Verfahren zur Herstellung von Hydantoinderivaten und Verwendung derselben in fungieiden Zusammensetzungen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hydantoinderivaten, welche fungicide Eigenschaften aufweisen,
und betrifft wei- ters die Verwendung derselben in fungiciden Zusam mensetzungen.
Die erfindungsgemäss hergestellten Verbindungen haben die Formel:
EMI0001.0019
In dieser ist R ein substituiertes oder unsubsti- tuiertes Aryl- oder Aralkylradikal;
R' bedeutet ein Wasserstoffatom oder ein substituiertes oder unsubsti- tuiertes Aralkyl- oder Alkylradikal, oder R und R' zusammen mit ihren benachbarten Kohlenstoffatomen bilden einen substituierten oder unsubstituierten alicyklischen Ring mit 5, 6 oder 7 Kohlenstoffatomen im Ring, und Z steht für ein Wasserstoffatom, eine Acylgruppe, z.
B. Acetyl, oder eine Nitrogruppe.
Es ist gefunden worden, dass diese genannten Verbindungen nützliche fungicide Eigenschaften auf weisen, wobei einige derselben als Blattfungicide und andere als Samen und Erdfungicide wirksam sind.
Einige dieser schraubenförmigen Hydantoinverbin- dungen, insbesondere jene, in welchen die Gruppen Rund R' zusammen mit ihrem benachbarten Kohlen- Stoffatom einen alicyklischen Ring bilden, weisen eine beachtliche Wirksamkeit gegenüber flaumigem Weinmehltau auf.
Die Gruppen R und R' der oben angegebenen Formel können zusammen mit dem C des Hydantoin- ringes einen alicykhschen Ring bilden, z. B. einen Cykloalkylring, insbesondere einen Cyklopentan-, Cyklohexan- oder Cykloheptanring. Der alicyklische Ring kann einen oder mehrere Substituenten enthal ten; geeignete Substituenten sind Alkylradikale, z. B.
solche mit 1-4 Kohlenstoffatomen, oder Carbalkoxy- radikale, z. B. solche mit 1-5 Kohlenstoffatomen. Der alicyklische Ring kann mit einem weiteren Ring verschmolzen sein, z. B. mit einem Cyklohexan- oder Benzolring. Falls R ein Arylradikal ist, kann dieses ein Phenyl- oder ein z.
B. durch Alkoxy- gruppen (z. B. Methoxy) oder Halogenatome substi tuiertes Phenyl sein. Falls. R' ein Alkylradikal ist, kann dieses z. B. ein Alkylradikal mit 1-12 Kohlen stoffatomen, insbesondere mit 1-4 Kohlenstoff atomen, sein.
Die erfindungsgemäss hergestellten Gruppen von Verbindungen umfassen jene, in welchen R ein substituiertes oder nichtsubstituiertes Aralkylradikal und R' ein Alkylradikal ist;
R ist ein substituiertes oder unsubstituiertes Arykadikal, und R' ist ein Wasserstoffatom, und R ist ein substituiertes oder unsubstituiertes Arylradikal und R' ein Alkylradikal. Das Verfahren zur Herstellung von Hydantoin- verbindungen ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Alkalimetallsalz des 5:5-disubstituierten Hydantoins der Formel:
EMI0002.0008
in welcher R und R' und X dieselbe Bedeutung haben wie oben angegeben, mit Perchloro-methyl- mercaptan (auch bekannt als Trichloro-methyl- sulphenylchlorid) behandelt wird. Das Alkalimetall des Salzes ist passenderweise Natrium, und die Re aktion kann unter Benützung einer wässrigen Lö sung des Alkalimetallsalzes ausgeführt werden.
Die günstigste Temperatur zur Ausführung dieser Re aktion ist die Zimmertemperatur, das heisst im Be reiche von 10-3U C, gefunden worden.
