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Vorrichtung für Motorschiire zur Bewirkung von Rückwärtsgang und Mässigung der Fahrgeschwindigkeit.
Dass Explosions-bzw. Verbrennungsmotoren zum Betriebe von grösseren Fracht-und Passagierschiffen in weiterem Umfange die Dampfmaschinen noch nicht verdrängt haben, dürfte wohl darauf zurückzuführen sein, dass din treibenden Kräfte bei allen diesen Krafterzeugern, z. H. den Diesel-Motoren, intermittierend wirken, was die Verwendung von
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schnelle, ja oft augenblickliche Stoppen und Umsteuern eines solchen Motors nicht wie bei üblichen Schiffsmaschinen ausführen lässt, weil in den rotierenden Massen eine ganz
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wie bei den Bootsmotoren zu bewirken,
lässt sich bei schwereren Maschinen nicht ausführen und ebensowenig verwendbar für grosse Motoren sind die auf Bootsmotoren mit
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Lösung dieser Aufgabe besteht darin, dass, um die Bewegungsrichtung des Motors beibehalten zu können, auf der Verlängerung der Kurbelwelle eine Dynamomaschine und auf
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auf grösseren Schiffen vorhanden.
Es besteht aber der L'bolstand, dass die Umsteuerung auf elektrischem Wege das Gewicht und die Anschaffungskosten des Triebwerkes beträchtlich erhöhen.
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die aber weder das Gewicht noch die Anschaffungskosten der Maschine über die Kosten eines gewöhnlichen Explosions- oder Verbrennungsmotors mit nur gleichgerichteter Bewegung vermehrt.
Es ist einleuchtend, dass sowohl bei l'assagierschiffen, als bei gewöhnlichen Fracht-
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oder die Schaufelräder (wenn solche verwendet sind) langsam laufen oder sich nach rückwärts bewegen, im Verhältnisse zur ganzen Betriebszeit des Betriebes nur ein unbeträchtlicher
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wirke, so dass liollisionell bei mindestens ebensogrosser Sicherheit wie bei Verwendung von Dampfmaschinen vermieden werden.
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Diese Hrwitgung hat xu der vorliegenden Erfindung geführt, welche lediglich die Verbindung eines beliebigen Motors (welcher an und für sich für augenblickliche Veränderung der Bewegungsrichtung nicht gebaut ist) mit einem kräftigen, vorwärts gerichteten Wasserstrahlapparat oder Ejektor darstellt, der kräftig genug ist, um wirksam die Vorwärtsfahrt
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treiben von Schiffen sind 7. war Lkannt, indessen haben Versuche mit diesen Vorrichtungen des grossen Brennstoffverbrauches wegen, der in keinem annehmbaren Verhältnisse zur Wirkung steht, nicht zur. Weiterverwendung ermuntert.
Weder der Motor noch der Wasserstrahlapparat oder der Ejektor für sich bilden somit den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, vielmehr die gleichzeitige Anwendung zweier an sich bekannter Vorrichtungen, durch welche der angestrebte Zweck weit einfacher und billiger als bisher erzielt wird.
Der Wasserstrahlapparat besteht aus einem Sammelzylinder, in dessen unteren Teil das Wasser von der Lenzpumpe des Schiffes oder von einer besonderen, für diesen Zweck angeordneten Pumpe hineingepumpt wird. Das oberhalb des Wassers in dem Sammler zu- sammengedrückte Luftkissen liefert in diesem Falle den erforderlichen Treibkraftvorrat.
Bei solchen Motoren, z. B. Diesel-Motoren, bei denen eine besondere Vorrichtung zur Erzeugung von Pressluft bereits vorhanden ist, wird der Sammler von dieser Vorrichtung mit Pressluft gefüllt, welche durch einen oder mehrere Ejektormundstücke einen Wasserstrahl in mehr oder weniger schnelle Bewegung versetzt, sobald ein in der Luftleitung zwischen dem Sammler und dem Ejektor angebrachtes Ventil mehr oder weniger geöffnet wird. Der Motor kann natürlich auch in solcher Weise angeordnet werden, dass heim Rtückwärtsgango seine ganze Wirkung zur Erzeugung der Pressluft 0 benutzt wird.
Um Beschädigungen des Ejektors oder das Verstopfen desselben durch Seegras, Eisbrei usw. zu verhindern, müssen der Ejektor oder die Ejektoren zweckmässig in einem oder mehreren in dem Boden des Schiffes angeordneten gebogenen Ejektorgehäusen untergebracht werden.
