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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Gegenstand
der Erfindung sind ferner ein Computerprogramm, ein elektrisches
Speichermedium sowie eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung nach
den Oberbegriffen der nebengeordneten Patentansprüche.
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Bei
Kraftfahrzeugen mit automatisierten Schaltgetrieben oder mit Automatikgetrieben
wird, um einen möglichst
ruckfreien Wechsel von einem Gang in den anderen zu ermöglichen,
das Drehmoment der Brennkraftmaschine bei einem angeforderten Gangwechsel
zunächst
unter das vom Fahrer angeforderte Drehmoment abgesenkt und nach
dem erfolgten Gangwechsel wieder auf das vom Fahrer gewünschte Niveau
angehoben. Hierzu wird ein Soll-Drehmoment entsprechend vorgegeben,
und durch Einstellung einer Drosselklappe und eines Zündwinkels
wird ein Ist-Drehmoment dem Soll-Drehmoment möglichst gut nachgeführt.
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Ferner
ist bekannt, dass eine schnelle Drehmomentänderung durch eine Verstellung
der Drosselklappe allein schwierig bis unmöglich ist, da die in die Brennräume gelangende
Luftfüllung
der Stellung der Drosselklappe auf Grund des im Ansaugrohr zwischen
Drosselklappe und Brennräumen
vorhandenen Luftvolumens nur mit einer gewissen Verzögerung beziehungsweise
Trägheit
folgt.
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In
der
DE 102 25 448
A1 wird daher vorgeschlagen, während eines Schaltvorgangs
eine Drehmomentreserve vorzugeben, indem die Drosselklappe stärker geöffnet wird
als es für
die Erzielung des Soll-Drehmoments erforderlich wäre, und
indem im Gegenzug der Zündwinkel
so verstellt wird, dass das Ist-Drehmoment dennoch möglichst
gut dem Soll-Drehmoment
entspricht. Wenn das Soll-Drehmoment plötzlich stark steigt, kann durch
eine entsprechende Verstellung des Zündwinkels das Ist-Drehmoment
dem Soll-Drehmoment ohne Zeitverzug nachgeführt werden.
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Aus
der
DE 42 32 973 A1 ist
ferner bekannt, mit dem Aufsteuern der Drosselklappe zu beginnen, bevor
das Soll-Drehmoment
ansteigt, und gleichzeitig den Zündwinkel
nach spät
zu verstellen, um auf diese Weise dann, wenn das Soll-Drehmoment ansteigt, über eine
gewisse Drehmomentreserve zu verfügen. Auf diese Weise kann das
Ist-Drehmoment dem Soll-Drehmoment
gut Folge leisten.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, welches
einfach funktioniert und es ermöglicht,
dass ein Ist-Drehmoment einem Soll-Drehmoment möglichst exakt folgt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Weitere Lösungsmöglichkeiten
finden sich in nebengeordneten Patentansprüchen, die ein Computerprogramm,
ein elektrisches Speichermedium, sowie eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung
betreffen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
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Vorteile der
Erfindung
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird auf einfache Art und Weise eine Drehmomentreserve geschaffen.
Dies bedeutet, dass in jedem Falle für den Zündwinkel ein ausreichender
Verstellbereich zur Verfügung
steht, um das Ist-Drehmoment möglichst
gut dem Soll-Drehmoment nachzuführen.
Erreicht wird dies, indem die Luftfüllung oder eine entsprechende
Größe, beispielsweise
ein auf der Luftfüllung
basierendes Soll-Drehmoment mit einem positiven Offset beaufschlagt
wird. In der Folge öffnet die
Drosselklappe, was eine Abweichung des auf der Luftfüllung basierenden
Ist-Drehmoments
vom Soll-Drehmoment zur Folge hat. Damit dennoch das Ist-Drehmoment
dem Soll-Drehmoment möglichst gut
folgt, muss sich der Zündwinkel
um einen entsprechenden Wert verschlechtern. In der Folge kann der
Zündwinkel
in beiden Richtungen ausreichend verstellt werden, so dass das Ist-Drehmoment
gut dem Soll-Drehmoment folgen kann.
