-
Die
vorliegende Erfindung betrifft neuartige reaktive Leuko-Fluoreszenzfarbstoffe
und reaktive Fluoreszenzfarbstoffe, sowie deren Konjugate und Verfahren
zur Herstellung derselben unter besonders milden Bedingungen. Desweiteren
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen
Stoffe in der Bioanalytik.
-
Fluoreszenzfarbstoffe
sind besonders für biologische Anwendungen geeignet, in
denen ein hochempfindliches Nachweisreagenz erwünscht ist. Leuko-Fluoreszenzfarbstoffe
sind reaktive Vorläufermoleküle von Fluoreszenzfarbstoffen,
deren Farbe und Fluoreszenz erst nach Reaktion mit einem weiteren
Molekül erscheinen.
-
Typische
Vertreter solcher Fluoreszenzfarbstoffe sind Verbindungen, welche
auf Xanthen als Grundgerüst basieren. Beispiele für
Farbstoffe auf Xanthenbasis sind Fluoresceinderivate, Rhodolderivate
und Rhodaminderivate. 3',6'-Diacetylfluorescein ist ein bekanntes
Beispiel für einen Leuko-Fluoreszenzfarbstoff, der nach
einer Reaktion, die zum Abspalten mindestens einer Acetylgruppe
führt farbig und fluoreszierend wird.
-
Zu
den Fluoresceinfarbstoffen gehören Derivate von 3H-Xanthen-6-ol-3-on,
die an der 9-Position mit einer derivatisierten Phenylgruppe, z.
B. 2-Carboxyphenylgruppe substituiert sind, während zu „Rhodolfarbstoffen” Derivate
von 6-Amino-3H-xanthen-3-on gehören und Rhodaminderivate
von 6-Amino-3H-xanthen-3-imin abgeleitet sind. Fluoresceine, Rhodole
und Rhodamine sind typischerweise an der 1-Position mit einer funktionellen
Gruppe substituiert, welche in der Lage ist, einen 5- oder 6-gliedrigen
Lacton- oder Lactamring zu bilden. Sie können demnach in
einer chinoiden Form oder in einer Lactonform vorliegen. 1 zeigt
die chinoiden Formen und die Lactonformen von Flurorescein, Rhodol
und Rhodamin. Die Lactonform wird auch als Fluoran bezeichnet. Die
vorliegende Erfindung umfasst beide Grundstrukturen.
-
Der
Großteil der im Markt verfügbaren Farbstoffe verändern
bei kovalenter Bindung an ein Zielmolekül ihre Farbeigenschaften
nur unwesentlich oder auf schwer vorhersagbare Weise, so dass sich diese
Eigenschaft nicht zur Erfolgskontrolle einer Markierungsreaktion
verwenden lässt.
-
Von
Fluorescein abgeleitete Leuko-Fluoreszenzfarbstoffe, die nach einer
Konjugationsreaktion mit Thiolen Fluoreszenz zeigen, sind zwar ebenso beschrieben
(Griffin, B. A.; Adams, S. R.; Tsien, R. Y., Science 1998,
281, 269–272), wie deren Anwendungen in vivo (Griffin
BA, Adams SR, Jones J, Tsien RY. Methods Enzymol. 2000; 327: 565–78).
Jedoch enthalten diese giftigen Leuko-Fluoreszenzfarbstoffe Arsen,
was eine Anwendung in biologischen Systemen problematisch gestaltet.
Darüber hinaus eignen sich diese Verbindungen nur bedingt
zur Markierung von Biomolekülen und reagieren nur mit bestimmten
Thiolen in Pepidmotiven.
-
Darüber
hinaus ist der Großteil der bereits im Markt verfügbaren
Farbstoffe unter milden Reaktionsbedingungen nur schwierig und in
aufwendiger Weise an das entsprechende Zielmolekül zu binden. Eine
hohe Reaktionsgeschwindigkeit und Stabilität des Farbstoffs
unter biokompatiblen Bedingungen ist jedoch eine zwingende Voraussetzung
beispielsweise für die routinemäßige
Anwendung in Analytik und Diagnose.
-
Reaktive
Xanthenfarbstoffe, die unter milden Bedingungen durch Subsitution
an der 3' bzw. 6' Position mit einem Zielmolekül koppeln
sind nicht bekannt. Dies wird in einer Publikation von Albers
et al, (Journal of the American Chemical Society (2006), 128(30),
9640–9641) klar, in der beschrieben wird, dass
NHS-Derivate von 3',6'-Dibromfluoran unter gewissen Bedingungen
mit Aminen gekoppelt werden können, ohne dass Substitution
an der 3'- oder 6'-Position stattfindet. Aus dieser Arbeit wird
klar, dass Halogene an der 3'- oder 6'-Position in Fluoranen unter weniger
harschen Bedingungen nicht reaktiv sind, und sich daher nicht als
reaktive Komponente zur Darstellung von Konjugaten mit Biomolekülen
eignen.
