Photopolymerisierbares Material
Die Erfindung betrifft ein photopolymerisierbares Material. Man kennt solche Materialien, die mit einem abziehbaren Deckblatt ausgestattet sind. Es ist auch bekannt, dass ein abziehbares, transparentes Deckblatt, das während der Belichtung als Schutzblatt über einer photopolymerisierbaren Schicht liegt, die verzögernde Wirkung des Sauerstoffs auf die Photopolymerisationsreaktion ausschaltet. Derartige Deckblätter sind jedoch verhältnismässig kostspielig, erfordern zu ihrer Entfernung einen besonderen Arbeitsgang und lassen sich nur schwierig aufbringen, ohne dass eingeschlossene Luftblasen zwischen Deckblatt und photopolymerisierbarer Schicht entstehen. Es ist auch bekannt,wasserunlösliche Wachsschichten auf eine polymerisierbare, für thermische Bildübertragungen geeignete Schicht aufzubringen.
Derartige Wachsschichten weisen aber in mehreren Beziehungen erhebliche Nachteile auf.
Nach der Erfindung entfallen die aufgezeigten Schwierigkeiten und Nachteile. Das erfindungsgemäss photopolymerisierbare Material enthält wider Reihe nach: (1) einen Träger, der vorzugsweise eine Lichthofschutz schicht aufweist, z(2) eine photopolymerisierbareSchicht, die in trockenem
Zustand ein Schichtgewicht von 1 bis 90 mg/dm2, vorzugsweise 10 bis 50 mg/dm2, hat und die (a) mindestens eine nicht gasförmige, äthylenisch ungesättigte, bei Normaldruck oberhalb 1000 siedende Verbindung mit wenigstens zwei end ständigen äthylenischen Gruppen, die befähigt ist,
durch photomitiierte Additionspolymerisa tion ein Polymer zu bilden, (b) einen durch aktinisches Licht aktivierbaren Additionspolymerisationskatalysator und (c) ein organisches makromolekulares Bindemittel mit anhängenden säure- und salzbildenden
Gruppen enthält und (3) eine anhaftende, feste, für aktinisches Licht trans- parente Schutzschicht, die ein Schichtgewicht von
2 bis 30 mg/dm2 hat, homogen ist und nicht als selbsttragender Film abziehbar ist, praktisch un durchlässig für Sauerstoff und durchlässig für Was ser ist und mindestens ein makromolekulares orga nisches Polymer enthält, wobei das Bindemittel und die Schutzschicht in einer Mischung von Wasser mit einem mit diesem mischbaren organischen Lö sungsmittel mit einem Wassergehalt von mindestens
50 Vol.- /o löslich sind.
Zur Gattung makromolekularer organischer Polymeren mit den erwähnten Eigenschaften gehören: Polyvinylalkohol und dessen Partialester, -äther und -acetate, die einen wesentlichen Anteil an unsubstituierten Vinylalkohol einheiten enthalten, so dass die erforderliche Löslichkeit in Wasser sichergestellt ist. Andere geeignete Polymere sind: Zu 88 bis 99 0/0 hydrolisiertes Polyvinylacetat, Gelatine, Gummiarabikum, Mischpolymere von Methylvinyläther und Malerinsäureanhydrid, Polyvinylpyrrolidone, wasserlösliche Polymere von > 2ithylen- oxid mit hohem Molkulargewicht, und zwar solche eines durchschnittlichen Molekulargewichts von 100 000 bis 3 000 000 sowie Mischungen dieser Polymeren.
Geeignete photopolymerisierbare Schichten und Träger sind in den USA-Patentschriften 2 760 863 und 3 060 026 beschrieben, wobei auch diese auf Träger aufgebrachten Lichthofschutzschichten und anhaftende Verankerungsschichten erwähnt sind. Bevorzugte Schichtträger sind dünn, geschmeidig und besitzen eine hydrophile Oberfläche wie vorzugsweise ;gekörnte Aluminiumbleche und Stahlbleche. Die photopolymerisier baren Schichten können Farbstoffe, Pigmente, Füllstoffe, Inhibitoren der thermischen Polymerisation, Weichmacher und andere Zusatzstoffe enthalten (vgl. auch die in der USA-Patentschrift 3 203 805 beschriebenen Substanzen dieser Gattungen sowie die in der USA-Patentschrift 3 046 127 beschriebenen Kettenübertragungs mittel). Letztere Substanzen können in der Schicht (3) vorliegen.
Zu den als polymere Bindemittel für Schicht (2) in Frage kommenden Substanzen gehören die in den USA-Patentschriften 2760 863 und 3 060 026 erwähnten Verbindungen. Bevorzugte organische polymere Bindemittel haben angehängte Carboxil- oder Sulfonsäuregruppen. Diese Säuregruppen sollen jedoch nicht in solcher Zahl vorliegen, dass sie das Polymere in einer verdünnten Natriumhydroxidlösung allein löslich machen, es soll jedoch in einer Mischung löslich sein, die aus einem organischen Lösungsmittel und Wasser besteht und dabei ausreichende Alkalimengen enthält, um die Hauptmenge der Säurereste in Salzreste zu überführen. Bewährt hat sich ein Lösungsmittelgemisch aus Isopropanol und Wasser in einem Mengenverhältnis von 10:90, das 0,1 O/o NaOH enthält.
Dieses Gemisch kann bei Raumtemperatur angewandt werden, um die nichtbelichteten Bereiche aus Materialien zu entfernen, die aus einer Kombination bestimmter bevorzugter Binde- mittel bestehen, beispielsweise aus Mischpolymeren von Methylmethacrylat plus Mathacrylsäure und Styrol plus Itaconsäure und einer äthylenisch ungesättigten Verbindung, die vorzugsweise wasserunlöslich ist.
Die Schutzschicht wird aus einer wässrigen Lösung oder einem Lösungsmittelgemisch von Wasser und einem organischen Lösungsmittel für das makromolekulare organische Polymere aufgebracht, und die erhaltene Schicht zeigt nach dem Trocknen eine gute Haftfestigkeit auf der photopolymerisierbaren Schicht und ist ausserdem so dünn, dass sie sich nicht mechanisch selbsttragend in einem Stück von der photopolymerisierbaren Schicht abziehen lässt. Liegt eine oberflächenaktive Substanz mit benetzenden Eigenschaften in der Beschichtungsmasse der Schutzschicht vor, so werden einheitlichere Schichten erhalten. Die Schutzschicht ist normalerweise sehr dünn (etwa 0,4 bis 6,0 Mikron Stärke) und wird vorzugsweise mit den üblichen für die Bildung von Druckstössen nach bildweiser Belichtung der photopolymerisierbaren Schicht benutzten Entwicklerlösungen entfernt.
