sind und die Untermesser als relativ zu
der Scherfolie schwingende Scherköpfe. Durch Öffnungen
in der Scherfolie gelangen Bartstoppeln in einen Raum unterhalb
der Scherfolie und werden dort von den Untermessern erfasst und
abgeschert. Weiterhin gibt es rotierende Schersysteme, die nach
dem gleichen Prinzip arbeiten, jedoch mit rotierenden Untermessern.
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Sehr
häufig finden auch Langhaarschneider oder sogenannte Vorschneider
Einsatz, mit denen zu lange Barthaare vor Einsatz von den zuvor
beschriebenen Schneidsystemen gekürzt werden sollten, um die
Rasierzeit und das Rasierergebnis zu verbessern. Diese Vorrichtungen
werden auch als Bartvorschneider, Barttrimmer oder dergleichen bezeichnet. Nach
dem gleichen Prinzip arbeiten meist auch Ganzkörper-Haarentferner
oder Lady-Shaver.
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Bei
Vorrichtungen der vorgenannten Art ist es bekannt, dass das Rasierergebnis
verbessert werden kann, indem die zu rasierende Haut mechanisch vorbereitet
wird, um beispielsweise Barthaare aufzurichten.
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Aus
der
US 2001/0027608
A1 ist ein Rasierapparat bekannt, der einer Schneideinheit
vorgelagert einen Rand zur Unterstützung der Haut aufweist. Der
Rand weist eine breite Kontaktoberfläche auf, welche von
einer relativ scharfen Kante abgeschlossen wird.
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Nach
dem gleichen Prinzip funktioniert auch die in
WO 2007/105138 A2 offenbarte
Vorrichtung.
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Nachteilig
bei den dortigen Systemen ist, dass beim Vorschub des Rasierers über
die Haut eine Hautwelle vor dem Rand ausgebildet ist, die zu einer
Schubspannung in der Haut führt, was zum einen zu Hautirritationen
führen kann und zum anderen ein zu den Haarspitzen hin
gerichtetes Aufwölben der Haut bei Fixierung der Haarwurzel
in der tiefer liegenden Hautschicht bewirkt, wodurch das Haar praktisch in
die Haut zurück gezogen wird, was dem für eine gründliche
Rasur gewünschte Schneiden nahe der Haarwurzel entgegenwirkt.
Dieser Effekt wird umso größer, je fester der
Rasierer gegen die Haut gepresst wird und je weicher die Haut ist,
zum Beispiel am Hals oder an anderen Körperregionen. Es
hat sich weiterhin gezeigt, dass aufgrund der mechanischen Belastung
der Haut bei einer größeren Hautwelle, die vor
dem Rasierer vorangeschoben wird, mehr Hautirritationen auftreten.
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Aus
der
GB 519,367 ist ein
Rasierer bekannt, dem eine geschlitzte oder kammartige Schutzvorrichtung
vorgelagert ist, die ein Aufrichten von Haaren bewirken soll und
die dazu eine transversal zur Bewegungsrichtung des Rasierers gerichtete
Hautspannungsverteilung erzeugen soll. In Bewegungsrichtung des
Rasierers ist die Hautschutzvorrichtung derart angeordnet, dass
die Haut über die Hautschutzvorrichtung und eine Scherfolie
bogenartig gespannt wird. Ein Aufrichten der abzuschneidenden Haare
wird über Elemente erreicht, die transversal zur Bewegungsrichtung
eine Hautspannungsverteilung erzeugen.
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Nachteilig
bei dem vorgenannten System ist, dass über die Rasiererbreite
keine gleichmäßige Rasiergüte erzeugt,
da die Haut nur zonenweise entsprechend gespannt wird, wohingegen
die Haut in anderen Zonen gestaucht wird. Zuletzt ist aus der
DE 25 13 748 ein Trockenrasierer
mit gewölbtem rechteckigen Scherblatt und einer Einrichtung
zum Spannen der Haut bekannt, wobei die Einrichtung mindestens einen
Draht umfasst, die dem gewölbten Scherblatt etwa parallel
zu den umgewölbten Kanten des Scherblattes etwa in der
Mitte des Scherblattes vorgelagert und im Scherkopfgehäuse
saitenförmig angestrammt ist. Der Draht kann direkt auf
dem Scherblatt aufliegen oder zu diesem beabstandet sein.