Falls das Alkalimetallsalz des Hydantoins das Natriumsalz ist, kann dieses im allgemeinen in situ, durch Auflösen des Hydantoins in wässrige Lösung von Natriumhydroxyd, erhalten werden.
Da aber das im erfindungsgemässen Verfahren benützte Hydantoin nur spärlich in Wasser löslich ist, ist es manchmal von Vorteil, das Natriumhydroxyd in wässrigen ätha- nolischer Lösung oder in. wässrigem Dioxan statt in reinem Wasser zu benützen.
In einigen Fällen ist festgestellt worden, dass für das N-Trichloro-methyl-thiohydantoin-Produkt die Tendenz besteht, durch die Stammverbindung des Hydantoins verunreinigt zu werden. Dieser Nachteil kann dadurch überbrückt werden, dass man das Re- aktionsgemisch mit einer Schicht von Toluol, vor zugsweise mit einem gleichwertigen Volumen zu dem wässrigen Reaktionsgemisch, bedeckt.
Das Produkt löst sich nämlich in dieser Toluolschicht leicht auf, und welche hernach separiert und durch Verdampfen das rohe N-Trichloro-methyl-thiohydantoin liefern kann.
Bei der erfindungsgemässen Herstellung der Ver bindungen, in welchen Z ein Wasserstoffatom ist, kann das als Ausgangsmaterial verwendete 5:5-di- substituierte Hydantoin auf diese Weise erhalten werden, dass das entsprechende Keton oder Aldehyd
EMI0002.0070
worin R und R' dieselbe Bedeutung haben wie oben angegeben, mit Natriumcyanid und Ammonium- carbonat, unter Benützung des von Bucherer und Lieb (J.
prakt. Chem., 1934,<I>141,</I> 5) angegebenen Verfahren, behandelt wird. Die 5:5-disubstituierten Hydantoine können auch auf diese Art hergestellt werden, dass man das Keton oder Aldehyd zunächst mit Kaliumcyanid und Ammoniumchlorid in kalter wässriger Lösung behandelt, das so erhaltene Pro dukt separiert und dann mit Natriumeyanat in wässri ger Essigsäure, zu welcher im Endstadium der Re aktion konzentrierte Chlorwasserstoffsäure hinzu gefügt wurde,
erhitzt. Falls solche Ketone und Aldehyde verwendet werden, dass das erzeugte 5:5 disubstituierte Hydantoin in verschiedenen geome trischen Isomeren vorhanden sein kann, führt das Verfahren von Bucherer und Lieb zur Herstellung von nur einem geometrischen Isomer, weiter unten genannt als das a-Isomer, während die Cyanat- synthese zu einem andern Produkt, welches weiter unten als das ss-Isomer genannt wird, führt.
Das vor liegende Herstellungsverfahren umfasst sowohl die a- als auch die ss-Isomere.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiters fungi- cide Zusammensetzungen, welche als aktiven Be standteil, eine erfindungsgemäss hergestellte Verbin dung und für dieselbe einen Träger, welcher flüssig oder fest sein kann, enthalten. Die Erfindung um fasst somit flüssige Zusammensetzungen, welche durch Lösen oder Dispergieren des aktiven Bestand teiles in einer passenden Flüssigkeit, z. B. Wasser oder einem geeigneten nichtphytotoxischen organi schen Lösungsmittel, erzielt werden.
Die fungiciden Zusammensetzungen können auch pulvrige Zusammensetzungen sein, in welchen der aktive Bestandteil mit einem pulvrigen Verdün nungsmittel vermischt wurde. Das pulvrige Verdün nungsmittel kann z. B. Talk in Pulverform, Kaolin, Gips, basische Schlacke, Kieselgur oder Bentonit sein. Die Menge des in einer solchen Zusammen setzung benützten aktiven Bestandteiles hängt gröss tenteils von der Aktivität der Verbindung gegenüber der zu kontrollierenden Pilzerkrankung ab.