Diese letztere Schicht lässt sich bildweise entfernen, während die Schutzschicht über die gesamte Oberfläche des bedeckten Materials entfernbar ist.
Zu den brauchbaren oberflächen aktiven Substanzen gehören die anionischen und kationischen und nichtionischen oberflächenaktiven Mittel, beispielsweise Natriumalkylsulfate und -sulfonate mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen wie Natriumdodecylsulfat und Natriummethodecylsulfonat; N-Cetyl- und C-Cetylbetaine, Alkylaminocarboxilate und Hdicarboxilate und Polyäthylenglykole mit einem durchschnittlichen Molkulargewicht unterhalb 400.
Die Entwicklerlösung kann als Bad angewandt werden oder in Form einer Spritzlösung. Die Entfernung der nichtpolymerisierbaren Bereiche der photopolymerisierbaren Schicht kann durch Bürstenbehandlung, durch Abreiben mit einem feuchten Gummischwamm und andere bekannte Verfahren erfolgen. Derartige Methoden unterstützen die Entfernung der Schicht (3) vom Reliefbild.
Die zur Entwicklung der exponierten Platten benutzten Lösungsmittel liegen im wässrigen Medium vor, Wasser stellt also deren Hauptbestandteil dar. Bevorzugte Entwickler enthalten auch ein organisches Lösungsmittel und alkalisches Material. Geeignete organische Lösungsmittel sind: Isopropanol, Butanol, Diacetonalkohol 1-Methoxiäthanol, 2-Äthoxiäthanol und 2-n-Butoxiäthanol. Geeignete Alkalien sind: Alkalihydroxid, Natrinminetasilikat, Triäthanolamin, Morpholin und Trinatriumphosphat. Die Entwickler können auch eine die Oberflächenspannung herabsetzende Substanz oder ein Benetzungsmittel enthalten. Weitere der Entwicklerlösung zuzusetzende Bestandteile sind: Farbstoffe, Salze zur Regelung des Anquellens oder Salze zum Ätzen des Trägerplattenmetalls.
Einen bevorzugten Entwickler für die bildweise exponierten Materialien der Erfindung stellt eine Mischung von Isopropanol und Wasser im Volumverhältnis 10:90 dar, die 0,1 bis 0,3 o/o Natriumhydroxid enthält. Ein weiterer sehr brauchbarer Entwickler ist eine Lösung von 2-Butoxiäthanol und Wasser.
Der Träger hat zum Zeitpunkt des Aufbringens der photopolymerisierbaren Schicht vorzugsweise eine hydrophile Oberfläche. Auf diese Weise werden die nichtbedeckten Flächen des Trägers desensibilisiert, wenn die Platte exponiert und zwecks Entfernung der polymerisierbaren Schicht in den unexponierten Flächen entwickelt wird. Dementsprechend weisen die Trägerflächen eine fettige oder lipophile Druckerschwärze ab, während sie Wasser oder wässrige Lösungen annehmen.
Das gleiche Ergebnis lässt sich jedoch mit einem Träger erhalten, dessen Oberfläche anfänglich weniger hydrophil oder sogar hydrophob ist, beispielsweise einem Kupferträger. In diesem Fall ist es erforderlich, die entwickelte Platte mit einer Substanz wie Gummiarabikum - vorzugsweise in Gegenwart von Phosphorsäure - zu behandeln, die vorzugsweise auf den nichtabgedeckten, nicht belichteten Bereichen der Trägeroberfläche haftet, um sie zu schützen und hydrophil zu machen. Obgleich Gummiarabikum das für diesen Zweck am meisten angewandte Behandlungsmittel ist, lassen sich ähnliche Ergebnisse auch mit Stoffen wie Alginsäure, Natriumstärkeglycolat und Carboximethylcellulose erreichen. Sogar wenn der Träger anfänglich eine hydrophile Oberfläche hat, ist es manchmal wünschenswert, die entwickelte Platte mit Gummiarabikum oder einem nicht äquivalenten Stoff zu behandeln.
Vorzugsweise ist der Träger dünn und biegsam und etwa 0,13 bis 0,76 mm dick. Aluminium ist im Handel in den verschiedensten Abmesssungen erhältlich. Es kann unbehandelt sein (ausgenommen für die dünne, sich bei der Berührung mit Luft unmittelbar an seiner Oberfläche ausbildende Oxidschicht), es kann aber auch einer Oberflächenbehandlung unterworfen oder mit Überzügen ausgestattet sein, um eine hydrophile Oberfläche zu erhalten. Die Oberfläche kann auf mechanischem, chemischem oder elektrischem Wege aufgerauht worden sein, um das Zurückhalten wässriger Flüssigkeiten zu verbessern und die Haftfestigkeit der aufzubringenden Schicht zu erhöhen.
Andere metallische Trägermaterialien sind zinnplattierter Stahl, rostfreier Stahl, aluminiumplattierter Stahl, nichtplattierter Stahl, verzinkter Kohlenstoffstahl und Zink; in Frage kommen auch beschichtete, vorzugsweise aus Polyäthylenterephthalat bestehende Folien und mit Mischpolymeren, entsprechend den Angaben der USA-Patentschrift 2 770 684 beschichtete Folien, weiterhin Papier, Kartonpappe und mit Harz überschichtetes oder imprägniertes Papier oder Pappe mit einer hydrophilen Oberfläche. Bevorzugte photopolymerisierbare Monomere, die in Schicht (2) vorliegen können, stellen im wesentlichen wasserunlösliche Substanzen dar, die zwei oder mehr endständige äthylenische Gruppen enthalten und in den USA-Patentschriften 2760 863 und 3 060 023 beschrieben sind.
Monomere mit nur einer einzigen endständigen äthylenischen Gruppe konnten angewandt werden, jedoch würde eine solche Masse gegen aktinisches Licht wesentlich weniger empfindlich sein. Wenn in Ider photopolymerisierbaren Schicht Kettenübertragungsmittel vorliegen, insbesondere Polyolefinoxid entsprechend der USA-Patentschrift 3 046 127, Glycerin und Butylenglykoldiacetat, so werden höhere Empfindlichkeiten erhalten. Dies ist der Fall, unabhängig davon, ob diese Mittel ursprünglich in Ider Schicht vorliegen oder von einer anliegenden Schicht hineinwandern. Ist das Kettenübertragungsmittel in der Beschichtungsmasse des zu schützenden Überzugs vorhanden, so besteht ein weiterer Vorteil darin, dass die Haftfestigkeit zwischen der polymerisierbaren Schicht und dem Schutzüberzug verbessert wird.