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Nachteilig
bei der entsprechenden Vorrichtung ist, dass die Anwendung des Rasierers
erheblich erschwert wird, da der Rasierer in seiner natürlichsten
Haltung, nämlich nahezu senkrecht in der Mitte des Scherblattes,
nicht aufgesetzt werden kann. Darüber hinaus funktioniert
der Rasierer nur in Schubrichtung und nicht in seiner der natürlicheren Bewegung
eher entsprechenden Zugrichtung.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen weisen allesamt
den weiteren Nachteil auf, dass bei großen Hautwellen untere
Hautschichten, einschließlich der Haarwurzeln, deutlich
weniger zusammengeschoben werden als eine obere Hautschicht. Die
obere Hautschicht bildet beim Zusammenschieben kleine Hautfalten
bzw. -wellen, in deren Tälern einerseits Haare einsinken
bzw. die sich über die zu rasierenden Haare legen können,
sodass sie vom Rasierer nicht aufgefädelt werden können
und vom Rasierer nicht erfasst werden. Auf den Wellenbergen andererseits
stülpt sich die Haut über dem Haarkanal auf, sodass
die Haare tiefer in die Haut einsinken und nicht in optimal möglicher
Länge abgeschnitten werden können. Nach dem Absetzen
des Rasierers besteht die Hautwelle nicht mehr weiter und die Haare
treten wieder zum Vorschein. Die Folge ist ein schlechteres Rasierergebnis.
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Darüber
hinaus weisen die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen
den Nachteil auf, dass sie vergleichsweise ausladend sind, was die
Handhabung des Rasierers und die Verwendung in stark gekrümmten
Körperpartien, beispielsweise am Kinn oder unter der Nase,
erschwert.
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Davon
ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Haarentfernungsgerät
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass ein
besseres Rasierergebnis erreicht werden kann, wobei gleichzeitig
die Haut vor Hautirritationen bewahrt werden soll. Das entsprechende
Gerät soll darüber hinaus auch in stark gekrümmten
Bereichen gut anwendbar sein.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch ein Haarentfernungsgerät
gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein
erfindungsgemäßes Haarentfernungsgerät
weist eine Scher- oder Schneidvorrichtung auf. Die Scher- oder Schneidvorrichtung
kann nach den im Stand der Technik erwähnten Prinzipien
ausgebildet sein.
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Die
Scher- und Schneidvorrichtung kann unter anderem in sägender
oder hackender Bewegung geführt werden oder auch rotieren.
Bei sägenden Bewegungen wird ein Schersystem bzw. eine
Schneide auch im Wesentlichen senkrecht zu einer Vorschub richtung
der Scher- und Schneidvorrichtung bewegt, bei hackenden Bewegungen
auch im Wesentlichen in Vorschubrichtung der Scher- und Schneidvorrichtung.
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Die
Scher- oder Schneidvorrichtung weist eine vordere Wirklinie auf,
entlang derer Haare von der Scher- oder Schneidvorrichtung entfernt
werden. Bei Scher- oder Schneidvorrichtungen mit einem Kamm wird
die Wirklinie bestimmt durch eine Vorderkante des Kammes.
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Bei
vielen Geräten werden Haare nicht nur entlang einer Wirklinie
entfernt, sondern auf einer Kontaktoberfläche, beispielsweise
bei Rasierern mit Ober- und Untermesser, wobei das Obermesser als Scherfolie
ausgebildet ist. Jedoch weisen auch diese Vorrichtungen eine vordere
Grenzlinie auf, entlang derer frühestens Haare entfernt
werden. Die früheste Kontaktlinie sei im Folgenden als
vordere Wirklinie bezeichnet.
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Die
Erfindung ist also auch anwendbar bei Haarentfernungsgeräten,
die Haare entlang von Flächen entfernen.
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Im
Falle von rotierenden Untermessern ist die vordere Wirklinie durch
ein radial äußeres Ende der Scherteile bestimmt.
Bei Scherfolienrasierern, die mit schwingenden Untermessern arbeiten,
wird eine vordere Wirklinie bestimmt durch eine Zenitlinie der Scherfolie.
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Bei
Rasierern mit zwei Scherköpfen werden die vorderen Wirklinien
der Scherköpfe bestimmt durch eine Zenitlinie der jeweiligen
Scherfolien.
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Bei
nach dem Scherenprinzip arbeitenden Langhaarschneidern, Barttrimmern
oder dergleichen wird die vordere Wirklinie bestimmt durch eine
Vorderkante des Scherkammes.
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Der
Scher- oder Schneidvorrichtung ist ein Abstandhalter zur Erzeugung
einer definierten Hautwelle zwischen vorderer Wirklinie und Abstandhalter vorgelagert.