-
Xanthenfarbstoffe
werden typischerweise durch Kondensation von zwei Äquivalenten
1,3-Resorcinolen oder 1,3-Aminophenolen mit verschiedenen Derivaten
von Benzoesäure, Phtalsäure oder Phtalsäureanhydrid
oder Sulfobenzosäure oder Sulfobenzosäureanhydrid
dargestellt, wie zum Beispiel in
DE
6981765 und
DE 69731179 beschrieben
ist. Unsymmetrische Xanthenfarbstoffe, in denen die 3'- und 6'-Positionen
unterschiedlich substituiert sind, wie zum beispielsweise Rhodole,
können durch Einsatz je einen Äquivalents zweier
unterschiedlicher Resorcinole oder 1,3-Aminophenole erhalten werden.
In diesem Fall entstehen Stoffgemische, deren Auftrennung durch
Chromatographie langwierig und technisch aufwendig ist. Alternativ
können unsymmetrische Xanthenfarbstoffe auch stufenweise
aufgebaut werden, wie zum Beispiel in
DE 60005787 beschrieben ist. Dazu
wird ein ausgewähltes 1,3-Resorcinol oder 1,3-Aminophenol
mit einem Äquivalent des entsprechenden Benzoesäure-
oder Phtalsäurederivates zu einem Benzophenon kondensiert,
wonach es typischerweise isoliert und aufgereinigt werden muss,
bevor es mit einem Äquivalent eines anderen 1,3-Resorcinol-
oder 1,3-Aminophenolderivats zum Farbstoff kondensiert wird. Die
obengenannten Verfahren erfordern hohe Temperaturbedingungen und Säurekatalyse,
also Bedingungen, unter denen Biomoleküle zersetzt bzw.
verändert werden oder unlöslich sind.
-
Direkte
Umwandlungsreaktionen von Fluoresceinen in Rhodole sind nicht bekannt.
Fluorescein kann durch Umsetzung mit einem Chlorierungsreagenz wie
Thionylchlorid oder Phosphorylchlorid in 3',6'-Dichlorfluoran überführt
werden. Die Synthese von unsymmetrischen Rhodaminen ausgehend von 3',6'-Dichlorfluoran
durch nukleophile Substitution der Halogenatome erfolgt in hochsiedenden
Lösungsmitteln bei hoher Temperatur oder in der Gegenwart
von Lewis-Säuren als Katalysator, also ebenfalls unter
solchen Bedingungen, unter denen Biomoleküle zersetzt bzw.
verändert werden oder unlöslich sind.
US 20060293523 beschreibt
die Synthese von unsymmetrischen Rhodaminen aus 3',6'-Dichlorfluoran
bei 60°C in Sulfolan unter Verwendung von AlCl
3 als
Katalysator. Dabei müssen monosubstituierte Zwischenprodukte
(6'-Chlor-3H-xanthen-3'-imine, die am 3'-imin-Stickstoff substituiert sind)
aufwendig gereinigt werden.
-
In
DE 19923168 werden Verfahren
zur Synthese von Xanthenfarbstoffen beschrieben, die an mindestens
einer der beiden Positionen 3' oder 6' mit einem aliphatischen elektronenziehenden
Rest substituiert sind. Jedoch beinhalten die hier beschriebenen
Verfahren zur Herstellung von Xanthenfarbstoffen, ausgehend von wenig
reaktivem 3'-6'-Dichlorfluoran, das Arbeiten unter Schutzgasatmosphäre
und wasserfreien Bedingungen. und eine äußerst
aufwendige Isolation des Produkts.
-
Beispiele
für typische bekannte reaktive Fluoreszenzfarbstoffe sind
NHS-Derivate, Isothiocyanate, oder Säurechloride von Xanthenfarbstoffen,
welche vielfältig eingesetzt werden, um kleine Moleküle, Makromoleküle
und Biomoleküle zu markieren. Das Produkt dieser Markierung
ist ein Konjugat aus Farbstoff und zu markierendem Molekül.
Erwünscht ist eine Fluoreszenzmarkierung unter Bedingungen, welche
die zu markierenden Moleküle nicht anderweitig chemisch
verändern oder denaturieren. Fluoreszenzmarkierung wird
besonders häufig verwendet, wenn mit geringen Stoffmengen
solcher Moleküle umgegangen wird, typischerweise im Femtomol bis
Nanomol Bereich. Wegen der geringen Stoffmengen ist die Erfolgskontrolle
der Fluoreszenzmarkierung schwierig und häufig muss ein
Teil der Reaktionsmischung zur Analyse geopfert werden. Eine Erfolgskontrolle
z. B. durch leicht messbare Änderung der Farb- oder Fluoreszenzeigenschaften
der Reaktivfarbstoffe ist höchst wünschenswert.
-
Somit
besteht ein hoher Bedarf an verbesserten reaktiven Leuko-Fluoreszenzfarbstoffen,
welche unter einfacher Handhabung bei milden Bedingungen reagieren
und durch die erfolgreiche Reaktion, z. B. mit einem nukleophilen
Analyten, Farbe und Fluoreszenz erlangen. Es besteht weiterhin Bedarf an
reaktiven Fluoreszenzfarbstoffen, die während einer solchen
Markierungsreaktion eine Veränderung ihrer Farb- und Fluoreszenzeigenschaften
erfahren, zum Beispiel in Form einer Verschiebung zu größeren
Wellenlängen.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, reaktive
Leuko-Fluoreszenzfarbstoffe und reaktive Fluoreszenzfarbstoffe bereitzustellen,
welche unter milden Bedingungen mit Nukleophilen wie beispielsweise
Aminogruppen reagieren, und welche bei dieser Reaktion Farbe und
Fluoreszenz entwickeln, oder welche bei dieser Reaktion ihre vorhandenen
Farb- bzw. Fluoreszenzeigenschaften verändern.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, durch Umsetzung
dieser reaktiven Leuko-Fluoreszenzfarbstoffe und reaktiven Fluoreszenzfarbstoffe Xanthenderivate
zur Verfügung zu stellen, deren Substituenten an den 3'-
und 6'-Positionen Makromoleküle und Biomoleküle
sind.