Triäthylenglykoldiacetat stellt eine besonders bevorzugte Verbindung dar, lda sein verhältnismässig niedriger Dampfdruck ihre Entfernung aus dem Metall durch Verdampfung verzögert. Bei Gegenwart eines Kettenübertragungsmittels kann dieses in Mengen von 50 Gew.-O/o, bezogen auf das äthylenisch ungesättigte Monomere, vorhanden sein.
Bevorzugte, durch aktinisches Licht aktivierbare In itiatoren der Additionspolymerisation, die thermisch un terhalb 185 "C inaktiv sind, bestehen aus substituierten und unsubstituierten mehrringigen Chinonen. Eine grosse Anzahl spezifisch brauchbarer Chinone dieser
Gattung, die in den nachstehenden Beispielen eingesetzt werden können, sind in der USA-Patentschrift 2 951 758 beschrieben. Inhibitoren der thermischen Additionspolymerisation können in der photopolymerisierbaren
Schicht in Mengen bis 2 Gew.-O/o, bezogen auf das
Schichtgewicht, vorliegen.
Die Bestandteile a) und c) liegen in der photopoly merisierbaren Schicht in Mengen zwischen 10 zu 60 und 90 zu 40 Gew.-Teilen vor, während der Bestandteil b) in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.- /o, bezogen auf den Bestandteil a), die äthylenisch ungesättigte Verbin dung, vorliegen soll.
Die photopolymerisierbaren Materialien der Erfindung lassen sich für verschiedene Arten von Mustern oder bildliefernden Verfahren einsetzen. Sie eignen sich besonders zur Herstellung von Druckstöcken. Ein Vor teil der Materialien liegt darin, dass sie eine erhöhte
Empfindlichkeit und erhöhten Kontrast aufweisen. Die erfindungsgemäss hergestellten Druckplatten ermögli chen den Druck grosser Auflagen. Die dünnen Schutz schichten haben gegenüber den bekannten abziehbaren Deckblättern Vorteile. Sie sind dünner als derartige
Deckblätter, ausserdem einheitlich und wirken sich we gen ihrer gleichmässigen Haftfestigkeit wirksamer als sauerstoffundurchlässige Schichten aus.
Die nachstehenden Beispiele veranschaulichen die
Erfindung. Alle Mengenangaben sind, soweit nichts an deres aufgeführt, als Gewichtsangaben anzusehen.
Beispiel 1
Eine gekörnte Aluminiumplatte, deren Oberfläche mit wässrigem N;atriumsilikat behandelt worden war, wurde mit einer Lösung von Methyläthylketon und Isopropanol im Verhältnis 3:1 überschichtet, die 20 O/o
Feststoff nachstehender Zusammensetzung enthielt: Poly [methylmethacrylat/Methacrylsäure] (90:10 Molverhältnis) + Bindemittel 53,8 O/o Pentaerythrittriacrylat, enthaltend 0,4 O/o pHethoxiphenol als Inhibitor der thermischen Polymerisation 44,1 Olo tert.
Butylantrachinon 2,0 Olo Äthylviolett (Colour-Index Basic Violett 4) Farbstoff 0,1 ovo durchschnitti. Überzugsgewicht (Feststoffe) 87 mg/dm2 + Eigenviskosität = 0,094 gemessen unter Verwendung von Methyläthylketon als Lösungsmittel
Nach dem Trocknen wurde die Platte 1 Minute auf 130 0C erhitzt und abgekühlt. Die Platte wurde mit einer 30/oigen Lösung von Polyvinylalkohol (mittlere Viskosität; 99 o/o verseift) überschichtet, die 2 o/o eines Polyoxiäthylens der Formel
EMI3.1
als oberflächenaktives Mittel enthielt. Schichtgewicht des photopolymerisierbaren Materials: 86 mg/dm2.
Der Polyvinylalkohol-Oberzug zeigte ein Schichtgewicht von 12 mg/dm2.
Die Platte wurde 30 sec. durch ein Negativ (21 Stufen Lithographic-Technical-Foundation-Stufenkeil-Be- lichtungsgerät) exponiert; belichtet wurde in einem Va kuumrahmen mit einem Kohlebogen im Abstand von 43,2 cm bei 45 bis 50 Ampere und 1200 Watt unter Ausbildung einer vollen Sieben, d. h., die ersten 7 Stufen waren ausreichend polymerisiert, um der Entfernung durch die Entwicklung zu widerstehen.
Die Platte wurde durch Auswaschen der nicht exponierten Teile des Überzuges mit einem Entwickler nachstehender Zusammensetzung entwickelt: 99 O/o Isopropylalkohol 10 Vol.-O/o
Natriumhydroxyd 0,1 /o
Wasser 89,1 Vol.-O/o
Die Platte wurde mit der Entwicklerlösung überdeckt und 30 sec einweichen gelassen. Die gesamte Schutzschicht wurde gemeinsam mit den unexponierten Flächen der photopolymerisierbaren Schicht durch Reiben mit einem Schwamm entfernt.
Die entwickelte Platte wurde dann mit Wasser gespült und getrocknet; sie zeigte gute, für Druckfarbe/Wasser charakteristische Eigenschaften, d. h., die exponierten, photopolymerisierten Bereiche nahmen leicht die lipophilen Druckfarben an, während jene Bereiche des Trägers, von denen das unexponierte photopolymerisierbare Material entfernt worden war, Wasser leicht annahmen. Die Platte bewährte sich gut in einer nassen Offset-Druckerpresse, wenn schwarze Druckfarbe und eine zum Anfeuchten dienende Lösung angewandt wurden.
Eine mit der vorstehend beschriebenen übereinstimmende Platte wurde mit einem handelsüblichen Gummier- und Ätzmittel überschichtet, das Gummiarabikum enthielt, welches nach dem Spülen, jedoch vor dem Trocknen aufgebracht wurde. Die Platte wurde dann trockengewischt, eingefärbt und in eine Kopierpresse eingesetzt. Die Ergebnisse waren die gleichen wie vorstehend beschrieben, ausgenommen, dass die Platte gegen Fingerabdrücke in den nichtdruckenden Bereichen nicht empfindlich war.
Das beschriebene Verfahren wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass das Lösungsmittel aus einer 1:1 Mischung von Methyläthylketon und Isopropanol bestand; der Überzug wurde 2 Minuten bei 125 "C gehärtet; für die Überschichtung wurde Polyvinylalkohol von einer mittleren Viskosität und 88 O/o Verseifung angewandt. Nach der Belichtung, Weiterbehandlung und Trocknung wurde die Platte 5 Minuten in einem Va kuumrahmen nachbelichtet, wobei dieselbe Lichtquelle wie bei der ersten Belichtung angewandt wurde. Diese Platte wurde für 246 000 Kopien benutzt. Es liessen sich keine sichtbaren Abnutzungserscheinungen am Ende dieser Druckvorgänge feststellen, und die Platte erforderte während des Druckens keine besondere Aufmerksamkeit.