Der Abstandhalter ist dabei zur vorderen Wirklinie beabstandet.
Durch den erfindungsgemäßen Abstandhalter ist
eine definierte Ausbildung einer Hautwelle zwischen Abstandhalter
und Scherfolie möglich.
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Die
definierte Hautwelle bewirkt zunächst ein geringes Aufwölben
der Haut im Bereich zwischen dem Abstandhalter und der vorderen
Wirklinie. Die Aufwölbung ist so gering, dass dort keine
Falten entstehen, zwischen denen Haare verdeckt werden können
oder die sich am Haarkanal zur Haarspitze hin aufwölben,
während das Haar an seiner Wurzel in einer unteren Hautschicht
festgehalten ist. Durch den beim Rasieren notwendigen Druck des
Rasierers auf die Haut wird die weiche Oberhaut darüber
hinaus relativ zu tieferen Hautschichten komprimiert, sodass die
Haare weiter herausstehen, da die Haarwurzeln üblicherweise
3 mm bis 4 mm unter der obersten Hautschicht angeordnet sind. Die
Haare können daher besonders tief von der Scher- oder Schneidvorrichtung
erfasst und geschnitten werden, was zu einem besonders guten Rasierergebnis
führt. Die definierte Hautwelle kompensiert somit auch
den Effekt einer größeren, dem Abstandhalter vorangehenden Hautwelle.
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Ein
weiterer Effekt ist, dass durch die Ausbildung einer definierten
Hautwelle zwischen vorderer Wirklinie und Abstandhalter die Ausbildung
einer großen Hautspannung und dadurch ausgelöste
Hautirritationen verhindert werden kann. Die Haut legt sich beim
Verwenden des Haarentfernungsgerätes um den Abstandhalter
herum und gleitet mit diesem mit. Beim Vorschub des Haarentfernungsgerätes
auf der Haut wird dabei die Haut nur leicht vorgespannt, wobei durch
das Ausbilden der definierten Hautwelle eine Begrenzung der Hautspannung
möglich ist.
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Durch
die Erzeugung einer definierten Hautwelle zwischen vorderer Wirklinie
und Abstandhalter lässt sich darüber hinaus eine
hohe Toleranz hinsichtlich unterschiedlicher Anpressdrücke
des Haarentfernungsgerätes auf die Haut erreichen.
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Die
definierte Hautwelle weist eine Ausdehnung auf, die im Falle eines
Haarentfernungsgerätes mit Kamm bei praxisüblichen
Anpressdrücken mindestens einer halben Dicke, maximal der
zweifachen Dicke des vorderen Bereichs des Kamms entspricht. Bei
Scherköpfen oder dergleichen weist die definierte Hautwelle
eine Länge und/oder Höhe von etwa 0,3 mm bis 2
mm, bevorzugt 0,6 mm bis 1,5 mm, besonders bevorzugt 0,8 mm bis
1,2 mm, insbesondere 1 mm, auf.
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Nach
einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Abstandhalter feststehend zur vorderen Wirklinie ausgebildet ist.
Auf diese Weise lässt sich die Hautwelle zwischen Abstandhalter
und vorderer Wirklinie besonders gut definieren. Darüber
hinaus ist die Montage eines feststehenden Abstandhalters besonders
einfach und besonders kompakt möglich.
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Nach
einer alternativen Ausgestaltung ist der Abstandhalter über
Mittel zur Schwingungsanregung gelagert, sodass der Abstandhalter
im Betrieb des Haarentfernungsgerätes relativ zur vorderen
Wirklinie schwingt. Dadurch lässt sich der Vorteil erreichen, dass
das Haarentfernungsgerät besser über die Haut gleitet
und durch die Schwingungen darüber hinaus die oberen Hautschichten
in Vibrationen versetzt, wodurch oberen Hautschichten stärker
komprimiert werden und die Haare noch weiter aus der Haut ragen. Die
Schwingung kann linear in verschiedenen Richtungen, insbesondere
in Hautebene oder senkrecht dazu erfolgen oder elliptisch.
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Hinsichtlich
der Positionierung des Abstandhalters hat sich ein Abstand von 0,7
mm bis 1,5 mm des Abstandhalters, insbesondere 0,8 mm bis 1,3 mm
bezogen auf die vordere Wirklinie in Richtung einer Anwendungsebene
erwiesen. Besonders bevorzugt liegt der Abstand des Abstandhalters
von der vorderen Wirklinie zwischen 0,9 mm und 1,1 mm, insbesondere
bevorzugt bei 1 mm.
