Liste der britischen Monarchen

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Die Liste der britischen Monarchen enthält die souveränen Staatsoberhäupter von Großbritannien seit der Aufhebung der Personalunion zwischen den Königreichen England und Schottland und der Begründung des Einheitsstaats durch den Act of Union im Jahr 1707 bis heute.[1]

Hintergrund und Vorgeschichte

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Seit 1603 bestand zwischen England und Schottland eine Personalunion, indem ein Monarch die Throne beider Königreiche innehatte. Darüber hinaus war der Monarch auch König von Irland, das seit dem hohen Mittelalter mit England in Personalunion verbunden war. Die englisch-schottische Personalunion wurde am 1. Mai 1707 durch den Act of Union von 1707 durch eine Realunion mit dem Namen Königreich Großbritannien ersetzt, das weiterhin mit Irland in Personalunion verbunden blieb. Seit 1714 bestand auch eine Personalunion mit dem deutschen Kurfürstentum Hannover, das 1814 zum Königreich Hannover erhoben wurde und das sich aufgrund verschiedener Erbfolgeregelungen 1837 wieder aus der Union löste.

Der Staatsname des Königreichs änderte sich im Verlauf der Geschichte zweimal. Durch die im Act of Union von 1800 beschlossene Realunion zwischen Großbritannien und Irland wurde am 1. Januar 1801 das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland gegründet. Durch die im Dezember 1922 erfolgte Separation des irischen Freistaates vom Königreich wurde dessen Staatsname 1927 in den bis heute gültigen Namen Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland geändert. Die Monarchen blieben noch formell in Personalunion die Staatsoberhäupter des irischen Freistaates, bis sich dieser 1937 als republikanischer Staat definierte und 1949 gänzlich aus dem britischen Commonwealth austrat.

Der Staat wird in der Kurzform offiziell Vereinigtes Königreich (englisch: United Kingdom, kurz: UK) genannt.

Zu den vor dem Einheitsstaat in Großbritannien herrschenden Monarchen, siehe:

