ankommen
Erscheinungsbild
ankommen (Deutsch)
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | komme an | ||
du | kommst an | |||
er, sie, es | kommt an | |||
Präteritum | ich | kam an | ||
Konjunktiv II | ich | käme an | ||
Imperativ | Singular | komm an! komme an! | ||
Plural | kommt an! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
angekommen | sein | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:ankommen
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Worttrennung:
- an·kom·men, Präteritum: kam an, Partizip II: an·ge·kom·men
Aussprache:
- IPA: [ˈanˌkɔmən]
- Hörbeispiele: ankommen (Info), ankommen (Info), ankommen (Österreich) (Info)
- Reime: -ankɔmən
Bedeutungen:
- [1] einen Ort, ein Ziel erreichen
- [2] umgangssprachlich, übertragen: sich an eine neue Umgebung, einen neuen Ort oder an neue Lebensverhältnisse gewöhnen
- [3] umgangssprachlich: auf jemanden, auf ein Publikum in bestimmter Weise (gut, schlecht) wirken, empfangen werden
- [4] umgangssprachlich: bei jemandem eine Arbeitsstelle finden
- [5] mit jemandem, etwas fertigwerden, sich gegenüber jemandem, etwas durchsetzen
- [6] umgangssprachlich: immer wieder irgendein Anliegen an jemanden haben
- transitiv, veraltet auch mit Dativobjekt:
- [7] gehoben (von Empfindungen): jemanden unvermittelt erfassen
- [8] gehoben: auf jemanden auf eine gewisse Art einwirken
- [9] eine wesentliche Bedeutung (für jemanden) haben
- [10] durch etwas bedingt sein
Herkunft:
- gebildet aus der Partikel an als Verbzusatz und dem Verb kommen
Sinnverwandte Wörter:
- [1] anlangen, aufkreuzen, sich einfinden, einkommen, eintreffen, erscheinen; Österreich amtssprachlich: einlangen; veraltet: advenieren
- [2] sich eingewöhnen, sich einleben
- [4] unterkommen
- [5] ankönnen, aufkommen, beikommen
- [6] behelligen
- [7] anfallen, befallen, ergreifen, überkommen, übermannen, überwältigen
Beispiele:
- [1] Ich kam gestern in Bremen an.
- [1] „Es dauerte fast neun Monate, bis Primo Levi nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee wieder zu Hause in Turin ankam.“[1]
- [1] Das Paket kam gestern bei mir an.
- [1] [Deutschland, 1945:] „Die Deutschen, die nach dem Krieg im Norden ankamen, hatten unterschiedliche kulturelle und konfessionelle Hintergründe.“[2]
- [2] „Langsam setzt sich die ganze Familie mit den verdrängten Erlebnissen auseinander und befreit sich, um wirklich und endlich in der neuen Heimat anzukommen.“[3]
- [2] „Wenn die Arbeitsabläufe routiniert von der Hand gehen, ist man in seinem Job angekommen.“[4]
- [2] „Was vor allem müssen denn die Deutschen beitragen, nicht nur die aktiven Helfer, sondern die Gesellschaft insgesamt, damit die Flüchtlinge, die zu uns kommen, tatsächlich auch ankommen in unserem Land?“[5]
- [2] „Nach Detlef Schrempf und Dirk Nowitzki ist Schröder der dritte Deutsche, der so richtig in der NBA angekommen ist.“[6]
- [2] „Sie ist in Italien nie ganz angekommen und aus Berlin nie wirklich weggegangen.“[7]
- [3] Meine Verbesserungsvorschläge kamen gut an.
- [4] Nach langer Arbeitslosigkeit ist sie beim städtischen Bauhof als „Mädchen für alles“ angekommen.
- [5] Hier ist es schwierig, gegen die Strömung anzukommen.
- [6] Jeden Tag kommt Meier mit neuen Verbesserungsvorschlägen an.