-
Diese
Aufgaben werden durch die in den Ansprüchen charakterisierten
Ausführungsformen gelöst. Insbesondere wird ein
Xanthenderivat nach Formel 1
Formel
1 bereitgestellt, wobei R
1,
R
2, R
3 und R
4 unabhängig voneinander Wasserstoff,
eine aminreaktive Gruppe, Alkyl, Aryl, Heteroaryl, Alkoxy, Cyano,
Hydroxy, Halogen, Isocyanat, Carboxy, Sulfonyl, oder Derivate davon
sind, R
5, R
6, R
7, R
8, R
9 und
R
10 unabhängig voneinander Wasserstoff,
Polyethylen, Jeffamine, substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl,
Aryl, Heteroaryl, oder Halogenid sind, X eine nukleofuge Abgangsgruppe
oder ein Biomolekül ist, und Y eine nukleofuge Abgangsgruppe,
ein elektronenziehender Rest, ein substituierter oder unsubsitutierter
Alkohol, oder ein substituiertes oder unsubsitutiertes Amin, oder ein
Biomolekül ist.
-
Der
Begriff „Xanthenderivat” wie hierin verwendet
umfasst jedes Molekül, welches auf dem Xanthengrundkörper
basiert. Darüber hinaus ist der Begriff „Xanthenderivat” nicht
auf die eine wie in Formel 1 gezeigt Form beschränkt, sondern
umfasst auch die jeweils möglichen Formen unterschiedlicher Isomere
und Tautomere, wie beispielsweise in 1 dargestellt.
-
Der
Begriff „aminreaktive Gruppe” wie hierin verwendet
umfasst funktionelle Gruppen, die mit Aminogruppen anderer Moleküle
Konjugate durch kovalente Bindungen ausbilden. Bevorzugte aminreaktive
Gruppen sind Säureester, Isothiocanat, Pentafluorophenol,
Säureanhydrid, Säurehalogenid oder N-Hydroxysuccinimidester.
-
Der
Begriff „Alkyl” umfasst sowohl lineare, als auch
verzweigtkettige C1-C12 Alkylreste.
Beispiele für erfindungsgemäße Alkylgruppen
sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Sec-butyl, tert-Butyl,
Pentyl, Isopentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl,
Dodecyl, Hexadecyl und Octadecyl. Bevorzugte Alkylgruppen weisen
1 bis 10 C-Atome, besonders bevorzugte Alkylgruppen weisen 1 bis
3 C-Atome auf.
-
Darüber
hinaus ist der Begriff „Alkyl” hier nicht auf
gesättigte Verbindungen beschränkt, sondern umfasst
auch zyklische Alkylgruppen, Alkenylgruppen und Alkinylgruppen und
deren jeweils mögliche Strukturisomere.
-
Der
Begriff „zyklische Alkylgruppe” bezeichnet von
Cykloalkanen abgeleitete Substituenten, und beinhaltet auch solche
Cykloalkanen, die weitere Alkylgruppen am Ring tragen. Beispiele
für erfindungsgemäße zyklische Alkygruppen
sind Cyclopropyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, 4-Methylcyclohexyl, 4-Tert-butylcyclohexyl
und Cyclooctyl, wobei eine zyklische Alkylgruppe bevorzugt 3 bis
14 C-Atome und besonders bevorzugt 4 bis 8 C-Atome aufweist.
-
Der
Begriff „Alkenyl” bzw. „Alkenylgruppe” umfasst
Alkylgruppen, die eine oder mehrere Doppelbindungen enthalten.
-
Beispiel
für Alkenylgruppen sind Vinyl, Ally, Crotyl, Tiglyl und
Prenyl, wobei bevorzugte Alkenylgruppen 2 bis 10 Atome aufweisen,
und besonders bevorzugte Alkenylgruppen 3 bis 6 C-Atome aufweisen.
-
Der
Begriff „Substitutiertes Alkyl” bzw. „Substitutierte
Alkylgruppen” bezeichnet wie vorstehend definiert Alkylgruppen,
in denen 1 bis 10, bevorzugt 1 bis 5 Wasserstoffatome durch Substituenten
wie Cyanogruppen, Azide, Nitrogruppen, Halogene wie Fluor, Chlor,
Brom, Jod und ähnliche, Alkylgruppen wie vorstehend definiert,
Alkoxygruppen wie Methoxy, Ethoxy und ähnliche, oder Aminogruppen
ersetzt sind.
-
Beispiele
für bevorzugte substituierte Alkyle sind Chloromethyl,
2-Chloroethan 3-Chloropropan, Trifluoromethan, 2,2,2-Trifluoroethansulfonat, 3,3,3-Trifluoropropan
und Trichloromethan.
