Luftsauerstofffreie gasdichte Verpackung aus flexiblem Packstoff sowie Verfahren zur Herstellung derselben
Die Erfindung bezieht sich auf die Ausbildung und Herstellung einer durch Evakuieren oder Eingabe von Schutzgasen luftsauerstofffrei gemachten gasdichten Verpackung aus flexiblem Packstoff für Kohlendioxyd entwickelnde Füllgüter, z. B. Bohnenkaffee.
Zur Erhöhung der Haltbarkeit werden häufig bestimmte Füllgüter, wie gerösteter Bohnenkaffee, in gas dichten Behältern verpackt, aus denen die Luft und damit der auf das Aroma und den Geschmack schädlich einwirkende Luftsauerstoff durch Evakuieren oder durch Eingabe eines geeigneten Schutzgases entfernt wird. Bei derartigen Füllgütern und Insbesondere bei Bohnenkaffee in frisch geröstetem Zustand ist jedoch dem Umstand Rechnung zu tragen, dass auch noch nach dem Verschliessen des Behälters Kohlendioxyd entwickelt wird. Da diese Abgabe von Kohlendioxyd nach dem Verschliessen des Behälters während einer längeren Zeitdauer erfolgt, reicht bei in gas dichten Behältern abgepacktem Füllgut der vorliegenden Art die entwickelte Kohlendioxydmenge aus, das Vakuum aufzuheben, ja sogar einen Oberdruck in der Packung zu erzeugen.
Diese Tatsache ist insbesondere bei Packungen aus flexiblem Werkstoff von Nachteil, weil dadurch einmal die Form der Packung durch Aufblähen verändert wird und anderseits nicht selten ein Undichtwerden oder sogar ein Platzen der Verpackungshülle eintritt.
Um diese nachteiligen Möglichkeiten bei Verpackungen der vorgenannten Art zu beseitigen, ist erfindungsgemäss vorgesehen, innerhalb des Verpakkungsbehälters eine Einlage anzuordnen, welche ein Mittel zur Bindung des Kohlendioxyds enthält.
Als CO2-bindende Mittel kommen selbstver ständlich nur solche Mittel in Frage, die das Füll gut in keiner Weise beeinflussen. Als besonders ge eignet werden Natrium-, Kalium- oder Kalziumkar bonat sowie basisches Magnesiumkarbonat verwen det. Diese Karbonate reagieren mit dem entwickel ten Kohlendioxyd und Wasser, das auch als Kristall wasser vorhanden sein kann, in der Weise, dass ein Bikarbonat entsteht. Vorzugsweise wird dem Mittel noch ein Reaktionsbeschleuniger, z. B. aktive Kohle, gemahlener Koks oder übliche gemahlene Kohle, und das für die Reaktion nötige Wasser beigemischt, wobei aktive Kohle und Koks die Flüssigkeit durch
Oberflächenkräfte binden, so dass das Mittel trocken und fliessfähig bleibt. Ferner haben aktive Kohle und
Koks noch den Vorteil, dass sie selbst etwas Kohlendioxyd adsorbieren.
Bei Verwendung von basischem Magnesiumkarbonat entsteht bei der chemischen Reaktion mit dem Kohlendioxyd ausserdem Wasser, das zur Förderung der Reaktionsgeschwindigkeit von einem beigegebenen Trockenmittel, wie z. B. Silicagel, Kalziumchlorid oder dergleichen gebunden werden kann.
Das Mittel kann auf verschiedene Weise hergestellt sein. In einem Fall wird beispielsweise mit Natriumkarbonat und Wasser eine Lösung hergestellt und damit pulverisierte aktive Kohle getränkt. Bei richtiger Abstimmung saugt die Kohle die Lösung so stark an, dass sie trotzdem trocken und rieselfähig bleibt. Dasselbe wird erreicht, wenn pulver förmiges Natriumkarbonat mit pulverförmiger Aktivkohle vermischt und das Ganze befeuchtet wird.
Bei richtiger Abstimmung wird hier das Wasser als Kristallwasser des Karbonats oder als. Oberflächen- wasser der Kohle so angelagert, dass das Präparat trocken bleibt. Es kann aber auch befeuchtete Kohle mit einem entsprechenden Karbonatpulver innig vermischt werden.