Liste der britischen Monarchen

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Bild Name
(Lebensdaten)
Regierungs­zeit Regierungsdauer Verwandtschaft Anmerkungen
Anne
(* 16. Februar 1665;
† 12. August 1714)
1707–1714 7 Jahre, 93 Tage Tochter von Jakob II./VII. von England-Schottland Seit 1702 Königin von England, Schottland und Irland. Durch den Act of Union von 1707 erste Königin von Groß­britannien, in Personal­union zugleich auch Königin von Irland. Sie überstand in ihrer Regierungs­zeit die versuchte Invasion ihres Halbbruders James Francis Edward Stuart.
Bild Name
engl./dt.
(Lebensdaten)
Regierungs­zeit Regierungsdauer Verwandtschaft Anmerkungen
Georg I.
George I
Georg Ludwig von Hannover
(* 7. Juni 1660;
† 22. Juni 1727)
1714–1727 12 Jahre, 315 Tage Urenkel von Jakob I./VI. von England-Schottland Herzog von Braunschweig und Lüneburg, seit 1698 Kurfürst von Hannover. Als Sohn der durch den Act of Settlement begünstigten Sophie von der Pfalz konnte er die Thronfolge der Königin Anne antreten. Die Aufstände der Jakobiten setzten sich in seiner Amtszeit fort. Begründete die Personal­union mit Kurhannover.
Georg II.
George II
(* 9. November 1683;
† 25. Oktober 1760)
1727–1760 33 Jahre, 126 Tage Sohn des Vorgängers Seine Politik überließ er überwiegend seinen Premier­ministern, wobei er, wie sein Vater, eher auf die Whig-Partei vertraute. Als letzter König war er persönlich bei einem Feldzug seiner Truppen dabei. Er griff in den Österreichischen Erbfolgekrieg und den Siebenjährigen Krieg ein, um eine drohende Eroberung Hannovers zu verhindern. Unter seiner Herrschaft wurde 1752 auch der Wechsel vom Julianischen zum Gregorianischen Kalender durchgeführt. Er bekämpfte außerdem erfolgreich den Entthronungs­versuch von „Bonnie Prince Charlie“, einem Enkel Jakobs II.
Georg III.
George III
(* 4. Juni 1738;
† 29. Januar 1820)
1760–1820 59 Jahre, 97 Tage Enkel des Vorgängers Unter ihm verlor Großbritannien dreizehn seiner nord­amerika­nischen Kolonien (Vereinigte Staaten von Amerika). Durch den Act of Union von 1800 wurde er 1801 zum König des „Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland“ und 1814 auch zum König von Hannover. Litt im Alter unter einer Geistes­krankheit und wurde seit 1811 durch seinen ältesten Sohn in der Regentschaft vertreten.
Georg IV.
George IV
(* 12. August 1762;
† 26. Juni 1830)
1820–1830 10 Jahre, 149 Tage Sohn des Vorgängers War seit 1811 Regent für seinen Vater. Sein skandalöses Privat­leben und seine gescheiterte Ehe wurden ihm schwer angerechnet, Extravaganz und massive Schulden­wirtschaft machten ihn weiter unbeliebt. Er bekämpfte Aufstände und freiheit­liche Gedanken im Zuge der Französischen Revolution. In seine Regentschafts­zeit fielen der Britisch-Amerikanische Krieg und der Wiener Kongress. Trotz anfänglicher Widerstände gegen seine Herrschaft, die sich in öffentlicher Sympathie für seine geschiedene Gattin Caroline, zeigte, verstand er es im Alter durch Reisen nach Irland, Hannover und Schottland, dort Sympathien für die englische Königs­herrschaft zu wecken. 1829 stimmte er nach langem Widerstand der Gleichstellung der Katholiken zu.
Wilhelm IV.
William IV
(* 21. August 1765;
† 20. Juni 1837)
1830–1837 6 Jahre, 360 Tage Bruder des Vorgängers Er reformierte die Verwaltung Englands und Hannovers, Parlaments­reformen durch die Regierung der liberalen Whigs und die Erneuerung der veralteten Ständeordnung prägten seine Regierungs­zeit. Nach seinem Tod endete die Personal­union zwischen Großbritannien und dem Königreich Hannover, da das Erbrecht Hannovers eine Frau auf dem Thron verbot.
Viktoria
Victoria
(* 24. Mai 1819;
† 22. Januar 1901)
1837–1901 63 Jahre, 217 Tage Nichte des Vorgängers In dem nach ihr benannten Viktorianischen Zeitalter erlebte das britische Kolonialreich (British Empire) seinen politischen, kulturellen und wirtschaft­lichen Höhepunkt. Ihre außergewöhnlich lange Regierungszeit (die zweitlängste eines britischen Monarchen nach Elisabeth II.) war durch die Entwicklung Großbritanniens zu einer konstitutionellen Parteien­demokratie und dem damit verbundenen Machtverlust der Monarchie geprägt. Die Revolution von 1848/49 überstand das Land weitgehend unbeschadet. Als Großmutter Europas bemühte sich Victoria um Frieden zwischen den Ländern, deren Herrscher alle mehr oder weniger von ihr abstammten. 1876 wurde sie zur Kaiserin von Indien gekrönt. Sie war verheiratet mit Albert von Sachsen-Coburg und Gotha.

