FedEx

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Federal Express Corporation Inc.

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Rechtsform Corporation
ISIN US31428X1063
Gründung 1971
Sitz MemphisTennessee,
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung Raj Subramaniam (CEO)
Mitarbeiterzahl 550.000 (2021)[1]
Umsatz 83,9 Mrd. USD (2021)[2]
Branche Logistik
Website www.fedex.com/

Die FedEx Corporation (kurz FedEx, vollständig Federal Express Corporation Inc.) ist ein weltweit operierendes US-amerikanisches Kurier- und Logistikunternehmen mit Sitz in Memphis, Tennessee. Die Luftfracht-Division FedEx Express belegt in der Liste der größten Frachtfluggesellschaften der Welt Platz eins. Die deutsche Niederlassung von FedEx befindet sich in Troisdorf, die österreichische in Wien.

Mit einem Umsatz von 63,9 Mrd. US-Dollar erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2017 einen Gewinn von 4,5 Mrd. US-Dollar.[3]

Die Hauptmitbewerber des Unternehmens sind DHL, UPS und USPS.

1971 wurde das Unternehmen unter dem Namen Federal Express von Frederick W. Smith in Little Rock gegründet. 1973 zog das Unternehmen nach Memphis (Tennessee) um. Der Name des Unternehmens sollte dazu beitragen, Regierungsaufträge zu erhalten. Federal Express war das erste Transportunternehmen, das moderne Jet-Flugzeuge einsetzte. Federal Express profitierte stark von der Deregulierung im US-amerikanischen Lufttransportsektor und expandierte stetig.

1989 kaufte Federal Express die international agierende Luftfrachtgesellschaft Flying Tiger Line. 1998 wurden die Unternehmen Caliber System, Inc, Roberts Express, Viking Freight und Caliber Logistics, übernommen, etwas später auch American Freightways, offiziell firmierte das Unternehmen unter dem Namen FDX Corp.

2000 erhielt das Unternehmen seinen heutigen Namen FedEx Corporation, wobei man sich an der seit vielen Jahren gebräuchlichen Abkürzung FedEx orientierte und sie zur offiziellen Bezeichnung der Firma machte.

2004 kaufte FedEx die US-amerikanische Kette Kinko’s, die Druck-, Kopier- und Bindedienste anbietet und benannte sie in FedEx Kinko’s um.

In einem Aufsehen erregenden Urteil vor einem US-Gericht wurden am 4. Juni 2006 zwei aus dem Libanon stammenden FedEx-Fahrern wegen Diskriminierung durch eine Vorgesetzte umgerechnet rund 47 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen.

Als erster Airbus-Kunde reagierte FedEx im November 2006 auf die anhaltenden Lieferverzögerungen beim Airbus A380 und stornierte seine Bestellung von zehn Airbus A380F zugunsten einer neuen Bestellung beim Rivalen Boeing von 15 Maschinen des Typs 777F. Als Begründung gab Gründer, CEO und Präsident der FedEx Corporation Frederick W. Smith an, dass die Entschädigungszahlungen in keiner Relation zu den entstehenden Umsatzverlusten stehen würden.[4]

FedEx wurde 2008 im jährlich erscheinenden Bericht des Wirtschaftsmagazins Forbes auf Platz sieben der US-amerikanischen „most admired companies“ gewählt.[5]

Am 27. Oktober 2010 gab FedEx bekannt, das neue Umschlagzentrum für Mittel- und Osteuropa am Flughafen Köln/Bonn in Betrieb genommen zu haben. Bisher befand sich das Drehkreuz in Frankfurt am Main.[6] Ein Grund für den Umzug war das mögliche Nachtflugverbot in Frankfurt. Eine Nachtflugbeschränkung für Frachtflieger soll es in Köln bis 2030 hingegen nicht geben.