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Die
Anwendungsebene ist bestimmt durch eine Tangentialebene der Scher-
oder Schneidvorrichtung durch die Wirklinie, also beispielsweise durch
eine Oberseite eines Barttrimmers oder eine Oberseite einer Scherfolie.
Die Anwendungsebene ist bei vorhandenen Führungsvorrichtungen,
die beispielsweise in Form von Führungsblechen relativ
zur Scher- oder Schneidvorrichtung angeordnet sind, bestimmt durch
eine von der Führungsvorrichtung bestimmten Führungsebene.
Die Anwendungsebene ist eine gedachte Ebene, die mit einer lokalen
Hautebene im Bereich der Wirklinie zusammenfällt.
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Der
Abstand in Richtung der Anwendungsebene wird gemessen von der Wirklinie
zu einem Zenit einer Einhüllenden des Abstandhalters bezogen
auf die Anwendungsebene.
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Weiterhin
bevorzugt ist der Abstandhalter senkrecht zur besagten Anwendungsebene,
um einen Abstand von 0,7 mm bis 1,2 mm, bevorzugt 0,9 mm bis 1,1
mm, insbesondere bevorzugt 1,0 mm von der vorderen Wirklinie beabstandet,
bevorzugt gegenüber der Anwendungsebene tiefer gesetzt,
also von der Haut weiter entfernt als die vordere Wirklinie der
Scher- oder Schneidvorrichtung. Der Abstandhalter ist gegenüber
der Haut gemäß der vorteilhaften Ausgestaltung
bevorzugt zurückversetzt.
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In
Bezug auf die beiden vorgenannten vorteilhaften Ausgestaltungen
hat sich gezeigt, dass bei größeren als den angegebenen
Abständen größere Hautwellen erzeugt
werden, die zu einer größeren Hautdehnung oder
-deformation führen und die darüber hinaus zu
geringe Krümmungen in der Hautwelle erzeugen, sodass die
zu schneidenden Haare nicht weit genug aus der Haut herausragen.
Längere Haare, die trotzdem erfasst werden, können
dabei nicht so kurz wie es optimal möglich wäre
abgeschnitten werden. Bei kleineren Distanzen wird keine Welle erzeugt,
sodass die erfindungsgemäßen Vorteile nicht erzielbar
sind. Bei zu tiefer oder zu hoher Anordnung des Abstandhalters senkrecht
zur Anwendungsebene wird entweder kein Kontakt der Haut mit dem Schersystem
erreicht oder kein Kontakt der Haut mit dem Abstandhalter.
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Besonders
gleichmäßige Rasierergebnisse lassen sich erreichen,
wenn der Abstandhalter parallel zur vorderen Wirklinie angeordnet
ist. Wenn die Wirklinie gekrümmt ist, so hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, wenn auch der Abstandhalter gekrümmt ist.
Bei im Wesentlichen geraden Wirklinien ist bevorzugt auch der Abstandhalter
gerade. Mit Hilfe derartiger paralleler Abstandhalter lässt
sich ein besonders gleichmäßiges Rasierergebnis über
die gesamte Breite erreichen.
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Bevorzugt
weist der Abstandhalter eine Querschnittsausdehnung zwischen 0,5
und 1,2 mm, bevorzugt 0,7 mm bis 0,9 mm, insbesondere bevorzugt
0,8 mm auf. Abstandhalter mit derartigen Querschnittsausdehnungen
führen zu einem besonders angenehmen Gleiten des Abstandhalters über
die Haut. Die Haut wird bei derartigen Querschnittsausdehnungen
nicht zu stark komprimiert und der Abstandhalter kann nicht in die
Haut einschneiden. Insbesondere, wenn der Abstandhalter dünner
ausgebildet wäre, könnten derartige unangenehme
Schneidgefühle auftreten und die Haut stärker
irritiert werden. Bei dickeren Querschnitten wird die Haut im Bereich vor
dem Abstandhalter zur stark aufgestaut, sodass wiederum zu große
Schubspannungen in der Haut entstehen würden, was zu Hautreizungen
führt.
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Der
Abstand senkrecht zur Richtung der Anwendungsebene wird gemessen
von der Wirklinie zu einem Zenit des Abstandhalters bezogen auf
die Anwendungsebene, also in Ansicht senkrecht zur Anwendungsebene
der kleinste freie Abstand zwischen Abstandhalter und Wirklinie.
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Besonders
bevorzugt weist der Abstandhalter einen runden Querschnitt auf.