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Gerade
im Falle eines Gangwechsels ist die Phase der Drehmomenterhöhung nach
einer vorangegangenen Absenkung besonders kritisch, da es bisher
hier auf Grund der Trägheit
des Luftsystems beim Stand der Technik vorkommen konnte, dass ein ausreichender
Verstellbereich des Zündwinkels
nicht mehr vorlag. Dies wird durch jene Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgeschlossen, bei welcher die Soll-Luftfüllung oder die entsprechende
Größe dann
mit dem positiven Offset beaufschlagt wird, wenn das Soll-Drehmoment
einen positiven Gradienten aufweist, wenn also die Drehmomenterhöhung angefordert
wird. Zeitlich davor liegt ein solcher Offset nicht vor, so dass
die Brennkraftmaschine bis dahin mit dem in diesem Betriebszustand
bestmöglichen
Wirkungsgrad arbeitet.
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In
Weiterbildung hierzu wird auch vorgeschlagen, dass die Soll-Luftfüllung oder
die entsprechende Größe nur dann
mit dem positiven Offset beaufschlagt wird, wenn der positive Gradient
während eines
bestimmten Zeitraums vorliegt und/oder mindestens einen bestimmten
Betrag aufweist. Auf diese Weise wird eine nicht gewünschte Verwendung
des Offsets beispielsweise bei üblichen
Schwankungen des Soll-Drehmoments
vermieden. In der Folge arbeitet die Brennkraftmaschine nur dann
mit dem durch den Offset verschlechterten Wirkungsgrad, wenn dies
wirklich erforderlich ist.
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Der
Zeitraum, währenddessen
ein positiver Gradient vorliegen muss, um die Beaufschlagung der Luftfüllung mit
dem positiven Offset zu provozieren, hängt vorzugsweise vom Betrag
des Gradienten ab. Mit anderen Worten: Ein flacher Gradient muss
länger
vorliegen als ein steiler Gradient, um die Beaufschlagung der Soll-Luftfüllung mit
dem positiven Offset zu provozieren.
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Alternativ
zu einer Triggerung des Offsets durch einen positiven Gradienten
des Soll-Drehmoments kann die Soll-Luftfüllung oder die entsprechende
Größe auch
auf Anforderung, insbesondere eines Getriebesteuergeräts, mit
dem positiven Offset beaufschlagt werden. Dies ermöglicht eine
frühe und besonders
präzise
Triggerung der Offsetbeaufschlagung (Prädizierung).
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Der
Offset kann von einem Getriebesteuergerät beeinflusst werden. Beispielsweise
kann der Offset von dem Gradienten des Soll-Drehmoments abhängen. Hierzu
wird eine entsprechende, das Soll-Drehmoment bzw. dessen Gradienten
charakterisierende Größe zusammen
beispielsweise mit der Drehzahl der Brennkraftmaschine in ein Kennfeld eingespeist,
welches dann den Offset oder eine diesen beeinflussende Größe ausgibt.
Die Präzision
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dann besonders hoch.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
gestattet darüber
hinaus eine Reduzierung der beispielsweise von einem Getriebe-Steuergerät an ein
Motor-Steuergerät
zu übermittelnden
Daten. So kann beispielsweise einfach das Soll-Drehmoment, dessen
Verlauf für
die Beaufschlagung des Offsets ursächlich ist, von dem Getriebe-Steuergerät vorgegeben
werden.
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Der
Umfang des Offsets kann von der Drehzahl abhängen, denn diese beeinflusst
wiederum die Trägheit
des Luftsystems. Je geringer die Trägheit zu erwarten ist, desto
geringer kann der Offset ausfallen. Dies hilft eine unnötige Wirkungsgradverschlechterung
zu vermeiden.