Am 7. April 2015 kündigte FedEx an, den Konkurrenten TNT Express für 4,4 Milliarden Euro übernehmen zu wollen, was einem Preis von acht Euro je Aktie entspricht. TNT Express, FedEx und PostNL (der mit einem Anteil von 15 Prozent größte Einzelaktionär von TNT Express) haben sich bereits auf eine Übernahme geeinigt. Im Januar 2016 wurde die Übernahme genehmigt.[7] Seitdem wird TNT langfristig mit FedEx verschmolzen.[8][9] Im Zuge dessen gab das Unternehmen im Jahr 2021 bekannt, bis zu 6300 Stellen europaweit in der Express-Sparte abzubauen.[10]

Am 1. Dezember 2021 gab FedEx bekannt, die Transformation erfolgreich allerdings mit Verspätung abgeschlossen zu haben, der deutsche Ableger FedEx Express Germany wurde mit zur FedEx Express Deutschland GmbH umgewandelt. TNT Express ist damit nur noch eine Marke.[11] In der Schweiz wird zusammen mit der Schweizerischen Post die FedEx Express Swiss Post GmbH betrieben. Mit Stand Juni 2022 ist ein neues Paketzentrum in Dällikon im Bau.[12]

Im Juni 2022 übernahm Raj Subramaniam die Leitung des Konzerns von Gründer Frederick W. Smith.[13] Er leitete verschiedene Sparmaßnahmen ein. So wurden im Frühjahr 2023 rund 10 % aller Managementstellen gestrichen, verschiedene Flugrouten zusammengelegt und Flugzeuge außer Dienst gestellt. Seit dem Dienstantritt von Subramaniam wurden so insgesamt rund 12.000 Stellen abgebaut.[13]

Geschäfts- und Mitarbeiterentwicklung (jeweiliges Geschäftsjahr)
GJ[14] Angestellte Umsatz
in Mio. US$
Überschuss
in Mio. US$
Bilanzsumme
in Mio. US$
2005 138.100 29.363 1.449 20.404
2006 138.400 32.294 1.806 22.690
2007 143.000 35.214 2.016 24.000
2008 145.000 37.953 1.125 25.633
2009 140.000 35.497 98 24.244
2010 141.000 34.734 1.184 24.902
2011 143.000 39.304 1.452 27.385
2012 149.000 42.680 2.032 29.903
2013 160.700 44.287 2.716 33.567
2014 162.000 45.567 2.324 33.070
2015 166.000 47.453 1.050 36.531
2016 168.000 50.365 1.820 45.959
2017 169.000 60.319 2.997 48.552
2018 227.000 65.450 4.572 52.330
2019 239.000 69.693 540 54.403
2020 245.000 69.217 1.286 73.537
2021 289.000 83.959 5.231 82.777
2022 249,000 93,51 6,245 85.994

Neben dem Heimatflughafen Memphis bestehen weitere Drehkreuze:

FedEx begann mit 14 Dassault Falcon 20 und betreibt inzwischen eine der weltweit größten Luftfrachtflotten.

Aktuelle Flotte

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Mit Stand Januar 2023 besteht die aktive Flotte von FedEx aus 723 Flugzeugen.[15][16]

Flugzeugtyp aktiv bestellt[17] Anmerkungen Bild
Airbus A300F 065 einer inaktiv; FedEx ist weltgrößter Betreiber des Airbus A300 und erhielt 2007 den letzten produzierten (insg. wurden 42 neu geliefert) FedEx A300-600F von FedEx
ATR 42F 017 fünf betrieben durch ASL Airlines Ireland ATR 42F von FedEx
ATR 72F 019 fünf betrieben durch ASL Airlines Ireland ATR 72F, für FedEx eingesetzt
ATR 72-600F 011 019 Im Rahmen der Modernisierung der Feeder-Flotte wurden 30 ATR 72-600F bestellt sowie Optionen auf weitere 20 Stück, die ab 2020 mit je 6 Stück pro Jahr an Fedex ausgeliefert werden sollen.[18]
Boeing 757-200F 119 sechs inaktiv; Ersatz u. a. für A310[19]. Fedex ist weltweit größter Betreiber der Boeing 757-200F Boeing 757-200F von FedEx
Boeing 767-300F 114 027 FedEx hat am 4. September 2013 ihre erste B767-300F in Dienst gestellt (insg. 100 neu bestellt).[20][19] Boeing 767-300F von FedEx
Boeing 777F 053 006 FedEx ist weltgrößter Betreiber der Boeing 777F.[21] Boeing 777F von FedEx
Cessna 208B 234 Die Cargomaster wurde von Cessna in Zusammenarbeit mit FedEx entwickelt, Fedex ist weltgrößter Betreiber und nahm 300 Stück ab.[22] Cessna Super Cargomaster von FedEx
Cessna 408 006 044 Auslieferung ab 2021
McDonnell Douglas MD-11F 059 drei inaktiv; FedEx ist weltweit größter Betreiber der McDonnell Douglas MD-11; 22 originäre Frachter bei McDonnell Douglas/Boeing erworben. McDonnell Douglas MD-11F von FedEx
Gesamt 723 96