Durch einen derartig runden Querschnitt lassen sich Hautirritationen besonders
wirkungsvoll vermeiden. Darüber hinaus gleiten Abstandhalter
mit rundem Querschnitt besonders gut über die Haut.
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Weiterhin
ist bevorzugt, dass der Abstandhalter als Draht oder als Drahtbügel
ausgebildet ist. Eine derartige Ausbildung lässt sich besonders
kostengünstig realisieren.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass der Abstandhalter als Rolle, Bürste
oder Kamm ausgebildet ist, wodurch sich weitere Zusatznutzen in
den Abstandhalter integrieren lassen, beispielsweise eine durchblutungsfördernde
Massage der Haut.
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Weiterhin
kann bevorzugt vorgesehen sein, dass der Abstandhalter Mittel zur
Abgabe von Substanzen an die Haut aufweist, beispielsweise Lotions, Cremes
oder dergleichen, was das Rasierergebnis positiv beeinflussen kann
und zu einer Hautberuhigung und Desinfektion beitragen kann.
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Weiterhin
ist besonders bevorzugt, wenn ein Bereich um den Abstandhalter herum
freigehalten ist. Der Bereich ist bevorzugt zumindest eine Dreiviertelellipse
mit einer großen Halbachse zwischen 0,5 mm und 2 mm, bevorzugt
1,5 mm und einer kleinen Halbachse zwischen 0,25 und 1,5 mm, bevorzugt 0,75
mm. Bevorzugt ist die große Halbachse in Richtung der Anwendungsebene
ausgerichtet. Auf diese Weise kann vor dem Abstandhalter eine weitere Hautwelle
in der Größe des freien Bereiches ausgebildet
werden, was zu einem Vorstraffen der Haut dient.
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Wenn
weiterhin die Scher- oder Schneidvorrichtung verstellbar am Haarentfernungsgerät
gehalten ist, lässt sich die Einsetzbarkeit des Haarentfernungsgerätes
erweitern, insbesondere wenn diese als Vor- oder Mittelschneider
eines Scherkopfrasierers ausgebildet ist.
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Besonders
bevorzugt ist das Haarentfernungsgerät als Schneidvorrichtung
ausgebildet. Derartige Schneidvorrichtungen weisen meist sehr gut definierbare
vordere Wirklinien auf, sodass die Vorrichtung sehr gut angewendet
werden kann.
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Wenn
alternativ die Scher- oder Schneidvorrichtung als Schervorrichtung
ausgebildet ist, lässt sich das erfindungsgemäße
Prinzip besonders nutzbringend anwenden, da entsprechende Schervorrichtungen
meist bei Trocken- oder Elektrorasierern sowie bei Vorschneidern,
die nach dem Heckenscherenprinzip arbeiten, zum Einsatz kommen.
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Eine
weitere ausgezeichnete Ausgestaltung des Haarentfernungsgerätes
stellt die Ausbildung als Mittelschneider, Bartvorschneider oder
Barttrimmer dar. Mittelschneider sind Schneidvorrichtungen, die zwischen
zwei Scherköpfen angeordnet sind.
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Weiterhin
kann mit Vorzug vorgesehen sein, dass mehrere Abstandhalter an einem
Gerät vorgesehen sind, beispielsweise bei einem Scherkopfrasierer
beiderseits des Zenits, bei einem Doppelscherkopfsystem an dem linken
sowie an dem rechten Scherkopf oder je zwei Abstandhalter an dem
linken sowie an dem rechten Scherkopf oder bei Scherkopfrasierern
mit Barttrimmern, sowohl an dem oder den Scherköpfen als
auch an dem Barttrimmer. Das Gleiche gilt entsprechend für
rotierende Rasiersysteme.
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Weitere
Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Dabei bilden
alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für
sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung
in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es
zeigen schematisch:
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1 einen
Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Haarschneidesystem;
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2 das
erfindungsgemäße Haarschneidesystem aus 1 in
der Anwendung;
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3 ein
Haarschneidesystem gemäß dem Stand der Technik;
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4 eine
alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Haarschneidesystems sowie
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5, 6 verschiedene
Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Haarschneidesystems.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Haarschneidesystem 2 mit
einer Scher- und Schneidvorrichtung 4, das eine vordere
Wirklinie W aufweist.