Die Einlage weist vorzugsweise eine schmale und langgestreckte Form auf, damit beim Evakuieren des Verpackungsbehälters, wobei sich die Einlage mit dem Mittel aufbläht, nur eine kleine Volumenverdrängung entsteht, und besteht wahlweise aus einem Faserstoff, wie z. B. Papier oder Gewebe oder aus einer Kunststoffolie mit einer beträchtlichen CO2- Durchlässigkeit, z. B. Polyäthylenfolie. Besonders vorteilhaft ist die Einlage als flacher Behälter, z. B. in Form eines Kissenbeutels ausgebildet, wobei das CO2-bindende Mittel in Pulverform oder tablettiert in der jeweiligen Einlage eingefüllt sein kann. Tablettierte Präparate können auch mit einem COo- durchlässigen Überzug versehen werden, der beispielsweise durch Tauchen aufgebracht wird.
Die Beigabe des CO2-bindenden Mittels in einer rieseldichten Einlage hat den Vorteil, dass das Mittel mit dem Füllgut, z. B. dem zum Genuss bestimmten Kaffee, nicht in Berührung tritt und sich auch nicht mit diesem vermengen kann.
Praktisch werden beispielsweise für eine Vakuumpackung mit einem Inhalt von 125 g gemahlenem Kaffee etwas 2,5 g eines Gemisches von Natriumkarbonat, Aktivkohle und Wasser in einen Beutel aus diinner Polyäthylenfolie mit einer Kantenlänge von 20 X 70 mm eingeschlossen. Dieser Beutel wird dann in der nachstehend erläuterten Art vor oder nach Einfüllen des Kaffees in den Verpackungsbehälter gebracht, worauf der Verpackungsbehälter dann evakuiert und luftdicht verschlossen wird. Während zur Aufrechterhaltung eines dauerhaften Vakuums in der Packung mit gemahlenem Kaffee eine Präparatmenge von 2,5 g genügt, müssen für dieselbe Menge ungemahlenen Kaffees etwa 4 g Präparat in dem Beutel vorgesehen werden.
Die Dosierung des Präparats wird vorzugsweise in der Weise durchgeführt, dass entsprechend der verlangten Präparatmenge ein oder mehrere Präparateinlagen in einen Verpackungsbehälter gegeben werden.
Die Verwendung eines Beutels für das geruchfreie, physiologisch nicht bedenkliche Präparat in einer Vakuumpackung hat ausserdem noch den Vorteil, dass der beim Füllgut befindliche Beutel mit einer Aufschrift versehen werden kann, die besagt, dass der Inhalt dieses Beutels nicht zum Genuss bestimmt ist.
Bei der Herstellung der vorgenannten Verpackung kann wahlweise so vorgegangen werden, dass man die Einlage vor oder nach der Füllung des Verpackungsbehälters in letzteren eingibt. Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird so vorgegangen, dass man die Einlage am Packstoff selbst, und zwar entweder vor oder während der Herstellung des Verpackungsbehälters, an einer solchen Stelle z. B. durch Kleben oder Heisssiegeln anbringt, dass sich die Einlage nach Fertigstellung des Verpackungsbehälters im Tnneren desselben befindet. In diesem Falle führt man die Einlage in Form eines Bandes zu, welches aus einer zusammenhängenden Reihe von einzelnen Einlagen besteht, so dass man von diesem Band jeweils mindestens eine Einlage abtrennt und am Packstoff befestigt.
Wenn die Einlage in dieser Weise am Verpackungsbehälter fest angebracht ist, verbleibt dieselbe beim Entleeren des Füllgutes innerhalb des Behälters, während bei lose eingegebener Einlage dieselbe bei der Entnahme des Füllgutes aus der Verpackung mit entfernt wird, ohne dass jedoch in beiden Fällen ein Vermischen des Füllgutes mit dem Inhalt der Einlage eintreten kann.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels für eine Weichpackung sowie anhand einer schematischen schaubildlichen teilweise aufgebrochenen Darstellung dieser Weichpackung beschrieben.
