DE10128495A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Mopbesatzes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines MopbesatzesInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines Mopbesatzes aus einem eingedrehten und in Stücke geschnittenen Garn (7) beschrieben. Um ein Aufdrehen der Garnstücke zu unterbinden, wird vorgeschlagen, daß das eingedrehte Garn (7) vor dem Schneiden einer Vernadelung unterworfen wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Mopbesatzes
aus einem eingedrehten und in Stücke geschnittenen Garn.
Garne, insbesondere aus Baumwolle, haben sich als Besatz für Mops gut be
währt, solange sich diese Garne nicht aufgrund des Mopeinsatzes aufdrehen. Mit
der zunehmenden Aufdrehung der Garne vom beschnittenen, freien Ende her
wird die Reinigungswirkung eines solchen Mopbesatzes jedoch beeinträchtigt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen
eines Mopbesatzes der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß eine
Aufdrehung der im Mopbesatz verwendeten Garnstücke von ihrem freien Ende
her ausgeschlossen werden kann, ohne die Reinigungswirkung zu gefährden.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß das eingedrehte Garn vor
dem Schneiden einer Vernadelung unterworfen wird.
Durch das Vernadeln der eingedrehten Garne wird deren Eindrehung wirksam
festgehalten, so daß die Gefahr einer Fransenbildung durch ein Aufdrehen der
aus dem Garn geschnittenen Besatzstücke vorteilhaft unterbunden wird, und zwar
ohne Verlust an Reinigungswirkung, weil ja die im Zusammenhang mit einem
Mopbesatz geforderten Eigenschaften der Garnstücke durch das Vernadeln nicht
verändert werden. Da die eingesetzten Garne vor dem Schneiden kontinuierlich
genadelt werden können, kann der zusätzliche Aufwand vergleichsweise gering
gehalten werden, zumal die Einstichdichte keinen hohen Anforderungen genügen
muß.
Es ist zwar bereits bekannt (US 4 674 271 A, US 5 081 753 A), Garne einer Be
handlung durch ein Nadeln zu unterwerfen, doch handelt es sich dabei um Garne
aus Endlosfasern, die durch das Nadeln gebrochen werden sollen, um solche
Garne in ihrer Eigenschaft üblichen Garnen aus Stapelfasern angleichen zu kön
nen. Das bekannte Brechen der Endlosfasern mit Hilfe von in das Garn einste
chenden Nadeln kann jedoch keine Anregung dafür geben, wie ein Mopbesatz zu
behandeln ist, um eine dauerhafte Reinigungswirkung zu ermöglichen. Ähnliches
gilt für ein anderes bekanntes Vernadelungsverfahren (US 3 208 125 A), bei dem
zwei Filamente aus Endlosfasern vor ihrer Verdrillung zu einem Garn einem
Nadelungsvorgang unterworfen werden, um eine gegenseitige Längsverschie
bung der beiden Filamente bei der Verdrillung zu vermeiden. Diese Vernadelung
vor der Verdrillung verhindert ja keine Aufdrehung der verdrillten Filamente.
Zur Durchführung der Vernadelung von Garnen, die für einen erfindungsgemäßen
Mopbesatz eingesetzt werden, kann von einer herkömmlichen Vorrichtung mit
einem in Einstichrichtung hin- und hergehend antreibbaren Nadelbrett und einer
dem Nadelbrett gegenüberliegenden Stichunterlage ausgegangen werden. Es
muß lediglich dafür gesorgt werden, daß das Garn nicht den einstechenden Na
deln ausweichen kann. Aus diesem Grunde wird die Stichunterlage mit wenig
stens einer in Garndurchlaufrichtung verlaufenden Führungsnut für das Garn
versehen, wobei die Nadeln des Nadelbrettes entlang der Führungsnut angeord
net sind. Mit dem Garnverlauf in der Führungsnut wird ein seitliches Auswandern
des zu nadelnden Garnes in einfacher Weise verhindert, so daß die Vernadelung
des Garnes quer zur Garnlängsrichtung sichergestellt wird. Die Nadeln können
dabei entlang der Längsachse der Führungsnut in einer Linie hintereinanderge
reiht oder quer zu dieser Achse gegeneinander versetzt angeordnet werden, um
die Vernadelungsbedingungen an die jeweiligen Verhältnisse anzupassen. Um
mehrere Garne gleichzeitig nadeln zu können, kann die Stichunterlage mehrere
parallele Führungsnuten für je ein Garn aufweisen. Das störungsfreie Ein- und
Auslaufen der Garne in die Führungsnuten bzw. aus den Führungsnuten kann
durch Führungsösen für das Garn in einfacher Weise erzwungen werden.
Selbstverständlich muß auch beim Vernadeln von Garnen dafür gesorgt werden,
daß das zu nadelnde Gut von den in Ausziehrichtung bewegten Nadeln abge
streift wird. Dies kann durch Abstreifer geschehen, die zwischen dem Nadelbrett
und der Stichunterlage auf der dem Nadelbrett zugekehrten Gutseite angeordnet
sind. Besonders vorteilhafte Führungsbedingungen ergeben sich allerdings, wenn
die Stichunterlage nicht eben, sondern in an sich bekannter Weise in Richtung der
Führungsnut konvex gekrümmt ausgebildet ist, weil sich in diesem Fall bei einer
Zugbelastung des zu nadelnden Garnes eine Kraftkomponente einstellt, die das
Garn gegen die Stichunterlage drückt, was das Vorsehen eines Abstreifers über
flüssig macht.