Ehemalige Flugzeugtypen

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  • Airbus A310-200F
  • Airbus A310-300F
  • Boeing 727-100
  • Boeing 727-200F
  • Boeing 737-200C
  • Boeing 747-100SF
  • Boeing 747-200F
  • Dassault Falcon 20
  • Douglas DC-8-73CF
  • McDonnell Douglas DC-10-10F
  • McDonnell Douglas DC-10-30F
  • McDonnell Douglas MD-10-10F1
  • McDonnell Douglas MD-10-30F1
1 
Bei der MD-10 handelt es sich um mit neuer Avionik ausgestattete McDonnell Douglas DC-10. Sie werden teilweise – z. B. von FedEx – auch Boeing MD-10 genannt, da Boeing McDonnell Douglas übernommen hat und die Umrüstung von der DC- zur MD-Version verantwortet.
  • Am 7. April 1994 kam es an Bord einer McDonnell Douglas DC-10-30 zu einem Entführungsversuch. Auburn Calloway, ein ehemaliger Pilot der United States Navy, versuchte, mit Hämmern und einer Speerpistole bewaffnet, die Flugzeugbesatzung auszuschalten und das Flugzeug abstürzen zu lassen. Dabei wollte er es wie einen Unfall aussehen lassen und sterben, um so seiner Familie ein besseres Leben durch seine Lebensversicherung zu ermöglichen. Es kam zu einem langen Kampf zwischen Calloway und der Besatzung. Einer der Piloten versuchte durch riskante Manöver, bei denen die Frachtmaschine kurzzeitig sogar die Schallgeschwindigkeit überschritt, Calloway in eine ungünstige Lage zu bringen und somit für seine Kollegen greifbar zu machen. Nach einem weiteren Kampf versuchte einer der Piloten mit schweren Kopfverletzungen und auf einem Auge blind das Flugzeug zu landen. Dabei kam es zu einem weiteren schweren Kampf, bei dem Calloway ausgeschaltet wurde. Es folgte die sichere Landung, bei der sich herausstellte, dass zwei der Piloten lebensgefährliche Verletzungen erlitten hatten (siehe auch Federal-Express-Flug 705).
  • Am 31. Juli 1997 verunglückte eine McDonnell Douglas MD-11F bei der Landung auf dem Newark International Airport, NJ (EWR) (Vereinigte Staaten) durch einen Pilotenfehler, fing dabei Feuer und brannte vollständig aus. Alle fünf Insassen konnten sich retten (siehe auch Federal-Express-Flug 14).[23]
  • Am 17. Oktober 1999 verunglückte die MD-11F der FedEx N581FE bei der Landung auf dem Subic Bay International Airport (SFS) (Philippinen). Sie rollte über das Ende der Landebahn hinaus und landete im Meer. Alle Insassen konnten sich retten.
  • Am 27. Januar 2009 schlug eine ATR-42-320-Frachtmaschine der Empire Airlines im Auftrag von Federal Express (N902FX) auf dem Flughafen Lubbock vor dem Aufsetzpunkt auf und rutschte von der Landebahn. Durch ein geringes Feuer wurden die beiden Piloten leicht verletzt. Trotz des Ausfalls der Landeklappen, wiederholter Warnungen vor Strömungsabriss sowie „pull up!“-Warnungen setzte der Kapitän den Anflug fort, statt wie vorgeschrieben sofort Vollgas zu geben. Nach der letzten Warnung kam es zum Strömungsabriss, die Maschine schlug mit extrem hoher Sinkgeschwindigkeit von 2000 Fuß pro Minute auf dem Boden auf und wurde irreparabel beschädigt.[24]
  • Am 28. Oktober 2016 verunglückte eine MD-10F (N370FE) bei der Landung in Fort Lauderdale. An der aus Memphis kommenden Maschine brach während des Ausrollens das linke Hauptfahrwerk, wodurch die linke Tragfläche auf dem Asphalt aufschlug und Feuer fing. Die Besatzung konnte sich unverletzt retten. Die Unfallursache ist laut dem Untersuchungsbericht der NTSB ein Riss im Fahrwerk. Dieser wurde durch das Überschreiten des Wartungsintervalles um 213 Tage nicht entdeckt (siehe auch Federal-Express-Flug 910).[26]