-
Der
Begriff „Aryl” bzw. „Arylgruppe” umfasst sowohl
monocyclische als auch multizyklische Aromaten, zum Beispiel Phenyl,
Napthyl und Anthracenyl. Die Arylgruppe kann 1 bis 5, bevorzugt
1 bis 3 Substitutenten aufweisen, welche keine wesentliche Reaktivität
gegenüber Sulfonylchloriden zeigen. Beispiele für
solche Substituenten sind Cyanogruppen, Azide, Nitrogruppen, Halogene
wie Fluor, Chlor, Brom, Jod und ähnliche, Alkylgruppen
wie vorstehend definiert, Alkoxygruppen wie Methoxy, Ethoxy und ähnliche.
-
Beispiele
für erfindungsgemäße substituierte Arylgruppen
sind Tolyl, Xylyl, Methoxyphenyl, Methylthiophenyl, Methoxycarbonylphenyl,
Chlorophenyl, Bromophenyl, Iodophenyl, Dimethylaminophenyl, Diethylaminophenyl,
Cyanophenyl, Pentafluorophenyl, Tetrafluorophenyl, Trifluorphenyl,
Fluoronitrophenyl, Azidophenyl. Bevorzugte Arylgruppen sind Nitrophenyl,
Dinitrophenyl und Triinitrophenyl.
-
Der
Begriff „Heteroaryl” bzw. „Heteroarylgruppe” umfasst
monocylclische oder polycyclische aromatische Gruppen, die mindestens
ein, bevorzugt ein bis drei Heteroatome, ausgewählt aus
Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel, enthalten.
-
Beispiele
für Heteroaryle sind 5- bis 6-gliedrige Monocyclen wie
Furyl, Thiophenyl, Pyrrolyl, Pyridyl und ähnliche, und
Polycyclen wie Benzofuryl, Xanthenyl, Coumarinyl, Dibenzofuryl,
Thianthrenyl, Indolyl, Acridinyl und ähnliche. Die Heteroarylgruppe kann
1 bis 5, bevorzugt 1 bis 3 Substituenten, wie vorstehend für
Arylgruppen definiert, aufweisen.
-
Der
Begriff „Polyethylen” umfasst hierin Oligomere
oder Polymere von Ethylenoxid von der allgemeinen Formel HO-(CH2-CH2-O-)n-H, worin n die Anzahl der Ethylenoxideinheiten
darstellt. Die Werte für n können zwischen 1 und
20, bevorzugt zwischen 2 und 10, und besonders bevorzugt zwischen
3 und 5 liegen.
-
Der
Begriff „Jeffamin” umfasst hierin Polyetheramine,
bevorzugt primäre Diaminderivate von erfindungsgemäßen
Polyethylenen mit der allgemeinen Formel H2N-(CH2-CH2-O-)n-CH2-CH2-NH2 , worin n die Anzahl
der Ethylenoxideinheiten darstellt. Die Werte für n können
zwischen 1 und 20, bevorzugt zwischen 2 und 10, und besonders bevorzugt
zwischen 3 und 5 liegen.
-
Der
Begriff „nukleofuge Abgangsgruppe” wie hierin
verwendet umfasst Sulfonate, Sulfate, Phosphate, Phosphonate, und
deren Derivate, sowie ähnliche elektronenziehende Gruppen.
Bevorzugte nukleofuge Abgangsgruppen sind Sulfonate.
-
Der
Begriff „Sulfonat” umfasst Substituenten entsprechend
der in Formel 2 gezeigten Struktur,
Formel
2 wobei R
11 ein wie vorstehend
definierter substituierter oder unsubstituierter Alkyl-, substituierter
oder unsubstituierter Aryl-, substituierter oder unsubstituierter
Alkylaryl, oder substituierter oder unsubstituierter Heteroarylrest
ist.