Eine in gleicher Weise behandelte Platte wurde dazu benutzt, eine Schleif-Pastelldruckfarbe zu drucken.
Nach 103 000 Kopien liessen sich keine Verschleisserscheinungen feststellen.
Vergleichbare Ergebnisse wurden unter Anwendung der Arbeitsweise und der Zubereitungen Idieses Beispiels erhalten, wenn nachstehende Abänderungen vorgenommen wurden: 1. Das polymere Bindemittel in der photopolymerisierbaren Schicht war Poly(styrol-90/Itaconsäure-10) oder Poly(methylmethacrylat-95/Itaconsäure-5).
2. Die Überschichtung wurde mit einer 30/oigen wässrigen Lösung von Gelatine (bei gleicher Menge des oberflächenaktiven Mittels) vorgenommen unter Einstellung eines Schichtgewichts im trockenen Zustand von 15 mg/dm2.
3. Die exponierte Platte wurde mit Wasser behsan- delt, um nur die Polyvinylalkohol-Schutzschicht zu entfernen. Zur Entwicklung der unbelichteten Plattenfläche wurde Diäthylenglykolmono-n-butyläther angewandt. Es wurde ein ungewöhnlich scharfes und sauberes Bild erzeugt.
4. Die photopolymerisierbare Lösungsmittellösung bestand aus Äthylenglykolmonoäthyläther oder Trichloräthylen, wobei 20 O/o Feststoffe vorlagen.
Beispiel 2
Ein poliertes, unbehandeltes Aluminiumblech wurde in einem Dampfentfettungsgerät gereinigt und dann 2 Minuten in einer Chrom enthaltenden Masse zwecks Ausbildung einer Chromoxidoberfläche behandelt. Die Platte wurde mit einer Lösung nachstehender Zusammensetzung überschichtet: Bindemittel des Beispiels 1 13,4 O/o Pentaerythrit-triacrylat 11,0 O/o tert. Butylantrachinon 0,6 O/o Methyläthylketon 75,0 O/o
Der Überzug wurde bei 110 0C getrocknet und 1 Minute bei 130 OC gehärtet. Dann wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, ein Polyvinylalkohol-Schutzüberzug aufgebracht.
Nunmehr wurde eine Druckplatte hergestellt, -indem entsprechend Beispiel 1 durch ein Negativ belichtet wurde, während das anschliessende Entwikkeln in 0,1 0/o Natriumhydroxyd in einer Volumenmischung 3:1 von Wasser : Isopropanol erfolgte; anschliessend wurde mit Wasser gespült und eine Schwammwaschung mit einer Lösung vorgenommen, die 10 o/o Zirkonoxidchlorid und 20 o/o Glycerin in Wasser enthielt, wonach mit Wasser nachgespült und einem Gummiarabikum enthaltenden Gummier- und Ätzmittel nachgestrichen wurde. Die erhaltene Platte liess sich gut in der Druckerpresse verwenden.
Beispiel 3
Etwa 0,3 mm dicke Stahlplatten, die auf elektrischem Wege zinkplattiert worden waren, wurden nach zwei verschiedenen firmeneigenen Verfahren weiterbehandelt, um hydrophile Oberflächen auszubilden. Diese Platten wurden mit einer Masse entsprechend Beispiel 1 beschichtet, ausgenommen, dass als Lösungsmittel Methyläthylketon diente und die Feststoffkonzentration 18 /o ausmachte. Der Überzug wurde bei 100 OC getrocknet, bei 130 OC 2 Minuten gehärtet und ein Polyvinylalkohol-Schutzüberzug entsprechend Beispiel 1 aufgebracht. Die Platten wurden, wie in Beispiel 1 beschrieben, belichtet und in einer 4 Vol.-Teile Wasser bei 1 Vol.-Teil Isopropanol enthaltenden Mischung, die 1 /o Natriummetasilikat enthielt, entwickelt.
Die ausgebildete Platte liess sich einwandfrei in einer Druckerpresse verwenden, zeigte gute Eigenschaften hinsichtlich des Verhaltens Druckfarbe/Wasser und keine Neigung zum Schäumen.
Beispiel 4
Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, dass die belichteten Platten in den nachstehend als A bis H bezeichneten Entwicklerlösungen behandelt wurden. Die in jeder dieser Lösungen entwickelten Bleche lieferten Ergebnisse, die denen des Beispiels 1 äquivalent waren:
Entwickler
Teile in 100 Vol.-Teilen Wasser
A B C D E F G H Isopropanol 20 Diacetonalkohol 12 2..Äthyoxiäthanol 5,0 2-n-Butoxiäthanol 2,0 6,0 4 4 2,8 Natriumhydroxyd 0,3 0,2 Natriummetasilikat 1 1 Triäthanolamin 3
EMI5.1
<tb> <SEP> Entwickler
<tb> <SEP> Teile <SEP> in <SEP> 100 <SEP> Vol.-Teilen <SEP> Wasser
<tb> <SEP> A <SEP> B <SEP> C <SEP> D <SEP> E <SEP> F <SEP> G <SEP> H
<tb> Morpholin <SEP> 5
<tb> Trinatriumphosphat <SEP> 0,1 <SEP> 0,1
<tb> C8Ht <SEP> vo <SEP> - <SEP> (CHe <SEP> CHO)9 <SEP> - <SEP> tlH <SEP> 0,1 <SEP> 0,02 <SEP>
0,1
<tb> Alkannatriumsulfonatoberflächenaktive <SEP> 0,7
<tb> Substanz <SEP> mit <SEP> 18 <SEP> Kohlenstoffatomen
<tb>
Beispiel 5
Die nachstehende Zubereitung wurde als 200/oige Lösung in einem aus 1 Teil Methyläthylketon zu 1 Teil Isopropanol bestehenden Lösungsmittelgemisch hergestellt: Bindemittel des Beispiels 1 53,8 O/o Triäthylenglykoldiacrylat 44,1 O/o Äthyl Violett-Farbstoff (C. I. Basic Violet 4) 0,1 O/o tert.