Der Verpackungsbehälter 1 besteht in diesem Fall aus einem beliebig geeigneten gas dichten flexiblen Werkstoff und weist die Form eines Quaders auf. Auf dem Boden 2 des Behälters 1 befindet sich eine Einlage 3 der erfindungsgemässen, vorstehend im einzelnen erläuterten Art in Form eines schmalen länglichen Kissenbeutels, welche das CO2bindende Mittel enthält. Diese Einlage 3 kann lose eingelegt werden oder auch fest mit der betreffenden Behälterwandung (Boden 2 oder Seitenwandungen), z. B. durch Kleben oder Siegeln in Verbindung stehen.
Abweichend von der vorliegenden Darstellung können je nach Wunsch und Erfordernis auch Einlagen sonst geeigneter Formen wie auch eine grössere Anzahl von Einlagen zur Anwendung kommen.
Das in der Zeichnung nicht dargestellte Füllgut wird bei dem vorliegenden Beispiel in den Behälter 1 eingebracht, so dass die Einlage 3 überdeckt ist, der Inhalt derselben jedoch sich mit dem Füllgut nicht mischt, worauf dann der Verschluss 4 des Behälters 1 z. B. durch Heisssiegeln erfolgt und hierbei in üblicher bekannter Art das Evakuieren oder die Eingabe eines Schutzgases vorgenommen wird. Nach der Fertigstellung der Verpackung verbleibt dieselbe formhaltig, auch wenn das Füllgut während längerer Zeit Kohlendioxyd entwickelt.
Wie vorstehend erläutert wurde, kann die Einlage 3 entgegen der beispielsweisen Darstellung auch erst dann in den Behälter 1 eingebracht werden, wenn derselbe bereits gefüllt ist, worauf dann das Verschliessen des Behälters 1 durchgeführt wird, so dass die Einlage 3 in diesem Fall entweder vor dem Entleeren der Verpackung entnommen wird oder gleichzeitig mit diesem Entleeren gemeinsam mit dem Füllgut aus der Verpackung herausfällt. Keineswegs tritt eine Vermischung des Einlageinhalts mit dem Füllgut ein.
Offensichtlich können gemäss der Erfindung gemahlener und ungemahlener Kaffee oder sonstige Kohlendioxyd entwickelnde Füllgüter ohne jede Zwischenlagerung z. B. nach dem Rösten in völlig gas dichte Vakuum-Weichpackungen abgepackt werden, ohne dass eine Bombage derselben eintritt.
Air-oxygen-free, gas-tight packaging made of flexible packaging material, as well as a method for producing the same
The invention relates to the design and manufacture of a gas-tight packaging made of flexible packaging material for filling goods that develop carbon dioxide, eg. B. Coffee beans.
To increase the shelf life, certain products, such as roasted coffee beans, are often packed in gas-tight containers from which the air and thus the atmospheric oxygen, which has a harmful effect on the aroma and taste, is removed by evacuation or by entering a suitable protective gas. In the case of such fillings and in particular of coffee beans in a freshly roasted state, however, account must be taken of the fact that carbon dioxide is developed even after the container has been closed. Since this release of carbon dioxide takes place over a long period of time after the container has been closed, the amount of carbon dioxide developed is sufficient for the contents of the present type packed in gas-tight containers to break the vacuum and even to generate an overpressure in the pack.
This fact is particularly disadvantageous in the case of packs made of flexible material, because it changes the shape of the pack by inflating it and, on the other hand, it is not uncommon for the packaging sleeve to leak or even burst.
In order to eliminate these disadvantageous possibilities in packaging of the aforementioned type, it is provided according to the invention to arrange an insert inside the packaging container which contains a means for binding the carbon dioxide.
As a CO2-binding agent, of course, only agents that do not affect the filling in any way can be considered. Sodium, potassium or calcium carbonate and basic magnesium carbonate are particularly suitable. These carbonates react with the developed carbon dioxide and water, which can also be present as crystal water, in such a way that bicarbonate is formed. Preferably, the agent is also a reaction accelerator, for. B. active coal, ground coke or conventional ground coal, and the water necessary for the reaction is added, with active coal and coke through the liquid
Bind surface forces so that the agent remains dry and flowable. Also have active charcoal and
Coke still has the advantage that it adsorbs some carbon dioxide itself.
When using basic magnesium carbonate, the chemical reaction with the carbon dioxide also produces water, which is used to promote the reaction rate by an added desiccant, such as. B. silica gel, calcium chloride or the like can be bound.