Zum Bei spiel kann die Menge des aktiven Bestandteiles von 2 bis<B>50%</B> oder mehr des Gesamtgewichtes der Zu- sammensetzung, und besonders von 5 bis 25 GewA, sein.
Die fungiciden Zusammensetzungen können ge- wünschtenfalls ein geeignetes Dispersions- oder Netz mittel oder andere passende, auf diesem Gebiete be kannte, zu fungiciden Zusammensetzungen verwen dete Hilfsmittel enthalten. Ein geeignetes Netzmittel ist ein Kondensationsprodukt von Äthylenoxyd mit einem Alkylphenol, z.
B. das Produkt, welches durch Kondensation von Oktylkresol mit Athylendioxyd im 7-8molekularen Verhältnis erhalten wird.
Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Bekämpfung von Krankheitserregern auf Pflanzen, wobei die Blätter der Pflanzen, welche auf solche Erreger empfindlich sind, oder Samen, aus welchen solche Pflanzen wachsen können, oder die Garten erde, in welcher die Pflanzen eingesetzt sind, mit einer erfindungsgemässen Hydantoinverbindung be handelt werden.
Mehrere der erfindungsgemäss hergestellten Ver bindungen sind als fungicide in Anstrichfarben und gewissen Cellulose-Produkten, wie z. B. Baumwoll- textilien und Bauholz, sehr wirksam.
Die vorliegende Erfindung umfasst ferner auch ein Verfahren zum Schutz eines aus Cellulose bestehenden verkäuflichen Produktes gegen einen Angriff der Pilze, wobei das Produkt mit einer Hydantoinverbindung oder mit einer erfindungsgemässen fungiciden Zusammen- setzung behandelt wird. Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht, in welchen Beispielen, falls nicht anders angegeben, die Teile als Gewichtsteile zu betrachten sind.
<I>Beispiel 1</I> Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung von a-4'-Methyl-cyclo-hexan-N-trichloromethyl- mercapto-5:5-spirohydantoin.
3,6 Teile von a-4'-Methylcyclohexan-5:5-spiro- hydantoin wurden in 60 Teilen Wasser, welches 0,8 Teile Natriumhydroxyd enthielt, gelöst. Die so er haltene Lösung wurde auf 0 C gekühlt und eine ätherische Lösung von 3,7 Teilen von Perchloro-me- thylmercaptan wurden zu der Lösung unter Rühren tropfenweise hinzugefügt. Das Rühren wurde wäh rend 2 Stunden bei Zimmertemperatur fortgesetzt und das Gemisch über Nacht stehengelassen.
Das so erhaltene feste Produkt wurde filtriert und zweimal aus Äthanol rekristallisiert und ergab das a-4'-Methyl-cyclohexan-N-trichloro-methyl- mercapto-5:5-spirohydantoin als weisse federartige Büschel mit dem Schmelz punkt von 246-248 C. <I>Beispiel 2</I> Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung von a-3':4'-Dimethyl-cyclohexan-N trichloromethyl mercapto-5:5-spirohydantoin.
2 Teile von a-3':4'-Dimethyl-cyclohexan-5:5- spirohydantoin wurden in 40 Teilen Wasser, welches 0,5 Teile Natriumhydroxyd enthielt, gelöst. Die so erhaltene Lösung wurde auf 0 C gekühlt und, wäh rend sie mechanisch gerührt wurde,
zu derselben eine Lösung von 2 Teilen Perchloro-methylmercaptan in 15 Teilen Äther tropfenweise hinzugegeben. Mit dem Rühren wurde noch weitere 2 Stunden bei Zimmer temperatur nach der Hinzugabe von allem Perchloro- methylmercaptan fortgesetzt und dann das Reak tionsgemisch auf 35 C während 11/2 Stunden erhitzt.