Butylantrachinon 2,0 o/o
Diese Masse wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, aufgezogen und dann mit einer 30/oigen wässrigen Lösung von Polyvinylalkohol (86 bis 89 o/o verseift, Viskosität: 19 bis 25 Centipoise in 40/oiger wässriger Lösung bei 20 "C), Idie 2 O/o, bezogen auf Polyvinylalkohol des Polyoxiäthylen-oberflächenaktiven Mittels des Beispiels 1 enthielt, überschichtet. Eine Probe der Platte wurde analog Beispiel 1 mit Hilfe des LTF-21-Stufen Belichtungsapparates belichtet, während eine zweite Probe eine Belichtung durch ein Spezialnegativ erfuhr, das zur Bewertung der Platte hinsichtlich Halbtonpunktgenauigkeit diente.
Beide Proben wurden in einer Lösung nachstehender Zusammensetzung entwickelt:
EMI5.2
Trinatriumphosphat 0,1 /o Natriumhydroxyd 0,2 ovo 2-n-Butoxiäthanol 2,0 O/o Wasser 97,0 O/o
Die Platte zeigte eine gute Unterscheidung zwischen Druckfarbe und Wasser, gute Haftfestigkeit auf dem Trägerblech, gute Halbtonpunktqualität und gab einwandfreie Drucke bei Einsatz in einer üblichen Druckerpresse.
Gleiche Ergebnisse wurden mit einer Platte erhalten, die mit einer Zubereitung hergestellt worden war, in welcher das Monomere Trimethylolpropantriacrylat als Monomeres vorlag. Die Anwendung von 9,10-Phenanthrenchinon hatte auf die Ergebnisse keinen Einfluss.
Wurde jedoch der Polyvinylalkohol-Schutzüberzug weggelassen, so war ein 8facher Verlust an photographischer Empfindlichkeit festzustellen.
Beispiel 6
Auf die gekörnten Aluminiumplatten des Beispiels 1 wurde die hier beschriebene Zubereitung in Form einer 20 O/o Feststoff enthaltenden Lösung in einem Lösungsgemisch aus Methyläthylketon (1 Teil) und Isopropanol (1 Teil) aufgebracht. Auf diese Weise wurde eine Anzahl von Platten ausgebildet, die mit wässrigen Lösungen verschiedener, gegen Sauerstoff undurchlässigen Schichten bei Schichtgewichten in trockenem Zustand von etwa 12 mg/dm2 überschichtet waren.
Es ist bekannt, dass eine ohne eine sauerstoffsperrende Schicht vorliegende Platte etwa das 8fache an Belichtung erfordert wie eine sonst identische Platte, die mit Polyvinylalkohol überschichtet worden ist, um denselben Polymerisationsgrad zu erhalten, wenn ein Lithographic -Technical - Foundation -21 - Stufenkeil-B elichtungsgerät angewandt wurde. Dieser verhältnismässig grosse Unterschied in der Belichtung wurde angewandt, um Substanzen auswählen zu können, die eine niedrige Sauerstoffdurchlässigkeit haben. Von den verschiedenen auf den Platten aufgebrachten Schutzüberzügen erwiesen sich zwei als fast identisch mit der Polyvinylalkohol überschichteten Platte des Beispiels 1. Diese tJberzugs- massen waren: A: Gumrniarabikum (aus 120/oiger wässriger Lösung aufgebracht).
B: Poly-(Methylvisyläther/Maleinsäureanhydrid) als 1: 1-Nlischpolymeres mit einer spezifischen Viskosität von 0,1 bis 0,5, bestimmt in einer Lösung von 1 g des Mischpolymeren in 100 cm3 Methyläthylketon bei 25 OC (aufgebracht aus einer 30/oigen wässrigen
Lösung).
Ein weiterer brauchbarer Überzug wurde hergestellt aus einer 50/oigen wässrigen Lösung eines wasserlöslichen Polymeren von hohem Molekulargewicht von Polyixi äthylen, das eine Viskosität von 225 bis 375 Centipoise bei 25 OC aufwies.
Beispiel 7
Aluminiumbleche wurden, wie in Beispiel 1 be schrieben, mit dünnen Schichten folgender Zubereitungen überschichtet:
Beschichtung A B C Pentaerythrittriacrylat 15 g 10 g 30 g thermisch durch einen Gehalt von 0,2 /o p-Methoxiphenol inhibiert Poly(methylmethacrylat)l 12,5 Polyvinylacetat2 12,5 Polystyrol3 10 t-Butylantrachinon 0,3 0,3 0,3 Phenanthrenchinon 0,16 0,16 0,16 Äthyl Violett (C. I. Basic 0,04 0,04 0,04 Violet 4)-Farbstoff Isopropanol 88 88 Gesamtgewicht nach 200 200 200 Zusatz von Methyl äthylketon mit Toluol 1Niedriges Molekulargewicht, Eigenviskosität: 0,20.
"Durchschnittliches Molekulargewicht = 45 000; Viskosität einer
Auflösung von 86 g Harz in 1000 cm3 Benzollösung, bestimmt bei 20 C mit einem Ostwald-Cannon-Fenske-Viskosimeter
6 bis 8 Centipoise.
3 Spezifische Dichte = 1,05-1,07 (ASTM-Testmethode D 792-50),
Brechungsindex 1,59 (ASTM-Bestimmungsmethode D 542-50), thermischer Ausdehnungskoeffizient 6-8 X 10-5 cm/cm OC (ASTM-fesunamungsmethode D 69944).
Die drei Platten werden mit einer Polyvinylaikohol- lösung entsprechend Beispiel 1 überzogen und mit dem Belichtungsgerät nach Beispiel 1 60 sec exponiert. Entwickelt wurde nach Beispiel 4 unter Verwendung der Entwicklerlösung B. Alle drei Platten zeigten gute Unterschiede hinsichtlich ihres Verhaltens gegen Druckfarbe und Wasser auf; sie zeichneten sich ausserdem durch gutes Haften auf der Trägerplatte aus und lieferten Kopien mit guten Halbtonpunkteigenschaften.
Beispiel 8
Die Aluminiumträger entsprechend Beispiel 1 wurden mit nachstehender Lösung unter Ausbildung von drei photopolymerisierbaren Platten beschichtet: Poly-5-vinylpyridin 5,4 g Pentaerythrittriacrylat 4,4 g tert. Butylantrachinon 0,2 g Äthyl Violett (C. I. Basic Violet-4)-Farbstoff 0,01 g Methyläthylketon/Isopropylalkohol (1:1) 73 g Die drei Platten wurden mit einer Polyvinylalkohollösung entsprechend Beispiel 1 überschichtet, durch ein Negativ belichtet und jede Platte mit einer der folgenden Lösungen entwickelt: 1. Isopropylalkohol (99 /o); nach der ersten Entfer nung der Polyvinylalkoholschutzschicht wurde
Schwammwaschung mit Wasser vorgenommen; 2.