-
Bevorzugte
Sulfonate sind Ethansulfonat, 1-Propansulfonat, 2-Propanesulfonat,
1-Butansulfonat, 2-Methyl-1-propansulfonat, Cyclopropansulfonat,
Cyclobutansulfonat, Cyclopentansulfonat, Cyclohexansulfonat, 1-Octansulfonat,
1-Nonansulfonat, 1-Decansulfonat, 1-Dodecansulfonat, 1-Hexadecansulfonat,
1-Octadecansulfonat Chloromethansulfonat, 2-Chloroethanesulfonyl,
3-Chloropropansulfonyat, 1-Hexansulfonat, Trifluoromethansulfonat, 2,2,2-Trifluoroethansulfonat,
3,3,3-Trifluoropropan-1-sulfonat, Trichloromethansulfonat, Benzolsulfonat,
o-Toluolsulfonat, Phenylmethansulfonat, 4-tert-Butylbenzolsulfonat,
Pentamethylbenzolsulfonat, 2-Thiophenesulfonyl, 4-(Acetylamino benzolsulfonat,
Benzolsulfonat, 4-(Trifluoromethyl)benzolsulfonat, Dansylsulfonat,
Dabsylisulfonat, 9H-Fluoren-9-Sulfonat, 2-Oxo-2H-1-benzopyran-6-sulfonat, 1-Napthylsulfonat,
2-Napthylsulfonat, Anthracensulfonat, Biphenyl-4-sulfonat, 8-Chinolylsulfonat,
4- Acetylbenzenesulfonat, 2-Fluorobenzolsulfonat, 3-Fluorobenzolsulfonat,
4-Fluorobenzolsulfonat, 2-Cyanobenzolsulfonat, 3-Cyanobenzolsulfonat,
4-Cyanobenzolsulfonat, 2-Chlorobenzolsulfonat, 3-Chlorobenzolsulfonat,
4-Chlorobenzolsulfonat, 2-Bromobenzolsulfonat, 3-Bromobenzolsulfonat,
4-Bromobenzolsulfonat, 2-Iodobenzolsulfonat, 3-Iodobenzolsulfonat,
4-Iodobenzolsulfonat, (E)-2-Phenylethensulfonat, 4-Methylbenzolsulfonat,
4-Ethylbenzolsulfonat, 3,5-Dimethylbenzolsulfonat, 2-Methoxybenzolsulfonat,
3-Methoxybenzolsulfonat, 4-Methoxybenzolsulfonat, Fluoromethylbenzolsulfonat
Chloromethylbenzolsulfonat Bromomethylbenzolsulfonat, Iodomethylbenzolsulfonat,
Difluorobenzolsulfonat, Dichlorobenzolsulfonat, Dibromobenzolsulfonat,
Dijodobenzolsulfonat, Chlorofluorobenzolsulfonat, Bromofluorobenzolsulfonat,
Iodofluorobenzolsulfonat, Trifluorobenzolsulfonat, Tetrafluorobenzolsulfonat, Pentafluorobenzolsulfonat,
2-(Trifluoromethyl)benzolsulfonat, 3-(Trifluoromethyl)benzolsulfonat, 4-(Trifluoromethyl)benzolsulfonat,
Chlorothiophenesulfonat, 4-Isocyanatobenzolsulfonat, 4-Propylbenzolsulfonat,
4-Isopropylbenzolsulfonat, 4-Fluoro-3-cyanobenzolsulfonat, 2-Nitrobenzolsulfonat, 3-Nitrobenzolsulfonat,
4-Nitrobenzolsulfonat, Dinitrobenzolsulfonat, Trinitrobenzolsulfonat,
Methylnitrobenzolsulfonat, Methyldinitrobenzolsulfonat, Dimethoxybenzolsulfonat,
(Difluoromethoxy)benzolsulfonat, (Triifluoromethoxy)benzolsulfonat,
2,4,6-Trimethylbenzolsulfonat, 4-(Phenylazo)benzolsulfonat, 4-Azidobenzolsulfonat,
p-Toluolsulfonat und Methansulfonat.
-
Besonders
bevorzugte Sulfonate sind p-Toluolsulfonat und Methansulfonat.
-
Der
Begriff „Biomolekül” umfasst jedes Molekül,
welches in lebenden Organismen vorkommt oder auf solchen basiert.
Darüber hinaus ist der Begriff „Biomolekül” nicht
auf Moleküle beschränkt, die in lebenden Organismen
synthetisiert werden oder dort vorkommen, sondern umfasst auch Derivate
davon, die durch chemische oder enzymatische Modifikation außerhalb
lebender Organismen in vitro erzeugt werden, sowie gleiche oder ähnliche
Moleküle und deren Derivate, die vollständig außerhalb
lebender Organismen in vitro synthetisiert werden. Weiterhin ist
der Begriff „Biomolekül”, wie hierin
verwendet, nicht auf Moleküle beschränkt, von
denen bekannt ist, dass sie in lebenden Organismen vorkommen, sondern
umfasst weiterhin Moleküle, die zu Stoffklassen gehören,
von denen bekannt ist, dass sie in lebenden Organismen vorkommen,
sowie Derivate hiervon.
-
Beispiele
für erfindungsgemäße Biomoleküle sind
Haptene, Antigene, Antikörper, Proteine, Peptide, Nukleinsäuren,
Mono- oder Oligo- oder Polynukleotide, Nukleoside, Oligosaccharide,
Polysaccharide, Locked Nucleic Acids (LNA), Peptide Nucleic Acids
(PNA).
-
Der
Begriff Nukleophil umfasst alle Moleküle, die mit den erfindungsgemäßen
Xanthenderivaten unter Substitution einer Sulfonatgruppe reagieren können.
Beispiel für Nukleophile sind primäre Amine, sekundäre
Amine, Azidanion, Aniline, Hydrazine, Hydrazone, Hydroxyanionen,
Alkoholate, Thiole, Thiolate, Mercaptane und ähnliche.
Der Begriff Nukleophil umfasst nicht nur kleine Moleküle
sondern auch Makromoleküle und auch Biomoleküle,
welche mit den erfindungsgemäßen Xanthenderivaten
unter Substitution einer Sulfonatgruppe reagieren können.
-
Bevorzugte
erfindungsgemäße Xanthenderivate sind in 3, 4 und 10 abgebildet,
besonders bevorzugte erfindungsgemäße Xanthenderivate
sind in den 3 und 4 gezeigt.