Nach Abkühlen des Reaktionsgemisches wurde das gebildete weisse Produkt durch Rekristallisieren aus Methanol gereinigt und lieferte das a-3':4' Dimethyl cyclohexan N-trichloromethyl mercapto-5:5-spirohydantoin, mit dem Schmelzpunkt von 190-194 C.
Im weiteren wurde eine Vielfalt von andern N-Trichloro-methyhnercapto-hydantoinen., mit Hilfe analoger Verfahren wie jenes vom Beispiel 1, her gestellt, wobei das entsprechend substituierte Hydan- toin statt des in jenem Beispiel benützten Hydantoins verwendet wurde. Die erhaltenen Produkte sind in der Tabelle 1 weiter unten aufgenommen, in welcher sie als Beispiele 3-34 bezeichnet wurden.
Da eine Anzahl der in der Tabelle enthaltenen Produkte eine optische Aktivität besitzen und in stereoisomeren Formen existieren können, hängt ihr Schmelzpunkt in einem gewissen Grade von der exakten Herstel lungsmethode und von der Form, in welcher das Produkt erhalten wird, ab.
Es wird angenommen, dass die Produkte der Beispiele 3-34 alle die allge- meine Formel:
EMI0003.0076
aufweisen, in welcher R und R' dieselbe Bedeutung haben wie oben, in dieser Beschreibung angegeben.
Die Identität der Verbindungen der Beipiele 3-34 ist in der Kolonne mit der überschrift Verbindung angegeben, aus welcher die Natur der Gruppen R und R' des zu jedem Beispiel gehörigen Produktes hervorgeht.
EMI0003.0082
<I>Tabelle <SEP> 1</I>
<tb> Beispiel <SEP> Verbindung <SEP> Isomer <SEP> F <SEP> <SEP> C
<tb> Nr.
<tb> 3 <SEP> - <SEP> 162-164
<tb> 4 <SEP> <B>C:
x</B> <SEP> - <SEP> 184-186
<tb> 5 <SEP> CX <SEP> - <SEP> 209-211
<tb> 6 <SEP> @_ <SEP> a <SEP> 157-159
EMI0004.0001
Beispiel <SEP> Verbindung <SEP> Isomer <SEP> F <SEP> <SEP> C
<tb> Nr.
<tb> \ <SEP> a
<tb> 7 <SEP> Gemisch <SEP> von <SEP> 226-230
<tb> cis <SEP> und <SEP> traps
<tb> <B>COOCZHS</B>
<tb> 8 <SEP> @ <SEP> / <SEP> a <SEP> 158-160
<tb> <B>D\</B>
<tb> COOC2Hs
<tb> @ <SEP> a <SEP> Sirup
<tb> 9 <SEP> < \
<tb> <B>C <SEP> H3</B>
<tb> 10 <SEP> < i:5# <SEP> a <SEP> 204-206
<tb> CH3
<tb> 11 <SEP> C:#x <SEP> ss <SEP> 191-194
<tb> CH3
<tb> 12 <SEP> \ <SEP> a <SEP> 233-239
<tb> <B>CY</B>
<tb> CHs\
<tb> 13 <SEP> /--@/ <SEP> ss <SEP> 230-232
<tb> <B>CH</B>3@CH3
<tb> 14
<tb> @ <SEP> a <SEP> 209-210
<tb> CH3/
<tb> C <SEP> HK/C <SEP> H3
<tb> 15
<tb> ss <SEP> 202-203
<tb> CH3/
<tb> C <SEP> H3\
<tb> 16 <SEP> <B>C:
X</B> <SEP> a <SEP> 128-134
<tb> \CH <SEP> (CH3)z
<tb> 17 <SEP> CH3,\CK <SEP> a <SEP> 193-194
<tb> CH3
<tb> 18 <SEP> / <SEP> <B>D>X</B> <SEP> a <SEP> gelb <SEP> flüssig
<tb> CH30 <SEP> / <SEP> \
<tb> 19 <SEP> a <SEP> 125-127
<tb> CH3
EMI0005.0001
Beispiel <SEP> Verbindung <SEP> Isomer <SEP> F <SEP> <SEP> C
<tb> Nr.