Im Jahr 2021 kündigten sowohl die FedEx Germany GmbH wie auch die FedEx Corporation alle Haustarifverträge, um anschließend regionale Flächentarifverträge anzuwenden. Davon sind in der Bundesrepublik rund 1.500 Beschäftigte betroffen. Die Gewerkschaft ver.di, mit der die Haustarifverträge geschlossen waren, warf dem Konzern daraufhin Tarifflucht vor.[27]

  • B. I. Hengi: Fluggesellschaften weltweit, 9. aktualisierte Auflage von 2018, Nara, ISBN 978-3-925671-69-2, S. 153
Commons: FedEx – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. https://finance.yahoo.com/quote/FDX/profile?p=FDX
  2. FedEx Q4 Fiscal 2022 Statistics. (PDF; 2,3 MB) 23. Juni 2022, abgerufen am 17. Juli 2022.
  3. Forbes Global 2000 List. In: Forbes. (forbes.com [abgerufen am 18. Juli 2018]).
  4. Financial Times Deutschland-Artikel (Memento vom 10. Dezember 2006 im Internet Archive), Video des Originalinterviews auf Financial Times USA@1@2Vorlage:Toter Link/video.ft.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) abgerufen am 23. Mai 2023
  5. FedEx: FedEx Among Top Ten on FORTUNE’s Lists of Most Admired Companies (Memento des Originals vom 10. März 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/news.van.fedex.com 3. März 2008
  6. FedEx eröffnet Köln-Bonner Drehkreuz abgerufen am 11. November 2010
  7. Fedex-Deal genehmigt: US-Paketdienst darf TNT Express übernehmen. handelsblatt.com, abgerufen am 2. Juni 2016.
  8. Die Integration von FedEx und TNT läuft nach Plan. In: www.fedex.com. Abgerufen am 14. Juni 2018.
  9. FedEx Express und TNT. Für noch mehr Verbindungen und neue Möglichkeiten. In: www.fedex.com. Abgerufen am 14. Juni 2018.
  10. Post-Rivale Fedex will bis zu 6300 Stellen in Europa streichen. In: Handelsblatt. Abgerufen am 25. März 2021.
  11. Impressum. In: TNT.com. Abgerufen am 23. Dezember 2021.
  12. Anna Bérard: Logistik mit Coop-Filiale: Fedex Express plant vollautomatisches Paketzentrum in Dällikon. In: zuonline.ch. 27. Juni 2022, abgerufen am 27. Juni 2022.
  13. a b manager magazin: Fedex streicht 10 Prozent der Managerposten. 1. Februar 2023, abgerufen am 21. September 2023.
  14. FedEx Revenue 2006–2020 | FDX. Abgerufen am 30. April 2020.
  15. Q2 Fiscal 2023 Statistics. (PDF) 20. Dezember 2022, abgerufen am 13. Januar 2023.
  16. Federal Express (FedEx) Fleet Details and History. In: planespotters.net. 13. Januar 2023, abgerufen am 13. Januar 2023 (englisch).
  17. boeing.com – Customer Summary (englisch) abgerufen am 19. November 2010
  18. FedEx Express Continues Modernization of Aircraft Fleet. In: About FedEx. (fedex.com [abgerufen am 8. November 2017]).
  19. a b FedEx to retire 18 Airbus A310-200 and six McDonnell Douglas MD-10 freighters worldairlinenews.com, englisch; abgerufen am 23. Mai 2023
  20. FedEx Express Plans to Acquire 50 Additional Boeing 767-300F Aircraft (Memento vom 22. Juli 2015 im Webarchiv archive.today)
  21. 777 Model Summary (Memento vom 31. Oktober 2015 im Internet Archive) abgerufen am 22. Mai 2023
  22. Cessna 208 Caravan I, Grand Caravan & Cargomaster airliners.net, englisch; abgerufen am 23. Mai 2023
  23. Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 11. Mai 2010.
  24. Flugunfalldaten und -bericht ATR 42 N902FX im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 1. April 2023.
  25. Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 11. Mai 2010.
  26. Fedex MD10 at Fort Lauderdale on Oct 28th 2016, main gear collapse on landing, aircraft on fire. In: The Avherald. 28. Oktober 2016, abgerufen am 29. Oktober 2016.
  27. FedEx flüchtet aus Haustarifverträgen. In ver.di Publik 5/2021, S. 4
  28. Interview mit Lindon Leader, dem Designer des Logos abgerufen am 6. Oktober 2011