Haus Windsor (seit 1901, bis 1917 Saxe-Coburg and Gotha)

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Bild Name
engl./dt.
(Lebensdaten)
Regierungs­zeit Regierungsdauer Verwandtschaft Anmerkungen
Eduard VII.
Edward VII
(* 9. November 1841;
† 6. Mai 1910)
1901–1910 9 Jahre, 105 Tage Sohn der Vorgängerin Trotz seines ausschweifenden Lebenswandels in seiner Zeit als „ewiger Thronfolger“ war er im Volk sehr populär. Durch geschickte Diplomatie führte er Großbritannien aus seiner Isolation heraus und legte den Grundstein für die Entente cordiale und deren Ausweitung zur Triple Entente. Außerdem trieb er den Aufbau der British Army voran und wurde durch den Empfang einer indianischen Delegation aus Kanada bekannt. Nach ihm wurde die Edwardian Era und die Edward-VII-Halbinsel benannt.
Georg V.
George V
(* 3. Juni 1865;
† 20. Januar 1936)
1910–1936 25 Jahre, 260 Tage Sohn des Vorgängers Aufgrund der antideutschen Stimmung während des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde 1917 der Name der königlichen Dynastie in Haus Windsor geändert. 1922 verließ der Irische Freistaat das Vereinigte Königreich, worauf der Staatsname 1927 in „Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland“ geändert wurde. Im Statut von Westminster von 1931 wird die Gründung des Commonwealth of Nations beschlossen, welches das britische Kolonialreich ablöst.
Eduard VIII.
Edward VIII
(* 23. Juni 1894;
† 28. Mai 1972)
1936 327 Tage Sohn des Vorgängers Wurde nie gekrönt und dankte bereits am 11. Dezember 1936 wieder ab, um die bürgerliche US-Amerikanerin Wallis Simpson heiraten zu können. Führte anschließend den Titel Duke of Windsor.
Georg VI.
George VI
(* 14. Dezember 1895;
† 6. Februar 1952)
1936–1952 15 Jahre, 58 Tage Bruder des Vorgängers Zweiter Weltkrieg (1939–1945). Indien wurde 1947 in die Unabhängigkeit entlassen; die Republik Irland verließ 1949 das britische Commonwealth.
Elisabeth II.
Elizabeth II
(* 21. April 1926;
† 8. September 2022)
1952–2022 70 Jahre, 214 Tage Tochter des Vorgängers Sie war verheiratet mit Philip, Duke of Edinburgh, der im April 2021 im Alter von 99 Jahren starb. Im September 2015 übertraf sie Königin Victoria als Monarch mit der längsten Regierungszeit in der britischen Geschichte.
Charles III.
Karl III.
(* 14. November 1948)
seit 2022 amtierend bisher 2 Jahre und 81 Tage Sohn der Vorgängerin Charles III. bestieg den Thron mit 73 Jahren, in einem höheren Alter als jeder britische Monarch vor ihm.[2]

Der derzeitige Kronprinz (englisch: Heir apparent) und damit designierter Erbe des britischen Throns ist William, Prince of Wales (* 21. Juni 1982). Die Stellung als Thronfolger hat er seit der Thronbesteigung seines Vaters, König Charles III., im Jahr 2022 inne.

Literaturhinweise

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Die hier genannten Herrscher werden teilweise im Dictionary of National Biography bzw. im neubearbeiteten Oxford Dictionary of National Biography aufgeführt (im letzteren mit umfangreichen Literaturhinweisen). Daneben existieren zwei Reihen von Herrscherbiographien: Die Yale English Monarchs Series (deren ausführliche Biographien in der Regel auch die Standardwerke darstellen) und neuerdings die Reihe Penguin Monarchs von Penguin Books (sehr viel knapper, dafür aber in der Regel aktueller und bis in die Gegenwart reichend).

Einzelnachweise

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  1. Alexander Murdoch: England, Scotland, and the Acts of Union (1707). In: The Oxford Dictionary of National Biography. Abgerufen am 20. Juni 2021 (englisch): „On 1 May 1707 England and Scotland (since 1603 a union of crowns) became the 'United Kingdom of Great Britain'. The new united kingdom was to be represented by a 'union' flag and governed by a British parliament at Westminster and a shared head of state (with the contentious issue of monarchical succession now settled in favour of the protestant house of Hanover).“
  2. Stephen Bates: King Charles: oldest new monarch ever. How will he handle his reign?, The Guardian, 10. September 2022