<tb> C1
<tb> 20 <SEP> a <SEP> 174-176
<tb> H
<tb> 21 <SEP> tert. <SEP> C4H9--@@ <SEP> a <SEP> 254-255
<tb> C <SEP> 3H7n
<tb> 22 <SEP> a <SEP> 170-171
<tb> C4H9n
<tb> 23 <SEP> - <SEP> a <SEP> 150
<tb> C2Hs
<tb> 24 <SEP> / <SEP> / <SEP> a <SEP> 169-l70
<tb> <B>C:
</B>
<tb> CH3
<tb> 25 <SEP> > <SEP> 320
<tb> <B>C <SEP> H3</B>
<tb> CH3
<tb> 26 <SEP> a <SEP> gummiartig
<tb> 3C <SEP> H
<tb> 27 <SEP> C1 <SEP> / <SEP> \
<tb> a <SEP> 160
<tb> H
<tb> CH30 <SEP> \ <SEP> # <SEP> a <SEP> 186
<tb> <B>28</B> <SEP> HO <SEP> H
<tb> 29 <SEP> HO <SEP> - <SEP> /<B> < </B> <SEP> a <SEP> 190
<tb> CH30 <SEP> H
<tb> CH30 <SEP> / <SEP> \
<tb> 30 <SEP> - <SEP> a <SEP> 126
<tb> H
<tb> 31 <SEP> a <SEP> 236
<tb> H
<tb> 32 <SEP> CH3 <SEP> / <SEP> <I>\ <SEP> j <SEP> a <SEP> <B>115</B></I>
<tb> <B>C <SEP> H3</B>
EMI0006.0001
Beispiel <SEP> Verbindung <SEP> Isomer <SEP> F <SEP> <SEP> C
<tb> Nr.
<tb> 33 <SEP> / <SEP> CH2@ <SEP> a <SEP> 170
<tb> CHs
<tb> <B>C <SEP> 6Hb-C <SEP> H2</B>
<tb> 34 <SEP> j@ <SEP> - <SEP> 158
<tb> <B>C6Hb-CH2</B> Eine Anzahl dieser in den oben angegebenen
Beispielen 1-34 erhaltenen Hydantoinverbindungen, insbesondere die Spirohydantoine, sind gegen flaumi gen Weinmehltau (Plasmopara viticola), bei Anwen dung einer wässriger Lösung oder Dispersion auf junge Weinblätter mittels eines Eintauchtestes, als wirkam gefunden worden. Alle diese geprüften Ver bindungen sind als Schutzmittel und mehrere dersel ben auch als Ausrottungsfungicide angewendet wor den.
Diese Schutzteste wurden wie folgt ausgeführt: Junges Weinlaub (Vars. Black Hamburgh, White Frontignam und Forster's Seedling) wurde bei Zim mertemperatur während 5 Minuten in eine 0,1 % ige wässrige Lösung eines Alkylphenoxy-polyoxyethylen- äthanols, verkauft unter dem Handelsnamen Igepal CO 630 , getaucht.
Die Blätter wurden hernach herausgenommen und in eine wässrige Lösung oder Suspension der Hydantoinverbindung bei 20 C während 5 Stunden eingetaucht, herausgenommen und über Nacht trocknen gelassen. Das so behan delte Laub wurde hernach an der untern Oberfläche mit einer Suspension von Zoosporen von P. viticola geimpft, während 24 Stunden bei 100%iger relativer Feuchtigkeit brüten gelassen und dann in ein Glas haus geschafft, wo sie 7 Tage lang gehalten wur- den.