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Zu
der vorderen Wirklinie W beabstandet ist ein Abstandhalter 6 vorgesehen,
der bezogen auf eine Anwendungsebene A um Δx = 1 mm vorgelagert ist
und um Δy = 1 mm tiefer gesetzt ist. Δx ist bezogen
auf einen Mittelpunkt des Abstandhalters 6. Der Abstand Δy
senkrecht zur Anwendungsebene wird gemessen von der Wirklinie zu
einem Zenit des Abstandhalters bezogen auf die Anwerdungsebene.
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Der
Abstandhalter hat einen runden Querschnitt mit einem Durchmesser
von 0,8 mm.
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2 zeigt
das erfindungsgemäße Haarentfernungsgerät 2 in
der Anwendung auf einer Haut 10 eines Anwenders zum Entfernen
von Barthaaren 12.1, 12.2.
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Durch
den Abstandhalter 6 werden in der Haut 10 zwei
Hautwellen 14, 16 geschaffen, wobei die Hautwelle 14 zwischen
Abstandhalter 6 und Scher- oder Schneidvorrichtung 4 erzeugt
wird und die zweite Hautwelle 16 in einer Bewegungsrichtung V
vor dem Abstandhalter 6. Die erste Hautwelle 14 hat
einen Radius von etwa 1 mm, was zum Aufrichten des Barthaares 12.1 führt
und nicht zu dessen Einsinken in die Haut 10. Die weiteren
Barthaare 12.2, die auf der zweiten Hautwelle 16 angeordnet
sind, befinden sich demgegenüber tiefer in der Haut 10.
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Beim
Vorschub des Haarentfernungsgerätes 2 in Vorschubrichtung
V gleitet die Haarentfernungsvorrichtung 2 ohne Aufwölbung
einer großen Hautwelle (3) durch
den Abstandhalter 6 über die Haut 10 und
bewirkt dadurch eine besonders geringe Reizung der Haut 10 durch
die Haarentfernung, da die auf die Haut 10 ausgeübte
Schubspannung wesentlich geringer ist als ohne den Abstandhalter 6 oder
als mit einem wesentlich größer dimensionierten
Abstandhalter.
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Gemäß 3 ist
ein aus dem Stand der Technik bekanntes Haarentfernungsgerät 102 ohne Abstandhalter
bekannt. Dies führt dazu, dass sich an einer Haut 110 eine
wesentlich größere Hautwelle 116 ausbildet,
wobei sichte in der Folge Barthaare 112 unter die Oberfläche
der Haut 110 zurückziehen. Darüber hinaus
wird durch die große Hautwelle 116 eine große
Schubspannung auf die Haut ausgeübt, die zu Überdehnungen
der Haut führt und die dabei kleine Hauteinrisse verursachen
kann, die als Hautreizung wahrgenommen werden.
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4 zeigt
eine alternative Ausführungsform eines Haarentfernungsgerätes 22 mit
einer Scher- und Schneidvorrichtung 24, die wie die Scher- und
Schneidvorrichtung 4 aus 1 ausgebildet
ist.
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Ein
Abstandhalter 26 ist ähnlich dimensioniert und
positioniert wie der Abstandhalter 6, jedoch in Richtung
einer Anwendungsebene A schwingend gegenüber der Scher-
und Schneidvorrichtung 24 aufgehängt.
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Die 5 und 6 zeigen
verschiedene Anordnungsmöglichkeiten von Abstandhalter 6 und Scher-
und Schneidvorrichtung 4 gegenüber einem Doppelscherkopf
mit einem ersten Scherkopf 32 und einem zweiten Scherkopf 34.
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Gemäß 5 ist
die erfindungsgemäße Anordnung als Mittelhaartrimmer
ausgebildet, wohingegen sie in 6 als vorgelagerter
Trimmer ausgebildet ist.
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Der
Abstandhalter 6 kann an der Scher- oder Schneidvorrichtung 4 befestigt
sein, wodurch sich eine Verschiebbarkeit bzw. Ein- und Ausfahrbarkeit der
Scher- und Schneidvorrichtung 4 besonders leicht realisieren
lässt.
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Mithilfe
des Abstandhalters 6 wird ein viel flexiblerer Einsatz
eines Vorschneiders für längere Haare und eine
Positionierung dessen vor dem Scherkopf 32 wie in 6 gezeigt
möglich, da durch den Abstandhalter 6 eine flexible
Positionierung des Vorschneiders möglich wird, da der Abstandhalter 6 verhindert,
dass der Vorschneider in die Haut des Anwenders schneidet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2001/0027608
A1 [0006]
- - WO 2007/105138 A2 [0007]
- - GB 519367 [0009]
- - DE 2513748 [0010]