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Zeichnung
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Nachfolgend
werden besonders bevorzugte Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine mit einem Getriebe,
einer Zündanlage,
und einer Drosselklappe;
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2 ein
Diagramm, in dem verschiedene Drehmomente während eines Schaltvorgangs
des Getriebes von 1 über der Zeit aufgetragen sind;
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3 ein
Diagramm, in dem eine Stellung der Drosselklappe von 1 entsprechend
dem Schaltvorgang von 2 über der Zeit aufgetragen ist;
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4 eine
Darstellung ähnlich 3 eines Zündwinkels;
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5 ein
Diagramm ähnlich 2 für einen zweiten
Typ eines Gangwechsels.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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In 1 trägt eine
Brennkraftmaschine das Bezugszeichen 10, ein mit dieser
verbundenes Getriebe das Bezugszeichen 12, und ein nur
schematisch durch eine strichpunktierte Linie angedeutetes Kraftfahrzeug,
in welches die Brennkraftmaschine 10 und das Getriebe 12 eingebaut
sind, das Bezugszeichen 14.
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Von
der Brennkraftmaschine 10 ist beispielhaft ein Zylinder
mit einem Brennraum 16 und einem Kolben 18 dargestellt.
Verbrennungsluft gelangt in den Brennraum 16 über ein
Einlassventil 20, welches mit einem Einlasskanal 22 verbunden
ist. In diesem ist eine Drosselklappe 24 angeordnet, durch
die die in den Brennraum 16 gelangende Luftmenge eingestellt
werden kann. Hierzu ist die Drosselklappe 24 mit einer
Stelleinrichtung 25 verbunden. Die heißen Verbrennungsabgase werden
aus dem Brennraum 16 über
ein Auslassventil 26 in ein Abgasrohr 28 abgeführt. Die
Zündung
eines im Brennraum 16 vorhandenen Kraftstoff-Luftgemisches erfolgt
durch eine Zündkerze 30,
die von einer Zündanlage 32 angesteuert
wird.
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Durch
den Kolben 18 wird eine Kurbelwelle 34 in Drehung
versetzt, die wiederum mit dem Getriebe 12 verbunden ist.
Die Drehzahl der Kurbelwelle 34 wird von einem Drehzahlsensor 36,
die Gangstellung des Getriebes 12 von einem Getriebesensor 38 erfasst.
Die Stellung der Drosselklappe 24 wird von einem Drosselklappensensor 40 erfasst,
und die durch den Einlasskanal 22 strömende Luftmenge von einem HFM-Sensor 42.
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Der
Betrieb der Brennkraftmaschine 10 wird von einer Steuer-
und Regeleinrichtung 44 gesteuert und geregelt, die nachfolgend
als Motorsteuergerät bezeichnet
wird. Das Motorsteuergerät 44 erhält beispielsweise
die Signale des HFM-Sensors 42 sowie des Drosselklappensensors 40 und
des Drehzahlsensor 36, und es erhält Signale von einer Steuer- und Regeleinrichtung 46,
welche das Getriebe 12 ansteuert und daher nachfolgend
als Getriebesteuergerät
bezeichnet wird.
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Um
bei einem Gangwechsel des Getriebes 12 einen Schaltruck
zu vermeiden, wird das Motorsteuergerät 44 vom Getriebesteuergerät 46 dann, wenn
ein Gangwechsel ansteht, angewiesen, ein Soll-Drehmoment Msoll gegenüber einem vom Fahrer des Kraftfahrzeugs 14 geäußerten Drehmomentwunsch
Mfawu abzusenken (vergleiche gestrichelte Kurve
in 2). Diese Absenkung des Soll-Drehmoments Msoll beginnt zu einem Zeitpunkt t1. Wie aus 3 hervorgeht,
wird hierzu der Winkel WDK der Drosselklappe 24 linear
von einem Wert WDK1 auf einen Wert WDK2 verringert, die Drosselklappe 24 also geschlossen,
entsprechend einer Vorgabe eines auf der Luftfüllung basierenden Drehmoments
MLsoll (nachfolgend Soll-Luftmoment genannt).
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Anhand
der strichpunktierten Linie in 2 erkennt
man, dass das auf der Luftfüllung
basierende Ist-Drehmoment MList (nachfolgend
Ist-Luftmoment genannt) auf Grund der Trägheit des durch die Drosselklappe 24,
den Einlasskanal 22, das Einlassventil 20 und
den Brennraum 16 gebildeten Luftsystems dem Soll-Luftmoment
MLsoll nur mit einer gewissen Verzögerung folgt.