Nach Verlauf dieser Zeit wurden die Blätter ein zweites Mal für 24 Stunden bei 100.',ö iger relati ver Feuchtigkeit, zur Stimulierung der Bildung der Sporangiophoren - des sichtbaren Symptoms der Infektion - bebrütet. Der Infektionsbefall an der untern Oberfläche der Blätter wurde dann visuell, im Verhältnis mit der Infektion der geimpften aber nicht behandelten Vergleichsblätter, abgeschätzt.
Ein Ausrottungstest wurde mit mehreren Verbindungen mit Hilfe des oben beschriebenen Testes auf diese Weise ausgeführt, dass die Blätter vor der Behand lung mit Igepal <B>C0630 </B> und mit Hydantoin ge impft wurden.
Die aus diesen Prüfungen erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgenommen, in wel cher die an den Blättern beobachtete Intensität der Infektion durch folgende Grad-Symbole repräsen tiert ist:
EMI0006.0046
Grad-Symbole <SEP> Intensität <SEP> der <SEP> Infektion
<tb> 0 <SEP> keine
<tb> S <SEP> Spuren
<tb> 1 <SEP> leicht
<tb> 2 <SEP> mässig
<tb> 3 <SEP> gleich <SEP> der <SEP> Infektion <SEP> der
<tb> Vergleichsblätter
EMI0006.0047
<I>Tabelle <SEP> 2</I>
<tb> Flaumiger <SEP> Weinmehltau <SEP> (Plasmopara <SEP> viticola)
<tb> Produkt <SEP> des <SEP> Beispiels <SEP> Konzentration <SEP> Ausrottungstest <SEP> Schutztest
<tb> Nr.
<SEP> A
<tb> 33 <SEP> 24 <SEP> 1-2 <SEP> 1-2 <SEP> 1
<tb> 16 <SEP> 1-2 <SEP> 2 <SEP> 1-2
<tb> 8 <SEP> 1-2 <SEP> 1 <SEP> 2
<tb> 31 <SEP> 50 <SEP> 2 <SEP> 0 <SEP> 2
<tb> 10 <SEP> 0,5 <SEP> 0,5 <SEP> 1
<tb> 28 <SEP> 50 <SEP> 0,3 <SEP> 1 <SEP> 1
<tb> 10 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 3
<tb> 27 <SEP> 50 <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> 0,1
<tb> 10 <SEP> 1 <SEP> 0,1 <SEP> 0
<tb> 19 <SEP> 100 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 10 <SEP> S <SEP> 1 <SEP> 2
<tb> 5 <SEP> 2 <SEP> 2 <SEP> 3
<tb> 2,5 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 3
EMI0007.0001
Produkt <SEP> des <SEP> Beispiels <SEP> Konzentration <SEP> Ausrottungstest <SEP> Schutztest
<tb> Nr.
<SEP> A
<tb> 1 <SEP> 100 <SEP> S <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> S <SEP> 1 <SEP> S
<tb> 10 <SEP> 1 <SEP> 0 <SEP> abge- <SEP> 1 <SEP> 2 <SEP> 2
<tb> storben
<tb> 10 <SEP> 100 <SEP> 3 <SEP> 3 <SEP> 3 <SEP> 1 <SEP> 1 <SEP> S
<tb> 20 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 3 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 3
<tb> 12 <SEP> 100 <SEP> 1 <SEP> 1 <SEP> 1-2
<tb> 50 <SEP> 1 <SEP> S <SEP> 0
<tb> 25 <SEP> 1 <SEP> 1-2 <SEP> 0
<tb> 2 <SEP> 64 <SEP> S <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 16 <SEP> 1-2 <SEP> 1 <SEP> 0
<tb> 4 <SEP> 2 <SEP> 1 <SEP> 0
<tb> 1 <SEP> 1-2 <SEP> 1 <SEP> 0
<tb> 6 <SEP> 100 <SEP> 2 <SEP> 0 <SEP> abge- <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> storben
<tb> 10 <SEP> 1 <SEP> S <SEP> 1 <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> 1
<tb> 16 <SEP> 100 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0;