Die Schraubenwelle darf nicht wie bei gewöhnlichen Dampfmaschinen mit der Stützlagerwelle fest verbunden sein, vielmehr muss die Verbindung durch eine Augenblickskupplung derart vermittelt werden können, dass bei Ingangsetzung des Ejektors für Rück-
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die lebendige Kraft des Schiffes, nicht aber auch die Vorw ! lrtsarbeit der Schraube wu überwinden hat.
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gestellt, weicher dazu dient, das für den Apparat benutzte Treibmittel gleichzeitig über eine so grosse Wassermasse wie möglich xn verteilen, so dass eine kräftige Rückwirkung erzielt wird. Der Apparat besteht aus einem gebogenen Rohre A, welches mit seinen beiden Enden in den Hoden oder die Seite D des Schiffes unterhalb des Wassers mündet.
In dieses Rohr münden auch einige vorwärts gerichtete Mundstücke B, durch welche das Treibmittel des Ejektors hinausgepresst wird. C ist ein rings um das Rohr angeordneter Kanal zur Verteilung des Treibmittels um das Rohr herum. Die Saugmündung ist zwecks Erleichterung des Zutrittes des Wassers und zur Vergrösserung der Geschwindigkeit desselben kräftig erweitert.
Durch ein auf der Zeichnung nicht mit dargestelltes, in dem Zuflussrohre E jenes Strahlrohres angebrachtes Einlassventil, welches in üblicher Weise durch Schraube und Handrad, Hebel oder dgl. betätigt wird, wird das Treibmittel von dem Sammler in einer dem Bedarfe angepassten Menge zugeführt. Wenn das Ventil vollständig geöffnet ist, geht das Schiff vollständig rückwärts, falls die Schraubenwelle oder die Schraube losgekuppelt ist. Die Fahrt nach rückwärts wird ausserdem mit Leichtigkeit nach Belieben und in besonders wirksamer und genauer Weise durch das allmähliche Schliessen des Ventiles geregelt.
Aber auch bei der Vorwärtsbewegung des Schiffes mit voller Geschwindigkeit kann diese Geschwindigkeit ohne Loskupplung der Schrauberwelle ganz einfach durch das Einlassventil nach Belieben vermindert oder ganz gehemmt werden, obwohl sowohl der Motor wie die Schraube oder die Schaufelräder mit voller Kraft nach vorwärts arbeiten.
Durch die vorliegende Anordnung wird man also gegen solche auf Motorschiffen und auch auf Dampfschiffen nicht so selten vorkommende Unglücksvorfälle gesichert, weiche dadurch entstt'ln'n, dass die Maschine nicht sofort zum Rückwärtsgehen gebracht werden kann.
Es ist einleuchtend, dass durch die Anordnung von einem Strahlrohre zur RUckwärts- bewegung auf jeder Seite des Kieles und in einiger Entfernung von demselben dieselben Vorteile rücksichtlich erhöhter Manöverierf@higkeit des Schiffes, der Drehung desselben auf
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dem Platze usw. erhalten werden, welche bisher die Benutzung von zwei von je einem Motore getriebenen Schrauben im Gefolge hatte. Auch bei der weiter oben erwähnten bekannten Anordnung mit seitlich hervorragenden, drehbaren Strahlrohren ist dies möglich. Da aber hierin ein besonderes oder wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung nicht liegt und bei durch Wasserstrahlenrückwirkung vorwärts getriebenen Schiffen an sich bereits bekannt ist, wird eine selche Anordnung für sich nicht beansprucht.
Der wesentliche Kern der gegenwärtigen Erfindung liegt vielmehr in der gleichzeitigen Anbringung von Motoren mit nur einseitiger Bewegung zum Vorwärtstreibcu von Fahrzeugen mittels Schraube, Schaufelrädern usw. in Verbindung mit Wasserstrahlapparaten jeder Art zur Einleitung des Rückwärtsganges und Mässigung der Bewegungsschnelligkeit von Schiffen, die von solchen Motoren getrieben werden.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Bewirkung von Rückwärtsgang und Mässigung der Fahrgeschwindigkeit für solche Motorschiffe, welche mittels Schrauben, Schaufelrädern oder dgl. getrieben werden, gekennzeichnet durch die Anbringung eines nur nach einer Richtung rotierenden, sonst aber beliebig konstruierten Motors zum Vorw. irtstreiben des Schiffes und eines festen, drehbaren oder beweglichen Wasserstrahlapparates oder Ejektors, durch welchen gegebenenfalls nach oder gleichzeitig mit der Entkupplung der Treibwelle oder Treibwellen die Be-
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auf rückwärts geändert werden kann.