-
Eine
weitere Ausführungsform betrifft ein Xanthenderivat wie
vorstehend definiert, wobei mindestens einer der Reste R1 bis R10 eine aktivierbare Gruppe,
ausgewählt aus einem Säureester, Isothiocanat,
Pentafluorophenol, Säureanhydrid, Säurehalogenid
oder N-Hydroxysuccinimidester ist.
-
Eine
weitere Ausführungsform betrifft ein Xanthenderivat wie
vorstehend definiert, wobei X und/oder Y ein wie vorstehend definiertes
Sulfonat darstellt/darstellen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich um ein
Xanthenderivat wie vorstehend definiert, wobei X und/oder Y ausgewählt
ist/sind aus Methansulfonat, Ethansulfonat, 1-Propansulfonat, 2-Propansulfonat,
1-Butansulfonat, 2-Methyl-1-propansulfonat, Cyclopropansulfonat,
Cyclobutansulfonat, Cyclopentansulfonat, Cyclohexansulfonat, 1-Octansulfonat,
1-Nonansulfonat, 1-Decansulfonat, 1-Dodecansulfonat, 1-Hexadecansulfonat,
1-Octadecansulfonat Chloromethansulfonat, 2-Chloroethanesulfonat,
3-Chloropropansulfonat, 1-Hexansulfonat, Trifluoromethansulfonat,
2,2,2-Trifluoroethansulfonat, 3,3,3-Trifluoropropan-1-sulfonat,
Trichloromethansulfonat, Benzolsulfonat, p-Toluolsulfonat, o-Toluolsulfonat,
Phenylmethansulfonat, 4-tert-Butylbenzolsulfonat, Pentamethylbenzolsulfonat,
2-Thiophenesulfonyl, 4-(Acetylamino benzolsulfonat, Benzolsulfonat,
4-(Trifluoromethyl)benzolsulfonat, Dansylsulfonat, Dabsylsulfonat,
9H-Fluoren-9-Sulfonat, 2-Oxo-2H-1-benzopyran-6-sulfonat, 1-Napthylsulfonat,
2-Napthylsulfonat, Anthracensulfonat, Biphenyl-4-sulfonat, 8-Chinolylsulfonat,
4-Acetylbenzolsulfonat, 2-Fluorobenzolsulfonat, 3-Fluorobenzolsulfonat,
4-Fluorobenzolsulfonat, 2-Cyanobenzolsulfonat, 3-Cyanobenzolsulfonat,
4-Cyanobenzolsulfonat, 2-Chlorobenzolsulfonat, 3-Chlorobenzolsulfonat, 4-Chlorobenzolsulfonat,
2-Bromobenzolsulfonat, 3-Bromobenzolsulfonat, 4-Bromobenzolsulfonat, 2-Iodobenzolsulfonat,
3-Iodobenzoisulfonat, 4-Iodobenzolsulfonat, (E)-2-Phenylethensulfonat,
4-Methylbenzolsulfonat, 4-Ethylbenzolsulfonat, 3,5-Dimethylbenzolsulfonat,
2-Methoxybenzolsulfonat, 3-Methoxybenzolsulfonat, 4-Methoxybenzolsulfonat,
Fluoromethylbenzolsulfonat Chloromethylbenzolsulfonat Bromomethylbenzolsulfonat,
Iodomethylbenzolsulfonat, Difluorobenzolsulfonat, Dichlorobenzolsulfonat, Dibromobenzolsulfonat,
Dijodobenzolsulfonat, Chlorofluorobenzolsulfonat, Bromofluorobenzolsulfonat, Iodofluorobenzolsulfonat,
Trifluorobenzolsulfonat, Tetrafluorobenzolsulfonat, Pentafluorobenzolsulfonat,
2-(Trifluoromethyl)benzolsulfonat, 3-(Trifluoromethyl)benzolsulfonat,
4-(Trifluoromethyl)benzolsulfonat, Chlorothiophenesulfonat, 4-Isocyanatobenzolsulfonat,
4-Propylbenzolsulfonat, 4-Isopropylbenzolsulfonat, 4-Fluoro-3-cyanobenzolsulfonat,
2-Nitrobenzolsulfonat, 3-Nitrobenzolsulfonat, 4-Nitrobenzolsulfonat,
Dinitrobenzolsulfonat, Trinitrobenzolsulfonat, Methylnitrobenzolsulfonat,
Methyldinitrobenzolsulfonat, Dimethoxybenzolsulfonat, (Difluoromethoxy)benzolsulfonat,
(Triifluoromethoxy)benzolsulfonat, 2,4,6-Trimethylbenzolsulfonat,
4-(Phenylazo)benzolsulfonat und 4-Azidobenzolsulfonat.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es
sich um ein Xanthenderivat wie vorstehend definiert, wobei X und/oder
Y aus p-Toluolsulfonat und Methansulfonat ausgewählt ist/sind.
-
Eine
weitere Ausführungsform betrifft ein Xanthenderivat wie
vorstehend definiert, wobei X und/oder Y ein Biomolekül
darstellt/darstellen.