<tb> 10 <SEP> 0 <SEP> S <SEP> S
<tb> 5 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 3 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 2,5 <SEP> 1-2 <SEP> 1-2 <SEP> 2 <SEP> 0 <SEP> 3 <SEP> abge storben
<tb> 3 <SEP> 100 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 10 <SEP> 1 <SEP> S <SEP> 3
<tb> 5 <SEP> 10 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> abge- <SEP> S <SEP> 0 <SEP> S
<tb> storben
<tb> 2,
5 <SEP> 1 <SEP> 1 <SEP> S <SEP> 2 <SEP> 2 <SEP> 1
<tb> 17 <SEP> 25 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 5 <SEP> 1 <SEP> S <SEP> 1
<tb> 9 <SEP> 100 <SEP> 2 <SEP> 2 <SEP> 1-2 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 20 <SEP> 2 <SEP> 1-2 <SEP> 1 <SEP> 3 <SEP> 3 <SEP> 0
<tb> 26 <SEP> 16 <SEP> 2 <SEP> 1-2 <SEP> 0
<tb> 9 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 4 <SEP> 2 <SEP> 2 <SEP> 1-2
<tb> 3 <SEP> 1 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 1 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 2
<tb> 25 <SEP> 16 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 9 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 4 <SEP> 1-2 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 3 <SEP> 1 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 1 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 2
<tb> 24 <SEP> 16 <SEP> S0 <SEP> 0
<tb> 9 <SEP> 1 <SEP> 1 <SEP> 1
<tb> 4 <SEP> 2 <SEP> 1 <SEP> 0
<tb> 3 <SEP> 2 <SEP> 1 <SEP> 1-2
<tb> 1 <SEP> 2 <SEP> 1 <SEP> 1-2
<tb> 23 <SEP> 19 <SEP> S <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 9 <SEP> 1-2 <SEP> 2 <SEP> 0
<tb> 4 <SEP> 0 <SEP> S <SEP> 0
<tb> 3 <SEP> 1 <SEP>
S <SEP> 1
<tb> 1 <SEP> 1 <SEP> 1 <SEP> S
<tb> 22 <SEP> 16 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 4 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0
<tb> 1 <SEP> S <SEP> 0 <SEP> 0 Mehrere erfindungsgemäss hergestellte Verbin dungen sind als wirksam gegen Reisbrand-Erkran- kungen (Piricularia oryzae) gefunden worden.
Jede der testierten Verbindungen wurde zunächst als eine flüssige fungicide Zusammensetzung, be stehend aus einer 0,05 % !gen Lösung oder Dispersion in Wasser, als Netzmittel 0,15 % eines Polyoxyäthy- len-sorbitan-monolaurats, verkauft unter dem Han- delsnamen Tween 20 , enthaltend formuliert.
Diese fungiciden Zusammensetzungen wurden wie folgt testiert: Reispflanzen, jede mit 4-5 offenen Blättern, wurden mit der flüssigen Zusammensetzung während 30 Sekunden auf einem Drehtisch unter Benützung einer Spritzvorrichtung vom Aerograph-typus C. H., bei einem Luftdruck von 2,8 kg/cm2 bespritzt, wobei das Aufspritzen auf zwei zurückgeschlagene Töpfe (replicate pots) mit je 20 Reispflanzen, vorgenom men wurde.
Die bespritzten Pflanzen wurden über Nacht trocknen gelassen und dann mit einer wässrigen Sporensuspension von Piricularia oryzae, etwa <B><I>150</I></B> 000 Sporen/ml enthaltend, geimpft.