Man spricht daher auch davon, dass der „füllungsbasierte Drehmomentpfad" trägheitsbehaftet
ist.
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Für die Einstellung
des Ist-Drehmoments Mist der Brennkraftmaschine 10 steht
aber noch ein zweiter Drehmomentpfad zur Verfügung, nämlich ein zündungsbasierter Drehmomentpfad.
Das Drehmoment der Brennkraftmaschine 10 kann nämlich bekanntermaßen nicht
nur über
die eingestellte Luftfüllung
der Brennräume 16,
sondern auch über
den Zündwinkel ZW
(4) eingestellt werden. Im Normalfall wird der Zündwinkel
ZW so gewählt,
dass die Brennkraftmaschine 10 einen optimalen Wirkungsgrad
aufweist, um so den Kraftstoffverbrauch zu minimieren. Der Wirkungsgrad
kann jedoch beispielsweise durch eine Verstellung des Zündwinkels
ZW nach spät
künstlich verschlechtert
werden, um hierdurch das Ist-Drehmoment Mist der
Brennkraftmaschine 10 zu beeinflussen.
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Im
Rahmen dieses zündungsbasierten
Drehmomentpfades wird ein auf der Zündung basierendes Soll-Drehmoment
MZsoll (nachfolgend Soll-Zündungsmoment)
gleich dem Soll-Drehmoment
Msoll gesetzt. Der Zündwinkel ZW in 4 wird
nun laufend so eingestellt, dass ein in 2 gepunktet dargestelltes
zündungsbasiertes
Ist-Drehmoment MZist, welches dem tatsächlich geleisteten
Ist-Drehmoment Mist entspricht, möglichst
gut dem Soll-Zündungsmoment
MZsoll folgt. Der Umfang der hierfür erforderlichen
Spätverstellung
des Zündwinkels
ZW entspricht qualitativ in etwa dem Abstand ΔM zwischen dem Ist-Zündungsmoment
MZist (gepunktete Linie in 2)
und dem Ist-Luftmoment MList (strichpunktierte
Linie in 2). Man erkennt, dass zum Zeitpunkt t1 der Zündwinkel
ZW schlagartig abfällt
maximal bis auf einen Minimalwert ZWmin.
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Das
Soll-Luftmoment MLsoll ist jedoch nach unten
durch ein minimal mögliches
Luftmoment MLmin begrenzt, welches der Stellung
WDK2 der Drosselklappe 24 entspricht.
Diese Stellung erreicht die Drosselklappe 24 zum Zeitpunkt
t2. Um dennoch einen unterhalb MLmin liegenden Wert Mschalt des Soll-Drehmoments Msoll. wie vom Getriebesteuergerät 46 gefordert,
erreichen zu können,
bleibt der Zündwinkel
ZW auch dann noch gegenüber
dem Basis-Zündwinkel
ZWopt nach spät verstellt, wenn zu einem
Zeitpunkt t3 das Ist-Luftmoment MList wieder dem Soll-Luftmoment MLsoll entspricht.
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Wenn
der Gangwechsel erfolgt ist, wird vom Getriebesteuergerät 46 zum
Zeitpunkt t4 eine Erhöhung des Soll-Drehmoments Msoll zurück
auf das vom Fahrer des Kraftfahrzeugs 14 gewünschte Drehmoment
Mfawu zugelassen beziehungsweise gefordert. Ab
dem Zeitpunkt t4 weist also das Soll-Drehmoment Msoll einen positiven Gradienten auf. Im Motorsteuergerät 44 wird
nun der Betrag des Gradienten dM/dt ermittelt und hieraus wiederum
ein Zeitraum xt ermittelt, währenddessen
der positive Gradient dM/dt mindestens vorliegen muss.