-
Eine
weitere Ausführungsform betrifft ein Xanthenderivat wie
vorstehend definiert, wobei X ein Biomolekül und Y ein
Sulfonat ist.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform betrifft ein Xanthenderivat
wie vorstehend definiert, wobei das Biomolekül aus einer
Nukleinsäure, einem Oligonukleotid, einem Nukleotid, einem
Nukleosid, einem Peptid oder einem Protein ausgewählt ist.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung eines wie vorstehend definierten Xanthenderivats,
umfassend die Schritte: a) Auflösen eines Fluroesceinderivates in
Pyrimidin und Umsetzen mit einem Sulfonylchlorid, b) Evaporieren
von Lösungsmittel, c) Entfernung von residualem Sulfonylchlorid
und d) Isolierung und Aufreinigung des Xanthenderivats.
-
Eine
weitere Ausführungsform betrifft ein wie vorstehend definiertes
Verfahren zur Herstellung eines wie vorstehend definierten Xanthenderivats,
wobei das Verfahren weiter zwischen Schritt c) und d) den Schritt
c') „Umsetzung unter milden Bedingungen mit einem Äquivalent
eines Nukleophils” umfasst.
-
Eine
weitere Ausführungsform betrifft ein wie vorstehend definiertes
Verfahren zur Herstellung eines wie vorstehend definierten Xanthenderivats,
wobei das Verfahren weiter zwischen Schritt c) und d) den Schritt
c') Umsetzung unter milden Bedingungen mit mindestens zwei Äquivalent
eines Nukleophils umfasst.
-
Eine
weitere Ausführungsform betrifft ein wie vorstehend definiertes
Verfahren, wobei das Nukleophil ein Biomolekül ist.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Verwendung
des Xanthenderivats wie vorstehend definiert, zum Nachweis eines
Biomoleküls in einer Probe.
-
Eine
weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft
eine Verwendung des Xanthenderivats wie vorstehend definiert, wobei
das Biomolekül ein Protein oder eine Nukleinsäure
ist.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Xanthenkonjugat,
erhalten durch Umsetzung eines wie vorstehend definierten Xanthenderivats
mit einem Biomolekül in einem wie vorstehend definierten
Verfahren.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Kit, umfassend
ein Xanthenderivat wie vorstehend definiert, und gegebenenfalls
einen oder mehrere Hilfsstoffe.
-
Eine
weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft
ein Kit wie vorstehend definiert, wobei der eine oder die mehreren
Hilfsstoff(e) aus Lösungsmittel, Puffer oder Salzen, Konservierungsstoffen
und Stabilisatoren ausgewählt sind.
-
Die
Figuren zeigen:
-
1 zeigt
die typischen Vertreter der Xanthenfarbstoffe: Fluorescein, Rhodol,
Rhodamin, jeweils in der chinoiden und der Lactonform dargestellt.
-
2 zeigt
verschiedene Isomere des Xanthengrundkörpers.
-
3 zeigt
Synthese und Charakterisierung von Fluorescein-6'-sulfonsäureester
nach Methode A wie in Beispiel 1.
-
4 zeigt
Synthese und Charakterisierung Synthese von Fluorescein-3',6'-disulfonsäureester nach
Methode B wie in Beispiel 2.
-
5 zeigt
Synthese und Charakterisierung von 3',6'-Di-Piperidinylrhodamin
nach Methode C wie in Beispiel 3.
-
6 zeigt
Synthese und Charakterisierung von Rhodol-3'-jeffamin-148 nach Methode
C wie in Beispiel 3.
-
7 zeigt
Synthese und Charakterisierung von 3',6'-Di-Piperidinylrhodamin
nach Methode D wie in Beispiel 4.
-
8 zeigt
Synthese und Charakterisierung von 3'6'-Bis(jeffamin-154)-rhodamin
nach Methode D wie in Beispiel 4.
-
9 zeigt
Charakterisierung und Synthese von 3-Glycin-6'-(jeffamin 154)-rhodamin
nach Methode E wie in Beispiel 5.
-
10 zeigt
Synthese und Charakterisierung eines Fluoreszenzmarkierten Peptides
nach Methode F wie in Beispiel 6.
-
Die
Xanthenderivate der vorliegenden Erfindung reagieren mit Biomolekülen
und Nukleophilen unter überraschend milden Bedingungen
unter Substitution der Sulfonatgruppen an den 3'- und 6'-Positionen.
Bei der Reaktion mit Biomolekülen entstehen in ihren Eigenschaften
vorteilhafte Xanthenkonjugate. Die spektralen Eigenschaften der
erfindungsgemäßen Xanthenderivate verändern
sich bei einer solchen Reaktion überraschend stark, zum
Teil handelt es sich bei den erfindungsgemäßen
Xanthenderivaten vorteilhafterweise um Leukofarbstoffe, die vor
der Reaktion gar keine Farbe zeigen. Die erfindungsgemäßen
Farbstoffe und Leukofarbstoffe sind unerwartet leicht zu synthetisieren
und zu derivatisieren und ermöglichen so einen vorteilhaften
Einsatz in der bioanalytischen Chemie, zum Beispiel überraschend sensitive
Nachweise von Biomolekülen in einer Probe insbesondere
unter milden Bedingungen.
-
Beispiele
-
Beispiel 1: Synthese von Fluorescein-6'-sulfonsäureester
(Methode A).