Die Sporen suspension wurde mit einer Spritzvorrichtung vom Aerograph-typ MP, welche bei einem Luftdruck von 0,7 kg/cm2 auf eine Reihe von Pflanzen, welche in einem offenen, mit Musselin (feiner Baumwollstoff) bedeckten Kasten stehen, unter Benützung von 3 ml pro Topf mit 20 Pflanzen aufgespritzt. Diese Pflan zen wurden dann bei 100 % iger relativer Feuchtig keit während 24-36 Stunden bebrüht und dann in das Gewächshaus zurückgebracht.
4 oder 5 Tage nach dem Impfen wurde die An zahl der Erkrankungen an den Blättern gezählt. Die Durchschnittszahl der beobachteten Blattverletzungen auf den behandelten Blättern wurde in der weiter unten angegebenen Tabelle 3 in Prozenten im Ver hältnis der Erkrankungen, beobachtet an den nicht bespritzten, aber geimpften Vergleichspflanzen, aus gedrückt.
EMI0008.0041
<I>Tabelle <SEP> 3</I>
<tb> Reisbrand <SEP> (Piricularia <SEP> oryzae)
<tb> Produkt <SEP> vom <SEP> Beispiel <SEP> Erkrankungsgrad
<tb> Nr.
<tb> 20 <SEP> 31
<tb> 31 <SEP> 20
<tb> 28 <SEP> 19
<tb> 18 <SEP> 13
<tb> 1 <SEP> 42
<tb> 10 <SEP> 17
<tb> 12 <SEP> 35
<tb> 14 <SEP> 7
<tb> 6 <SEP> 35
<tb> 4 <SEP> 41
EMI0008.0042
Produkt <SEP> vom <SEP> Beispiel <SEP> Erkrankungsgrad
<tb> Nr.
<tb> 7 <SEP> 40
<tb> 17 <SEP> 12
<tb> 8 <SEP> 25 Es ist gefunden worden, dass die erfindungsgemäss hergestellten Verbindungen gegen eine Vielzahl von andern Pilzerkrankungen aktiv sind.
Beispiele dieser Erkrankungen mit den entsprechenden gegen diesel ben aktiven Verbindungen sind weiter unten angege ben. Die geprüften Verbindungen sind, wie weiter oben in den Beispielen 1-34 angegeben, erhalten worden und in entsprechender Weise den einzelnen Erkrankungen zugeordnet: Weizenbrand (Puccinia triticina): Die Produkte der Beispiele 3, 5 und 12. Erbsenfussbrand (Pythium ultimum): Die Produkte der Beispiele 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 20, 23, 24, 25 und 26.
Weizen-Fussfäulnis (Fursarium culmorum): Die Produkte der Beispiele 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 12, 16, 20, 23, 24 und 25. Baumwollbefall (Cotton sore shin) (Rhizoctonia solani): Die Produkte der Beispiele 3, 6,12,14,17 und 22.
Andere Pflanzenkrankheitserreger, gegen welche eine Anzahl der erfindungsgemäss hergestellten Ver bindungen als wirksam gefunden wurde, sind Alter naria solani, Botrytis fabae und Phytophthora in- festans. <I>Technische</I> Verwendungen. a) Bei Anstrichen:
Eine Anzahl der erfindungsgemäss hergestellten Hydantoinverbindungen sind wirksam als Fungicide gegen Aspergillus niger und Phomapigmentivora in Alkydglanzanstrichen, benützt im Verhältnis von 2 GewA des Anstriches, gefunden worden. Verbin dungen von diesbezüglichem besonderem Interesse sind die Produkte der Beispiele 2, 3, 4, 8, 14, 19 und 33.
b) Beim Bauholz: Es sind folgende Verbindungen durch Prüfung von Entfärbung und Oberflächenwachstum von Ce- ratocystis pilifera als aktiv gefunden worden: Die Produkte der Beispiele 1, 2, 5, 16, 19, 23, 24, 25 und 26.
c) In, Textilien: Gegen Chaetomium globosum in Baumwollstof fen sind die Produkte der Beispiele 1, 2, 3, 5, 19, 23 und 25 als aktiv gefunden worden.