Essigsäure, 0,10/oil in Wasser; 3. eine tiefätzende Lösung folgender Zusammensetzung:
Kalziumchlorid 41 OBe 1000 cm5 Zinkchiorid 380 g
Eisenperchlorid 51 OBe 285 cm3
Chlorwasserstoffsäure 37-38,5 O/o 114 cm3 Kupfer-2-chlorid (CuCl2-2H2O) 27 g
Die Bleche wurden getrocknet, 5 Minuten nachbelichtet und mit einer 140-Be'-Gummiarabikum enthaltenden 10/obigen Natriummetasilikatlösung gummiert.
Alle Platten zeigten eine gute Differenzierung zwischen Druckfarbe und Wasser und lieferten beim Einsatz in einer handelsüblichen Druckerpresse einwandfreie Abzüge.
Beispiel 9
Die keinen Athyl-Violett-Farbstoff enthaltende photopolymerisierbare Lösung des Beispiels 1 wurde mit Natriumhydroxyd unter Verwendung von Phenolphthalein als Indikator neutralisiert. Die Lösung wurde auf eine gekörnte Aluminiumplatte aufgebracht und mit einer Polyvinylalkohollösung entsprechend Beispiel 1 überschichtet. Nach Belichtung durch ein Negativ wurde die Platte mit der nachstehenden, kein Alkali enthaltenden Lösung entwickelt:
5 cm3 2-n-Butoxiäthanol
1 cm3 Polyoxiäthylen-oberflächenaktive Substanz der
Formel:
EMI6.1
94 cm3 Wasser.
Die Platte wurde mit einem Gummier- und Ätzmittel (906 g einer 14" Be Gummiarabikum plus 28,3 g konzentrierte Phosphorsäure) beschichtet. Dann wurde die getrocknete Platte nachbelichtet (5 Minuten in einem Vakuumrahmen entsprechend Beispiel 1). Unter Verwendung üblicher Druckerschwärze war es möglich, mit der Platte 2000 gute Abzüge ohne wesentlichen Verschleiss herzustellen.
Beispiel 10
Vier entsprechend Beispiel 1 behandelte Aluminiumträgerplatten wurden mit Lichthofschutz ausgestattet durch Verwendung eines gelben Farbstoffes, der ultraviolettes und blaues Licht absorbiert und folgende Struktur aufwies:
EMI6.2
1 g des Farbstoffes wurde in 100 cm3 einer Mischung von 10 Teilen Wasser und 90 Teilen Äthylenglykolmonoäthyläther aufgelöst. Die Lösung wurde auf Platte 1 aufgezogen und durch Verdampfen bei Raumtemperatur getrocknet.
Platte 2 hatte eine Lichthofschutzschicht, die aufgebracht worden war aus einer Auflösung von 1 Teil des gelben Farbstoffes und 100 Teilen des monomeren Pentaerythrittriacrylats in Äthylenglykolmonoäthyläther unter Ausbildung einer Lösung, die 5 g Feststoffe je 100 cm3 aufwies.
Platte 3 hatte eine Lichthofschutzschicht, die der Platte 2 entsprach, mit der Ausnahme, dass das Pentaerythrittriacrylat-Monomere durch eine gleiche Menge des Poly(methylmethacrylat/methacrylsäure)-Bindemittel des Beispiels 1 ersetzt war.
Platte 4 hatte eine Lichthofschutzschicht, die aufgezogen war aus einer Lösung, hergestellt durch Auflösen von 1 Teil Ides gelben Farbstoffes und 100 Teilen (Trokkenbasis) einer photopolymeren Substanz, die nachstehend aus Zubereitung 1 bezeichnet wird. Sithylenglykol- monoäthyläther wurde als Lösungsmittel benutzt und die Lösung auf 5 g Feststoffe in 100 cm3 Lösung eingestellt.
Eine weitere behandelte Aluminiumplatte, die Platte 5, hatte eine Lichthofschutzschicht, die aus einer wässrigen Lösung aufgezogen war, welche 0,025 g/l einer wasserlöslichen, ultraviolett absorbierenden, substituierten B enzophenolverbindung enthielt, die ein Absorptionsmaximum bei 284 m,u hatte.
Für die Lichthofschutzschichten wunden keine exakten Schichtgewichtsbestimmungen durchgeführt, für Platte Nr. 1 jedoch die optische Reflektionsdichte durch einen Blaufilter zu 0,27 ermittelt, ein Wert, der um etwa 0,04 höher lag als der für die Aluminiumträgerplatte vor der lichthofschützenden Behandlung beobachtete Wert.
Die Platten 2, 3 und 4 schienen Lichthofschutzschichten mit etwas höheren Farbdichten zu besitzen. Bei Platte 5 war keine Farbdichte der Lichthofschutzschicht mit dem blossen Auge sichtbar, da hier ein ultraviolett-absorbierender Farbstoff angewandt wunde.
Die nachstehenden photopolymerisierbaren Massen wurden hergestellt:
Bestandteile Zubereitung Zubereitung
Nr. 1 Nur. 2 Pentaerythrittriacrylat 466 g 576 g Bindemittel des Beispiels 1 302 g 624 g Polymethylmethacrylat 116 g des Beispiels 7 t < Butylantrachinon 8,64 g 9,44 g Phenanthrechinon 3,94 g 7,20 g Ölblau A (C. I.
Solvent 2,00 g 3,60 g blue 36)-Farbstoff ithylenglykolmonoäthyl- äther-Lösungsmitel unter Ausbildung einer Lösung von etwa 350io Feststoff 37 O/o Feststoff
Die mit den Lichthofschutzschichten der beschriebenen Art ausgestatteten Platten 2, 3 und 4 wurden mit der Zubereitung Nr. 1 überschichtet, um photopolymerisierbare Schichten von etwa 30 tmg/dm2 trockenem Schichtgewicht zu liefern. Die Platten wunden dann mit 6 Gew.-o/o einer wässerigen Lösung von Polyvinylalkohol (mittlere Viskosität: 88 O/o verseift) überzogen, die 2 oio, bezogen auf das trockene Gewicht des Polyvinylalkohols, eines Polyoxiäthylen-oberflächenaktiven Mittels der Formel:
EMI7.1
enthielt.
Die Platten Nrn. 1 und 5 wurden mit der Zubereitung Nr. 2 beschichtet unter Ausbildung von photopolymerisierbaren Schichten eines Schichtgewichts in der Trockene von etwa 26 mg/dm2. Beim Beschichten der Platte Nr. 5 wurde der Ölblau-Farbstoff durch eine gleiche Menge Fuchsin (C. I. Basic Violet 14)-Farbstoff et- setzt. Die Platten wurden mit einer Lösung indes gleichen Polyvinylalkohols und der gleichen oberflächenaktiven Substanz überschichtet, wie vorstehend beschrieben, wobei diese Lösung jedoch anstelle von Wasser als einziges Lösungsmittel in jedem Fall etwa 9 o/o Äthanol und 9 /o Äthylenglykolmono äthyl äther enthielt.