Anhand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Vernadeln eines eingedrehten
Garnes in einer vereinfachten Seitenansicht,
Fig. 2 die Stichunterlage der Vorrichtung nach Fig. 1 in einer Draufsicht in einem
größeren Maßstab,
Fig. 3 einen Teilschnitt nach der Linie III-III der Fig. 2 in einem größeren Maßstab
und
Fig. 4 einen Teilschnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 1 in einem größeren Maß
stab.
Die Vorrichtung gemäß der Fig. 1 besteht im wesentlichen aus einer Stichunterla
ge 1 und einem der Stichunterlage 1 gegenüberliegenden Nadelbrett 2, das in
herkömmlicher Weise in einen Nadelbalken 3 eingesetzt ist und über eine Stoß
stange 4 in Einstichrichtung der Nadeln 5 hin- und hergehend angetrieben werden
kann. Zum Unterschied von herkömmlichen Stichunterlagen bildet die erfindungs
gemäße Stichunterlage jedoch parallele Führungsnuten 6 für die zu nadelnden
Garne 7, die zwischen einem Walzeneinzug 8 und einem Walzenabzug 9 unter
einer Zugspannung gehalten werden. Zur Führung der von Vorratsspulen abspul
baren Garne 7 sind auf der Einlaufseite des Walzeneinzuges 8 Führungsösen 10
angeordnet. Ein gleicher Satz von Führungsösen 10 ist zwischen der Stichunter
lage 1 und dem Walzenabzug 9 vorgesehen. Wie der Fig. 4 entnommen werden
kann, sind die einzelnen Durchtrittsöffnungen 11 der Führungsösen 10 in einer
Teilung entsprechend den Führungsnuten 6 in der Stichunterlage 1 angeordnet,
so daß sich eine sichere Führung der Garne 7 in Garndurchlaufrichtung 12 ergibt.
Entsprechend der Fig. 1 ist die Stichunterlage 1 in Garndurchlaufrichtung 12
konvex gekrümmt ausgebildet, was im Zusammenhang mit den auf die Garne 7
über den Walzeneinzug 8 und den Walzenabzug 9 aufgebrachten Zugspannun
gen zu Kraftkomponenten senkrecht zur Stichunterlage 1 führt. Die Garne 7 wer
den daher über diese resultierenden Kräfte in die Führungsnuten 6 eingezogen
und an die Stichunterlage angedrückt, so daß die in die Garne 7 einstechenden
Nadeln 5 des Nadelbrettes 2 wieder aus den Garnen 7 herausgezogen werden
können, ohne eine Mitnahme der Garne 7 befürchten zu müssen. Es erübrigen
sich daher gesonderte Abstreifer zwischen dem Nadelbrett 2 und der Stichunter
lage 1. Die Stichunterlage 1 ist mit entsprechenden Durchtrittsöffnungen 13 für die
Nadeln 5 versehen, wobei die Anordnung gemäß dem dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel so getroffen wurde, daß die Durchtrittsöffnungen 13 in einer gera
den Reihe in Längsrichtung der Führungsnuten 6 entsprechend der übereinstim
menden Nadelanordnung ausgerichtet sind. Eine solche Nadel- bzw. Lochaus
richtung ist jedoch nicht zwingend erforderlich. So könnte zur Steigerung der
Vernadelungswirkung eine geringfügige Versetzung der Nadeln 5 und Durch
trittslöcher 13 quer zur Längsrichtung der Führungsnuten 6 vorgesehen werden.
Aufgrund der Vernadelung der Garne 7 quer zur Garnlängsrichtung wird die Ein
drehung der Garne 7 fixiert, und zwar über die gesamte vernadelte Garnlänge, so
daß die Garne 7 nachträglich ohne weiteres in Stücke geschnitten werden kön
nen, ohne Gefahr zu laufen, von den Schnittenden her auszufransen, wenn diese
geschnittenen Garnstücke als Mopbesatz eingesetzt werden. Da die Garnverna
delung kontinuierlich vorgenommen werden kann, kann die Vernadelung der
Garne 7 im Zuge einer Fertigungslinie für Mopbesätze durchgeführt werden. Es
ist aber selbstverständlich auch möglich, die vernadelten Garne wieder aufzu
spulen, um sie vor der Weiterverarbeitung zwischenzulagern.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen eines Mopbesatzes aus einem eingedrehten und
in Stücke geschnittenen Garn, dadurch gekennzeichnet, daß das eingedrehte
Garn vor dem Schneiden einer Vernadelung unterworfen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem
in Einstichrichtung hin- und hergehend antreibbaren Nadelbrett und einer dem
Nadelbrett gegenüberliegenden Stichunterlage, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stichunterlage (1) wenigstens eine in Garndurchlaufrichtung (12) verlaufende
Führungsnut (6) für das Garn (7) aufweist und daß die Nadeln (5) des Nadelbret
tes (2) entlang der Führungsnut (6) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stichun
terlage (1) mehrere parallele Führungsnuten (6) für je ein Garn (7) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Führungsnut (6) bzw. den Führungsnuten (6) Führungsösen (10) für das Garn (7)
vor- und nachgeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche die 2 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Stichunterlage (1) in an sich bekannter Weise in Richtung der Füh
rungsnut (6) konvex gekrümmt verläuft.
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