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Ist
diese Bedingung erfüllt,
wird zum Zeitpunkt t4 das Soll-Luftmoment
MLsoll mit einem positiven Offset OS beaufschlagt
und ausgehend von diesem neuen Startwert MLos linear
auf das vom Fahrer des Kraftfahrzeugs 14 gewünschte Soll-Drehmoment Mfawu zurückgeführt. Dies
führt zu
einer schlagartigen Verstellung der Drosselklappe 24 vom
Minimalwert WDK2 auf den Wert WDKos, ausgehend von dem der Winkel WDK der
Drosselklappe 24 auf den Ausgangswert WDK1 zurückgeführt wird.
Diesen erreicht er zum Zeitpunkt t5.
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Nun
macht sich wieder die Trägheit
des Luftsystems bemerkbar, die dazu führt, dass das Ist-Luftmoment
MList dem Soll-Luftmoment MLsoll nur
verzögert
folgt. Auf Grund des Offsets OS ist jedoch der Abstand zwischen
dem Ist-Luftmoment
MList und dem Ist-Zündungsmoment MZist so
ausreichend groß, dass
der Zündwinkel
ZW (4) auch in dieser Phase in einem mittleren Bereich
zwischen dem optimalen Zündwinkel
ZWopt und dem spätest möglichen Zündwinkel ZWmin liegt.
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Der
Zündwinkel
kann in dieser Phase somit in beide Richtungen verstellt werden,
was eine präzise
Anpassung des Ist-Zündungsmoments
MZist beziehungsweise des Ist-Drehmoments Mist an das Soll-Drehmoment Msoll ermöglicht.
Zu einem Zeitpunkt t6 sind alle Drehmomente
M wieder identisch gleich dem vom Fahrer des Kraftfahrzeugs 14 gewünschten
Drehmoment Mfawu, und der Zündwinkel liegt
wieder im Bereich des optimalen Zündwinkels ZWopt.
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In 5 ist
ein Diagramm ähnlich
zu 2 dargestellt, bei einem anderen Schaltvorgang
des Getriebes 12. Im Unterschied zu dem in den 2 bis 4 gezeigten
Schaltvorgang erreicht bei diesem Schaltvorgang das Soll-Luftmoment MLsoll das minimal mögliche Luftmoment MLmin nicht. In diesem Fall ist der Sinn des
Offsets OS besonders gut erkennbar: Erst auf Grund des Offsets OS
weist das Ist-Luftmoment
MList nach dem Zeitpunkt t4 einen deutlichen
Abstand ΔM
vom Ist-Zündungsmoment MZist auf. Damit bleibt auch hier der Zündwinkel
nach spät
verstellt, was es ermöglicht,
das Ist-Drehmoment Mist sehr präzise dem
Soll-Drehmoment
Msoll nachzuführen.
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Die
Differenz ΔM
zwischen dem Ist-Luftmoment MList und dem
Ist-Zündungsmoment
MZist stellt insoweit eine Drehmomentreserve
dar, die für
die besonders präzise
Nachführung
des Ist-Drehmoments Mist genutzt werden
kann. Man erkennt aus 5 auch, dass der dort verwendete
Offset OS kleiner ist als jener von 2. Dies
hängt damit
zusammen, dass der Betrag des Offset OS von der aktuellen Drehzahl
der Brennkraftmaschine 10 abhängt.
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In
dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel
wird der Offset OS bei einem während
eines gewissen Zeitraums xt beobachteten positiven Gradienten des
Sollmoments Msoll "ausgelöst". Möglich
ist aber auch, dass die Beaufschlagung des Soll-Luftmoments MLsoll mit dem Offset OS durch eine explizite
Anforderung, beispielsweise ein Triggersignal des Getriebesteuergeräts 46 ausgelöst wird.
Dabei kann die Größe des Offset
OS von dem Getriebesteuergerät 46 beeinflusst
werden. Beispielsweise kann der Offset OS vom Gradienten des Soll-Drehmoments Msoll abhängen.
Hierzu wird eine den Gradienten dMsoll/dt
charakterisierende Größe zusammen
beispielsweise mit der Drehzahl der Brennkraftmaschine 10 in ein
Kennfeld eingespeist, welches dann den Offset OS oder eine diesen
beeinflussende Größe ausgibt.