Die Polyvinylalkohol-Lösung wurde aufgeschichtet unter Ausbildung einer sehr wirksamen Sauerstoffsperrschicht, die im trockenen Zustand etwa 0,8 Mikron dick war.
Alle 5 Platten wurden entsprechend den Angaben des Beispiels 1 bewertet und festgestellt, dass sie im wesentlichen gleiche Ergebnisse lieferten, ausgenommen, dass - bedingt durch die lichthofschützenden Farben schärfere Bilder entstanden.
Gleiche Resultate wurden auch erhalten, wenn andere Farbstoffe oder Ultraviolett-absorbierende Substanzen anstelle der vorstehend beschriebenen zum Einsatz kamen. Wirksame lichthofschützende Farben müssen entsprechend der Wellenlänge der belichteten aktinischen Strahlung, die die Polymerisation initiiert, ausgewählt werden. Da dieses Initiieren gewöhnlich in den ultravioletten oder blauen Bereichen des Spektrums stattfindet, haben sich die ultraviolett- absorbierenden Substanzen und die gelben Farbstoffe als besonders wirksam erwiesen.
Bei den Platten 1 bis 4 ergaben die gelben lichthofschützenden Farbstoffe in Kombination mit dem Ölblau- Farbstoff in der photopolymerisierbaren Schicht eine angenehme grüne Farbe in den belichteten Bereichen der Platte. Diese stach gegenüber der Aluminiumoberfläche besonders hervor, wo ja das photopolymerisierbare Material und der Farbstoff durch Entwicklung der nichtbelichteten Flächen entfernt worden war. Bei einer gleichen Platte wurde der Ölblau-Farbstoff Idurch eine gleiche Menge Viktoria-Grün (C. 1. Basic Green 4)-Farbstoff ersetzt, der auch eine angenehme Farbe in Kombination mit einem gelben Lichthofschutz-Farbstoff lieferte.
Beispiel 11 Folgende photopolymerisierbare Überzugsmassen wurden hergestellt:
Zusammensetzung in Gramm Bestandteil Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4 Nr. 5 Nr. 6 Nr. 7 Nr. 8 Pentaerythrittriacrylat 576 406 9,5 9,5 9,5 9,5 9,5 9,5 Triäthylenglykoldiacetat 128 3,0 3,0 3,0 3,0 Bindemittel des Beispiels 1 624 624 14,7 14,7 14,7 14,7 14,7 14,7 B enzoinmethyläther 0,4 0,22 t-Butylantrachinon 9,4 9,4 0,22 0,22 Phenanthrenchinon 7,2 7,2 0,17 0,17 0,17 0,17 2-Äthylantrachinon 0,4 0,22 C.
I. Acid Blue 102-Farbstoff 16 16 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 Polyäthylenglykol, Mol.-Gew. 300 3,0 Polyäthylenglykol-Bernsteinsäurehalbester, Mol.-Gew. 350 3,0 Äthyl englykolmonoäthyläther 20 20 20 20 Äthylenglykolmonoäthyläther bis zu einem Gesamtgewicht von 3500 3500 Methyläthylketon bis zu einem Gesamtgewicht von 180 180 180 180 180 180
Die vorstehenden Massen wurden unter Einstellung eines Schichtgewichts von 40 mg/dm2 auf durch Bürsten körnig aufgerauhte SiO2-freie Aluminiumträger aufgezogen, und zwar in einer Dicke von 0,3 mm. Eine Polyvinylalkohol-Schutzschicht wurde dann wie für die Platten 2, 3 und 4 des Beispiels 10 beschrieben, aufgebracht unter Ausbildung fertiger Platten, die in ihrer Bezeichnung durch die Nummern der Beschichtungszubereitung gekennzeichnet sind.
Die Platten wurden sämtlich wie im Beispiel 1 beschrieben belichtet und nach Beispiel 4B weiterbehandelt.
Die für Vergleichszwecke hergestellte Platte 1 lieferte ein Bild, das im wesentlichen der Platte des Beispiels 1 entsprach. Alle übrigen Platten waren auch im wesentlichen äquivalent, ausgenommen, dass sie die doppelte Empfindlichkeit oder Sensibilität gegenüber der Belichtung aufwiesen. Die Empfindlichkeitserhöhung wurde den Kettenübertragungsmitteln zugeschrieben, dem Triäthylenglykoldiacetat in den Platten 2 und 5 bis 8, dem Polyäthylenglykol in Platte 3 und dem Poly äthylenglykol-Bernsteinsäurehalbester in Platte 4. Die verschiedenen Initiatoren und Initiatorkombinationen lieferten sämtlich die gleichen Ergebnisse.
Beispiel 12
Zubereitung (in Gramm) Bestandteile Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4 Pentaerythrittriacrylat 9,5 9,5 9,5 9,5 Bindemittel des Beispiels 1 14,7 14,7 14,7 14,7
Zubereitung (in Gramm) Bestandteile Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4 Methylen-Blau (C. I.
Basic Blue 9)-Farbstoff 0,2 0,2 0,2 0,2 Triäthanolamin 1,5 1,5 5,5-Dimethyl-1,3- cyclohexandion 0,35 0,35 5-Buthylantrachinon 0,22 0,22 Phenanthrenchinon 0,17 0,17 Triäthylenglykoldiacetat 1,5 1,5 3,0 3,0 Äthylenglykolmono- äthyläther 20 20 20 20 Methyläthylketon bis zum Gesamtgewicht von 180 180 180 180
Diese Zubereitungen wurden auf Metallträger aufgebracht mit einem Schutzüberzug aus Polyvinylalkohol abgedeckt, belichtet und wie in Beispiel 11 beschrieben weiterbehandelt. Alle Zubereitungen enthielten ein Farbstoff-Redoxsystem als Photoinitiator. Die Zubereitungen 2 und 4 enthielten ausserdem eine Kombination von Chinon-Photoinitiatoren und hatten infolgedessen etwa eine doppelt so hohe Empfindlichkeit wie die Zubereitungen 1 und 3.
Alle vier Überzüge besassen den Vorteil, bei der Belichtung durch Ausbleichen von Methylen-Blau unmittelbar ein sichtbares Bild zu ergeben.