The agent can be manufactured in various ways. In one case, for example, a solution is made with sodium carbonate and water and powdered active charcoal is impregnated with it. With the right coordination, the coal sucks in the solution so strongly that it still remains dry and free-flowing. The same is achieved when powdered sodium carbonate is mixed with powdered activated carbon and the whole is moistened.
With correct coordination, the water is here as crystal water of the carbonate or as. Surface water of the coal is deposited in such a way that the preparation remains dry. However, moistened coal can also be intimately mixed with a corresponding carbonate powder.
The insert preferably has a narrow and elongated shape so that when the packaging container is evacuated, the insert inflates with the agent, only a small volume displacement occurs, and optionally consists of a fiber material, such as. B. paper or fabric or made of a plastic film with a considerable CO2 permeability, z. B. polyethylene film. The insert is particularly advantageous as a flat container, e.g. B. in the form of a pillow bag, wherein the CO2-binding agent can be filled in powder form or in tablets in the respective insert. Tableted preparations can also be provided with a CO-permeable coating that is applied, for example, by dipping.
The addition of the CO2-binding agent in a pour-proof insert has the advantage that the agent with the filling material, z. B. the coffee intended for enjoyment, does not come into contact and cannot mix with it.
In practice, for example, for a vacuum pack with a content of 125 g of ground coffee, approximately 2.5 g of a mixture of sodium carbonate, activated carbon and water are enclosed in a bag made of thin polyethylene film with an edge length of 20 X 70 mm. This bag is then brought into the packaging container before or after filling the coffee in the manner explained below, whereupon the packaging container is then evacuated and sealed airtight. While an amount of preparation of 2.5 g is sufficient to maintain a permanent vacuum in the pack of ground coffee, approximately 4 g of preparation must be provided in the bag for the same amount of unground coffee.
The dosage of the preparation is preferably carried out in such a way that one or more preparation inserts are placed in a packaging container according to the required amount of preparation.
The use of a bag for the odor-free, physiologically safe preparation in a vacuum pack also has the advantage that the bag with the contents can be provided with a label stating that the contents of this bag are not intended for consumption.
When producing the aforementioned packaging, it is possible to proceed in such a way that the insert is inserted into the latter before or after the packaging container is filled. According to a preferred embodiment, the procedure is that the insert on the packaging material itself, either before or during the manufacture of the packaging container, at such a point. B. attaches by gluing or heat sealing that the insert is located inside the packaging container after completion of the same. In this case, the insert is fed in in the form of a band, which consists of a contiguous row of individual inserts, so that at least one insert is separated from this band and attached to the packaging material.
If the insert is firmly attached to the packaging container in this way, it remains inside the container when the filling material is emptied, while if the insert is loosely entered, it is removed when the filling material is removed from the packaging, but without mixing of the filling material in both cases can occur with the content of the deposit.
The invention is described below on the basis of an exemplary embodiment for a soft pack and on the basis of a diagrammatic, partially broken-away representation of this soft pack.
The packaging container 1 consists in this case of any suitable gas-tight flexible material and has the shape of a cuboid. On the bottom 2 of the container 1 there is an insert 3 of the type according to the invention, described in detail above, in the form of a narrow, elongated pillow bag, which contains the CO2-binding agent. This insert 3 can be inserted loosely or firmly to the container wall concerned (bottom 2 or side walls), for. B. are connected by gluing or sealing.
Deviating from the present representation, inserts of other suitable shapes as well as a larger number of inserts can also be used depending on the wishes and requirements.
The filling material not shown in the drawing is introduced into the container 1 in the present example so that the insert 3 is covered, but the contents of the same do not mix with the filling material, whereupon the closure 4 of the container 1 z. B. is carried out by heat sealing and evacuating or entering a protective gas is carried out in the usual known manner. After the packaging has been completed, it retains its shape, even if the contents develop carbon dioxide over a long period of time.
As explained above, the insert 3, contrary to the exemplary representation, can also only be introduced into the container 1 when the same is already filled, whereupon the container 1 is then closed so that the insert 3 in this case either before Emptying the packaging is removed or falls out of the packaging simultaneously with this emptying together with the contents. There is no mixing of the contents of the insert with the contents.
Obviously, according to the invention, ground and unground coffee or other carbon dioxide-evolving fillings can be used without any intermediate storage z. B. be packed in completely gas-tight vacuum soft packs after roasting without the same occurrence of a bombing.