- [7] Bei jedem Friedhofsbesuch kam ihn (veraltet: ihm) eine unerklärliche Furcht an.
- [8] Der Tod seines Vaters kam ihn (veraltet: ihm) hart an.
- [9] Ihr kommt es nicht so sehr auf das Aussehen, sondern mehr auf die inneren Werte eines Mannes an.
- [10] Es kommt darauf an, wie man die Fragestellung wählt.
- [10] „Ich glaube, dass die organisierte Zivilgesellschaft stärker ist, als wir manchmal denken; dass – wenn es darauf ankommt – sich zivilgesellschaftliche Kräfte schnell und gut organisieren können.“[8]
Redewendungen:
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] in einer Stadt ankommen ( Audio (Info)), am Ziel ankommen ( Audio (Info))
- [1] pünktlich ankommen ( Audio (Info)), rechtzeitig ankommen ( Audio (Info)), sicher ankommen ( Audio (Info)), vorher ankommen ( Audio (Info)), wohlbehalten ankommen ( Audio (Info)), zuerst ankommen ( Audio (Info))
- [1] beim Empfänger ankommen ( Audio (Info))
- [3] oft in Verbindung mit gut: etwas kommt gut an ( Audio (Info))
- [3] das Gegenteil wird mit schlecht oder nicht gebildet: etwas kommt nicht an ( Audio (Info)), etwas kommt nicht gut an ( Audio (Info)), etwas kommt schlecht an ( Audio (Info))
Wortbildungen:
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] einen Ort, ein Ziel erreichen
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[2] sich an eine neue Umgebung gewöhnen
[3] auf jemanden in bestimmter Weise (gut, schlecht) wirken
[4] bei jemandem eine Arbeitsstelle finden
[5] mit jemandem, etwas fertigwerden, sich gegenüber jemandem, etwas durchsetzen
[6] immer wieder irgendein Anliegen an jemanden haben
[7] (von Empfindungen) jemanden unvermittelt erfassen
[8] auf jemanden auf eine gewisse Art einwirken
[9] eine wesentliche Bedeutung (für jemanden) haben
[10] durch etwas bedingt sein
- [1, 3–5, 7–10] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ankommen“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „ankommen“
- [1, 3, 5, 6, 9, 10] The Free Dictionary „ankommen“
- [1, 3–10] Duden online „ankommen“
- [1, 3–5, 7, 10] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „ankommen“ auf wissen.de
Quellen:
- ↑ Nadine Wojcik: Holocaust – Primo Levi: Zum 100. Geburtstag eines Auschwitz-Zeitzeugen. In: Deutsche Welle. 30. Juli 2019 (URL, abgerufen am 31. Juli 2019) .
- ↑ Alina Laura Tiews: 1945: Flüchtlinge in Norddeutschland. In: Norddeutscher Rundfunk. 5. Dezember 2016 (URL, abgerufen am 16. September 2024) .
- ↑ Judith Scholter, Katrin Hörnlein, Josefa Raschendorfer: Grandiose Bilder, große Fragen und ordentlich Humor. In: Die Zeit, 19. Oktober 2023 (zitiert nach DWDS).
- ↑ dpa: Tipps gegen langweilige Arbeitsroutine. In: sueddeutsche.de. 17. September 2020, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 25. Oktober 2024) .
- ↑ „Am wichtigsten ist das Gefühl, angekommen zu sein“. In: deutschlandfunk.de. 23. Dezember 2015, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- ↑ 62 Millionen als Vorschuss. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 30. Oktober 2016 (zitiert nach DWDS).
- ↑ Katharina Teutsch: Die gelöschte Fracht. In: Die Zeit, 29. September 2022 (zitiert nach DWDS).
- ↑ Europa im Umbruch – Zerbricht die Demokratie? In: deutschlandfunkkultur.de. Deutschlandradio KdöR, 25. Februar 2017, abgerufen am 25. Februar 2017.