Hergestellt wurde eine andere Platte, in welche die photopolymerisierbare Schicht eine Masse entsprechend Nr. 1 enthielt, wobei jedoch das Methylen-Blau durch eine gleiche Menge eines anderen photoreduzierbaren Farbstoffes, Erythrosin, ersetzt worden war. Die Qualität der Platte und deren Empfindlichkeit waren äquivalent, jedoch lieferte das Erythrosin kein sichtbares Bild.
Beispiel 13
Für Kontrollzwecke wurde Platte A hergestellt, die im wesentlichen mit Platte Nr. 2 des Beispiels 11 übereinstimmte. Platte B unterschied sich nur in der Art der Schutzschicht, wobei Polyvinylalkohol durch Polyvinylpyrrolidon mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 40 000 ersetzt worden war. Platte c hatte auch den Polyvinylpyrrolidon-Schutzüberzug, jedoch war der Aluminiumträger wesentlich gröber gekörnt als bei den anderen Platten. In diesem Falle war der Aluminiumträger durch Sandstrahlbehandiung aufgerauht worden, so dass er einen Rauhigkeitswert von 10 sec aufwies, verglichen mit 1218 sec für den Aluminiumträger, der für Platte A angewandt wurde; dabei waren beide nach dem Verfahren von J. Bekk, Gerät zur Messung der Glätte von Papieroberflächen , 30. Juni 1932, Paper Trade J., getestet worden.
Platte D hatte die rauhe Trägeroberfläche der Platte C und eine Schutzschicht aus Polyvinylalkohol entsprechende Platte A. Alle vier Platten wunden 3 Minuten durch ein Negativ mit kontinuier lichen Tonwerten belichtet, ldas einen 21-Stufen, 2-Belichtungskeil aufwies.
Belichtung und Entwicklung entsprachen den Angaben des Beispiels 7. Von jeder der vier. Platten wurden Abzüge hergestellt, und wie aus der nachstehenden Tafel zu ersehen, lieferte die Kombination der an der Oberfläche aufgerauhten Träger mit einem Polyvinylpyrrolidon-Schutzüberzug die grösste Anzahl von Stufen unterschiedlicher Druckdichten. Platte C gab auch den Bildteil des Negativs mit kontinuierlichen Tonwerten mit der gröbsten Treue wieder.
Zahl der deutlich sichtbaren abge Platte Träger Überzug druckten Stufen A (Vergleich) Standard PVA 3 B Standard PVP 8 C aufgerauht PVP 10 D aufgerauht PVA 5
Bei Ider Herstellung einer Platte von einem Negativ mit kontinuierlichen Tonwerten hat lein Polyvinylpyrroli don¯Schutzüberzug gegenüber einem Schutzüberzug aus Polyvinylalkohol, da Polyvinylpyrrolidon nicht ganz so undurchlässig gegen Sauerstoff ist, Vorteile. Polyvinylalkohol wird bevorzugt eingesetzt bei Abdrucken von Halbtonnegativen, Ida mit grösserer Undurchlässigkeit gegenüber dem die Polymerisation inhibierenden Sauerstoff die mit Polyvinylalkohol als Schutzschicht überzogene Platte lichtempfindlicher ist.
Es wurde eine weitere Platte wie Nr. 2 des Beispiels 11 hergestellt mit der Ausnahme, dass Idie Hälfte des Polyvinylalkohols in Ider Schutzschicht durch Polyvinylpyrrolidon mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 40 000 ersetzt wurde. Diese Platte war im wesentlichen der Platte Nr. 2 äquivalent, ausgenommen, dass sie eine verbesserte Haftfestigkeit zwischen photopolymerisierbarer Schicht und Schutzschicht zeigte.
Noch bessere Haftfestigkeit wurde erreicht, wenn Tri äthylenglykoldiacetat der Schutzschichtmasse in einer Konzentration von 2 O/o zugesetzt wurde.
Noch eine andere Platte wurde hergestellt, die der im Beispiel 11 unter Verwendung Ider Zubereitung Nr. 2 beim Abdecken der photopolymerisierbaren Schicht gewonnenen Platte entsprach. Dabei wurde jedoch die Schutzschichtmasse ersetzt durch eine wässrige Lösung, die 3 0/0 Polyvinylalkohol (von mittlerer Viskosität, 99 0/0 verseift), 2 0/o 4,4'-Diazidostilben-2,2'disulfon- säure-Natriumsalz und 2 O/o (bezogen auf das Trockengewicht des Polyvinylalkohols) eines Polyoxiäthylenoberflächenaktiven Mittels Ider Formel
EMI9.1
enthielt.
Nach bildweise Belichtung entsprechend den Angaben indes Beispiels 11 wurde das gelbe Diazid unter Ausbildung eines klar sichtbaren Bildes ausgebleicht, das sich dazu eignete, !die Platte vor Ider Weiterbehandlung entsprechend jenem Beispiel zu überprüfen. Es wurde eine gute Druckplatte erhalten.
PATENTANSPRUCH I Photopolymerisierbares Material, das der Reihe nach (1) einen Träger, (2) eine photopolymerisierbare Schicht, die in trockenem
Zustand ein Schichtgewicht von 1 bis 90 mg/dm2 hat und die (a) mindestens leine nicht gasförmige, äthylenisch ungesättigte, bei Normaldruck oberhalb 1000 siedende Verbindung mit wenigstens zwei end ständigen äthylenischen Gruppen, die befähigt ist, Idurch photoinitiierte Additionspolymerisa tion ein Polymer zu bilden, (b) einen durch aktinisches Licht aktivierbaren Additionspolymerisationskatalysator und (c) ein organisches makromolekulares Bindemittel mit anhängenden säure- und salzbildenden
Gruppen enthält und (3) leine anhaftende, feste, für aktinisches Licht trans parente Schutzschicht,
die ein Schichtgewicht von
2 bis 30 mg/dm2 hat, homogen ist und nicht als selbsttragender Film abziehbar ist, praktisch un durchlässig für Sauerstoff und durchlässig für Wast ser ist und mindestens ein makromolekulares orga nische Polymer enthält, aufweist, wobei das Bindemittel und die Schutzschicht in einer Mischung von Wasser mit einem mit diesem mischbaren organischen Lösungsniittei mit einem Wassergehalt von mindestens 50 VoL- /o Wasser löslich sind.
UNTERANSPRÜCHE
1. Photopolymerisierbares Material gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger eine Lichthofschutzschicht aufweist.
2. Photopolymerisierbares Material gemäss Patentanspruch I, Idadurch gekennzeichnet, dass die äthylenisch ungesättigte Verbindung wasserunlöslich ist und die Schutzschicht eine oberflächenaktive Substanz enthält.
**WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.