-
Zu
einer 10% (w/v) Lösung von Fluorescein in Pyridin werden
unter Rühren bei 0°C innerhalb 1 Stunde langsam
0,9 Moläquivalente eines Sulfonsäurechlorids gegeben.
Nach weiteren 30 min bei 0°C wird die Reaktionsmischung
bei Raumtemperatur noch 60 min weitergerührt. Das Pyridin
wird im Vakuum abdestilliert.
-
Beispiel 2: Synthese von Fluorescein-3',6'-disulfonsäureester
(Methode B).
-
Zu
einer 10% (w/v) Lösung von Fluorescein in Pyridin werden
unter Rühren bei Raumtemperatur innerhalb 1 Stunde langsam
4 Moläquivalente eines Sulfonsäurechlorids gegeben.
Es wird weitere 120 min bei Raumtemperatur weitergerührt.
Pyridin und überschüssiges Sulfonsäurechlorid
werden im Vakuum abdestilliert.
-
Beispiel 3: Umwandlung von Fluoresceinen
in Rhodole (Methode C)
-
Zu
einer 10% (w/v) Lösung von Fluorescein in Pyridin werden
unter Rühren bei 0°C innerhalb 1 Stunde langsam
0,9 Moläquivalente eines Sulfonsäurechlorids gegeben.
Die Reaktionsmischung wird bei Raumtemperatur noch 60 min weitergerührt. Dann
wird auf 0°C gekühlt und Piperidin im Überschuss
zugegeben. Nach weiteren 60 min Rühren bei 0°C
wird die Reaktionsmischung im Vakuum bis zur Trockene eingeengt.
-
Beispiel 4: Umwandlung von Fluoresceinen
in symmetrische Rhodamine (Methode D)
-
Zu
einer 10% (w/v) Lösung von Fluorescein in Pyridin werden
unter Rühren bei Raumtemperatur innerhalb 1 Stunde langsam
4 Moläquivalente eines Sulfonsäurechlorids gegeben.
Es wird weitere 120 min bei Raumtemperatur weitergerührt.
Dann wird die Reaktionsmischung im Vakuum zur Trockene eingeengt,
um überschüssiges Sulfonsäurechlorid
zu entfernen. Der Rückstand wird in Pyridin gelöst
und nach Kühlen auf 0°C werden 6 Moläquivalente
Amin in einer Portion zu gefügt und es wird über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Die Reaktionsmischung wird
im Vakuum bis zur Trockene eingeengt.
-
Beispiel 5: Umwandlung von Fluoresceinen
in asymmetrische Rhodamine (Methode E).
-
Zu
einer 10% (w/v) Lösung von Fluorescein in Pyridin werden
unter Rühren bei Raumtemperatur innerhalb 1 Stunde langsam
4 Moläquivalente eines Sulfonsäurechlorids gegeben.
Es wird weitere 120 min bei Raumtemperatur weitergerührt.
Dann wird die Reaktionsmischung im Vakuum zur Trockene eingeengt,
um überschüssiges Sulfonsäurechlorid
zu entfernen. Der Rückstand wird in Pyridin gelöst
und eine 10%ige (w/v) Lösung von 1 Moläquivalent
eines Amins in Ethanol wurde im Zeitraum von 60 Minuten unter Rühren
bei 0° zugetropft. Die Mischung wird bei Raumtemperatur über
Nacht gerührt. Danach werden 2,5 Moläquivalente
eines anderen Amins zugegeben und weitere 2 Stunden gerührt.
-
Die
Reaktionsmischung wird im Vakuum bis zur Trockene eingeengt.
-
Beispiel 6: Fluoreszenzmarkierung von
Peptiden auf der Festphase (Methode F)
-
Oligopeptide
werden nach Standardmethoden der Fmoc-Chemie in einer 2 ml Plastikspritze
im 100 μmol Massstab entsprechend 175 mg Rink AM Harz (Firma
Novabiochem) synthetisiert. Es wird eine Standardmethode angewendet,
wie sie z. B. im Katalog der Firma Novabiochem zu finden ist. Zur
N-terminalen Fluroeszenzmarkierung wird nach der Entfernung der
letzten N-terminalen FMoc Schutzgruppe festes 3',6'-Dimesylfluoran
(10 Moläquivalente) zum Harz in die Spritze gegeben und
in 2 ml Pyridin gelöst. Die Spritze wird über
Nacht geschüttelt. Der Fortgang der Reaktion lässt
sich an einer orange-lila Färbung der Festphase erkennen.
Die Reaktionsmischung wird von der Festphase entfernt, die Festphase
mehrmals mit Dichlormethan gewaschen und dann getrocknet. Das Produkt
wird mit einer Lösung von TFA in Dichlormethan (95 v/v)
von der Festphase gespalten, filtriert und lyophilisiert.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 6981765 [0009]
- - DE 69731179 [0009]
- - DE 60005787 [0009]
- - US 20060293523 [0010]
- - DE 19923168 [0011]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Griffin, B.
A.; Adams, S. R.; Tsien, R. Y., Science 1998, 281, 269–272 [0006]
- - Griffin BA, Adams SR, Jones J, Tsien RY. Methods Enzymol.
2000; 327: 565–78 [0006]
- - Albers et al, (Journal of the American Chemical Society (2006),
128(30), 9640–9641) [0008]